d« Wiener Nordwestbahichalle am 8. März nach den deuten SÜahlen ausgerufen hatte: „Unser Kanzler heißt nicht Dollfuß, unser Kanzler ist Adolf Hitler!"
Daß die Negierung mit ver Verhaftung Frauenfelds nicht zur Beruhigung der Wiener Nationalsozialisten beigetragen, wird ihr wohl bekannt sein Die Masse der Nationalsozialisten Wiens ist in hellster Empörung — ohne Führer.
DerVölkische Beobachter"
amtliches Srrmn aller Behörden
Berlin, 9. Dez. Wie der „Völkische Beobachter" meldet, hat der Reichsminister des Innern, Dr. Frick, in einem Schreiben an die obersten Reichsbehörden und die Landesregierungen den Bezug des „Völkischen Beobachters" vurch sämtliche Behörden zur Pflicht gemacht.
Zn dem Schreiben heißt es u. a., es erscheine selbstverständlich, j daß von allen Behörden, die überhaupt im dienstlichen Interesse Zeitungen halten, der „Völkische Beobachter" als das Zentralorgan der NSDAP, bezogen wird. Wenn bei kleineren Pro- vinzialbehörden aus dienstlichem Interesse die Notwendigkeit besteht, die örtliche Zeitung zu halten, solle Vieser Bezug nicht etwa deswegen eingestellt werden, weil daneben künftig auch noch der „Völkische Beobachter" gehalten werden soll. Auch bei Bekanntmachungen insbesondere solchen von nicht nur örtlicher Bedeutung, die die Behörden, die Körperschaften des öffentlichen Recht» und die im wesentlichen mit Beteiligung de» Reiches arbeitenden wirtschaftlichen Unternehmungen in den Tageszeitungen veröffentlichen, sei der „Völkische Beobachter" regelmäßig zu berücksichtigen.
Nationalsozialistischer Lehrerbuvd
bildet die DemfHö Erz^ehersront
Berlin, 9. Dez. Im Neichsministerium des Innern, beim Leiter der PO., Dr. Lev und in der Reichskanzlei wurde, wie der „Völkische Beobachter" meldet, nachstehende Verfügung vom Reichsminister des Innern, Dr. Frick, Dr. Ley, dem Stellvertreter oes Führers, Neichsminister Heß, dem Reichswirtschasts- minister Dr. Schmitt und dem Reichrreiter des NSLV., Staats- Minister SHemm unterzeichnet.
„l Im Hinblick auf den NSLB. und die gegenwärtigen organisatorischen Maßnahmen verfügt das Reichsministerium des Innern, daß ein Wiederaufleben alter, aufgelöster oder in Auflösung befindlicher Verbände absolut verboten ist. Letztere sind den Fachschaften de» NSLB. aufgegliedert und üben dort ihre Facharbeit aus.
2. Der NSLV. stellt im Hinblick auf Politik und Weltanschauung die große deutsche Erzreherfront analog der Bauernfront, analog der Arbeitersront unter der Führung des Reichsleiters Schemm ein selbständige» Amt der politischen Organisation dar.
3. Der NSLB. stellt im Hinblick auf seine Fachschaften vom Kindergarten über Volksschule, höhere Schule, der Hochschule einschließlich aller Fach- und Arbeitsgebiete die auf Erziehung bezügliche fachliche Organisation der NSDAP, dar."
LaildesdauernMrer Lubk?
stiftet seinen Erbhof der GA. vnd SS.
Berlin, S. Dez. Die Pressestelle des Reichsnährstandes gibt folgende Erklärung de» bayerischen Landesbauernfllhrers und Füh- r»r» der SA. Luber bekannt:
„Am 6. Dezember 1933 schenkt« mir die bayerische Bauernschaft einen Erbhof. Meine Freude über diese Schenkung war um s» größer, als ich bis zu diesem Tage oon dem Hof nichts gewußt habe und ich in dieser Schenkung nur eine Anerkennung für meine bisherige Tätigkeit in der bayerischen Bauernschaft sah. In den nun vergangenen Wochen mußte ich erkennen, daß vielerorts der Begriff oon Blut und Boden und damit der Sinn eines Erbhofe» noch nicht verstanden wird. Denn der Erbhof ist ja nicht eine Verdienstquelle, wie es in den Zeiten des Liberalismus der Bauernhof war, sondern er stellt die Verbindung des Bauern mit feinem Hofe, des Blutes mit dem Boden dar, ist also eine Verpflichtung. Der Erbhof ist unveräußerlich! Infolgedessen halte ich es als Landesführer für richtig, in voller Anerkennung der guten Willens der Schenker, den Erbhof als solchen zurückzugeben mi> dem Ersuchen, ihn als Erholungsstätte für die Kinder bedürftiger SA.- und SS.-Männer zu verwenden."
Die neuen Sätze
in den SozialversicheLungen
Berlin, 9. Dez. Wie das VdZ.-Vüro meldet, wird nunmehr der Wortlaut des Gesetzes zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit der Invaliden-, Angestellten und knoppschastlichen Versicherung bekanntgegeben. Es wird darin sür die Invalidenversicherung bestimmt, daß die Invalidenrente als Erundbetrag und Steigerungsbetrag besteht. Der Erundbetrag ist für alle Klassen 72 RM. im Jahr und wird vom Reich getragen Der jährliche Steigerungsbetrag ist für jeden Wochenbeitrag von 8 Pfg. in der ersten Klasse bis 62 Psg. in der zehnten Klasse bestimmt worden. Der Steigerungsbetrag ist mindestens 72 RM. im Jahr. Für jede Witwerrente ist der Erundbetrag 72 NM., für jede Waisenrente 36 RM. im Jahr. Er wird vom Reich getragen. Als Steigerungsbetrag werden bei der Witwen- und Witwerrente 5, bei der Waisenrente für jede Waise 1 Zehntel des Stei- gerungsbetrages der Invalidenrente gewährt.
In der Angestelltenversicherung besteht das Ruhegeld gleichfalls aus Erundbetrag und Steigerungsbetrag, wobei der Erundbetrag für alle Klassen 360 RM. ini Jahre beträgt, der jährliche Stei- gerungsbetrag für jeden Monatsbeitrog zwischen 0.2S und 8 RM. für die bestehenden Klassen von A—K. Analoge Regelungen sind in der knappschaftlichen Pensionsversicherung sür die Invalidenpension der Arbeiter und das Ruhegeld der Angestellten vorgesehen.
Die einzelnen Abschnitte des neuen Gesetzes treten, beginnend mit dem l. Januar 193-1, zu verschiedenen Zeitpunkten in Kraft. Der Reichsarbeitsminister ist ermächtigt, Durchführungs- und Ergänzungsvorschriften zu erlassen.
Besuch des ilMmschln UiUerflaajsfekrklars
Suvich m BerNn
Rom. 9. Dez. In Erwiderung der deutschen Ministerbesuche in Nom wird sich der Unterftaatssekretär im italienischen Außenministerium, Herr Suvich, zu einem mehrtätigen Aufenthalt nach Deutschland begeben. Seine Anwesenheit in Berlin bietet Gelegenheit, die Fragen der internationalen Politik, di« beide Länder besonders interessieren, in einem freundschaftlichen Gedankenaustausch zu erörtern. „Lavoro Fascista" schreibt: Der Gegenbesuch Suvichs falle durchaus unter di« Gewohnheiten der internationalen Höflichkeit. Aber andererseits sei er klar, daß anläßlich dieses Jesuchrs dk internationalen Klagen besprochen wrirLen. Es
handle sich vor allein um die Abrüstung und um die Schaffung eines neuen internationalen Organismus, der der Befestigung eines gerechten und für alle Länder annehmbaren Friedens dienen soll.
Slratzenkiiuder Malter nach lebhaftem Feuer-
gefechl mit der Polizei erschossen
Dortmund, 9. Dez. Der Straßenräuber Malter, der in Obermassen bei einem Ueberfall auf einen Eeldtranswort einen SA.- Mann erschossen und in Hamm drei Kiriminalbeamte durch Schüsse lebensgefährlich verletzt hat, ist am Samstag früh nach lebhaftem Feuergefecht zwischen ihm und der Polizei erschossen worden.
Der Polizei war bekannt geworden, daß der Räuber sich in einem Hause im Dortmunder Vorort Ober-Eving aushielt. Am Samstag früh wurde das Haus von einem größeren Polizeiaufgebot umstellt und Malter herausgelockt. Als er die Straße betrat, und der Beamten ansichtig wurde, rief er „Hände hoch!" und eröffnete sofort aus zwei Pistolen ein Schnellfeuer. Zwischen dem Verbrecher und den Beamten entstand ein regelrechtes Feuergefecht, das mit der Erschießung Malters endete. Zwei Kriminalbeamte sind durch Beinschüsse verletzt worden und mußten dem Krankenhaus zugeführt werden. Bei Malter fand man drei Pistolen und eine Menge Munition.
Die HMe-zuzerid um^atzl auch d e Jugend
der DeiMchen Arbeitsfront
Berlin, 3. Dez. Der „Völkische Beobachter" meldet: Zwischen dem Führer der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, und dem Reichsjugendsührer Baldur von Schirach ist folgende Vereinbarung getroffen worden:
Die Hitlerjugend ist die einzige Jugendbewegung Deutschlands. Sie umsaßt auch die Jugend ver Deutschen Arbeitsfront. Da, Jugendamt der Deutschen Arbeitsfront und das Jugendamt der NS.-Eemeinschast „Krart durch Freude" ist eine einheitliche Dienststelle. Zum Letter dieses Jugendamts wird der Pg. Franz Langer, Referent für Lerufsschutung und Ausbildung in der Rerchsjugendführung, ernannt. Dem Jugendamt obliegt dis Betreuung der bisherigen Verbanüsjugend, die ihm mit sofortiger Wirkung unterstellt wird. Die Arbeitsfront stellt durch da, Jugendamt die Mittel, Lehrkräfte und Einrichtungen sür die zusätzliche Berufsschulunz und Berufsausbildung zur Verfügung. Die Hitlerjugend führt ihre Mitglieder der zusätzlichen Berufs, schulung und Beraussausbildung zu. Die Ueberwachung dieser Arbeit liegt in den Händen oes Sozialen Amtes der Hitlerjugend. Dar Jugendamt hält in der Frage der zusätzlichen Be. : rufsschulung die Verbindung mit den Verbänden aufrecht. Es - ist den Dienststellen der Hitlerjugend untersagt, von sich aus in die Einrichtungen und Dienststellen der Verbandsjugend ein. zugreifen. Sie haben die Anweisungen de» Sozialen Amte» in der Reichsjugendsührung abzuwarten.
Grotzskver auf Rittergut Düppel
Berlin. 9 Dez Am Samstag früh brach auf dem in der Näh« von Zehlendorf gelegenen Rittergut Düppel Großfeuer aus. Dar Gut gehörte früher dem Prinzen Friedrich Karl und dient jetzt j dem Turnierreiter Major Bürckner als Tattersall. Die Reitbahn, ein Holzbau oon 20 auf 66 Meier, stand nach kurzer Zeit i« I Hellen Flammen, die sich mit rasender Schnelligkeit ausbreiteten und auch auf die anliegenden Stallungen übergrisfen. Die Ber» gung den 130 kostbaren Reitpferde, unter denen sich wertvollste j Tiere befanden, war keinen Augenblick zu früh erfolgt. Di» i Löscharbeiten gestalteten sich außerordentlich schwierig, da die i grimmige Kälte von ca 15 Etaö das Master sofort zu riesigen j Eiszapfen erstarren ließ. Ein Feuerwehrmann wurde vurch ; herabfallendes Gestein erheblich verletzt. Außer der Reitbahn ist auch ein erheblicher Teil des Stallgebäudes vernichtet. Der deutsch« Reitsport -st durch den Riesenbrand hart betroffen, d« ein Teil sich mitten im Training für das bevorstehende Reit- unst Fahrturnier besans. _
Letzte Nachrichten
Neuer Luftangriff auf Fukien — 38 Tote? Schanghai. 16. Dez. Am Samstag haben chinesische Bombenflugzeuge die Stadt Schautschou in der Provinz Fukien mit Bomben belegt. Pressemeldungen zufolge, sollen 38 Personen getötet worden sein.
Berliner Kundgebung gegen die Koloniallüge Berlin, 16. Dez. Der Gau Groß-Berlin im Kyttbäuserverband und die Vereine deutlcher Studenten veranstalteten unter Mil. Wirkung des Reichskolonialbundes eine Kundgebung gegen dt« Kolonialschuldlüge Nach einem Vortrag des Obervrästdenten Staatsrat Kube über das Thema „Der Deutsche als Kolonisator". in dem er die Aberkennung der Beiähigung Deutschlands zu kolonialer Verwaltung im Versailler Vertrag als Ueberheb- lichkeit bezeichnet«. wandte sich Gouverneur a. D. Dr. Schnee in temperamentvollen Ausführungen gegen die koloniale Schuldlüge. Diese Lüge sei nur ein Vorwand für den Raub unserer Kolonien gewesen. Deur chiand verlange die Gleichberechtigung auch aui kolonialem Gebiete.
Weitere 80 Millionen Mark für Arbeitsbeschasfungszwscke Berlin, 10. Dez. Die Deutsche Gesellschaft !ür öffentliche Arbeiten AG. (Oetta) har nach einer Mitteilung des Reichsarbeitsministeriums im Rabmen des Arbeitsbeschaffungsvragrammer vom 1. Juni 1933 weitere Darlehen im Gesamtbeträge von rund 30 Millionen RM. bewilligt. Das Land Preußen erhielt 1,6 Millionen RM. für Jnstandsetzungsarbeiten an staatlichen Gebäuden, das Land Württemberg über 800 000 RM. und das Land Bayern 2,1 Millionen RM.
Verhandlungen über Eingliederung des evangelischen Jugendwerkes in die HI. vor dem Abschluß Berlin» 10. Dez. Der Reichsbischos und derReichs- jugendführer geben folgendes bekannt:
Die Verhandlungen über die Eingliederung des evangelischen Iugendwerkes in die Hitlerjugend stehen vor dem Abschluß. Um dem Ergebnis dieser Verhandlungen nicht vorzugreifen und der hier und dort eingetretenen Beunruhigung entgegenzutreten, wird nunmehr sämtlichen unterstellten Organisationen und deren Gliederungen unter- sagt, irgendwelche Vereinbarungen zu schließen oder sonstige selbständige Maßnahmen zu treffen.
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Neichsminister Nöhm in Grippe erkrankt Berlin, 10. Dez. Die Oberste SA.-Führung teilt, wie die NSK meldet, mit: Der Chef des Stabes der SA„ Ernst Rühm, ist an Grippe erkrankt und hat sich in häusliche Pflege begeben. Infolge dieser Erkrankung ist er außer Stande, in der nächsten Zeit dienstlichen und privaten Einladungen, auch solchen, die er bereits angenommen hat, Folge zu leisten.
Dank- und Treuemarsch zweier Offenburger Winzer Berlin, 10. Dez. Am Freitag sind zwei Badener Winzer aus ! der Stadt Offenburg in ihrer malerischen Tracht in Berlin an- : gekommen, nachdem sie in einem 39täsigen Fußmarsch zwei große ^ Fässer von Ottenburg geschmückt mit dem Stadtwappen und an-
. gefüllt mit dem besten Rebensaft auf der Landstraße vor sich ber-
! gerollt haben. Es war ein Treuemarsch der dankbaren Winzer- ! schast. die aui diese Weise die erste Ernte im neuen Reiche dem
> Reichskanzler Adels Hitler darbringen wollte. In den Straßen Berlins erregten die beiden Winzerleute kein geringes Aufsehen. Die beiden Fässer waren prächtig geschmückt und zeigten die
! Inschrift „Dank- und Trcuemarsch zu unserem Führer. Herbst
> 1933". Die Entfernung, die auf diese originelle Weise oon den
! beiden Winzern zurückgelegt wurde, beträgt rund 1000 Kilome-
^ ter. Am Samstag abend wurüen die beiden Fässer dem Neichs- : kanzler überreicht.
Abbröckelung der Helogländer Steilküste
i Hamburg, 10. Dez. Wie von Helgoland gemeldet wird, sind am Frertag rund 6000 Kubikmeter Felsmassen von der Steilküste abgebröckelt und ins Meer gestürzt. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Die Abbruchstelle liegt an der Nord-Ost-Seite der Insel. Bekanntlich erfolgte im September 1931 der letzte Felsabsturz größeren Ausmaßes. ^
Fliegerhauptmann ums Leben gekommen London, 10. Dez. Bei einem großen Brandunglür in Wlsit- church (Hampshire) kam der 24jäbrige Herzog de la Trem- ville ums Leben. Der englische Fliegerbaupimann Noöneo wurde ebenfalls ein Ovier des Brandes. Das Feuer brach im Dachgeschoß des Landhauses von James Mac Lormick, einem Mitglied der bekannten Lhicagoer Millionärsfamilie aus. wo der Herzog zu Gaste war. Nach kurzer Zeit stand da» ganze Haus in Flammen. Dem Dienstmädchen, einer Deurschen, g-long es, an einem Wasserrohr herunterzuklettern. Hauplmann Rod- ney und seine Frau sprangen aus einem Fenster aus 10 Meter Höhe in die Tiefe. Der Hauptmann wurde so schwer verletzt, daß er später im Krankenhaus starb. Seine Frau erlitt einen Wirbelsäulenbruch und schwebt in Lebensgefahr. Die Leiche des Herzogs de la Trenville wurde nach dem Brande unter den Trümmern des Hauses gesunden.
Males
Mldbad, den 11. Dezember 1933.
Die hiesige Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins feierte am Samstagabend im Schwarzwaldhof in schöner, schlichter Weise den Abschied ihres um die Entwicklung der Ortsgruppe sehr verdienten Rechners, Herrn Rumpp. Dieser wird Ende der Woche seine Arbeit als Sparkassendirektor in Mergentheim beginnen. Der Dank und die herzlichsten Wünsche der Ortsgruppe begleiten ihn und seine Familie , dorthin.
WirttkÄng
Stuttgart. 9. Dez. (10 2 0 0 0 NM. an« der Eintopf-Sammlung.) Bei den am 1. Advent veranstalteten Haussammlungen für das Winterhilfswerk und Eintopfgericht in Stuttgart gingen bei der Kreisführung der Wrnterhilfswerks 102 000 RM. an Spenden ein.
Hall, 9. Dez. (Bei Sprengarbeiten verunglückt.) Im Steinbruch der Baufjrma Häter waren Leute mit Sprengen der Eesteinsmassen beschäftigt. Beim Einbringen der Sprengladung in das Bohrloch kam diese auf unaufgeklärte Weise zur Entzündung, wobei vier Lenke teils schwer, teils leichter verletzt wurden, sodaß ihre Verbringung in dss Haller Diakonissenhaus notwendig wurde.
Ebingen» 9. Dez. (JnSchutzhaftgenommen.) Am Dienstag abend wurde, wie der Polizeibericht meldet, der hier wohnhafte Metzger Johann K in Schutzhaft genommen, weil er die ihm vom Wohlfahrtsamt ausbezahlte Unterstützung in Höhe von 37 RM. größtenteils in Alk ihol umgesetzt hat, anstatt sie zum Unterhalt seiner iköps'.g.n Familie zu verwenden. Er mußte in betrunkenem Zustand in das Polizeigefängnis verbracht werden.
Tuttlingen, 9. Dez. (Falscher Finanzbeamter.) Der Polizeibericht meldet: Am letzten Samstag nachmittag erschien in der Wohnung eines hiesigen älteren Mannes eni Unbekannter, der sich als Finanzbeamter ausgab. um die angeblich „nicht angemeldeten" Bargcldbeträge nachzuzählen bzw. sie beim hiesigen Finanzamt nachzählen zu lasi.n. Hierbei fielen dem Gauner, der mit seiner Beute sofort aus der Stadt geflüchtet ist, etpa 200 RM. in die Hände Der Verdacht der Polizei, die die Verfolgung des Täters unverzüglich mit dem Kraftwagen ausnahm, richtet sich gegen den vielfach vorbestraften Elektrotechniker Franz Sales Leitenmayr, der sich früher hier ausgehalten hatte. Sein seitheriger Komplize ist bereits festgenommen worden.
Wangen, 9. Dez. (Tragischer Tod.) Die im Schuhgeschäft von Werdich beschäftigte 18 Jahre alte Verkäuferin Gertrud Zeller siel von einer Leiter herab und zog sich innere Verletzungen und einen Schädelbruch zu, denen üe am folgenden Tag erlag. Die Eltern verloren damit ihr einziges- Kind.
Abenteuerliche Ballonfahrt
Zainingen OA. Urach, 9. Dez. Eine aus der Ulmer Wintermesse ausgestiegene Luftakrobatin ist bei ihrer Landung auf freiem Felde zwischen Feldstetten und Zainingen in der Nabe des letzteren Ortes verunglückt. Es handelt sich, wie dem „NS.- ! Kurier" berichtet wird, um die Luftakrobatin Elwira Wilson, die um 13 Uhr in Ulm auf dem Charlottenplatz mit einem Frei- ! ballon aufgestiegen war Bis zu einer Höhe oon 306 Meter ! hing sie, wie vorgesehen, mit dem Kopf nach unten in einer ! Strickleiter, zog sich dann hoch und machte sich an Ringen und ! Seilen fest, da der Ballon keinen Korb hatte. Rasch war der ! Ballon in Nebelwolken verschwunden, und erreichte eine Höbe von ! 2206 Meter Infolge der starken Sonneneinstrahlung bekam rer j Ballon über den Nebelwolk-n zu starken Auftrieb, weshalb die > Ballonfahrerin die Reißleine zog. Offenbar ging dann oer ! Ballon, als er in die kälteren Luftschichten zurückkam, allzu rasch § nieder. An der Landestelle wurde die Akrobatin mehrmals gegen einige ans dem Boden aufragendc Baumstümpfe geschlagen, wobei sie das Bewußtsein verlor unv sich einige Zerrungen und Quetschungen zuzog. Wieder riß sie der Ballon in eine Hohe von 6 Meter, worauf die Akrobatin absprang. Nachdem sie eine Viertelstunde bewußtlos gelegen war, fand sie ein Bauer aus uuo leistet» ihr die erste Hilfe.