1 r^'. r ,^,.

/

NIksL

«rscheint tüglich, »!»«g«l»mmin Sonn innorbrutsSen Äeriegr monatlich 1 Biltbad. Bankkonto: Enztawank HSberle

D!» einspaltig- Pckitzei!« oder deren Raum im Bezirk Lrundprsis IS Pf., außerhalb 20 Pf. Reklamezeile so Pf

«nzetgiüprei »satt nach ,!!ch « Uhr

ÄrnS, 8»Ä«S «. »««mt«. Sißriftreitmmr Shesb« «»Ä, Wilvüab i. Scheo« «Lheimstr, rs, Lol. «7«. «schnsnz, »ill« Hntort«

««La» nach Larif. Für Offerten und bei «u-iunst«rtellung roerden iewril, 10 Pf. mehr berechnet. Schluß der «nzeigennahm, .Mllch « Uhr vormWag«. In «onku-sMen oder wenn gerichMch» Beitreibung notwendig «lrd, fäSt jede Stachläßsewahrung «ex.

SS- ZahrGiMg

NuMmer

Mittwoch de« 17 . Mai 1 S 3 S

Frrrn»^ ««9

Fernruf 47S

«SN.

!

i

Eigenbericht unseres nach Genf entsandten Vertreters.

Genf, 15. Mai.

Der Präsident Henderson hat das einzig Richtige getan, was er tun konnte, er hat die Generalaussprache im Haupt- ausschuh der Abrüstungskonferenz auf Donnerstag verschoben. Allerdings hat sich Henderson hierzu nicht etwa auf Wunsch des deutschen Botschafters Nadalny ent­schlossen, sondern weil die Vertreter anderer Nationen dar­auf drangen und sich von einer Aussprache in Abwesenheit Nadolnys nichts versprachen. Nadolny hatte Henderson aus­drücklich erklärt, daß sein Vertreter von Rheinbaben bereit sei, schon am Montag, also auch in seiner Abwesenheit, in die allgemeine Aussprache einzutreten. Aus dieser Vertagung auf Donnerstag geht einwandfrei hervor, daß man den Er­klärungen des deutschen Reichskanzlers im Reichstag am Mitt­woch allergrößte, ja entscheidende Bedeu­tung beilegt.

Selbstverständlich hat' die Vertagung vorüber­gehend eine gewisse Entspannung hervor­gerufen. Die Vertreter einiger Nationen sind für ein paar Tage abgereist oder sehen sich die nähere und weitere Um­gebung des Genfer Sees an, der allerdings mit dem Mont­blanc und den anderen Bergen in einen ewigen Nebel ein­gehüllt ist wie die ganze Konferenz selber. Daß sie trotzdem nicht untätig sind, geht aus den zahlreichen Besuchen unter­einander hervor. Man sucht ohne Zweifel noch nach Wegen und Mitteln, Deutschland die Luft abzuschneiden und ihm eine neue Niederlage zu bereiten. Vor allem herrscht bei den Engländern und Franzosen noch immer die Hoffnung, daß die Abrüstungskonferenz scheitern wird und man dann die Schuld an dem Mißlingen allein Deutschland in die Schuhe schieben könne, um vor der Welt den eigenen bösen Willen zu verbergen.

In den Wandelgängen des Völkerbundspalastes bilden sich einzelne Gruppen. Da stehen Engländer, Franzosen, Polen, Belgier, Tschechen zusammen; an anderer Stelle sieht man die Italiener, die Amerikaner und Ungarn. Sie alle können den großen Eindruck nicht verbergen, den auf sie die Einberufung des Deutschen Reichstags gemacht hat. Sie ahnen, daß etwas besonderes bevorsteht. Sie scheinen das Gefühl zu haben, daß nur ein Mann wie Adolf Hitler befähigt ist, mit wenigen Worten den Nebel des Hasses zu zerteilen, der bisher fast alle Nationen der Erde zu einer eisernen Front gegen Deutschland zusammengeschmiedet hat. Sie wissen und ahnen, daß die Erklärungen des deutschen Reichskanzlers bestimmt und fest im Ausdruck und gewandt in der Taktik, aber auch und davor fürchten sie sich alle ohne Ausnahme ein neues wuchtiges, ehr­liches Bekenntnis zur friedlichen Gesin­nung und Friedensbereitschaft Deutsch­lands vor der gesamten Weltöffentlichkeit sein werden. Und das verursacht unseren Gegnern schon heute ein Un­behagen, was sie auch übrigens kaum verbergen. Das Aus­land wird sich an die Tatsache gewöhnen müssen, daß Deutschland auf keinen Fall die Abrüstungskonferenz zum Scheitern bringen, aber auch daß es sich auf sein Recht stützen und die Lebensnotwendigkeiten für sein Volk nicht nehmen lassen wird. Die DAZ. hat recht, wenn sie schreibt, daß jeder Deutsche die Gegenoffensive, die die deutsche Reichsregierung mit der Einberufung des Reichstages er­griffen hat, begrüßt und mit allen Kräften unterstützen wird.

So wird der kommende Mittwoch voraussichtlich einen jahrelangen Kampf beenden und einen neuen Ab­schnitt nicht nur in der Außenpolitik Deutschlands, son­dern in der gesamten Weltpolitik bilden. Mit großer Span­nung wird die Welt somit auf die Fortsetzung der vorüber­gehend unterbrochenen Verhandlungen in Gens am Don­nerstag blicken. Unsere verbissenen Gegner haben es nun­mehr in der Hand, zu beweisen, ob sie guten Willens sind und einen ehrlichen Willen zur Befriedung der Völker haben oder weiterhin Haß und Gift in ihrer Toga verhüllt tragen wollen. "

Die Ursache der Genfer Kri

Deutschland muß nicht unbedingt dabei sein

Berlin. 16. Mai.

Angesichts der Genfer Entwicklung und der fast restlose Einheitsfront gegen die deutsche Forderung auf Gleich berechtlgung ist es von besonderem Interesse, sich den Ar nrer i des Abkommens vom 11. Dezember vorigen Jahr 3" rufen, auf Grund dessen Deutschland sic NN ^s^.'^bggang von der Abrüstungskonferenz wiede r Abrustungsverhandlungen beteiligt hat. Dieser Ar , ni> W.""'Ech ganz eindeutig, daß England, Frankreiä s^-n, ^klaren, einer der Grundsätze, die die Kon 1.En, sei der, Deutschland und den andere, - - Staaten durch Vertrag die Gleichberechtigum Neke^" " einem System, das allen Nationen Sicherhei

- LMchlM bst bei dm BerbSüdlMsm AbMtzMs

i

!

l

r

Reichspräsident v. hindenburg empfing am Dienskag- vsrmitlag nochmals den Reichskanzler Hitler zum Vortrag über die politische Lage.

Auf Anregung des Reichskanzlers ist das Aufklärungs- amt für Bevolkerunaspolikik und -Rafsenpflege bei den Spihenverbänden der deutschen Aerzkeschast in Berlin er- richtet worden.

Nach Ausführungen des Reichssporkkommissars soll die Geschäftsstelle aller deutschen Turn- und Sportvereine in einemHaus des deutschen Sports" in Berlin unlergebracyk werden. Gleichartige und ähnliche Sporkzweige werden zu­sammengefaßt und nach dem Führerprinzip umgestaltek.

Die künftige Gefamkorganisation des Deutschen Aerzks- Vereinsbunds und des Verbands der Aerzke Deutschlands wurde nach Berlin verlegt.

Der neugsb-ldete sächsische Landtag wurde am Dienstag unter nationalsozialistischem Präsidium eröffnet.

Der ehemalige Arbeitersamarikerbund ist in den national­sozialistischen Sanrariterbund umgewandelt worden.

Zn London und Paris fanden am Dienstag wichtige Ministerbesprechungen über die außenpolitische Lage stakt.

Leon Blum wurde zum Vorsitzenden der französischen sozialistischen Sammerfraktion wiedergswählt.

Sir Eric Phipps ist zum britischen Botschafter in Berlin auserfshsn.

konferenz in diesem Jahr nichts anderes getan, als diesem Grundsatz entsprechend die Forderung auf Gleichberechtigung erhoben, die ihm nicht nur auf Grund der Verträge zusteht, sondern die ihm auch durch dieses Abkommen noch einmal ausdrücklich zuerkannt worden ist. Um so mehr tritt nun aber die ungeheure Verantwortung für die Staatsmänner und die Politiker, sowie auch für die Presse der anderen Mächte hervor, wenn von diesen dauernd vondrohender Kriegsgefahr" und vonSanktionsmöglichkeiten" gesprochen wird. Es muß aber immer wieder betont werden, daß die Spannung in Genf einzig und allein dadurch entstanden ist, daß die anderen Mächte nicht abrüsten wollen, obwohl sie durch die Verträge dazu verpflichtet sind. Unter diesen Gesichtspunkten ist auch die Tatsache zu sehen, daß man bei den Verhandlungen des Effektivausschusses immer nur die Frage der Vereinheitlichung der Heeressysteme in das grelle Licht der Oeffentlichkeit gestellt hat, hingegen aber es mit allen Mitteln zu vermeiden suchte, den nächsten Punkt, nämlich die Materialabrüstung zu erörtern. Bei der Frage der Materialabrüstung wäre die Notwendigkeit der deutschen Gleichberechtigungsforderung mit vollster Klarheit hervor­getreten angesichts der bis zum äußersten gerüsteten Staaten und unserer leeren Arsenale. Darum aber auch wollte man mit allen Mitteln es erreichen, über die Vereinheiklichungs- srage die Konferenz zum Scheitern zu bringen.

Deutschland' verlangt mit der Gleichberechtigung in keiner Weise etwas Ueberspanntes. Es will nur gleiches Recht und will nicht als zweitrangiger Staat gelten, sondern will für sich die gleichen Methoden anerkannt wissen, wie die an­deren sie für sich gelten lassen. Die Tonart, in der gegen diese selbstverständlichen Forderungen von den anderen Sturm gelaufen wird, bedeutet einen Rückfall in die Zeit vor 15 Jahren, einfach deshalb, weil man die übernom­menen Verpflichtungen nicht durchführen will. Es drängt sich die Frage auf, ob es überhaupt trotz unseres hundert- betonten guten Willens noch einen Sinn hat, ohne jede Vorleistung der anderen immer neue Verpflichtungen zu übernehmen. Will man uns etwa nicht an dem Tisch der Mächte in Genf haben?

In Erwartung der Kanzlerrede

Deutschlands Schuld ist sonnenklar

London, 16. Mai. Die Blätter sind auf die Kanzlerrede am Mittwoch äußerst gespannt. Sie ermahnen Deutschland (sie täten allerdings besser, die Mahnung an die hochgerüste­ten Staaten zu richten), nicht durchmaßlose Forderungen" die Abrüstungsbemühungen zugrunde zu richten. DieDaily Mail" sagt, der deutsche Reichskanzler habe jetzt die beste Gelegenheit, zu zeigen, daß er die höheren Eignungen eines Staatsmannes besitze. DieTimes" macht den vergeblichen Versuch, durch Stellen aus Hitlers Buch dieKriegslust Deutschlands" nachzuweisen. Das Blatt stellt die mehr als kindliche Behauptung auf, niemand versuche Deutschland einzukreisen.

Genf, 16. Mai. Die öffentlichen Sitzungen der Ab­rüstungskonferenz sind zwar bis nach der Kanzlerrede ver­tagt, die Stimmungsmache gegen Deutschland geht aber ver­stärkt weiter. Die Vertreter des Kleinen Verbands haben eine gemeinsame Haltung für die nächste Sitzung am Donnerstag festgelegt. Man spricht davon, daß auch die Vertreter Englands, Frankreichs und Ameri-

Die Reichstagsrede des Reichskanzlers wird in der Zeit von 15 bis 16 Uhr mnf alle deutschen Sender übertragen werden. Abends um 20 Uhr wird die Rede in einer Wachs- ptakkenaufnahme für alle deutschen Sender wiederholt.

Der Reichspräsident empfing Botschafter Nadolny zum Bericht über die Genfer Verhandlungen.

Reichskagsabgeordneter Karl Kaufmann wurde zum Reichsstatkhaller in Hamburg und das Mitglied des preu­ßischen Landtags Dr. Alfred Meyer zum Reichsslalthalker in Lippe und Schaumburg-Lippe ernannt.

Das preußische Skaaksministerinm erließ eine Verord­nung, durch die eine Geldstrafe bis zu 150 Mk. für den an­gedroht wird, der sich ohne Entschuldigung weigert, das Amt eines Zählers bei der Volkszählung am 16. Juni zu über­nehmen.

Die Fuldaer Bischofskonferenz wird in diesem Jahr vor­aussichtlich schon am 30. Mai zu ihrer Jahreskagung zu- sammenkreken. Die Oberhirken fast aller deutschen Diözesen werden hierzu erwartet. Die Beratungen der Konferenz kragen einen durchaus vertraulichen Charakter. OefferMchr kirchliche Feiern im großen Rahmen sind nicht vorgesehen.

Für den Bezirk des Landesarbeitsamks Südwesidemfch- land wurde als Vertreter der deutschen Wirtschaft der Natio­nalsozialist Röhm und zum Betriebsleiter der National­sozialist Fritz Plakkner mit dem Sitz in Stuttgart ernannt. Die Bezirksleiker der Wirtschaft und der Arbeit ordnen die Tarifverhälknifse, wachen über den Arbeitsschutz und über das Arbeitvrechk usw.

kas «in« gemeinsam« Erklärung abzugeben be­absichtigen.

Paris, 16. Mai. Die Pariser Blätter schlagen heute nach der gestrigen Unterredung der amerikanischen Sonksr- gesandten Norman Davis mit dem Außenminister Pcul- Boncour «inen ungewöhnlich selbstsicheren und boch - fahrendenTon an. DieLiberte" Tardieus will wissen, die europäischen Regierungen prüfe« bereits, welche Sank­tionen (Strafmahnahmen) gegen Deutschland ergriffen werden können. Verschiedene weitverbreitete kleine Blätter kleiden ihre Angriff« in so unerhörte Formen, daß man nicht darauf «ingehen kann. Der halbamtlicheTemps" schreibt, die Schuld Deutschlands am Scheitern der Abrüstungskon­ferenz sei so sonnenklar erwiesen, wie die Schuld des kaiser­lichen Deutschlands am Weltkrieg.

Wenn die neu«Schuld" Deutschlands nichtsonnen­klarer erwiesen ist, als tüe angebliche alte Schuld am Krieg, dann ist die Beweisführung der jetzigen Genfer Koalition eine recht windige Sache.

»

Nach einer Meldung aus Washington ist eine wichtig« Erklärung Roosevelts über die Haltung in der Ab­rüstungsfrage im Verhältnis zu Europa zu erwarten. Der i Aufruf soll besagen: Amerika, England und Frankreich mißbilligen eine Aufrüstung Deutschlands und würden darin ein: Verletzung des Versailler Vertrags erblicken. Im Fall drohender Kriegsgefahr iit die amerikanische Regierung bereit, mit den andern euro­päischen Mächten den Angreifer fest zu st eilen. Die Vereinigten Staaten sind bereit, ein Abkommen über die Verminderung der Wehrmachtstärken einzugehen und be­kanntzugeben, bis zu welchem Mindestmaß sie zu gehen bereit sind.

Norman Davis soll in Paris zu Versöhnlichkeit gemahnt' haben, damit England und Amerika eine gleiche Haltung ermöglicht werde. In diesem Sinn solle auch auf Berlin eingewirkt werden, damit für Hitler, der sich selbst auf die Verbannungsinsel Elba manövriert Hab«, wieder eine Brücke für den Rückweg zum Festland gebaut werden könne.

Untersuchung auf deutsche

Gehelinrüstungen" ?

London, 16. Mai. Der diplomatische Mitarbeiter des sozialistischenDaily Herold" behauptet. Voraussagen zu können, daß eine neue Krise bevorstehe. Die fran­zösische Regierung beabsichtige, eine Untersuchung der angeblichen Geheim st ungen Deutsch­lands durch den Völkerbund zu beantragen. Diese Forderung werde vielleicht die Unter st ützung Groß­britanniens finden.

Der Inhalt der Roosevelt-Erklarung

London, 16. Mai. Roosevelt wendet sich in einer Erkllrung mit einem direkten Appell an die Regierungen, in dem er zur Herabsetzung der st ungen und zur v o l l st ä n d 1 >i e n Abschaffung der Angrifsswasssen anfforderk. Vrillr sollen sich die Staaten verpflichten, keinerlei bewaffnete Truppen über ihre jeweiligen Grenzjen zu schicken, allearmselig-natioi.a- Uslischen Zielsetzungen" zu vergessen und sich aufrichtig In drw