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Nummer 50

Fernruf 47S

Donnerstag den 1. März 1934.

Fernruf 479

69. Jahrgang.

Für dm Frieden der Welt

Reichsminister Dr. Göbbels vor der ausländischen Presse

Werlin, 28. Febr. Reichsminister Dr. Göbbels empfing Mitt­woch nachmittag im Reichspropagandaministerium die Vertreter der ausländischen Presse, vor denen er u. a. ausfübrte:

Zweck und Sinn dieser auf breitester Grundlage erfolgenden Fühlungnahme zwischen der Reichsregierung und der öffentlichen , Meinung der anderen Länder ist ein besseres und fruchtbareres ' Sich-Kennenlernen, die Herbeiführung einer Möglichkeit, sich ! über schwebende, manchmal heftig diskutierte Fragen von Mann zu Mann auszusprechen und damit bei ihnen ein lebendigeres s Verständnis für das junge Deutschland und die ibm tnnewod- . nenden geistigen, seelischen und politischen Kräfte zu erwecken. ; In der Tat ein weitgestecktes und im besten Sinne des Wortes s edles Ziel, dem zu dienen, des Schweißes der Besten wert ist.

Sie meine Herren, die Sie von den großen ausländischen Zei­tungen nach Berlin geschickt worden sind, um sie und ihre Völker über Deutschland, sein Volk, seine Menschen, ihre Wünsche. An­sichten, Hoffnungen und Verzweiflungen aufzuklären, haben da- ^ mit eine grobe und schwere Aufgabe übernommen. Sind Sie i doch neben den Botschaftern und Gesandten vor allem damit be- ! traut. Ihren Völkern selbst einen leidenschaftlosen Anblick des s deutschen Volkes und Reiches zu vermitteln. Wieviel verant- - wortunasvoller als ohnehin ist diese Aufgabe in Zeiten, in t denen die Völker und Staaten durch manchmal sehr harte und > fast unvereinbar scheinende Gegensätze zerrissen sind, und es hier » und da den Anschein machen möchte, als gebe es keine Brücke ? mehr von hüben nach drüben oder von drüben nach hüben. Hier kann ein Wort zu viel oder ein Wort zu wenig, ein leichtsinni­ger Satz, vielleicht in der Stunde der Leidenschaft hingeworfen, bitteres Unglück heraufbeschwören, und die Völker selbst sind meistens dann die einzigen Leidtragenden davon.

Ist es angesichts dieser Umstände nicht angebracht und zweck­dienlich, daß die Menschen, aus die es in der Hauptsache an­kommt, sich offen und ehrlich über die schwebenden Probleme auseinandersetzen und, wo sie im Augenblick keine sachliche Lö­sung finden können, wenigstens im Kontrahenten einen ehrlichen Gegner sehen, der für seine Meinung dieselbe Achtung erlangen darf, wie Sie für die Ihre?

Die Verschiedenartigkeit der Auffassungen, die heute Europa bewegen, ist ganz unverkennbar. Sie resultiert zu ihrem größten Teil aus den furchtbaren Schäden, die diesem Erdteil durch das § Unglück des großen Krieges zugesügt worden sind, und Deutsch- ? land ist dabei derjenige Staat, der am schwersten daran zu tra- > gen hat. Man halte sich leider in den 1)^ Jahrzehnten vor un- - serer Machtübernahme in der Welt daran gewöhnt, die deutsche Nation als milbewegenden Faktor der europäischen Entwicklung nicht mehr in Betracht zu ziehen. Dieser Zustand ist durch die nationalsozialistische Revolution grundlegend geändert worden, und von dieser Tatsache bängt ein Teil der Mißverständnisse ab, die zu lösen und zu klären im Augenblick eine der wichtigsten Aufgaben der gesamten europäischen Diplomatie ist.

Wir glauben, dem Ziel ihrer Lösung um einen gewaltigen Schritt schon näher gekommen zu sein, wenn wir dem deutschen Volk und der deutschen Regierung jenes Matz an Achtung und Sympathie zuriickgewinnen, die-man anderen Völkern und Re­gierungen als selbstverständlich entgegenzubringen pflegt.

Die Verschiedenartigkeit der Auffassungen kann nur entwirrt werden auf der Basis der Gleichartigkeit der Achtung, die der Eine dem Anderen zuteil werden läßt. Es ist dem Ausland noch viel zu wenig klar geworden, daß der Sieg der nationalsozialisti­schen Revolution in Deutschland eine neue. Männergeneration in die Macht getragen hat, und daß diese neue Männergenera­tion von der edlen Absicht besessen ist, mit neuen Methoden alte Probleme, die mit alten Methoden unlösbar geworden waren, einer tatsächlichen Lösung zuzuführen.

Wir haben bei diesem Versuch eine offene und ehrliche geistige s ^ Auseinandersetzung mit der Welt nicht gescheut. Wo wir mit ihr in Dienst kamen, da haben wir mit Wärme und Leidenschaft unsere neuen Ideale vertreten, ohne indes einer Gedankenwelt, die wir in Deutschland überwunden Hallen, in der übrigen Welt den schuldigen Respekt zu versagen. Leider konnten wir das nicht immer feststellen, in Bezug auf die Kampfesweise, die man von der anderen Seite uns gegenüber anzuwenden beliebte. Man bat es sich vordem mit uns allzu leicht gemacht, nicht nur im eigenen Lande. Man glaubte, über diese Bewegung, als sie noch in der Opposition stand, mit einem hochmütigen Achselzucken Hinweege­hen zu können und sich die Mühe ersparen zu dürfen, sich mit ihr geistig irgendwie auseinanderzusetzen. Die Lnrwicklung aber selbst bewies, daß die dynamischen Triebkräfte des Geistes und des Herzens stärker waren als die des Verstandes, daß dem spontanen Ausbruch der deutschen Seel« mit den rationalisti­

schen Mitteln einer liberalen Dialektik nicht beizukommen war. und am Ende der ewige deutsche Genius über die Kräfte des Zerfalls den Sieg davontrug. Damit wurde die Welt vor eine neue Tatsache gestellt. Und es nutzte ihr nichts, demgegenüber Vogelstraußpolitik zu treiben und den Kops in den Sand zu stecken.

Es erscheint uns allzu erklärlich, daß die journalistischen Wort­führer des Auslandes, die mit den in Deutschland gefallenen Mächten innerlich oder äußerlich solidarisiert waren, den gänz­lichen Umschwung der Dinge nicht allzu kreudig begrüßt haben. Wir können auch «in gewisses Verständnis oamr aufbrmgen baß sie heute noch mit dem rechthaberischen Eigensinn des unbelehr­baren Besserwissens einen Tatsachenbestand nicht wabrbaben wollen, der unterdes längst von allen objektiv Denkenden als unabänderlich hinaenommen wurde.

Unklug aber wird, so meinen wir, dieses Verfahren dann, wenn es sich nicht mehr auf die persönliche Meinung des Ein­zelnen beschränkt, sondern darüber hinaus zu einer voreinge­nommenen und damit falschen Darstellung der Lage für die Oenentlichkeit führt. Hier allerdings ist es schwer, eure Brücke des Verständnisses zu finden. Wer bei der Erforschung deutscher Verhältnisse marxistischen Emigranten, die bei Nacht und Nebel über die Grenze gingen, um in den Hauptstädten anderer Län­der ein wenig rühmliches Dasein zu fristen, mehr Glauben schenkt als uns. die wir hier blieben, ihre bittere Erbschaft übernahmen und Tag und Nacht am Werk sind, um sie zum Bes­seren zu wenden, dem ist am Ende nicht zu helfen.

So allerdings kommt man einem historischen Phänomen von der Weite und Größe der nationalsozialistischen Bewegung nicht nahe. Das scheint auch der größte Teil derer, die im Anfang bei der allgemeinen Verwirrung die klare Linie, die Sachlichkeit des Urteils und die leidenschaftslose Gerechtigkeit den Tatsachen gegenüber, zeitweilig verloren, im Laufe des ersten Jahres un­serer Aufbauarbeit mehr und mehr eingesehen zu haben. Man wird sich des wachsenden Verständnisses, das die Welt heute dem Führer und dem von ihm repräsentierten jungen Deutschland entgegenbringt, richtig erst bewußt werden, wenn man es in Vergleich setzt zu dem vollkommenen Mangel an Einsüblungs­vermögen, der die öffentliche Meinung anderer Länder in den ersten Monaten unserer Macht von uns trennte. Man beginnt dort jetzt zu erkennen, daß der Nationalsozialismus eben anders ist, als man sich ihn oorgestelli hatte. Daß mit ihm eine neue Generation an die Dinge heranlrat, und daß sie einen Anspruch darauf hat, nach eigenen Werten gemessen zu werden und nicht nach den Werten, den ihre Gegner ihr zumessen. Das bedeutet für die Mehrzahl der in Deutschland tätigen Auslandsjourna­listen ein Umlerncn in vieler Beziehung, eine manchmal schwie­rige Beschäftigung mit Dingen, vie bisher ihrem Blickkreis iern lagen, eine Auseinandersetzung mit Problemen die erst durch uns in den Bereich der Aktualität hineingetragen worden sind.

Tagesspiegel.

Reichsminister Dr. Göbbels betonte bei einem Empfang der ausländischen Pressevertreter den Friedenswillen des neuen Deutschlands.

In Berlin ist König Boris von Bulgarien eingetroffen, zu dessen Ehren beim Reichspräsidenten ein Essen stattfand.

Der englische Lordsiegelbewahrer Eden ist am Mittwoch abend in Paris eingetrossen und wird dort weitere Abrü­stungsbesprechungen führen.

In London trifft der amerikanische Vertreter für die Ab­rüstungsverhandlungen, Norman Davis, ein, um mit Eden über das Ergebnis seiner Reise eine Rücksprache zu führen.

Nach Blätterstimmen aus Paris hält die französische Po­litik an dem Gedanken der Wiedereinsetzung der Habsbur­ger in Wien sest, um die Nationalsozialisten in Oesterreich an der Machtergreifung ausznhalten.

Die spanische Regierung wird gestürzt werden, nachdem die gröhte Partei des Parlaments, die Katholische Aktion, ihr das Vertrauen versagt wegen des Linkskurses. Damit ist die Krise in Spanien, di« immer noch revolutionären Cha­rakter hat, erneut akut geworden.

In der Mandschurei begannen die KrönungsseierUchkeiten für den neuen Kduig Pu-Pi.

Aber die Völker, deren Meinung mitzubilden sie beruien sind, haben einen Anspruch darauf. Sie könne» mir Recht rerlangen. daß ihnen die deutschen Dinge so darsestellt werden, wie sie ia Wirklichkeit sind und nicht, wie sie durch die Brille parteilicher Voreingenommenheit eingesansen werden. Denn die Prob eme, die uns beschästigen, gehen ganz Europa an Ls gibt kein Volk, das nicht von ihren Auswirkungen im Guten oder im Bösen mit« berührt würde. Es gibt keine Regierung die nicht auch wie wir vor ihnen stünde und Mittel und Wege juchte, um mit ihnen fertig zu werden. Den einen Vorteil har das erste Jahr national­sozialistischen Aufbaues wenigstens mit sich gebracht, daß die Diskussion der Welt über Deutschland nicht mehr au den Aeu- berlichkeiten kleben bleibt, nicht mehr da» Wesentliche i» ent­weder ganz erfundenen oder stark vergröberten und entstellte» Ausschreitungen dieser Revolution siebt, sondern vielmehr i» dem grandiosen Versuch, mit vollständig neuen Methoden der Krise, die über Europa hereingebrochen ist, in Deutschland we­nigstens wirksamer als bisher entgesenzntreten. Diese neue Art. sich in der Welt mit uns auseinanderzusetzen, gebt umso leichter vonstatten, als ja die großen wirtschaftlichen und politischen Er- folge, die das nationalsozialistische Regime bisher zeitigen konnte, unleugbar sind und vor jedermanns Augen osten zu Tage liegen; und als diese Erfolge errungen wurden, in einer Zeit, in der andere Staaten von schwersten politischen Krisen heimgesuchr wurden und diese hinwiederum Opfer an Menschen und wirtschaftlichen Werten forderten, denen gegenüber di» Opfer der deutschen Revolution fast in ein Nichts versinken.

Die Welt beginnt nun zu erkennen, daß der Nationalsozialis­mus ei» »euer, durchaus originärer Versuch ist, mit der geisti- gen. politischen und wirtschaftlichen Krise, die Europa im Ver­folg des furchtbaren Krieges befallen hat, fertig zu werden. Die­ser Versuch verlangt Achtung von jedermann, und da. Maß der Achtung kann sich dabei nur richten nach der Ueberiiillr der Aus­gaben, die wir übernommen haben und der Größe der Probleme, die uns zur Lösung auigebürdet worden find.

Dir alte» Methoden haben verjagt. Ls gibt kür unsere» schwergeprüften Erdteil nur eine Rettung: Mit neuen Methoden neue Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Di« Jugend, die durch de» Krieg gegangen ist, erhebt mit Recht diese Forderung vnd ibr ist durch den Nationalsozialismus in Deutschland Genügt getan worden.

Es wurde zu oft betont, als daß es noch einmal wiederholt »u werden brauchte:

Deutschland will den Frieden ,e« will in Friede« arbei- ten und ausbane«.

Es bringt allen Völkern gleiche Achtung und gleiche Symvathir entgegen, es verlangt aber von ihnen, daß sie mit Resvekt und Vorurteilslosigkeit seinem gigantischen Kamps gegen die Not gr- genübertreten. Es hat Beweise seiner Friedensliebe gescden. Man muh es hören, wenn es seine Forderung ani S.eichh-r^ch- tigung unter den andere» Nationen erhebt. Es bar ei« Recht daraus, die vitalsten Bedingungen serner nationalen Ex.sunz garantiert zu sehen, Jedes ehrliebende Volk wird dastir V.r- ständni» auibringen. 2m Verkehr aber mit allen Nationen be­dient es sich der edlen Mittel, die bisher immer noch die größten politischen Erfolge zeitigten: Der Wahrheit and der Klarheit.

Wenn Sie, meine Herren, diesem ehrlichen Bestreben Ibr Ver­ständnis nicht versagen wollen, dann dienen Sie damit dem Lande, das Ihnen warmen Herzens Gastfreundschaft gibr. aber auch dem Lande, das Sie zu uns entsandte, um durch Sie das echte, ewige Deutschland kennen zu lernen. Sie tun damit dem kommenden besseren Europa einen Dienst von unabmeßbarem Wert. iS Jahre nach Ende des Krieges liegt es immer noch in schwersten Krisen und Bedrängnissen. Seine Völker verlangen sehnsüchtig nach Friesen. Tragen wir alle zu unserem Teile mit dazu bei. daß ibr Ruf nicht unsehörl verhallt!

Dr. Göbbels empfängt das diplomatische Korps

Berlin, 26. Febr Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda hatte rür Mittwoch nachmittag in den Festräumen seines Ministeriums zu einem Empfang der Auslandsvresse ge­laden, an dem auch rast das gesamre diplomatische Korps Ber­lins leiinahm, ferner sah man eine Reihe von Reichsministern. Der Empfang hatte den Zweck, die Beziehungen zwischen den amtlichen Stellen und den ausländischen Journalisten in Berlin wieder etwas enger zu gestalten und die Verbindungen .reu zu knüpfen und zwar im beiderseitigen Interesse. Die Wünsche oer Auslandsjournalisten und der Reichsregierung begegneten sich hier und jo fand dieser Empfang sowohl bei der Auslandsoresle gl» auch beim Diplomatischen Korps besonderen Anklang. Das