zuletzt behielt. 1M0 wird'er nach dem Siege des Nationalsozialismus in Thüringen Innen- und Kultusminister; am 30. Januar 1933 berust ihn der Führer als Reichsinnenminister in die Reichsregierung. An der eiskalten Ruhe des Pfälzers, an seiner Sachkenntnis, an seiner persönlichen Untadeligkeit, aber auch an seinem scharfen klaren Verstand, an der Logik seines Handelns zerbrachen alle Angriffe. Eerade in Verwaltungsangelegenheiten konnte ihm, der in dieser Arbeit groß geworden war, niemand etwas vormachen. Seine überragende Befähigung trat nach seiner Berufung als Reichsinnenminister erst in das richtige Licht. Zunächst säuberte er den gesamten Veamten- körper durch das Veamtengesetz, dann strebte er die Einheit der Bewegung und des Reiches an. Er berief den Reichssport- und den Reichsjugendführer; er schuf die Einheit der deutschen Studentenschaft, der er eine neue Verfassung gab. Der Einheit des Reiches diente er durch das Reichsstatthaltergesetz, und auch an der Reichsreform, die ein vielhundertjähriges Sehnen des deutschen Volkes zur Erfüllung brachte, war er hervorragend beteiligt. Es ist unmöglich, seine zahlreichen Verdienste auf allen anderen Gebieten seines Arbeitskreises aufzuzählen. Hervorzuheben sind noch die Bildung des Rasseamtes und das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses. Dr. Frick ist allem äußerlichen Gepränge immer abhold gewesen Der bezeichnendste Ausdruck seiner Persönlichkeit ist seine ungeheure Schaffenskraft. Unbeirrt, wie er seinem Führer folgt, wie er klug abwägend die Fraktion führte, wie er das Ministeramt in Thüringen verwaltete, ist er auch als Reichsinnenminister geblieben. Für ihn gibt es nur ein Vorwärts zur Vollendung des Dritten Reiches.
Ler Tog der deutschen Technik
Eine große Kundgebung — Staatssekretär Feder über die Würde der Technik
Leipzig, 10. März. Der Tag der deutschen Technik, die große ' Veranstaltung der Organisation der Technik, fand am Sonntag ! seinen Höhepunkt in einer öffentlichen Kundgebung, die unter j der Schirmherrschast des Reichsstatthalters von Sachsen, Mutsch- s mann, stand. Nach einer musikalischen Einleitung ergriff der ? Reichsstatthalter das Wort, wobei er zunächst vor allem darauf I hinwies, daß Technik schöpferisches Gestalten bedeute. Dem deut- s scheu Techniker sei es weder vor noch nach dem Kriege gelungen, ! im Rahmen der nationalsozialistischen Bewegung im „Kampf- s bund Deutscher Architekten und Ingenieure" eine Organisation ! zu bilden, der davon ausgehe, Saß alle Möglichkeiten der Technik : für die Gesittung uns Wohlfahrt ver Nation eingesetzt werden, s
Dann ergriff Staatssekretär Feder, stürmisch begrüßt, das Wort s zu einem Vortrag Uber Sie „W llrde der Techni k". Von der ! Geschichte der Technik ausgehend, wies Staatssekretär Feder ein- ! gehend auf die Gefahren hin. die sich ergeben, wenn der Materialismus zum Nutznießer der Technik wird. Ihm komme es nicht auz dis Arbeitsleistung, auf die konstruktiv künstlerische Idee an, sondern auf den Verdienst, und die Technik finde an- , stelle der erhofften Anerkennung Mißachtung und Minderbewertung ihrer Leistung. Gebeugt über sein Reißbrett vergesse der Ingenieur die großen nationalwirtschaftlichen Zusammenhänge, und gerade der so ungeheuer tüchtige und fleißige deutsche Ingenieur verliere nur zu leicht den testen Boden der Heimat, mache die Welt zum Spezialistentum und zersplittere sich in tausend ! Fachgruppen, die miteinander im Streite liegen. Das sei die s Entwicklung als Spiegelbild des Liberalismus gewesen. z
Im neuen Staat, im Staat des Fiihrertums, sei der Technik erst wieder der Weg zu ihren ureigensten Ordnungsprinzipicn ' eröffnet. Das Konstruktive sei das Prinzip der Technik, der j Kräfteausgleich, die Erzielung höchster Leistung mit geringstem Kraftaufwand seien aber auch Ordnungsprinzipien der Wirtschaft, die nur bei Höchstleistung die verloren gegangenen Gebiete des Weltmarktes zurllckerobern kann.
Weiter behandelte Staatssekretär Feder dann die grundlegenden organisatorischen Fragen. Hier gelte es eine innere Bereinigung der tausendfältigen Zersplitterung der Technik vorzunehmen. Uebergehend zu den großen Aufgaben der deutschen Wirtschaft, wies Staatssekretär Feder darauf hin, daß das Reichswirtschaftsministerium für eine großzügige Wirtschaftsführung Generalstabspläne schaffe, auf Grund deren dann der Angriff auf die Arbeitslosigkeit zum siegreichen Ende geführt weide, auf Grund deren eine dauernde Regelung des gesamten winichaftlich-technischen Lebens möglich sein werde. Unter den Ziilunftsaufgaben nannte der Staatssekretär u. a. Auflocke-
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Ein fröhlicher Roman vom deutschen Rhein von h. P. Skolp
1 Fortsetzung. Nachdruck verböte«.
„Du bist nie im Leben krank!" stellte Robert fachlich fest. „Fräulein Mißlack ist so ein Mensch, dessen altjüngferliches Herz immer jemand Krankes um sich haben muß. Andere ähnliche Jungfrauen haben Katzen, und ihre Mentalität geht ebenfalls darauf hinaus, jemand zu pflegen. Sie hat dir das Zipperlein einfach eingeredet."
Robert nahm die Flasche vom Tisch und ging zum Fenster, das er öffnete.
Unten ging gerade der alte Pidder, der Kellermeister, über den Hof.
„Hallo, Pidder", rief Robert. „Ab heute trinkt der Seniorchef des Hauses Baptiste Luders wieder sein tägliches Viertel Wein!"
Die Mineralwasserflasche zersplitterte auf dem Pflaster des Hofes.
„Der Teufel!" fluchte Pidder überaus vergnügt. „Das nenne ich mir ein Stückchen! Bravo, Junge, das hast du fein gemacht!"
Robert beugte sich aus dem Fenster heraus.
„Sollte noch mehr von diesem Zeugs herumliegen, so haue es zusammen. Verstanden, Pidder!?"
„Na, und ob!" lachte Pidder mit seiner Baßstimme überaus einverstanden mit diesem Auftrag. „Sofort gehe ich höchst persönlich an die Arbeit!"
Robert schloß das Fenster und wandte sich zufrieden wieder seinem halberstarrten Onkel zu.
*
Nachdem Hulda Mihlack vor dem schrecklichen Besucher geflüchtet war,, kehrte sie durch den Garten wieder in das Haus zurück.
Sie sah den Mantel und Hut dieses teuflischen Korkvertreters noch immer auf der Flurgarderobe hängen.
rung Ver Großstädte, eine großzügige landwirtschaftliche Siedlung eine Erweiterung der deutschen Rohstoffbasis, eine Vereinheitlichung der gesamten deutschen Energiewirtschaft, eine Verbilligung der Strompreise, eine Regulierung und Kraftaus- nutzung der deutschen Flüsse und aus organisatorischem Gebiet die Zusammenfassung der viele» Forschungsinstitute unter einer Oberleitung.
Nach diesen grundlegenden, mit viel Beifall aufgenommenen Darlegungen des Staatssekretärs Feder ergriff Kommerzienrat Röchling das Wort, wobei er darauf hinwics, daß der für Deutschland, vielleicht für ganz Europa ausschlaggebende Erfolg der nationalsozialistischen Revolution seine tiefste und sicherste Fundierung in der Ueberw'ndung des Materialismus habe. Dr. Röchling erinnerte an die Sonderschau der saarländischen Industrie auf der Leipziger Messe, die ein überzeugender Beweis dafür sei, daß alle Erzeugnisse der Saar deutschen Geistes sind. Jedes Stück atme die Liebe zu unserem Deutschtum. Weiler auf die Saarfrage eingehend, erklärte er, daß jeder sich davon werde überzeugen können, daß die Abstimmung, zu der die Saar gerufen wird, ein Urteilsspruch über den Versailler Unsinn ist. „Als der Führer auf dem Niederwald uns ausforderte", so führte Dr. Röchling wörtlich aus, „die Ehre Deutschlands im Saargebiet zu vertreten, weil Deutschland sich dort nicht verteidigen könne, schworen wir uns alle, den Abstimmungstag zum groben Ehrentage des Saargebietes werden zu lassen. Wir alle, ob Handwerker Arbeiter oder Bauer, wir. werden beweisen, wie heiß wir Deutschland lieben, das gelenkt wird von dem Dovvelgestirn unserem verehrten Reichspräsidenten. Eeneralfeldmarschall von Hindenburg und unserem geliebten Volkskanzler Adolf Hitler". Nach dem mit Begeisterung aufgenommenen Treuebekenntnis des Deutschen aus dem Saargcbiet sprach der Generalinsvekteur iür das deutsche Stra- bcnbauivefsn, Dr. To dt.
3ü Prozent mehr Aufträge aus der Leipziger Neffe
Leipzig, 11. März. Das Messeamt gibt folgenden abschließenden Bericht über die Leipziger Messe: Am Samstag hat die Mustermesse in der Leipziger Innenstadt ihren Abschluß gefunden. Ein Rückblick auf ihren geschäftlichen Verlauf ergibt, daß sich die von allen Wtrtschaftskreisen auf diese Messe gesetzten Hoffnungen voll erfüllt haben. Der Umfang der erteilten Aufträge dürste bei der Mustermesse im Durchschnitt um 2S bis 30 v. H. höher liegen als im vorigen Jahre. Sehr aufschlußreich für die Behauptung des Fortschritts der Wirtschaftsbelebung ist hier besonders das gute Textilgeschäft gewesen. Im übrigen war auch die Hebung der Jnlandsumsätze in Spielwaren recht erfreulich. Ein ähnliches Gesicht hat das Exportgeschäft, obgleich hier einige Zweige, so Lederwaren, Möbel, Edelmetalle, Schmuckwaren, Sportartikel und Beleuchtungskörper, etwas schwieriger lagen. Andererseits sind aber gerade in diesen Zweigen, die besonders stark unter handelspolitischen Hemmnissen leiden, sehr zahlreiche neue Beziehungen angeknüpft worden. Ein recht gutes Europa-Geschäft machten unter der inländischen Ausstellerschaft Glas- und Porzellanwaren, kleinere buchgewerbliche Maschinen und die Sondermesse Photo — Optik — Kino. Auch die ausländischen Aussteller sind durchaus sehr zufrieden. Sie hatten allerdings ihre besten Erfolge nicht auf dem deutschen Markt, sondern im Ausland. Die Gesamtbesucherzahl wird sich nach den vorläufigen statistischen Erhebungen auf über 150 000 belaufen: darunter befinden sich reichlich 16 000 Ausländer.
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Potsdam, 11. März. In einer Ansprache bei der Einführung des neuen Oberbürgermeisters von Potsdam, Generalmajor a. D. Friedrichs, führte Ministerpräsident Eöring u. a aus: Wie es Preußens Aufgabe war, das neue Reich vorzubereiten, so wie Preußen im Siebenjährigen Krieg die Voraussetzungen für ein wahres Deutsttzes Reich ge>chaffcn hat., so wie 1866 und 1870
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Hulda Mißlacks Energie war zurückgekehrt. Sie kochte vor Wut.
Was sich dieser unverschämte Korkreisende — sür den sie Robert hielt — nur herauszunehmen gewagt hatte.
Wutbebend ging sie in ihr Zimmer und schloß den dort sich befindlichen Sekretär auf.
Die offene Lade zeigte eine Anzahl Flaschen.
Hulda wählte infolge der ungeheuren Aufregung, in die man sie versetzt hatte, die Weinbrandflasche.
Hastig goß sie sich zwei große Gläser davon in ihr aufgeregtes Innere. So, nun würde sich die nötige Forsche einstellen, um diesen Lümmel von einem Korkreisenden, der sich bestimmt jetzt in Baptistes Zimmer aufhielt, zu begegnen. Baptiste mußte ihn mit Schimpf und Schande einfach hinauswerfen.
Hulda Mißlack reckte kampfsbereit ihre hagere Gestalt und verließ wie ein etwas mißratenes Racheengel das Zimmer.
Vom Hofe herein klang das Klirren von Glasscherben.
Fräulein Mißlack stutzte.
Was wird denn da draußen zerschlagen? dachte sie und eilte, ganz Herrscherin, hinaus auf den Hof.
Wie erstarrt blieb sie auf der letzten Treppenstufe stehen.
Zehn Schritte von ihr entfernt zertöpperte zufriedenen Gesichts der alte Pidder Flasche auf Flasche, -die das Mineralwasser enthielten. Eine erkleckliche Anzahl dieser Flaschen stand noch vor ihm und harrten wie Deliquenten darauf, in das Jenseits befördert zu werden.
Hulda Mißlack schnappte ein paarmal angestrengt nach Luft. Dann eilte sie auf den emsig tätigen Kellermeister zu, der sie bereits erspäht hatte und nun wie ein Berserker Schrecken und Vernichtung unter den Flaschen anrichtete.
„Halt, halt! Was machen Sie denn da!?" schrie Hulda und stand im lodernden Grimm vor dem alten Pidder.
„Die Flaschen kaputt, mein Frollein!" brummte Pidder lakonisch und setzte sein Zerstörungswerk unbeirrt fort. Nur ein Erdbeben hätte ihn von der Stätte seines zertrümmernden Wirkens entfernen können.
durch Preußen ein Deutsches Reich wurde, so muß auch diesmal Preußen in erster Linie wieder das Fundament sür das Reich bilden. Und wenn der äußere Begriff Preußen als geographi- scher Begriff von der Karte verschwinden mag, hat das nichts zu sagen. Das größere, das sittliche Preußentum, wird nun zum gewaltigen Träger des Reichsgedankens. und das wird seine letzte, seine größte Mission sein: Aus diesem Preußentum die Zahl ver Reichsgaue zu schmieden, die in Zukunft, durch sine Reichsgewalt zusammengehalten, den Stolz, die Größe und die Macht Deutschlands repräsentieren dürfen. Nicht noch einmal darf ein tückisches Schicksal uns dieses aus der Faust nehmen, uns dies entreißen: wirklich ein Reich, ein Volk zu werden. Die Länder mögen vergehen, das Volk aber besteht. Und diesem deutschen Volke gibt Preußen das Beste, was cs gehabt hat. eben diesen seinen sittlichen Begriff, und dieses sittliche Preußentum ist undenkbar ohne den Geist des Soldaten. Es ist nicht anders wie das Zuiammenballen der Tugenden, die stets den wahren Soldaten ausgezeichnet haben.. Das ist das große Geschehen, diese Pflichterfüllung, dieses Eintreten für Volk und für Vaterland. Das muß jetzt im ganzen Reiche fest gegründet sein, und dann werden wir endlich immer die geschlossene Kraft einsetzen können, dann werden nicht mehr 66 Millionen Energien gegeneinander strahlen, dann werden diese 66 Millionen Energien in einer Faust gesammelt sein, um dort als Hammerschlag zu wirken. Deutschland wird zeigen, daß es nicht länger mehr Amboß ist, daß es wieder zum Hammer wurde, sein Schicksal selbst zu schmieden. Das wird die Größe der kommenden Entwicklung sein und hier ist es nötig, daß hier der größte Wert eingesetzt wird, unser Preußentum.
Die Feierstunde am 21. März
Berlin, 10. März. Ueber die Durchführung der großen Feierstunde am 21. März, mit der der Großkampftag der Arbeitsschlacht eingeleitet werden wird, erfahren wir folgende Einzelheiten: Den Mittelpunkt der Feier bildet ein Besuch des Führers auf der im Van befindlichen Reichsautobahn München— Landesgrenze. Dort wird die gesamte Belegschaft angetreten sein Der Generalinspekteur des deutschen Straßenwesens wird dem Führer die Belegschaft dieser Strecke sowie die aller übrigen im Bau befindlichen Reichsautobahnen melden Es schließt sich eine Besichtigung an, nach der der Führer das Wort zu seiner Rede ergreifen wird.
Die Feier auf der Strecke der Reichsautobahn München—Landesgrenze wird auf alle deutschen Sender übertragen werden. Während der Besichtigung spricht im Rundfunk Reichsminister Dr. Eöbbels. Auf sämtlichen übrigen Baustellen der Neichs- autobahnen sind bereits um 10.30 Uhr alle Arbeiter der Strecke angetreten, die neu eingestellten in einer besonderen Gruppe. Bis zum Beginn der Uebertragung der Feier auf der Münchener Autobahn werden der zuständige Gauleiter der NSDAP, sowie der leitende Bauingenieur der Reichsaulobahnstrecke kurz zu den Arbeitern sprechen.
Von 11 Uhr bis etwa 11.58 Uhr wird die Feier aus München durch Lautsprecher übertragen. In allen deutschen Betrieben nstrd ebenfalls die gesamte Belegschaft, einschließlich der Unternehmer, antreten, um die große Feierstunde mitzuerleben. In
den Betrieben wird die Uebertragung aus München eingeleitrt durch Ansprachen des Vetriebsführers und der Beauftragten der Deutschen Arbeitsfront.
In allen deutschen Arbeitsdienstlager sind die Arbeitsdienst- willigen um 10.45 Uhr angetreten. Hier erfolgt die Uebertragung aus München nach einleitenden Worten des Lagersfllhrers.
In allen deutschen Schulen versammeln sich die Schüler und Schülerinnen und erleben die große Stunde mit.
F Millionen Schilling Gewsrkschafts- gelder ins Ausland abgeschoben
Wien, 10. März. Die polizeiliche Untersuchung bei der Geschäftsführung der sozialdemokratischen Parteibank hat jetzt ergeben, daß fast 5 Millionen Schilling Eewerkschaftsgelder ins Ausland verschoben worden sind. Diese Beträge sind fast vollständig vo„ den geflüchteten Führern des sozialdemokratischen Schutzbundes bei den ausländischen Banken abgehoben worden. Die Verschiebung der Eewerkschaftsgelder erfolgte in der Weise, daß durch Vermittlung einer Wiener Bankfirma ausländische Wertpapiere. Aktien und dergl angekauft und ausländische Vankwerte angeschafft wurden. Die ausländischen Banken haben sodann den Gegenwert der Papiere den sozialdemokratischen - Führern ausbezahlt. So hat der ehemalige sozialdemokratische Abg. König in Zürich einen Betrag von 1,8 Millionen Schilling abgehoben. Die Gewerkschaft Post- und Telegraphenbetriebe hatte einen Betrag von 100 000 Schilling nach Bern verschoben.
„Wie können Sie es sich unterstehen, -dieses Mineralwasser zu vernichten ...? Was fällt Ihnen denn eigentlich ein? Sind Sie plötzlich verrückt geworden?"
Die erboste Haushälterin schien zerspringen zu wollen. Der Klemmer auf ihrer Nase -vibrierte heftig.
„Was heißt hier verrückt geworden...?" fragte Pidder mit seinem tiefen Baß gemütlich, während fein Hammer gleich vier Flaschen mit einem Male die Hälse brach.
„Sofort hören Sie auf!" schrie Hulda -völlig außer dem Häuschen über die Nichtachtung ihrer Person.
„Nö, Madam, -dat tu' ich nit!" -versetzte der Kellermeister ganz Zucker und hob eine der vollen -Kisten auf, um sie im nächsten Augenblick wieder aus das steinige Hofpflaster zu werfen. In der Kiste klirrt und knirschte -das fo aus seiner ursprünglichen Form gebrachte Glas. Zischend entwich das Mineralwasser.
Hulda Mißlack war entsetzt zurückgewichen, -da sie in dem Glauben war, der Kellermeister wolle ihr in einem Anfalle von Brutalität -die Kiste an den Kopf werfen. Dann schrie sie außer sich: „Ich werde darauf -dringen, daß Sie noch heute" — ihre Stimme überschlug sich wiederholend: „noch heute entlassen werden! Ha, ich will doch mal sehen, ob hier meine Wünsche noch respektiert werden!"
Sie warf dem grinsenden Kellermeister -einen vernichtenden Blick zu und fegte wie aus der Pistole geschossen in das Wohnhaus zurück.
Gänzlich außer Atem kam sie oben im Arbeitszimmer Baptiste Luders an.
Für den ersten Augenblick prallte sie zurück. Dieser unverschämte Korkreisende saß da im besten Sessel und griente sie herausfordernd an.
„Baptiste ..." keuchte -sie. „Gehe sofort hinunter auf den Hof! Der Kellermeister scheint plötzlich das Delirium tiemens bekommen zu haben. Er zerschlägt sämtliche Mineralwasser- -flaschen, und nichts kann ihn davon abhalten. Wieder einmal ein Beispiel, was der Trunk aus einem Menschen mach n kann!"
(Fortsetzung folgt).