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Nummer 200

Fernruf 1-79

Dienstag den 2S. August 1S33

Fernruf 47S

68. Jahrgang.

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Rüdesheim, 28. August. Die gestrige Treuekundgebung der Saarländer am Niederwalddenkmal war vom herrlichsten Sommer­wetter begünstigt. Schon in den frühesten Morgenstunden ent­wickelte sich in den festlich geschmückten Städten Rüdesheim, Bingen und Aßmannshausen ein reges Treiben. Hoch oben über dem Rhein grüßte in reichem Flaggenschmuck das gewaltige Germania- Denkmal.

Die Feier wurde mit sportlichen Vorführungen auf der Horst Wessel-Kampfbahn mit Ansprache des SA.-Landesführers Spaniol eröffnet. Mit tosendem Beifall stimmte die Ver­sammlung in den Schwur ein:Recht bleibt Recht, wahr bleibt wahr, deutsch die Saar immerdar!"

Die Höhen um das Niederwalddenkmal waren in den Nach­mittagsstunden von dichten Scharen umlagert. Stundenlang mar­schierten in langen Reihen die Teilnehmer an der Kundgebung von Rüdesheim nach dem Niederwald. Lautsprecher ließen auch die entferntest Stehenden an den Vorgängen teilnehmen. Vor dein Denkmal hatten etwa 1l)0 Fahnen der SA., SS. und der Saarvereine Aufstellung genommen. Flieger warfen einen Blumenstrauß ab. Nach Fanfaren einer Reichswehrkapelle trug um 5 Uhr der Saarsängerbund Hans HeinrichsMahnung" vor. Dann hielt der erste Bundesführer der Saarvereine, Staatsrat und Gauleiter Parteigenosse Gustav Simon, eine Ansprache, in der er u. a. ausführte: Wir Saarländer haben es nicht nötig, uns deutsche Stimmung in Deutschland zu holen. Wir sind Deutsche kraft unseres Bluts, kraft unserer Sprache und kraft unserer Ge­schichte. Deutschland ist mit Hilfe aufgezwungener Maßnahmen wirtschaftlich aus dem Saargebiet verdrängt worden. Daraus soll nun die politische Verdrängung werden. Frankreich betrachtet das Saargebiet so, wie man Kolonien betrachtet, d. h. rein wirtschaft­lich vom Profitstandpunkt aus. Gegen diese Art der Betrachtung erhebt sich die Stimme unseres Bluts: wir sind keine Ware, mit der man Schacher treiben kann! Die französische Grubenver­waltung hat den Bergarbeitern und Angestellten den Besuch der Kundgebung bei Strafe der Entlassung untersagt. Wir werten das Verbot der französischen Grubenverwaltung als eine völkische Ehrenurkunde für jeden Bergmann und als eine Abfuhr für Matz Braun, den Judas Ischariot der Saararbeiter. Landesflüchtige Verräter zittern schon der Abstimmung entgegen, die näher und näher kommt. Diese Abstimmung wird für sie zu einer fürchter­lichen Abrechnung werden. Die Treue des Saarvolkes zum Reich ist bedingungslos. Wir lassen uns unsere Treue nicht bezahlenl Das Saarvolk hat auch in Deutschlands dunkelsten Tagen nicht geschwankt und die Treue gehalten. Es wird mit um so größerer Begeisterung sich zu dem neuen Deutschland Adolf Hitlers be­kennen. An unsere Volksgenossen im Reich aber richten wir den Ruf: Haltet so fest zur Saar wie die Saar zum Reich! Wir heben den Blick empor und heben die Hand zum Schwur: Wir schwören: Treue der Müller Germania! Treue dem deutschen Volk! Treue dem Führer und Volkskanzler Adolf Hitler!

Es sprach dann der preußische Kuliminister R u st: Ihr lieben Volksgenossen von der Saar! Znm ersten Mal sehen wir uns heute wieder ins Auge, seitdem in Deutschland der Geist wieder­gekehrt ist, der aus diesem Denkmal spricht. Nicht ihr allein habt m fremdem Lande gelebt, auch wir kannten uns in Deutschland 15 Jahre nicht mehr aus. Und derselbe verderbliche Verrat, der euch dort an der Grenze wieder erwartet, regierte auch im Lande der Freiheit von einst. Aber das deutsche Volk war nie etwas anderes als deutsch. Nur seine Führung war es, die dieses Volk in die Fremde führte. Mit Wendung an die Staatsmänner jen- jenseiks der Grenze rief der Minister aus:Geben Sie es aus, gegen dieses deutsche Volk mik kleinlichen Schikanen noch Vor­gehen zu wollen. Wir schauen nicht herüber, begierig nach frem­dem Hab und Gut. Wir schauen hinauf zu unseren deutsche» Volksgenossen. Sie gehören zu uns. Für ihre Rückkehr zu werben fft Pflicht einer pflichtbewußt» deutschen Regierung. Wer diese ^twökbung sieht und hört, der möge sehen: Zu Sklaven läßt sich dieses Volk in alle Ewigkeit nie und nimmer machen.

Die Abendschatten hatten sich schon über den Rhein gesenkt, als, von brausendem Jubel begrüßt, Reichskanzler Adolf Hilter aus Ostpreußen auf dem Niederwald erschien. Der Kanzler wurde von Gauleiter Simon mit kurzen Worten begrüßt und ergriff dann sogleich das Wort.

Rede des Reichskanzlers

Deutsch« Volksgenossen und Volksgenosjinnen! Meine deulschen Saarländer!

Ich komme hierher, um Ihnen zuerst den Gruß jener Provinz M überbrlngen, die im fernen Osten in unerschütterlicher Treue zu Deutschland steht. Ein tragisches und unverdientes Schicksal hat unser Ostpreußen getroffen. Getrennt von der Heimat stehen dort m'ltt<men Deutsche in treuer Wacht, um durch ihren Willen und durch ihre Gesinnung die Brücke aufrechtzuerhalten, die man geographisch abgebrochen hat. Am Tannenbergdcnkmal vollzog sich heute eine erhebende Feier, nicht nur zur Erinnerung an die große Vergangenheit, sondern auch um feierlich zu bekennen, "au gewillt ist, zu wahren, was unser ist, zu Vahren die heiligen Erinnerungen, aber auch zu wahren die Rechte

Tagerspiegel

Aus Saarbrücken wird gemeldet, der englische Vorsitzende der Saarregierung, knox, wolle beim Völkerbund gegen die Meder- waldkundgebung Beschwerde erheben, da sie als eine Heraus­forderung anzusehen sei (!).

Die Fuldaer Bischosskonferenz tritt am Dienstag zum zweiten­mal in diesem Jahr zu einer dreitägigen Sitzung zusammen. Auch die bayerischen Bischöfe nehmen wieder daran teil.

Auf Grund des Gesetzes über die Einziehung volks- und staats­feindlichen Vermögens wurde u. a. eine Z2seitige Rotations- maschine bei den Westdeutschen Buchdruckwerkstäkten AG., Düssel­dorf, das gesamte Vermögen bei derVolksstimme, Zeikungsver- lag und Buchhandlung G. m. b. H." in Wiesbaden, sowie Ver­mögenseinziehungen bei verschiedenen kleineren sozialdemokrati­schen, Reichsbanner- und kommunistischen Ortsgruppen eingezogen.

der Gegenwart. Zu diesen Rechten der Gegenwart gehört auch die Rückkehr des Saargebiets zum Reich.

Als die Schlacht bei Tannenberg geschlagen wurde, da war dies ein Zeichen für die unerhörte Kraft einer einigen Ration. Als das Saargsbiet dem Reich verloren ging, da war es die Folge des Verlusts der inneren Einigkeit. Diese innere Einheit der Ration, die wir beim Zusammenbruch im November ' 1918 verloren hatten, wieder auszubauen, ist unser unerschütter­licher Wille. 15 Jahre ist dieses Ziel hinter uns, unser Gebet, unsere Idee zugleich gewesen, und heute können wir sage,», unser Gebet wurde erhört, unser Wunsch erfüllt. Unser Wille hat das verewigt, was in Deutschland geschehen mußte, am unser Volk vor dem endgültigen Untergang zu bewahren. Sie reden heute in der Welt von Terror in Deutschland, von Ver­gewaltigung. Das ist nicht Terror, nicht Vergewaltigung, das ist Schicksal. Ganz Deutschland steht auf! wir haben Deuücblaud befreit von der Gewaltigung derer, die kein starkes Deutschland wollten! Wir haben Deutschland befreit von der Vergewaltigung und von dem Terror derer, die es bewußt zerrissen haben, weil sie dieses Volk nur in seiner Zerrissenheit allein zu beherrschen ver­mochten. Was wir heute in Deutschland sehen, ist ein Volk und ein Reich, das keine Parteiherrschast, keine partcizerrisfcnheik mehr kennt. Nicht das deutsche Volk ist es, das den alten Zustand zu­rücksehnt, sondern die Handvoll Menschen, die vom Unglück der Ration und von der Zerrissenheit des deutschen Volks gelebt hat. Millioien und aber Millionen sind Hute glücklich, daß endlich sich der Deutsche wieder zum Deutschen gesunden hat. Das Deutsch- land, das Sie, meine lieben Saarländer, jetzt hier sehen, ist anders geworden. Gewiß, es mag noch heute viele geben, besonders außer­halb der Grenzen des Reichs, die sich noch nicht hineinleben kön­nen in den neuen Zustand, die nicht verstehen wollen und können, daß Sozialismus und Rationalismus bei uns im Nationalsozia­lismus zu einer Einheit geworden sind. Vielleicht hätten auch im Reich selbst die Millionen das nie begriffen, wenn nicht die Zuchtrute des Herrn uns 15 Jahre lang geschlagen hätte, auf daß endlich unser Volk zu sehen begann, wo sein Heil liegt, wo seine Feinde sind, und daß endlich der Deutsche wieder den Weg zu seinem Bruder gefunden hat. Aus Bauern, Arbeitern und Bürgern haben wir eine Ration geschaffen. Sie wird sich l bewähren, denn der Deutsche ist noch niemals geschlagen worden, t wenn er selbst sich nicht im Wahn geschlagen hak.

Die Zeitungen außerhalb unserer Grenzen lügen, daß in Deutschland nur durch Druck und durch Vergewaltigung diese Bewegung sich durchzusehen vermochte. Ich bin jederzeit , bereit, wieder an die deutsche Ration zu appel­lieren und sich deren Votum zu stellen, denn ich weiß, heute würden es mehr als fünf Sechstel sein, die bedingungslos hinter uns stehen. Das ist nicht Vergewaltigung, nein, das ist die innere Stimme eiues sich selbst wiederfindenden Volkes. Wir sind glücklich, daß die Kraft dieser inneren nationalen Erhebung weit hinaus- reichk über die Grenzen des Reiches, und daß vor allem auch jene davon erfüllt werden, die nach Herkunft, Geburt, Abstammung, Sprache und Geschichte zu uns gehören.

Als einst das Saargebiet genommen wurde, da er­klärte man ausdrücklich, daß dies nur geschehe, um Frankreich die Möglichkeit zu geben, sich die w ir i s ch a s! l i ch e Auswer- tung der Gruben zu sichern. Die Verwaltung wurde dem Völkerbund anheimgestellk. Die 15 Jahre sind nun bald vor­über. Ueber die Zukunft des Saargebiets gibt es drei Ansichten: Die einen meinen, dos Saargebiet müßte zweckmäßigerweise an Frankreich fallen (erregte Pfuirufe und Niemals-Rufe). Ich weiß, daß kein wirklicher Deutscher jemals seine Stimme dazu gibt. Die anderen meinen es sind unsere Gegner das Gebiet müsse autonom" werden. (Pfuirufe. Niemals!) Mieder weiß ich, auch das wird kein Deutscher jemals mit seiner Stimme unterstützen. Es gibt nur die dritte Lösung, und für sie muß jeder eintreten, der an die Heiligkeit des Vaterlands und an die Größe der Ration glaubt, sie heißt: Zurück zu Deutschland! (Langanhalten- der Beifall.)

Wir haben nicht einmal, sondern hundertmal erklärt: Wir wünschen den Frieden mik der anderen Well, wir haben selbst den Krieg milgemachl in seiner Furchtbarkeit. Seiner von uns wünscht ihn. Niemand von uns wünscht fremdes Gut. keiner will fremdes Volk uns einverleiben. Aber was Gott als Volk geschaffen hak. gehört auch zu diesem VoU. (Verfall.) Ppd we«V Verträge heilig sein

sollen, dann nicht nur für uns, sondern auch für die Gegner. Die Verträge aber geben das klare Recht, daß das Volk der Saar sein Schicksal selbst wählen mag. Ich weih, wenn die Stunde kommt, wird die Stimme der Ration jeden einzelnen erfassen, und er wird gehen und feine Stimme dem deutschen Vaterland geben. Wir wollen gern mik Frankreich in allen wirtschaftlichen Dingen reden, wir wollen gern uns mit Frankreich verständigen. In einem aber gibt es keine Verständigung: Weder kann das Reich Verzicht leisten auf Euch, noch könnt Ihr Verzicht leisten auf Deutschland. (Starker Beifall.)

Sie werden in wenigen Stunden wieder zurückkehren. Die einen in das Saargebiet, die anderen in das Reich. Sie alle werden von dieser herrlichen Kundgebung hier das eine mitnehmen, daß wir ein Volk sind, durch gar nichts zu trennen, durch gar nichts zu lösen. Sie werden die große Wahrheit mik in Ihre Heimat nehmen, daß Deutschland nicht das ist, was ehrlose und gewissen­lose Gesellen der Welk vorlügen wollen. Nicht ein Land der Trauer, des Unglücks, des Schmerzes, der Unterdrückung, sondern ein Land, in dem seit 15 Jahren zum ersten Mal wieder eia fröhliches Lachen ertönt, in dem wieder ein Glaube an die deutsche Zukunft das Leben lebenswert erscheinen läßt. Sie werden diese Lügenlegenden über Kriegsgeschrei und Kriegsdrohung zerstören. Wenn Ihr im Flug über Deutschland gleiten könntet, würdet Ihr sehen, daß, was hier steht, das steh! heute von Tannenberg an- gesangen bis zum Rhein, von Hamburg bis an die südlichsten Grenzen des Reichs. Es ist ein Geist, der alles beherrscht, der es wert macht, in diesem Geist zu leben.

Ich möchte schließen, indem ich Sie bitte, das im Deutsche» Reich nunmehr Gesehene mit ins Saargebiet zu nehmen. Tragen Sie es hinaus und verteidigen Sie dort des Reiches Ehre und Wahrhaftigkeit. So. wie Hunderttausende im Deutschen Reich selbst eingekreken sind für den Sieg dieser Wahrheit, so müsse» auch Sie aufkreten gegen Lüge und Verleumdung. Desgleichen kämpfen Sie für die Wahrheit in Ihrem eigenen Gebiet. Die Fahnen, die Sie hier falkkern sehen, sie haben 14 Jahre Kampf hinter sich. Was uns an diese Fahne kettet, ist nicht ein leichter Weg. sondern 14 Jahre Not, Leid, Verfolgung und Qual. Das ist es, was uns erst verbunden hat mit diesem neuen Deutschland, was uns erst recht diesem Deutschland zugetan sein läßt.

Und Ihre Freiheit, sie muß ebenfalls erkämpft werden durch Ihren eigenen Einsatz, so wie die Verträge es uns genehm'gen. Wie Sie von Deutschland erwarten, daß es an Sie denkt und so wie Dutschland an Sie denkt, so erwartet Deutschland, daß Sie sich des Vaterlands erinnern, daß, wenn die Stunde einst kommt, Sie dann feierlichst votieren für unser deutsches Volk, iür unser Deutsches Reich, für unser deutsches Vaterland. Ls wird keine glücklichere Stunde geben für dieses neue Deutschland ol» die, in der wir die Tore aufreihen können und euch wieder In Deutschland sehen. (Brausende Heilrufe, langanhaltender B' i'als,)

Nach Schluß der Kanzlerrede sang die Menge das Deutsch­landlied und das Horst-Wessel-Lied. Brausende Heilrufe beendeten die eindrucksvolle Kundgebung.

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Der Kanzler auf dem Flug

Berlin, 28. August. Nach der Feier am Tannenberg- Denkmal begaben sich der Kanzler und Ministerpräsident G ö- ring nach Königsberg, von wo sie alsbald mit Flugzeug nach Berlin zurückkehrten. Nach der Ankunft daselbst um 1.50 Uhr mittags beglückwünschte der Kanzler zunächst auf dem Tem­pelhofer Flugplatz den Flieger Oberleutnant Seidemann und reiste dann mit Vizekanzler von Papen und Reichswehrministcr von Blomberg im Flugzeug nach Wiesbaden ab, wo letztere beide verblieben, während der Kanzler zum Nieder­wald-Denkmal weiterflog. Nach Schluß der Red« be­gab sich der Reichskanzler nach München, wo er um Mitter­nacht eintraf.

Auslandsstimmen

Paris, 28. August. Der Havasbericht über die Nieder­wald-Kundgebung muh feststellen, daß die Beteiligung aus dem Saargebiet groß gewesen sei. Im übrigen bemühen sich die Blätter, den Eindruck der Feier möglichst abzuschwä­chen, dagegen zwei andere gleichzeitige Kundgebungen im Saargebiet gewaltig aufzubauschen. Es handelt sich um eine Versammlung in Neunkirchen, in der der sozialdemokratische Schriftleiter derSaarländer Volksstimme" gegen die na­tionale Regierung im Reich auftrat, und um eine Hul­digungsfahrt von 200 Französlingen in 10 Autobussen auf die Schlachtfelder von Verdun. Die radikale (demokratische) Ere Neuvelle" meint, es sei bezeichnend, daß Daladiers Reise nach Metz einemSicherheitsbedürfnis" entsprochen habe, während die deutschen Kundgebungen in Tannenberg und am Niederwald den Charakter des Rachegeistes, wenn nicht der Herausforderung haben.

London. 28. August. Der Bericht derDaily Mail" gibt zu, daß am Niederwald 200 000 Menschen, darunter 80 000 Saarländer, zusammengekommen seien. DieTimes" be­merkt, das deutsche Wochenende sei wieder von Festen und Feiern erfüllt gewesen.News Chronicle" weist darauf hin. daß die Nationalsozialisten dem Reichspräsidenten v. Hm- denburg am Jahrestag von Tannenberg eine besondere Ehrung erwiesen haben, dessen Taten als Soldat uttd. Ktaatsmann ein Wunder hei Geschichte bleiben^