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Nummer 48

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^Druck, Verlag «. verantw. Schristleitung: Theodor Gack, Wilddad I. Schro., Wilhelmstr. 88, Tel. 47S. Wohnung: Villa Hubertus Fernruf 479

Dienstag den 27. Februar 1934.

Fernruf 479

69. Jahrgang.

Adolf Hitler

bei seinen Seltene«

Rede im Münchener Hofbräuhaus

Im großen Hofbräuhaussaal in München hatte sich am Sams­tag abend die Alte Garde versammelt, um den Führer zu i ehren. Der Saal war überfüllt. Unter den Klängen des i Deutschlandliedes erschien der Führer. Unermüdlich schüttelt Adolf Hitler die Hände seiner Garde. Er kennt sie alle. Nach einem dreifachen Sieg-Heil der Alten Garde auf Sen Führer er­griff Adolf Hitler unter stürmischem Jubel das Wort. Immer ^ wieder wurde seine Rede von langanhaltendem Beifall und don- z nernder Zustimmung unterbochen.

In seiner mehr als einstündigen Rede rief der Führer ein- ! leitend die Erinnerung zurück an jenen Tag, an dem vor 14 Iah- : ren die versammelten alten Kämpfer als kleine und unbekannte Bewegung zum erstenmal in diesem Saal vor die Öffentlichkeit ^ und damit vor das deutsche Volk traten. 14 Jahre, die eine gewaltige Spanne der deutschen Entwicklung in sich schließen! Damals war das deutsche Volk noch erfüllt von der ganzen Hoff­nungslosigkeit des deutschen Schicksals, erfüllt von Gleichgültig­keit und tausend Zweifeln. Wenige konnten in jener Zeit der s ersten furchtbaren Auswirkungen des Versailler Vertrages fassen, f daß wir uns aus den Trümmern jener Zeit nochmals erheben i könnten zu einem neuen, starken Deutschen Reich.Gibt es noch ! einen Weg. der unser Volk aus diesem Tiefpunkt seiner natio- z nalen Existenz herausfllhren kann, ist diese Not das Endschicksal < unseres Volkes, oder ist es nicht am Ende doch nur eine Prü- r jung des Herrn, um uns zur Einkehr zu zwingen?" Das sei - die Frage gewesen, die sich die ersten Kämpfer der Bewegung I damals vorlegten. Sie seien aber von vornherein überzeugt ge- j wesen, daß die Freiheit eines Volkes nicht geschenkt wird, daß man das Schicksal nur wenden kann, wenn man selbst für diese i Wende kämpft, und daß jeder Einzelne für sich-den Kampf be- ; ginnen muß (Stürmischer Beifall.) Vor allem sei man sich zu s jener Zeit aber auch darüber klar geworden, daß es nicht an- ! gehe, zu denken, die Wende des deutschen Schicksals könnte von s denen ausgehen, die das deutsche Volk vorher in das Unglück : gestürzt hatten, daß nicht die Parteien und nicht die Männer der Vergangenheit die Führer in Zukunft sein konnten. Es sei ihnen klar gewesen: Geschichte wird nicht dadurch gemacht, daß man Namen ändert, sondern daß man Prinzipien ändert. (Lang­anhaltender Beifall.)

Neue Grundsätze

Neue Prinzipien mußten ausgestellt werden und nur neue Män- j ner konnten diese Prinzipien vertreten und neue Organisationen mußten daraus erwachsen. Wir waren überzeugt, daß man neue Kräfte gewinnen müsse, Kriiste, die in der Tiefe der Nation vorhanden waren, aber bisher nicht zur Wirksamkeit kommen konnten. Nur ein einziges Mittel gab es. im ganz kleinen be­ginnen, um so die Organisationen, die langsam Staat im Staate wurden, Träger der neuen Zukunft werden zu lassen. In den Augen des Bürgertums schien es unsere allerschwerste Belastung ; zu sein, daß wir nicht einen einzigen großen Namen der frühe- j ren Politiker in unseren Reihen zählten. Wen wundert es da- s her, daß die Öffentlichkeit wenig erfuhr von der Gründung einer i Bewegung, die keinen'Prominenten in ihren Reihen aufwies? Für uns und für die junge Bewegung aber war gerade das die Aussicht in eine große Zukunft. Denn diegroßen Män­ner" der Vergangenheit, sie hatten ja die geschichtliche Quit­tung für ihr Wirken bereits erhalten. :

Es war notwendig, daß die Führung, der deutschen Geschicke nunmehr von ganz anderen, zungen und durch gar nichts be­lasteten Männern in die Hand genommen wurde. Es war doch etwas notwendig: Daß diese Männer aus der Front kamen, die viereinhalb Jahre lang am tapfersten das deutsche Leben ver­teidigt hatten. Nicht aus dem faulen Sumpf unserer alten Par­teien konnte die deutsche Rettung kommen, sie konnte nur kom­men aus dem Teil der Nation, der anständig seine Pflicht er­füllte. (Stürmischer Beifall.) So sind wir damals als deutsche Soldaten an dieses Werk gegangen, haben neue Prinzipien auf­gestellt, haben sie als neue Männer vertreten und haben für i Liese Prinzipien und ihre Vertretung eine durch und durch neu- ! artige Organisation geschaffen, dieNationalsozialistische Deutsche j Arbeiterpartei". Aber es sollte nicht eine Partei gebildet werden, j um mit anderen Parteien eines Tages Kompromisse und Koa- ' "Nonen zu schließen und mit diesen parlamentarischen Kuhhan­delsgeschäften die Interessen der Nation genau so schlecht wahr­zunehmen wie in der Vergangenheit Nein!

Die neue Partei mußte erfüllt sein von dem Gedanken ihrer Ausschließlichkeit. Sie mußte tatsächlich tolerant sein, sie mußte vom ersten Tage an «in Glaubensbekenntnis politischer Art auf­stellen und sie mußte erfüllt sein von dem eisernen Grundsatz: Wir dulden keine zweite politisch« Erscheinung neben dieser in Deutschland. Wenn die Partei ihr Ziel erreichen wollte, dann mußte sie ein neues deutsches Volk, eine neue deutsche Volks­gemeinschaft schaffen. Aus diesem Gedanken mußte die Bewegung einen neuen Idealismus ziehen und mit ihm sür diese Volks­gemeinschaft kämpfen. Eie mutzte dann dem deutschen Polke auch

Tagesspiegel.

Am Montag fand die erste Aussprache Mussolinis mit dem englischen Lordsiegelbewahrer Eden über die Abrü­stungsfrage statt.

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Aus Wien wird gemeldet, daß man ernstlich mit dem Rücktritt des Vundespräsidenten Miklas rechnet.

Das Reichspräsident hat durch eine Verordnung das His­sen der blau-weiß-roten tschechoslowakischen Fahnen im Reichsgebiet durch Private verboten, nachdem die Tschechen die deutschen Reichssarben ebenfalls verboten haben.

In Auswirkung des deutsch-polnischen Abkommens ist auch die Zusammenarbeit in den Fragen der öffentlichen Meinungsbildung geregelt worden.

Der griechische Außenminister sprach sich eingehend über den Balkanpakt aus.

Vas beibringen, was es als Soldatenvolk vier Jahre läng Ser Welt gegenüber bewiesen hatte Denn Heroismus ist nicht nur aus dem Schlachtfeld notwendig, sondern auch auf dem Boden der Heimat. (Brausender Beifall)

National und sozial

Der Führer schilderte dann den Entwicklungsprozeß, der es der Bewegung möglich machte, die wertvollen Elemente zu sammeln, die allein Träger der Geschichte des Volkes sür die Zukunft sein konnten. Er führte aus, warum die Bewegung sich mit Recht als eine ebenso große nationale wir aufrichtig sozialistische bezeich­nen könne.

Damals kamen viele sie mir sagten wenn Sie nicht das Wort national hätten, würden wir mit Ihne» gehen. Und Sie anderen meinten, wenn Sie nicht sozialistisch wären, würden wir zu Ihnen stoßen. Wir haben beide Worte genommen, um eben zu verhindern, daß diese Leute mit uns gehen würden. Wir wollten sie nicht, diese Apostel der Vergangenheit. Wir waren überzeugt, daß wir die Bewegung nur dann würden groß machen können, wenn es uns gelänge, die Fermente der Zersetzung der Vergangenheit in der Zukunft von uns fernzuhalten. Wenn wir Nationalismus und Sozialismus vereinigten, haben wir sowohl die bürgerlichen Nationalisten wie die internationalen Mar­xisten fortgeschsucht, um dafür aber in dem unerschöpflichen Brun­nen unseres Volkstums unermeßliche Kräfte zu finden. Wir haben den Zweiflern in wenigen Jahren gezeigt, daß unser Volk glänzende politische Organisationen, daß es beste Redner besitzt. Denen, die immer sagten, der Devtsche könne nicht einig sein, haben wir die einigste Organisation der ganzen deutschen Ge­schichte vorgesiihrt, Es erschien uns vom ersten Augenblick an notwendig, uns abzuwenden von den sogenannten obersten Zehn­tausend und uns hineinzuwenden in das Volk.

Und wenn man uns aus der intellektuellen Oberschicht sagte: Ihr habt doch keine Köofe, wie wollt ihr das deutsche Schicksal meistern, dann konnten wir antworten: Immer noch besser, man verzichtet auf die scheinbaren Köpfe und hat das Volk, als man besitzt dieseKöpfe" und verliert das Volk. Wer nur solche Köpfe kennt, wird sich in kurzer Zeit in einem luftleeren Raum sehen. Wer aber ein Volk sein eigen nennt, wird es erleben, daß sich immer wieder neue Köpfe aus ihm erheben. (Lebhafte Beifallskundgebung) So hat unsere Bewegung, im Laufe von wenigen Jahren, allmählich die Vorkämpfer des neuen Staates aus der Millionenzahl der Menschen herausgezogen, hat Un­bekannten einen Namen gegeben und sie zu Trägern der deut­schen Zukunft heranreifen lasten, so daß die NSDAP, nach kaum fünfzehn Jahren heute in der Lage ist, tatsächlich das Schicksal des Volkes in ihre starke Faust zu nehmen.

Dis alten Kämpfer

Der Führer ging im Verlaufe seiner Ausführungen auf die besondere Bedeutung der Erinnerungsfeier ein. Vor vierzehn Jahren, am 24. Februar 1920, seien die alten Kämpfer zum erstenmal in diesem Saale zusammengetreten, um in großen Zügen die Thesen eines neuen Programms der deutschen Welt zu verkünden. Nicht ganz 2000 Menschen seien in diesem Raume gewesen Diese 2000, die sich damals gläubig mit der Bewegung verbunden haben, sind Pioniere eines neuen Zeitalters gewor­den, durch sie wurde ich der Volkssührer und dann der Kanzler der deutschen Nation. (Lauter Beifall.) Es ist daher heute nur eine Pflicht aller Nationalsozialisten, daß sie in dieser Stunde allei; Venen danken, die damals schon vor vierzehn Jahren sich mutig zu unserer neuen Bewegung bekannt haben. Wie oft habe ich damals meinen ältesten und treuesten Parteigenossen gesagt: Niemand wird euch äußerlich den verdienten Dank abstatten können Den Dank erhaltet ihr innerlich, wenn ihr erneut sagen könnt: In einer Zeit, da die Partei noch ganz unbekannt war, haben wir bereits treu zum Führer gehalten (Lebhafter Bei­fall.) Was ich damals versicherte ist heute Wirtlichkeit. (Leb­hafter Jubel.) Und Sie. die Sie hier sind, können stolz sein, mit zu den ersten Gläubigen dieser Fahne gezählt zu haben, die nun­mehr zum Symbol der deutschen Auferstehung geworden ist. Das ist der Dank für die Zeiten der Verfolgung, des Hohnes und des Spotte»,

Die Aufgaber?

Wenn wir heute auch auf das gewaltig G '.Hetzen der letzten vierzehn Jahre zurückblicken, jo glaube ^tzdem, daß dieses Geschehen nicht so groß gewesen ist, wie es das Geschehen sei« wird, das noch vor uns liegt. Denn die Bewegung hat noch lange nicht ihr Ziel erreicht. Sie befindet sich erst im Beginn ihrer Entwicklung. Wohl steht die Nation hinter uns. aber wir wissen, Nationalsozialisten sind die Millionen noch lange nicht alle. (Stürmische Zustimmung.) Was in der Zukunft das deutsch« Volk zum Nationalsozialismus führen muß, kann nur durch eine ewig gleichmäßige Erziehung gelingen. Gewaltig sind die Auf­gaben, die uns beoorstehen: Aus einem Lippenbekenntnis müsse» wir ein Herzensbekenntnis mach«». Wir sehen vor allem die deutsche Jugend als den kommenden Träger dieser Entwick­lung an.

Heute, nach einem 14jährigen Kampf um die Macht sehen wir dann vor uns das jahrzehntelange Ringen um den deutschen Menschen Es ist ein großes Ziel: Bildner sein zu können eines großen Volkes. Die Kraft eines Volkes ist aber nichts anderes als die Einmütigkeit und die in sich geschlossen« Verbundenheit des Volkes. Darin mutz die Bewegung auch in der Zukunft ihren wirksamsten Ausdruck siuden. Dann wird sie der Entwicklung Stetigkeit und Sicherheit geben und dem Volke eine Führungs- Hierarchie schenken, so daß es in der Zukunft nicht mehr da» Opfer böswilliger Spekulanten und eigensüchtiger Interessenten wird. Sie wird dafür sorgen, daß das deutsche Volk für alle Zu­kunft nur noch eine Nation nach außen und ein Volk nach innen ist. (Stürmischer Beifall.)

Die Gründung der SA.

Und so wie einst die Bewegung ihren Ausgang nahm in der deutschen Nation, so nahm von diesem Saal aus ein Jahr später ihren Ausgang auch die SA. Er ist wirklich ein historischer Saal! Nicht bloß die erste Versammlung hat hier stattgefunden, auch der erste Kampf bis aufs Messer und mit der Pistole wurde hier ausgctragen. (Laute Zustimmung.) In diesem Saale waren zum erstenmal junge Nationalsozialisten als Parteigenossen zu einer Gemeinschaft vereint, die unmißverständlich einen Entschluß proklamiert hat: mit dem Geist wollen wir die Nation erobern, aber mit der Faust jenen besiegen, der es wagt, den Gei.it durch Terror zu vergewaltigen. (Stürmischer Beifall.) Da» war die Gründung der SA., des großen Kraftarmes der Partei, Wir haben eine ungeheure Verpflichtung für die Zukunft. Das Ver­trauen, das uns das Volk am 12 November geschenkt hat, ver­pflichtet uns alle, stets an dieses Volk zu Lenken und für dieses Volk einzutreten. Indem wir auch heute nur das sein wollen, was wir einst waren, werden wir auch in Zukunft bleiben, was wir heute sind! (Lebhafte Zustimmung.)

Das Vertrauen des Volkes

Aus dem Volke sind wir gekommen und dem Volke wollen wir für immer gehören. Wenn wir unserem Volk in der Zu.uait so dienen, wie in der Vergangenheit, dann wird uns das deuuche Volk auch in der Zukunst genau jo gehören, wie es uns in der Vergangenheit gehörte. Wir willen daher auch in dieier Er­innerungsstunde unserer Bewegung das Bekenntnis und das Ge­löbnis ablegen: In unserem ganzen Verhalten, in unserem gan­zen Wirken, in unserer ganzen Ausfassung und Aufführung nicht abzuweichen von dem, was wir viele Jahre als nationalsozia­listisches Ideal gepredigt haben. Wir wollen auch in Zukunft nichts anderes als Beauftragte des Volkes sein und unser Leben auch ln der Zukunst so gestalten, daß wir vor den Augen eine« jeden Deutschen anständig und in Ehren bestehen können. Es ist notwendig, daß die Bewegung immer wieder Jahr für Jahr, sich dieses Bekenntnis vor Augen hält, denn nur so wird die Ver­bindung der Führung mit dem ganzen deutschen Volk sür immer garantiert sein. In dieser Verbindung aber liegt die festeste Ga­rantie für die Zukunft.

Auch heute können wir, wie in der Vergangenheit, der deut­schen Nation nichts anderes sagen als: Wir versprechen dir, deutsches Volk, daß wir in der Zukunft genau so weiterkämpfen wollen wie bisher Wenn wir einst sagten: Unsere Aufgabe ist die Eroberung der Macht in Deutschland, so sagen wir heute: Aufgabe der Bewegung ist die Eroberung des deutschen Men­schen für die Macht dieses Staates. (Stürmischer Beifall.) Ueber- all, von allen Stellen der Partei und ihren Organisationen, muß um dieses Ziel gekämpft werden. Wir wollen dabei auf allen Seiten unentwegt im Angriff bleiben!

Am 12 . November vorigen Jahres hat das Volk ein einzig, artiges, wunderbares Bekenntnis abgelegt, das größte, das je einer Bewegung in der Welt gegeben worden ist. Wir sind der Ueberzeugung, daß das uns immer wieder zuteil wird, wenn wir immer wieder für und um dieses Volk kämpfen und ringem Wir sind daher der Ueberzeugung, daß wir immer wieder vor dieses Volk hintreten müssen. Wir erleben es jetzt in einem anderen Staate, wohin es führt, wenn man. nicht mehr den Mut hat, vor die Nation hinzutreten uitd sie um ihr Bekenntnis zu bitten. (Stürmischer Beifall.) Niemal» darf es bei uns so weit kommen, daß wir aus Angst, ein« Ablehnung zu erfahren, vielleicht zur Gewalt greisen müssen I Stets wollen wir dessen^