ehemaligen Kapitulanten 88,5 v. H. Nach der Statistik ist bei den Beschädigten mit rund 10 000 Sterbefällen jährlich zu rechnen.
Der Döblinger Landfriedensbruchprozeß. In der Nacht zum 24. Juli d. I. kam es in Böblingen zu einer politischen Schlägerei zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten, die jetzt die Große Strafkammer des Landgerichts Stuttgart beschäftigt. Nachdem ursprünglich 34 Beschuldigte in das Verfahren verwickelt waren, wurde nur gegen 16 Beteiligte, neun Kommunisten und sieben Nar-onaisozialisten, Anklage wegen schweren und einfachen Landsriedensbruchs und Waffenvergehens erhoben. Nach der Anklage versammelten sich an jenem Abend Angehörige der Antifa, um heimkeh 'enden auswärtigen Nationalsozialisten, die an einer Feier im Flughafenhotel teilgenommen hatten, aufzulauern. Es kam an verschiedenen Stellen zu schweren Schlägereien, bei denen von beiden Seiten scharfe Schüsse abgegeben wurden, so daß es zahlreiche Verletzte gab. Urteil folgt.
Vom Landtag. Die Abgeordneten des CVD. haben beantragt, daß die regelmäßige Redezeit im Landtag eine Stunde, bei Besprechung von Großen Anfragen 30 Minuten nicht überschreiten soll. Ausnahmen können zugelassen werden.
Die glatten Straßen eine Gefahr für Tiere. Der Abgeordnete Wernwag (BB.) hat im Landtag folgende Kleine Anfrage gestellt: Mit Rücksicht,auf den Kraftverkehr wurde die Oberfläche der Straßen so glatt hergerichtet, daß der Verkehr mit Zugtieren äußerst gefahrvoll wird. Die Tiere rutschen aus, brechen die Füße usw. Ich frage das Staatsministerium, ob es bereit ist, dafür zu sorgen, daß die Straßen aufgerauht werden, damit derartige Unfälle vermieden werden.
8V. Geburtstag. Geh. Kommerzienrat Arthur Fab er, Inhaber der großen Holzfirma in Bietigheim, feiert am 19. Oktober den 80. Geburtstag.
Aus dem Lande
Skammhelm OA. Ludwigsburg. 18. Okt. Waffen- fund. Eine Durchsuchung nach Schußwaffen wurde laut „Ludwigsburger Zeitung" gestern bei hiesigen Nationalsozialisten durch Landjägerbeamte vorgenommen. In einem Falle wurde ein Selbstladepistole mit Munition vorgefunden und beschlagnahmt. Dem Besitzer soll die Waffe von Verwandten überlassen worden sein. Die Beteiligten werden sich wegen Verletzung der Anmeldepflicht zu verantworten haben.
Hellbraun. 18. Okt. Bruckmann leat den Vorsitz des „Werkbunds" nieder. In der Vorstandsund Ausschußsttzung des „Deutschen Werkbunds" in Berlin gab Geheimrat Dr. Peter Bruckmann bekannt, daß er den Vorsitz niederzulegen gedenke. Bruckmann wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt und behält Sitz und Stimme im Ehrenausschuß. Die Wahl eines Nachfolgers soll im November erfolgen.
Vöckingen OA. Heilbronn, 18. Okt. Die Erwerbslosen im Rathaus. Wie von der Polizeidirektion Heilbronn zu der Mitteilung der Süddeutschen Arbeiterzeitung über die Besetzung des Rathauses im Anschluß an eine Versammlung durch Erwerbslose mitgeteilt wird, kann von einer Besetzung des Rathauses keine Rede sein. Es handelte sich lediglich darum, daß eine Grupps von Erwerbslosen sich nach der Versammlung zum Fürsorgebeamten ins Rathaus begab, um dort Vorschüsse auf die Winterhilfe zu erbitten. Als ihnen dies verweigert wurde, zogen sie durchaus friedlich wieder ab.
Neckargartach OA. Heilbronn, 18. Okt. Sanierung oder Eingemeindung. Da Neckargartach nicht mehr in der Lage ist, die für die Wohlfahrtsfürsorge nötigen Gelder aufzubringen und Vorstellungen bei der Regierung, sowie bei der Amtskörperschaft keinen Erfolg hatten, wurde im Gemeinderat folgende Entschließung gefaßt: 1. Sanierung durch den Staat oder Eingemeindung nach Heilbronn; 2. Gewährung weiterer Mittel durch die Amtskörperschaft.
Vom unteren Neckar, 18. Okt. Dreister Schwindel. In verschiedenen Orten des Neckartals, so in Eberbach, Hirschhorn, Neckarsteinach bot ein junger Mann aus Ag- lafterhausen Weintrauben den Zentner zu 8.50 an. Er ließ sich je Zentner Vorauszahlungen von 50 Psg. geben. In Neckarsteinach kassierte er so 32.25 Mark. Man kam aber auf den Schwindel und ließ ihn verhaften.
Gmünd, 18. Okt. In den Ruhestand. Dr. Anton M ö h l e r, der große Förderer der Kirchenmusik, trat in den Ruhestand und hat seinen Wohnsitz in feiner Vaterstadt Gmünd genommen. Er ist ein Bruder des verstorbenen Oberbürgermisters Möhler-Gmünd. Aus seiner Feder gingen Werke hervor, die über die Grenzen Deutschlands hinaus Beachtung fanden.
Der Freiwillige Arbeitsdienst für Mädchen wurde gestern vormittag hier in zwei Arbeitslagern verwirklicht. Das eine ist ein halboffenes Lager, das vom Evangelischen Frauenbund in den Räumen des ehemaligen Garnisonslazaretts eröffnet wurde. 26 Mädchen sind beteiligt. Ein zweiter Arbeitsdienst für katholische Mädchen wurde in der Anstalt St. Ludwig eröffnet. Hier sind es rund 30 Mädchen, die ebenfalls in der Hauptsache mit Nähen, Flicken und Kochen und in beschränktem Umfang auch mit der Betreuung und Pflege von Kindern beschäftigt werden. Das letztere Lager wird geschlossen geführt.
Hercenberg, 18. Okt. Ein Badesommer. Die Einnahmen im hiesigen auch von Auswärtigen viel besuchten Freibad betrugen 6614.60 Reichsmark. Im Voranschlag waren 5000 Reichsmark an Einnahmen vorgesehen. Die Besucherzahl belief sich auf 27 480. Es wurden 394 Jahreskarten ausgegeben.
. Rotkenburg, 18. Okt. 90. Geburtstag. Heute begeht die Mutter des Domkapitulars Dr. Kaim im Haus ihres Sohns ihren 90. Geburtstag. Frau Kaim ist am 13. Okt. 1843 m Schelklingen OA. Blaubeuren geboren als Tochter des dortigen Stadtschultheißen Schsitenberger. 32 Jahre lebt ne bei ihrem geistlichen Sohn.
r- Isenburg, 18. Okt. Neuer Landrat. Landrat Schmid wird in den nächsten Tagen von hier nach Stuttgart übersiedeln, um seinen Dienst bei der Ministerialabtei- B"g^ür Bezirks- und Körperschaflsvcrwaltung anzutreten. Als Stellvertreter wird Landrat Chor mann von Riedungen das Oberamt übernehmen.
Schwenningen. 18. Okt. 8 0 0 v. H. V ü r g e r st e u e r. Zur teilweisen Beseitigung des auf den Haush.Ätplan 1932
ernvmmenen Fehlbetrags des Rechnungsjahrs 1931 hatte eie Mmlsterialabteitung für Bezirks- und Körverschafts- ,^^dltui!g die nachträgliche Erhebung eines weiteren Zu- Mags zur Bürgersteuer 1931 von 300 v. H. des Landes- iatze§ angeordnet. Die Stadtverwaltung hat die Zulässigkeit
der nachträglichen Erhebung eines solchen Zuschlags bestritten. Das Württ. Finanzministerium und Innenministerium haben diese Streitfrage jetzt dahingehend entschieden, daß die angeordnete nachträgliche Bürgersteuer zulässig sei. Die genannten Ministerien schlagen jedoch vor. an Stelle der nachträglichen Erhebung eines 300proz. Zuschlags zur Bürgersteuer 1931 eine um 300 v. H. erhöhte Bürgersteuer 1933, d- h. eine Bürgersteuer in Höhe von zusammen 800 v. H. des Landessatzes zu erheben. Der Vorschlag der Ministerialabteilung wirkt sich dahin aus. daß an Stelle der erwähnten 500proz. Bürgersteuer in Höhe von 30 Mk. nunmehr eine solche Steuer von 48 Mk. für das Jahr 1933 treten soll. Es ist anzunehmen, daß der Gemeinderat den Vorschlag ablehnen wird.
Vom Ries, 18. Okt. Ein Kind verbrannt. Der ünf Jahre alte Landwirtssohn Franz Hofer in Wörnitzstein teckte einen Stecken in den Ofen, um ihn anzubrennen. Dann schwang er den brennenden Stecken im Kreis um seinen Körper, wobei die Kleider Feuer fingen. Auf das Geschrei des Kindes eilte die Mutter herbei und erstickte die Flammen, wobei sie selbst erhebliche Brandwunden erlitt. Trotz sofortiger ärztlicher Hilfe ist das Kind den fchweren Verletzungen erlegen.
Teklnang, 18. Okt. 150 v. H. Bürgersteuer. Der Gemeinderat Tettnang hat in namentlicher Abstimmung mit 12 gegen 1 Stimme beschlossen, für das Rechnungsjahr 1933 die Bürgersteuer an Stelle der Einwohnersteuer in Höhe von 150 v. H. zu erheben. Der Einzug soll auf dem Weg des Lohnabzugverfahrens durchgeführt werden.
Friedrichshofen, 18. Okt. Vergiftungserscheinung mit Todesfolge. Am Sonntag hatte di« 30- 'jährige Dienstmagd Marie Müller aus Waltenweiler Gde. Ettenkirch mit ihrem in Ravensburg wohnhaften Bräutigam in einer hiesigen Wirtschaft Vierwurst gegessen. Auf dem Heimweg klagte sie über Schmerzen, die dann immer stärker auftraten, so daß sie kaum noch das elterliche Haus erreichen konnte. Kurze Zeit darauf wurde die Ueberführung in das Krankenhaus notwendig. Dort ist das Mädchen gestern vormittag gestorben. Bei anderen Gästen, die die gleiche Wurst gegessen haben, sind ähnliche Erkrankungserscheinungen nicht vorgekommen. Der Bräutigam des Mädchens sagte aus, bei ihm seien ebenfalls heftige Leibschmerzen mit folgendem starken Erbrechen aufgetreten
Backnang, 18. Okt. Streik der Wohlfahrts- arbeiter. Nach der Südb. Arb.-Ztg. befinden sich dis Notstands- «und Wohlfahrtsarbeiter im Ausstand, um ihre vom Fürforgeausschuß und Gemeinderat in der Hauptsache abgelehnte Herbsthilfeforderung durchzusetzen.
kornkal OA. Leonberg, 18. Okt. Wegelagerer am Hellen Tage. Auf der Straße von Stammheim nach Korntal stellten letzten Samstag mittag am Waldrand fünf Burschen eine auf dem Motorrad daherkommende Militärperson, die sich die Wegelagerer nur durch Abgeben eines Schusses fernhalten konnte; letztere flüchteten dann auch schleunigst in den Seewald. Leider gelang es der Militär- xerson nicht, einen der Burschen zu erwischen.
Nagold» 18. Okt, Leichenfund. Am Sonntag nachmittag wurde im Wald an der Straße Gültlingen—Wildberg die Leiche des in letzter Zeit beim freiwilligen Arbeitsdienst in Gültlingen und Sulz OA. Nagold tätig gewesenen 24 Jahre alten ledigen Etuismachers Karl Zeiler von Stammheim OA. Calw aufgefunden. Es liegt Selbstmord ^rrch Erhängen vor. Gegen Zeiler schwebte ein gerichtliches Strafverfahren.
H-
die 2. Stadtpfarrstelle in Böblingen Pfarrer Alfred Meyer in Undingen Del. Reutlingen.
Verfehl: Regierungsrat Dr. Egen beim Oberamt Göppingen als stellv. Landrat an das Oberamt Vaihingen/Enz.
Lokales.
wildbad. 19. Oktober 1932.
Ein Stelldichein am Himmel. Die alten Sternweisen haben die Gestirnungen oder Aspekte der Wandelsterne am Himmel mit besonderer Sorgfalt beobachtet. Glauben sie doch, daraus die Geschicke der Menschheit deuten zu können. Besonders das enge Zusammentreten, der Gleichschein zweier Wandler war ihnen bedeutsam. Der „Stern der Weisen" beispielsweise war eine dreimalige enge Konjunktion der beiden Riesenwandler Jupiter und Saturn. Eine ähnliche Begegnung am Himmel wird die Frühaufsteher unter den Sternfreunden in den nächsten Tagen erfreuen, vorausgesetzt, daß der grimme Wettergott ein Einsehen hat. Der Morgenstern Venus, in höchstem Glanze, und Jupiter, beide im Sternbilde des Löwen, nähern sich einander immer mehr. Und in den frühen Morgenstunden des 20. Oktobers zieht Venus ganz nahe an Jupiter vorüber. Der Abstand ist dann nur etwa ein Zehntel-Grad, das heißt rund ein Fünftel des Monddurchmessers. Für das bloße Auge werden die beiden Sterne wie ein enger, sehr Heller Doppelstern erscheinen — ein prächtiger Anblick. Und auch im großen Fernrohr wird es möglich sein, bei schwächerer Vergrößerung die beiden Sterne gleichzeitig im Gesichtsfeld zu haben. Die Keplerwarte auf dem Sommerberg wird, klares Wetter vorausgesetzt, am 20. Oktober ab 4 Uhr morgens ihre Pforte begeisterten Sternguckern öffnen. Dx. R.
Warnung vor Hausierern mit Bestecken. Die Handwerkskammer Reutlingen schreibt uns: Aus verschiedenen Bezirke« gehen der Kammer Klagen und Beschwerden darüber zu, daß Hausierer unter Anwendung unlauterster Methoden minderwertige Bestecke und Löffel als „Rostfrei" verkaufen. Die angeblich sehr billigen Preise sind aber in Wirklichkeit für diese Schundwaren viel zu hoch, denn beim ersten Gebrauch erweist sich schon die Minderwertigkeit derselben. Die Bestecke sind nur aus Eisenblech gestanzt und leicht vernickelt oder verchromt, sind aber mit der irreführenden Aufschrift „Rost geschützt" oder „R o st si ch e r" gestempelt. Der angebliche Rostschutz blättert bald ab, außerdem schneiden die Bestecke nicht und sind deshalb gebrauchsunfähig, bilden also eine Quelle ständigen Aergers. Die sogenannten Hornhefte — in Wirklichkeit ganz minderwertiges Material — färben ab und zerbrechen bald. Die Löffel sind nur mit einem Zinnüberzug versehen, der im Gebrauch sehr bald verschwindet. Es wird deshalb vor dem Kauf solcher Bestecke gewarnt. Wer wirklich erstklassige Bestecke mit rostfreien Stahlklingen und Löffel bester Qualitäten kaufen will, der wende sich vertrauensvoll an die Fachgeschäfte am Platze bezw. im Bezirk. Diese prüfen die Güte der Ware ' und verkaufen nur beste wieder schleiffähige Waren zu billigen Preisen. Die Fachgeschäfte bieten auch jede Garantie und außerdem die Möglichkeit umzutauschen oder zu reklamieren, während die Hausierer, die solche minderwertige Ware vertreiben, nie wiederkommen.
kleine Nachrichten ans aller Nell
Schweres Eisenbahnunglück in Rumänen
Bei der früher ungarischen Stadt Temesvar entgleisten von einem Güterzug, der nachmittags 5-40 T r den Bahnhof Temesvar verlassen hatte, ein angehängter Personenwagen, der von Eisenbahnarbeitern besetzt war, und ein Postwagen und stürzten um, wurden aber noch etwa 50 Meter weit mitgeschleift. Bon den 35 Insassen wurden 24 getötet; die übrigen sind so schwer verletzt, daß sie wohl kaum mit dem Leben davonkommen werden. Die Weiche war plötzlich umgestellt worden, ehe die beiden Wagen darüber gefahren waren. Der Weichensteller wurde festarnom- men, ob ihn aber eine Schuld trifft, steht noch nicht fest, da es sich um eine selbsttätige Weiche handelt.
Hilfe für Rechtsanwälte. Wie in der Hauptver'imm- lung der Hilfskasse für deutsche Rechtsanwälte zu Lsipz'g mitgeteilt wurde, sind im Geschäftsjahr 1931/32 an Unterstützungen 1 069 385 Mark verteilt worden. Bis zum 2. Oktober waren für das Geschäftsjahr 1932/33 schon rund 950 000 Mark an Unterstützungen bewilligt.
Falschmünzerbande in Hamburg verhaftet. DaS Falsche- geldkommaudo in Hamburg hat eine Falschmünzergesellschaft verhaftet und umfangreiches Material beschlagnahmt, wodurch eine ganze Reihe von Münzvergehen in Hainburg, Itzehoe, Neumünster, Stettin und anderen Orlen aufgeklärt werden konnte. Die Bande wollte gerade die Herstellung einer neuen Reihe von 20 Mark-Scheinen in Angriff nehmen. Der Führer wird noch gesucht. Es soll sich um einen 41jährigen Arnold Petersen handeln, der im November aus dem Zuchthaus in Rendsburg geflüchtet ist. Die Werkstaff befand sich in einem Malergeschäft in der Cisfelstraße. Verhaftet wurden drei Personen als Hersteller und weitere Personen wegen Beihilfe und Begünstigung.
Giftmord durch Pralinen. Der Geschirrführer Hennemeier in Chemnitz wurde in seiner Wohnung tot aufgefunden. In seiner Tasche fanden sich Pralinen vor, di« mit Zyankali vergiftet waren. Es wird nun untersucht, von wem Hennemeier die Pralinen erhalten hat. An dem Tag sollte er in einem Meineidsprozeh als Hauptbelastungszeuge auftreten.
Schlagwetter bei Aachen. Auf der 340 Meter-Sohle der Zeche der Gewerkschaft „Sophia Jakoba" in Hückeshoven bei Aachen trat in der Nacht zum Dienstag gegen 1.30 Uhr eine Schlagwetterexplosion ein. Ein Bergmann wurde getötet und 11 verletzt. Von den Verletzten kamen sechs un» mittelbar zu Schaden, während fünf weitere bei dem Versuch, ihren Kameraden zu helfen, durch Einatmen von Nachschwaden verunglückten. Bei drei der Verletzten besteht Lebensgefahr.
Kundgehungsverbok in Wien. Wegen der Schlägereien an den Hochschulen in Wien und den Zusammenstößen in Simmering sind die Hochschulen auf drei Tage geschlossen und alle öffentlichen Kundgebungen unter freiem Himmel für Sozialdemokraten, Kommunisten und Nationalsozialisten verboten worden.
Schicksal eines Landesverräters. In der Nähe von Paris fuhr nachts ein Auto mst 70 Kilometer Geschwindigkeit auf einen großen Lastkraftwagen. Der Personenwagen wurde vollständig zertrümmert. Der Führer, ein „deutscher Journalist" Karl Mertens, und eine Oesterreicherin waren sofort tot, ein dritter Insasse, Artur Sahos, gleichfalls „deutscher Journalist", kam mit dem Schrecken davon. Der Getötete ist der berüchtigte Karl Mertens, der in der Zeitschrift „Menschheit" landesverräterische Artikel gegen Deutschland zu schreiben pflegte. Er lebte schon längere Zeit in Paris oder Genf. Gegen Mertens, den Mitarbeiter des «leich übel bekannten Prof. Wilhelm Förster, wurde seiner- ilssit ein Verfahren wegen Landesverrats eingeleitet.
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si Mittwoch, IS. Oktober:
6.66: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 6.55: Wetterbericht, Nachrichten. 7.65—8.66: Schallplatte,:. 16.66: Lieder. 16.26: Schallplatte,,. 11.66: Zeitangabe, Nachrichten, Wetterbericht. 11.55: Wetterbericht. 12.66: Konzert. 18.15: Zeitangabe, Wetterbericht Nachrichten. 18.86: Kollert. 16.00: Die sieben Schwaben machen eine Kinderstunde. 16.30: Vortrag: „Lothringische Landschaft und lothringisches Volkstum". 17.00: Konzept 16.15: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.23: Aus dem Wirtschaftsleben unserer Heimat: V. Tabak. 18.56: Bortrag: „Leib und Leben in der Privatvirsichee rung." 1S.I3: Landwirtschaftsnachrichten, 16.86: Mandolinenkonzert. 26.66: „Aber immer mit dem hohen Hut" (Hörfolge). 21.10: Bunter Abend. 22,20» Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten. 22.45—21.60: Zigeunermuflk.
Sport -
Gegen 120 Legelflüge im Teckgelände. Nachdem sich die Austragung des Heimatsegelflugwettbewerbs, der an sämtlichen Sonntagen des Oktober auf den heimatlichen Fluggeländen ausgetragen wird, schon am vorletztem Sonntag iS Segelflugzeuge in dem bekannten Segelfluggelände an der Teck eingefunden hatten, waren am letzten Sonntag 18 Flugzeuge anwesend, die an diesem Tag zusammen 119 Flüge ausfü'yrten. Außer den verschiedenen Bezirksgruppen waren noch die Flug- und Arbeitsgruppen Ehlingen, Stuttgart, Zuffenhausen, Kornwestheim, Ludwigsburg, Oberboihingen, Nürtingen, Dettingen a. E., Albershausen, Reichenbach und Ulm anwesend. Bezüglich der Flugleistungen und dem Bau der Segelflugzeuge waren die Fortschritte gegenüber den früheren Jahren deutlich erkennbar. Der Kirchheimer Doppelsitzer „Poppel" konnte in den letzten Wochen die ersten Passagierfluge ausführen. Wahrend die meisten Gruppen sich mit Gleitflügcn abgaben, konnten die Flags Kirchheim und Dettingen einige schöne Segelflüge ausführen, die ihnen Punkte im Uebungswettbewerb eintrugcn.
Handel imd Verkehr
Reichsbankaltsweis vom 15. Oktober
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Oktober 1932 hat sich in der verflossenen Bankwoche die gesamte Kapitalanlage dr Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 179,6 auf 3832,1 Mill. RM. verringert. Der Umlauf an Reichsban'- noten hat sich um 99,3 auf 3819,0 MM. RM. verringert, derjenige an Renkenbankfcheinen um 1,0 auf 400,7 Mill. RM. - - höht. Die fremden Gelder zeigen mit 366,9 Mill. RM. eine Au- nähme um 45,3 Mill. RM. Die Goldbestände haben um 0,4 r if 796,8 Mill. RM. und die Bestände an deckungsfähigen Dcoiff.» um 0,4 auf 135,2 Mill. RM. zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Devisen betrug am 15. Oktober 26,5 v. H. gegen 25,7 v. H. am Ende der Vorwoche.
Berliner Vfundkurs, 18. Okt. 14.475 G.. 14.515 B. Berliner Dollarkurs. 18. Okt. 4.209 G.. 4.217 B.
Dt. Abl.-Ani. 46.20, ohne Ausl. 6.40. privatdiskonk 3.875 v. H. kurz und lang, württ. Silberprels, itz. Okt, Grundpreis 41.80 d.