Mol«.

Wildbad, den 3. November 1933.

Den Auftakt zur Wahl des Reichstags bildete gestern abend in der festlich geschmückten Turn- und Festhalle eine große öffentliche Kundgebung, zu der die Gauleitung eer NSBAP. den in Wildbad schon von den letzten Wahl­kämpfen her bekannten Pg. Dr. Strölin, jetzigen Ober­bürgermeister von Stuttgart, als Referenten verpflichtet hatte. Uebte der Name Strölin in dem damals schon gut mtionasozialistisch eingestellten Wildbad eine große An­ziehungskraft aus, so war die heutige Kundgebung für den Redner ein überaus großer Erfolg, denn die geräumige Halle s war lange vor Beginn übervoll, was einerseits bei der Beliebtheit des Referenten und andrerseits bei der einmüti­gen Einstellung der Wildbader Bevölkerung zum national­sozialistischen Staat und zu unserem allgeliebten Führer Adolf Hitlers nicht zu verwundern ist. Aber es ist seit der Aufrichtung des 3. Reiches auch anders geworden; das Volk ist politisch reifer und dementsprechend erzogen. Ging es zu früheren Wahlversammlungen nur widerstrebend, so folgt es heute dem Ruf der NSDAP gerne und mit Freuden, weil s die Versammlungen derselben eben ganz anders geartet sind s als diejenigen der ehemaligen liberalen und marxistischen Parteien. s

Die gestrige Kundgebung wurde durch Vorträge der , Kapelle des Musikvereins eingeleitet, während der Aufmarsch der Fahnenkompagnie sich vollzog. Es war ein erhebender Aug-nblick, als die vielen Menschen stehend mit erhobener Hand die Fahnen begrüßten, die vor dem Rednerpodium Aufstellung fanden. Kurz darauf betrat der Referent den Saal, ebenfalls mit erhobener Hand von den Anwesenden begrüßt.

Ortsgruppenführer Pg. Dr. Sommer erklärte hierauf die Kundgebung für eröffnet und erteilte Pg. Dr. S t r ö l i n das Wort, der sich in IKsstündiger Rede über die Bedeutung der Volksabstimmung und die Wahl des Reichstags ver­breitete. Eingangs seiner Rede betonte Dr. Strölin, daß er den, denn Hitlerfahnen wehen jetzt über allen Straßen. ! Er könne mit Freuden seit der nationalsozialistischen Revo- dehn, denn Hitlerfahnen wehen jetzt über allen Straßen. Er könne mit Freuden seit der naiontalsozialistischen Revo- j lution eine Einheit feststellen, denn es gebe jetzt nur noch j 1 Partei, während es bei der letzten Wähl noch deren 39 gegeben habe. Die NSDAP biete die Gewähr, daß ein sol­cher Parteistaat nicht wiederkehre. Er ging dann aus die Geschehnisse der letzten 14 Jahre über, wie der Feindbund uns durch den Versailler Vertrag geknechtet habe, der von den früheren Regierungen unterschrieben wurde. Die Poli­tik des Nachgebens müsse jetzt ebenso vorbei sein, wie die Politik der Erniedrigung. Der Sinn unseres Erfolges müsse sein, daß ein solcher Zustand sich nie wiederholen kann. Das i Volk müsse am 12. November auftreten als Ankläger, daß ! die Feindbundstaaten ihre Verpflichtungen nach Abrüstung ! nicht erfüllt haben. Man müsse es hinausschreien in die s Welt: Nur ein Volk in Europa ist in Gefahr und das ist s Deutschland. Er kommt dann auf die Greuel- und Lügen­propaganda zu sprechen, die Mißtrauen hineingetragen habe in die neutrale Welt. Es gehe um unsere nationale Ehre und politische Gleichberechtigung. Wir sind im Begriff, eine neue geistige Einstellung zu bekommen. Das Ziel des Natio­nalismus müsse sein, den deutschen Arbeiter wieder in sein Vaterland zurückzuführen. Der Standesdünkel müsse auf­hören. Er habe in Stuttgart durchgeführt, daß Beamten­frauen sich nicht mehr mit dem Titel ihres Mannes schmücken, was in ganz Deutschland Schule gemacht habe unter dem Motto:Leben sie wohl Frau Obersteuerwacht­meisterin." Der GrundgedankeGemeinnutz vor Eigennutz" müsse immer vorherrschen; der Dienst am Volk und am Vaterland sei oberster Grundsatz. Die NS Haben in 9 Mo­naten mehr zustande gebracht, als die andern Regierungen in 14 Jahres. Einen Beweis bilde das Arbeitsbeschaffungs- Programm, ferner das gewaltige Winterhilfswerk, das sich frei macht von Wohltätigkeitsfesten der letzten Jahre.

Um auf den Zweck der Kundgebung einzugehen, wie die heutige Lage gemeistert werden soll, richtete der Referent folgenden Appell an die Zuhörer. Wer am 12. November ja sagt, stellt sich hinter Adolf Histec und die Regierung, schafft die Voraussetzung dafür, daß alle Volksgenossen Ar­beit und Brot haben. Desha-b kann es nur ein Ja geben. (Starker langanhaltender Beifall belohnte den Redner für seine Ausführungen). Brausend ertönten hierauf die Nativ- i nalhymnen. Der tiefe Eindruck, den die Kundgebung hinter- ! ließ, zeigt, daß das Volk in friedlicher Bereitschaft gewillt ist, sich und der Welt am 12. November den Dienst zu leisten, der zur Ruhe notwendig ist.

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Winkerhilfswerk Wildbad. Heute Freitag findet die erste Ausgabe von Spenden statt. Die Empfänger werden einzeln ^ benachrichtigt.

Sonderzüge nach München. Wie die Gauleitung der NSDAP, mitteilt, veranstaltet sie anläßlich der 10. Wieder­kehr des 9. November zwei Sonderzüge nach München. Der eine geht am 7. November 23.30 Uhr in Stuttgart ab mit Halten in Plochingen 23.59, Göppingen 0,23, Geislingen 0.58, Ulm 1.45 Uhr; der andere fährt am 8. November von Heil­bronn ab 6.25 Uhr und hält 6.57 Uhr in Bietigheim, 7.13 in Ludwigsburg, 7.37 Uhr in Stuttgart. Vorgesehen sind auch entsprechende Sonderzüge für die Rückfahrt am 9. bzw.

10. November. Die Fahrkarten für die Sonderzüge sind bei den zuständigen Kreisleitungen zu lösen.

kleine Nachrichten ans aller Welt

Zeppelin" ist von seinerDreiecks- sahrt Friedrichshofen Rio de Janeiro Chikaao s!n-- gesamt rund 30 000 Kilometer) am Donnerstag früh lL6 Ubr unter Führung Dr. Eckeners wohlbehalten nach Friedricks- hafen zurückgekehrt und um 7.15 Uhr bei strömendem Regen Werftgelande glatt gelandet. An Bord befanden LLA und 330 Kilo Post. Auf großen Teilen der

Fahrt hatte das Luftschiff mit h e f t i g e n S t ü rm e n zu

E- 'n Mannschaft und Leistungsfähig,

des Luftschiffs harte Proben stellten. Die Fahrt verlief m 7 Abschnitten. Die erste Teilstrecke FriedrichsbasenPer- nambuco wurde in der Rekordzeit von rund 2t/Tagen ohne r Ä^rigkeit zuruckgelegt. Ebenso vollzogen sich die Küsten- führten Pernambuco-Rio und zurück ohne Zwischenfälle. Von Pernambuco startete das Luftschiff nach Miami und

Akron.' Zum Schluß wurde der Weltausstellunasstadt Chikago unter dem Jubel der Be-

auer^d^/n ^r Rückfahrt über-

Ai/Ee das Luftschiff den Ozean zum 50. Male. Mit dieser

«ÄE * Ehrten des Luftschiffs für dieses Jahr ab-

Der Reichsminister für Luftfahrt, Göring, hat in einem Schreiben Dr. Eckener und der Besatzung anläßlich der glück­lich beendeten Dreieckfahrt Dank und Anerkennung aus­gesprochen. Der kühnen Entschlossenheit und dem zähen Willen Dr. Eckeners sei es wesentlich zu danken, daß die zahlreichen Fahrten mit einer Gesamtleistung von über 700 000 Kilometer durchgeführt werden konnten. Diese Fahrten haben dazu beigetragen, dem deutschen Namen in aller Welt wieder Klang und Inhalt zu geben.

ep. Lukherehrung in Würzburg. In Würzburg hat der zu fast Dreivicrtel aus Katholiken bestehende Stadtrat ein­stimmig anläßlich des 450. Geburtstages v. Martin Luthers die bisherige Rennwegerglaciestraße in M a r t i n - L u t h e r- Straße umbenannt. Das ist ein erfreuliches Zeichen da­für, wie grundsätzlich anders in dem neuen Stadtrat das Verhältnis der Konfessionen zueinander ist. Noch vor Jahres­frist wäre eine solche Ehrung des Reformators in Würzbürg unmöglich gewesen.

Caro Bischof von Berlin. In der Sitzung des Evang. Kirchenrats am Mittwoch ist die bereits vor einigen Tagen erfolgte Wahl des bisherigen Eeneralsuxerintendmlen Caro zum Bischof von Berlin bestätigt worden.

Ausscheiden aus der Reichswehr. Mit dem 30. Novem­ber scheiden der Inspekteur der Jnsamcrie Generalleutnant Fuhr. v. Hammer st ein-Cquord und der Inspekteur der Kavallerie Generalleutnant Fuhr. o. Hirschberg aus der Reichswehr aus.

Die frühere Stralsund wird verschrottet. Der ehemalige deutsche KreuzerStralsund", der nach dem Krieg an Frank­reich ausgeliefert werden mußte und unter dem Namen Mühlhausen" in der französischen Kriegsmarine Dienst tat, ist am Mittwoch für 590 000 Franke» (rund 95 000 Mark) an eine Bresier Firma auf Abbruch verkauft worden. Die Stralsund" war 1910 vom Stapel gelaufen und hatte 5200 Tonnen Wasserverdrängung.

Verunglückter Kraftwagen ausgeplündert. In der Nacht zum Donnerstag geriet ein Kraftwagen des Elektrizitäts­werks Döverden in der Nähe von Werden an der Aller (bei Bremen) an einer Kurve ins Schleudern und zerschellte an einem Baum. Der Leiter des Elektrizitätswerks. Volte, war sofort tot, zwei weitere Insassen wurden schwer verletzt. Als am andern Morgen die Staatsanwaltschaft an der Unglücks­stelle erschien, mußte festgestellt werden, daß der Wagen über Nacht völlig ausgeplündert worden war.

Mordanfchlag aus einen rumänischen Obersten. Auf den

dem Kriegsgericht des 2. rumänischen Armeekorps zugeteil­ten königlichen Kommissar Oberst Candiani wurde Donners­tag vormittag in Bukarest ein Anschlag verübt, bei dem der Oberst schwer verletzt wurde. Ein Photograph hatte sich vor dem Arbeitszimmer des Obersten eingefunden, um ihm an­geblich ein Gesuch zu unterbreiten. Er führte mit dem Obersten ein längeres Gespräch und zog plötzlich ein langes Messer heraus, mit dem er dem überraschten Oberst mehrere Stiche versetzte. Eine Wunde am Hals ist besonders schwer. Der Photograph wurde verhaftet. Der Oberst wurde sofort dem Lazarett zugeführt. Nach einer Meldung derDonau­post" aus Bukarest heißt der Täter Radulescu. Er hak mehrere auf den Lärm in das Zimmer stürzende Mitglieder des Personals ebenfalls verletzt, bevor er überwältigt wer­den konnte. Als Ursache des Anschlags gilt ein seit langem bestehender persönlicher Streit.

Ueberschrvemmung in Albanien. Der Fluß Viosa ist am Mittwoch infolge starker Regenfälle über die Ufer ge­treten und hat die Stadt Permeti inSüd-albanien-zum größ­ten Teil unter Wasser gesetzt. 24 Häuser sind eingestürzt. 26 Einwohner fanden dabei den Tod, während 4 schwer­verletzte geborgen werden konnten.

Schuh der Wahllokale und der Abstimmenden am 12. November. Der Reichsmimster des Innern hat angeordnet, daß bei der Wahl und Abstimmung am 12. November in der üblichen Weise für den Schutz der Wahllokale und der Abstimmenden zu sorgen ist. Niemand darf in der Ausübung seines Stimmrechts behindert werden. .Jede Belästigung von Stimmberechtigten, namentlich auch vor den Wahllokalen, soll mit allen Mitteln verhindert wer­den. Die zuständigen Stellen sind beauftragt worden, in dieser Beziehung jede mögliche Vorsorge zu treffest.

Jagd und Fischerei im November

Der Abschuß von Rothirschen ist nun größtenteils erledigt, n Bayern haben sie wieder Schonzeit. Dafür kommt hier n Verlauf des November die Gamsbrunst zur vollen Ent- ncklung. Sie bietet dem Hochgebirgsjäger seltene weid- mimische Genüsse. Die Damschaufler sind jetzt nach der Kunst stark abgenommen und sollten deshalb in den Lün­ern, wo sie noch geschossen werden dürfen, eine Zeitlang eschont werden. Vom Rot- und Damwild können Alt- und -chmaltiere und Kälber erlegt werden, eine Hegemaßnahme, ie zur Regelung des Geschlechtsverhältnisses notwendig ist, ber einwandfrei nur auf Ansitz und Pirsche durchgeführt lerden kann. Das gleiche gilt für den Abschuß von Reh- eißen und Rehkitzen, sofern sie noch geschossen werden dur- m. Der Rehbock wirft sein Gehörn ab und hat in den reisten deutschen Ländern Schonzeit. Wo Eichel und Büchel rast fiel, sind die Sauen feist geworden und können bei der rsten Neue eingekreist und auf Drückjagden geschossen wer- en. Der Hase ist überall frei. Wald- und Feldtreibjagden lehren sich und bieten bunte Beute, denn außer Hasen de­cken Fasanen, Waldschnepfen, Kaninchen und Füchse die -trecke im Erntemonat des Jägers. Der Zug der Wildenten nd Gänse dauert an und der Besuch des Entenstrrchs ver- ilft oft zu seltenen nordischen Gästen. Der Winterbalg des kaubwilds steigt im Wert, so daß sein Fang lohnend zu lerden beginnt, Das gefiederte Raubwild befindet ch zum Teil noch auf dem Zug, der hauptsächlich uch Nebel- und Saatkrähen aus dem Norden und Osten u uns führt. Der Heger hat schon die Fütterungen für das Schalenwild in Stand gesetzt und beginnt jetzt mit der Linterfütterung, damit das Wild die Futterstellen sofort ndet, sobald die Notzeit kommt. Auch sind jetzt schon die Schutzvorrichtungen für die Rebhühner anzuletzen und wie ie Fasanenschütten regelmäßig mit Futtermitteln zu be­sticken. Wer dies erst tut, wenn das Wild bereits notleidet, 't kein echter Weidmann. Dem Wildererunwsen ist dauernd lufmerksamkeit zu schenken. Hecken, Dickungen und diese urchschneidende Wildwechsel sind öfters nach Schlingen ab-

usuchen. ^ ^

Renken mit Ausnahme von Kilchen und Maranen, ferner Zachsaiblinge haben Schonzeit. See- und Bachfaiblinge, sö­tte See- und Bachforellen laichen. Aeschen, Barsche, Hechte, legenbogenforellen und Schiede beißen noch. Die Haupt- ingzeit des Huchens nimmt ihren Fortgang.

ln v- Orsg. -.30, -.SV, 12V

Der Führer besichtigt das Riehsche-Archiv. Wie früher, so stattete auch diesmal der Führer in Begleitung des Neichs- statthalters dem Nietzsche-Archiv in Weimar seinen Besuch ab. Er wurde dort von der Schwester Nietzsches, Frau Dr. Förster-Nietzsche, dem wissenschaftlichen Leiter, Prof. Emge und dem Archivar Major a, D. Oehler empfangen. Der Aufenthalt dauerte etwa eine halbe Stunde. Die Schwester Nietzsches überreichte dem Führer einen De gen- stock des Philosophen, den dieser mit Rührung annahm. Als­dann wurde ihm dasero memoria" des Mannes von Frau Förster-Nietzsche, des bekannten Antisemitenführers Fürstet, vorgetragen, das dieser 1879 an Bismarck gerichtet hat und das sich gegen die Uebersremdung De, -clttands durch der: jüdischen Geist richtete.

Mrtlemhekgische NMMealer

Die Oper bereitet für Samstag, den 4, Nov. die Uraufführung vo» Paul von KlenausMi.hatt Kohlhaas" vor. Die Inszenie­rung dieses großen d^'O-i-en Werkes, hat Generalintendant Krauß selbst übernommen. Musikalische Leitung: Prof- Leonhardt. In den Hauptpartien sind beschäftigt die Damen: Hochretter. Brückl, Walker; und die Herren: Titelpartie Max Roth, ferner, Windgassen, Ruh, Czubok, Laufkötter, Schätzler, Swoboda, Heß, Arndt.

Die Ausgabe der Mietckarten für die 6,-9, Borstellung mit Gutschein (an Stelle der Mietekarte Nr, 45 zur Einlösung nach freier Wahl) erfolgt zwischen dem 6. und 15, November an der Tageskasse links des Großen Hauses gegen Vorzeigung des Kassenausweises, Kassenstunden 10141 und 57 Uhr.

Die Solisten und Vorstände der Württ, Staatstheater haben 500 Mk, als Spende zur Förderung der nationalen Arbeit an die Gauleitung der NSDAP, überwiesen.

Amtliche Lienslimchrichleii

Verliehen: Dem Polizeiunterwachtmeister Josef Renn beim Polizeipräsidium Stuttgart die Rettungsmedaille.

In den Ruhestand verseht: Förster Deker in Reutlingen, Forstbezirk Reutlingen, kraft Gesetzes-, Postdirektor Schwarz­maier bei der Oberpostdirektion auf Grund des 8 6 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums.

Sendefolge der Stuttgarter Nundsmik AS.

Sonntag, 5. November!

8.85 Hafeiikonzcrt. 8.15: Zeitangabe, Nachrichten. 8,28: Wetterbericht. 8.2S: Gymnastik. 8.45 Katholische Morgenseier. 9.88: Feierstunde des Schaf, senden. 10.88: Evangelische Morgenfeier. 18.45: Funkstille. 11.88: Aua beut, scheu Meisteropern. 11.88: Bach-Kantate. 12.88: Das erste Nein! 12.28: Konzert. 13.15: Opern-Ouerschnitte. 14.8814.85: Parole de- Tags. 14.15: Stunde des Landwirts: Winterarbeiten an den ertragsfiihigen Obstbiinmen. 14.88: Kinderstunde. 15.38: Bauernmusil auf Schallplatten. 18.88: Konzert. 17.8817,85: Parole des Tags. 17.15: Fußball-Liinderkampf: Deutschland Norwegen in Magdeburg, 2. Halbzeit. 18,88: Schallplatten. 19,48: Sportbericht. 28.88: Arien fiir Alt non I. S. Bach. 28.25: Bilder aus der Lutherzcit. 2l.28: Konzert. 22.88: Zeitangabe, Nachrichten. 22.28: Du mußt wissen . .. 22.88: Lokale Nachrichten, Sportbericht. 22.45: Schallplatten. 28.88: Nacht- und Tanzmusik. 24,882,88: Nachtmusik,

Sport i

Spargroschen"

Der Reichsführer von Tschammer-Osten gibt in einem Aufruf di« Errichtung einer StiftungDer Hilfsfonds für den Deutschen Sport" bekannt- Es wird erwartet, daß alle bisherigen Förderer des deutschen Sports Mittel in verstärktem Matz dem neuen Hilfsfonds zukommen lassen, der außerdem durch Erhe­bung eines sogenanntenSpargroschens" gespeist werden soll. Dieser Spargroschen wird von allen Besuchern von Sportveran­staltungen in Höhe von etwa 5 v, H. des Eintrittsgelds erhoben. Die eingehender Gelder sollen für Sport und Turnen z. B, zur Vorbereitung der Berliner Olympischen Spiele und als Unter­stützung bei schweren Sportunfällen Verwendung finden. Für jeden gezahlten Spargroschen wird ein Gutschein ausgeaeben, der zum Eintausch eines auf dem Gutschein bezeichneten Sport­bilds berechtigt. Eine vollständige Sammlung dieser Sportbilder wird den Besuch der Olympischen Spiele im Jahr 1936 in der Weise erleichtern, daß der Sammler 40 v H, des für die Bilder gezahlten Betrags zurückerstattet erhält.

Handel and Verkehr

Reichsbankousrveis vom 31. Oktober

Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Oktober 1933 hat sich in der Ultimowoche die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 277,8 auf 8624,4 Milk, RM. erhöht. An deckungssähigen Wertpapieren wird noch kein Bestand ausgewiesen. Der bisherige CsfektenbestanL erscheint untersonstige Wertpapiere" mit 319,1 gegen 319,5 Mill. RM. in der Vorwoche. Der Umlauf an Reichs banknoken Hot sich um 244,9 auf 3571,4 Mill. NM., derjenige an Rentenbanksch-inen um 14,9 auf 392,3 Mill. RM. erhöht. Der Umlauf an Scheide­münzen nahm um 91,4 auf 1494,6 Mill, RM, zu. Die Bestände der Reichsbank an Rentenbankscheinen haben sich auf 16,6, die­jenigen an Scheidemünzen unter Berücksichtigung von 0,2 Mill. wieder eingezogenen auf 181,5 Mill, RM. ermäßigt. Die frem­den Gelder zeigen mit 416,4 Mill. RM. eine Zunahme um 5,7 Mill. RM. Die Goldbestände haben um 6,3 auf 396,0 Mill. NM. zugenommen, die Bestände au deckungssähigen Devisen da­gegen um 5,3 auf 18,0 Mill, RM. abgenommen, Di« Deckuntz der Noten betrug am Ultimo 11,8 v. H. gegen 12,4 v, H. am 23. Oktober d. I.

Der Bestand an deckungsfähigen Devisen ist weiter zurück- gegangen infolge des andauernden Rückgangs der Ausfuhr, der Zuwachs an Gold (6,3 Mill.) ist fast vollständig im Depot der Bank von Frankreich geblieben. Der Zuwachs an Notendeckungs- mitteln wäre großer geblieben, wenn nicht in der vergangenen Woche einige Millionen für die Verzinsung und Abttagung der Dawes-Anleihe hätten bereitgestellt weiden müssen. ^

Wirtschaftslage in Württemberg im Oktober

Ueber die wirtschaftliche Lage in Württemberg im Oktober be­richtet der Württ. Industrie- und Handelstag: Das Gesamtbild der wirtschaftlichen Lage hat sich im allgemeinen nicht wesentlich verändert. Der bisherige Beschäftigungsgrad konnte im ganzen gehalten werden. In der Baumwoll-Industrie macht sich das Ab­gleiten der Baumwollpreise in einer starken Zurückhaltung der Käufer von Halb- und Fertigwaren bemerkbar. Die günstige Ernte, die Stützunginatznahmen für die Landwirtschaft und be­sonders die Stärkung des Vertrauens in eine beständigere Ge­staltung der wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse haben auch eine lebhaftere Kauftätigkeit seitens landwirtschaftlicher Kreise be­wirkt, und zwar sowohl in Verbrauchsgütern als auch in Maschi­nen und Geräten. Die Lage der Maschinenindustrie ist trotz ver­einzelter kleiner Besserungen durchschnittlich immer noch sehr un­befriedigend. Ganz besonders wirken sich die zahlreichen Hemm­nisse in der Ausfuhr sehr nachteilig aus. Das Ausfuhrgeschäft liegt allgemein nach wie vor stark darnieder. Die Zurückhaltung des Auslands gegenüber deutschen Waken ist noch nicht über­wunden» Li«. PrrirvrrWtMe gebey insofern. noch nahezu H