Dein, die wirfschciftlichcn und üeselftchaftltchen Angelegenheiten zwischen seinen Angehörigen zu regeln zwischen den Bestrebun- ' gen der von ihm umschlossenen Kräfte einen dem Gemeinwohl dienenden Ausgleich herbeizufübren und die Behörden bei allen den Reichsnährstand betreuenden Fragen zu unterstützen.
Der Reichsnährstand bat die Verpflichtung, Uber die Stan- desebre seiner Angehörigen zu wachen. Der Reichsnährstand umfaßt alle, die im Deutschen Reich als Eigentümer, Eigenbesitzer. Eigenberechtigte, Nutznießer, Verpächter oder Pächter bäuerlicher oder landwirtschaftlicher Betriebe oder als Familienangehörige, Arbeiter, Angestellte oder Beamte in der Landwirtschaft nicht nur vorübergehend tätig sind, ferner frühere Eigentümer und Nutznießer landwirtschaftlicher Grundstücke, die an diese noch bestimmte Ansprüche haben. Ferner gehören zum Reichsnährstand die landwirtschaftlichen Genossenschaften einschließlich ihrer Zusammenschlüsse und sonstigen Einrichtungen und alle natürlichen und juristischen Personen, die im Deutschen Reiche dem Landhandel (Groß- und Kleinhandel) oder die Be- oder Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse betreiben. Die Zugehörigkeit im Einzelnen regelt der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft. Die Landwirtschaft im Sinne die- - ser Verordnung umfaßt nicht nur die eigentliche Landwirtschaft. ^ sondern auch Forstwirtschaft, Gartenbau, Weinbau, Fischerei in i den Binnen- und Küstengewässern, die Imkerei und die Jagd. ?
An die Stelle des deutschen Landwirtschastsrates der preutzi- - schen H-auptlandwirtschaftskammer und der öffentlich-rechtlichen > landwirtschaftlichen Berufsvertrelungeu (Landwirtschaftskam- i mern, Bauernkammer) tritt als deren Rechtsnachfolger der Reichsnährstand. ^
Zur Vereinfachung des Aufbaues und der Verwaltung des , Reichsnährstandes können Vereine, Vereinigungen und Ver- ^ vände ohne Rücksicht auf ihre Rechtssorm. die die wirlschafts- ! politische, fachlich« und geistige Förderung sowie die Wahrung der Belang« der Landwirtschaft oder der Angehörigen des j Reichsnährstandes rum Zweck haben durch Anordnung des ! Reichsbauernführers in den Reichsnährstand eingealiedert wer- ' den. Ueber das Verfahren zu dieser Eingliederung trifft die Verordnung im einzelnen nähere Bestimmungen.
Der Reichsbauernfübrer ist der Führer und gesetzliche Vertreter des Reichsnährstandes. Er wird vom Reichskanzler ernannt. Der Reichsbauernfübrer ordnet die innere Gliederung de» Reichsnährstandes. Er kann seine Befugnisse auf Nachgeordnete Stellen übertragen.
Der Reichsnährstand gliedert sich örtlich in Landerbauernschaften, Kreisbauernschaften und nach Bedarf in Ortsbau- ernjchaiten. Führer der Landesbauernjchaft ist der Landesbauernführer, Führer der Kreisbauernschaft der Kreisbaucrrftüh- rer. Führer der Ortsbciuernschaft der Ortsbauernfübrer. Der Reichsnährstand erhebt von seinen Mitgliedern Beiträge, die der Reichsbauernfübrer mit Zustimmung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft fcstlegt. Die Beiträge werden wie öffentliche Abgaben von den Finanzämtern eingezogen und ohne Abzug an den Reicksnährstand abgeiübrt. Die Staatsan?- . sicht über den Reichsnährstand führt der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft.
VerMsm der LW is ö»»»ie>
London, IS. Dez. Die Telephonverbindung zwischen London «nd Spanien ist seit Samstag LL Uhr unterbrochen. Nach den letzten au» Madrid eingegangenrn Meldungen beläuft sich die -ahl der Todesopfer in den von den Unruhe» besonders üeimaesuchten Städte« Barcelona, Saragossa,
Suesca und Logro » o auf etwa 15. Die Zahl der Verletzten soll sehr bedeutend sein. An mehrere» Stellen wurden B a- taillsne der regulären Armee eingesetzt, da die Polizeiftreitträfte nicht ausreichtcn. An den Ausschreitungen find ausschließlich Anarchisten und Syndikalisten beteiligt. In Saragossa ist das Kapuziner-Kloster in Flammen aufge- gangen. Eine Oesterreicherin wurde mit schweren Brandverletzungen aus einem der in Flammen stehende» Beichtstühle der Klosterkirche im letzten Augenblick in Sicherheit gebracht.
Belagerungszustand verhängt
Madrid, 10. Dez. Wenn auch im allgemeinen die anarcho- syndikalistische Aufstandsbewegung als niedergeschlagen betrachtet werden kann, so hat sich die Negierung doch gezwungen gesehen, den bereits seit einigen Tagen verhängten Alarmzustand '
Kampf um Rosenburg
Roman aus Oberschlesien von Johannes Hollstein.
S1. Forisehung. Nachdruck verboten.
„Wir erst, Herr von Kamerlingk, Dunnerkiel . . ich denk die Welt geht unter. Ein Krach war das. Ein Staub wirbelte in die Luft. Wir saßen erst wie betäubt, dann hörten wir das Schwein so jämmerlich quiken. Wir sind raus und da sahen wir die Bescherung. Eine Bombe war geworfen worden. Sie mußte beim Werfen einen Ast gestreift haben von dem großen Nußbäum, Laß sie nach dem Stall abirrte und den Stall in die Luft schmetterte. Mein Sohn hat das Schwein, dem beide Vorderbeine abgerissen waren, sofort abgestochen und dann haben wir nach den Halunken gesucht. Sogar meine Frau ist mit losgegangen."
„Alle Achtung!"
,Za, meine Frau furcht sich vor dem Teufel nicht. Sie wissen doch nun, Herr von Kamerlingk, das Forsthaus liegt im Flurstück 708, nicht weit von der Grenze des Waslewski- schen Grundbesitzes inmitten einer Waldlichtung. Rechts vom Forsthaus dehnt sich eine kleine Schonung, und hinter der Schonung steht ein Birkenwäldchen. Uns schien es nun, als sei eine Gestalt in die Schonung . . sie ist auch bald mannshoch gelaufen. Wir hinterher. Da krachte ein Schuß, der meiner Frau durchs linke Ohrläppchen ging."
.„Ihre Frau ist verletzt?" sagte Willfried bedauernd.
,Hst nicht schlimm, Herr von Kamerlingk. Aber, als mir die nächste Kugel dicht an der Wange vorbeipfiff, da wurde es uns doch brenzlich. Wir gingen zurück, und ich schickte meinen Jungen mit dem Pferd fort."
„Um welche Zeit war es?"
„Früh gegen V-7 Uhr."
Willfried sah auf den Gendarmen.
„Würden Sie uns nun Ihre Beobachtungen Mitteilen, Herr Wachtmeister?"
„Gern! Ich habe zunächst festgestellt, daß tatsächlich eine . Bombe geworfen worden ist. Die Splitter haben wir gefam- '
zum Belagerungszustand zu verschärfen. Während in den großen Städten Dank des zahlreichen Einsatzes von Poltzeitruppe» der Aufstand verhältnismäßig schnell eingedämmt werden konnte, dauerten in de» kleineren Orten Kataloniens »n verschiedene» Dörfern der Provinz Huesca und Logrono sowie in Teruel, wo überall nur schwache Polizeiposten stehe», die Kämpfe den ganzen Tag über an. In der Provinz Cacere» stürmten zahlreiche Gruppen von Landarbeiterfrauen mehrere Gutshöse, aus denen sie Zerstörungen anrichteten und das Bieh wegtrieben. Bei Iaen raubten sozialistische Arbeiter aus mehreren Landgütern die Olivenernte. Von Barcelona au» sind zwei Bataillone Infanterie »nd ein Kavallerieregiment nach Figueras entsandt worden zur endgültigen Niederwerfung der Ertremistenherrschait. Fast in sämtlichen Orten, wo die Extremisten den Aufstand versucht hatten, find die Licht-, Telefon- und Telesrnphenleitungen zerstör« worden. Heute Samstag »ach, wurde Militär in der Provinz und Stadt Logorno eingesetzt, um die Ordnung wieder berzustellen. Der K r i e g » m i n i st e r hat eine Erklärung abgegeben. die besagt, daß die Armee restlos hinter der Negierung stehe und ihre Pflicht erfüllen werde. In Madrid herrscht Ruhe.
Erneutes Aufflammen
des AuHandes in Spanien
Der Expretzzug Valencia—Sevilla in die Tiefe gestürzt
Madrid, 10. Dez. Trotz der außerordentlich umfangreichen Vorsichtsmaßnahmen der Regierung flammte die Anarcho-Syn- dikaliistjche Aufstandsbewegung in der Nacht rum Sonntag erneut aus. In Madrid, wo bisher nicht« oorgefallen war. explodierten 11 Bomben.
In Barcelona dauerte die Schieberei in den Vororten die ganze Nacht überan. In der Stadt selbst explodierten 4 Bomben, von denen zwei Personen getötet und zahlreiche verwundet wurden. Außerdem traten die Gücker in den Streik, sodaß die Brotversorgung vom Militär übernommen werden mußte
IS Kilometer von Valencia entfernt wurde der Ervreßzug Valencia—Sevilla durch Sprengung einer Brücke zum Entgleisen gebracht. Der Zug stürzte in die Tiefe. Vis jetzt sind S Tote» 11 Schwerverletzte und 27 Leichtverletzte geborgen.
In §ranada legten die Extremisten an 8 Kirchen und Klöstern Feuer, die rum großen Teil niederbrannten. Die Wasserleitungen find zerstört. In Saragossa versuchten die Anarchisten, das Zivilgouvernement zu stürmen, wobei es 6 Tote gab. Die Truppe» wurden von den Dächern beschossen. Die Schieberei dauert rum größten Teil in der Stadt weiter an. In Alfa» jar bet Valencia fanden 14 Syndikalisten beim Verteilen von Bombe» durch eine Frühzündung den Tod. 400 Bomben konnten dort beschlagnahmt werden.
Sie LMmr BcsprMWn
Pari», 10. Dez. Die Londoner Besprechungen werden hier sehr aufmerksam verfolgt. Die Verschiebung der Rückkehr des englischen Botschafters Lord Tyrrell nach Paris, führt man hier darauf zurück, daß die englische Regierung ihre Informationen noch ergänzen möchte. Man unterstreicht in diesem Zusammenhang die bevorstehende Reise des Generalsekretär» de» Völkerbunde» nach London. Man spricht ferner von einer Unterredung de» französischen Botschafters in Berlin mit dem Reichsaußenminister. Der „Temvs" erklärt, daß Frankreich bi» an die äußerste Grenze der Zugeständnisse gegangen sei und auf diesem Weg« keinen Schritt mehr unternehmen könne, wenn es nicht als Gegenleistung eine solidarisch« Bürgschaft für seine Sicherheit vo« allen europäischen Völkern und im Rahmen des Völkerbundes erhalte.
Der diplomatische Mitarbeiter der „Daily Telegraph" erklärte, England und Italien hätten Frankreich ganz klar zu verstehen gegeben, daß sie eine neuen und automatisch anwendbaren Verpflichtungen über die feststehenden Bertragsverpflichtun- gen hinaus eingehen könnten. Sie erkannten jedoch die Notwendigkeit eine» Systems der Rüstungsüberwachung und die Tatsache a«. daß eine Macht, die eine Abrüstungsvereinborung verletze« würde, sich ernsten Gefahren anssetze. Es bestehe keinerlei Aussicht auf eine geeinigte Front Lngland-Amerika-Frank- reich-Jtalien.
Benesch gegen eine Völkerbundsreform
Preßburs, 10. Dez. Außenminister Benesch erklärte auf Befragen eines Pressevertreters zur Reform des Völkerbundes u. a., daß die Schwierigkeiten in Eeni mit dem Völkerbundsoakt selbst nichts zu tun hätten. Sie rührten vielmehr aus den Streitigkeiten der Großmächte her- Den gegenwärtigen Bölkerbunds-
melt. Die trage ich als Corpus delikti bei mir. Die haben nur der Fachmann in solchen Sachen etwas zu sagen."
„Bestimmt!"
„Ich habe nun zusammen mit dem Förster und dessen .Satyr' . . ."
„Das ist mein brauner Vorstehhund, der eine ganz vorzügliche Nase hat."
„Mit dem Hunde haben wir die Spur verfolgt und auch gefunden. Wir sind ins Waslewskische Gebiet hineingekommen bis zum kleinen Bach. Dort hörte die Spur auf. Der Schuft ist scheinbar mit bloßen Füßen im Wasser entlang gelaufen und hat erst weit unten den Bach verlassen. Wir haben das Vachufer nach allen Richtungen hin abgesucht. Nichts war festzustellen."
Hellmer Gothe fiel ein.
„Darf ich einmal ein paar Fragen stellen?"
„Gern!" entgegnete der Wachtmeister höflich.
„Wie ich gehört habe, hat man es seit acht Jahren auf das Forsthaus abgesehen. Sind nicht zwei Ihrer Vorgänger im Forsthaus ermordet worden?
„Drei Förster innerhalb acht Jahren! Ich bin kein Hasenfuß, aber eine angenehme Sache ist es nicht, immer die Gefahr um sich zu wissen, und man hat keine Ahnung, warum einem nachgestellt wird."
„Wilderer kommen nicht in Frage?"
„Nein! Ich habe, solange ich da bin, noch kein Rencontre mit Wilderern gehabt."
„Haben Sie sonst persönliche Feinde?"
„Nein, ich ebenso wenig wie meine Vorgänger."
„Dann ist eigentlich anzunehmen, daß diese ganzen Morde und der Anschlag auf Sie, Herr Förster, weniger Ihnen als Person gilt, sondern, daß man Sie . . wie überhaupt jeden Förster aus dem Forsthause hinaurgraulen will."
„Ja, aber warum?"
Hellmer Gothe zuckte die Achseln.
„Ja, das ist er. Bestimmt ist aber anzunehmen, daß es dem Forsthause gilt. Haßen Gi« nicht »in«n verborgenen Schatz darin?"
' patt zu itnvecu lei »nmöaUch. da dies eftichlcdeut.'ud (ei ,»,( . dem Verschwinden des Völkerbundes übettuuivt. Dcs aber würde , im internationalen Leben der Gegenwart zu einer völligen ' Anarchie führen, da Hunderte von Verträgen und Vervilichlun- ! aen der Nachkriegszeit davon in ihren Grundlagen berührt i würden.
Ei» Wer VelMWimM
des Elftem!
! Die Verhaftung des Wiener Gauleiters Frauenseld
? öpd. Am 4. Dezember wurde der Lauleiter des Gaues Wien der NSDAP Oesterreichs. A, L. Frauenfeld, um 18 Uhr >n seiner Wohnung im 4. Bezirk in der Tutzhausstraße von Kriminalbeamten restgenommen und zur Polizeidirektion gebracht. Er verbrachte die Nacht aus 5. Dezember irr der Polizeidirektion . uns wurde am L. Dezember miltogs ins Landesgericht 1 unter
- dein Verdacht des Verbrechens des „Hochverrates" einzelieien.
> ^ Als Grund für die Verhaltung gibt die Polizei an, daß am Samstag, den 2 Dezember, im 12. Bezirk in der Aichholzgasse ein Mann von Krimmaibeamien festgenommen worden iei. der
. ein großes, sorgfältig ver-chnürte- Paket mit sich trug. Der , Mann, der arbeitslose Fleischhauergehilse Arpad Ianbrich. wurde zur Ausweisleistung verhalten und das von ihm mitgeführre Paket uiileriuchl. Ir dem Paket oefand sich angeblich eine schriftliche Anweisung, üer zu entnehmen gewesen sein soll, baß bas beigegebene Propagandamateria! in den einzelnen Bezirken ver- i vielfältig! und dort verteilt werden >olle. weil es „vom G.ru-
> Leiter" versaßt worden sei. Aus Grund dieser mysteriösen An- ° Haltung wurde die Verhaftung des Wiener Gauleiters und ehe- s mal-gen Wiener üandtagsabgeordneten und Stadtrals Fraueu-
> seid vorgenommen. Jener Jandr-ch. bei dem das Material angeblich gesunden wurde, soll auch ins Landesgerichk eingelieftrk worden sein, io daß niemand Gelegenheit hat. die Wahrheit der polizeilichen Angaben, an denen die Bevölkerung Oesterreichs bereits seit geraumer Zeit mit Recht stark zweifelt zu überprüfen. Leitet doch der Jude Dr. Presser die politische Polizei Oesterreichs.
Gauleiter Frauenseld wurde einem langwierigen Verhör unterzogen, bei dem er. wie die Regierungsblätter berichten, „unerschütterliche Ruhe" zeigte. Er erklärte wahrheitsgemäß, die Flugblätter weder verfaßt noch vsrvielsältigt zu haben, und betonte, baß er wohl als einziger berechtigt sei sich „Wiener Eau- ! leiter" zu nennen daß jedoch viele Personen als Führer von Organisationen die der NSDAP seinerzeit angeschlosien waren, von ihren Anhängern widerrechtlich als Gauleiter bezeichnet würden.
In der Wohnung des Gauleiters und in seinem Bür» wurde eine umfangreiche Hausdurchsuchung durch die Polizei vorgenom« j men, bei der jedoch, wir selbst b>« „Neue Freie Presse" feststellt, „besonders gravierendes Material" nicht gefunden wurde. Dennoch erfolgte die Einkieselung in das Landesgericht unter dem Verdacht des Hochverrats nach den Paragraphen öS und SS des Strafgesetzbuches.
Zn der Verhaftung des Gauleiters Frauenfeld liegt System. Er war der letzte Gauleiter der NSDAP. Oesterreich«, der sich, zwar ständig von Polizeispitzeln umgeben, doch auf freiem Fuß« in Wien bewegen konnte. Oft und oft hatte man ihn auf sie Polizeidirektion zitiert und versucht, ihm irgend eine Tätigkeit für die verbotene NSDAP, nachzuweisen. Immer vergeblich. Vor wenigen Tagen erst hatte man den Kraftwag«« de» Ga«- leiter» mit ver in Wien stadtbekannten Nummer > 220 b»«
; schlagnahmt, mit der fadenscheinigen Begründung, daß zwei Angehörige der verbotenen NSDAP, mit dem Wagen an dem Konzentrationslager Wölkersdorf oorbeigefahren waren und versucht hatten, das Lager zu photographieren Die Verhaftung de» Wiener Gauleiters erfolgte tatsächlich unter Außerachtlassung auch de, geringsten Scheines von Recht und zeigt die Verlogenheit der Regierungsmitglieder, die sich mit gewohnt jesuitisch-jüdischrr Phraseologie fast tagtäglich in d>e Brust werfen und den Wunsch
> zur Versöhnung mit Deutschland und dem Nationalsozialismus ; äußern.
- Den Gauleiter de, Kauer NiederSsterreich der NSDAP., Hauptmann Leopold, schickten die volksverräterischen Pfründen» kleber vor einigen Wochen in da» Konzentrationslager nach Wöllersdors. nachdem sie ihn ohne jede Berechtigung fünf Monate im Landcsgericht eingekerkert hatten. Ihm konnte besonders der Musterkorruptionist und Bundesbahnpräsident Vaugoin nicht vergessen, daß er die skandalösen Zustände im Vundesheer stets gegeißelt hatte.
Und Frauenseld vergaß Dollfuß nie, daß er bei der mächtigsten Kundgebung, die Wien je gesehen hatte, bei der Kundgebung m
Die Frage war humorvoll gemeint.
„Schatz! Hat sich was! An dem Forsthaus ist nichts besonderes," brummte der Förster.
, Gothes Gesicht wurde gespannt, i „Ueberlegen Sie einmal, Herr Förster! Hat das Forsthaus irgend eins Besonderheit an sich, die sonst nirgends i besteht?"
* Bayer strich seinen Bart und überlegte. „Nicht daß ich wüßte. Das Forsthaus ist im Blockhausmanier gebaut, ruht auf festen Grundmauern, ist unterkellert. Sonst . . es käme höchstens der unterirdische Gang in Frage."
Spannung kam in die Gesichter, i „Der unterirdische Gang?" sagte Gothe bedeutsam. Sechen ! Sie, lieber Förster. Das ist sehr interessant. Was hat's mit ! ihm? Wohin führt er?"
! .Nichts hat es mit ihm, und hinführen tut er nirgends, s Im Keller, da ist eine eiserne Tür, die schließt den Gang ab, man kann dann wohl fünfzig Meter weit gehen, dann ist er verschüttet. Der Gang geht schräg in die Tiefe."
„Interessant! Von wem der Gang gegraben wurde, das wissen Sie nicht?"
„Keine Ahnung! Erzählt hat mir keiner davon. Der Gang war eben da. Wir haben ihn sogar in der Wirtschaft mit benutzt, haben in dem kühlen Gang manches untergebracht. Er ist ganz interesselos."
Gothe wandte sich an den Wachtmeister.
„Sie haben auch keine Ahnung von dem Gang?"
„Nein, Herr Gothe! Ich höre heut« das erste Mal davon. Aber mir geht jetzt ein Kirchenlicht auf. Ich entsinne mich. Der erste Förster, den man erschossen im Forsthause auffand, der war ein merkwürdiger Mann, und man nannte ihn den Schatzgräber. Möglicherweise hat er ihn gebuddelt."
,Ha, aber warum? Die Gegend birgt doch keine Schätze in sich."
W'llfried schüttelte den Kopf. „Ich wüßte wahrhaftig nicht.
Gother Augen leuchteten in stähl»rn«m »lang«.
Er lief auf den Altan hin und her.