durch Beschluß -es Gemeinderats kann jedoch b'estimW werden, daß auch die weiteren bis Juni 1933 einschließlich fällig werdenden Steuerbeträge für das Haushaltsjahr 1932 verrechnet werden.

Stuttgart, 17. Oktober.

70. Geburtstag. Der Stuttgarter Kunsthistoriker, Prof. Dr. Heinrich Weizsäcker, begeht am 18. Oktober feinen 70. Geburtstag. Er wirkte von 19041930 an der Techn. Hochschule. 19231924 bekleidete er die Rektorwürde.

Unterschlagungen eines Justizsekretärs. Der beim Amts­gericht 1 in Stuttgart beschäftigte Justizsekretär W. erschoß sich in seiner Wohnung aus zunächst unbekanntem Grund.

Es wurde sofort eine Revision der Eebührenmarkenkasss des Amtsgerichts eingeleitet, die W. im Sommer einig« Wochen vertretungsweise verwaltet hatte. Vor der Ueber- nahme der Kasse durch W. war sie geprüft und richtig be« funden worden. Jetzt hat sich ein Abmangel von rund 450 Mark ergeben. Eine weitere Nachprüfung der persön» lichen Verhältnisse des Justizsekretärs ergab, daß er in der letzten Zeit dadurch in Schulden geraten war, daß er als Vorstand eines Vereins ohne jeden Anlaß größere Ausgaben gemacht hatte, als er mit seinem Gehalt vereinbaren konnte. Der Verstorbene galt als durchaus vertrauenswürdig und war schon ein älterer, ruhiger Beamter.

Schloßbrandhilfe. Die Gesamtsumme der bis setzt bek der württ. Staatshauptkasse für die Schloßbrandhilse ein» gegangenen Beiträge beträgt 49 546 NM.

V. V/. Deutsche Wochen in Württemberg und Hohen- zoilern. Die Veranstaltung einerDeutschen Woche", durch die für den bevorzugten Verbrauch deutscher Waren ge­worben werden soll, ist in einer Reihe württ. Städte ge­sichert. In Stuttgart findet die Deutsche Woche vom 12. bis 20. November statt, in Ludwigsburg vom 4. bis 11. November. Ebenso steht die Veranstaltung einer Deutschen Woche" in Tübingen, Welzheim und Laupheim fest und darüber hinaus ist bei einer Reihe weiterer Plätze mit der Veranstaltung einerDeutschen Woche" bestimmt zu rechnen.

Erforschung der Erdstrahlen. In einer von dem Ruten­gänger M. v. K re u s ch - Hohenheim einberufenen Ver­sammlung in Stuttgart wurde beschlossen, alle interessierten Kreise in einerdeutschen Arbeitsgemeinschaft für Erdstrah­lenforschung" zusammenzufassen und der Arbeitsgemein­schaft die Form eines eingetragenen Vereins zu geben. Die vorbereitenden Arbeiten hierfür soll ein Ausschuß unter dem Vorsitz von Kreusch leisten. Neben der Erforschung der Erd­strahlen überhaupt läßt sich das praktische Ziel des Vereins dahin zusammenfassen, daß er bezweckt, einerseits die Ruten­gänger zu prüfen, zu schulen und zu fördern, eine Zentral­stelle für die Vermittlung von rutengängerischer Arbeit zu schaffen und für die interessierten Kreise der Mediziner, Architekten, Landwirte usw. jederzeit die erforderlichen Kräfte zur Verfügung zu stellen. Namentlich die verblüffenden Feststellungen über die Erdstrahlenwirkung auf die mensch­liche Gesundheit haben das Interesse der Medizin auf die neuen Feststellungen gelenkt.

Prüfung für Iugendleikerinnen. Auf Grund der im September und Oktober 1932 am Iugendleiterinnenseminar des Schwäbischen Frauenvereins abgehaltenen staatlichen Jugendleiterinnenprüfung haben 7 Bewerberinnen die Be­fähigung zur Ausübung des Berufs einer Jugendleiterin erlangt.

Zweite SonderzugfahrkIns Blaue". Die Reichsbahn­gesellschaft Stuttgart veranstaltete am Sonntag eine zweite SonderzugfahrtIns Blaue" mit 450 Fahrtteilnehmern. Die Abfahrt in Stuttgart erfolgte 7.50 Uhr. Kurz nach Cann­statt gab Reichsbahnoberrat Rieth den Reisenden den ersten Teil des geheimgebliebenen Fahrtprogramms bekannt. Erster Zielort war Ulm, wo eine etwa zweistündige Füh­rung durch die Stadt stattfand. Nach Wiederbesteigen des Zugs fand jeder Fahrgast das Programm für den zweiten Teil der Sonderfahrt auf seinem Platz vor. Von Ulm aus ging die Fahrt zur Zielstation Blaubeuren, wo ein dreistündiger Aufenthalt gemacht wurde. Kurz vor Abfahrt des Zugs um 18.40 Uhr veranstaltete die Bevölkerung von Blaubeuren einen Fackelzug. Fahrplanmäßig um 20.35 Uhr traf die frohe Reiseschar wieder in Stuttgart ein.

Vom Tage. Am Sanistag versuchte eine 23jährige Frau aus Heilbronn in einem Haus in der Calwsrstraße in Stutt. gart sich mit Verona! zu vergiften. Sie mußte ins Katha­rinenhospital verbracht werden. Lebensgefahr besteht nicht.

Im Städt. Fürsorgeheim in der Wolframstraße ist am Samstag abend ein dort wohnendes 9 Jahre altes Mäd­chen durch ein Fenster im 1. Stock aus einer Höhe von 5^ Meter auf den Gehweg hinuntergefallen und schwer verletzt worden.

Aus dem Lande

Ludwigsburg, 17. Okt. Tödlicher Unfall. In der Wilhelmskaserne wurde am Sonntag vormittag der Schütze Kies aus Mannheim, der bei der 8. Maschinengewehr­kompagnie des Infanterieregiment 13 Dienst tat, von einem Pferd so unglücklich geschlagen, daß er kurze Zeit darauf seinen schweren Verletzungen erlegen ist.

Illingen OA. Maulbronn, 17. Okt. Seibstmord. Am Donnerstag entfernte sich ein hiesiges Mädchen mit ihrem Fahrrad von zu Hause. Am Samstag fand man ihr« Leichs in der Enz vor Vaihingen. i f ^

Gündelbach OA. Maulbronn, 17. Okt. Die Orksvok- steherwahl für gültig erklärt. Gegen die Gültig­keit der Wahl des Verwaltungspraktikanten Karl Stotz aus Rosenfeld zum Bürgermeister hatte der bisherige Amts- nchaber, Bürgermeister Mühleisen, Einsprache erhoben. Von der Ministerialabteilung für Bezirks- und Körper­schaftsverwaltung wurde diese Einsprache nunmehr kosten­pflichtig abgewiesen und dst Wahl für gültig erklärt.

Lippoidsweiler OA. Backnang, 17. Okt. Bei der Orts­vorst e h e r w a h l wurde der bisherige Bürgermeister Baumann wiedergewählt.

Gmünd, 17. Okt. Gmünds Hundertjährige gestorben. Heute früh ist im Mutterhaus Frl. Johanna Schmid, die am 20. Juni d. I. 99 Jahre alt wurde, ge­storben. Sie war aus Mutlangen gebürtig und verbrachte viele Jahrzehnte als Hausbedienstete in Gmünd.

Aalen, 17. Okt. Schweres Verkehrsunglück.' Am Samstag abend wurde Schreinermeister Max Sutor mit seiner Frau und seinem Kind van seinem Nachbar Brenner mit dessen Auto zu Verwandten auf die Alb 8-führt. Oberhalb Hausen bei Herbrechtingen hielt Brenner an, um den Windschutz am Wagen aufzubauen. Sutor stieg Lstch Legen di«, Straßen feite aus, wahrscheinlich ugr Brenne -

' behilflich zu fein, als er von einem in röscher Fahrt däher- kommenden vollbesetzten Ulmer Personenwagen erfaßt und 30 Meter weit geschleift wurde. Sutor überschlug sich wie­derholt und blieb mit dreimal gebrochenem rechten Bein, mit einem Bruch des linken Beins, sowie einem Schädel­bruch liegen. Brenner brachte den Verletzten zunächst nach Herbrechtingen zum Arzt. Bon dort wurde Sutor ins Be­zirkskrankenhaus nach Heidenheim gebracht, wo er abends sein«!' schweren Verletzungen erlegen ist. Sutor ist 50 Jahrs alt. Das Ulmer Auto wurde schwer beschädigt.

Leonberg, 17. Okt. Die Vorgänge auf dem Rat­haus. Zu der Suspendierung des Bürgermeisters Funk vom Amt wird vomSN.-Kurier" gemeldet, daß auch ge­gen den Stadtpfleger Huber-Leonberg ein Dienststrafver­fahren ein gel eitet werden soll.

Böblingen, 17. Okt. Vom Luftfahrtmuseum. Das Deutsche Luftfahrtmuseum hat für die Deutsche Luft- sport-AuSstellung in Berlin verschiedene Flugzeugmodelle nach vorhandenen Originalmaschinen angefertigt, die all­gemeines Aufsehen erregen. Einige Modelle, die in Böb­lingen verblieben sind, sind zur Besichtigung ausgestellt. Das Museum ist in diesem Jahr nur noch bis 31. Oktober täglich geöffnet.

Upfingen OA. Urach, 17. Okt. Brand. Am Freitag brannte das Anwesen von Landwirt Karl Feucht nieder. Das Vieh und etwas Mobiliar konnte gerettet werden. Als Brandursache wird der Funkenflug einer Dampflokomobile zur Dreschmaschine vermutet.

Erlaheim OA. Balingen, 17. Okt. Schweineglück. Einem hiesigen Bauern brachte ein kräftiges Mutterschrvem 21 Stück junge Ferkel lebend zur Welt.

Ebingen, 17. Okt. Kircheneinweihung. Am Sonntag fand die Weihe der neuen evangelischen Kirche statt. Sie führt den NamenFriedenskirche" und hat Raum für 500 Personen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 150 000 RM. Bei der Einweihung waren Kirchsnpräsident l). Wurm und Prälat Dr. Hoffmann zugegen.

Waiblingen, 16 Okt. Polizei im Gemeinderat. Der Fürsorgeausschuß hatte beschlossen, daß Erwerbslose unter 23 Jahren, die den freiwilligen Arbeitsdienst verweigern, auch keine Wohlfahrtsunterstützung erhalten sollen. Darob kam es im Ge­meinderat zu einer erregten Aussprache, in die auch Zuhörer ein- grifsen. Die Stadträte der Linken hatten sich schon kampfbereit von ihren Sitzen erhoben. Da aber wegen des Verhaltens der Zuhörer bereits Polizei gerufen worden war, konnte diese Hand­greiflichkeiten verhindern. Die Sitzung mußte abgebrochen wer­den. Zu den Gemeindsratssitzungen sollen nunmehr Zuhörer nur noch mit Karten zugelassen werden.

Kornwestheim, 16. Okt. Steimle wieder nicht be­stätigt. Die Ministerialabteilung für Bezirks- und Körper- schastsverwaltung hat in Uebereinstimmung mit dem Gemeinderat und dem Bezirksrat auch die dritte Wahl des Dr. Steimle zum Bürgermeister nicht bestätigt.

Heuhaufen OA. Urach, 14. Okt. Brand. Gestern abend sind Scheuer und Wohnhaus des Bernhard Weible vermut­lich infolge von Kurzschluß fast vollständig abgebrannt.

Lalw. 14. Okt. Bürger st euer. Der Gememderat hat mit überwiegender Mehrheit für das Rechnungsjahr 1933 die Einführung der Bürgersteuer mit 500 v. H. des Landessatzes beschlossen.

Schwenningen» 14. Okt. Verhaftete Einbrecher. Mittwoch früh wurde in ein hiesiges Lebensmittelgeschäft eingebrochen. Hiebei wurde eine größere Anzahl Eier, eine Menge Schmalz und Butter entwendet. Von einem An­gestellten der hiesigen Wach- und Schließgesellschaft wurden die drei Täter es handelt sich um hiesige jüngere Bur­schen gestellt und verfolgt. Er verständigte sofort die Polizei, die die Täter hinter Schloß und Riegel verbrachte und den Raub sicherstellte.

Uhingen OA. Göppingen, 14. Okt. Einstellung"des Dienststrafverfahrens. In dem auf Antrag des Gemeinderats gegen den zum Bürgermeister gewählten Obersekretär Wieland eingeleiteten Dienststrafverfahren wegen Abgabe einer falschen ehrenwörtlichen Erklärung dem Gemeinderat gegenüber hat das Oberamt Göppingen nunmehr verfügt, das Dienststrafverfahren «inzustellen. Diese Entscheidung löste unter der Mehrzahl der Gemoinde- ratsmitglisder Empörung aus, der dadurch Ausdruck ver­liehen wurde, daß die Sitzung abgebrochen wurde. Ob sich die Uhinger Gemeindevertretung mit dieser Lösung der Frage durch das Oberamt einverstanden erklären wird, bleibt abzuwarten. Die oberamtliche Entscheidung wird wahrscheinlich beim Ministerium angefochten.

Ulm, 14. Okt. Rekordzahlen im Donaubad, Im Donaubad 1 (Freibad) wurden in diesem Jahr 180 000 (110 000 im Borjahr), im Donaubad 2 (geschlossenes Bad) 4300 (2740) Badende gezählt. Dazu kommen Zehntausend«, die im Freidonaubad sich tummelten und statistisch nicht er­faßt werden können. Im städtischen Hallenbad ist setzt wie« der Hochbetrieb. Erstmals wird in diesem Winter kostenloser Schwimmunterricht erteilt.

Laupheim, 14. Okt. 28 Hundertmarkschein« gestohlen. Einem hiesigen Viehhändler wurde aus sei­nem Weißzeugschrank, der allerdings nicht verschlossen war, der Betrag von 2800 Mark gestohlen. Der Täter muß offen­bar mit den örtlichen Verhältnissen gut vertraut gewesen sein; er kletterte zum Fenster herein, verschloß die Zimmer- türe von innen und nahm den Schlüssel mit. Bis jetzt ist man dem Täter noch nicht auf der Spur.

Göppingen. 17. Okt. Tödlicher Verkehrs Unfall. Am Sonntag abend fuhr auf der Staatsstraße Göppingen-? Plochingen ein wahrscheinilich betrunkener Wanbergesell« mit seinem unbeleuchteten Fahrrad auf der falschen Straßen­seite in Richtung nach Uhingen. Er stieß dabei mit einem entgegenkommenden Motorradfahrer zusammen und wurde auf die Straße geschleudert. An den erlittenen Verletzungen ist er kurz darauf gestorben.

Schwerkriegsbeschädigte fahren aus. Die Ortsgruppe Göppingen des ADAC, erfreute die Schwer­kriegsbeschädigten der Stadt und des Bezirks mit einer Ausfahrt. 50 teils von der Industrie und von privaten Fahrzeugbefitzern dem ADAC, zur Verfügung gestellte Per­sonenkraftwagen fuhren über Vaihingen-Enz nach Maul­bronn, wo sich die städtischen Behörden, sowie die Musik­kapelle und die Gesangvereine zur Begrüßung einaefunden hatten. Nachmittags wurde die Weiterfahrt nach Mühlacker angetreten, wo die dortige Ortsgruppe des ADAC, die 150 Schwerkriegsbeschädigten mit einem kurzen gemütlichen Bei- sammensein ehrte.

Dihlafingen OA. Laupheim, 17. Okt. Todssfahrt «ines Motorradfahrers. Sonntag nacht wurd» Käsereibesitzer Locherervon hier auf der Straß« zwischen ! LiMbölMjM und BWafiiMll tot nebeg, l ßinsm Motorrad

aüfgefünden. Nach de'n ErhebünMi ist Master r-n drl abschüssigen Straßenbiegung an einen Baum angefahren.

Oberstelken OA. Viberach, 17. Okt. Brand. Am ^irch- weihsonntag brannte das erst im Jahr 1927 neu c stell » Oekonomiegebäud« der Witwe Kienls nieder. Das i..l Ge­bäude untergebrachte Vieh konnte gerettet werden, d' ch ist der Futtervorrat und die eingebrachte Frucht«rrue in der Hauptsache «in Raub des Feuers geworden.

Aiedlingen, 17. Okt. Tödlicher Sturz. Wagner­obermeister Karl Geh weiter glitt, als er auf der Lei- ter zur Futterschneidmaschine wollte, aus und fiel auf den Scheunenboden. Der Sturz hakte eine ilniner« Verblu­tung zur Folge, an deren Ursache der Verunglückte nach! wenigen Stunden starb.

Saulgau. 17. Okt. 18. württ. Obstbau tag. In Saulgau fand am Samstag und Sonntag anläßlich de- 50jährigen Jubiläums der Obstbauvereine des Bezirks, mit dessen Feier eine Obstausstellung verbunden war, der 18. württ. Obstbautag statt. In den vergangenen 50 Jah­ren hat der Anbau von Obstbäumen im Donaukreis um 87,4 Prozent zugenommen. Der Landesverein hat den beiden Hauptvereinen Saulgau und Mengen die silbern» Bereinsmedaills mit Ehrenurkunde und dem Obstamts­baumwart Kotz den Ehrenbecher des Vereins verliehen. Am Sonntag früh fand in der Festhalle die Vertrauens- Männerversammlung des Württ. Obstbauvereins statt. Fol» gende Entschließung fand einstimmige Annahme:Aus allen Teilen des Lands zahlreich besuchter Obstbautag in Saulgau billigt Vorgehen seines Landes- und Aeichsver« bands: ersucht Reichsregierung dringend, mit längst ge­planten Kontingentierungsmaßnahmen int Obstbau endlich ernst zu machen."

Waldfee, 17. Okt. Brand. Das Oekonomieamvesen des Johann Mancher in Gaisbeuren fiel einem Brand zum Opfer. Das Vieh (etwa 40 Stück) konnte gerettet werden, dagegen ist sämtliches Getreide und das Futter der dies­jährige« Ernte verbrannt. i

Ravensburg, 17. Okt. Mit dem Segelflugzeu­ge stürzt. Am Sonntag nachmittag stürzte bei Ottershofen! OA. Ravensburg der Segelflugschuler Zimmerer aus Weingarten mit seinem selbstgefertigten Segelflugzeug aus 60 Meter Höhe ab. Er erlitt einen schweren Bruch de» linken Fußes und unbedeutend« Kopfverletzungen. Da» Flugzeug wurde stark beschädigt. .

Amlliche Dienslimchrichien >

Verseht: Rechnungsrat der Gr. 6 Eggstein bet der Staats­anwaltschaft Ravensburg an das Landgericht Ravensburg.

Uebertragen-. Die Pfarrei Aich Der. Nürtingen dem Psarrer Rother mundt iy Ackfeld Der. Heilbronn. ,

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lokales.

wildbad. 18. Oktober 1932.

Alldeutscher Verband. Wieder einmal wird die O,-Gr. Oberenztal vom Alldeutschen Verband die Freude haben, Dr. Graf Brockdorff, Geschäftsführer im Alldeutschen Verband in Berlin bei sich zu sehen und zu hören. Besonders betont soll hier werden, daß der Alldeutsche Verband unabhängig ist von jeder Partei und keine Bindungen kennt an irgend welche wirtschaftliche Gruppe. So ist es in der gegenwärti­gen Zeit sicher Vielen ein Bedürfnis einen Redner zu hören wie Graf Brockdorff, der getreu den Zielen des Alldeutschen Verbandes nur vom Standpunkt des Gesamtwohles unseres Vaterlandes für seine Belange eintritt. Graf Brockdorff spricht am Freitag den 21. Oktober im Wildbader Hof in Wildbad, abends 8.15 Uhr überDie Sünden der Hoch­finanz in der Wirtschaftskrise". Der Vortrag verdient in wei­testen Volkskreisen verbreitet zu werden. Wir fordern daher auch an dieser Stelle zu zahlreichem Besuch auf. Neben der außergewöhnlichen rethorischen Begabung ist es die hervor­ragende Beherrschung der Themen, die Graf Brvckdorff zu einem der beliebtesten Redner machen.

Warnung vor preisratfelfchwindlern. Seit längerer Zeit erscheinen in verschiedenen Zeitschriften und Tageszeitungen kinderleicht zu lösende Preisrätsel. Den Eiitzenoern der Lösungen werden von unbekannten, meist norddeutschen Firmen alsPreise" Standuhren, Grammophone, Photo- und Radiogeräte in Aussicht gestellt, wenn für Verpackung und Versandspesen ein gewisser Geldbetrag, der zum Wert des angeblichen Preises in einem krassen Mißverhältnis steht» eingesandt wird. In vielen Fällen erhielten die gutgläubigen Einsender von Geldbeträgen überhaupt keinen Gegenwert. Wenn sie dann mit Anzeige drohten, wurde ihnen schckßlich eine ganz minderwertige Ware geliefert, die durch die ln- rechneten hohen Verpackungs- und Versandspesen schm: weck überbezahlt war. Es ist auch die Beobachtung gemacht wor­den, daß geschäftstüchtige Firmen den Anschriftenvorrat vo r Rätsellösern oft erst nach Jahren weiterverkauft haben. In neuerer Zeit werden als Preise Standuhren, etwa 1,70 Meter groß, gegen Bezahlung von 9,80 bis 12,70 Mark Versandspesen angeboten. Dabei handelt es sich in Wirk­lichkeit um eine ganz minderwertige Uhr. Polizeibe örd-n und Gerichte suchen diese Schwindelbetriebe nach Möglichk-'ck zu bekämpfen, ihren Bemühungen kann aber nur da. n eck durchgreifender Erfolg beschieden sein, wenn das Pu' 'u l gegenüber solchen Angeboten schon von vornherein Zurückhaltung übt. i

Nus -er Nachbarschaft.

Reuenbürg, den 17. Oktober. Verdorbene Kirch­weihfreude. Betriebsunfall. Die Kirch­weihfreuden gründlich verdorben wurden wie derE.iz- täler" berichtete, einer hiesigen Metzgers- und Wirts- familie. Sie hatte einen ganzen Stoß saftiger Kirwetuchen in der Wurstküche aufgetürmt und mit einem weißm Tuch überdeckt, damit dieselben vor Schnaken und Mücken bewahrt bleiben sollen und damit den zahlreichen Gästen zumNeu­en" ein Stück gratis serviert werden könnte. Wie es kam, weiß kein Mensch, jedenfalls war schon Samstag abend ge­gen 5 Uhr dis ganze Kuchenherrlichkeit verschwunden und dazu noch eine Anzahl frischer Saiten- und Schinkenwürste. Der oder die Diebe hatten die Kuchen an Ort und Stelle seziert, um sie besser verstauen zu können. Dabei ging man so energisch zu Werk, daß sogar das weiße Tuch völlig zer­schnitten wurde. Ein kleinesVersucherle" ließen die Diebe noch zurück. Samstag früh '/-7 Uhr ereignete sich auf dem hiesigen Hauptbahnhof ein Betriebsunfall, der leicht zu unabsehbaren Folgen hätte führen können. Die Hin­tere Hälfte des um 6 Uhr aus Pforzheim eintreffenden Gü­terzuges war zur Erledigung von Rangiermaßnahmen auf einem Nebengleis abgestellt worben, von dem aus sich au<