Reue Nachrichten

Das Kabinett Daladier

Paris, 31. Jan. Daladier ist heute mit der Kabinetts­bildung fertig geworden. Es setzt sich folgendermaßen zu­sammen: Abgeordnete: Daladier (Radikal) Vor­sitz und Krieg, Penanxier (Rad.) Justiz und stellv. Vor­sitz, Lhautemps (Rad.) Inneres, Bonn et (Rad.) Fi­nanzen, Lamoureux (Rakch Haushalt, Leygues (Gast bei den Linksrepublikanern) Kriegsmarine, Frot (Unabh. Sozialist) Handelsmarine, de Monzie (Rechtsstehender Sozialist) Unterricht, Albert (Rad.) Arbeiten; Sena­toren: Paul-Boncour (bei keiner Fraktion) Aus­wärtiges, Sarraut (Rad.) Kolonien. Außerdem enthält das Kabinett vier Unterstaatssekretäre. Das Kabinett wurde heute dem Staatspräsidenten Lebrun vorgestellt und wird am Freitag vor die Kammer treten.

Die sozialistische Fraktion lehnte in letzter Stunde eine Beteiligung wegen Meinungsverschiedenheiten über die un­mittelbaren Finanzmaßnahmen ab.

Man wird abwarten müssen, auf welcher Grundlage di« neuen Finanz- und Budgetminister, Vonnet und Lamoureux, die Finanzsanierung durchführen wollen. Es scheint, daß sie einen Teil des Bedarfs des Schatzamtes auf dem An­leiheweg decken wollen.

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Die Kammer hat am Dienstag ein vorläufiges Zwölfte! des Haushalts mit 4140 Millionen Franken (679 Mill. Mk.) bewilligt.

Neue Beschwerde der deutschen Minderheiten in Voten

Gens, 31. Jan. Die fortgesetzte «Verletzung der in den Mlnberheileuaerträgen verbürgten Rechte der deutschen Min­derheiten durch die polnischen Behörden hat den deutschen Abgeordneten im polnischen Sejm Grabe veranlaßt, eine neue Dringlichkeitsbeschwerde an den Völ­ker bu n d zu richten. Sie wendet sich insbesondere dagegen, daß die polnischen Behörden in ihrer planmäßigen Erschwe­rung des deutschen Schulunterrichts nunmehr dazu über- gsgangen sind, auspädagogischen Gründen" bewährten Lei­tern von deutschen Schulen die Erlaubnis zum Leiten einer Schule zu entziehen. Zur Zeit werden schon über 1 6 000 deutsche Kinder in Polen in nicht­deutschen Schulen unterrichtet. Die Zahl würde steigen, wenn die neuen polnischen Pläne sich durchsetzen.

Die wirtschaftliche Lage in Württemberg

Nach dem Monatsbericht des Württ. Industrie- und Han­delstags machen sich neben den regelmäßigen teils beleben­den, teils hemmenden Einwirkungen der Jahreszeit und der Witterung auf den Geschäftsgang in den einzelnen Wirt­schaftszweigen zur Zeit besonders die Einflüsse der bewegten politischen Lage auf die Gestaltung der Wirtschastsverhältnisse stark bemerkbar. Die noch vor einigen Monaten deutlich wahrnehmbare belebende Wirkung des von privatwirtschaft­lichen Gesichtspunkten ausgehenden Programms der Regierung von Popen ist schon seit einiger Zeit wie­der nahezu vollständig zum Stillstand gekommen.

Diese Schwankungen der Wirtschaftskurve zeigen die ein­schneidende Bedeutung der politischen Vorgänge für den Gang des Wirtschaftslebens. Die sclwn seit Wochen Herr- schende Unsicherheit über den Bestand und die Pläne der Regierung hat nahezu den Rest des wiedererwachten Ver­trauens und eine stetigere und zielsichere politische Führung und damit auf Beruhigung der politischen wie wirtschaftlichen Verhältnisse aufgezehrt. Die von allen Seiten der Wirtschaft immer dringlicher und geradezu als Lebensbedinaung gefor­derte Ruhe und Stetigkeit erscheint denn auch nach übereinstimmender Ueberzeugung weitester Kreise von Indu­strie und Handel des Landes als erste Voraussetzung für eine Wiederbelebung der Wirtschaft.

wiirllemliergischer Landtag

Stuttgart, 31. Jan. Zur heutigen ersten Sitzung im neuen Jahr sind die nationalsozialistischen Abgeordneten, auch Prä­sident Mergenthaler, in Uniform erschienen. Bei Besprechung des 1. Nachtragsetats für 1931/32 spricht Abg. Köhler (Komm.) gegen dieHitler-Diktatur" und gegen dieJesu­itenmoral des Zentrums". Was Hitler in Berlin mache, mache Bolz kn Württemberg. Wirtschaftsminister Dr. Maier rechtfertigt ein Staatsdarlehen an die Mauserwerke in Oberndorf. Die Arbeiterschaft sei jetzt wieder von 763 auf 1200 erhöht. Abg. Andre (Ztr.) weist darauf hin, daß keine zweite Firma in Württemberg durch den Versailler Vertrag so um ihre Existenz gebracht worden sei wie die Mauserwerke Die Firma habe ihre Arbeiterwohnhäuser verkaufen müssen, um den Oberndorfer Betrieb sortsühren zu können.

Stnttgark. 31. Januar.

^ Um die Erhaltung des Hauvkversorgungsamis. Das Staatsministerium hat sich in seiner heutigen Sitzung er­neut mit der Frage des Hauptversorgungsamts Stuttgart besaßt und beschlossen, auch bei der neuen Reichsregierung mit allem Nachdruck für die Erhaltung des Hauptversor­gungsamts Stuttgart einzutreten.

Mßstände bei Zwecksparkassen. Die Kleine Anfrage des Abgeordneten Wäger betr. Mißstände bei Zwecksparkassen hat das Wirtschaftsministerium wie folgt beantwortet: Die auf dem Gebiet des Zwecksparkasienwesens auftretenden Mißstände können mit den auf Grund der bestehenden Ge­setze zulässigen Maßnahmen nicht ausreichend bekämpft werden. Es wird daher ««gestrebt, für den Betrieb und die Usherwachung von Zwecksparkasien besondere Bestimmungen zu treffen. Nach Mitteilungen der Reichsregieruna ist mit einer Regelung der Frage demnaryst zu rechnen.

^ Die Zinsen der Sriegshr.se. Dis Abgeordneten der NSDAP, haben an das Slacurmmisierium die Anfrage ge­richtet, ob es zutreffe, daß die Hauptsürsorgestelle für Kriegs­beschädigte (Landessürsorgebehörde) die für Darlehen an Kriegsbeschädigte, Kriegshinterbliebene usw. bestimmten öf­fentlichen Gelder (im Plan 1932 2 675 000 -4t> gegen etwa 1 Prozent Zinsen erhalte und sie zu 56 Prozent an die betreffenden Kreise ausleihe, und ob bejahendenfalls dis Staatsministerium bereit sei, künftig diese Vermittlungsstelle auszuschalten und die Darlehen unmittelbar den Kriegsopfern

SAM komm«!-u lassen.

Hy, Wrgermuseum fcmZ Landesverbands des

Mrtt. Gartenbauverban. von Karl

heute die 29. Hauptversammlung Deutschen Gartenbauverbands unter Haußmann- Stuttgart statt. Der Vorsitzende aus, der deutsch« Gartenbau führe heute unter dem D.^. der Auslandskonkurrenz, der Steuern und sozialen Lasten, neuerdings auch noch der Stadtrandsiedlungen und Schrebergärten einen Verzweiflungskampf. In einer Entschließung verlangte die Versammlung ein soforti­ges Eingreifen der Reichsregierung, daß alle vorhandenen Möglichkeiten zur Abwehr des unerträglich gewor­denen ausländischen Wettbewerbs ausgenützt werden, daß insbesondere bei den neuen Handels­verträgen jegliche Bindung gartenbaulicher Erzeugnisse unterbleibt und bis zur Erreichung ausreichender Schutz­zölle eine zweckentsprechende Beschränkung der Ausland seinfuhr erfolgt. Zum Schluß sprachen Ober- landwirtschastsrat Batzlen von der Württ. Landwirt- schastskammer überSLeuergutscheine und andere Steuer, angelegenheiten" und Universitätsprofessor Dr. Lehma n n, Leiter des Botanischen Instituts Tübingen, überDie Er- nährungsphysiologie der Pflanzen in neuzeitlicher Be­leuchtung".

Belohnung für Aufdeckung von Fahrkarkensälschungen.

Nach neuerer Verfügung der Reichsb-ahndireklion werden für die Aufdeckung von Fahrkartenfälschungen künftig Belohnun- gen gezahlt.

Buchführ,-ngsluks der Landwirlschaflskammer. Die Buch­stelle der Württ. Landwirtschastskammer veranstaltet bei genügender Beteiligung einen Buchführungskurs in Stutt­gart, Marienstr. 33, in der Zeit vom 18 bis 17. Februar 1933 (Beginn Mittwoch, 15. Februar, 14 Uhr). In dem Kurs werden an Hand von Buchführungsbeispielen Buchführungs- fragen besprochen, sowie Steuerfragen und Ertragsberech­nungen behandelt. Die Kursgebühren, in denen die Kosten für Vuchführungsformulare und Anleitungen inbegriffen sind, betragen für jeden Teilnehmer 2,50 Mark. Anmeldun­gen zu dem Kurs sind bis 6. Februar an die Buchstelle der Württ. Landwirtschaftskammer, Stuttgart-W., Marienstr. 33, zu richten.

Treugruß sn den Reichskanzler. Im Namen der württ. Nationalsozialisten haben Gauleiter Murr und SA.-Grup- penführer Süd-West v. Iagow am Montag Reichskanzler Hitler folgendes Telegramm zugehen lassen:Der Gau Württemberg und die SA.-Gruppe Südwest grüßen am heutigen denkwürdigen Tag ihren Führer mit der alten Schwabenparole ,Furchtlos und treu'."

Fackelzug der Nationalsozialisten. Aus Anlaß der Ernen­nung Hitlers zum Reichskanzler veranstalteten die National­sozialisten heute abend einen Fackel,zug vom Braunen Haus in der Goethestraße durch verschiedene Straßen der Stadt zum Marktplatz, wo Gauleiter Murr und SA.-Gruppen- sührer v. Iagow sprachen. Die Kundgebung schloß mit dem großen Zapfenstreich.

Zeikungsbeschlagttahme. Die heutige Nummer der kom­munistischenSüddeutschen Arbeiterzeitung" wurde wegen Aufreizung beschlagnahmt.

Stuttgart, 31. Jan. Keine Streupflichtder Ge­meinden. Das württ. Ministerium des Innern hat auf eine Eingabe des Nationalen Deutschen Automobilklubs. Ge, schäftsstelle Württemberg, erwidert, daß weder für den Staat noch für die Gemeinden gesetzliche Vorschriften bestehen, bei Glatteis usw. die Straßen zu bestreuen. Cs wären dafür auch keine Mittel verfügbar.

Die Danzigflieger kommen nach Stuttgart. Das Flug­zeug mit der LosungDanzig bleibt deutsch!" auf seinen Tragflächen hat nach der Kundgebung in Danzig seinen Flug angetreten. In verschiedenen Städten fanden Be­grüßungen durch staatliche Behörden und die Stadtverwal­tungen statt. Anfang Februar werden die Flieger nach Süd- deutschland kommen. Am 8. Februar werden sie in Böb­lingen landen. Um die Mittagszeit werden sie einen Rund­flug über Stuttgart machen, wobei Flugzeuge des Württ. Luftfahrtverbandes und der Akademischen Fliegergruppe Stuttgart das Geleite geben. Am Abend um 8 Uhr findet im Festsaal der Liederhalle unter Mitwirkung des Lieder­kranzorchesters und des A. L. Schwaben eine große öffent­liche Kundgebung statt, bei der voraussichtlich ein Mitglied der württ. Regierung die Flieger begrüßen wird.

Die Reichsmeßzahl für die Lebenshaltungskosten ist im Durch­schnitt des Monats Januar 1933 um 0,8 v. H auf 117,4 (gegenüber 1l8,4 im Vormonat) zurückgegangen.

Aus dem Lunde

LiettShelm, 31. Jan. Falschgeld. Hier sind falsch« Einmarkstücke sestgestellt worden. Di« Fälschung ist gut ge­lungen.

Vom unteren Neckar. 31. Jan. Zu Tode aestürzt. Beim Nachhausegehen ist in Eberbach a. N. ein 54,abrieer dsi Treppe herabgestürzt. Er blieb m bewußtlosem "«IM Nacht in der großen Kälte liegen. Nach Krankenhaus starb er.

Zustand die auf den S-hie neu In

der Einlieferun gm». ' - Bahnstrecke Crcnlsheim

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Crailsheim, 31. Jan. Tv An­

der Nacht auf Montag wurde auf de- Jagstheim die 52 I. a. verheiratete Ba-,

Elpersheim, OA. Mergentheim, vom Zug über,-... getötet. Da der Vorfall unbemerkt blieb, wurde dis erst am Montag früh aufgefunden. Be, der Bedauernswerten sollen sich in letzter Zeit Spuren von Schwermut gezeigt

Gmünd. 31. Jan. Wieder Fachtagung. Das Gmünder Forschungsinstitut hat die Absicht, in diesem Jahr vom 19. bis 21. Juni wieder eine Fachtagung cbzuhalten. Das Motto lautetWiederaufstieg".

Dettenhausen. OA. Tübingen. 31. Jan. Wildswweine imSchönbuch. Nachdem schon im Spätsahr sowi' m letzter Zeit die Wahrnehmung gemacht wurde, daß Mio- schweine sich eingenistet haben und auch schon einige S ückr zur Strecke gebracht werden konnten, wurde am letzten Samstag von Förster Zeyher von hier ein Rudel Wild­schweine eingekreist. Bei einer sofort angestellten Treibjagd im Waldteil beimBackofen", Forstbezirk Plattenhardt, konn­ten zwei Stück erlegt werden.

Schwenningen, 31. Jan. Meteor niedergezan. g e n. Am letzten Freitag, etwa abends um 10 30 Uhr ging am westlichen Himmel ein Meteor mittlerer Größe nieder. Seine Leuchtkraft war sehr stark. Wie bet allen Mstro"en und Sternschnuppen dauerte die Helligkeit nur einig' Ss» künden an. Gleich einem Kometen war hinter ihm die ^"hn vo.t unzähligen Funken gezeichnet. Mit leicht ntzr ' sism Kurs sauste die Feuerkugel fast senkrecht zur E-de. G'-iH einer großen Leuchtkugel sah man den glühenden Himmels­körper mitten über der Stadt Schwenningen.

Göppingen, 31. Jan. Todesfall. Gestern ist Albert Tritschler, Inhaber der Firma Gustav Haueifeg, in Langenau plötzlich verstorben. Er beteiligte sich an einer Jagd und erlitt unterwegs einen Schlaganfall.

Oggelshausen OA. Riedlingen, 30. Jan. Brand. Am Samstag nachmittag brannte das Oekonomiegebäud« de« Zimmermeisters Joses Schmid ab. Dank des raschen Ein­greifens der Feuerwehr konnten alles landwirtschaftlich« In­ventar und das Wohnhaus gerettet werden. Der Schade« ist durch Versicherung gedeckt. Das Feuer soll von einem zündelnden Kind verursacht worden sein.

Meckenbeuren OA. Tettnang, 30. Jan. Nichts ist ja sein gesponnen... Der Einbruchsdiebstahl, der nn Sommer letzten Jahres bei einem hiesigen Landwirt und Viehhändler verübt wurde, ist jetzt geklärt worden. Der Viehhändler, der in der Tettnanger Straße wohnt, ivar vom Markt aus Ravensburg zurückgekehrt, wobei er seine Hose mit dem Geldbeutel in der im Parterre liegenden Wohnung ans Fenster hängt«. Der Geldbeutel enthielt etwa» mehr als 100 Mark. Als der Viehhändler wieder vom Feld zurückkam und die Hose wegnehmen wollte, war der Geld­beutel verschwunden. Man vermutet«, daß er von einem vorüberziehenden Handwerksburschen gestohlen worden sei und die polizeilichen Ermittlungen waren ergebnislos. In den letzten Tagen ist jetzt demselben Viehhändler und Land­wirt ein Wechsel von über 160 Mark präsentiert worden. Der Bezogene hatte keinen Wechsel unterschrieben und war sich einer Schuld nicht bewußt. Der Wechsel war einfach ge- fälscht und mit dem Namen des Viehhändlers unterschrieb.-n. Dabei stellte sich heraus, daß der Wechsel von seinem eig­nen Nachbarn gefälscht war, und zwar von einem Elektro­monteur. Auch den Diebstahl des Geldbeutels hat er zu­gegeben.

Friedrichshafen, 30. Januar. Einschränkung ^ e» Schiffahrtsbetriebs im Untersee. Wegen stac­ker Eisbildung im Untersee (Zeller See) mußte der Schiffs­verkehr Mischen RadolfzellIznang"^chenau vom 27. Ja­nuar an bis auf weiteres eingestellt werden. Der Ver?'3r Zwischen ReichenauGaienhofenWangenSteckhornÜh- ningen wird noch ausrechterhakten.

Aigmarmgen. 30. Januar. Brand. Am Samstag abend sind in Hauseiz am Andelsbach Wohnhaus und Oekonomi«. gebäude des Waguermeisters und Landwirts Anton Hellig wahrscheinlich infolge von Kurzschluß abgebrannt. Äußer dem Vieh konnte nichts gerettet werden.

Eßlingen. 31. Jan. Kundgebungen. Aus Anlaß der Bildung der neuen Regierung schlossen sich gestern nach­mittag zahlreiche Eßlinger Kommunisten zusammen, um in Umzug und durch Sprechchöre gegen den neuen Reichs­kanzler und das Neichskabinett zu demonstrieren. Da sich der Umzug durch die Straßen der Stadt in Ordnung voll­zog, sah die Polizei nirgends Anlaß zum Einschreiten. Erst abends um 9 Uhr, als Gefahr unerwünschter Zusammen­rottungen bestand, griff die Polizei ein und zerstreute große Ansammlungen auf dem Marktplatz. Heute morgen gegen 8 Uhr zogen Trupps von Kommunisten nach der Maschinen­fabrik in Mettingen, wo versucht wurde, die Arbeiter zum Streik aufzusordern. Die Bemühungen hatten keinen Er­folg, die Belegschaft erschien vollzählig. Die Polizei war auch hier anwesend, brauchte aber nirgends -inzugreisen.

Ludwigsburg, 30. Jan.Reinhardt-Kaserne". Auf Anregung der Truppe ist dieFahrerkaserne" an der Königsallee, die frühere Trainkaserne, zu Ehren des ver­storbenen Generals der Infanterie Walter Reinhardt inReinhardts-Kaserne" umbenannt worden.

Ludwigsburg. 30. Jan. Umzug. Nach dem Umzug der Sozialdemokraten am 22. Januar, der zu verschiedenen Zwischenfällen führte, veranstalteten am Samstag die Kom­munisten einen Umzug mit Musik und roten Fahnen, bei dem sich Zwischenfälle nicht ereigneten.

Laufsen a. N., 30. Jan. Belebung der Bau­tätigkeit. Während die Bautätigkeit im Vorjahre in hiesiger Gemeinde ziemlich gering war, sind bis jetzt bereits zehn Neubauten, darunter sechs landwirtschaftliche Anwesen und eine größere Fabrik, in sichere Aussicht zu nehmen.

Deikersheim OA. Mergentheim, 30. Jan. Ruhestand. Dekan Dr. Gustav Hahn von hier wurde wegen ernster Krankheit in den Ruhestand versetzt. Er stand 1914/18 als Leutnant und Kompagniesührer im Feld, erwarb sich eine Reihe von Auszeichnungen und wurde schwer verwundet. In Fünfbronn geboren, war er zweiter Stadtpfarrer in Vai­hingen, dann Pfarrer in Gündelbach und seit 1926 Dekan in Weikersherm. Jetzt ist der begabte Mann im Alter von erst 47 Jahren in den Ruhestand getreten.

Hechingen, 30. Jan. Zuchthaus für «inen Brandstifter. Das Schwurgericht hat den 47jährigen Werkmeister Wilhelm Vogt von Bisingen. der am Ab nd des 3. Dezember v. I. sein Doppelwohnhaus angezündet hatte, um in den Besitz der Brandversicherungssumms zu kommen, zu 2 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt.

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Bürgermeislerwahlen. In Bronnweiler, OA. Reut­lingen, wurde der seitherige Bürgermeister Scheu rer mit 231 von 233 abgegebenen Stimmen und in Dornstetten OA. Freudenstadt Bürgermeister Wößner mit 644 von 660 gültigen Stimmen zum drittenmal gewählt. In Stei­nenberg OA. Schorndorf wurde Verrvaltungsprattikant Hardung (Cannstatt) gewählt.

Nachdem die im Juli v. I. stattgehabte Ortsvorste^er- wähl in Pfaffenhofen, OA. Brackenheim, für ungü t g erklärt war, hat am Sonntag eine Neuwahl stattgefunden. Das Ergebnis ist mit nur einer Stimme Unterschied das­selbe wie beim letzten Wahlgang. Es haben abgestimmt von 665 Wahlberechtigten 646. Von 644 gültigen Stimmen er­hielten Amtsverweser Klenk 324, Verwaltungspraktikant Schmid (Brackenheim) 320 Stimmen. Zwei Stimm:» waren ungültig. Klenk ist somit mit vier Stimmen Mehr­heit gewählt.

Lokals

Ivildbad. 1. Februar 1SL3.

Schühenverein Midbad gegr. 1843. Wie wir von der j Vereinsleitung erfahren, findet der diesjährige Familien­abend am Samstag, den 18. Februar im Hotel Post statt. Die Durchführung des aufgestellten Programms wird sämt­liche Besucher bestens befriedigen, worauf wir die Mitglie­der heute schon aufmerksam machen wollen.

Der Douaumont-Attm, der am Donnerstag und Freitag in derAlten Linde" ausgeführt werden sollte, muß Um­stände halber verschoben werden. Voraussichtliche Vorführung .Ende Februar.