-mM nationalen Symbol geworden war. Im Dezember 1929 stellte Gandhi auf dem Nationalkongrest zu Lahore eine Art Ultimatum, das die sofortige Gewährung einer vollen Selbstregierung für Indien forderte. Die von ihm eingelei­tete große Protestkundgebung wurde 1930 durch seine Ver­haftung und die einer Reihe anderer Führer vereitelt. Die vom britischen Parlament 1928 entsandte Untersuchungs- kommisfion unter Sir John Simon legte im Sommer 1930 einen allgemein gehaltenen Vorschlag für eine weitere Vsr- fassungsreform vor, der Vizekönig Lord Irwin trat offen für die Gewährung der Dominion-Verfassung ein. An der unter dem Vorsitz von Macdonald in London tagenden Round-Table-Konferenz (12 November 1930 bis 20. Ja­nuar 1931) nahmen nur Vertreter der indischen Fürsten und der gemäßigten Nationalpartei teil, die radikalen Na- , tionalisten blieben ihr fern. Zu einem praktischen Ergebnis s führte die Konferenz nicht, doch wurde der englische Vor­schlag, eine dem Parlament verantwortliche Regierung in Indien einzusetzen, wobei der britische Vizekönig die Ver­fügung über die Armee und die Entscheidung über außen­politische und finanzielle Fragen erhalten sollte, angenom­men. Eine bundesstaatliche Zusammenfassung der indischen Fürstentümer mit Vritisch-Jndien wurde abgelehnt.

Zwei Jahre hat England gewartet, ob die Parteien und Gruppen, in die das indische Volk zerfällt, sich über die Verteilung der Parlamentsmandate einigen konnten. Da dies nicht der Fall war, oktroyierte Macdonald im Jahre 1932 eine Verfassung, in der für die Provinzparlamente eine Mandatstabelle festgelegt wurde, und die auch den Frauen eine Sondervertretung gab. Diese Verfassung Mac­donalds berücksichtigt die Mehrheitsverhältnisse der einzel­nen Gruppen in jeder Provinz. In einigen Provinzen sind es die Hindus, in anderen die Mohammedaner. Selbstver­ständlich können auch die Minderheiten stch an den Wahlen beteiligen. Die Verfassung gab den indischen Nationalisten die Möglichkeit, sich neu zu organisieren. Eie traten im Sommer dieses Jahres mit einer neuen Parole auf. Gandhi und eine Reihe anderer Führer der früheren Jahre wurden immer mehr beiseite geschoben. Die eigentlichen Führer sind Ansari und der frühere Bürgermeister von Kalkutta, Dr. Vudhan Chandra Roy. Dank ihrer geschickten Agitation ge­lang es ihnen, bei den Wahlen eine wenn auch knappe Mehrheit im indischen Parlament zu erringen.

Diese Tatsache bildet offensichtlich den Schlüssel zu der Ankündigung der neuen Verfassung. England ist stets ein kühler und nüchterner Rechner gewesen. Wenn auch nach der Ueberzeugung der Mehrheit der englischen Staatslen­ker Indien noch nicht völlig reif sein dürfte, die volle Gleichstellung mit den übrigen Dominions zu erhalten, gibt doch die Tatsache, daß die Nationalisten die Mehrheit im Parlament errungen haben, den Anlaß zu einer Verfas­sungsreform, die der inzwischen erfolgten Entwicklung Rech­nung trägt. Eine völlige Gleichstellung ist schon aus dem Grunde nicht möglich, als es in Indien ebenso viele Pro­bleme wie Menschen gibt. Man muß sich immer wieder in das Gedächtnis zurückrufen, daß Indien nach China an der Spitze sämtlicher Länder der Erde steht. Es wird von 562 unabhängigen Staaten gebildet, von denen 52 unter Ma­haradschas stehen. Die Bevölkerung betrug nach der letzten Volkszählung 353 Millionen, also fast sechsmal so viel Einwohner wie in Deutschland. Indien ist auch heute noch ein nahezu unübersehbares Chaos, das nur langsam Schritt für Schritt in ein geeinigtes und geordnetes Staatswesen überführt werden kann.

Daß die moderne Türkei dank der tatkräftigen Initiative Kemal Paschas die völlige Angleichung an die westliche Zi­vilisation erstrebt, ist bekannt. Schon vor einigen Jahren wurde die bisherige türkische Schrift durch die lateinischen Buchstaben ersetzt. Eine Fülle weiterer Bestimmungen, die tief in das persönliche Leben des Osmanen eingriffen und jahrhunderte alte Traditionen einfach über den Haufen warfen, haben diesen Verschmelzungsprozeß beschleunigt. Gewissermaßen die Krönung stellt nun das vom türkischen Parlament verabschiedete Gesetz über die Annahme von Fa­miliennamen dar, dem bereits ein Erlaß des Innenmini­sters über die sofortige Einführung von Familiennamen bei Beamten gefolgt ist.

Damit treten nun auch die Türken in den Kreis der Völ­ker, die eigentliche Familiennamen zur Unterscheidung der Individuen führen. Familiennamen sind das besondere Kennzeichen der europäischen Völker. Sie haben in den Jahrhunderten der Kolonisation der Welt diese Gepflogen­heit überall hin verbreitet. Dennoch gibt es heute noch un­gezählte Millionen von Menschen auf Erden, die nur den individuellen Vornamen führen, aber nicht durch einen Familiennamen sich geschlechterartig oder sonstwie von­einander abgrenzen.

Die Bekenner des Islams, zu denen die Türken zum al­lergrößten Teil zu rechnen sind, verwenden teils ererbte Namen, teils aus der Bibel entlehnte, teils künstliche Neu­bildungen, die in der Rege! aus den lleberschriften von Koransuren entnommen sind Zu diesen tritt der Name des Vaters, mit dem der Eigenname durch die Bezeichnung Jon gleich Sohn hergestellt wird. Allerdings ist es sehr häu­fig zu beobachten, daß diese Sohnesbezeichnung dann zum Hauptnamen wird. Umgekehrt kann dem Sohn wieder die Bezeichnung Abu gleich Vater beigelegt werden, sodaß schließlich, wie sich begreifen läßt, allmählich ein fürchter­liches Namendurcheinander entstanden ist. Die Beifügung des Heimatortes hat die Unterscheidung nicht allzusehr er­leichtert, weil es auch in der Türkei viele Ortschaften des gleichen Namens gibt. Die Mädchen führten neben dem ei­genen Namen bis zu ihrer Verheiratung den Namen des Vaters und dann den des Mannes.

Man hat sich bisher damit zu helfen gesucht, daß die Kin- oer nach ihrem Eintreten in die Schule eine laufende Num- rner erhielten, die sie bis zum Schulabgang beibehielten, E Achmeds oder Omars sich inzwischen Schul-Zahl wurde in der Regel auch W Leben verwendet, z. B. beim Militärdienst

tüi-ru^^"ar^"^b.dlenst. Gerade hierbei kann übrigens der krischen. Polizei die Anerkennung nicht versagt werden, verhältnismäßig wenigen Fällen die Ausfin- wobl gesuchten Verbrechers nicht gelingt, ob-

Ä A erschwÄ ^ gearteten Namen die Feststel-

chen^uicht vorgeschrieben worden, nach wel- wählen llch einen Familiennamen auszu-

ihren Famn^' ^ können sich also frei entscheiden, ob sie ruf den ll Gnomen nach einem Ort oder nach dem Be- die beiden wollen. Das sind nämlich

bauvt Di? A?.Wuellen unserer Familiennamen über- b-et ae^^ hat auf diesem Ee-

auf aan^m-ni^ »r^che Aufhellungsarbeit geleistet. Bis Leutkcki^ ist heute die Herkunft aller

scher Familiennamen.geklärt, wMi es nicht Winter;

efsant tfl, ratz an der Nordseeküfle erst im 19. Jahrhundert die letzten Familiennamen entstanden sind. Einzelne Na­men lassen sich bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Vielfach sind auch Ehrennamen und Spitznamen zum An­laß der Annahme und Weiterbildung von Familiennamen geworden. Ein weiterer Ast ist im Mittelalter angesetzt worden, als es zur Zeit des Humanismus üblich geworden war, daß die Gelehrten ihre Namen ins Lateinische oder Griechische übersetzten. Durch Sprachversckleifung sind dann Namen entstanden, die gegenwärtig fast ras Gegenteil von der ursprünglichen Bedeutung bezeugen. Die willkürlich ge­bildeten Namen stammen zumeist aus Oesterreich, wo zur Zeit Joseph des Zweiten den Juden gegen eine Taxe ein Familienname verliehen wurde. Zahlten sie gut, erhiel­ten sie normale Namen, zahlten sie wenig, erhielten sie jene lächerlichen Namen, die auch heute noch in den Witzblät­tern als typisch auftauchen.

Von diesen Lächerlichkeiten werden die Türken verschont bleiben. Vielleicht wird das Beispiel der Beamten vorbild­lich sein für die Namensannahme unter der nichtbeamteten Bevölkerung. Im übrigen sind die türkischen Behörden an­gewiesen worden, den Hilfeheischenden Vorschläge über neue Familiennamen zu machen, doch darf kein Türke gezwun­gen werden, einen Namen anzunehmen, der ihm nicht be- hagt. Bis zum Jahre 1940 spätestens wird dann jeder Türke ordnungsgemäß seinen Vor- und Zunamen tragen. Die Namen der Frauen richten sich ebenfalls nach den in Eu­ropa herrschenden Gepflogenheiten.

Kauft deutsches Porzellan!

Die deutsche Porzellanindustrie hat in der zurückliegenden Zeit ebenfalls unter der wirtschaftlichen Krise stark gelitten. Nur langsam hat sie sich inzwischen erholen können. Daher sollte jeder beim Porzellaneinkauf sich davon überzeugen, daß es sich um deutsches Erzeugnis handelt. Auf welcher Höhe die deutsihe Porzellanindustrie steht, beweist die im Bilde wiedergegebeue Vürgermeisterkette aus Porzellan, die in Selb (bayerische Ost­mark) hergestellt wurde.

Deutsche Technik im Auslandgefragt"

Es ist höchst erfreulich, daß sich die deutsche Technik im Aus­land und bis weit nach Fern-Ost immer mehr Boden erobert!

Schon vor Lahr und Tag ist das Shannon-Kraftwerk in Ir­land bei Ardnacrusha durch deutschen Fleiß geschaffen worden. DasGrüne Irin" besitzt so gut wie keine Bodenschätze, und so muß dort die weiße Kohle das Wasser die schwarze er­setzen. Das WortArdnacrusha" ist irisch; die Iren in West- Irland, die Galen in Nord-Schottland und die Walliser im west­lichen England sind keine Engländer; sie gehören aber auch zu den Ariern. Das Shannonwerk hat sich trefflich bewährt und allen gestellten Anforderungen glänzend entsprochen. Man hat es darum neuerdings noch weiter ausgebaut, weil sich noch mehr lebendige Kraft aus dem Hauptfluß Irlands herausholen läßt, der fast in seiner ganzen Länge schiffbar ist.

Kürzlich hat Japan in Berlin eine großzügige Bestellung für die Fushun-Eruben in dem jungen Reiche Mandschukuo gemacht. Es handelt stch dabei um die größte Fördermaschine der Welt. Es soll nämlich die Stundenleistung der Förderanlage im er­sten Ausbau 650 Tonnen bei einem Fahrweg von 382 Meter betragen, und im zweiten Ausbau 560 Tonnen bei einem Fahr­weg von 782 Meter. Schon jetzt wird geplant, in etwa zwei Jahren eine zweite Fördermaschine in gigantischem Ausmaß aufzustellen.

Auch in der Türkei regt sich jetzt das Bestreben, wichtige Ver­brauchsgüter möglichst im eigenen Lande zu erzeugen. In der Nähe des betriebsamen Oertchens Jzmit soll darum eine Papier­fabrik errichtet werden, die etwa die Hälfte des Landesbedarfs zu decken vermag. Der Auftrag für die maschinelle Einrichtung ist einer württembergischen Firma in Auftrag gegeben wor­den, der für den elektrischen Teil und die Lieferung der Dampf­turbinen einer preußischen. Man rechnet damit, daß diese tür­kische Papierfabrik schon Mitte 1935 in Betrieb kommen wird, was stch bei flotter deutscher Arbeit sicher erreichen läßt.

Außerdem sind in Deutschland bemerkenswerte Aufträge für Ost-Asien erteilt worden. So wird die Stadt Canton eine neue Dampfzentrale bekommen, und dafür werden zunächst zwei Tur- bosätze von je 15 000 Kilowatt gebraucht. Ferner soll eine Dampfturbogruppe von ebenfalls 15 000 Kilowatt für die Zen­trale Peking derChinese Charterd Electric Ligh and Power Co." aus Deutschland geliefert werden. Es ist der deutschen In­dustrie zu wünschen, daß sie derartige Aufträge auch weiter in steigendem Umfange hereinholen kann.

Württemberg

Reichsbahn und Srratzenbahn gehen zusammen

Einführung von 8er-Karten im Eemeinschastsverkehr Reichsbahn-Straßenbahnen

Das Stadt. Nachrichtenamt teilt mit: Das große Ziel der Auflockerung der Großstadt kann nur dann erreicht werden, wenn alle Verhehrsmittel zusammcnwirken, den Verkehr von den Wohngebieten nach der Großstadt zu fördern. In dieser Ab­sicht hat die Reichsbahn die Strecken PlochingenTübingen und

EßlingenStuttgartLudwigsburg elektrifiziert und die Zahl der Züge ganz erheblich vermehrt. Die Stuttgarter Straßen­bahnen ihrerseits haben die Filderbahn und die Straßenbahn FeuerbachWeilimdorfGerlingen erworben und m ihr bis­heriges Netz eingegliedert. Damit ist die Entwicklung des Groß- Stuttgarter Nahverkehrs auf eine gesunde Grundlage gestellt. Was bisher noch fehlte, war die tarifliche Zusammen­arbeit der beiden Verkehrsunternehmen. Diesen Gedanken hat die Stuttgarter Stadtverwaltung energisch auf­gegriffen. Dabei sind die großen Schwierigkeiten, die einer sol­chen Tarifgemeinjchaft zwischen Reichsahn und Straßenbahn infolge der grundsätzlichen Verschiedenheiten der jeweiligen Tarife entgegenstehen, hinreichend zum Ausdruck gebracht worden Mit großem Verständnis haben sich Reichsbahn und Straßenbahn dieser schwierigen Aufgabe unterzogen. Wenn nun am 1. Dezember ds. Js der erste Versuch mit der Ausgabe durchgehender Fahrtausweise gemacht wird, so dürfte der Wille der Reichsbahn und der Straßenbahn auf ver­ständnisvolle Zusammenarbeit im Interesse der Förderung des Groß-Stuttgarter Nahverkehrs allseits anerkannt werden.

In der Absicht, dem Reisenden die Straßenbahnfahrt von und nach seiner Behausung im Anschluß an eine Fahrt mit der Reichsbahn möglichst bequem zu machen, werden mit Gültigkeit ab 1. Dezember versuchsweise 8er-Karten für den Uebergang von der Reichsbahn auf die Stuttgarter Straßenbahn und um­gekehrt ausgegeben. Sie bieten den Vorteil, daß der Uebergang von einem anderen Verkehrsmittel möglich ist, ohne daß ein neuer Fahrtausweis gelöst werden muß. Daneben bieten die 8er-Karten aber noch besondere Vergünstigungen. Für die Reichsbahnstrecke enthalten sie eine Ermäßigung von mindestens 20 Prozent gegenüber dem gewöhnlichen Fahrpreis. Die Vergünstigung auf der Straßenbahn liegt in der Gül­tigkeit über 56 Teilstrecken bei einem Fahrpreisanteil von 15 Pfennig. Die 8er-Karten gelten von jedem beliebigen Tag an und für einen Monat. Mit ihnen kann die Reise auf der Reichs­bahn oder auf den Straßenbahnen angetreten werden. Erfolgt der Antritt auf der Reichsbahn, so soll die Fahrt auf der Stra­ßenbahn vom Uebergangspunkt Stuttgart-Hauptbahnhos fort­gesetzt werden. Umgekehrt soll bei Reiseantritt aus den Straßen­bahnen die Fahrt von Stuttgart-Hauptbahnhof mit der Reichs­bahn ohne Unterbrechung erfolgen. Die 8er-Karten bestehen aus zwei Teilfahrscheinen, einem Reichsbahn- und einem Stratzen- bahnfahrschein. Beide müssen jedoch als ein durchgehender Fahrtausweis, der vor Benützung des nächstfolgenden Fahrschei­nes abgefahren sein mutz, angesehen werden, andernfalls der verbleibende Teilfahrschein abgenommen wird. 8er-Karten wer­den auf fast allen Bahnhöfen ausgegeben, die lOer-Karten füh­ren. Sie sind außerdem im Verwaltungsgebäude der Stuttgarter Straßenbahnen, Friedrichstraste 55, sowie bei verschiedenen Zeit­kartenverkaufsstellen der Stuttgarter Straßenbahnen und im Stuttgarter Hauptbahnhof erhältlich. Die Vorzüge der neuen 8er-Karten werden am besten an einem Beispiel gezeigt: Wer z. B. von Ludwigsburg öfters nach der Eeroksruhe fährt und in Zukunft eine 8er-Karte benützt, hat außer der An­nehmlichkeit, daß er statt 16 Einzel-Fahrscheinen nur noch ein Fahrkartenbündel kaufen muß, einen erheblichen geldlichen Vor­teil. Die gewöhnliche Fahrkarte LudwigsburgStuttgart-Haupt- bahnhof kostet 60 Pfennig, die anschließende Straßenbahnfahrt zur Eeroksruhe 20 Pfennig, zusammen 80 Pfennig. Für acht Karten ergibt sich eine Ausgabe von 6.40 RM. Demgegenüber kostet eine 8er-Karte für den gleichen Geltungsbereich 4.80 RM., also 1.60 RM. weniger. Gegenüber den lOer-Karten der Reichs­bahn bieten die 8er-Karten weiterhin noch den Vorteil, daß im Monat nur acht Mal gefahren werden muß. Eine lOer-Karte LudwigsburgStuttgart-Hauptbahnhof kostet z. B. 4.50 RM., 10 Straßenbahnfahrten Stuttgart-HauptbahnhofGeroksruhe 2 RM., zusammen 6.50 RM. Die einmalige Fahrt kostet also 65 Pfennig, acht Fahrten also 5.20 RM. Unter Beibenützung der neuen 8er-Karten für den Uebergangsverkehr können gegenüber bisher 40 Pfennig gespart werden. Die neue Einrichtung stellt einen Versuch dar.

Amtliche Dierrsinachrichten

Ernannt: Je auf eine Lehrstelle an der kath. Volksschule in Berg OA. Ehingen den Hauptlehrer Heßlinger in Stillau OA. Ellwangen, Vöhmenkirch OA. Geislingen den Hauptlehrer Staffel in Orsenhausen OA. Laupheim, Buch OA. Ellwan- aen den Hauptlehrer Alb recht in Kleinküchen OA. Neres- heim, Dürmentingen OA. Riedlingen den Lehrer Adolf Schmid in Stuttgart-Hofen, Ebingen OA. Balingen den Hauptlehrer Dingler in Friedberg OA. Saulgau, Ellwan­gen a. I. den Oberlehrer Josef Wer'z in Jgersheim OA. Mer­gentheim, Gmünd den Lehrer Josef Kloze'nbücher daselbst, Gornhofen OA. Ravensburg den Lehrer Emil Lenzerer rn llnterdigisheim OA. Balingen, Hailfingen OA. Rotcenburg den Lehrer Wilhelm Dierberger in Seebronn OA. Rötten- burg, Jagstzell OA. Ellwangen den Hauptlehrer Ratsch in Heuchlingen OA. Aalen, Ravensburg den Hauptlehrer Möhrle in Ursendorf OA. Saulgau, Rechberghausen OA. Göppingen den Stellvertreter Dr. Paul Preis in Neckarsulm. Schramberg OA. Oberndorf den Hauptlehrer Herrmann in Zepfenhan OA. Rottweil, Schussenried OA. Waldsee den Lehrer Alfons Kaiser in Herlazhofen OA. Leutkirch, Stetten OA. Ehingen den Lehrer Hermann Weber in Günzkofen OA Saulgau, Tie­fenbach OA. Neckarsulm, den Hauptlehrer Bechtle in Bö­chingen OA. Oberndorf, Tiefenbach OA Riedlingen den Lehrer Sebastian Haug in Schussenried OA Waldsee, Wasseralfin­gen OA. Aalen den Hauptlehrer Weber in Ilntertalheim OA. Nagold, Wehinaen OA. Spaichingen den Hilfsschullehrer An­ton Ochs in Heilbronn, Wendelsheim OA. Rottenburg den Hauptlehrer Weber in Erbstetten OA. Münsingen, Winter­stettendorf OA. Waldsee den Hauptlehrer Bloch ing in Göß- lingen OA. Rottweil, die Krankenpflegerin Paula Erah­ne a n n in Stuttgart zur Oberpflegerin bei der Heilanstalt Win­nental, Verwaltungsinspektor Oskar Schmid bei der Versor- aungskuranstalt Bad Mergentheim zum Verwaltungsoberin­spektor.

Stand der wichtigeren Tierseuchen in Württemberg. Nach einer Zusammenstellung des Statistischen Landesamts waren am 15. November 1934 verbreitet: der Milzbrand in 4 Oberämtern mit 4 Gemeinden und 4 Gehöften, die Faul­brut der Bienen in 4 Oberämtern mit 5 Gemeinden und 9 Gehöften, die Maul- und Klauenseuche in 1 Oberamt mit 1 Gemeinde und 1 Gehöft, die Schweineseuche in 1 Oberamt mit 1 Gemeinde und 1 Gehöft, die Rinderräude in 3 Ober­ämtern mit 3 Gemeinden und 5 Gehöften, die Kopfkrank­heit der Pferde in 4 Oberämtern mit 5 Gemeinden und 5 Gehöften, die ansteckende Blutarmut der Pferde in 38 Ober- Lmtern mit 95 Gemeinden und 109 Gehöften, die Eeflügel- cholera in 2 Oberämtern mit 3 Gemeinden und 7 Gehöften.

Das Doppeljoch bei Zugrindern ist Tierquälerei. Ein Er­laß des wiirtt. Innenministeriums über die Verwendung des Doppeljochs bei Zugrindern besagt: Die Verwendung des Dop­peljochs, bei dem man je nach der Anschirrung das Stirndop­peljoch, das Genick- und Widerristdoppeljoch unterscheidet, wird für Zugrinder dadurch zu einer Quälerei, daß die beiden Tiere durch das Joch fest miteinander verbunden sind und infolge­dessen sich nicht wenden oder Insekten abwehren können und alle Stöße des Fuhrwerks mit dem Kopf und dem Nacken auffangen müssen. Die Quälerei erhöht sich bei ungleich großen, zu gemein­samer Arbeit zusammengespannten Tieren. Da diese Art der Anspannung leicht durch eine andere ersetzt werden kann, ist die Verwendung des Dovpeljochs als unnötige Tierquälerei ru tzz»