finden, der in Eens immer wieder von interessierten Kräften j verstellt wurde. Die neue europäische Politik bat mit diesem Tag > den ersten groben Ersolg errungen. j

Der deutsch-polnische Pakt bestätigt die Auffassung, schreibt derLokalanzeiger". dab zwischen zwei Völkern, die eine starke nationale, von Parteikliingeln unabbängige Regierung besitzen, eine Verständigung am leichtesten möglich ist. Die Welt wird nun anerkennen müssen, wie ernst der Friedenswille Deutsch­lands und seines Führers ist.

DieDeutsche Allgemeine Zeitung" unterstreicht besonders, dab bei dem Abschlub des deutsch-polnischen Abkommens nicht jene allgemeine pazifistische Ideologie Pate gestanden bat. die den Pariser Pakt vielfach zum Gespött werden lieb, und nicht die Vorstellung internationaler Verbrüderung, die im Völkerbund ad absurdum geführt worden ist. sondern das gerade Gegenteil: der Wunsch zweier Nationen, die vielen brennenden Fragen, die sie trennen, ohne Einmischung dritter Interessenten eurer Lö­sung entgegenzuführen. Der Wille zur direkten Verständigung ist der Kern dieses Abkommens und darin unterscheidet es sich gerade grundsätzlich vom Kellogg-Pakt.

DieDeutsche Zeitung" schreibt u. a.: War der Völkerbunds­austritt Deutschlands der entschlossene Schlußstrich unter die ausweglose, sich in ewigem Hader auszehrende, zu wirklichen Friedenstaten unfähige Politik, so beweist das nationalsoziali­stische Deutschland mit diesem Abkommen, daß es allen Wider­sachern zum Hohn wirklicher, grober epochemachender Friedens­taten fähig ist.

Wenn gewisse Auslandskreise bisher behaupteten, so sagt die Berliner Börsen-zeitung", die Betonung der deutschen Friedens- bereitschaft sei nicht für die Dauer gemeint, sondern stelle nur eineUebcrgangspolitik" dar, so sind derartige gehässige Ver­dächtigungen durch das vorliegende, aus 10 Jahre abgeschlossene Abkommen beweiskräftig widerlegt. Das Ausland bat den Reichskanzler oft aufgefordert, seinen friedliebenden Worten die Tat folgen zu lassen. In dem deutsch-polnischen Verständi­gungsvertrag sind diese Worte zur Tat geworden.

Die Aufnahme in Warschau

Warschau, 27. Jan. Das deutsch-polnische Verständigungs­abkommen hat in hiesigen Regierungskreisen, wie von zuständi­ger Seite'verlaütet, große Befriedigung ausgelöst und wird überaus freundlich begrüßt. Besonders wird der Um­stand unterstrichen, daß der Pakt nicht von dem Bestehen irgend welcher internationaler Institutionen abhängig gemacht worden ist,, zumal diese Stellen einem wechselvollen Schicksal unterliegen können. Ferner wird gesagt, daß die nunmehr erfolgte Befrie­dung der Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern auch eine Stärkung des europäischen Friedens bedeckte. Nicht zuletzt wird die große Zeitspanne von zehn Jahren, für welche dieses Abkommen abgeschlossen worden ist, als bedeutsame Tatsache auch von wirtschaftlicher Tragweite angesehen.

Günstige Ausnahme in Frankreich

Paris, 27. Jan In hiesigen politischen Kreisen wird zu der Unterzeichnung des deutsch-polnischen Abkommens erklärt, die französische Politik habe den Ausbau solcher Pakte stets will­kommen geheißen und gefördert, denn alles, was in Europa den Frieden zu festigen versuche, sei mit Genugtuung aufzunehmen. Deshalb könne man sich auch zu dem Abschluß des deutsch-pol­nischen Abkommens nur beglückwünschen. Denn das Frankreich befreundete und verbündete Polen liefere so einen Beitrag zum Friedenswerk und festige seine Stellung durch neue Sicherheiten.

Der Berliner Berichterstatter desMatin" bezeichnet den Ver­tragsabschluß als Ereignis von beträchtlicher Tragweite. Er hebt hervor, der Dertragstext beweise klar, daß Deutschland ei­nerseits die Bündnisse Polens mit Frankreich und Rumänien sowie die Beziehungen des Warschauer Kabinetts mit dem Völ­kerbund vorbehaltlos anerkenne.Excelsior" schreibt: Die fran­zösische öffentliche Meinung werde, ohne sich Illusionen zu ma­chen, dieses Abkommen günstig aufnehmen, das für die Gegen­wart die an der Weichsel vorhandenen Sturmzeichen zerstreue. Die Verantwortung Frankreichs werde dadurch in glücklicher Weise entlastet.Petit Journal" schreibt, die Unterzeichnung be­weise, dab die Warschauer Politik sich in Richtung auf eine im­mer gröbere Selbständigkeit hin entwickle.Le Jour" schreibt: Bisher ist die Frage Korridor-Polen-Danzig-Schlesien interna­tional gewesen. Wenn die direkten deutsch-polnischen Verhand­lungen einen Sinn haben, dann nehmen sie Europa das Auf­sichtsrecht und die Jnterventionspflicht in dieser Frage.

Kampf um Rosenburg

Roman aus Oberschlesien von Johannes Holl st ein.

7r. Fortsetzung. Nachdruck verböte«.

Es ist aber nichts passiert. Der Herr zog Herrn Schaf­franz mit sich und dann sind sie -beide sortgesahren. Ich denke, wegen dem Aerger."

Da warf Inspektor Brucks vom anderen Tische ein, ganz in seiner nachlässigen Manier?Das . . . wird wohl ein ganz anderer Grund gewesen sein."

Beide Männer richteten ihre Augen aus den Sprecher.

Mein Herr!" sagte der Kriminalist.Sie waren früher Inspektor auf Rosenburg?"

Das war ich! Bis der junge Herr von Kamerlingk kam und diesen . . . Schasfranz mitbrachte."

Würden Sie mir einen Augenblick Gesellschaft leisten, Herr Inspektor?" sagte Stenglein freundlich, auf den das sichere Wesen und 'die stattliche Erscheinung 'des Mannes Eindruck machten.

Inspektor Brucks erhob sich.

Nahm an dem Tische Platz. Vorstellung!

Dann begann der Kriminalist:Herr Inspektor ... es ist günstig ... wir sind allein. Sie sprachen vorhin von einem anderen Grund. Was meinten Sie damit?"

Der Inspektor beugte sich weit vor und sagte leise: Einer . . . muß doch das Feuer angebrannt haben."

Stenglein war ehrlich verblüfft.

Herr Inspektor . . . welch' Gedanke ... ich bitte Sie!"

Brucks blieb ruhig und sagte nachdrüklich:Sehen Sie, Herr Oberkommissar! Die Sache ist die ... ich war doch Inspektor, das ist bekannt. Ich habe acht Jahre Rosenburg als Mustergut geführt. Fragen Sie in der Gegend, wen Sie wollen. Jeder weiß es. Da kam der junge Kamerlingk, der, wie ich erfahren habe, drei Jahre Weltenbummel hinter sich hat. Sein Vater hat ihn wegen seiner ungeheuren Ver­schwendung man spricht davon, daß er über 200 000 Mark damals verbraucht hat nach Rosenburg gesteckt. Dem jungen Herrn war zu wenig, was ich herauswirt- schastete. Er entließ mich . . . vielmehr ich ging, als ich

Die englische Presse !

London, 27. Jan. Der Abschlub des deutsch-polnischen Verstän- I digunasabküininens wird von der englischen Presse in grober Aufmachung gemeldet und ohne Ausnahme begrüßt.

Daily Telegraph" bezeichnet den Vertrag als den wichtigsten Beitrag des nationalsozialistischen Deutschland zur Sicherung des Friedens in Europa.

Reuter spricht von einer Entwicklung, die weitreichende Fol- . gen für den europäischen Frieden haben könnte.

Daily Mail" schreibt: Was Hitler und Pilsudski getan ha­ben, scheint beinahe ein Wunder zu sein. Das Abkom­men ist der unmittelbaren Intervention Hitlers und Pilsudskis zuzuschreiben.

In der Berliner Meldung derMorningpost" heißt es. man hoffe, daß'Las Abkommen zu einer friedlichen Regelung der Korridorfrage führen werde.

Times" sagt: Es ist das erste Mal, daß die beiden Länder ein politisches Abkommen in einem solchen Ton und guten Wil­len unterzeichnet haben. Obgleich niemand, der in Deutschland lebt, glaubt, dab die Korridorfrage durch vas Abkommen bei­gelegt sei, so scheint es doch eine bessere Aussicht für die künfti­gen deutsch-polnischen Beziehungen als jemals zuvor zu bieten. Hitlers Zehnjahrespakt mit Polen", so schreibtDaily Expretz", ist von allererster Bedeutung. Er ist die Konsolidierung der Ge­winne einer einjährigen Diplomatik. Der sozialistischeDaily Herold" schreibt, daß die Unterzeichnung des Abkommens die ganze internatioeale Lage beträchtlich erleichtern sollte. Auch auf die Abrüstungslage werde das Abkommen günstig wirken, denn es sei so gut wie sicher, daß Polen jetzt der deutschen Forderung auf sofortige Gleichberechtigung sympathisch gegenüberstehen werbe.

Psriser Krise

Ln der Krise des Kabinetts Chautemps hat es einen Ruck nach vorwärts gegeben. Ein Rücktrittsgesuch des Justizmini­sters und stellv. Ministerpräsidenten Raynaldi gab An­laß zu dem Gerücht, daß das Eesamtkabinett zurücktreien werde. Chautemps hat zunächst erklärt, er habe noch kein Nücktrittsgesuch erhalten, sich unter dem Einfluß der für Schaffung einerautoritären Regierung" eintretenden Mi­nister aber anders besonnen. Der Anlaß zu Raynaldis Rück­trittsgesuch ist folgender: Raynaldi saß früher im Verwal­tungsrat des Bankhauses Sacazyn, das zahlungsunfähig geworden ist und gegen dessen Leiter eine Untersuchung ge­führt wird. Eine Abordnung der sozialistischen Kammer- sraktion, die bisher das Kabinett Chautemps unterstützt hat, forderte deshalb von Chautemps, er solle Raynaldi zum Rücktritt veranlassen.

Die seit Tagen üblichen Kundgebungen gegen das Kabinett haben unter dem Eindruck der Enttäu­schung über die Verzögerung des Rücktritts in der Nacht zum Samstag ein außergewöhnliches Anwachsen gezeigt. Vom Platz der Republik aus bildete sich ein Zug, der immer mehr anjchwoll und unter dem Gesang der Marseillaise und mit dem RufeNieder mit den Dieben!" zu den großen Bou­levards und nach dem Opernplatz zog. Vor der Madeleine- Kirche betrug die Zahl der Kundgeber etwa 1000. Diese versuchten, über die Seinebrücke vor das Kammergebäude zu ziehen, was aber durch die Polizeiabsperrung verhindert wurde. Etwa 100 Kundgeber zogen unter dem Gesang der Marseillaise vor das Kriegsministerium. Zu gleicher Zeit hatte sich in der Nähe des Nordbahnhofs ein Zug gebildet, der ebenfalls nach der Innenstadt vorzudringen versuchte. Es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei, die 15 Verhaf­tungen vornahm. Zwei Polizeibsamte wurden verletzt. Auch vom Boulevard St. Eermain aus versuchte ein Zug nach dem Kammergebäude vorzustoßen, wurde aber daran durch die Polizei verhindert. Ueberdies fand eine Straßenkunö- gebung vor dem Justizministerium statt.

Regierullgsröckiritt in Peris

Paris, 28. Jan. Das französische Kabinett hat am Samstag mittag beschlossen, zurückzutreten. Die Minister begaben sich gegen 17 Uhr ins Elqsee, um dem Staatspräsidenten ihr Rücktritts- schreiben zu unterbreiten. Der Präsident der Republik hat den

einfach nicht mehr mitmachen konnte. Jetzt kam nun die . Ernte . . . natürlich mit dem Herauswirtschaften ... du ! lieber Gott , , , nicht einen Zentner mehr! Was tut man ! da? Man verbrennt . . . vielleicht ... ein paar tausend Zentner Stroh mit ein paar Körnern darunter und dann sind 3000 Zentner verbrannt. Gleichzeitig sorgt man dafür, daß die 60 Mille, die vielleicht nie darin gelegen haben, ver­schwinden. Er hat ja den Schasfranz an der Hand, der wie ein Hund an ihm hängt ... ich glaube, der ist jeder Schandtat fähig . . . der Lump!"

Stenglein hörte das alles und war etwas verwirrt.

Wußte der Inspektor über Schaffranz Bescheid?

Scheinbar doch!

Sie wissen über Karl Schasfranz Bescheid?" fragte Stenglein vorsichtig.

Thomas Brucks horchte auf. Hier stimmte etwas nicht! Das mußte er erfahren.

Ich weih von einem Bekannten!" sagte er nachlässig. Er soll gesessen haben! Gefängnis wegen Betrug!"

Damit klopfte er auf dem Busch. Und der gewiegte Kriminalist fiel darauf hinein.

!Zuchthaus! Zwei Jahre . . . eins ist ihm geschenkt worden! Schasfranz war damals in den Leipziger Taschen­diebeprozeß als Oberwachtmeister verwickelt."

Thomas Brucks mußte sich gewaltig zusammennehmen. Er frohlockte innerlich.

Aeuherlich blieb er ganz ruhig.

Es wird für Sie doch nicht so schwer sein, jetzt Klarheit in die Sache hineinzubringen."

Stenglein wiegte bedächtig den Kopf.

Schasfranz! Na, ja! Da ließe sich schon einhaken . . . aber . . , der Herr von Rosenburg! Da langts nicht. Ueber- lrgen Sie sich doch . . , der Kommerzienrat Kamerlingk ist ein vielfacher Millionär. Es ist ja unsinnig . . . hat es da sein Sohn nötig? Die Gründe fehlen."

Thomas Brucks nahm sich zusammen. Seine Ruhe war bewunderungswürdig.

Die Gründe sind doch eben da, Herr Oberkommissar! Ueberlegen Sie: der junge Kamerlingk steht wegen seiner Verschwendung gewissermaßen unter Kuratel des Vaters. Ihm stehen keine bedeutenden Geldmittel zur Frönung

Rücktritt angenommen und die Minister gebeten, die Geschäfte bis zur Bildung eines neuen Kabinetts weiterzusühren.

Im Zustimmenhmig mit der durch diesen Rücktritt geschaffenen politischen Lage erklärte Chautemps, daß seine Regierungsfüh­rung iti den letzten Tagen mehrere Male von der großen Mehr­heit der beiden Kammern gutgehcißen worden sei. Die Regie­rung bleibe deshalb Herr ihrer Beschlüsse. Das öffentliche Leben stehe jedoch im Augenblick unter dem Einfluß der Wirren, die der F i n a n z s k a n d a l in der Oeffentlichkeit hervorgerufen habe und der außerdem als Vorwand für eine politische Propaganda ausgenutzt werde. Der Rücktritt des Iustizministers mache der Regierung die Erfüllung ihrer Pflicht in einer ruhigen Atmo­sphäre noch schwieriger Ministerpräsident Chautemps hat des­halb seinen Kollegen vorgeschlagen, dem Staatspräsidenten den Gesamtrücktritt des Kabinetts zu unterbreiten, um einer neuem Regierung die Fortsetzung der Ausgabe zu ermöglichen. Der Ka­binettsrat hat diesen Vorschlag einstimmig angenommen.

ChmteiW lehnt RenMnng nS

Chautemps hat erklärt. Der Präsident der Republik hat der Regierung für ihre Bemühungen namentlich bei der Be­ratung des Staatshaushaltes seine Anerkennung ausgesprochen. Unter Hinweis auf die Mehrheit die mein Kabinett stets im Senat und in der Kammer erhielt, har der Präsident mich ge­beten, die neue Regierung zu bilden. Ich konnte seinem Wunsche aber nicht Nachkommen. Der Präsident der Republik wird un­verzüglich die Besprechungen zur Lösung der Krise beginnen.

^Chautemps hatte am 27 November 1933 als Nachfolger des Uebergangskabinetts Sarraut dre Regierung übernommen. Er versuchte zunächst, die Grundlage seiner Regierung durch Hinein­nahme von Vertretern des Zentrums und der sogenannten Neu­sozialisten zu erweitern. Diese Absicht scheiterte an grundsätz­lichen Gegensätzen zwischen Viesen beiden Flügeln. So stellte sich Chautemps am 2. Dezember mit einem fast rein radikal- sozialistischen Kabinett der Kammer vor Gleichzeitig brachte er eine neue Finanzoorlage ein Es war ihm beschieden, im Laufe der Berhanülungswochen in der Kammer und im Senat einen Erfolg zu erzielen, der seinen Vorgängern versagt geblieben war. Die Regierung konnte Frankreich eine von beiden Kammern ver­abschiedete Finanzoorlage aus den Weihnachtstisch legen, die den Fehlbetrag im Haushaltsplan um 1 Milliarden Francs ver­ringerte In diesem Zusammenhang erhielt die Regierung Ehau- temps eine Ermächtigung für eine 10-Milliarden-Anleihe. Ein entscheidender Schritt war getan Aber noch stand die Ver­abschiedung des Haushaltsplanes 1934 bevor. Die Regierung Chautemps hätte also im Januar auch ohne den Staviski-Skan- dal eine neue Kraftprobe bestehen müssen.

Besprechungen um die Kabinettsbildung

Paris, 28. Jan. Der Präsident der Republik hat am Sonntag die Beratungen über die Kabinettsbildung fortgesetzt. Zunächst empfing er den ehemaligen Minister T a r d i e u. der nach Äuße­rungen, die er gegenüber der Presse machte, für die nationale Union, für beschleunigte Verabschiedung des Haushalts, für einen neuen Mann an der Spitze der Regierung und unter Umstän­den für Auflösung der Kammer eingetreten ist Anschließend empfing Staatspräsident Lebrun den ehemaligen Ministerpräsi­denten Herriot der es nach Verlassen des Eiysees ablehnte, eine Erklärung abzugeben. Als dritter kam der ehemalige Justizminister Barth ou an die Reche. Ueber das Ergebnis seines Gedankenaustausches mit dem Präsidenten ist noch nichts bekannt. Nach der Besprechung mit Barihou empfing der Staats­präsident den Vorsitzenden des Finanzausschusses des Senats und ehemaligen Ministerpräsidenten Catllaux.

Schicht über

.MtioiilWalisliW Ankresom"

Kiel, 27. Jan. Reichsbankpräsident Dr. Schacht sprach im In­stitut für Weltwirtschaft in Kiel überNationalsozialistische Bankreform". Dr. Schacht führte u. a. aus. Gemessen an den Schwierigkeiten, denen sich vor Jahresfrist der Führer und seine Mitarbeiter gegenübersahen, sei unleugbar ein großer Erfolg er­zielt worden. Was das Arbeitsgebiet der Reichsbank anbetreffe, so sei auch auf dem Gebiete des Kreditwesens eine er­freuliche Auflockerung festzustellen. Die unmittelbare praktische Aufgabe einer Bankenreform beruhe nicht in dem

seiner Leidenschaften zur Verfügung. Ergo, er muß sie schaffen! Was tut man? Ueberversicherung! Ist ja erwie­sen! Ich habe Rosenburg nie mehr als mit 500 000 Mark versichert. Es brennt! Stroh verbrennt . . . die Versicherung zahlt. Weiter: WillfrieÄ von Kamerlingk ist sehr ehrgeizig. Er leidet an der fixen Idee, daß Rosenburg das Doppelte abwsrfen muh. Gut, die Ernte ist da. Er -hat Hier im Dorf schon große Worte fallen lassen, daß es eine -ganz andere Ernte wirb. Was geschieht , . . nein, das Gegenteil ist -der Fall ... die Ernte ist aller Wahrscheinlichkeit nach kleiner. Der Herr ist der Blamierte! Was tut man? Stroh brennt man an. Getreide ist verbrannt."

Das sind wohl zwei Gründe! Aber der Einbruch?"

Ganz einfach! Willfri-ed von Kamerlingk mußte die 60 Mille -in die Hand bekommen. Er hat sie ja ausdrücklich vom Getr-eidehändler bar ausbedun-gen. Was war einfacher! Er hat ja Schasfranz, der die beste Verbindung mit den Einbrecherkreisen hat. Was -ist einfacher ... er läßt sich durch Schasfranz einen Knacker -kommen. Läßt ihn ein. Der knackt den Geld schrank aus, erhält sein Geld. Das Geschäft -ist erledigt. Sehr einfach."

Stenglein winkte -ab.

Herr Brucks," sagte -er,Sie hassen den Herrn von Rosenburg, das stimmt Sie voreingenommen."

Das scheidet aus, Herr Oberkommissar! Ich bin ja vollkommen rehabilitiert! Der Schwiegervater des Herrn von Kamerlingk. Herr von Waslewski, hat mich ja enga­giert! Meine Stellung dort ist günstiger. Die Waslewskische Herrschaft ist größer. Ueberlegen Sie doch, Herr Oberkom­missar . . . warum fährt Kamerlingk mit Schasfranz plötz­lich weg? Denken Sie daran, welche Zeit lag dazwischen! War -da nicht bequem Zeit, alles zu machen? Wann ent­deckte Schafsranz -den Brand? In der Dämmerung, -als er von seinem Jnspektionsgange zurückkam, da entdeckt er den Rauch! Ich möchte behaupten, es ist unmöglich, den Rauch -in dieser Stunde zu bemerken! Im Grau -der Dämmerung . . . ausgeschlossen! Schasfranz wußte, daß es brannte, daß keine Löschmöglichkeit mehr bestand. Nun, Sie können ja handeln, wie Sie befinden. Ich habe Ihnen meine Meinung gesagt, nichts weiter ... nur meine Privatmeinung."

(Fortsetzung folgt.)