Anmeldung zum Freiwilligen Arbeitsdienst

Berlin, 30. Jan. Am 1. April 1935 werden in den Arbeits­dienst Freiwillige eingestellt, die am 1. Januar 1935 das 20. Le­bensjahr vollendet und das 25. noch nicht überschritten haben. Diese Einstellungen erfolgen letztmalig mit einer Verpflichtung auf sechs Monate. Wer durch freiwillige Leistung des Ehren- . dienstes an Volk und Vaterland den Arbeitsdienstpatz erwerben will, möge sich baldigst bei dem ihm Nächstliegenden Meldeamt für den Freiwilligen Arbeitsdienst persönlich melden und vor­merken lassen, damit seine Bewerbung noch berücksichtigt wer­den kann.

Das Arbeitsplatzaustausch-Verfahren wird hierdurch nicht be­rührt. Ebenso werden davon nicht berührt die Bestimmungen über den Eintritt von Abiturienten in den Arbeitsdienst.

Der Führer an Dr. Schmitt und Dr. Schacht

Berlin, 31. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat an den Reichswirtschastsminister und preußischen Minister für Wirtschaft und Arbeit. Dr. Schmitt, folgendes Schreiben ge­richtet.

Sehr geehrter Herr Reichsminister!

Mit Rücksicht auf Ihre immer noch nicht wiederhergestellte Gesundheit haben Sie um die Entlassung aus Ihren Aemtern als Reichswirtschaftsminister und preußischer Minister für Wirt­schaft und Arbeit gebeten. Zu meinem aufrichtigen Bedauern sehe ich mich veranlaßt, dieser Bitte stattzugeben. Ich spreche Ihnen für Ihre sachkundige, uneigennützige und aufopfernde Mitarbeit am Wiederaufbau des Reiches meinen besten Dank aus. Wenn die deutsche Wirtschaft in verhältnismäßig kurzer Zeit aus ihrem bedrohlichen Zerfallszustand herausgeführt und auf den Weg der Gesundung und Kräftigung gebracht werden konnte, so ist dieses auch Ihrer zielbewußten Arbeit zu verdan­ken.

Sie, geehrter Herr Reichsminister, haben mir Ihre Bereit­willigkeit versichert, nach Ihrer völligen Wiederherstellung je­derzeit Ihre Kraft und Ihre Erfahrung in den Dienst des Rei­ches zu stellen. Ich würdige diese Bereitwilligkeit durchaus und danke Ihnen hierfür. Indem ich Ihnen meine besten Wünsche für eine baldige und vollständige Wiederherstellung Ihrer Ge­sundheit ausspreche, bin ich mit deutschem Gruß Ihr Ihnen er­gebener (ge.) Adolf Hitler."

* » »

Das Schreiben des Führers und Reichskanzlers an den Prä­sidenten des Reichsbankdirektoriums, Dr. Hjalmar Schacht, hat folgenden Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Reichsbankpräsident

Herr Reichsminister Dr. Schmitt hat mit Rücksicht auf seine noch nicht wieder hergestellte Gesundheit um seine Entlassung aus seinen Aemtern als Reichswirtschaftsminister und preußi­scher Minister für Wirtschaft und Arbeit gebet-n. Dieser Bitte habe ich stattgegeben. Ich habe Sie, Herr Reichsbankpräsident mit der Weiterführung der Geschäfte als Reichswirtschaftsmini­ster und preußischer Minister für Wirtschaft und Arbeit beauf­tragt. Die von mir hierzu vollzogenen Erlasse sind Ihnen inzwi­schen zugegangen.

Sie haben die beiden Ministerien sechs Monate lang neben Ihrem Amt als Präsident des Reichsbankdirektoriums in auf- opsernder Tätigkeit mit Erfolg geleitet. Ich spreche Ihnen hier­für meinen besonderen Dank aus und wünsche Ihnen ein wei­teres gutes Gelingen bei Ihren Bemühungen, die Gesundung der deutschen Wirtschaft zu erreichen. Mit deutschem Gruß Ihr Ihnen ergebener (gez.) Adolf Hitler."

Telegrainknwechsel zwischen dem Führer und Dr. Ley

Berlin, 31. Jan. Aus Anlaß des Gedenktages am 30. Januar hat der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, folgendes Telegramm an den Führer und Reichskanzler gerichtet:

Im Namen der vielen Millionen in der Arbeitsfront orga­nisierten schaffenden deutschen Menschen entbiete ich Ihnen, mein, Führer, anläßlich der Wiederkehr des historischen Tages die herzlichsten Glückwünsche. Dankbaren Herzens gedenkt Ihrer heute insonderheit der deutsche Arbeiter, den Sie aus der Knecht­schaft befreiten und wieder zurückführten zur Volksgemeinschaft. So wie das schaffende Volk an der Saar Ihnen die Treue durch das Bekenntnis vom 13. Januar bewies, wird das gesamte schaf­fende Deutschland in guten und in schlechten Tagen in bedin­gungsloser Treue sich Ihnen verpflichtet fühlen."

Der Führer und Reichskanzler antwortete mit nach­stehendem Telegramm:

Für das Treuegelöbnis und die guten Wünsche der in der Arbeitsfront zusammengeschlossenen Volksgenossen danke ich herzlich. Ich erwidere Ihre Grüße mit den besten Wünschen für weiteres erfolgreiches Wirken der Arbeitsfront.

(gez.) Adolf Hitler."

Nächtliche Gedenkstunde in Charlottendurg

Berlin, 31. Jan In der Maikowskistraße in CharlottenLurg, wo vor zwei Jahren zwei Minuten nach Mitternacht Sturmfüh­rer Eberhard Maikowski und Oberwachtmeister Zauritz sielen, fand nachts eine Weihestunde statt. Ein Choral leitete die Weihestunde ein. Dann klang leise das Lied vom guten Kame­raden auf. Darauf hielt Stabschef Lutze eine Ansprache, in der er der Blutovfer der nationalsozialistischen Bewegung gedachte. Diese Opfer dürften nicht vergebens gebracht worden sein. Als äußeres Zeichen trage von nun ab die Standarte Charlottenburg den Namen Standarte Maikowski. Stabschef Lutze schloß mit dem Gelöbnis, dem Führer zu helfen auch jetzt in der Zeit des Ausbaues. Anschließend sprach Gauleiter Reichsminister Dr. Göbbels. Er gelobte feierlich: Mutig und aufrecht beginnen wir den Marsch in das dritte Jahr unseres Aufbaues und unseres revolutionären Umbruches, eingedenk des verpflichtenden Wor­tes:lieber die Gräber vorwärts!" Das von den Musikzügen gespielte Deutschlandlied beendete die Weihestunde.

Ein schöner Ersolg deutscher Aerztekunst

Berlin, 31. Jan. Aus dem im Reichswehrministerium bearbei­teten amtlichen Sanitätsbericht über das deutsche Heer im Weltkriege gibt Ministerialdirigent Professor Dr. Martineck- Verlin jetzt weitere interessante Zahlen bekannt. Es handelt sich dabei hauptsächlich um die Inanspruchnahme der Lazarette und die Erfolge der Lazarettbehandlung. Von den 27,18 Millionen t» Feld und Heimat ärztlich behandelten Verwundungen und Er­krankungen kam ziemlich die Hälfte, nämlich 13,1 Millionen, in ^azarettbehandlung. Von den 13,1 Millionen Lazarettbehandel- tf» sind 90,9 Prozent wieder dienstfähig geworden, eine Zahl, d>e der ärztlichen Kunst ein schönes Zeugnis ausstellt. Die Ge­sa Mtzahl aller Verwundungen an der Front, kiaschließlich der Gefallenen, betrug in den vier Kriegsjahren 5587 211, was etwa einem Drittel der Stärke des Feldheeres ent­richt. Von 100 deutschen Verwundeten find 13,8 gefallen, 5,2 IM« gestorben, insgesamt 19 Tote. 81 wurden geheilt und

zwei Drittel dieser Geheilten kehrten zur Front zurück. Die Deutschen hatten mit 19 Prozent den geringsten Verlust an Toten unter ihren Verwundeten: bei den Franzosen waren es 52,2, bei den Engländern 22,6 und bei den Amerikanern 19,3 Prozent. Dem ärztlichen Können ist es gelungen, doppelt so viel ärztlich behandelte Verwundete am Leben zu erhalten als in den frühe­ren Kriegen. Für Deutschland sind durch diese ärztlichen Erfolge im Weltkriege mehr als eine Viertelmillion Verwundete mehr dem Leben erhalten worden. Deutschland hat dank der vortreff­lichen Leistungen seiner Aerzte und der zweckmäßigen Ausgestal­tung der Krankenversorgung unter den ärztlich behandelten Ver­wundeten im Vergleich zu seinen Gegnern die niedrigste Zahl an Gestorbenen und die höchste Zahl der Heilungen.

Berlin im Malsch

Berlin, 31. Jan. Den letzten starken Schneefällen bei gerin­gen Temperaturen unter Null ist am Donnerstag eine erheb­liche Erwärmung gefolgt, die den Schnee schnell in Matsch ver­wandelte. Für die Berliner Stratzenreinigung brachte der plötz­liche Witterungsumschwung viel Arbeit. Es mußten in aller Frühe fast 1000 Hilfskräfte angesetzt werden, um wenigstens zu­nächst die Hauptverkehrsstraßen Einigermaßen befahrbar zu ma­chen. Dieser eine Schneefall hat die Stadt bereits 7200 RM. ge­kostet; damit haben die Gesamtausgaben für die Schneebeseiti­gung in diesem Winter die Höhe von rund 200 000 RM. erreicht.

Woche für Woche werden Millionen Teller

Knorr Suppe in Deutschland gegessen. Der na­türliche Eigengeschmack und die große Sorten­auswahl dieser Suppen, die alle erforderlichen Zutaten richtig aufeinander abgestimmt ent­halten, erklären ihre große Beliebtheit! Je­der gelb-braune Knorr Suppenwürfel mit dem grünen StreifenExtra fein" kostet nur 10 Pfg. und ergibt 2 reichliche Teller Suppe. Schon seit SOIahren:

KAtCHL Suppen - gute Suppen Z

Nerleumnt Marloh reWMierl

Berlin, 31. Jan. Vor dem Kommandanturgericht in der Lehr­ter Straße fand die Wiederaufnahmeverhandlung gegen den Oberleutnant a. D. Marloh statt, der im Dezember 1919 von dem damaligen Feldkriegsgericht wegen 8er Erschießung von 29 Angehörigen der Volksmarinedivision im März 1919 freige­sprochen, aber wegen unerlaubter Entfernung von der-Truppe und Führung falscher Ausweise zu drei Monaten Festungshaft und 30 Mark Geldstrafe verurteilt worden war. Seit Jahren hatte sich Oberleutnant Marloh, der jetzt Direktor der Strafan­stalt in Celle ist, um seine Rehabilitierung von dem Vorwurf der Fahnenflucht durch ein Wiederaufnahmeverfahren bemüht. Endlich wurde im vergangenen Herbst durch Entscheidung des Oberkriegsgerichts das Wiederaufnahmeverfahren für zulässig und begründet erklärt. Dem Anträge des die Anklage vertre­tenden Oberkriegsgerichtsrats folgend, sprach das Kommandan­turgericht unter Aufhebung des damaligen Urteils Oberleutnant Marloh von der Anklage der Fahnenflucht und des Gebrauchs gefälschter Ausweise frei.

Ein griechischer ArSeUerzug von dken beschossen

Karagatsch, 31. Jan. Bei Karagatfch unweit von Adrianopel beschoß eine türkische Grenzwache einen griechischen Arbeiterzug, der wegen Ausbesserungen über türkisches Gebiet umgeleitet wurde. Zwei Arbeiter wurden schwer verwundet. Die Umleitung des Zuges war den türkischen Behörden vorher mitgeteilt worden.

Zehn Barren der GoMadung

des englischen Flugzeuges gefunden

Paris, 30. Jan. Die Goldladung des englischen Flugzeuges ParisLondon, die infolge heftiger Erschütterungen des Appa­rates den Boden des Flugzeuges durchschlagen hatte und zu­sammen mit dem Gepäck der Fluggäste abgestürzt war, ist in der Nähe des kleinen Dorfes Oisement im Departement Somme auf­gefunden worden. Eine Bäuerin entdeckte am Dienstag nach­mittag auf ihrem Felde Trümmer einer Kiste und benachrichtigte die Gendarmerie. Die sofort eingeleiteten Nachforschungen er­gaben, daß es sich um die Verpackung der Goldbarren handelte. Von den Barren war jedoch zunächst keine Spur zu finden. Erst als man den hartgefrorenen Boden bis 75 Zentimeter tief um­gegraben hatte, fand man die ersten Barren. Nach stundenlangen Nachgrabungen, die in den Abendstunden bei Scheinwerserlicht fortgesetzt wurden, gelang es, zehn Barren aufzufinden. Die Suche soll bei Tagesanbruch fortgesetzt werden uird man hofft, die ganze kostbare Ladung zu bergen.

Zwei wettere Goldbarren gefunden

London, 30. Jan. Nach hier vorliegenden Meldungen konnten inzwischen zwei weitere Goldbarren von der Goldsendung des Flugzeuges ParisLondon wieder aufgefunden werden. Die Eoldsendung war bekanntlich am Samstag bei einem heftigen Sturm in der Nähe von Oisemont im Departement Somme aus dem Flugzeug gestürzt und zehn Barren wareen bereits am Dienstag abend gefunden worden.

Adolf Hiiler-Slratze und Horst Wessel-Platz ln saarbrükken

Saarbrücken, 30. Jan. In einer Festsitzung der Saarbrücker Stadtverordnetenversammlung, die am Mittwochabend stattfand, wurde unter dem stürmischen Beifall der Anwesenden beschlossen, die Hauptverkehrsstraße von Saarbrücken, die Bahnhofstraße, in Adolf Hitler-Straße und den bisherigen Landwehrplatz in Horst Wessel-Platz umzubenennen. Außer diesen beiden sind noch andere Umbenennungen geplant, doch sollen sie einer späteren Sitzung Vorbehalten bleiben.

Javanischer Offizier in Nord-Etzina erschaffen

Mukden, 30. Jan. Im Hafen von Tschinwangtau wurde ein japanischer Offizier erschossen. Trotz aller Nachforschungen ist es bis jetzt nicht gelungen, des Mörders habhaft zu werden Von japanischer amtlicher Stelle wird mitgeteilt, daß dieser Mord eine Folge der japanfeindlichen Hetze sei, die zur Zeit in Nord­china betrieben werde. Auf Veranlassung des japanischen Ober­kommandos sind am Mittwoch mehrere Kanonenboote in Tschin­wangtau etngetroAn,

Verständigung mit England und Amerika in der Wirtschast

Parts, 30 Jan. Nach einer Meldung desMatin" aus Lon­don soll Ministerpräsident Flandin beabsichtigen, bei seinem Lon­doner Aufenthalt mit englischen Wirtschafts- und Finanzkreisen über eine Verständigung auf wirtschaftlichem Ge­biet zwischen Frankreich, England und den Vereinigten Staa­ten zu verhandeln. Dadurch könnte später die gleichzeitige Sta­bilisierung der Währungen dieser Läirder erleichtert werden.

Schnee und Eis in Spanien

Madrid, 29. Jan. Wie viele andere südlichen Länder Europas, so wird auch Spanien in diesem Jahre von einem kalten Winter heimgesucht. In vielen spanischen Provinzen haben heftiges Schneetreiben und starke Kälte teilweise schweren Schaden an­gerichtet. Die Züge kamen in Madrid mit mehrstündigen Ver­spätungen an Schneepfluglokomotiven arbeiten unablässig, um die Eisenbahnstrecken für den Verkehr sreizuhalten. In einigen Provinzstädten sank das Thermometer bis auf 8 Grad unter Null und die Schneedecke erreichte eine ansehnliche Höhe. Auf den Landstraßen sind zahlreiche Kraftwagen eingeschneit. In manchen Orten der Provinz Granada ist die Olivenernte zum größren Teil vernichtet. Der Schaden, den der Frost hier angerichtet hat, wird auf über eine Million Peseten geschätzt. Auch in Madrid selbst fiel am Montag ziemlich viel Schnee und die Temperatur betrug unter Null. Am Sonntag fanden die Wahlen für den Provinziallandtag in Navarra statt. Die Ergebnisse konnten noch nicht bekanntgegeben werden, da die Verbindung mit meh­reren ländlichen Wahlkreisen durch die Schneesälle unter­brochen ist.

Eine Verschwörung in Mexiko ansgedectzt

Mexiko, 30. Jan. Die Militärpolizei hat in den letzten Tagen eine umfangreiche Verschwörung aufgedeckt, in die zahlreiche Personen verwickelt sind. Mehrere Teilnehmer konnten bereits verhaftet werden. Die Verschwörung geht anscheinend von Leu­ten aus, die sich in Verbannung in den Vereinigten Staaten be­finden und einen Aufstand in verschiedenen Lan­desteilen planten. Im Staate Durango hat die Regie­rung Kriegsflugzeuge zur Bekämpfung der dortigen Rebellen eingesetzt. Führer der Verschwörung sind der frühere Präsident­schaftskandidat Villareal und der frühere Unterrichtsminister Jose Vasconcelos, die in den Vereinigten Staaten ansässig sind.

Kein Beilrill Amerikas Zum Haager Gerichtshof

Washington, 30. Jan. Der Senat hat die Vorlage über den Beitritt der Vereinigten Staaten zum Ständigen Internatio­nalen Gerichtshof nicht ratifiziert. Für die Vorlage stimmten 52 Senatoren, gegen sie 36. Da für eine Ratifizierung die Zwei­drittelmehrheit erforderlich ist, gilt sie als abgelehnt.

Neuyork, 30. Jan. Die Berichte aus Washington deuten an, die Abstimmung wäre wahrscheinlich noch entschiedener zu Un- gunsten der Beitrittsvorschläge ausgefallen, wenn sie nicht in aller Eile für Dienstag anberaumt worden wäre.Times" mel­det, daß allein in den letzten zwei Tagen im Senat 10 000 tele­graphisch übermittelte Proteste gegen einen Beitritt zum Welt­gerichtshof eingingen.

Der republikanische Senator Vorah (Idaho), der neben dem republikanischen Senator Johnson (Kalifornien) ein Vorkämpfer gegen den Beitrittsvorschlag war, bezeichnete die Ablehnung als bedeutendste Senatsentscheidung, die seit dem Weltkriege gefällt worden sei. Die Frage des Beitritts der Vereinigten Staaten zu diesem das Land in das europäische Bündnissystem ver­strickenden Gerichtshof, sei damit hoffentlich für dauernd gelöst. Senator Johnson erklärte, eine ernste Gefahr für die Vereinigten Staaten sei durch diese Abstimmung abgewendet worden.

In politischen Kreisen erwartet man, daß daraufhin die vom demokratischen Senator Pope (Idaho) eingeleitete Bewegung zugunsten eines Beitritts der Vereinigten Staaten zum Völker­bund nunmehr von seiten des Senats überhaupt keine ernstliche Beachtung mehr finden werde. ,

Ml!«

i Wildbad, 1. Februar 1935.

Der Tag des wahren Sozialismus

In der festlich geschmückten Turnhalle wurden am 30. Januar die Aermsten und Bedürftigen zur Empfang­nahme der Winterhilfsgaben eingeladen. Es war wirklich nicht umsonst, denn wenn man die große Turnhalle mit ihren überladenen Tischen sah, dann konnte sich jeder schon seine Portion errechnen. Ortsgruppenleiter Pg. Vollmer schilderte in einer der Verteilung vorangehenden Ansprache die Zeit vor dem 30. Januar 1933, wo Haß, Neid und Zwietracht die Volksgemeinschaft zerriß und das deutsche Volk nach außen hin in Unwürde und Miß- achtung brachte. Er ermahnte die versammelten Volks­genossen zur Vernunft; sie mögen das Empfangene als Opfer von vielen Volksgenossen, welche nicht immer von den wohlhabendsten gebracht wurden, annehmen; ferner Len Neid von vornherein auszuschalten, denn jedes Paket sei nach der Bedürftigkeit des einzelnen abgewogen. Darauf ergriff Herr Bürgermeister Kießling das Wort und wies auf das Gelingen des großen Winterhilfswerkes hin. Wenn man zurückblicke, als wir noch der Spielball der fremden Mächte waren, welche dem deutschen Volke das Brot und damit die Existenzmöglichkeit nahmen. Damals wagte der 1° französische Minister Clemenceau sich zu äußern, in Deutschland leben 20 Millionen zu viel und heute müsse man mit uns rechnen als eine starke Nation Wem allein haben wir das zu verdanken? Nur unserem Führer Adolf Hitler. Wenn wir uns heute Umsehen und in eine hoffnungsvolle Zukunft blicken, so ist das nur das Verdienst der nationalsozialistischen Bewegung. Sodann ermahnte er die Wildbader zum ausharren, da wir im Enztal ein Notstandsgebiet seien und nur langsam eine Besserung merken. Aber auf dem Umwege über die Kurgäste dürsten wir den Aufbau zu spüren bekommen. Mit einem drei­fachenSieg Heil" auf den Führer und dem Absingen des Horst-Wessel-Liedes zum Gedächtnis der Gefallenen für die nationalsozialistische Revolution war die kleine würdige Feier beendet. Nun ging es an die Verteilung, welche Dank der guten Organisation sich schnell abwickeln konnte. Aus dem Gau kamen zur Verteilung: 30 Zentner Spezial-Mehl, 12 Zentner Reis, 8 Zentner Gries und Grünkern, 1100 Lebensmittelgutscheine zu 1 Mark und 1000 Gutscheine für je 1 Zentner Kohlen. 600 Mark brachte die Ortsgruppe Wildbad zur Verteilung in Form von Lebensmittel-Paketen.