Aus dem Lande
Leonberg. 8. Dez. Die Schulden der Stadt. In der gestrigen nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung wurde ein Antrag angenommen, wonach die Schulden der Stadt durch Verkauf von Grundstücken gedeckt werden sollen. Die Umlageerhöhung und die Erhöhung der Bürgersteuer aus 800 Prozent ist also abgewendet.
Heilbronn. 8. Dez. VollsitzungderHandwerks- kammer. Am 6. Dez. fand hier die S7. Vollversammlung der Handwerkskammer statt. Dem Kammervorsitzenden Hilpert wurde aus Anlaß seines 6V. Geburtstags Dank und Anerkennung der Kammer ausgesprochen. Syndikus Dr. Frey berichtete über die Tätigkeit der Kammer und schilderte dabei die trostlose Lage des Unterländer Hand- werks. Am größten ist die Notlage bei all den Gewerben, deren Kundschaft die Landwirtschaft ist: Schmiede. Wagner, Sattler; nicht besser steht es bei den Bekleidungsgewerben. Di- Bitte, alles in Bewegung zu setzen, um weitere Reichs- und Landeszuschüsse für Instandsetzung^ arbeiten an Wohngebäuden zu erwirken, eine Bitte, die tags zuvor dem Finanzminister in Stuttgart persönlich vorgetragen wurde, wurde dringend wiederholt.
Pfullingen. 8. Dez. Der Ausgleich des Voranschlags für 1932. Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung eine Entschließung gefaßt, in der die Staatsregierung gebeten worden ist, die Bezüge der Gemeindebeamten der geschwächten Leistungsfähigkeit der Gemeinden anzupassen. Auf diese Entschließung hin teilte das Oberamt mit, daß die Bezüge, der Gemeindebeamten in Verbindung mit denjenigen der Staatsbeamten nur durch Gesetzgebung geändert werden können. Bezüglich des Ausgleichs des Etats wird der Stadtverwaltung zur Auflage gemacht, daß sie unverzüglich weitere Streichungen dem Gemeinderat vor- zufchlagen habe. Der Gemeinderat nahm die Einsparungsvorschläge des Stadtpflegers ohne Aussprache an.
Ebingen. 8. Dez. Todesfall. Im Alter von 78 Jahren starb unerwartet rasch Carl Friederich, der Gründer und Seniorchef der Firma Gebrüder Friederich, Tikot- warenfabrik in Ebingen. Aus kleinen Anfängen hat Friederich seinen Betrieb zu einem der größten der Stadt ausgebaut.
Göppingen, 8. Dez. Gewerbsmäßige Erpresserin. In den Monaten Juli und August d. I. erhielten mehrere hiesige Geschäftsleute in einwöchigen Zeitabständen abwechslungsweise Briefe von einer Frauenhand, in denen jeweils unter Androhung eines familiären Skandals Geldbeträge von 30—50 gefordert wurden. Als Bestimmungsorte wurden regelmäßig ziffernmäßige Postlageradressen beim hiesigen Postamt genannt. Trotz sorgfältiger polizeilicher Ueberwachungsmaßnahmen während der üblichen Schalterzeiten gelang es nicht gleich, die Briefschreiberin zu ermitteln, bis sie eines Abends von einer Privatperson beim Abholen am Spätltngsschalter beobachtet und gleichzeitig gestellt wurde. Es handelt sich um die verheiratete übelbeleumundete 27 I. a. Maurersehefrau Hedwig M a i- s e r von hier, die erst im Mai d. I. zusammen mit ihrer Schwester wegen einer gleichen Erpressung an einem Sa- lacher Kaufmann, den beide um über 10 000 -N gebracht hatten, vor dem Göppinger Schöffengericht stand. Jetzt verurteilte sie das Göppinger Schöffengericht wegen des neu n Falls zu einer Gefängnisstrafe von 4 Monaten und zur , Tragung der Kosten des Verfahrens.
Ulm, 8. Dez. Geld oder Leben. Ein junger Vinfch« kam abends in einen Laden und hielt der Ladnerin einen Revolver vor das Gesicht mit dem Ruf „Geld oder Leben". Die Ladnerin hatte schon abgeliefert, mußte aber olle Behältnisse öffnen. Der Räuber drohte zu schießen, wenn sie innerhalb fünf Minuten einen Laut von sich gebe. Er entkam in der Dunkelheit.
Vom unkeren Neckar. 8. Dez. Christb 8 ume werden
im G ro ß e n g estohle n. — Wildschweinschäden.
In den Wäldern am unteren Neckar werden die Christbäume gleich im Großen gestohlen. Dieser Tage kam bei Weisbach ein Lastkraftwagen aus Mannheini gleich mitten in den Wald gefahren und ohne Federlesen hieben die Burschen ein halbes Tausend Tannenbäume um. Zum Glück wurden sie noch rechtzeitig erwischt. — Wildschweine haben auf der Markung Waldkatzenbach erheblichen Schaden angerichtet und die Winterfrucht vernichtet.
holzelfingen OA. Reutlingen, 8. Dez. Krebsopera- tionc» an Pferden. Var einigen Jahren wurde hier ein Pferd, das an einem Fuß am Strahikrebs litt, von einem Schmied aus dem bayerischen Allgäu operiert. Im gleichen Orte befand sich nun wiederum ein an zwei Hufen krebs- krankes Pferd. Da nun zur Zeit der betreffende Schmied aus dem Allgäu krank ist, erschien an dessen Stelle stins Frau zur Operation. Etwa 8 Wochen sind nun seit der Operation am zweiten Pferd verflossen, und die von der Schmiedfrau mit sachkundiger Hand entfernten kranken Hufsträhle sind seither wieder normal, ganz gesund nachgewach- sen und geheilt, so daß die Operation als gelungen bezeichnet werden kann.
Langenau OA. Ulm, 8. Dez. Ueberfall. Dieser Tag- besuchte eine Frau aus der bayerischen Nachbarschaft ihre Verwandten im Württembergischen. Gegen Abend machte sie sich mit dein Fahrrad auf den Heimweg. Infolge der vorgerückten Stunde begleitete sie ein junger Mann. Kurz vor Riedheim sprangen zwei Männer in den Weg und hielten die Frau an. Der Begleiter, der etwas zurückgeblieben war, kam auf ihre Hilferufe herbei. Es gelang nun den beiden, zu entkommen. Auf dein Rückweg wurde der junge Mann innerhalb vom „Stäudle" wiederum überfallen. Er konnte sich aber der Angreifer mit der Fahrradpumpe erwehren und gelaugte dann glücklich nach Hause.
Unterkirchberg OA. Laupheim, 8. Dez. Aufdeckung einer Falschmünzerei. Den Landjägern von Dell- mensiugen und Erbach ist es gelungen, einer Falschmünzerwerkstatte auf die Spur zu kommen. Schon vor einigen Monaten wurden in der Umgebung falsche Silberstücke in den Verkehr gebracht. Nun wurde der verheiratete arbeitslose Maurer Johannes Bischofs in Donaurieden beim Ausgeben eines falschen Silbersiückes erwischt und sofort verhaftet, während sein Sohn, ein stellungsloser Kaufmann, entfliehen konnte und seinen ebenfalls arbeitslosen Bruder w Unterkirchberg benachrichtigte, der die Werkzeuge beiseite schaffte. Sie konnten aber ebenfalls verhaftet werden. Der eine legte ein umfassendes Geständnis ab. Die drei Verhafteten wurden in das Amtsgerichtsgefängnis Ehingen gebracht.
Vom Ries, 8. Dez. Der Landwirtssohn Joses Seefried in Laub geriet beim Holzfällen im Wald unter einen Baumstamm, der ihm den Brustkorb eindrückte, so daß der Schwerverletzte noch am Abend verschied.
Ganz gleich, woraus Gle Ihren Kaffee kochen — ob aus öohnenkaffee, Kornkaffee oder Malzkaffee — immer wird das GetrLnk voller, herzhafter und trotzdem billiger durch einen Ansatz -er Kaffeewürze
Vom Bodensec, 8. Dez. Wegen fahrlässiger Tötung sünfMonate Gefängnis. Der Chauffeur des Prinzen Lennart von Schweden, Franz Xaver Greindl, murd* wegen fahrlässiger Tötung zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Greindl hatte zwischen Reichenau und Konstanz den radsahrenden 62jährigen Landwirt Schmid angesahren und getötet. Es wurde sestgestellt, daß Greindl mehrfach wegen zu raschen Fahrens bestraft worden ist, das letzte Mal zwei Tags vor dem Unfall. Den Unfall hatte er dadurch verschuldet, daß er in wahnsinnig raschem Tempo fuhr.
Tübingen. 8. Dez. Studentenschaft und ?rei- williger A r b e i t s d i e n st. In der letzten Asta-Sitzung wurde folgender Beschluß gefaßt: Der Tübinger Asta anerkennt die sachliche Notwendigkeit einer gewissen Vereinheitlichung der württ. Arbeitsdienstorganisation. Er steht aber auf dem Standpunkt, daß jede Vereinheitlichung ihre Grenze an dem hündischen Aufbau der Lager und dem selbständigen Gestaltungswillen der jungen Generation findet.
Kleineislingen OA. Göppingen, 8. Dez. Tödlicher Autounfall. Ein Eislinger Lastzug kam auf der Fahrt bei Vaihingen a. F. heute früh gegen 4 Uhr auf der glatten Straße ins Rutschen und wurde aus der Fahrbahn geschleudert. Der Beifahrer Otto Dosier von hier kam bei dem Unfall ums Leben. Er hinterläßt Frau und Kinder.
Vom bayerischen Allgäu, 8. Dez. Ungetreuer Postschaffner. Der verheiratete Postschaffner Andreas Streite! von Krumbach hatte Postgelder in Höhe von 300 Mark unterschlagen und war dann nach Memmingen geflüchtet, wo er verschiedene Zechprellereien beging. Obwohl er verheiratet war, feierte er „Verlobung" und wurde vom Festmahl weg verhaftet. Das Gericht in Memmingen hat ihn nun wegen Amtsunterschlagung zu 1 Jahr 2 Monaten Zuchthaus verurteilt.
Lokales.
Wildbad» 9. Dezember 1932.
Die gefährliche Linbrecherbande in Wildbad ermittelt und in Pforzheim ausgehoben. Als Täter für den im Feinkosthaus Kloß hier in der Nacht zum 7. ds. verübten schweren Einbruch wurden gestern früh in Pforzheim als Täter ermittelt und festgenommen: Der 23 Jahre alte verh. Ringmacher Erwin Hermann von Büchenbronn wohnhaft in Pforzheim, der 21 Jahre alte led. Hilfsarbeiter Emil Blind von Pforzheim, und der 21 Jahre alte led. Schlosser Adolf Hörger von Mundelsheim, ebenfalls wohnhaft in Pforzheim. Bei Aufnahme des Tatbestands am Morgen nach der Tat, wurde bei Absuchung der Umgebung des Tatorts festgestellt, daß die Täter in Richtung Bahnhof Wildbad, kleine Papierabfälle, von gestohlenen Kaubonbons bei Kloß rührend, weggeworfen hatten und sich demnach talabwärts gewendet haben müssen. Der Schwerpunkt der Nachrichtenausgabe wurde deshalb nach dieser Richtung verlegt. Bald darauf ist von der Landjägerstelle Calmbach die Nachricht eingegangen, daß frühmorgens zwischen 5 und 6 Uhr, drei Radfahrer, mit auffallend vielem Gepäck, talabwärts gesehen wurden. Da der Einbruch erst um 7 Uhr entdeckt und angezeigt wurde, haben die Täter noch vor Tagesanbruch in Pforzheim untertauchen können. Nach den Aufforderungen in der Presse, hat der Ortsgruppenleiter Karl Schmid hier, auf der hiesigen Landjägerstelle die wichtige Mitteilung gemacht, daß sich die drei Einbrecher (von denen Schmid aus seiner früheren politischen Tätigkeit her, den Rädelsführer Erwin Hermann kannte), mit ihren Fahrrädern in der Tatnacht, bis etwa um 12 Uhr nachts bei ihm (Schmid) gewesen seien. Schmid behauptete zunächst daß er keinen von den Einbrechern kennen und auch nicht wissen würde wo sie her seien. Bei den weiteren Beobachtungen des Schmid wurde jedoch festgestellt, daß er nach seinem ersten Verhör mit der Bahn zu dem Rädelsführer Hermann nach Pforzheim fuhr, was dem Schmid zur Ausfindigmachung des Nestes absichtlich gestattet wurde. Bei der Anwesenheit des Schmid in der Wohnung des Rädelsführers Hermann in Pforzheim, hat der Einbrecher dem Schmid sein Versteck gezeigt. Das Versteck befand sich im Schlafzimmer des Hermann in einer dortigen holen Wand, die nach außen derart geschickt verwahrt war, daß ohne spätere Mitteilung des Schmid, jedenfalls kein Mensch dahinter gekommen wäre. Nach seiner Rückkehr von Pforzheim in dieser Nacht wurde Schmid am Bahnhof Wildbad festgenommen. Er hat dann auf Vorhalt der Beweise genaue Angaben über seine Wahrnehmungen in Pforzheim gemacht und alles angegeben, was er wußte. Sein allzulanges Schweigen hat Schmid u. A. damit begründet, daß es sich im vorliegenden Fall um ganz gefährliche Verbrecher handelt, die stets Schußwaffen bei sich führen und die über Leichen gehen, die ihm den Revolver auf die Brust gesetzt und ihm bei etwaigen Verrat mit Erschießen gedroht hätten. Auf die wichtigen Mitteilungen des Schmid hin, ist Oberlandjäger Ebert gestern früh im Auto, mit dem Bestohlenen Kloß zur Fahndungspolizei nach Pforzheim gefahren. Die Fahndungspolizei hat dann sofort die erforderlichen Schritte zur Aushebung der in verschiedenen Stadtteilen befindlichen Einbrechernester, in die Wege geleitet. — Stellt sich der Verbrecher zum Kampf, oder ergibt er sich, ohne seine Schußwaffen gegen den vor seiner Glastürq
stehenden Landjäger und Kriminalbeamten zu gebrauchen? war das Denken der vor der Türe des Einbrechers Hermann stehenden Beamten. Nach etwa viertelstündigem Klopsen und Auffordern öffnet endlich seine Frau die Türe. Der Verbrecher läßt sich fesseln und abführen und macht die Ablegung von Geständnissen von der Schonung seiner Frau und Kind abhängig, was ihm gewährt wird. — Auf seinem : Tisch zu Hause liegt eine, mit 10 scharfen Patronen geladene ! Armeepistole, entsichert!. — Die beiden andern, weniger ! gefährlichen Einbrecher, wurden gleichzeitig in ihren Woh- l nungen aus dem Bett geholt und ebenfalls sofort Himer. Schloß und Riegel gebracht. Neben einer Menge Schußwaffen, Munition, Dolche, und neben den in Wildbad ge- ' stohlenen Sachen, wurden in den Wohungen der Einbrecher ! auch noch von den in Birkenfeld und Mühlacker und anderen I Orten, ausgeführten Diebstahlen, Sachen gefunden, so daß ! gleichzeitig eine Reihe weiterer Einbrüche ihre Aufklärung ! fanden und noch finden werden. Auch der in der gleiche»! i Nacht, in der Laienbergstraße hier verübte Hasendiebstahl, wird seine Aufklärung finden. Die Lokale der Pforzheimer > Fahndungspolizei füllten sich nach und nach mit den Ein- ' brechern abgejagten Dietrichen und Einbrecherwerkzeugen, j mit Waffen, Delikatessen, Berge von Schokolade, Rauch- . waren, neue Anzüge, Mäntel usw. usw. Herr Kloß erhielt seine gestohlenen Sachen fast restlos zurück. Der Pforzheirner j Polizeidirektor, hat nach Festnahme der Täter und Sicherstellung der Beute, den in der Sache tätigen Beamten sein Lob und seine Anerkennung ausgesprochen. Irgend ein Grund zu parteipolitischer Ausschachtung dieser Diebstähle oder zu sonstiger Beunruhigung, liegt nicht vor. Die Führer der politischen Parteien und Gewerkschaften unseres Bezirks bürgen dafür, daß die Bewegungen ihrer Orgamsatio« neu zu keinem Einzelterror ausarten.
Bezirksschau der Geflügel- und kaninchenzüchtervereine des oberen Lnztals. Am Samstag und Sonntag findet M der städt. Turnhalle die 15. Bezirksausstellung obiger Vereine statt. Die Ausstellung wird die größte ihrer Art werden, die je in Wildbad gezeigt wurde. Wenn auch diesmal das Geflügel vorherrscht, so werden die Kaninchen trotzdem in einer Zahl vorhanden sein, die derjenigen früheren Jahre nicht nachsteht. Etwas besonderes werden die weißen Angora darstellen, die in einer seltener Anzahl ausgestellt sein werden. Der Besucher wird seine Freude haben an all den ausgestellten Prachtstücken deutschen Züchtersleihes. Wer deshalb das kleine Eintrittsgeld nicht scheut, wird Samstag und Sonntag der Turnhalle einen Besuch abstatten, der ihn erfreuen wird. S.
Basler Mission. Mit dem Film „Uülan", der am Sonntag den 11. Dezember in der evangelischen Stadtkirche gezeigt wird, bietet die Basler Mission in diesem Jahr etwas besonders Wertvolles. Diese laufenden Bilder geben einen Ausschnitt aus dem vielgestaltigen Leben des chinesischen Volkes und bringen uns das Schicksal einer jungen Frau wirklichkeitsnahe. Der Film wurde nicht etwa in einem Filmtheater gestellt und gedreht, sondern von Missionaren in SüdchMa ausgenommen. So trägt er das Kennzeichen der Echtheit an sich. Wer etwas wirklich Gutes aus dem chinesischen Volksleben sehen will, versäume nicht, die Veranstaltungen zu besuchen. Er wird nicht enttäuscht sein. (Siehe Anzeigenteil!)
Benutzung von Lil- und Hchnelftüuen mit Arbeiter- und Schüleckarlen. Die bisherige Beschränkung, wonach Eil. und Schnellzüge mit Schülerrückfahrkarten, Arbeiterrückfahrkarten und Arbeiterkarten für Binnenschiffer nur benützt werden konnten, wenn die Karten auf mindestens 76 Kilomet-'- lauteten, fällt am 15. Dezember weg. Von diesem Tag an tön- nen also Eil, und Schnellzüge mit den genannten Fahrausweisen ohne Einschränkung gegen Zahlung des tarifmäßigen Eil- oder Schnellzugszuschlags benützt werden- Vom gleichen Zeitpunkt an können die Reichsbahndtrektionen di« Benützung von Eil- und Schnellzügen mit Arbeiterwochenkarten und Kurzarbeiterwochenkarten z-gen Zuschlagszahlung in Einzelfällen gestatten. Im Bereich der Reichsbahndirektion Stuttgart werden versuchsweise bis aus weiteres alle Eil- und Schnellzüge hierfür frei- gegeben. Eines besonderen Antrags ! i der Reichsbahndirektion Stuttgart bedarf es im Einzelsall also nicht. Wüter wird noch darauf hingewiesen, daß Arbeiterrückfahrkarten seit 15. Oktober d. I. die En ^ . nungsgrenz »
von 250 Kilometer nicht me», r besteht. Es können also jetzt Arbeiterrückfahrkarten nach allen Bahnhöfen im Reichsbahngebiet ansgegeben werden, wenn die tariflichen Voraussetzungen für dis Erlangung dieser Vergünstigung erfüllt sind.
Sendefolge der Slullgarler Sands»«! M.
Samsing, I». Dezember:
8.15: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.15: Wetterbericht, Nachrichten. 7.28—8.88: Echallplatt-N. 18.88: Nachrichten. 10.85. Violtnmustk sremd« Nationen. 11.85: Zeitangabe, Wetterbericht. 12.80: Wetterbericht. 12.2Ü; rtt- Verstünde. 12.58: Schallplatte». 18.15: Zeitangabe. Nachrichten, Wsttcrbs.i«». 13.38: Konzert. 14.38: Feierstunde. 15.88: Jugendstunde. 18.38: T'anz- snnipbonie». 17:88: Konzert. 13.15: Sportbericht. 1 S: 2 >: „Warum Krisis rar bildenden Kunst?" 18.58: Zeitangabe, Wetterbericht Nachrichten. 18.88: Port r'ilaobalg zur Aetchcrwclleninusik. 28.88: Luftiger Abend. 22.Ü8: Lustiger Hör» terichi vom Fußoallwettspiel: Südfunk — Landestheater. 22.28: Zeitangab», Wetterbericht, Nachrichten. 22.45—24.88: Nachtmusik,
kleine llachrichlen ans aller well
Neue Ausgaben des „Völkischen Beobachter". Der Völkische Beobachter-München kündigt an, daß vom 1. Januar an in Berlin zwei neue Ausgaben des Blatts erscheinen werden, ein« „Berliner" und eine „Norddeutsche" Ausgabe, als deren Herausgeber Adolf Hitler zeichnen werde. Die Neugründung solle aber kein Wettbewerb für den von Dr. Göbbels ge»
: leiteten „Angriff" sein.
l Zeikungsverbot. Die pazifistische Wochenschrift „Das andere Deutschland" ist vor einiger Zeit auf sechs Monade verboten worden. Der Verlag hat nun aber ein« Schrift „Der Vortrupp" herausgegeben. Da dieses Blatt nur einen ^ Asatz für „Das andere Deutschland" darstellt, ist «s nach dem Erscheinen der ersten Nummer ebenfalls verboten worden-
! , .^r^uzer „Köln" tritt seine Weltreise an. Der Kreuzer
' „Köln" hat am Donnerstag vormittag in Wilhelmshaven die Ausreise zu seiner einjährigen Fahrt um die Welt angetreten. Die Besatzung des Schiffs ist 530 Mann stark. Unter den mitfahrenden Seekadetten befinden sich auch die U« b e rieb e n d e n des Schulschiffs „Niobe".
11 Todesopfer in Vremnih. Bei der Explosion in der I. G. Farbenindustrie in Premnitz (Mark) sind bis jetzt ' 7 Tote geborgen, weitere 4 Tote liegen noch unter den > Trümmern. 7 Personen sind schwer verletzt, doch soll keine Lebensgefahr mehr für sie bestehen. ^