Der Nigaer Baltenpakt

Riga, 1. Sept. Das lettländischen Regierungskreisen nahe­stehende neue lettische MorgenblattRits" (d. hMorgen") meldet, daß der am Mittwoch paraphierte Rigaer Vertrag über die Zusammenarbeit der drei baltischen Staaken ausdrücklich nur politisch-diplomatischen Charakter trage. In dem Vertrag sei kein Militärbündnis oder eine andere Abmachung für den Kriegsfall vorgesehen. Selbst im Falle eines Angriffes auf einen der vertragschließenden Staaten würde dieser von den anderen beteiligten Staaten auf Grund des Vertrags nur durch politisch-diplomatische Maßnahmen unterstützt werden. Ein Mi­litärbündnis sei so lange nicht möglich, als ein Staat (gemeint ist natürlich Litauen) seine Erenzangelegenheiten als nicht ge­regelt ansehe.

Der in der amtlichen Verlautbarung enthaltene Hinweis über die Anschlußmöglichkeit dritter Staaten an den Rigaer Ver­trag könne nur im Sinne eines eventuellen Anschlusses Finn­lands gedeutet werden.

Kowno, 1. Sept. Die Leitartikel der litauischen Presse zu dem Abkommen über das Einvernehmen und die Zusammenarbeit der drei baltischen Staaten sind im Gegensatz zu einem Teil der lettischen und estnischen Presse ziemlich zurückbaltend und mehr in berichtender Form gehalten. Obgleich das Ab­kommen als ein wichtiges Ereignis bezeichnet wird, wird all­gemein zugegeben daß ursprüngliche litauische Forderungen auf Respektierung der sogenannten spezifischen Probleme, womit für Litauen sein Anspruch auf das Wilnagebiet und direkt auch die Memelsrage gemeint ist, sich nicht durchsetzen konnten. Der volkssozialistischeLietuvos Zinios" erklärt, daß es sich bei die­sem Vertrag nicht um den angestrebten Baltenbund handle, von dem so viel gesprochen und geschrieben wurde und um den man sich so viel Sorgen machte.

Reval, 1. Sept. In Reval begann am Feitag die baltische Wirtschaftskonferenz, an der Vertreter der führenden Wirtschafts­organisationen aus den drei baltischen Staaten teilnahmen.

GewittsrLataftrophe in Angarn

Budapest, 2. Sept. Heber der im Tokayer Weingebiet ge­legenen großen Gemeinde Tarcal zog in wenigen Minute» ein ungeheures Hagel- und Sturmwetter aus. Die ganze Gegend war in tiefstes Dunkel gehüllt. Es sielen Hagel­körner im Gewicht von 30 bis 80 Gramm. Die Landschaft zeigte in wenigen Sekunden ein völlig winterliches Bild. Die Wein­ernte ist vernichtet. Zahlloses Vieh ist umgekommen. Ein mit einem Pferdefuhrwerk unterwegs befindlicher Bauer wurde von dem Hagel mit feinem Pferd erschlagen. Zahlreiche Dorfbewohner haben zum Teil sehr schwere Verletzungen davon­getragen.

Die durch den Ort schäumenden Wassermassen drangen «. a. auch in die Ziegelsabrik ein und brachten die Kessel zur Ex­plosion. Durch den Luftdruck wurden 18 Häuser vollkommen zertrümmert. Wertere hundert Häuser wurden durch das Un­wetter zum Einsturz gebracht.

Die immer höher steigenden Wassermassen zwangen die Be­wohner, auf Bäumen und Dächern Rettung zu suchen, wo sie die ganze Nacht verbrachten. In den tiefer gelegenen Ortsteilen hat sich ein riesiger See gebildet. Neben verschiedenen Hilfs­expeditionen ist auch das in Tokav stationierte Pionierbataillon zur Hilfe herangezogen worden. Wie die letzten Meldungen be­sagen, muß der Ort als völlig vernichtet angesehen wer­den. Die ungarische Regierung hat Maßnahmen getroffen, um die Bevölkerung vor der schlimmsten Not zu bewahren.

Japan wird energisch

Politische Folgerungen aus den Eisenbahnüberfällen?

Charbin, 1. Sept. Zu dem lleverfall auf einen Eisenbahn­zug bei Charvi« wird mitgeteilt, daß auf Veranlassung des Führers der japanischen Militärabordnung in Charbin, Ando» eine Untersuchung eingeleitet worden sei, die durch japanische und mandschurische Polizei beschleunigt durchgeführt werde« solle, da die Ergebnisse dieser Untersuchung von großer politi­scher Tragweite für die weitere Entwicklung der Lage an der chinesischen Ostbahn seien.

Von mandschurischer Seite wird erklärt, daß mehrere Perso­nen in Haft seien, die unmittelbar oder mittelbar an dem Ueberfall beteiligt sein sollen, doch liegen noch keine näheren Angaben über die Hintergründe des Anschlages vor.

Die japanischen Militärbehörden betonen, daß nunmehr rück­sichtslose Maßnahmen getroffen werden müssen, um dem chinesi­schen Banditentum energisch zu Leibe zu gehen. Der Oberbefehls­haber der japanischen Truppen in Charbin hat Verstärkungen aus Tschangtschun befohlen.

Mukden, 1. Sept. Die mandschurische Polizei erklärt, daß die Urheber der Katastrophe auf der Strecke CharbinTschang­tschun in den Reihen der russischen Eisenbahnangestellten der Ostchinabahn zu suchen seien. Die mandschurischen Zeitun­gen, die den japanischen militärischen Kreisen nahestehen, ver­langen ein energisches Durchgreifen sowie die Verhaftung ein­zelner führender Sowjetbeamter, die von der Presse beschuldigt werden, daß sie die beiden Ueberfälle auf Anweisung der Lei­tung der russischen Fernostarmee inszenierten.

Schanghai, 1. Sept. Wie ergänzend zu dem Eisenbahnanschlag etwa 40 Kilometer südlich von Charbin gemeldet wird, sind ins­gesamt 21 Reisende getötet und 23 verletzt worden.

Die chinesischen Eisenbahnbanditen umstellt

. Eharbin, 2. Senk. D:e chinesischen Banditen, die den blutil Ueberfall auf einen Expreßzug bei Hsuangschenpao auf dem < wissen haben, konnten von ven mandschurischen und japanisck Regierungstruppen eingeholt und umstellt werden. Den B> oiten wurde die Forderung übermittelt, sofort alle Eefangei freizugeben. Um das Leben der entführten Passagiere zu s- nen, wurde auf Weisung des Oberkommandos kein Feuer ge< ^öffnet. Sollten die Banditen die Fordert Uebetaab^k.^^ l" werden sie bis zur freiwilli.

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Eisenbahnunglück bei Paris

34 Verletzte

steben7^N«'"lolomotive ist auf einen in der Vahnhofshc " A°Etszug ausgefahren. Von den 30 aus H 'st ein großer Teil eingedrückt und zertrü befand« ^ Wagen, die sich am Kopfe des Zu<

Personen ^"ck war her Zug noch nicht stark besetzt.'

sollen bisher ins Krankenhaus eingeliefert. Dar

Men 6 schwer verwundet sein. Ein guter Teil Lelchlverwi

deter wurde auf dem Bahnhof selbst verbunden und konnte sich dann nach Hause begeben. Eine Untersuchung ist mittlerweile eingeleitet worden. Bisher hat man festgestellt, daß die Ran­gierlokomotive, die auf den Vorortzug aufgefahren ist im R ii ck- wärtsgang ohne Heizer und Führer gefahren ist.

Eine Stadt vernichtet

Weitere Explosionen in Campana Feuerwehr gibt weitere Löschversuche auf

Buenos Aires, 2. Sept. Nachdem die Stadt Campana in­folge der großen Explosionen der Oelbehälter im Laufe der ver­gangenen Woche fast so gut wie zerstört war und die Bevölke­rung in wilder Flucht ihr Heil gesucht hatte, sind erneut mehrere Oelbehälter in die Lust geflogen. Die Feuerwehr hat alle wei­teren Versuche, des Brandes Herr zu werden, wegen der un­erträglichen Hitze ausgegeben.

Es bestätigt sich, daß die ganze Stadt Campana jetzt, nach dem zweiten großen Feuerausbruch innerhalb einer Woche, deg Flammen überlassen worden ist. Nur noch einige Post­beamte, Schutzleute und Matrosen sind vorläufig zurückgeblie­ben. Als am Samstag noch mehrere andere Petroleumreservoire in die Luft flogen, wurde die Hitze derart unerträglich, daß selbst di« Feuerwehr ihre Bemühungen aufgab. Jedes verfügbare Fahrzeug ist heranzezogen worden, um die 13 000 Seelen zählenüe Einwohnerschaft in Sicherheit zu bringen. Außerhalb der Stadt wartet ein großer Sonderzug. der die Polizei- und anderen Be­amten, die sich bis zum letzten Augenblick noch in der brennen­den Stadt aufhielten, abzubefördern. Der Schaden des Riesen­brandes wird jetzt auf weit über 20 Millionen RM. geschätzt. Die Zahlder Toten ist noch nicht festgestellt. Sie wird auf mindestens 20 geschätzt, die Zahl der Verwundeten auf über 100.

125 Tote Sei einem Schiffsuniergang

Dairen, 2. Sept. Die Leitung der Hafenverwaltung des koreanischen Hafens Gensan teilt mit, daß aus dem Fluß Jalu ein Dampfer gesunken ist, der einer japanischen Zivilschifsahrts- gesellschaft gehörte. Zwei japanische Militärküstenschisse, die de» sinkenden Dampfer beobachteten, sind zu Hilfe geeilt, um die Er­trinkenden zu retten. Einschließlich Besatzung befanden sich 200 Personen an Bord, von denen 123 ertrunken sind. Die Rettungs­arbeiten waren schwierig, da sie durch Nebel behindert wurden.

Die amerikanische Textilindustrie im Streik

Neuyork, 2. Sept. Die Arbeiter der Seidenwebereien und -Spinnereien haben beschlossen, sich mit den streikenden Arbeitern der Vaumwollindustrie solidarisch zu erklären und ebenfalls in den Streik zu treten. Damit ist die gesamte Textilindustrie der Bereinigten Staaten vorläufig durch de« Streik lahmgelegt.

Freundschasiserkörung Barihous an MMu

Paris, 1. Sept. Bei der Eröffnung der Telephonverbindung zwischen Paris und Moskau am Freitag hat der französische Außenminister Barthou folgende Botschaft an die sowjetrusstsche Regierung durch das -Telephon gegeben:Es ist das erstemal, daß ein Telephonkabel die Stimme eines französischen Außen­ministers direkt nach Moskau trägt. Ich lege Wert darauf, daß diese erste Botschaft die Herzlichkeit der Beziehungen unterstreicht, die die beiden Länder verbinden. Ich wünsche auch, daß diese erste Botschaft den Willen Frankreichs zum Ausdruck bringt, mit seiner ganzen Kraft für die Aufrechterhaltung und die Festigung des Friedens zu arbeiten. Frankreich ist höchst befriedigt, daß Sowjetrußland mit Frankreich an dieser Aufgabe Zusammen­arbeiten will, die von allen Ländern, die mitdemgleichen Ideal verbunden sind, eine dauernde, aufrichtige und entschlossene Zusammenarbeit erfordert. Möge diese telephonische Verbindung, von der man so viel glückliche Ergebnisse erwarten kann, auf allen Gebieten zu einer fruchtbaren Entwicklung der französisch-russischen Beziehungen beitragen."

Schwerer Verlust der chinesischen Luftwaffe

Schanghai, 1. Sept. Im Flughafen von Nantschang, im Zentrum der von Tschiangkaischek gegründeten chinesischen Lust- streitkräste, hat ein Brand 12 große Bombenflugzeuge vernich­tet, die erst vor kurzem aus Amerika eingesührt worden waren. Es wird Brandstiftung vermutet. 70 Personen wurden verhaftet. Eine eingehende Untersuchung ist eingeleitet. Die Pläne zur Errichtung einer chinesischen Luststreitkraft sind da­mit zunächst gescheitert. Die für den Herbst vorgesehenen Uebungen der Luststreitkräste mußten lidgesagt werden-

Die Plakette für den Parteitag 1934 wurde von Professor Richard Klein-München geschaffen.

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Mldbad, 3. September 1934.

Urlaub der HI. zum Neichsparteitag. Der Eebiets- führer der württembergischen Hitlerjugend richtet an alle Lehrmeister und Unternehmer die Bitte, ihren Lehrlingen und Angestellten, die als Mitglieder der HI. zur Teilnahme am Reichsparteitag in Nürnberg bestimmt sind, in der Ur­laubszeitgewährung keinerlei Schwierigkeiten zu machen. Die Hitlerjugend nimmt an und hofft, daß überall die we­nigen Auserlesenen, die am Parteitag teiinehmen dürfen, gerne von ihren Meistern und Lehrherrn dorthin entlassen werden.

Einen frohen Abend schenkt uns am Dienstag im Kurs aal die junge Berliner Vortragskünstlerin Lhar- lotte Christann» die es versteht nicht nur jeder Stimmung gerecht zu werden, sondern die Besucher einen ganzen Abend aufs angenehmste zu unterhalten. Charlotte Christann ist

hier schon so eingesührt, daß sie auch am Dienstag wieder viele Freunde mit ihrer bewundernswürdigen vielseitigen Vortragskunst zu beglücken Las Vergnügen haben wird.

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Der Nernenhimulel im Monat September

Immer früher bricht jetzt die Dämmerung herein. DieSonne hat die nördlichsten Gebiete des Tierkreises verlassen und wendet sich gegen Süden. Am 23. September überschreitet sie den Aequa- tor. Jupiter, der Helle Planet, der uns seit Anfang Februar am Abendhimmel geleuchtet hat, verschwindet in den Strahlen der Sonne. Noch einmal ereignet sich ein schöner Vorübergang des zunehmenden Mondes am 11./12. September kurz nach Sonnenuntergang. Gegen 22 Uhr, wenn die letzten Reste des Tages längst von der Nacht verschlungen sind, spannt sich maje­stätisch das schimmernde Band der Milchstraße über das Firmament. Hoch im Westen strahlt die Weg a, der hellste Stern des Nordhimmels Tief im Süden wandert der bleiche Sa­turn zwischen Steinbock und Wassermann dahin. Im Osten trifst unser Blick schon die ersten Vorboten des Winters. Ganz tief im Nordosten erhebt sich unter den Sternen des Perseus das zierliche Siebengestirn und ein wenig später erscheint auch Aldebaran, der Hauptstern des Stieres. Nicht unerwähnt bleiben soll der Große Bär, der tief im Norden Lahinspringt. Von den Planeten, die ein stets wechselndes Bild am Sternenhimmel Hervorrufen, ist Merkur wegen seiner Sonnennähe unsichtbar. Venus und Mars herrschen am Hellen Morgenhimmel. In der Zeit vom 3. bis 7. September wandert die zarte, abneh­mende Sichel des Mondes an den beiden Gestirnen vorbei ein reizender Anblick. Die Mondphasen: am 9. September ist Neumond, am 16. erstes Viertel, am 23. Vollmond und am 30. letztes Viertel.

Württemberg

Ehningen OA. Böblingen, 1. Sept. (Einbruch.) Zm Stationsgebäude wurde eingebrochen und ein Betrag von 37 RM. entwendet. Außerdem wurde in einem neben­liegenden Schuppen ein Fahrrad mitgenommen, mit dem der Täter jedenfalls das Weite gesucht hat. "

Heilbronn» 1. Sept. (Der ä l t e st e S ä n g e r.) Kürzlich wurde anläßlich des Liederfestes in Heilbronn berichtet, daß der älteste Sänger Deutschlands der am 10. November 1848 in Möckmühl geborene Neher von Stuttgart-Eaisburg sei. Tatsächlich besitzt aber Helibronn den Ruhm, den älte­sten aktiven Sänger Deutschlands in seinen Mauern zu be­herbergen. Es ist dies der am 27. Februar 1848 geborene und in Sängerkreisen wohlbekannte Juwelier Wilhelm Härter, der als rüstiger 86jähriger Sänger regelmäßig die Singstunden seines Vereins, des Heilbronner Liederkranzes, besucht und der auch bisweilen noch zum Dirigentenstab greift.

Schwab. Hall, 1. Sept. (Der Name der Stadt.) Vom Statistischen Landesamt Stuttgart lag dem Eemeinde- rat ein Antrag vor, die Stadt Hall möge sich nun endgül­tig darüber schlüssig werden, ob Hall künftig amtlich Schwäbisch Hall" oderHall (schwäbisch)" heißen soll. Der Historische Verein für Württembergisch-Franken und die Kreispslegschast Hall des Landesamts für Denkmalpflege haben sich darum geäußert, in ganz Deutschland sei die Stadt seit mindestens 500 Jahren unter dem Namen Schwä­bisch Hall bekannt. Die ganz junge Bezeichnung Hall (schwä­bisch) sei nie volkstümlich gewesen und widerspreche jedem natürlichen Empfinden wie dem Sprachgefühl. Der Eemein- derat schloß sich dieser Stellungnahme an.

Eßlingen, 2. Sept. (Beim Europarundflug.) Am Europarundflug nimmt auch ein Sohn unserer Stadt teil. Es ist der in Brühl wohnhafte, 25 Jahre alte Willi Ellenrieder, der zur Zeit bei der Verkehrsfliegerschule Stettin tätig ist.

Göppingen, 1. Sept. (Motorraddieb gefaßt.) Am Donnerstag abend wurde hier ein fast noch neues Motor­rad gestohlen. Einem Landjäger aus Lorch ist es gelungen, den Dieb, der mit dem gestohlenen Fahrzeug spazieren fuhr, in Zell bei Börtlingen zu stellen und ihn festzunehmen. Es handelt sich um den oft und schwer vorbestraften 25jährigen ledigen Adolf Strohmaler aus Lorch, der aller Wahrschein­lichkeit nach noch eine Reihe weiterer, ähnlicher Diebstähle auf dem Kerbholz hat.

Göppingen, 1. Sept. (Schwindel.) In Ottenbach trat vor einiger Zeit ein Mann auf, der vorgab, von einem Ho­möopathischen Verein geschickt zu sein und hauptsächlich kranke und gebrechliche Leute aufsuchte, um ihnen heilkräf­tige Pflanzensäfte zu verkaufen. Unter einem großen Wort­schwall gelang es ihm, den Leuten gleich ganze Kuren, aus je sechs großen und sechs kleinen Flaschen bestehend, auf­zuschwatzen, für die der Betrüger 21 und 28 RM. forderte. Die betrogenen Leute sahen aber weder ihre bestellte Ware, noch ihr Geld wieder. Gegen den Betrüger, der aus Schwäb. Gmünd stammt und Adolf Sperle heißt, wurden erst vor kurzem vom Amtsgericht Gmünd drei Monate Gefängnis wegen Wuchers verhängt. Vor dem Amtsgericht Göppingen ist nun auch noch ein Strafverfahren wegen Betrugs im Rückfall gegen ihn anhängig.

Ebingen, 1. Sept. (Tödlich verunglückt.) In der Truchtelsinger Straße ist der 31jährige Motorsturm-Führer und Stadtrat Metzgermeister Karl Löffler infolge eines Autounfalls tödlich verunglückt. Löffler befand sich auf einer Dienstfahrt von Onstmettingen nach Winterlingen.

Reutlingen, 2. Sept. (Hundertjahrfeier.) Die Hundertjahrfeier der Gustav-Werner-Stiftung zum Vru- derhaus wird am Samstag, den 22., und Sonntag, den 23. September abgehalten. Die Feiern sollen allen Schich­ten der Bevölkerung einen würdigen Einblick in das Wesen und die Arbeit des Vruderhauses geben. Am Samstag abend wird durch den Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart ein Hörspiel gegeben, das eigens für die Hundertjahrfeier des Bruderhauies vom Spielleiter Arthur Georg Richter, einem gebürtigen Reutlinger, verfaßt wurde.

Neckarsulm, 2. Sept. (Vorsicht bei gärendem M o st.) Daß man jetzt in der Zeit des Obstmostens und Kelterns nicht vorsichtig genug in der Behandlung von gärendem Most sein kann, erwies sich an einem hiesigen jungen Mann, der eine Flasche mit reißendem Most ver­schließen wollte. Beim Verschließen zersprang die Flasche und ein großer Elassplitter drang dem jungen Mann in die Hand, jo daß er mit einer schweren Fleischwunde das Krankenhaus aufsuchen mutzte.

Ulm. 2 Sept. (Hochwasser.) Donau und Iller füh- ren starkes Hochwasser, das noch immer im Steigen be­griffen ist. Die ausgiebigen Regengüsse der letzten Tags und Nächte machen sich kräftig bemerkbar. Die Uferwege sind überschwemmt.

Ulm, 2. Sept. (Zweite Vraune Messe.) Die Vor­arbeiten zu der vom Institut für deutsche Wirtschaftspro­paganda, Landesbezirk 10, mit der NS.-Hago, Kreisamts- leituna Ulm. veranstalteten Braunen Messe Deutsche^