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Nummer 393 Fernruf 479 Montag, den 31. Dezember 1934 Fernruf 479 69. Jahrgang

Der Aufbruch in ein drittes Jahrtausend deutscher Ge­schichte Was das vergangene Jahr brachte und was es bedeutet

Von Alfred Jngemar Berndt

I.

Der Nationalsozialismus schaut nicht gern zurück. Sein Antlitz ist vorwärts gewandt und sein Blick geht in die Zukunft hinein, der allein sein Denken und Handeln ge­hört. Seine Werke sprechen für ihn, und er läßt gern hinter sich, was getan und erledigt ist.

Nach diesem Grundsatz hat das nationalsozialistische Deutschland, haben seine führenden Männer in den zwei Jahren gehandelt, deren Vorzeichen nun das Hakenkreuz in Deutschland ist. Ihre Taten haben für sie gezeugt, ihre Werke, nicht Worte und keine Versprechungen. Heute aber, nachdem wiederum über ein Jahr des Aufbaues und zu­kunftsträchtiger Arbeit die Akten geschlossen werden können und man sich anschickt, das dritte Blatt in der Geschichte des neuen Deutschlands aufzuschlagen, sei es doch einmal ver­gönnt, einen Rückblick zu geben auf das, was war und was es uns bedeutet.

Genau so wie das erste Jahr stand auch das zweite Jahr des neuen Deutschlands im Zeichen großer Ereignisse. Un­geheuer viel Positives ist zu vermelden, und aus jenem Fieberanfall, der um die Mitte des Jahres die letzten Krankheitserscheinungen aus dem Körper des deutschen Volkes ausschied, ist das neue Deutschland gekräftigt her­vorgegangen.

Hindenburg und Hitler

Alles dieses aber wurde überschattet von einem ungeheuer großen und schmerzlichen Verlust, der das deutsche Volk am 2. August 1934, genau 20 Jahre nach Ausbruch des Welt­krieges, betraf. Sein getreuer Ekkehart, Reichspräsident von Hindenburg, schloß auf seinem Gute Neudeck nach mehr­tägiger Krankheit die Augen für immer. Deutschland hielt den Atem an. Noch einmal erstand vor dem deutschen Volk die Gestalt dieses Mannes in ihrer ganzen Größe und Be­deutung, und mit ergreifender Feierlichkeit wurde der Na­tionalheld im Tannenberg-Denkmal zur letzten Ruhe ge­tragen, an jener Stätte, wo er einen seiner größten Siegs erfocht und wo der tote Feldherr nun mitten unter seinen gefallenen Soldaten schläft.

Das Reichskabinett vereinigte sofort durch Gesetz das Amt des Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers, und der Führer ordnete eine Volksabstimmung darüber an. Die Wehrmacht leistete den Eid auf den Führer. In einer Trauersttzung des Reichstags hielt der Führer eine große Gedenkrede auf den verewigten Reichspräsidenten von Kru­denburg, und die Reichsregierung erließ eine weitgehende Amnestie. Noch einmal vernahm das deutsche Volk Paul von Hindenburgs Worte, als sein politisches Testament der deutschen Oeffentlichkeit übergeben und damit offenbar wurde, wie innig die Bande gewesen sind, die den greisen Feldmarschall und den jungen Gefreiten des Weltkrieges Adolf Hitler miteinander verknüpften. Die Volksabstim­mung über die Vereinigung des Reichspräsidentenamtes und des Amtes des Reichskanzlers ergab bei einer Wahl­beteiligung von 95,7 v. H. am 19. August 9 0 v. H. Ja- Stimmen und damit erneut ein überwältigendes Be­kenntnis des deutschen Volkes zum Führer. Adolf Hitler nahm nun die Bezeichnung an:Führer und Reichskanzler" und ordnete an, daß die BezeichnungReichspräsident", die Lurch den verewigten Eeneralfeldmarschall erst ihren Inhalt erhalten hatte, einmalig sein und bleiben solle. Der Reichs­minister, die Neichsstatthalter und alle Beamten des Rei­ches und der Länder wurden auf den Führer vereidigt.

Reichsreform

Im Vordergründe allen Werdens und aller Arbeit stand die Reichsreform, die wiederum um einen großen Schritt vorwärtsgekommen ist. Am 30. Januar fanden große Feiern statt anläßlich des Jahrestages des Beginns der national­sozialistischen Revolution, im Reichstag wurde nach einer großen zukunftweisenden Rede des Führers das Gesetz über den Neuaufbau des Reiches angenommen, durch das die Reichsregierung die Ermächtigung erhielt, neues Ver- sassungsrecht zu schaffen und alle für die Reichsreform not­wendigen Maßnahmen zu treffen.

Wurde im Jahre 1933 zwischen Reichs- und preußischen Ministerien Personalunion geschaffen, so brachte das Jahr 1934 die Realunion, also die Verschmelzung der Reichs- und preußischen Ministerien, den Uebergang der Exekutive auf das Reich. Damit haben die Reichsministerien den Aufbau und die Gliederung erhalten, die es ihnen ermöglichen, auch die entsprechenden Verwaltungszweige der übrigen Länder in sich aufzunehmen, und dann jene Befugnisse an die Lei­tungen der künftigen Reichsgaue später abzugeben, die den Gauleitern überlassen werden sollen. In einem Verwal­tungszweig, in der Justiz, ist es bereits zur Eingliederung der entsprechenden Länderministerien gekommen, die auf­gelöst und zu entsprechenden Abteilungen des Reichsjustiz­ministeriums geworden sind. Die Eingliederung weiterer Länderministerien in die zuständigen Reichsministerien steht bevor. Die Reichsminister haben gegenüber dem preußi­schen Oberpräsidenten Anweisungsbefugnis erhalten, so daß nunmehr gewissermaßen von einer direkten Unterstellung der Oberpräsidenten unter die Neichsregierung die Rede sein kann. Immer näher rückt der Tag, da jene Erenzpsähle, die unorganisch und durch den Zufall dynastischer Haus­machtpolitik gesetzt, endgültig verschwinden, nachdem im Jahre 1933 die Gleichschaltung von Reich und Ländern rhnen den größten Teil ihrer Bedeutung schon genommen h^te. Symbolisch hat der Nationalsozialistische Lehrer- ound die einst so trennende Mainlinie beseitigt, indem er semHaus der deutschen Erziehung" in Bayreuth mitten über den Main baute. Die Aufhebung des Reichsrates war ein weiteres Stück Reichsreform.

^ Heime Staatspolizei aller Länder wurde

unter dem Rerchsführer SS. Heinrich Himmler zusammsn- gefaßt. Am 12. Juni ernannte der Führer die Mitglieder tzes neugeschaffenen Volksgerichtshofes, der dann gm 14. Juli

zum erpenmal in Berun zuiammemrat. Lm Sportwesen wurde der Reichsbund für Leibesübungen als Zusammen­fassung und Dachorganisation des gesamten deutschen Spor­tes unter Leitung des Reichssportführers von Tschammer und Osten gegründet.

Wirtschaft und Arbeit

Der erste wichtige Akt des Neichskabinetts im Jahre 1934 war die Verabschiedung des Gesetzes zur Ordnung der na­tionalen Arbeit, das die Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf eine ganz neue Basis stellte und den Begriff von Führer und Gefolgschaft auch in der Wirtschaft verankerte. Es gab beiden erhöhte Rechte und erhöhte Pflichten und es schuf in den Ehrengerichten der Arbeit Ein­richtungen, die darüber wachen, daß keiner jene Grund­sätze verletzt, die in dem Gesetz der nationalen Arbeit zum Katechismus des schaffenden Deutschland geworden sind. Es wurde ferner bestimmt, daß die Treuhänder der Arbeit Neichsbeamte werden und sich ausschließlich ihrer so außer­ordentlich wichtigen Aufgabe widmen.

Am 13. März wurku das Gesetz zur Vorbereitung des organischen Aufbaues der deutschen Wirtschaft'veröffent­licht, und am 2. Dezember erließ der stellvertretende Reichs­wirtschaftsminister, Neichsbankpräsident Dr. Schacht, der am 30. Juli an die Stelle des erkrankten Reichswirtschafts­ministers Dr. Schmitt getreten war, die erste Verordnung auf Grund dieses Gesetzes. Er schuf die Reichswirt­schafts kämm er als Gesamtorganisation der deutschen Wirtschaft und berief den Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Hannover, Dr. Hecker, an ihre Spitze. Der vorläufige Reichswirtschaftsrat wurde aufgehoben und eins ganze Reihe von Wirtschafts- und Finanzgesetzen dienten dem Aufbau der nationalsozialistischen Volkswirtschaft. Im Juni verkündete Staatssekretär Reinhardt das große Steuerreformprogramm der Reichsregierung, das dann in einer Reihe von Gesetzen seinen Niederschlag fand und zum Teil bereits durchgeführt wurde. Es stellte drei Ziele heraus: Beseitigung der Arbeitslosigkeit, Förde­rung der kinderreichen Familien und Stärkung der persön­lichen Verantwortung. Im Mai wurde die Verordnung über den Neuaufbau der ständischen Organisation des deut­schen Handwerks erlassen und der Reichshandwerksmsister Schmidt als Führer des deutschen Handwerks eingesetzt. Die riesige AusstellungDeutsches Volk Deutsche Arbeit" in Berlin gab zum erstenmal einen Ueberblick über Geschichte und Bedeutung des deutschen Volkes und seine Leistungen.

Am 5. November wurde der Leipziger Oberbürgermeister Dr. Gördeler, der schon einmal als Preiskommissar gewirkt hatte, zum Reichskommissar für Preisüber­wachung mit außerordentlichen Pollmachten ernannt, um dafür zu sorgen, daß Wucherern und Egoisten, die eine vorübergehende Knappheit auf einzelnen Märkten zu un­geheuren Prei ssteia erunae« und Ml Erzielung unberechtig­ter Gewinne ausnutzten, die einzige mögliche Antwort des nationalsozialistischen Staates erteilt wird. Die Schließung einer Reihe von Geschäften als Auftakt hat dann sehr schnell zur Ausmerzung unliebsamer Vorkommnisse bei der Preisgestaltung geführt.

Landwirtschaft

Reichsernährungsminister und Reichsbauernführer R. Walter Darre berief am 14. April den ersten deutschen Reichsbauernrat und vollendete damit vorläufig den Auf­bau des Reichsnährstandes. Er konnte im November auf dem ersten deutschen Reichsbauernthing in Goslar mit Stolz einen Rückblick geben auf das Erreichte und mit Recht da­rauf Hinweisen, daß das deutsche Bauerntum beim stän­dischen Aufbau des neue Deutschlands mit gutem Vorbild vorangegangen sei. Der 30. September brachte als staat­licher Feiertag das Erntedankfest und den großen Staats- i akt auf dem Vückeberg, auf dem der Führer und der Reichs­bauernführer sprachen und auf dem das deutsche Bauern­tum als Lebensquell des deutschen Volkes gewürdigt wurde. Auf dem Neichsbauernthing in Goslar wurde die deutsche Erzeugungsschlacht angekündigt, die Zusammenfassung aller Kräfte der deutschen Landwirtschaft, um Deutschland von ausländischen landwirtschaftlichen Erzeugnissen so weit un­abhängig zu machen, wie die Devisenknappheit das verlangt.

Am 3. Juli wurde vom Reichskabinett die Ueberleitung des Forst- und Jagdwesens auf das Reich beschlossen und Ministerpräsident Eöring zum Reichsforst- und Reichsjagd­meister ernannt.

II.

Arbeitsschlacht

Zu Beginn des Jahres 1933 fand die nationalsozialistische Regierung 6 013 615 Arbeitslose vor. Dazu kam noch die sogenannte unsichtbare Arbeitslosigkeit, die mit etwa einer Million zu veranschlagen war. Die erste Arbeitsschlacht verminderte bis zum Schluß des Jahres 1933 die Zahl der Arbeitslosen um 1954 557 auf 4 059 055. Am 21. März 1934 proklamierte der Führer auf einer Baustelle der Reichsautobahn MünchenSalzburg den Beginn der zwei­ten Arbeitsschlacht. Mit aller Energie wurde die große Aufgabe angepackt, Arbeit und Brot zu schaffen und weite­ren Hunderttausenden deutscher Volksgenossen wieder einen ! Arbeitsplatz zu geben. Auch eine Reihe von Gesetzesmatz- ^ nahmen diente diesem Zweck, darunter das am 15. Mai ver­abschiedete Gesetz gegen die großstädtische Arbeitslosigkeit, das die Entlastung der Großstädte von Arbeitslosen durch Austausch von Arbeitskräften ermöglichte. Zu den großen Arbeitsbeschaffungsprojekten gehört ferner in erster Linie die Inangriffnahme des Baues weiterer Reichsautobahnen, so daß heute schon mehr als 78 000 Arbeiter beim Bau der Reichsautobahnen selbst beschäftigt sind, ganz abgesehen von den weiteren Zehntausenden von Arbeitern, die mittelbar für dieses große Werk durch Erzeugung und Gewinnung der notwendigen Baumaterialien Arbeit gefunden hab-m. Am Schluß des Jahres 1934 betrug die Zahl der Arbei:s- losen nur noch 2 354 000, so daß wiederum eine Abnahme von 1705 055 zu verzeichnen ist.

Soziale Maßnahmen

Das Winterhilfswerk 1933/34, das im April 1934 seinen Abschluß fand, ergab Leistungen in einer Eesaml- höhe von 358136 040 RM. Es hat damit sämtliche Hilfs­maßnahmen übertroffen, die iemals zur Durchführung gs-

lommen s'.nv. Zum Aergieia, >ei nur angezuyrr, daß im r-üchen Vorkriegsdeutschland die Zeppelin-Spende des deut­schen Volkes nur die Summe von 6 096 336 NM. erbrachre. Das war der höchste Betrag, den jemals eine Spende vor dem Kriege in Deutschland erbracht hat. Im Sommer wurde dann das große HilfswerkM utter und Kind" durch- gssührt, durch das Hunderttausende von Müttern die so notwendige und dringliche Erholung fanden und Hundert­tausende von Kindern zur Kräftigung und Erholung ver­schickt werden konnten. Es konnten ferner im Rabmen die­ses Hilfswerkes für viele zehntausend Kinder menschenwür­dige Schlafstätten geschaffen werden.

Am 9. Oktober 1934 wurde das zweite Winterhilfswerk durch eine große Rede des Führers eröffnet. Schon der erste Tag erbrachre Zeichnungen in Höhe von 4,6 Millionen RM., und die ersten Wochen erbrachten Ergebnisse, die der Hilfsbereitschaft des deutschen Volkes ein rühmliches Zeug­nis ausftellen und die Leistungen des Vorjahres noch über­treffen. Der 8. Dezember wurde zum Tag dernationa- len Solidarität ausgestaltet. Minister, Beamte, Künstler und Journalisten stellten sich in den Dienst der Hilfsaktion und konnten eine Summe von beinahe 4 Mil­lionen RM. dem Winterhilfswerk zuführen. Die Sozial­versicherung erhielt im Jahre 1934 einen solideren Unterbau. Am 3. Juli wurden erhebliche soziale Verbesse­rungen für Kleinrentner und Kriegsopfer beschlossen, und die neue Steuerreform schuf gerade für die geringer ver­dienenden Kreise des deutschen Volkes ganz erhebliche Er­leichterungen.

Erziehung

Im Jahre 1934 nahm das Reich das Gebiet der Wissen­schaft, Erziehung und Volksbildung sozusagen in eigene Regie. Es wurde das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung errichtet, dessen Unterbau das preußische Kultusministerium bildet, und der preußische Kultusminister Rust wurde zum Reichsminister für dieses Ministerium ernannt. Reichsminister Rust übertrug nun die in Preußen gewonnenen Erfahrungen auf das Reich. Er führte eine Reihe von Maßnahmen durch, durch die in erster Linie das Schulwesen eine wirklich nationalsozia­listische Formung erhielt. Er schuf Schulungslager für die Lehrerschaft und gab der Jugend den Samstag jeder Woche als Staatsjugendtag. Dieser Tag ist der staats­bürgerlichen und körperlichen Erziehung der deutschen Ju­gend gewidmet, einer Erziehungsarbeit, die in erster Linie von der HI. getragen wird. Die Elternbeiräte wurden durch Schulgemeinden ersetzt, die sich aus Lehrern, Eltern und den Führern der HI. zusammensetzen, die nun gemeinsam das Bindeglied zwischen Jugend, Elternhaus und Schule darstellen.

Am 7. Februar wurde die Verfassung der Reichsschaft der Studierenden, der Deutschen Studentenschaft und der Deutschen Fachschulschaft verkündet und damit der Stu­dentenschaft wieder eine Selbstverwaltung gegeben. Am 14. Dezember wurde ein Hochschullehrergesetz ver­abschiedet, das dem Staate ein größeres Aufsichts- und Mit- bestimmungsrecht bei der wissenschaftlichen Erziehung der Jugend gibt und die Auswahl der geeigneten Erzieher des­halb in seine Hände legt.

Kultur

Am 7. Dezember konnte die aus sieben Einzelkammern bestehende Reichskulturkammer ihr einjähriges Be­stehen mit einer außerordentlich würdigen Feier im Bsr- tiner Sportpalast begehen. Im Mittelpunkt dieser Feier stand eine bedeutungsvolle Rede des Präsidenten der Reichskulturkammer, Reichsminister Dr. Göbbels, der Re­chenschaft gab über die Leistungen der Reichskulturkammer für die deutsche Kultur im ersten Jahre ihres Bestehens, und der der deutschen Kulturarbeit für das kommende Jahr Richtung und Ziel wies.

Am 27. Mai nahmen der Führer und Reichsminister Dr. Göbbels an der Eröffnung der ersten Reichsthea- t e r w o ch e in Dresden teil. Am 15. November hielt in der neuen Kölner Universität der Reichspressechef der NSDAP., Dr. Dietrich, eine bedeutsame Rede über die philosophischen Grundlagen des Nationalsozialismus, die im gesamten Jn- und Ausland ein vielfältiges Echo fand und den Weg frei­machte für eine wissenschaftlich-philosophische Begründung : des nationalsozialistischen Gedankengutes.

Am 17. November wurde 'n Berlin der erste Reichs- presfetag, die erste Reichs v-ranstslrung des Reichsverban­des der deutschen Presse nach Erlaß des Schriftleitergesetzes, abgehalten. Sie erbrachte nach der durch das Schriftleiter­gesetz herbeigeführten Bereinigung des deutschen Schrift­leiterstandes ein völlig neues Bild'dec deutschen Presse.

Die NSDAP.

Für die NSDAP, war auch das Jahr 1934 von ganz außerordentlicher Bedeutung. Es war für sie ein Jahr der Reinigung und der Auslese. Die hochverräterische Nöhm- Revolte und ihre blitzschnelle Niederschlagung durch den Führer machten die Partei frei von einer Belastung durch Menschen, die Ziel und Tradition der nationalsozialistischen Bewegung vergessen hatten und egoistisch machthungrigs Ziele verfolgten, die zu erreichen ihnen jedes Mittel recht war. Der Oberpräsident von Hannover, Obergruppenführer Lutze, wurde zum Chef des Stabes der SA. ernannt. Die Motor-SA. wurde mit dem Nationalsozialistischen Kraft­fahrkorps unter Führung von Obergruppenführer Hühn­lein verschmolzen und die SS. unter Reichsführer Himm­ler zur selbständigen Organisation erhoben.

Am 30. Januar 1934 war die Partei in das zweite Jahr ihrer Arbeit nach der Machtergreifung getreten. Am 25. Fe­bruar waren alle Politischen Leiter der NSDAP, vom Blockwart bis zum Gau- und Reichsleiter insgesamt über eine Million Amtsträger der NSDAP. durch den Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, zur gleichen Zeit im Rahmen großer Massenkundgebungen feierlich auf den Führer vereidigt worden.

Am 19. März sprach der Führer auf dem Münchener Revolutionsappell. Am 27. Juli ordnete er an, daß sein Stellvertreter in der Parteiführung und dessen Referen­ten an der Bearbeitung von Gesetzentwürfen sämtlicher Reichsressorts teilnehmen können. Damit erhielt die Ein» heit zwischen Staat und Partei noch stärkeren Ausdruck» ^