' ! !
K'
flmtsblsttunS finzeigepfünWjlöbaS , -- <r««,«l
U N 0
- bLVS
Erscheint täglich, ausgenommen Sonn- und innerdeutschen Verkehr monatlich 1.SS RM Wildbad. — Bankkonto: Enztakbank HäberleL
Anzeigenpreise: Im Anzeigenteil die einspaltige 45 mm breite Millimeteczeile 5 Pf., Familien-Anzeigen, Vereinsanzeigen, Stellengesuche
S Pf; im Textteil die SO mm breite Millimeterzeile 15 Pf. — Rabatt ' '' - -
S Pf; im Textteil die so mm breite Milltmeterzetle 15 Pf. — Rabatt nach vorgeichriebensm Tarif. — Schluß der Anzeigenannahme täglich S Uhr vormittag». — In »onkursfällea oder wenn gerichtlich, Beitreibung notwendig wird, fällt jede Rachläßgewährung weg.
^Druck, »erlag u. verantw. Schristleitung: Theodor Sack, Wildbad l. Sch«., Wilhelmstr. 86, Tel. 47». — Wohnung: Villa Hubertus
Nummer 24
Fernruf 47S
Dienstag den 3V. Januar 1934. Fernruf 47 s
69. Jahrgang.
SA. und SS.
im neuen Deutschland
Die SA. und die SS., die vielleicht wichtigsten Urzeiten der nationalsozialistischen Bewegung, haben im vergangenen Jahre naturgemäß eine tiefgreifende Wandlung durch- gemacht und durchmachen mästen, wenn sie auch ini Grunde die Alten geblieben sind. Es war von vornherein klar, daß mit der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus diese Kampftruppen der nationalen Bewegung sich vor völlig neue Aufgaben gestellt sehen würden. Galt es in den Jahren 1923, den Kampf für den nationalsozialistischen Gedanken zu führen, so galt es nun, nachdem die friedliche Revolution sich vollzogen hatte, die einmal errungene Position zu festigen und den Bestand des neuen nationalen Deutschland zu sichern.
Die nationalsozialistischen Kampfverbände waren bekanntlich im Jahre 1923 geschaffen worden, als der marxistische Terror gegen die erstarrende nationale Bewegung zu toben begann, als kommunistische Banden mit Stöcken und Messern bewaffnet in die Versammlungslokale der Nationalsozialisten eindrangen, da sie mit geistigen Argumenten gegen die Redner der nationalen Bewegung nicht ankommen konnten. Einige wenige Mann waren es, die in der historischen Bürgerbräu-Versammlung den Saalschutz versahen und binnen kurzer Zeit eine vielfache Uebermacht in die Flucht schlugen. Sie sind zum Stamm der SA. geworden. In aller Erinnerung sind noch dis unerhörten Schika- nen, denen in den folgenden Kampfjahren SA. und SS. f ausgesetzt waren, und die in dem von der Regierung Brüning verhängten Verbot ihren Höhepunkt fanden. Aber keine Macht der Welt konnte den Vormarsch der nationalsozialistischen Idee mehr aufhalten. Die SA. wurde immer stärker. Ueberall, wo es galt, für den Sieg des nationalen Gedankens zu kämpfen, waren die braunen und schwarzen Soldaten zur Stelle. Mutig verteidigten sie ihre Sturm- ' lokale gegen die Angriffe kommunistischer Mordbanditen, und mancher von ihnen mußt« seine Treue zu seinem Führer mit dem Leben bezahlen.
Dann kam der 30. Januar 1933. Viele tausend SA.-Leute defilierten am Abend jenes Tages, der eine Schicksalswende für das Vaterland bedeuten sollte, vor dem greisen Marschall, dem Verkörperer der Traditon des alten deutschen Heeres, und Adolf Hitler, dem Gefreiten dem Weltkrieges, der fortan die Geschicke des Reiches in die Hand nehmen sollte. Nun war aber für SA. und SS. keineswegs eine Zeit angebrochen, in der sie sich auf ihren 'Lorbeeren ausruhen konnten. Im Gegenteil. Der Kampf war siegreich beendet, aber noch immer versuchten die Gegner von einst an dem neu errichteten Gebäude zu rütteln. Vergeblich. Fester denn je standen die Sturmabteilungen und wiesen jeden Angriff zurück, von welcher Seite er auch kommen mochte. Ruhe und Ordnung zogen in deutsche Lande ein und ihre Garanten waren die Sturmsoldaten im braunen Hemd. Ihre Aufgabe ist es, den alten Frontgeist, den Geist der Disziplin und der Kameradschaft aufrecht zu erhalten.
Entsprechend den neuen Aufgaben und dem organischen Einbau der Verbände in den Staat wurde naturgemäß eine neue Organisation nötig. Nachdem jeder Zwang gefallen i war, kamen unzählige Männer zur SA. und SS., um in den Dienst des neuen Deutschland zu treten, und die Formationen wurden von Tag zü Tag stärker, so daß sich die Oberste SA.-Fuhrung schließlich genötigt sah, eine Aufnahmesperre zu verhängen. Von besonderer Bedeutung war es ferner, daß auch der Stahlhelm, nachdem er einige i Zeit als selbständiger Verband bestanden hatte, in die SA. eingegliedert wurde. Die endgültige Regelung wurde erst in letzter Zeit getroffen Danach besteht die SA. als aktive Formation, während der Stahlhelm die SA.- Reserve 1 und die im Kyffhäuserbund zusammengeschloste- nen Regiments- und Kameradenvereine die SA.-Reserve 2 > . bilden.
Die Organisation der SA. selbst hat sich nur wenig verändert, nur anstelle der Untergruppen sind die Brigaden getreten. An der Spitze der gesamten SA. steht der Stabschef Röhm. dem der Reichsführer der SS. Himmler und sein Stabschef Seidel-Ditlmarsch unterstehen. Der Stab der Obersten SA.-Fllhrung mit seinen Abteilungschefs und Referenten hat seinen Sitz in München. Die oberste Einheit ist die Obergruppe, deren sieben im Gebiet des Reiches und eine sich in Oesterreich befinden. Die reichsdeutschsn Obbergruppen und ihre Führer sind folgende:
Obergruppe 1 Königsberg: Schöne,
Obergruppe 2 Stettin: Litzmann,
! Obergruppe 3 Breslau: Heines,
Obergruppe 1 Dresden: von Killinger,
' : Obergruppe 5 Frankfurt a. M.: von Jagow,
Obergruppe 6 Hannover: Lutze,
Obergruppe 7 München: Schneidhuber.
Den Obergruppen unterstellt sind die Gruppen, ihnen wiederum die Brigaden. Dann folgend ie Einheiten Standarte, Sturmbann, Sturm, Trupp und Schar. Bei der SS. ist die - Höchste Einheit der Vberabschnitt. dann kommen hj§
Tagesspiegel
Am heutigen Jahrestag der nationalen Erhebung tritt der Reichstag wieder zusammen.
Die Regierungserklärung durch Reichskanzler Hitler im Reichstag wird am Dienstag 3 Uhr auf alle deutschen Sender übertragen.
In Berlin wurde am Montag vom englischen Botschafter ein Memorandum der britischen Regierung zur Abriistungs- frage überreicht.
Der britische Außenminister Simon sprach im Unterhaus über Abrüstung und Bölkerbundsresorm.
In Paris ist Daladier bei der Kabinettsbildung. Die neue Negeirung soll aus neuen Persönlichkeiten zufammeil- gesetzt sein.
*
Auf der Akademie für Deutsches Recht in Berlin sprach eine italienische Professorin.
schnitte, denen wiederum die'Standarten und ihre llnter- formationen angehören.
So sind in der SA. und ihren Nebenverbänden — z. B. untersteht auch das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps der Obersten SA.-Fllhrung — weite Kreise des deutschen Volkes zusammengefaßt, die, weit davon entfernt, Soldaten mit der Waffe in der Hand zu sein, eine staatspolitische Schulung durchmachen, wie sie besser nicht gedacht werden könnte. Das letzte Jahr hat gezeigt, daß die SA., wie der Stabschef in seiner jüngsten Rede bei der Führertagung in Friedrichsroda gesagt hat, ein Garant dafür ist, „daß der Kameradschaftsgeist der Fronttruppen in Deutschland bleibt".
Adolf Hitler,
der Führer des Reiches seit einem Jahre.
LEW
InWkuch M Tritte» Kelch
Aus einer Umfrage bei führenden Männern des neuen Deutschland.
Vizekanzler von Papen
, Am ersten Jahrestag der nationalsozialistischen Erhebung l blicken wir stolz und dankbewegten Herzens auf das Gewaltige § zurück, das unter Adolf Hitler für unser Vaterland von Führung s und Volk geleistet worden ist. Die Größe des lediglich aus dem s deutschen Volke heraus Geschaffenen gibt uns oas Gefühl der freudigen Gewißheit, daß auch die vielen und schweren Aufgaben, die ihrer Löiung heute noch harren, in innigem Verbundenheitsgefühl zwischen Führer und Gefolgschaft in strengster Pflicht- erfüllung. Opferfreud'gkeit und Einigkeit gemeistert werden.
Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß
Machen wir uns klar, daß dieses Datum aus unabsehbare Zeiten der bädeutunasvollste Gedenktag der Deutschen sein wird.
Denn mit dem 30. Januar wurde Deutschlands Rettung vor unaufhaltbar scheinendem Verfall und der Wiederaufstieg aus der tiefsten Erniedrigung seiner Geschichte eingeleitet.
Am 30. Januar 1933 wurde der Grundstein gelegt zum neuen Deutschland. Heure nach einem Jahr sehen wir voll Stotz auf die errichteten Teile des Rohbaues. Er zeigt in vielem deutlich die klaren Linien des nationalsozialistischen Staates. Zn manchem unterscheidet er sich noch nicht von anderen Rohbauten. Die alten Kämpfer der Bewegung aber, die Adolf Hitler kennen, wissen, daß der Neubau in seiner Vollendung auch die Vollendung des Nationalsozialismus sein wird.
Das zweite Jahr des Nationalsozialismus beginnt!
Stabsleiter der PO. und Führer der Deutschen Arbeitsfront» Dr. Ley
Der Stabsleiter der Politischen Organisation der NSDAP., Dr. Robert Ley, erläßt in seiner Eigenschaft als Stabsleiter der PO. zum 30. Januar folgenden Aufruf:
„Der 30. Januar 1933 gab Adolf Hitler die Macht. Damit gehört dieser Tag zu den größten Daten der deutschen Geschichte. Blickt man nur ein Jahr zurück, jo will einem schier der Atem stocken über die gewaltige Umwälzung im Volk und Staat. Was wir selbst in kühnsten Träumen als nicht erreichbar für diese kurze Spanne Zeit hielten, wurde erreicht. Des Führers Arbeit in diesem einen Jahre würde heute schon genügen, Deutschland für Jahrhunderte hinaus ein neues Gesicht aufzndrücken Aa diesem gigantischen Werk mitgeholfen und mitgearbeitet zu haben, ist der berechtigte Stolz der politischen Organisation der Partei. Nur eine in den früheren Kampfjahren vorbildlich aus- gebaute straffe Organisation mit ihren Sparten und Aemtern ermöglichte es. reibungs- und mühelos all die Vielheiten der Organisationen zu übernehmen und sie augenblicklich in neue Formen zu gießen und ihnen eine nationalsozialistisch« Willensrichtung und Führung zu geben. Dabei vergaß der politische Leiter keinen Augenblick, daß er zuerst Prediger war und dann ! erst Amtswalter eines ihm übertragenen Amte». Prediger und Soldat zugleich, so wird es immer bleiben, dann ist unser Endsieg — die Eroberung des gesamten Volkes — unbedingt gewiß. Hitler führt, wir werden wie bisher blindlings folgen und gehorchen."
Reichsminister für Volksaulklärung und Propaganda,
Dr. Eöbbels
Das erste Jahr der nationalsozialistischen Revolution liegt hinter uns. Das deutsche Volk hat wieder zu sich selbst zurück- gesunden, das Reich ist in Kraft und Stärke neu erstanden. Wo vor zwölf Monaten noch in den Parlamenten Parteien ihr Unwesen trieben, Regierungskrisen auf Regierungskrisen folgten und das Schicksal des Reiches von feigen Jnteressentenhaufen bestimmt wurde, steht heute eine einheitliche deutsche Nation, die sich in überwältigender Geschlossenheit zu einer Idee und zu einem Manne bekennt. Wenn das deutsche Volk auch im neuen Kampfjahr so einig bleibt und zusammenhält, dann wird es sein Schicksal meistern und eine neue Zukunft gewinnen.
Reichsinnenminister Dr. Frick
Mit dem Volk, durch das Volk und für das Volk ist unter der genialen Führung Adolf Hitlers der Bau des Dritten Reiches begonnen, und er wird vollendet werden und deshalb Bestand haben auf Jahrhunderte.
Das deutsch-polnische VerstiindigUllgsMomMn
Das am 26. Januar in Berlin unterzeichnet« zehnjährige Verständigungsabkommen zwischen Deutschland und Polen , schließt die erste Etappe auf dem Wege ab, der am IS. No- : vember in der Unterredung zwischen dem Reichskanzler und ' dem polnischen Gesandten beschritten wurde. Es regelt j nochkeine der zwischen den beiden Ländern schwebenden j Einzelfragen, von denen eine ganze Reihe — wir '. erinnern an die Vorgänge in Ostoberschlesien, an di« noch immer in der Schweb« gebliebene Neuordnung der Handelsbeziehungen — dringlich geworden sind, aber «s umreißt den Rahmen, in dem die Lösung nunmehr gesucht werden soll, klarer als die allgemeine Vereinbarung vom IS. November, die lediglich die Bereitwilligkeit zu einer direkten Aussprache und zum Verzicht auf di« Anwendung von Gewalt festlegte.
Dieser Verzicht auf die Gewaltanwendung ist auch in dem z jetzigen Verständigungsabkommen enthalten. Es spricht > ausdrücklich aus, daß die gegenseitigen Beziehungen, auf die im Pakt von Paris vom 27. August 1928 — das ist der sogenannte Kellogg-Pakt, den man auch den Kriegsächtungspakt genannt hat, enthaltenen Grundsätze gestützt werden sollen, und es legt iy einem weiteren Absatz noch einmal , fest, daß zur Lösung aller Streitfragen unter allen Umständen friedliche Mittel gesucht und daß keinesfalls zum Zweck«
. ihrer Austragung zur Anwendung von Gewalt geschritten ! werden soll. Insoweit bedeutet Las Lerständigungsabkom- j men nur eine Bekräftigung der Absichten, die die beiden ! Staaten schon vorher bekundet haben, und der Verpflich- - tungen, die sie auf der Basis eines internationalen allgemeinen Vertrages bereits eingingen.