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Nummer 189

Fernruf 479

Donnerstag den 16. August 1934.

Fernruf 479

69. Jahrgang.

Im deMen M >»ii> sckm Kanzler

Zar volitische Teslme«t MeMrgr

Obersalzberg, IS. Aug. Vizekanzler a. D. von Papen über- brachte im Aufträge des Obersten von Hindenburg dem Füh­rer und Reichskanzler Adolf Hitler ein Schreiben, das das politische Testament des verewigten Herrn Reichspräsidenten, Eeneralfeldmarschall von Hindenburg enthielt. Im Auftrag des Führers übergibt Herr von Papen hiermit das Dokument der Öffentlichkeit.

Der vom Reichspräsidenten versiegelte Umschlag des Schrei­bens trägt die Aufschrift:Dem deutschen Volke und seinem Kanzler. Mein Testament. Dieser Brief ist durch meinen Sohn dem Herrn Reichskanzler zu übergeben."

Der Inhalt des Schreibens ist folgender:

Dem deutsche« Volke und seinem Kanzlers

ISIS schrieb ich in meinem Vermächtnis aq das deutsch? Volk":Wir waren am Ende! Wie Siegfried unter dem hinter­listigen Speerwurs des grimmen Hagen, so stürzte unsere ermat­tete Front. Vergebens hatte sie versucht, aus den versiegenden Quellen der heimatlichen Kraft neues Leben zu trinken. Unsere Aufgabe war es nunmehr, das Dasein der übrig gebliebenen Kräste unseres Heeres für den späteren Ausbau des Vaterlan­des zu retten. Die Gegenwart war verloren. So blieb nur die Hoffnung auf die Zukunft.

Heran an die Arbeit!

Ich verstehe de» Gedanken an Weltslucht, der sich vieler Of­fiziere angesichts des Zusammenbruchs alles dessen, was ihnen blieb und teuer war, bemächtigte. Die Sehnsuchtnichts mehr wissen zu wollen" von einer Welt, in der die aufgewühlte» Leidenschaften den wahren Wertkern unseres Volkes bis zur Unkenntlichkeit entstellte«, ist menschlich begreiflich und doch ich muh es offen ausspreche«, wie ich denke: Kameraden der einst so großen, stolzen deutsche» Armee! Könntet Ihr vom Versagen sprechen! Denkt an die Männer, die uns vor mehr als ISS Jahren ein innerlich neues Vaterland schufen. Ihre Religion war der Glaube an sich selbst und an die Heiligkeit ihrer Sache. Sie schufen das neue Vaterland» nicht es gründend auf eine uns wesensfremde Doktrinwut, son­dern es aufbauend auf den Grundlagen freier Entwicklung des einzelnen in dem Rahmen und in der Verpflichtung des Ge­samtwohles. Diesen selben Weg wird auch Deutschland wieder gehen, wenn es nur erst einmal wieder zu gehe» vermag.

Ich habe die feste Zuversicht, dah auch diesmal wie in jenen Zeiten, der Zusammenhang mit unserer grohen reichen Vergangenheit bewahrt, und wo er vernichtet wurde, wieder hergestellt wird. Der alte deutsche Geist wird sich wieder durchsetzen, wenn auch erst nach schwersten Läuterun­gen in dem Glutofen von Leiden und Leidenschaften. Unsere Gegner kannten die Kraft dieses Geistes, sie bewunderte« und suchten ihn in der Werktätigkeit des Friedens, sie staunten ihn an und fürchteten ihn auf den Schlachtfeldern des grohen Krie­ges. Sie suchten unsere Stärke mit dem leeren WorteOrgani­sation" ihren Völkern begreiflich zu machen. Den Geist, der sich § diese Fülle schuf, in ihr lebte und wirkte, den verschwiegen sie ! ihnen. Mit diesem Geiste und in ihm wolle» wir aber aufs neue mutvoll wieder aufvaue«.

Deutschland, das Aufnahme- und Ausstrahlungszen­trum so vieler unerschöpflicher Werte menschlicher Zivilisation und Kultur, wird so lange nicht zugrunde gehen, als es den Glauben behält an seine große weit- , geschichtliche Sendung. Ich habe das sichere Vertraue«, dah es der Gedankentiefe und der Gedankenstärke der Besten unseres Vaterlandes gelingen wird, neue Ideen mit den kost­baren Schätzen der früheren Zeit zu verschmelzen und aus ihnen vereint dauernde Werte zu prägen, zum Heil unseres Vater­landes.

Das rst die felsenfeste Ueberzeugung, mit der ich die blutige Walstatt des Völkerkampfes verlieh. Ich habe das Helden­ringen meines Vaterlandes gesehen «ndglanbenieund "en*ist""*^*' "" sein Todesringen gewe«

Gegenwärtig hat eine Sturmflut wilder politischer L tönender Redensarten unsere ganze frühere Auffassung unter sich begraben, anscheinend alle he 77 ,,"''°'"ungen vernichtet. Aber diese Flut wird sich r °us dem ewig bewegte« Meere »a- ° re"" F^sen wieder auftauchen, an den sick

. Hussuung unserer Väter geklammert hat, und all ml-/?' H^ven Jahrhundert durch unsere Kras Vaterlandes Zukunft vertrauensvoll begründet wurde.

deutsche Kaisertum! Ist so erst der nati das nationale Bewußtsein wieder erstanden, lur uns aus dem grohen Kriege, auf de» kein r/cht'Sterem Stolz und reinerem Gewissen zurück! "" "lb das unsere, solange es treu war, so wie auä der jetzigen Tage sittlich wertvolle F l ^u- Das Blut aller derer, die im Glauben an De "nos Große gefallen sind, ist dann nicht vergeblich gef!

In dieser Zuversicht lege ich die Feder aus der Hand und

baue fest aus dich du deutsche Jugend!"

Diese Worte schrieb ich in dunkelster Stunde und in dem ver­meintlichen Bewuhtsein, am Abschluh eines Lebens im Dienste des Vaterlandes zu stehen. Das Schicksal hatte anders über mich bestimmt. Im Frühjahr 1925 schlug es ein neues Kapitel meines Lebens auf. Noch einmal sollte ich an dem Geschick mei­nes Volkes Mitwirken.

Nur meine feste Zuversicht zu Deutschlands un­versiegbaren Quellen gab mir den Mut, die erste und zweite Wahl zum Reichspräsidenten anzunehmen. Dieser felsen­feste Glaube verlieh mir auch die innere Kraft, mein schweres Amt unbeirrt durchzusühren. Der letzte Abschnitt meines Lebens ist zugleich der schwerste für mich gewesen. Viele haben mich in diesen wirre» Zeiten nicht verstanden und nicht begriffen, dah meine einzige Sorge die war, das zerrissene und entmutigte deutsche Volk zur selbstbewußten Einigkeit zurückzusühre».

Ich begann und führte mein Amt in dem Bewuhtsein, dah in der inneren und äußeren Politik eine entsagungsvolle Vorberei­tungszeit notwendig war. Von der Osterbotschaft des Jahres 1925 an, in der ich die Nation zu Gottesfurcht und sozialer Ge­rechtigkeit, zu innerem Frieden und zur politischen Sauberkeit aufrief, bin ich nicht müde geworden, die innere Einheit desVolkes und dieSelbstbesinnungauf seine besten Eigenschaften zu fördern. Dabei war mir bewußt, dah das Staatsgrundgesetz und die Regierungsform, die die Nation sich in der Stunde großer Not und innerer Schwäche gegeben, nicht den wahren Bedürfnis? en und Ei­genschaften unser es Volkes entspreche. Die Stunde mußte reisen, wo diele Erkenntnis Allgemeingut wurde. Daher erschien es mir Pflicht, das Land durch das Tal äußerer Be­drückung und Entwürdigung, innerer Not und Selbstzerslei- schung ohne Gefährdung seiner Existenz hindurchzuführen, bis diese Stunde eintras.

Symbol und fester Halt für diesen Aufbau mußte die Hü­terin des Staates, die Reichswehr sein. In ihr mutzten die altpreußischen Tugenden der selbstverständlichen Pflichttreue, der Einfachheit und Kameradschaft als festes Fun­dament des Staates ruhen.

Die deutsche Reichswehr hat nach dem Zusammenbruch die Fortsetzung derhohenTraditionderaltenArmeein mustergültiger Art gepflegt. Immer und zu alle» Zeiten mutz die Wehrmacht ein Instrument der obersten Staatssührung bleiben, das unberührt von allen innenpolitischen Entwicklun­gen seiner hohen Ausgabe der Verteidigung des Landes gerecht zu werden trachte!

Wenn ich zu meinen Kameraden dort oben, mit denen ich auf so vielen Schlachtfeldern für die Gröhe und Ehre der Nation gefachten habe, zurückgekehrt sein werde, dann rufe ich der jun­gen Generation zu:

Zeigt Euch Eurer Vorfahren würdig und vergeht nie, dah, wenn ihr den Frieden und die Wohlfahrt Eurer Hei­mat sicher stellen wollt, Ihr bereit sein müht, für die­sen Frieden und die Ehre des Landes auch das Letzte herzugeben. Vergeht nie, dah auch Euer Tun einmal Tradition wird. All den Männern, die den Auf- und Ausbau der Reichswehr vollzogen haben, gilt der Dank des Feldmarschalls des Weltkrieges und ihres späteren Oberbefehlshabers.

Außenpolitisch hatte das deutsche Volk einen Passions­weg zu durchwandern. Ein furchtbarer Vertrau lastete aui ikm

Tagesspiegel

In einer grohen Kundgebung in Stuttgart sprach am Mittwoch abend Reichsbauernführer Darre zum 19. August.

In weiteren riesigen Wahlkundgebungen sprachen Dr. Frick auf dem Mesjeplatz in Leipzig und Dr. Eöbbels in Essen.

Das politische Testament des verstorbenen Reichspräsi­denten von Hindenburg wurde durch Herrn von Papen dem Führer überbracht. Es ist ein Bekenntnis zum neuen Deutschland, getragen vom festen Glauben an die Zukunft des Vaterlandes.

Gesandter von Papen hat am Mittwoch abend in Wien sein Amt angetreten.

Das deutsch-niederländische Devisenabkommen ist vom Haag aus gekündigt worden; ein Zwangsclearing wird ein­geführt. Verhandlungen über eine Neuregelung des Zah­lungsverkehrs stehen bevor.

Der deutsche Außenhandel im Juli weist einen Einfuhr­überschuh von 42 Millionen auf, was auf Zunal-me der Lebensmitteleinfuhr zuriickzuMren ist.

und drohte in seiner steigende» Auswirkung unsere Nation zum Zusammenbreche» zu bringe«. Lange verstand die uns umge­bende Welt nicht, dah Deutschland nicht nur um seiner selbst willen, sondern als der Fahnenträger abendländischer Kul­tur auch um Europas willen leben muhte.

Nur schrittweise, ohne einen übermächtigen Widerstand zu er­wecke«, waren daher die Fesseln, die uns umgaben, zu lockern. Wenn manche meiner alten Kameraden die Zwangsläufigkeit dieses Weges damals nicht begriffe», so wird doch die Geschichte gerechter beurteilen, wie bitter, aber auch wie notwendig im Juteresse der Aufrechterhaltung deutschen Lebens mancher von mir ausgezeichnete Staatsakt gewesen ist. Im Gleichklang mit der wachsenden innere» Wiedergesundung und Erstarkung des deutschen Volkes konnte auf der Basis eigener natio­naler Ehre und Würde eine fortschreitende und so Gott will segensreiche Mitarbeit in den ganz Europa bewe­genden Fragen erstrebt bzw. erzielt werden.

Ich danke der Vorsehung, dah sie mich an meinem Lebensabend dieStundederWiedererstarknnghat erleben lassen. Ich danke all Denen, die in selbstloser Va­terlandsliebe an dem Werke des Wiederaufstiegs Deutschlands mitgearbeitet haben.

Mein Kanzler Adolf Hitler und seine Bewe­gung haben zu dem grohen Ziele, das deutsche Volk über alle Standes- und Klassenunterschiede zur inneren Einheit zusam­menzuführen, einen entscheidenden Schritt von hi­storischer Tragweite getan. Ich weih, dah vieles »och zu tun bleibt und ich wünsche von Herzen, dah hinter dem Akt der nationalen Erhebung und des völkischen Zusammenschlußes der Akt der Versöhnung stehe, der das ganze deutsche Vaterland umfaßt.

Ich scheide von meinem deutsche« Volk in der festen Hoffnung, dah das, was ich im Jahre 1919 ersehnte, und was in langsa­mer Reife zu dem 39. Januar 1933 führte, zu voller Erfüllung und Vollendung der geschichtlichen Sendung unseres Volkes rei­fen wird.

In diesem festen Glauben an die Zukunft des Vaterlandes kann ich beruhigt meine Auge« schlichen.

Berlin, 11. Mai 1934. gez. von Hindenburg.

Zur Volksabstimmung

Aufrufe für das 3a am 19. August

Zur bevorstehenden Volksabstimmung haben eine Reihe von Persönlichkeiten und Verbänden Aufrufe erlaßen. So schreiben u. a.:

General Freiherr von Matter: Je gewaltiger die Aufgaben, je schwerer die Lage, um so mehr ist die Geschlossenheit des Vol­kes hinter Führer und Reichskanzler, dem bewährten Frontkäm­pfer Adolf Hitler, nötig.

General von Lettow-Borbeck: Auf Hindenburgs Tradition will Hitler deutsche Zukunft bauen. Nur Einigkert und Ge­schlossenheit aller nationalen Kräfte können zum Ziel führen. So zeigen uns Pflicht und Ehre den Weg für unsere Stimm­abgabe am 19. August.

Reichsjustizkommissar Dr. Frank sagt in einem Aufruf an die deutschen Juristen: Am 19. August werden wir deutschen Juristen als Wahrer und Gestalter deutschen Rechtes der Welt unser unerschütterliches Vertrauen und unseren Glauben an den Führer der Nation Adolf Hitler durch unser 2a beweisen. Ein Reich ein einig Volk ein Führer.

Die mit dem Pour le Merite ausgezeichneten ehemaligen U-Voot-Kommandanten des Weltkrieges haben sich mit dem Führer der früheren U-Bootsflotte zu einer gemeinsamen Kund­gebung für Adolf Hitler vereinigt, in der es heißt: Adolf Hit­ler ist für uns Oberhaupt des Reiches und Oberbefehlshaber der Wehrmacht Wir stehen zu »hm Mann für Mann, wir fol­gen ihm in Sturm und Wetter, in Glück und Unglück, wenn es sein muß bis in den Tod! gez Bauer, Admiral a. D.

DieDeutsche Adelsgenossenschaft" sagt in einem Aufruf, der vom Adelsmarschall Fürst zu Bentheim-Tecklenburg unterzeich­net ist: Die Worte des Führers im Reichstag und in Tannen­berg geben uns die Gewißheit, daß wenn auch die sterbliche Hülle des Verewigten von uns genommen ist, sein Geist in Führung und Gefolgschaft lebendig bleiben wird. Stimmst du zu? Das ist die Frage, die der Führer an uns richtet und die wir mit freu­digem Ja beantworten. So tue jeder seine Pflicht. Heil Hitler!

Der Reichspressechef der NSDAP. Dr. Otto Dietrich, veröf­fentlicht im Völkischen Beobachter zur Volksabstimmung am 19. August längere Ausführungen, in denen es u. a. heißt: Wenn dieses Gesetz vom Volke sanktioniert wird, dann hat es aus sich selbst heraus den deutschen Führer geboren Es ist das die letzte Verwirklichung einer Idee, um die das deutsche Volk mehr als 1006 Jahre gerungen hat, ehe sie der Nationalsozia­lismus durch die Persönlichkeit seines Schöpfers in einem ein­zigen kühnen Wurf zum Durchbruch brachte. Wenn das deutsche Volk am 19. August Adolf Hitler zum alleinigen Führer der Nation erhebt, erhebt es sich selbst. An diesem Tage stimmt das deutsche Volk über sich selbst ab!

Gruppenführer Wilhelm Weih, Leiter des Reichsverbandes der deutschen Presse, schreibt in der NSK.: Ich weiß nicht, wel­che Leistung die Geschichte einmal als das größere Verdienst Adolf Hitlers würdigen wird: Die Vernichtung des Marxis»