Glatteis in Düsseldorf !

Düsseldorf. 7. Dez. Am Donnerstag früh setzte in Düsseldorf ein ganz seiner Regen ein. der zusammen mit niedergehendem Nebel die Straßen und Plätze m:t einer Elatteisschicht bedeckte. Die ganze Stadt gleicht einer einzigen Eisbahn. Besonders zwi­schen 5 und 7 Uhr. als noch nicht gestreut war. herrschte lebens­gefährliche Glätte. Die Frühaufsteher mutzten zu ihren Arbeits­stätten im wahrsten Sinne des Wortes balancieren. >

Die Losfälschung bei der französischen Staatslotterie ,

ein Scherz? !

Paris, 7. Dez. Der Polizei ist es gelungen, den Mann aus­findig zu machen, der bekanntlich mit einem falschen Los der Staatslotterie eine Million Francs einkassiert hat. Das Geld konnte in einem Bankgeschäft fast vollständig beschlagnahmt wer­den. Die Vernehmung des Inhabers des gefälschten Loses ist - noch nicht beendet. Er gibt an, in gutem Glauben gehandelt zu haben. Er sei einem Scherz mehrerer Freunde zum Opfer ' gefallen. s

Der Sarg als Bett s

Paris, 7. Dez. In Resdin in der Nähe von Voulogne für Mer . starb am Mittwoch ein Grundbesitzer im Alter von 63 Jahren. Der Tod dieses Mannes erregte insofern besonderes Aufsehen, als er sich schon im Alter von 30 Jahren einen reich verzierten Sarg hatte bauen lassen, den er als Bett benutzte und in dem er nunmehr auch gestorben ist. Der Sarg hatte jedoch so große Ausmaße, daß es unmöglich war, ihn in einem gewöhnlichen Grab beizusetzcn. Die Angehörigen ließen deshalb einen klei- > neren, in gleicher Weise reich verzierten Sarg Herstellen. i

Roosevelt gegen die Lynchjustiz -

Washington, 7. Dez. In einer Rede vor dem Vundesrat der > christlichen Kirchen Amerikas nahm Roosevelt mit Mer Deutlich­keit gegen die in letzter Zeit sich in bedrohlichem Matze häufenden Fälle von Lynchjustiz Stellung: Die Regierung entschuldige weder die Personen in hohen noch die in niedrigen Stellungen, die die Lynchjustiz befürworten. Roosevelt äußerte sich dann sehr optimistisch über die verbesserte Wirtschaftslage und gab der , Ueberzeugung Ausdruck, daß das Land auf dem sicheren Wege ^ zum Wiederaufbau sei. j

Schwerer Raubüberfall auf einen SA.-Mann !

Dortmund, 7. Dez. Vor dem Auszahlungslokal der Ruhrknapp» i schaft Dortmund-Beckmann wurde ein lchwerer Raubüberfall ver- ! übt. Der Auszahlungsbeamte war gerade in Begleitung eines ! SA.-Mannes. der eine Geldtasche M't 12 000 RM. Inhalt trug, s mit seinem Auto vorgefahren, als ein junger Mann an den ! Wagen heransprang, einen Revolver zog und den SA.-Mann § niederschotz. Er entriß dem SchwergeNoffenen die Tasche, schwang sich auf ein Fahrrad und ergriff die Flucht. Fahrrad und Akten­tasche wurden später aufgefunden. In der Tasche befanden sich noch 7800 RM.. die der Räuber nichi gesunden hatte. Der ver» letzte SA-Mann wurde mit einem schweren Lungenschutz ins Krankenhaus gebracht.

Bkveschs Pariser Mission

Paris, 7. Dez. In politischen Kreisen mißt man dem bevor­stehenden offiziellen Besuch des tschechoslowakischen Außenmini­sters Dr. Benesch besondere Bedeutung bei. Man weist darauf hin, daß nicht nur das Abrüstungsproblem, sondern auch Fra­gen wie Unabhängigkeit Oesterreichs, wirtschaftliche Organisa­tion der Donauländer, direkte Verhandlungen zwischen Frank­reich und Deutschland und eventuelle parallel geführte Ver­handlungen zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei Ge­genstand der Unterredung zwischen dem tschechoslowakischen Au« ' benminister und der französischen Regierung sein dürften. Au- ; benminister Paul Voncour beabsichtigt, offizielle Gegenbe­suchs in Warschau und in Prag zu machen.

Lomes

Wildbad» den 8. Dezember 1933.

Der Musikverein hielt am Donnerstag abend im Gasthof zurSonne" eine außerordentliche Gen e r al v e r s amm- . lang ab, bei der nur zwei Verhandlungspunkte zur Tages- s ordnung standen und zwarWahl des Vereinsführers" und Statutenänderung". .Eingel. wurden die Verhandlungen mit einem Marsch durch die Kapelle, der klangschön und wuchtig gespielt, der Musikkapelle ein Zeugnis guten Könnens aus­stellt. Vorstand Wider begrüßt im Anschluß daran die Er­schienenen und hieß besonders die Vertreter der NSDAP, Ortsgruppenleiter Dr. So m m e r und Oberlehrer Kern, herzlich willkommen. Auf die Tagesordnung eingehend, be­tont der Vorsitzende, daß die heutige Versammlung einbe­rufen wurde zum Zweck der Angleichung des Musikvereins an die neue Zeit. Um dies durchzuführen, müsse § 4 der Satzungen geändert werden. Die Zeit des Abseitsführens sei vorbei, notwendig wäre der engere Anschluß an die NSDAP. Der Verein habe eine Aufgabe von hoher Bedeu­tung zu erfüllen, zumal er der Hauptträger der Veranstal­tungen sei. Die Satzungsänderung wird darauf ohne De­batte angenommen. Vorstand Wider gibt hierauf bekannt, s daß mit der Ortsgruppenleitung der NSDAP über die Zu- i sammensetzung der künftigen Vereinsleitung Verhandlungen gepflogen wurden und verliest im Anschluß daran die Vor­schläge. Dr. Sommer dankt darauf dem Vorsitzenden für die Einladung, auch namens des Pg. Oberlehrer Kern und betont, daß Herr Wider es immer verstanden habe, die Be­lange zwischen dem Musikverein und der Ortsgruppe der NSDAP zu beiderseitiger Zufriedenheit zu regeln und schlägt den bisherigen 1. Vorsitzenden Fritz Wider als Vereins- sührer vor, wogegen sich kein Widerspruch erhebt. Als Stell­vertreter werden Oberlehrer Kern, als Kassier Konrad Gu- genhan, als Schriftführer Ernst Loebich, als Beisitzer der Passiven Dr. Sommer, Fritz Rothfuß, Wilhelm Rothfuß ' und Karl Großmann, als Beisitzer der Aktiven H. Stirner, Chorführer, Wilhelm Großmann als Geschäftsführer, und Albert Kappelmann bestimmt. Der stellvertretende Vereins- s führer Oberlehrer Kern macht dann längere Ausführun- ! gen über die wirtschaftlichen und kulturellen Aufgaben des Musikvereins, die großen Beifall fanden. Vereinsführer Wider dankt dem Vorredner für seine tiefgründigen Aus­führungen und sagt, daß Musik etwas sei, das Freude mache. «Man müsse dafür sorgen, daß der Verein auf eine breitere ^ 'Grundlage gestellt werde, die Kapelle müsse erweitert wer- ' den. Die Aufgaben werden allerdings wachsen in die Weite und in die Tiefe. Mitglied Eisele hofft, daß die Volksge- f meinschaft jetzt auch auf die Musikkapelle übergeht, und daß der Wunsch der Kapelle, das zu werden, was ihr schon lange l vorschwebt, in Erfüllung gehe zum Wähle der Stadt Wild- , bad. Dr. Sommer bemerkt hierauf, daß der heutige Tag in ^der Geschichte des Musikverins einen Wendepunkt bilde; die Vereinsleitung werde alles tun, um den Verein auf die tbreiteste Grundlage zu stellen. Wir werden alle Kräfte zu- Hsammenfassen, um dem Verein diese Stelle zu geben, die er

verdient. Er macht dann noch im Auftrag der Ortsgruppe I der NSDAP den Vorschlag, die Kapelle als NS-Kapelle in die Ortsgruppe einzufügen und ersucht die Aktiven, sich zu diesem Punkt zu äußern. Mitglied Wilhelm Großmann teilt darauf mit, daß eine ganze Anzahl der Aktiven bereits dem Stahlhelm angehören, die teilweise schon ihre Unifor­men hätten. Herr Dr. Sommer inacht hiezu die entsprechen­den Ausführungen und erklärt sich bereit, die Angelegenheit zu regeln. Damit war die Tagesordnung erschöpft. Die Kapelle brachte dann noch denBadenwetleri-Marsch und Die eiserne Garde" zum Vortrag, worauf Vereinsführer Wider unter Dankesworten für die interessanten Anregun- j gen und Ausführungen der beteiligten Redner die Versamm­lung beschloß. Möge nun die heutige denkwürdige Ver- , sammlung dem Musikverein zum Wohle und unserer lieben ! Badestadt zum Vorteil gereichen. ^

Jugend-Weihnachksdarbiekung des Turnvereins Wild- ; bad. Am nächsten Sonntag, nachmittags 4 Uhr findet in der . Turnhalle eine Weihnachtsfeier statt. Die Wildbader ^ Turnjugend wartet brennend darauf, zeigen zu können, was sie in den 12 Monaten zuvor im Turnverein getrieben und ! gelernt habe an Zucht, an Ordnung und an turnerischer j Leistung. Und auch die Turnbildner für die Turnjugend ha­ben ein Recht darauf, den Beweis den Eltern und den Hand­werksmeistern durch den Augenschein zu erbringen, daß et­was geleistet und auch erreicht worden ist. Dieses Weihnachts­fest der Wildbader Turnjugend wird ein Fest aller Turner, Turnerinnen und Turnfreunde und noch darüber hinaus. Was geboten wird? An erster und an letzter Stelle die Hauptsache: turnerische Darbietungen der Jugend beiderlei Geschlechts; Altes und Neues, Rythmus und Takt, Kraft und Gelenkigkeit, größte Aufmerksamkeit, verbunden mit Aus­dauer, Willen und freiwilliger Unter- und Einordnung in die vorgeschriebene Vorfühvungsfolge. Mehr soll hier nicht ge­sagt werden; die besten Trümpfe zeigt man nicht vorzeitig auf. Nur noch das Eine: Das Deutsche Turnen ist Dienst für das Vaterland; es übertrifft jeden Sport, weil es selbst auch den letzten Muskel durchbildet und den ganzen Körper restlos erfaßt, denn es ist die unbestrittene umfassendste und allsei­tige Durchbildung des ganzen Körpers. Und deshalb ist Tur­nen untrennbar vereint mit Schönheit. Diese Vielseitigkeit ist unbegrenzt. Die Vorführungsfolge ist demgemäß außer­ordentlich abwechslungsreich; auch Theater wird gespielt; gewiegte Fachleute haben seit Wochen die Proben geleitet; es stehen Genüsse bevor fürs Gemüt, für Auge und Ohr, denn auch die, berühmte Wildbader Stadtkapelle hat in dankenswerter Werse ihre Mitwirkung zugesagt. Selbst Zunge, Gaumen und Magen, da gibt es kein Fragen und Zagen, sie haben Bestes zu erwarten und niemand wird sich beklagen, zumal der Eintrittspreis denkbar niedrig an­gesetzt ist wie folgt: Nichtmitglieder 30 Pfg., Mitglieder 20 Pfg-, Jugend sogar nur 10 Pfg. Wegen des zu erwartenden großen Andranges soll darauf hingewiesen werden, daß man um 3 Uhr schon da sein sollte; der Anfang ist auf 4 Uhr angesetzt. Man wolle die folgende Zeitungsanzeige beachten.

WrltMdkkz

Die 28 Abgeordneten des 31. Wahlkreises Stuttgart, 7. Dez. Der Kreiswahlleiter illr den 31. Wahlkreis Württemberg (mit Regierungsbezirk Sigmaringen) gibt be­kannt. daß nach einer Mitteilung des Reichswahlleiters die iür den 31. Wahlkreis iestgestellten 28 Abgeordnetensitze den nach­genannten Bewerbern zugesallen sind: 1. Arnold. Alfred. Lan- besbauernfübrer, Bühlhof OA. Künzelsau; 2. Bätzner. Philipp, Schreinermeister. Nagold; 3. Dreher. Wilhelm. Polizeidirektor. Ulm; 1. Hühnlein. Adolf. Major a. D.. München; 5. von Jagow. Dietrich. SA.-Grurwenführer, Schönberg (Taunus); 6. Kiehn, Fritz. Fabrikant. Trossingen; 7. Kiener. Emil. Färber. Balin- g-en; 8. Maier. Eugen. Bahnarbeiter, Ulm; 8. Mälzer. Joses, Schriftführer. München; 10. Murr. Wilhelm. Gauleiter. Reichs­statthaller, Stuttgart; 11. Graf von Quadt zu Wvkradt und Jsny, Eugen, Rittmeister a. D., llnterknöringen (Schwaben), 12. Schmidt. Friedrich. Lehrer. Stuttgart; 13. Schüle. Albert. Bauer Wolfenbrllck OA. Gaildorf; 14. Schulz. Friedrich. Elek- tromeister. Stuttgart; 18. Freiherr von Stautfenberg. Franz Schenk, Landwirt. Rißtissen OA. Ehingen; 16. Stehle, Vinzenz. Bauer. Bittelbronn (Hohenz.). 17. Vogt. Anton, Kaufmann, Stuttgart-Obertürkbeim; 18. Zeller. Robert. Bankbeamter. Stuttgart-Degerloch; 19. Maier. Otto. Divlomingenieur. Stutt­gart; 20. Seibold, Hans. Divl.-Jng.. Friedrichshasen; 21. Kling, Adolf. Ingenieur. Unterkochen OA. Aalen; 22. Drauz. Richard. Verlagsleiter. Seilbronn a. N.; 23. Huber, Ernst. Lehrer, Reut­lingen; 24. Gutsmiedl, Franz. Landwirt. Berlin-Lichtenberg; 25. Demvel. Karl, Flaschnermeister. Stuttgart-Berg; 26. Dr. Sommer, Otto. Kaufmann. Stuttgart-Zuffenhausen; 27. Köhler. Martin. Bauer. Talheim OA. Tuttlingen; 28. Bisse. Wilhelm, Kaufmann. Hamburg.

Aus dem Lande

Sindelfingen, 7. Dez. (Von der Stiftskirche.) Die Wiedereinweihung der evang. Stiftskirche zu St. Martin in Sindelfingen findet zugleich mit ihrem 8ö0jährigen Jubi­läum, am 10. Dezember 1933 statt. Am Festgottesdienst nimmt außer Dekan Kappus-Böblingen und Prälat Vöh- j ringer-Ludwigsburg auch Landesbischos D. Wurm teil. >

Leonberg» 7. Dez. (Unfall beimSkifahren.) Der z 14jährige Realschüler Heinrich Schuster übte sich im Ski- l fahren. Bei einer schnellen Wendung brach er einen Fuß zweimal. Er wurde ins Bezirkskrankenhaus gebracht.

Erkenbrechtsweiler, OA. Nürtingen, 7. Dez. (Brand.) In der Nacht auf Donnerstag brach im Oberweiler im An­wesen des Landwirts Karl Hörz ein Brand aus, der sofort größeren Umfang annahm. Trotzdem die Ortsfeuerwehr und die sofort alarmierte Niirtinger Weckerlinie gleich zur Stelle waren, wurden Wohnhaus und Scheuer ein Raub der Flammen. Die Entstehungsursache ist bis jetzt unbe­kannt.

Seebronn, OA. Nottenburg, 7. Dez. (DenArmabge- dreh t.) Der 13jährige Sohn des Johann Nepomuk Bauer brachte bei Drescharbeiten den Arm in die Transmission. Auf schreckliche Weise wurde dem Jungen der Arm abge­dreht.

Waiblingen, 7. Dez. (Ermittelt.) Der gewissenlose Verursacher des Waiblinger Verkehrsunfalls konnte festge­stellt werden. Es handelt sich um einen jungen Mann na­mens Breuning aus Neustadt bei Waiblingen, der eine Autovermietung in Neustadt hat. Bei der Unglücksfahrt be­fand sich noch ein zweiter junger Mann aus Neustadt bei ihm im Wagen.

Schwaigern, OA. Brackenheim, 7. Dez. (Eine Heil­quelle.) Das Freibad soll nun Wirklichkeit werden. Vor dem Kriege wurden auf Schwaigener Markung hinter der Pumpstation Salzbohrversuche unternommen, wobei eine warme Quelle entdeckt wurde. Diese liefert in der Sekunde 10 Liter Wasser, das etwa 13 Grad Celsius warm ist und heilkräftige Wirkung besitzt. Gegenwärtig ist man damit beschäftigt, die Quelle zu erweitern und zu fassen. Anschlie­ßend sollen die Erabarbeiten für das Schwimmbassin aus­geführt werden. Im Sommer soll der Badebetrieb ausge­nommen werden.

Heilbronn, 7. Dez. (EisdeckeaufdemNeckar.) Der Neckar zeigt nunmehr an vielen Stellen eine geschlossene Eisdecke, die aber noch nicht tragfest ist.

Frankenbach, OA. Heilbronn, 7. Dez. (Gute Hasen­jagd.) Auf der Treibjagd des Freiherrn von Cotta, Mar­kung Hipfelhof, wurden 273 Hasen erlegt.

Derdingen, OA. Maulbronn, 7. Dez. (KeinBahnbau Derdingen Kürnbach Leonbronn.) Rach einem Schreiben des Reichsverkehrsministers ist anzuneh­men, daß der Bahnbau nun endgültig begraben ist. denn das Reichsverkehrsministerium hat nichts einzuwenden, wenn das Bahnhofgelände in Derdingen überbaut wird. Es sind nun Verhandlungen einzuleiten zwecks Nücksriatz der bis jetzt von der Gemeinde gemachten Aufwendungen.

Itzelberg, OA. Heidenheim, 7. Dez. (Gemeinsamer Bürgermeister.) Mit dem 1. Dezember 1933 trat Bür­germeister Richarden nach 21jähriger Amtszeit in den Ru­hestand. Auf Veranlassung des Oberamts versammelte sich der Eemeinderat im Rathaus, um vom Ortsvorsteher Ab­schied zu nehmen. Landrat Dr. Fetzer teilte dem Eemeiende- rat mit, daß Richarden wohl der letzte Ortsvorsteher der Gemeinde Itzelberg sei. Es sei der Wunsch des Ministe­riums und auch der Aufsichtsbehörde, daß die Verwaltung der Gemeinde derjenigen von Königsbronn angegliedert werde. Er habe daher den Bürgermeister Riedinger in Kö­nigsbronn als Amtsverweser der hiesigen Gemeinde be­stimmt und hoffe, daß bald eine noch engere Verbindung zwischen den beiden Gemeinden hergestellt werde.

Aalen, 7. Dez. (In der Kirche vom Tode er­eilt.) Die 69 Jahre alte Frau Johanna Barth Wwe. er­litt in der Salvatorkirche während der Messe einen Schlag­anfall und war bald darauf tot.

Gmünd, 7. Dez. (Vermißt.) Der verheiratete Fabri­kant Alois Krauß, Mitinhaber der Fa. Eayer u. Krauß, wird vermißt. Er hat sich am 2. Dezember vormittags vön zu Hause entfernt und ist seither nicht mehr zurückgekehrt.

Unterböbingen, OA. Gmünd, 7. Dez (TödlicherAu- touns all.) Bei einem Kraftwagenzusammenstoß in der Gegend von Bielefeld erlitt der Zweitälteste Sohn Taver des hiesigen Bürgers Alfons König einen SchädelLruch, der feinen Tod zur Folge hatte. Der Verstorbene, der als Kraft­wagenfahrer bei einer Stuttgarter Speditionsfir :a angs- stellt war, erlitt schon einmal, vor etwa einem Jahr, irn Rheinland einen schweren Unfall.

Ravensburg, 7. Dez. (Entflohen.) Dieser Ta^s hat aus dem Garten des hiesigen Amtsgerichtsgefängnles der Wagner Leopold Faßbinder aus Oberopfingen OA. Leut- kirch, der sich vor dem Schwurgericht wegen Meineids zu verantworten gehabt haben würde, die Flucht ergriffen. Es gelang ihm in einem unbewachten Augenblick die Mauer zu ersteigen und durch den angebauten Turm die Flucht zu ergreifen.

Friedrichshafen, 7. Dez. (Zusammenlegung.) Am Dienstag tagten in Hemigkofen-Nonnenbach unter^Vorsitz des Oberamtsvorstandes die Eemeinderäte von Hemigkosen und Nonnenbach und beschlossen einstimmig die Zusammen­legung der beiden Gemeinden Hemigkofen-Nonnenbach zu einer Gemeinde. Beide Gemeinden haben zusammen 2372 Einwohner. Der Zusammenschluß erfolgt auf 1. April 1931.

Höfendorf i. Hohz., 7. Dez. (E rstick t.) Ein hiesiges Kind hatte das Unglück, daß ihm beim Schlucken einer Bohne diese in die Luftröhre geriet. Trotz sofortiger Inanspruch­nahme ärztlicher Hilfe mußte es sein Leben lassen.

Gedenkfeier für den Kriminalobrrwachtmeister Tschiersch

Stuttgart, 7. Dez Für die Württ. Politische Polizei war oer 27. November ein Tag ernsten, aber auch ehrenvollen Gedenkens. Zehn Jahre waren es her. daß in ver Alfrcdstraße 7 in Sturt- gart-Ostheim der pflichtgetreue, tüchtige Beamte der Politischen Polizei, der damals erst 34 Jahre alte Kriminaloberwachtmeisier Tschiersch. bei Ausübung seines Dienstes von feiger Kommu­nistenhand niedergeschossen wurde. Nach langwierigen, unermüd­lichen Nachforschungen der Politischen Polizei gelang es 1926 dem Kriminalpolizeirat Koppenhöfer die Täter, mit Ausnahme von Metsch und Wollenberg, die wohlweislich in Rußland ver­blieben, festzustellen und der Bestrafung zuzuführen. Das Reichs­gericht verurteilte die ganze verbrecherische Gesellschaft am 25. Juli 1927 in Stuttgart zu schweren Zuchthausstrafen.

Kleine Nachrichten uns nSer Wett

Reichspräsident von Hindenburg empfing am Donners­tag den Reichsminister des Auswärtigen, Freiherrn von Neurath, zum Vortrag über außenpolitische Fragen.

Im Vorsitz im Verein bayerischer Zeitungsverleger hat Verlagsdirektor Wilhelm Leupold seinen Rücktritt erklärt. Der Vorsitzende des Vereins deutscher Zeitungsverleger, Verlagsdirektor Brinkmann-Hamburg, hat im Einverneh­men mit dem Reichsleiter für die Presse den Verlcmsdirck- tor Georg Bögner-Augsburg zum ersten Vorsitzern.n oes Vereins bayerischer Zeitungsverleger ernannt.

Auszahlung der Dienstbezüge an Reichsangestellie und -Arbeiter im Dezember. Der Reichsfinanzminister hat sich, wie der Parlamentsdienst der TU. meldet, damit einver­standen erklärt, daß die zweite Hälfte der Dienstbeziige der Reichsangestellten für den Monat Dezember bereits am 20. Dezember ausgezahlt werden darf. Der am Freitag, den 22. Dezember fällige Lohn der Arbeiter darf bereits am 21. Dezember ausgezahlt werden.

Generalbevollmächtigter für die Saar-Pfalz. Der bo-? ri­sche Ministerrat beschloß, den Ministerpräsidenten L ebert zum bayerischen Generalbevollmächtigten für die Pfalz und die bayerische Saar-Pfalz zu bestellen und die einheitliche Regelung der hier einschlägigen Fragen, insbesondere !m Benehmen mit dem Saarbevollmächtigten de; Relchsre^.e- rung, Vizekanzler v. Papen, zu sichern.

Nordatlantische Schiffahrtskonferenz. An der Sitzung der nordatlantischen Schiffahrtskonferenz in London nehmen rund 60 Vertreter der Schiffahrtslinien Deutschlands, Ame­rikas, Englands, Frankreichs, Italiens und Hollands teil. In den Verhandlungen soll bereits ein beträchtlicher Fort­schritt in der Preisfrage erzielt worden fein.