Der Besitzer des Hotels »Deutscher Hol"

in Nürnberg gestorben

Nürnberg. 11 Sept. Der Besitzer des Hotels Deutscher Hof, in dem der Führer schon seit den Jahren des Kampfes bei seinem Aufenthalt in Nürnberg Wohnung nahm. Stadrrat Pg. I. Klein, ist unerwartet in der Nacht zum Dienstag um 12.30 Uhr gestorben. Er war noch den ganzen Tag über um seine Gäste emsig bemüht, als ihn plötzlich am Abend ein Schlaganfall traf. Vor seiner Abreise wünschte der Führer dem Erkrankten noch gute Besserung.

Einführung des Reichsbischsss am 23. September

Berlin, 11. Sept. Wie von der Amtlichen Pressestelle der Reichskirchenregierung mitgeteilt wird, findet die Einführung des Reichsbischofs Ludwig Müller am Sonntag, den 23. September, mittags 12 Uhr, im Berliner Dom statt. Dem feierlichen Gottesdienst im Dom geht ein Festakt der Nattonal- synode im Preußenhaus um 10 Uhr vormittags voraus. Am Nachmittag versammeln sich die hohen kirchlichen Würdenträ­ger unter Führung des Zentralausschusses für Innere Mission zu einer Eemeinschaftsfeier im Herrenhaus.

1 Million RM. auf das Los Nr. 2 ?K 122

Berlin. 11. Sept. Als erster Gewinn wurde am Dienstag, dem letzten Tage der großen Ziehung der Preußisch-süddeutschen Klassenlotterie, dasGroße Los" gezogen. Eine Milljon RM. gewannen die glücklichen Inhaber der Nr. 276122. Der Gewinn fiel in beiden Abteilungen nach Bayern, wo das Los in der einen Abteilung in Vierteln, in der anderen in Achteln gespielt wurde. Auf die Gewinner entfallen nach Abzug der Steuern je 200 000 bezw. 100 000 RM.

Gras Zeppelin" wieder in der Heimat

Graf Zeppelin" über dem französischen Manöverfeld

Paris, 11 Sept. Kriegsminister General Petain ist in Val Dabon zur Teilnahme an den großen Manövern eingetroffen, die in Vesancon unter der Oberleitung des Generals Hering am Dienstag früh begonnen haben. Der Sonderberichterstatter desParis Midi" erwähnt in seinem Stimmungsbild, daß in dem Augenblick, in dem der deutsche Militärattache«, General Kühlental, mit einigen ausländischen Offizieren auf dem Ma­növergelände eingetroffen war, plötzlich das Surren von Mo­toren vernehmbar wurde. Kurz darauf kam etwa 300 Meter hoch das LuftschiffGraf Zeppelin" vorbeigezogen. Ein Arm erhob sich zum Zeichen des Grußes, und anschließend richteten sämtliche ausländischen und französischen Offiziere, Soldaten, Journalisten und Schlachtenbummler den gleichen schweigenden Gruß an das Schiff.

Friedrichshafen, 11. Sept. Das LuftschiffGraf Zeppelin" ist Dienstag vormittag unter Führung von Kapitän Lehmann von seiner 7. diesjährigen Südamerikafahrt nach Friedrichshasen zu­rückgekehrt und ist um 10.12 Uhr auf dem Werftgelände glatt gelandet. Das Luftschiff führte 23 Fahraäste, 150 Kilogramm Post und 47 Kilogramm Fracht mit sich. Für die diesjährigen Freifahrtgewinner startet das Luftschiff am 27 September vor­mittags 10 Uhr zu einer Sonderfahrt.

Zur deutschen OstyaLt-Note

Ein unfreundlicher Havas-Kommentar Paris, 11. Sept. Der Genfer Sonderberichterstatter der Ha- vasagentur behauptet, daß die deutsche Antwort in der Ostpakt­frage in den Völkerbundskreisen mit einem gewissen Ernst be­urteilt worden sei. Besonders falle an der Note die Tatsache auf, daß die deutsche Forderung nach Verstärkung der Streitkräfte restlos aufrechterhalten werde, ferner die Tatsache, daß der Grundsatz des gegenseitigen Beistandes abgelehnt werde. Deutsch­land beharre somit in seinem Willen nach Aufrüstung, die es seit Monaten unter Mißachtung der Verträge verwirkliche. Ueberdies schalte es die Aussicht aus wirksame, den Völker­bundsgrundsätzen entsprechende Garantien aus. Vor allem aber werde der von Deutschland für die Bekanntgabe seiner Antwort gewählte Augenblick lebhaft erörtert.

Gerade an dem Tage, an dem der Eintritt Rußlands in den Völkerbund grundsätzlich beschlossen werden sollte, sei die Ueber- reichung der Note erfolgt. Deshalb erblicke man darin ein durch­sichtiges Manöver und man zögere nicht, die Reichsregierung zu beschuldigen, im letzten Augenblick Verwirrung stiften zu wollen. Die deutsche Note werde aber keinen Einfluß auf die mit der Aufnahme Rußlands zusammenhängenden Fragen ha­ben. Der Wortlaut der deutschen Note werde mit größter Auf­merksamkeit geprüft. Sollte sie auch nur die geringste Möglich­keit für eine Verständigung enthalten, dann werde man sie zwei­fellos benützen, um eine Formel zu finden, die die deutsche Rückkehr zur internationalen Zusammenar­beit erleichtern könnte.

Amtliche Untersuchung des Schisfsbrandes

Neuyork, 11. Sept. Während die ersten drei Offiziere der Morro Castle" bei ihrer Vernehmung als Zeugen die Ansicht aussagten, daß der Brand im Rauchsalon mit Hilfe benzingetränk­ter Gegenstände angelegt worden sei. glaubt der Polizsi- chef von Havanna an einen kommuni st ischen Anschlag. Ein Neffe des am Vorabend des Brandes plötzlich verstorbenen Kapitäns wies auf den ausgezeichneten Gesundheitszustand sei­nes Onkels hin und regte eine Untersuchung darüber an, ob nicht Sabotage von seiten eines verärgerten Besatzungsmitgliedes vorliege.

Von den 100 Mitgliedern des Gesangvereins Concordia, die an der Vergnügungsreise an Bord desMorro Castle" teil­genommen hatten, sind bisher 23 tot geborgen worden. 5 Mit­glieder werden vermißt.

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Zwischenfall beim Wiener Heldendenkmai

Wien, 11. Sept. Bei dem am Sonntag feierlich eingeweihten Heldendenkmal ereignete sich am Montag abend ein aussehen­erregender Zwischenfall. In dem Augenblick, als Erzherzog Feld­marschall Eugen aus Anlaß der zum erstenmal in Tätigkeit ge­setzten Festbeleuchtung die Plattform des Heldendenkmals be­trat, erloschen die Scheinwerfer und aus der Menge ertönten RufeHeil Hitler". Eegenrufe antworteten:Hoch Habsburg". Schließlich entstand eine größere Rauferei, der von der Wache «in Ende bereitet wurde.

Neue Enthüllungen

über die amerikanische Rüstungsindustrie

Neuyork, 11. Sept. Die am Montag vom Untersuchungsaus­schuß fortgesetzten Verhöre über die Rüstungsindustrie brachten wieder aufsehenerregende Enthüllungen. Außer verschiedenen Bestechungsoersuchen in Bolivien und Brasilien wurde festgestellt, daß der Militärattaches und der Marineattachee der Vereinigten Staaten von Amerika in Rio de Janeiro im Jahre 1931 nordamerikanischen Rüstungsfirmen beim Waffenverkauf behilflich waren. Das britische Kriegsministerium bot im März 1934 durch denSoley Armamento Company" nordamerikani­schen Firmen für 30 Millionen Dollar überschüssiges Kriegsgerät zur Weiterverschiffung nach China an. Schließlich kam ans Tageslicht, daß nordamerikanische Firmen im Jahre 1933 125 Flugzeuge nach Südamerika verkauften und daß gewisse Firmen Geheimdokumente des Kriegsministeriums der USA über die neuesten Wasserflugzeuge besaßen, die diese in Auslandsgeschäften verwerteten.

Litauischer Schildersturm im Memelgebiet

Tilsit, 11. Sept. Das widerrechtlich eingesetzte litauische Direk­torium des Memelgebietes hat eine Polizeiverordnung erlassen, die eine neue Unterdrückung der deutschen Sprache und gleich­zeitig eine schwere Belastung der memelländischen Geschäftswelt darstellt. Nach dieser Polizeiverordnung müssen alle öffentlich aufgestellten Aushängeschilder, Firmenschilder und Bekanntma­chungen sowohl in der Stadt Memel als auch in den Landkrei­sen an erster Stelle eineneinwandfreien Text in der litauischen Staatssprache" tragen. Die Verordnung muß bis zum 15. Okto­ber ds. Js. durchgeführt sein.

Durch die Verordnung ist erneut die Bestimmung des Memel- statnts, wonach die deutsche und die litauische Sprache gleichbe­rechtigt sind, sich also jeder Memelländer nach seinem eigenen Ermessen der ihm zusagenden Staatssprache bedienen kann, gröblichst verletzt worden. Darüber hinaus stellt dre Erneuerung der Schilder ganz abgesehen von der wirtschaftlichen Bela­stung die memelländische Geschäftswelt vor eine kaum zu lö­sende Aufgabe, da die übergroße Mehrzahl der Memelländer bekanntlich die litauische Sprache nicht beherrscht.

Riesige UnweimWden in der Schweiz

Basel, 11. Sept. Die Schäden, die die schweren Unwetter und Hochgebirgsgewitter am Sonntag abend anrichteten, lassen sich erst jetzt einigermaßen übersehen. Die Verheerungen reichen über die ganze Mittel- und Ostschweiz, vom Berner Oberland bis an den Bodensee. Die Schadenssumme geht in die Millionen Eoldfranken. An verschiedenen Orten wurden Straßenstrecken und Brücken weggerissen, lleberall haben sofort die Bergungs­arbeiten eingesetzt, zum Teil unter Verwendung von größeren Gruppen Arbeitsloser. Verschiedene Ortschaften waren während des Unwetters längere Zeit von jeder telegraphischen und tele­phonischen Verbindung abgeschnitten. Das Unwetter hat auch in den Bergen eine Reihe von Todesopfern gefordert. Außer den am Galenstock tödlich verunglückten drei Baseler Touristen wer­den jetzt am Eletscherhorn bei Andermatt zwei Touristen ver­mißt. Im Gebiet des Klausenpasses ist ern Tourist vom Unwet­ter überrascht worden und den ausgestandenen Strapazen er­legen.

Das grüßte Hotel im Berner Oberland eingeüschert

Bern, 11. Sept. Im Regina-Palast-Hotel in Be­atenberg, dem größten Hotel im Berner Oberland, brach am Dienstag Feuer aus. Das Hotel braute vollständig nieder Vom Mobiliar konnte so gut wie nichts gerettet werden. Das Hotel, das 150 Betten aufweist, ist das einzige am Platz, das während der Winterszeit geöffnet ist.

Wildbad, 12. September 1934. Die Sonne geht auf"

heißt der nächste Tonfilm, der am Donnerstag in einer Nachmittags- und einer Abendvorführung im Kurf a al abrollt. DieAafa" hat damit einen prachtvollen Film ge­schaffen, der folgende Handlung hat:

Günther Peters ist Arbeiter in einer großen Reparatur­werkstatt. Ursprünglich wollte er Musiker werden, mußte aber nach dem Tode feines Vaters für sich und seine Mutter schnell Geld verdienen. Nur ein großer Flügel in der sonst

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Hamburger Kaffee-Lager

In der Werkstatt lernt Günther die kleine Sekretärin ärmlichen kleinen Wohnung ist noch Zeuge seiner Musik- liebe.

Marie-Luise kennen. Er verliebt sich in das niedliche Mäd­chen und widmet ihr sein erstes selbstkomponiertes Lied Die Sonne geht auf". Erft will Marie-Luise nicht viel von ihm wissen. Aber sein Lied nötigt ihr Bewunderung ab, und nach einigem Sträuben willigt sie sogar ein, abends mit Günther und ein paar Freunden zum Bockbierfest zu gehen.

Dieser Abend wird entscheidend für Günthers Zukunft. ' Einmal festigt er die Zuneigung der beiden jungen Men- > scheu, und dann erringt Günther in einem Schlagermett­bewerb mit seinem selbst vorgetragenen Lied den ersten Preis. Ein gerissener Manager erkennt den Wert der wun­dervollen Stimme, und im Handumdrehen hat Günther Verträge mit mehreren Verlagen und Konzertunterneh­mungen in der Tasche.

Nicht lange und Günther ist der Sänger der Saison. Kein Konzert, keine Rundfunkübertragung, keine Wohl­tätigkeitsveranstaltung, in der er nicht mitmirkt. Aber sein Manager will mehr, will mit ihm ins Ausland, nach Amerika, wo die großen Erfolgegemacht" werden. Günther ist dagegen, er kann sein Mädel nicht verlassen. Da redet der Manager Marie-Luise ein, daß sie Günthers Laufbahn im Wege stehe. Aus tiefster Liebe zu ihm täuscht sie eine Untreue vor und erreicht, daß Günther sich von ihr trennt und in die Welt hinausgeht.

Bald ist er in allen Erdteilen eine Berühmtheit gewor­den, auf der Höhe des Glücks und der Erfolge scheint er nicht an Wiederkehr zu denken. Dennoch kommt der Tag, an dem sich die beiden Menschen, die füreinander bestimnü» rvaren, wiederfinden, und das Lied vonMarie-Luise" hat dabei eine ganz besondere Bedeutung". >

Dem Film voraus geht eine Wochenschau, mit einem ! Hindenburg-Gedenkfilm. Da beide Filmstreifen für Jugend- r liche freigegeben sind, ist zu hoffen, daß den Vorführungen Weitgehendste Beachtung geschenkt wird. Die Besucher wer­den unterhaltsame und genußreiche Stunden haben. i

Wildbad, 11. Sept. (Landesbischof D. Wurmin Wildbad.) Landesbischof D. Wurm weilte am Sonntag ^ vormittag in Wildbad, um den Hauptgottesdienst abzuhal­ten. Die Kirche war schön mit Grün und Blumen geschmückt; s Posaunenmusik bereicherte Len Gottesdienst. Schon eine , Viertelstunde vor Beginn war die Kirche überfüllt. Zum s Gegenstand der Predigt nahm der Landesbischof den Gala­terbrief.

MttcNterz

Stuttgart, 11. Sept. (V undesfest des Württ. Jungmänner-Vundes.) Am Samstag und Sonn­tag, den 18. und 16. Sept., findet in Stuttgart das 65. Vundesfest des Württ. Evang. Jungmänner-Bundes statt, das dieses Jahr unter der Losung stehen soll"Gottes Wort bleibet in Ewigkeit". Der Bund hat auch dieses Jahr die Hauptfeier am Sonntagnachmittag um 2 Uhr in die Stifts-, Leonhards- und Friedenskirche gelegt. In der Nachfeier in der Stadthalle, die unter der Leitung des Bundesvorsitzen­den Stadtpfarrer Kohler-Degerloch stattfindet, wird neben Stadtpfarrer Keppler, Studienrat Sautter und Pfarrer Gauß, Landesbischof D. Wurm reden.

Asperg, OA. Ludwigsburg, 11. Sept (75-Jahr- seier.) Unter Beteiligung der ganzen Einwohnerschaft konnte am Sonntag der GesangvereinLiederkranz" sein ' 75jähriges Jubiläum feiern. Gleichzeitig fand hier der Kreissängertag des Schillerkreises mit 89 Vereinen und rund 3000 Sängern statt.

Leonberg, 11. Sept. (Einbruch.) In der Nacht auf Dienstag wurde im Stationsgebäude der hiesigen Bahnsta- l tion eingebrochen. Die Einbrecher nahmen ihren Weg durch den Expreßannahmeschalter, dessen Scheiben sie ein­gedrückt haben. Sämtliche Schubladen und Schränke im Ee- päckraum, Fahrdienstbüro und Vorstandszimmer wurden l erbrochen und durchwühlt. Glücklicherweise fielen den Ein- i brechern nur geringe Beträge von Privaigeldern in Höhe von 22 RM. in die Finger.

Neuenbürg. 11. Sept. (Inbetriebsetzung.) Das Werk der Lnzregulierung ist nunmehr seinem Hauptzweck .. ubergeben worden, obgleich noch manches an Mauern, Auf- ' schuttung usw. zu tun bleibt. Am Samstag abend füllte ^

stch zum erstenmal der Werkkanal, und die Mühlenturbine ?

des städt. Elektrizitätswerks begann zu laufen. Nachmit- - tags wurde das Wasser zum Auftrieb des nördlichen Wehr- § schützen eingelassen. Der Mühlkanal füllte sich langsam und wurde von der badefertigen Jugend als Schwimmbecken eingeweiht.

Heiligenbronn, OA. Oberndorf, 11. Sept. (Unfall.) Zwischen Sulgen und Heiligenbronn fuhr der ledige Chauf­feur Ernst Haas mit seinem Beifahrer und Kollegen Ri­chard Bacher aus Katterbach auf ein ungenügend beleuchte­tes Fuhrwerk auf. Beide wurden vom Motorrad geschleu­dert und schwer verletzt. Nach der Einlieferung ins Schram­berger Krankenhaus ist Bacher gestorben. .

Balingen, 11. Sept. (Motorradunfall.) Am Sams­tag abend fuhr der ledige Walter Kolb von hier mit seinem Kraftrad stadtauswärts, während ein Tübinger Lastzug mit Anhänger stadteinwärts fuhr. Kolb streifte mit seinem Motorrad den Lastzug, wurde zu Boden geschleudert und tödlich verletzt. In der Nacht auf Sonntag fuhr ein Per­sonenkraftwagen aus Streichen, dessen Chauffeur betrun­ken war, beimLöwen" in Frommern auf einen Baum auf. Dabei wurde der Chauffeur leicht und fern Mitfahrer

schwer verletzt.

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