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Nummer 251

Fernruf 479

Vor dem Kriege mit RM. lüv Milliarden ein Drittel Verwaltung von 16,5 Millionen Wohnungen Gemein­schaftsinteressen der Mieter und Vermieter Zur Stutt­garter Tagung des Zentralverbandes

Von Erich Tribius, Präsident des Zentralverbandes deutscher Haus- und Erundbesitzervereine

WPD. In der deutschen Öffentlichkeit macht man sich vielfach noch kein richtiges Bild von der wirtschaftlichen Be­deutung des deutschen Haus- und Grundbesitzes. Man hat wohl eine Vorstellung davon, welche Rolle in der deutschen Volkswirtschaft die Eisenbahnen, die großen Jndustrieun- ternehmungen usw. spielen. Aber die wenigsten wissen, daß der deutsche Haus- und Grundbesitz vor dem Kriege ein Drittel des gesamten deutschen Volksvermögens umfaßte und einen Wert von mehr als 100 Milliarden Mark dar­stellte. Dieser Wert ist durch die Mißwirtschaft des marxisti­schen Systems stark vermindert worden. Man hatte den deutschen Haus- und Grundbesitz unter Ausnahmerecht ge­stellt und mit ihm Schindluder getrieben. Man hatte aber nicht bedacht, daß die ganze deutsche Wirtschaft krank wer­den mußte, wenn ein so lebenswichtiges Organ vom Gesamt­körper abgeschnürt wurde.

Die ungeheuren Werte, die im deutschen Haus- und Grundbesitz investiert sind, stellen bekanntlich nicht aus­schließlich das Vermögen der Hauseigentümer dar, sondern in ihnen ist ein großer Teil des Sparkapitals aller deutschen Volksgenossen enthalten. Auch die kleinsten deutschen Sparer sind an dem wirtschaftlichen Wohlergehen des deutschen Haus- und Grundbesitzes insofern beteiligt, als durch die Vermittlung von Sparkassen, Versicherungsanstalten usw. ihre Spargroschen im Vertrauen auf die wirtschaftliche Fe­stigkeit des Haus- und Grundbesitzes in Gestalt von Hypo­theken den Hausbesitzern zur Verfügung gestellt worden sind. Somit istderdeutstzeHaus-und Grundbe­sitz der verantwortliche Verwalter eines gewaltigen Tei­les des deutschen Volksvermögens.

Darüber hinaus aber besitzt er im Rahmen der Volks­wirtschaft eine ungeheuer wichtige Funktion. Auf der letz­ten Kundgebung des Zentralverbandes Deutscher Haus- und Grundbesitzervereine, die Anfang Dezember vorigen Jahres in Frankfurt am Main stattfand, wurde diese wirtschaftliche Bedeutung mit folgenden treffenden Worten umschrieben: Der deutsche Hausbesitz verwaltet mehr als 13,5 Millionen Altwohnungen und rund drei Millionen Neubauwohnungen. Wer über so­viel Wohnraum verfügt, trägt eine hohe Verantwortung für das Lebensglück des ganzen Volkes. Denn die Wohnung, das Heim, ist der Lebensmittelpunkt gerade des Deutschen, und wie er sich dort fühlt, wie er beherbergt wird, darin liegt schon die Hälfte seines Lebensgeschickes, seines Lebens­glückes beschlossen. Hierin besteht die große soziale und na­tionale Bedeutung des Hausbesitzes. Nicht minder groß ist seine wirtschaftliche. Grund und Boden sind die Unterlage jeder Wirtschaft; Boden und Hausbesitz sind der innerste Kern des nationalen Vermögens und Wohlstandes. Leiden sie Not, so leidet das ganze Volk mit."

Die zentrale Organisation des deutschen Hausbesitzes, der Zentralverband Deutscher Haus- und Grundbesitzervereine, der am 27. und 28. Oktober in Stuttgart seine diesjährige Jahrestagung abhält, ist sich der Verantwortung voll bewußt, die den deutschen Haus­und Grundbesitz in seiner Gesamtheit aus dieser gewaltigen wirtschaftlichen Stellung erwächst. Er weiß andererseits auch, daß in dem Verhältnis des Haus- und Grundbesitzers zu den anderen Volkskreisen noch manche Vorurteile aus 3eit der marxistischen Verhetzung ausgeräumt werden müssen. Als Präsident des Zentralverbandes habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, mit allen Kräften dafür Sorge zu tragen, daß die naturnotwendig verschiedenen Interessen auf der höheren Ebene der Volksgemeinschaft ihren fried- finden. Diese Aufgabe wird rm national- lozranstrschen Staat erfüllt werden. Es wird dafür Sorae daß ein gerechter Ausgleich gefunden wird ^ . den Interessen des Hausbesitzers und des Mieters. Ich habe mich besonders dafür eingesetzt, daß durch die Ein­führung des für das ganze Reich geltenden Einbeitsmietver- träges in den Häusern selbst die Grundlage M Windung des K afsenkampfgeistes und für die Förd/runa ei­ner wahren Volksverbundenheit gelegt wird " verung ei

Wir dürfen aber nicht übersehen, daß es im Interesse de-, ganzen Volkes auch darauf ankommt, die Wirtschaftlichkeit oes Haus- und Grundbesitzes wieder herzu stellen. Der Mar- xismus hatte geglaubt, ohne Gefährdung der allgemeinen Interessen den Haus- und Grundbesitz wirtschaftlich ruinie- 3u können. Das deutsche Volk hat für diese sinnlose,

wirtschaftszerstörende Politik ein schmerzliches Lehrgeld be-

zahlen müssen, denn die Arbeitslosigkeit ist zu einem erheb- Uchen Teil dadurch verursacht worden, daß der deutsche " b Arbeitgeber und Auftragerteiler der deutschen Mrtschaft lahrelang so gut wie völlig ausfiel. Auch heute

Samstag den 27. Oktober 1S34

Tagesfpiegel.

Bei einer Versammlung der deutschen evangelischen Lan­desbischöfe hat der Neichsbischof einen Vischofsrat berufen» nachdem der Rechtswalter der deutschen evangelischen Kir­che, Jäger, seine kirchenpolitische Funktion in die Hände des Reichsbischofs zuriickgegeben hat.

Der Führer und Reichskanzler hat am Freitag drei neu­ernannte Gesandte empfangen zur Entgegennahme ihres Beglaubigungsschreibens.

Die Deutsche Reichspost veröffentlicht einen Geschäftsbe­richt, worin nachgewiesen wird, daß seit 1. April 1933 die Belebung der deutschen Wirtschaft sich günstig ausgewirkt hat.

Anläßlich des Tages des Handwerks ist nun auch ein ? HandwerksaSzerchen geschaffen worden, daß die Symbole des Handwerks trägt, außerdem ein Führer-Abzeichen im Handwerk.

In Belgrad wurde eine Erklärung des Regentschaftsrats veröffentlicht, der Ministerpräsident sprach im Parlament.

ist wir dürfen es nicht verfcywergen der Haus- uns Grundbesitz noch wirtschaftliches Notstandsgebiet. Ich weiß genau, daß die neue Staatsführung nicht binnen kurzer Zeit alle Schäden beseitigen kann, die die marxistische Mißwirt­schaft verursacht hat. Ich sage auch den deutschen Haus- und Grundbesitzern immer wieder, daß sie die Zähne zusammen­beißen und selbst mit Hand anlegen müssen, bis die allge­meine wirtschaftliche Erholung es gestattet, auf diesem wich­tigen Gebiete grundsätzlich Ordnung zu schaffen. Angesichts der gewaltigen Belastungen, die in der Systemzeit dem Haus- und Grundbesitz aufgebürdet worden sind, leuchtet es ohne weiteres ein, daß die bisher gewährten steuerlichen Erleichterungen nicht entfernt ausreichen können, um das finanzielle Gleichgewicht wieder herzuftellen. Besonders schwierig haben sich bekanntlich die Verhältnisse im Neu­hausbesitz gestaltet.

Die Stuttgarter Tagung wird nicht dem Zweck dienen, wirtschaftliche Einzelsragen zu klären, ,o wesentlich dies an sich wäre. Sie soll die Organisation des deutschen Haus­und Grundbesitzes durch die Vertiefung der kameradschaft­lichen Bindung stärken und dadurch in den Stand setzen, auch in Zukunft ihre Aufgabe innerhalb des Volksganzen zu erfüllen. Bei der großen Jnstandsetzungsaktion des letzten Winters hat der Haus- und Grundbesitz bewiesen, daß er aus dem Posten ist. Ter jeniralverband wird seine Erzie­hungsaufgabe in dem Sinne fortsetzen, daß er das seinen Mitgliedern anvertraute Volksvermögen als eine Art Le­hen ansieht, dessen Verwaltung im Sinne der Volksgemein­schaft geführt werden muß, andererseits muß aber auch von dem Mieter eine entsprechende Rücksicht auf den Hausbesitzer verlangt werden.

Ich habe mich mit Erfolg darum bemüht, daß künftig Mißhelligkeiten und Beschwerden nicht mehr ohne Nachprü­fung durch die zuständigen Ministerien und Parteidienst­stellen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, denn wir müssen gemeinsam daran arbeiten, daß nicht eine ein­seitige und deshalb verbiternde Stellungnahme zuungun­sten des Hausbesitzes erfolgt. Dies gilt iri erster Linie auch für die Unterbringung der kinderreichen Familien, wobei ebenfalls im Interesse des friedlichen Zusammenlebens die Verpflichtungen beider Seiten zu beachten sind.

Die Stuttgarter Tagung des deutschen Haus- und Grund­besitzes wird aus der inneren Ueberzeugung aller dort Ver­sammelten zu einem starken Bekenntnis der unwandelbaren Treue zum Führer und zum neuen Deutschland werden. Diese Treue wird der deutsche Haus- und Grundbesitz stets auch durch die Tat bewähren.

Nelle Wege des deutschen Außenhandels

Fortschritte der deutschen Eigenernährung Aber erst am Beginn Noch keine Ursache zur Klage für das Ausland

Von Franz L. Eckenbrecher.

2m ausländischen Urteil, nicht nur in der Presse, sondern auch in den öffentlichen Bekundungen ausländischer Wirt­schaftler und Politiker findet sich immer wieder die Behaup­tung, daß der Rückgang unserer Ausfuhr als Folge der deut­schen Einfuhrdrosselung betrachtet werden müsse. In Wirk­lichkeit hat sich diese Einfuhrdrosselung bis zum heutigen Tage auf den wesentlichen Lieferungsgebieten des Auslan­des überhaupt noch nicht durchgesetzt. Das gilt nicht zuletzt von der deutschen Einfuhr an Nahrungs- und Eenußmit- teln. Auf diesem Gebiete sind ganz besonders kräftige An­strengungen gemacht, um durch eine größere Planmäßigkeit der Erzeugung der deutschen Landwirtschaft zu guskömm-

Fernruf 479

6S. Jahrgang

lichen Preisen eine Entlastung der Devisenausgabe für un­sere Volksernährung herbeizuführen. Es liegt in der Natur der Sache, daß die angesetzten Maßnahmen auf landwirt­schaftlichem Gebiete sich erst nach längerer Zeit voll aus­wirken können.

Die deutsche Politik verfährt also auch schon aus ganz na­türlichen Gründen überaus schonend für den internatio­nalen Wirtschaftsausgleich. Auf den einzelnen Gebieten des Nahrungs- und Eenußmittelhandels läßt sich heute schon ein Vergleich des ersten Halbjahres 1934 mit der entspre­chenden Zeit des Vorjahres anstellen. Damals führte Deutschland an Nahrungs- und Eenußmitteln einschließlich Vieh und Futtermittel für 825,8 Millionen Mark aus dem Auslande ein. In diesem Jahre beläuft sich die Einfuhr­summe immer noch auf 687,5 Millionen Mark. Das bedeutet einen Rückgang von rund 17 vom Hundert, während die deutsche Ausfuhr nach anderen Ländern in der gleichen Zeit bis zu 82 vom Hundert zurückgegangen ist. Beispiels­weise nahmen Frankreich 28,5 vom Hundert, die Vereinig­ten Staaten 35,4 vom Hundert weniger deutsche Waren in diesem Jahre ab als im Vorjahre. Ein Rückgang der deut­schen Einfuhr von Nahrungs- und Genußmitteln aller Art um rund 17 vom Hundert ist gewiß an und für sich sehr be­achtlich. Aber diese Zahl bezieht sich doch nur erst auf die Preise. Schaltet man die Preisveränderungen aus, dann beträgt die Abnahme noch nicht einmal 8 vom Hundert. Mengenmäßig hat sich der Bezug von Nahrungs- und Ee­nußmitteln aus dem Auslande also gar nicht wesentlich zuungunsten des Auslandes verändert.

Gerade die wichtigsten und höchstwertigen Nahrungs- und Eenußmittel haben der Einfuhrdrosselung einen besonders starken Widerstand entgegengesetzt. Die Einfuhr von Obst, Südfrüchten, Molkereierzeugniffen, Fischen, Fleischwaren, Eiern, Kaffee, Tee, Kakao, Tabak sank dem Preise nach um etwas über 3 vom Hundert. Die Einfuhrmenge auf diesem Gebiete ist in diesem Jahre aber sogar noch um 4,5 vom Hundert gestiegen. Prüft man die erwähnten Warengattun­gen im einzelnen nach, dann ergeben sich im schlimmsten Falle nur geringe Ausfälle für das Ausland. Insgesamt verdient es an diesen Waren gerade in diesem Jahre mehr an Deutschland als im vorigen. Es ist selbstverständlich, daß die Arbeit der deutschen Landwirtschaft in einzelnen Waren­gattungen natürlich Fortschritte gemacht hat. Erheblich sind sie aber nur bei Käse und Butter in Erscheinung getreten. Während die Eiereinfuhr nur um 4,6 vom Hundert zurück­gegangen ist, senkte sich die Käjeemfuhr um 15,5 vom Hun­dert, die Buttereinfuhr um 17,5 vom Hundert. Bei der Eiereinfuhr wurden vereinzelte Länder sogar sehr schwer getroffen. Die Eiereinfuhr aus SUdslawien ging um mehr als 75 vom Hundert, aus Finnland um 63 vom Hundert und aus Schweden um 50 vom Hundert zurück. Beträcht­liche Ausfälle hatten auch Litauen, Belgien, Polen, Nor­wegen und Ungarn. Andere Herkunftsländer, und zwar sol­che, die rechtzeitig mit Deutschland in Wirtschaftsverhand­lungen eingetreten waren, verbesserten aber sogar die Eier­einfuhr. Das gilt namentlich für die Niederlande, Bulgarien und Rumänien. Von diesen Ländern har aber nur Belgien die Einfuhr deutscher Waren um 15 vom Hundert gesteigert.

Schärfer tritt die deutsche landwirtschaftliche Aufbauar­beit bei dem Bezug von Fettstoffen hervor. Hier vollzog sich eine Abnahme der Einfuhr um fast 19 vom Hundert. Das bezieht sich aber nur aus Oele und Felte für Ernährungs­zwecke. Bei den technischen Zwecken dienenden Lelen und Fettstoffen erfolgte dagegen eine Verbesserung des Aus­landsabsatzes nach Deutschland. Bei den Ernührungsölen und Ernährungsstoffen war die Abnahme bei den tieri­schen Erzeugnissen am größten. Der Rückgang betras vor allem gehärtete Fette, Oele und Trane, die in Höhe von 92 vom Hundert, Rohtran in Höhe von 80 vom Hundert zu­rückgingen. Der Einfuhrüberschuß von Oelfrüchten und Oel- saaten nahm aber wiederum um mehr als 16 vom Hundert zu. Bei Kopra trat eine Verdoppelung der Einfuhr, bei Erdnüssen und Palmlernen eine Steigerung um fast die Hälfte ein. Als sehr lohnend erwies sich? das Ausland auch die Einfuhr von Weinen nach Deusi.Äand. Sie nahm im Vergleich zum Vorjahre i.a ersten st ast' r lesti um 47,4 vom Hundert zu.

Diese Betrachtungen, die einwandfrei durch amtliche Zah­lenangaben deutscher und ausländischer Quellen gestützt werden können, erweisen durchschlagend, daß das Ausland über die deutsche Einfuhrdrosselung weit mehr redete, als es sie bisher zu spüren bekam. Bisher! Sogar auf dem Er­nährungsgebiete! Für die meisten industriellen Rohstoffe hat ja sowieso eine Steigerung des Auslandsabsatzes nach Deutschland infolge der Besserung der Lage des deutschen Binnenmarktes eingesetzt. Zu irgendwelchen fühlbaren Rück­schlägen für das Ausland führte die neue Politik also bis­her noch nicht. Sie'will ja überhaupt nicht das Ausland schlagen, sondern Deutschland schützen. Wir sind es ja nicht, die dem Welthandel Abbruch zu tun wünschen. .

Bildung eines evang. Bischofsrates

Berlin, 26. Okt. Kirchenamtlich wird mitgeteilt: Die deutschen evangelischen Landesbischöfe und Bischöfe ^ein­schließlich der süddeutschen Geistlichen Kommissare waren

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