daß drei Viertel der bisherigen Einfuhrbewilligungen nach der Gegenseitigkeit verteilt werden sollten, was eine starke Kürzung der deutschen Einfuhr umschloß. Frankreich wollte den Passivsaldo seiner Handelsbilanz verringern. Vor we­nigen Wochen ist eine weitere Einfuhrbegrenzung der deut­schen Waren verfügt worden, die eine offensichtliche Benach­teiligung Deutschlands bezweckte. Die Verhandlungen über die Wirtschaftsbeziehungen wurden abgebrochen und Deutschland war gezwungen, Gegenmaßnahmen zu ergrei­fen. Hätte Deutschland volle Vergeltung üben wollen, so hätte es die französische Einfuhr mindestens um 300 Mil­lionen kürzen müssen, aber die deutschen Abstriche machten nur 180 Millionen aus. Der deutsch-französische Handels­vertrag tritt nun mit dem 20. April 1934 außer Kraft. Frankreich erklärt sich zu Verhandlungen über eine Neure­gelung des Warenaustausches bereit, ebenso die Reichsre­gierung. Ob es bis zum genannten Zeitpunkt reicht, auf ausgleichender Basis ein neues Wirtschaftsübereinkommen zu treffen, erscheint bei der Haltung der Franzosen sehr sraglich.

In A m e r i k a soll der Dollar wieder fest aber nicht ganz fest werden. Er soll nach der Botschaft Roofevelts an den Kongreß Papierwährung bleiben, aber doch nicht ganz der Beziehung zum Golde entbehren. An der Reichsmark gemes­sen, dürfte der Dollar künftig zwischen 50 und 60 Prozent des alten Standes, also zwischen 2.10 RM. und 2.50 RM., schwanken. Noosevelt will Wirtjchaftsbelebung und Erho­lung des amerikanischen Binnenmarktes, keine Inflation, wie er selbst verkündet hat. Wenn man sich an die Jahre zurückerinnert, wo in Deutschland die Jnflationsfeuche um­ging und der Dollar in seiner turmhohen Wertbeständig­keit die Sehnsucht aller Deutschen war und jetzt das Absin­ken des Dollars und die amerikanischen Währungsexperi­mente vergleicht, so wird man das Gefühl nicht los, daß sich alles im Leben wiederholt, daß keiner verschont bleibt und daß es wirklich nichts Neues unter der Sonne gibt.

Die DoSarseufalis« in NSA.

2'och keine Stabilisierung Ueberführung aller Gold­reserven in Staatsbesitz Inflation auf dem Umwege über Bundesanleihen?

Die Welt ist um eine Währungsüberraschung aus dem Waffen Hause reicher. Präsident Roosevelt hat dem Kon­greß eine Botschaft zugehen lassen, in der er um eine zusätz­liche Gesetzgebung zur Verbesserung des Finanz- und Wäh- rungssystems ersucht. Der Bundesregierung soll durch das neue Gesetz die Verfügung über alles gemünzte und Barren­gold, das sich in den Vereinigten Staaten befindet, gegeben werden. Roosevelt ersucht den Kongreß ferner um Fest­setzung eines Rahmens, innerhalb dessen er den Goldgehalt des Dollars herabsetzen kann, und zwar verlangt er die Möglichkeit der Herabsetzung auf einen Wert, der zwischen KO und 50 Prozent des früheren Golddollars liegt. Schon nach den früheren dem Präsidenten erteilten Ermächtigun­gen konnte er die Abwertung bis zur Grenze von 50 Pro­zent der alten Goldparität vornehmen, aber es fehlte eine obere Begrenzung, oder vielmehr als obere Grenze war die alte Parität anzusehen.

Will Roosevelt nun also den Dollar sta­bilisieren? Darüber zerbricht sich die Welt in diesem Augenblick den Kopf. Sicher ist nur eines: Der Präsident wünscht den Zeitpunkt, zu dem er eine Stabilisierung vor­nehmen wird, selbst zu bestimmen, und er will auch die Entscheidung über den Kurs, zu dem die Stabilisierung er­folgt, allerdings innerhalb der nach dem jetzt vorgeschlage- , nen Gesetz erheblich engeren Grenzen, selbst treffen. Diese ; Begrenzung schließt zwar für die Zukunft größere Dollar- ' fchwankungen aus, aber auch der Spielraum von 10 Prozent ist doch noch groß genug, um eine Manipulierung des Dollarwertes nach den jeweiligen besonderen amerikanischen Bedürfnissen, so wie Herr Roosevelt sie steht, zuzulassen, i

Heber die letzten Absichten der mit dem jetzt verlangten ! Gesetz eingeleiteten neuen Währungspolitik gibt aber vor ! zllem die schwerwiegende Bestimmung des kommenden Ee- ! setzes Aufschluß, nach der das Verfügungsrecht über alles in den Vereinigten Staaten vorhandene gemünzte und Barrengold der Bundesregierung zustehen soll. Damit legt sie die Hand auf die gesamte Währungsreserve der Bundes- Reserve-Banken, und auch alles künftig im Lande gewon­nene Gold wird nur in den Besitz der Regierung übergehen können. Notwendigerweise geht damit an den Staat das alleinige Recht über, Banknoten auszugeben. Roosevelt hat das in feiner Botschaft ausdrücklich hervorgehoben und dieses Recht des Staates zur Begründung des Anspruches, daß er der alleinige Hüter der Edelmetallreferve des Landes fein muffe, herangezogen. Er hat aber noch mehr gesagt. Er hat erklärt, der Staat müsse auch das Recht haben, von Zeit zu Zeit den Wert dieser Metallgrundlage der Währung zu andern.

Das sieht nicht danach aus, daß Roosevelt an eine end­gültige Stabilisierung denkt, ja nicht einmal danach, daß er den Zustand einer stabilen Währung für den unbedingt wünschenswerten ansieht. Es gehört zu den wirtschaftlichen ^ Ideen, mit denen er der Krise zuleibe ziehen will, daß er glaubt, das Problem von der Geld- und Währungsseite her , anfassen zu müssen. Verständlich also, daß er sich seine Waffe beweglich und anpassungsfähig zu erhalten bestrebt ist.

Mit dem neuen Währungsermächtigungsgesetz zielt Roose­velt aber über den Zweck, aktive Konjunkturpolitik in'sei- : nem Sinne treiben zu können, hinaus auf eine gleichzeitige j Sanierung des amerikanischen Budgets. Man weiß, daß rie­sige Anleihepläne schweben. Nach der einen Meldung sollen 8,4 Milliarden Dollar, nach der anderen sogar 10 Milliar­den Dollar Bundesobligationen begeben werden. Dafür, daß sie vom Markte ausgenommen werden, ist wenigstens zunächst eine gewisse Befestigung des Dollarkurses und die Beseitigung der Sorge vor einer kommenden Inflation not­wendig. Das letztere um so mehr, als die Obligationen in Abschnitte zu 5 und 10 Dollar Nennwert gestückelt wer­den sollen, damit möglichst weite Kreise des Publikums an sie herankommen können. Diese kleine Stückelung macht die Anleihepapiere natürlich auch als Zahlungsmittel geeignet, und man möchte fast vermuten, daß das sogar die Absicht der Ausgabe ist. In diesem Falle würde es sich um eine über die Emission von Obligationen geleitete riesenhafte Inflation handeln, denn letzten Endes steht hinter diesen Unleihen ja nur das Vertrauen in die Kreditwürdigkeit des Staates. Roosevelt scheint auch selbst vorauszusehen, daß die Ausgabe dieser kleingestllckelten Anleihen so gedeutet werden wird, denn er hat sich sofort dagegen verwahrt, daß manGreenbacks" darin erblicken müßte. ^Ereenbacks" K

die Bezeichnung für das inflationistische SkaatS'paptergeiv, das die Vereinigten Staaten in den sechziger Jahren des j 19. Jahrhunderts, gezwungen durch die finanziellen Lasten des Bürgerkrieges, ausgaben.

Die Aneignung der Verfügungsgewalt über alles in den Vereinigten Staaten vorhandene gemünzte und Barren­gold soll der Regierung die Mittel verschaffen, um spekula­tiven Angriffen auf den Kurs der auszugebenden Anleihen begegnen zu können. Das Gold der Bundes-Reserve-Banken wird zur alten Dollarparität von 20,67 Dollar je Unze Feingold übernommen, obwohl bereits heute der offizielle Eoldankaufspreis 34,35 Dollar ist. Wird der Dollar bis auf 50 Prozent abgewertet, so würde die Basis ein Eold­ankaufspreis von 41,34 Dollar je Unze sein. Das würde dem Staat bei der Uebernahme der Goldbestände einen Ge­winn von rund 4 Milliarden Dollar verschaffen, von denen ! die Hälfte zur Sanierung des Budgets herangezogen wer- > den sollen, die restlichen 2 Milliarden sollen einem Aus- j gleichsfonds zugefiihrt werden, um damit den Dollarkurs ^ auf den Weltmärkten und den Kurs der Regierungsobli­gationen an den amerikanischen Börsen stützen zu können.

Damit schließt sich der Kreis dieses ungeheuer kühnen, . aber auch außerordentlich gefährlichen Währungsplanes, von dem nach dem Urteil der nüchternen Londoner City nur eines sicher ist: daß er nämlich die vom Dollar ausgehende ^ Beunruhigung der Weltwirtschaft nicht beseitigt, weil er ! dem Präsidenten nach wie vor die Möglichkeit gibt, den ^ Dollarwert zu manipulieren, und daß er außerdem eine , neue Angriffswaffe Amerikas im handelspolitischen Kampf ! ! um die Warenmärkte darstellt. ^

SiedlW zur BMermmilg z

Ein Aufruf von Dr. Ley

Aachen, 17. Jan. Der Führer der Deutschen Arbeitsfront. > Staatsrat Dr. Ley, erläßt einen Aufruf, in dem es u. a. j heißt: j

Die Aufgabe der Siedlung werden wir nur lösen können s in Verbindung mit all den großen nationalsozialistischen Auf- s gaben. Unser Siedlungswesen wird natürlich an bestimmre ! s Grenzen gebunden sein, an den vorhandenen Raum, an die . ! Arbeit der Menschen, die m diesem Gebiet leben, an den Cha- ° rakter der Landschaft und an die Stammsseigenart der Men»

! schen, die angesiedelt werden sollen. Ande. Grenzen erkenne»

^ wir nicht an. Wir wollen einmal ganz Deutschland er­neuern, wissen aber auch, daß wir uns nicht verzettele kön­nen. Deshalb fangen wir an einem Punkt an, und zwar auf Wunsch und Befehl des Führers in dem Wurmkohlengebiet des s Aachener Landes, weil dort im Laufe der Jahrzehnte sehr viel gesündigt worden ist, aber auch deshalb, weil wir National- : sozialisten das Herz der Nation an der Grenze sehen. s

Wir werden für dieses Gebiet einen Generalplan auf- s stellen, der von dem Gedanken ausgeht wie man diese westlichen t Siedlungsgebiete wohnlich, schön und zweckmäßig gestalten kann. Der Generalplan wird alle Gebiete umfassen, die Siedlungen, - Verkehrsverhältnisse, Sportanlagen, Erholungsstätten, selbst die , ! Fabriken und Zechen, damit die Menschen, wenn sie aus dem ^ dunklen Schacht emporsteigen Schönheit, Würde und Freude er- . leben. Außer diesem Eeneralplan werden örtliche Pläne auf- ^ gestellt werden müssen Arbeiter und Bauern, Beamte, Hand-

> werter und Mittelstand werden in diesen Siedlungen vereinigt sein. Dieser Gedanke ist auch wirtschaftlich gesund. Wald, Gar­ten, Kleintierzucht, alles wird eine Ganzheit sein und wird

s immer Sie Existenzmöglichkeit oes anzusiedelnden Menschen bedeuten. '

Die Siedlung wird von zwei finanziellen Gedanken getragen :

^ sein. Einmal von dem. der schon Erspartes einsetzen kann, ein i Eigentum zu erhalten, zum anderen, um auch jenen Menschen, die wurzellos geworden sind, wiederum die Bodenständigkeit zu geben und ihn mit Hilfe menschenwürdiger Siedlungen im Volke zu verankern und damit an die Nation zu binden. In dem Wissen und Leiden, daß dieses allein die Voraussetzung . für die rassische Erneuerung unseres Volkes bedeutet, werden, auch jene Menschen, die diese Siedlung schaffen sollen, nicht aus­gesucht als Einzelarchitekt, Einzelgärtner, Einzelvolkswirt, son->

; der» es werden Arbeitsgemeinschaften aus all diesen Männern gebildet werden müssen, die uns Pläne für dieses Werk Her­richten. Zu diesem Zweck wird die Arbeitsfront Preisausschrei-

> ben veranstalten.

s Träger dieses Gesamtplanes ist die Deutsche Arbeitsfront und das WerkKraft durch Freude". Innerhalb dieser Or- . ganisationen ist ein Heimstättenamt gebildet. Der an­dere Träger innerhalb der Arbeitsfront ist das Amt für Würde und Schönheit der Arbeit. Der Stellvertreter des Führers, Heß, . hat dem Heimstättenamt das alleinige Recht gegeben, über die j Gestaltung des Siedlungswesens in Deutschland zu wachen, i Die Vorarbeiten für den ersten großen Plan im Wurmgebiet s sind heute beendet. Dieses kühne Werk kann nur vollendet wer- - den, wenn es getragen ist von dem Willen, der Tatkraft und s Kameradschaft der gesamten Nation. Deshalb rufe ich alle schaf- - senden Deutschen auf: Helft mit, daß wir hier an der westlichen s Grenze ein Stück Sozialismus vollenden, damit wir alsdann , in Oberschlesien und an der Ruhr das Werk sortsetzen . können. -

Wir werden sofort beginnen. Der erste Spatenstich, i der bereits in einigen Wochen getan werden wird, soll für dich, ! deutscher Arbeiter, das Sinnbild der Verwirklichung deines ! Schaffens und Sehnens sein. Er soll den Beginn eines neuen > Zeitalters bedeuten. Adolf Hitler zeigt uns den Weg. Er s führt uns, lenkt uns. An dir liegt es nun. deutscher Arbeiter,

§ mitzumarschieren, damit auch dir und deinen Kindern das Glück ' und die Freiheit gegeben werden Vorwärts mit Hitler. Schaf- ! jen wir ein neues Deutschland.

Buntes Allerlei

IVVjähriger bekommt schwarze Haare

Wenn das Haupthaar schneeweiß geworden ist, rüstet der ! Mensch meist für die letzte Reise. Mancher braucht eben lange, i ebe er mit seinen Reisevorbereitungen zu Ende ist. Aber eine . Absage an diese Reise gibt es nicht mehr. Schließlich dürfte es !

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! einen Thomas Kordon nur einmal auf dieser Erste geben Er kommt aus Schottland. Es ist schon ein wenig lange her, seit er das Licht der Welt erblickte im Jahre 1829. Es ist auch ! schon länge her. seit er nach Amerika auswanderte, sich am Grand Rapists in Michigan in den Staaten niederließ und dort ein reicher und angesehener Mann wurde. Wie eine einfache Rechnung ergibt, zählt Thomas Eordon heute 105 Jahre. Ein ' erfreuliches Alter, ein erstaunliches Alter. Aber es wird um ' so erstaunlicher, wenn man hört, daß Thomas Eordon äußerlich ! von Jahr zu Jahr jünger wird. J,n vergangenen Jahr haben ! seine Haare auf einmal die Neigung gezeigt, wieder zu dunkeln, s Heute sind sie fast ganz und gar schwarz. Jbm sind also buchstäb- : lich die schwarzen Haare mit 104 Jahren gewachsen. Es wird ' versichert, daß Aerzte den Greis im schwarzen Haar untersuchten s und ein Gutachten abgeben konnten, daß die Haare nicht geiärbt ? seien, wie boshafte Zungen zu behaupten wagien. Thomas Gor- ! don ist fest davon überzeugt, daß ihm auch noch einmal sie " Zähne wachsen. Er fühlt sich irisch und jung. Und an die letzte Reise denkt er mit seinen schwarzen Haaren nicht mehr.

Der halbhundertjährige Hochzeitskuchen

Daß ein Ehepaar, welches das Fest der goldenen Hochzeit be­geht, bei dieser erfreulichen Gelegenheit noch von demselben Kuchen ißt, an dem es sich bereits ein halbes Jahrhundert zu­vor bei der grünen Hochzeit gütlich getan bat, dürfte jedenfalls zu den Ausnahmeerscheinungen gehören. In Westpori hat sich der Fall kürzlich zuserragen. Als im Jahre 1884 der jetzige Pro­fessor Merriman heiratete, ließ sein Schwiegervater, Inhaber einer großen Konservenfabrik, die Hälfte des Hochzeitskuchens in eine Büchse einlöten, die erst jetzt gelegentlich der goldenen Hochzeitsfeier wieder geöffnet wurde. Wie das Jubelpaar ver­sicherte, schmeckte das Gebäck ausgezeichnet.

Der Henker verschläft die Hinrichtung

Das letzte Ständlern des zum Tode verurteilten Raubmör­ders Warszawski in Wilna hatte geschlagen. Alles stand früh morgens um sechs zur Hinrichtung bereit, das Schafott errichtet, die Vertreter der Behörden und die Zeugen, der Geistliche und der Arzt sowie der Verurteilte selbst waren zur Stelle, zrur ei­ner fehlte noch, ohne den die Strafe nicht vollstreckt zoerden konnte: der Nachrichter. Als eine Viertelstunde über die festge­setzte Zeit verstrichen war, schickte man nach der Wohnung des Vermißten und mußte dann eine seltsame Entdeckung machen. Es stellte sich heraus, daß der Henker sich am Abend zuvor einen Rausch angetrunken und daher vollkommen die Zeit verschlafen batte. Selbst als man ihn Morpheus Armen entrissen, befand er sich noch in einem derartigen Zustande, daß von einem Straf. Vollzug durch ihn keine Rede sein konnte. Ein anderer Nachrich­ter war nicht zur Hand, und so blieb nichts anderes übrig, als die Vollstreckung des Todesurteils auszusetzen. Das bedeutet aber nach allgemeinem Brauch zugleich, daß der Verurteilte zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt werden wird. Der Rausch des Henkers hat mithin dem Raubmörder das Leben gerettet.

»Ich lasse mich nur einmal u,»bringen!"

Im amerikanischen Sing-Sing-Gefängnis erwartete ein zum Tode verurteilter Raubmörder jeine letzte Stunde Wenige Tage vor dem Hinrichtungstermin erkrankte der Gefangene plötzlich an einer akuten Blinddarmentzündung. Er hatte furchtbare Schmer­zen, die Sache sah fahr gefährlich aus. und daher teilten die Ge- fängnisärzte ihm mit, daß sie sofort eine Operation vornehmen würden. Der Verurteilte erlitt einen Tobsuchtsanfall. Eine Operation, um sein Leben zu retten, dem man zwei Tage später gewaltsam ein Ende machen wollte? Er erklärte den hilfsberei­ten Aerzten, daß er sich unter keinen Umständen mit einer Ope­ration einverstanden erkläre.Ich lasse mich nur einmal um- bringen!" schrie er immer wieder gegen die Wände seiner Zelle. Da er gegen seinen Willen nicht operiert werden durfte, ließ man der Krankheit ihren Lauf. Der Sträfling starb nach weni­gen Stunden.

Die Heiratsvermittlung

Als Friedrich Wilhelm der Erste einmal vor den Toren Ber­lins herumspazierte, sah er vor einem Hause ein weibliches We­sen von ganz ungewöhnlicher Größe siehen. Der Preußenkönig, der wegen seiner Neigung für große Leute bekannt ist, redete die Schöne an Sie gab munter Antwort, und er hatte bald heraus, daß sie unverheiratet und noch nicht zwanzig Jahre alt sei. Der König war so begeistert von ihr, daß er folgenden Besetz! auf ein Blatt Papier jchrieb:Die Ueberbringerin dieses soll sofort mit dem längsten Grenadier meines Leibgarderegiment-s verheiratet werden Verzögerung wird bestraft. Friedrich." E'r gab dem Mädchen das Blatt, und nach Erhalt einer kleinen Ver­gütung entschloß sich die Riesin, den Botendienst für den fremden Mann zu tun Unterwegs begegnete ihr eine Bekannte, eine alte Frau, die denselben Weg zurückzulegen hatte. Das Mädchen bat die Greisin ebenfalls, den Zettel abzugeben, weil sie ja doch vorbei müsse, beschrieb ihr noch genau den Fremden und kehrte wieder nach Hause zurück. Die alte Frau richtete ihren Auftrag aus, und die Trauung wurde trotz größten Staunens aller Leib­gardisten, sehr zum Verdruß des betroffene» Soldaten, vollzogen. Als der König am Abend zurückkam. war er entsetzt, die aus­gesuchte Braut so verändert zu sehen. Nachdem die falsche Braut erzählt hatte, wie sie zu dem Zetrel gekommen war, wurde die Sache wieder rückgängig gemacht. Der König ließ die junge Riesin kommen, und es wurde eine der glücklichsten Soldate-i- ehen gegründet, die es überhaupt in der Leibgarde Friedrich Wilhelms des Ersten gegeben Hut

Rundfunk

Programin der Süddeutschen Rundfunk AG.

Sonntag, 21. Jan. 6.35 Ubr aus Hamburg: Hafenkonzert, 8.45 Uhr nach Frankfurt: Evangelische Morgenfeier, 9.30 Ilbr ans Frankfurt: Feierstunde der Schaffenden. 10 Ubr aus Köln: Ka­tholische Morgenfeier, 11 Uhr aus Stuttgart: Aus deutschen Opern, 11.30 Uhr aus Leipzig: Johann Sebastian Vach. 12 Uhr aus Köln: Unterhaltungskonzert, 13 Ubr aus Stuttgart: Mei­nes Kapitel der Zeit, 13.15 Ubr: Stunde des Landwirts: Tic Ernährung der Pflanze und die Neuordnung der Wachstums­faktoren, v. Dr. A. C. Wolf. 13.30 Ubr: Bunt und beiter. 14.35 Ubr: Wohin nach der Grundschule? v. Rektor Dr. Escheidle, 15 Ubr aus Frankfurt: Nachmittagskonzert, 16 Ubr aus Stuttgart: Bunte Kinderstunde. 17 Ubr aus Köln: Kammermusik. 18 Ubr aus Stuttgart: Dichter aus Schwaben, Friedrich Schiller. 18 40 Ubr: Polka und Schleifer, 19 Uhr: Sportbericht, anschließend: Sprunglauf der schwäbischen Skimeisterschaft in Wangen im All­gäu. 19.25 Uhr: Klaviermusik. 20 Uhr nach Frankfurt:Wie einst im Mai!". 22.20 Ubr aus Stuttgart: Du mußt wissen ... 22.45 Uhr aus Köln: Schallvlatten, 23 Ubr aus Köln: Ludwig van Veerboven. 24 Uhr aus Köln: Nachtmusik.

Wochentags regelmäßig wiederkehrendes Programm!

je 6 Uhr: Zeit. Wetter, anschließend Gymnastik;

je 6.30 Ubr: Gymnastik;

te 7 Uhr: Zeit, Nachrichten. Wetter;

te 7.10 Ubr: Frübkonzen auf Schallplatte»:

je 10, 11.10 u 11.55 Ubr. Nachrichten. Zeit Wetter:

je 13.15 Uhr aus Stuttgart: Zeit. Nachrichten Wetter;

te 18.15 Ubr a. Stuttgart: Wetter. Landwirtschaft, Nachrichten;

te 19.15 Uhr aus Sluitgari: Zell;

K 22.20 Uhr aus Stuttgart; Zeit, Wetter, Nachrichten.