ist an Stelle von Mißgunst Achtung getreten. Man hat erkannt, ' daß das deutsche Volk nichts anderes will, wie auch wieder ein Volk zu sein, ebenbürtig und gleichberechtigt unter den anderen Völkern Europas und der Welt.
Wie aber konnte die gewaltige Umschichtung vor sich gehen? Wie konnte ein Volt das gestern noch seig war, heute sich zum Heroismus der Tat, zum 30. Januar und seinem Volke bekennen? Eine Wiedergeburt, wie sie selten in der Geschichte vorgekommen ist.
Der 30. Januar war der Wendepunkt, im letzten Augenblick die letzte Entscheidung und nur möglich, weil, während alle versagten, ein Führer in Deutschland lebte, der unerschütterlich an die Güte, an die Krait und an den Wert des deutschen Volkes geglaubt hat und der diese Dinge neu erweckte und somit neu stärkte und das Volk neu gestaltete. Und welch gewaltiger Glaube ist durch dieses Volk gegangen, welch gewaltiges Vertrauen hat das deutsche Volk in diesem Jabre bewiesen und leinen Führer befähigt. Trotzes zu leisten. Aber auch welch untilgbare Liebe ist dem Führer entgegengestrümt und zuteil geworden. Warum diese Lieb«, warum dieses gewaltige Vertrauen, ja werden wir erkennen müssen, das letzten Endes daraus die^Ee- nuatuung des Volkes darüber spricht, endlich wieder einen Führer und eine Führung zu besitzen. Früher, in dem vergangenen Jahrzehnt des Parlamentarismus. Hai man es dem Volke überlassen. sich über seine Schicksalsfragen klar zu werden! bas Voll selbst in seinen verschiedenen Jnteressenlagerungen sollte entscheiden. Die Führung war zu feige, das selbst zu tun und wollte sich hinter den anonymen Begriff einer Majorität verdrückeki. Heute erkennt das Volk, daß die Führung den Mut bat. zu führen und unerbittlich das zu tun. was nun einmal das Veste st
So sehen wir, wie es in diesem einen Jahr unsagbarer Mühe und Arbeit möglich war, ein Reich wieder in Einheit hcrzustc!- l .a. Nicht mehr droht di« Gefahr, daß der Rahmen des Reiches zerfallen könnte. Mit eiserner Faust umklammert der Reichs- gedanke das gesamte Deutschland. Aus dem widerwärtigen Treiben parlamentarischer Gruppen wurde endlich die Geschlossenheit des Volkes gebildet. Diese Geschlossenheit, die sich in wunderbarster Form am 2. November gezeigt bat, dieses kostbarste Gut, Kameraden, das ist Ihnen, das ist uns beute anvertraut. Der Führer bat es mit in unsere Hände gelegr. Das Valk bat Sie erwählt, nicht weil Sie irgendeine Interessengruppen repräsentieren, sondern nur aus dem einen einzigen Grunde: Weil es felsenfest überzeugt war, daß jeder von Ihnen blindlings und rückhaltlos hinter dem Führer steht. Nicht leicht war der Kampf. Immer wieder versuchte man, Nisse zu erkennen, in die man Hineinstoßen konnte, um die Geschlossenheit aufzu- lrckern. Es ist nicht geglückt! Mit brutaler Faust — wenn es sein mußte — haben wir die Staatsfeinde zurllckgeworfen. Rücksichtslos sind wir gegen die vorgcgangen, die eigene Interessen über die Interessen der Nation stellten. Und auch in Zukunft werden wir gemäß dem Willen unseres Führers gegen jeden vergehen, der diese Geschlossenheit antastet, jedem, ob von links oder von rechts, werden wir mit gleicher Entschlossenheit entgegentreten.
Es ist unmöglich, daß jetzt den Aufschwung des deutschen Volkes irgend eine Gruppe benutzen könnte, um ihre eigenen Interessen damit vorwärtszutreiben. Das deutsche Volk kennt heute nur eines: Das ist die Bewegung, die dieses Volk neu geformt hat. und sein Führer. Und nur an diesem Führer und seiner Bewegung hängt dieses Volk, ihm vertraut es für seine ganze Zukunft. Darum ist es eine Selbstverständlichkeit, wenn sich in diesem Fahre so viel umgeschichtet bat. daß auch der Begriff sich verändert bat. daß es nicht mehr möglich ist, daß in Deutschland ein Bundesstaat vorhanden sei, in dem das eine Land dieses, das andere jenes Volk vorziehe. So wie wir nur eine Bewegung haben, nur ein Volk kennen, nur einem Führer vertrauen, so kennen wir mir ein Reich, eine Autorität, eine Hoheit, eine Souveränität — und das ist die des Reiches. Der jetzige Reichstag hat daher die Aufgabe, diesen vom Führer ihm vorgezeichneten Weg zu gehen und mit seiner ganzen Kraft nur das zu vollenden. was der Führer in großartiger Konzeption uns übermitteln wird. Der heutige Reichstag ist der erste geschlossene Reichstag einer Weltanschauung, die größer ist als überall die Gruppierungen früherer Reichstage. Die Welt soll erkennen: So wie das Volk einig ist, so auch seine Führung, so auch seine Vertretung in der Form des deutschen Reichstages. Ich weiß nicht, wie eine spätere Geschichtsschreibung einmal dieses Jahr der deut- j schen Wiedergeburt beschreiben wird, wie eine Geschichtsschrei- ! bung es überhaupt fertig bringen mag, dieses einzigartige Wun- ! der der Nachwelt zu überliefern. Ich glaube, sie vermag es nur, ^ indem sie hinweist auf den einen Mann, der das alles geschaffen
hat. Und wenn beute der Reichstag des 12. November zusammen, tritt, wenn heute die Geschlossenheit des Volkes auch in der Einheit dieses Reichstages zum Ausdruck kommt, dann glaube ich, ist auch in uns wie in jedem Bauern draußen, jedem letzten Arbeiter und jedem letzten Hitlerjungen das eine heiße glühende Gefühl für den Führer, dem wir das danken, der uns nicht nur in den 1>L Jahrzehnten deutscher Schmach, nicht verzagen und nicht verzweifeln ließ, sondern, der uns auch in diesem Jabre deutschen Aufstiegs das Banner getragen hat, uns auch hier nicht schwach werden ließ, uns auch hier immer wieder diese großen Ziele zeigte. In Uberwallender, überströmender Dankbarkeit bekennen wir das auch heute dem Führer. Wir brauchen nicht das Gelöbnis der Treue zu erneuern. Ein Nationalsozialist siebt die Treue als das Fundament seines ganzen Lebens und seines ganzen Handelns an. Und die Treue hat den Führer befähigt, seine gewaltigen Aufgaben zu lösen; die Treue wird ihn weiter befähigen. Ein Volk hat er geschaffen und das Volk wird in--3u- kunft ihm folgen, wohin er es führt, durch Tiefen zur Höbe, durch Schmerzen zum Glück, Das ist das Gelöbnis auch des bcu- tigen Reichstages. Der Führer möge wissen: Nicht nur eine Bewegung. nicht nur eine Gefolgschaft, nicht nur ein Reichstag, das ganze Volk jubelt ihm heute in Dankbarkeit und Treue zu. (Starker Beifall.)
Gesetz über den Neuausbau des Reiches
Dr. Frick stellt den Antrag Hitler, Dr. Frick und Genossen, betr. den Entwurf eines Gesetzes Uber den Neuaufbau des Reiches, auf die Tagesordnung zu setzen Der Gesetzesantrag har folgenden Wortlaut:
Die Volksabstimmung und die Reichstagswahl vom 12, November 1933 haben bewiesen, daß das deutsche Volk Uber alle innenpolitischen Grenzen und Gegensätze hinweg zu einer unlös- lichen inneren Einheit verschmolzen ist. Der Reichstag bat daher einstimmig das folgende Gesetz beschlossen, das mit einmütiger Zustimmung des Reichsrales hiermit verkündet wird, nachdem iestgestellt ist. baß die Erfordernisse verfassunssändernder Gesetzgebung erfüllt sind:
Artikel 1
Die Volksvertretungen der Länder werden aufgehoben.
Artikel 2
1. Die Hoheitsrcchte der Länder gehen auf das Reich Uber.
2. Die Landesregierungen unterstehen der Reichsregierung.
Artikel 3
Die Reichsstatthalter unterstehen der Dienstaufficht des Reichsministers des Innern.
Artikel t
Die Reichsregierung kann neues Verfassungsrecht setzen.
Artikel ö
Der Reichsminister des Innern erläßt die zur Durchführung des Gesetzes erforderlichen RechtsverorSnungen und Verwal- tungsvorschriften.
Artikel 8
Dieses Gesetz tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.
Reichstaesvräsident Göring: Sie haben den Antrag gehört.
Es ist der Antrag, der in seiner Geschlossenheit von den Ministern der Bewegung, von sämtlichen Führern der deutschen Lande ? freudig unterschrieben ist. Widerspruch bat sich nicht erhoben. ^ Ich werde also nach der Rebe des Führers den Antrag in drei Lesungen verabschieden, soweit sich kein Widerspruch dagegen erbebt.
Der Präsident erteilt hierauf dem Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler
zur Abgabe der Regierungserklärung das Wort. Während sich der Führer zum Rednerpult begibt, erheben sich alle Anwesenden und begrüßen ihn mit stürmischen Heilrufen. Er führte u, a. aus:
Rede des Führers
Abgeordnete! Männer des Deutschen Reichstages! Wenn wir heute rückblickend das Jahr 1933 der nationalsozialistischen Revolution nennen, dann wird ereinft eine objektive Beurteilung seiner Ereignisse und Vorgänge d'ese Bezeichnung als gerechtfertigt in die Geschichte unseres Volkes übernehmen. Es wird
dabei nicht als entscheidend angesehen werden die maßvolle Form, in der sich diese Umwälzung äußerlich vollzog, als vielmehr die innere Größe der Wandlung, die dieses eine Jahr dem deutschen Volke auf allen Gebieten und in allen Richtungen seines Lebens gebracht hat Zn knappen zwölf Monaten wurde eine Welt von Auffassungen und Einrichtungen beseitigt und eine andere an ihre Stelle gesetzt. Was sich in dieser kurzen Spanne Zeit vor unser aller Augen vollzog, war noch am Vorabend des denkwürdigen 30. Januar 1933 von der sicher überwiegenden Mehrheit unseres Volkes und insbesondere den Trägern, Wortführern und Repräsentanten des früheren Zustandes als phantastische Utopie angesehen und bezeichnet worden. Ein so wunderbares geschicht- liches Ereignis wäre aber auch wirklich undenkbar, wenn es den Befehl zu seinem Geschehen nur dem Einfall irgend eines launischen Menschengeistes oder gar dem Spiel des Zufalls zu ver- danken gehabt hätte. Nein. Die Voraussetzungen für diesen Vorgang haben sich aus der Entwicklung langer Jahre zwangsläufig gebildet und ergeben. Eine furchtbare Not schrie um Abhilfe. So, daß die Stunde nur des Willens harrte, der bereit war, den geschichtlichen Auftrag zu Vollstreckern
Nach diesen einleitenden Worten von besonderer Einprägsamkeit und geschichtlicher Größe schilderte der Kanzler die seit zehn Jahren bestehenden Spannungen, die die ganze Welt erfüllten und noch erfüllen. Während noch die bürgerliche Welt von der Wirtschaft als der alleinigen Herrin und Regentin aller Lebensvorgänge träumte, suchte der im Tiefsten davon nicht mehr befriedigte Mensch nach einer besseren Sinngebung seines Lebens und begann >o das Zeitalter höchster bürgerlicher Wohlfahrt und Behaglichkeit mit heftigsten weltanschaulichen Kämpfen zu erfüllen. Es konnte nur eine Frage der Zeit sein, wann endlich die rücksichtslos vorstoßende Lehre der marxistischen Eleichheits- tdee die letzten bürgerlichen Bollwerke der Politik vor der Wirtschaft überrannt haben würde Auch ohne den Weltkrieg wäre diese Entwicklung eingetreten. Er hat aber ohne Zweifel den Ablauf der Ereignisse wesentlich beschleunigt. Die Berücksichtigung zweier Erscheinungen ist wichtig für die Erkenntnis der Vorgänge dieses Jahres in Deutschland: 1. Untergräbt oer furchtbare Krieg die Festigkeit der Autorität der Führung des damaligen Reiches und führt endlich zum Zusammenbruch'nicht nur nach innen, sondern auch nacb außen. Aktiver Träger dieser Entwicklung ist der Marxismus, passiv mitverantwortlich dafür die bürgerliche Demokratie. Zweitens vernichtet das Diktat von Versailles die Unabhängigkeit und Freiheit des Reiches nach außen durch die Auflösung und Zerstörung jeder Widerstandskraft und Widerstandsfähigkeit. Das Ergebnis ist jene endlose Folge politischer und wirtschaftlicher Erpressungen.
Die Lage, die sich daraus ergab, schilderte der Reichskanzler im Einzelnen.
ZlinerpsWH:
Die zahlenmäßige und sachlich gegebene Schwäche des neuen Regiments führte zu jener einzigartigen Verbindung zwischen marxistischen Theoretikern und kapitalistischen Praktikern, die zwangsläufig in der Folge sowohl dem politischen als auch dem ' wirtschaftlichen Leben die wesenseigenen Charakterzllge dieser selten korrupten Mesall-ance aufprägen mußte. Ueber das Zentrum hinweg verbindet sich die mehr oder weniger national ver- s brämte bürgerliche Demokratie mit dem unverhüllten marxistischen Internationalismus und folgen nun jene parlamentari- ' schen Regierungen, die in immer kürzeren Zeiträumen einander ablösend das erstarrte wirtschaftliche und politische Kapital der Nation verkaufen und verprassen. 14 Jahre lang erleidet Deutschland damit einen Zerfall, der geschichtlich seinesgleichen sucht. ! Es setzte eine Umkehrung aller Begriffe ein. Der Held wird verachtet und der Feigling beehrt. Der Anständige hat nur noch T Spott zu erwarten. Der Verkommene aber wird gepriesen. Die geschichtliche Vergangenheit wird genau so infam besudelt, wie die geschichtliche Zukunft unbekümmert abgeleugnet. Und während die Millionenmasse mittlerer und bäuerlicher Existenzen dem bewußt geförderten Ruin verfallen, hilft ein gutmütigdumm bswordenes Bürgertum in Handlanderdiensten mit, den allerletzten Einsturz vorzubereiten. Aus dem allgemeinen Zerfall aller Erundauffassungen Uber vie wesentlichsten Bedingungen unseres nationalen und gesellschaftlichen Gemeinschaftslebens ergab sich ein Sinken des Vertrauens in eine bessere Zukunft. Es ist ein einzigartiges und ausschließlich der nationalsozialistischen Bewegung zuzuschreibendes Verdienst, wenn der wirtschaftliche Verfall mit seiner grauenhaften Verelendung der Massen nicht jortfolgend ein weiterer Antrieb für die Beschleunigung der politischen Katastrophen wurde, sondern vielmehr zu einer Sammlung der bewußten Kämpfer für eine neue aufbauende Weltanschauung führte.
Kampf um Rosenburg
Roman aus Oberschlesien von Johannes Hollster».
7S. Fortsetzung. Nachdruck verdaten.
„Abbitten soll er!" keuchte der Inspektor abermals und versuchte Natzel zu schütteln.
Da faßten die drei Soldaten zu, und ehe Brucks sichs versah, taumelte er gegen die Tische.
Brucks stand mit geballten Fäusten.
Es sah aus, als wollte er gegen die drei Soldaten anrennen.
Ritsche fragte Natzel: „Was ist mit dem Herrn von Kamerlmgk . . . was ist mit dem Herrn?" l
Natzel jappte nach Luft. Dann stieß er hervor: „Der Brucks, der . . . der . . , möchte ihm den Brand in die ' Schuhe schieben."
Stille wurde in der Schenke.
„Herr Brucks? . . sagte Ritsche kalt. „Sie . . , der den Herrn betrogen hat nach Strich und Faden . . . unter dessen Regie im Jahre für 10 000 Mark Vollmilch an die s Schweine verfüttert worden sind . . . der die kläglichsten i Ernten die ganzen Jahre hatte . . . Sie wollen den Herrn verunglimpfen! Sie erbärmlicher Lump!"
Wie ein Peitschenhieb traf das Wort den Inspektor.
Die Versicherungsleute sahen befremdet.
„Ich werde Sie vor Gericht zur Rechenschaft ziehen!" schrie Brucks. „Ihr Herr . . . hahccha , , , daß ich nicht lache . . , wissen Sie, was der Herr wert ist. der eineil Zuchthäusler an seiner Seite duldet? He . . . wissen Sie, daß Schaffranz, Ihres Herrn Vertrauter, im . . . Zucht- Hause saß, weil er als Kriminalwachjmeister mit Taschendieben gemeinsame Sache machte . . . Wissen Sie das?"
Kusche stand wie vom Donner gerührt. Die Soldaten sahen sich blaich an.
„Elender Lügner!" schrie Ritsche, der sich als Erster gefaßt hatte.
„Fragen Sie doch den Kriminalkommissar ... der
kann es Ihnen ja bestätigen! Schasfranz ist ein Zuchthäusler! Da bleibt Ihnen wohl die Spucke weg, meine Herren! Eine feine Gesellschaft . . . nicht wahr, meine Herren von der Versicherung? Jetzt kriegt die Sache ein anderes Bild!"
Ritsche sah seine Kameraden an.
„Herr Kusche," sagte er dann zum Wirt. „Kein Rosenburger vom Gut wird das „Weihe Lamm" wieder betreten, so lange dieser Mann hier geduldet wird, das versichere ich Ihnen. Wir werden jetzt Herrn von Kamerlmgk Bericht erstatten."
Sie gingen, und Natzel schloß sich ihnen an.
*
Willfried erfuhr kurz darauf von den Soldaten, was geschehen war.
Der geäußerte Verdacht ... er selber und Schaffranz könnten bei der Sache beteiligt sein, der kam ihm ja lächerlich vor.
Aber . . . über Brucks war er empört, und er wollte am nächsten Morgen sofort mit seinem Schwiegervater Rücksprache nehmen, daß er ihn sofort entließ.
Am meisten aber erregte ihn, daß der Beamte den Mund nicht gehalten hatte.
Er dankte den Soldaten.
Dann ließ er Schaffranz rufen.
Er erzählte ihm alles. Schaffranz blieb ganz ruhig. Er hatte sich damit schon abgefunden.
Ueber den Verdacht schüttelte er den Kopf.
Willfried tat noch ein übriges.
Er ließ die Soldaten rufen sowie das ganze Gesinde von Rosenburg. Er berichtete in einfacher menschlicher Weise über das Schicksal von Karl Schasfranz.
Seine Worte faßten überall Bode», und als er sie bat, dem Manne, der durch geringe Schuld so bitter büßen muhte, weiter ihre Freundschaft und ihr Vertrauen zu schenken, da stimmten sie ihm bewegt zu.
Feldwebel Lehmann war der erste, der Schasfranz aufsuchte. der in feiner Stube sah.
„Schaffranz!" sagte Feldwebel Lehmann. „Herr von Kamsrlingk hat uns eben alle zusammengerufen und hat uns von Ihrem Unglück erzählt."
Das Haupt des Mannes sank herunter.
„Schasfranz!" fuhr er bewegt fort: „Sie hat das Schicksal bitter leiden lassen! Aber . . . das . . . das wollte ich Ihnen sagen . , . wir alle auf Rosenburg . . . wir sind Ihre Freunde . . „ ein Hundsfott, der Sie verunglimpft. Wir halten zu Ihnen. Sie sind in unseren Augen ein Ehrenmann! Das wollte ich Ihnen nur sagen."
Schasfranz drückte dankbar des einfachen Mannes Rechte, daß sie schmerzte.
„Ich danke Ihnen, Feldwebel! Sie find eine gute Seele! Wir bleiben gute Freunde!"
Zehntes Kapitel.
Am nächsten Morgen, ehe der Kriminalkommissar nach Rosenburg kam, da machten die Soldaten beim Aufräumen der großen Feldscheune einen grausigen Fund.
Man fand die Knochen eines Menschen.
In der Scheune war ein Mann verbrannt.
Eiligst lief man zu Willfried und Gothe und berichtete ihnen darüber.
Sie kamen sofort und besichtigten den Fund.
„Vermutlich ein heimatloser Wanderer . . . der kein Dach über sich hatte, der ist in der Feldscheune übernachtet uüd hat dabei sein Ende gefunden. Wir wollen es dem Kommissar sagen."
Kurz darauf traf der Kommissar ein und untersuchte die Fundstelle. Er fand dabei noch eine kleine goldene Krawattennadel, nichts sonst. Den Knochen nach- war es ein Mann, der hier, verbrannt war.
Der Kommissar teilte Winfrieds Meinung, daß das
Feuer hier einen „Kunden" überrascht hatte.
*
Der Kommissar nahm dann das Verhör wieder auf. Er lieh die Knechte und Soldaten rufen, die zum Erntefest auf dem Gut gewesen waren.
(Fortsetzung folgt).