kirchenräts hat das Kultmimsterium mit Zustimmung des Finanzniinisteriums den Maßstab der Lnndeskirchensteuer genehmigt und den Steuerbeschlust für vollziehbar ertlärl. Ebenso ist auf Antrag des Bischöflichen Ordinariats der Beschlust der kath. Diözesansteuerveriretung unter Genehmi­gung des Besteuerungsmaststabs für vollziehbar erklärt worden.

Dr. med. Reinhold und Marie Fkndeisen-Stiftung. Die

im Jahr 1931 verstorbene Frau Dr. Marie Find eisen hat Mm Gedächtnis ihres im Jahr 1924 gestorbenen Gatten, des Arztes Dr. med. Reinhold Findeisen durch letztwillige Verfügung dieDr. med. Reinhold und Marie Findeisen- Stlftung" errichtet. Sie ist vom Württ. Staatsministerium als rechtskräftige Stiftung genehmigt worden und hat ihren Sist in Stuttgart. Die Stiftung hat den Zweck, aus den Erträgnissen des Stiftungsvermögens Schüler württem- bergischer höherer Schulen und Studierende der Universität Tübingen und der Tech-n. Hochschule Stuttgart, soweit sie württembergische Staatsangehörige sind, durch wirtschaftliche Beihilfen M unterstützen. In Betracht kommen bedürftige, würdige, gutbegabte und strebsame Anwärter, deren Ver­anlagung und Willenskraft begründete Aussicht auf einen erfolgreichen Abschluß des Studiums und auf berufliche Tüchtigkeit bieten.

Der Verwalkungs- und Wirtschaftsausschuß des Land­tags wählte heute zu seinem Vorsitzenden den Abg. H e y- mann, zu dessen Stellvertreter den Abg. Werrwag. Der Ausschuß nahm sodann die Verteilung von Referaten und die Aufstellung von Referenten für eine Reihe von Eingaben vor. Die Festsetzung des Termins der nächstm Sitzung wurde- dem Vorsitzenden überlassen. Von land­wirtschaftlicher Seite wurde erneut dagegen pro­testiert, daß nächste Woche der Landtag zusammentre­ten soll. 3n Rücksicht auf die vdll im Gang befind­liche Heuernte fei eineVertagung notwen­dig. Es wurde mit 10 gegen 5 Stimmen beschlossen, er­neut ans Präsidium heranzutreten, um zu erreichen, daß der Landtag erst einige Tage später Zusammen­tritt.

ep. Iahreskagung des Evang. Verbands für die weib liche Jugend. In der letzten Woche fand in Freirden­st a d t die Jahrestagmig des Evang. Verbands für die weibliche äugend Württembergs statt. Der Rechenschafts­bericht von Frl. Gmelin zeigte, daß das vergangene Jahr ungemein reich war an inneren und äußerem Leben- Trotz aller Schwierigkeiten kann von einem erfreulichen Fort­gang der Arbeit, einem verstärkten Verlangen nach dem Mort Gottes, einem kaum merklichen Rückgang her Mit­gliederzahlen trotz der kleineren Kriegsjahrgänge und einem Wachsen der mittleren Altersgruppe, der Jungschargruppen und der Weggenossenarbeit berichtet werden. Der neue Geschäftsführer des Verbands, Pfarrer Mann, sprach über das ThemaUnser Auftrag". Am Samstag sprach Schulrat M i t t m a n n - Reutlingen über die Frage:Was dürfen wir von der Schule her an biblischem Wissen be: unseren jungen Vereinsmitgliedern voraussetzen?" Am Sonntag hatten sich mehr als 1200 junge Mädchen mit Wimpeln, in Trachten und Wanderkleidern aus allen Tei­len Württembergs eingesunden. Pfarrer Walz hielt den Festgottesdienst. Bei einer eindrucksvollen Kundgebung auf dem Marktplatz sprach Pfarrer Mann. Am Rachmit­tag wurde die Feier auf dem äugendplah zu einem erheben­den Volksfest.

Den Freund niedergcstochen. Ohne eigentlichen Anlast kam es am Samstag, den 20. April zwischen dem 29 I. a. verh. Feldschützen Anton Kappler von Weilderstadt und seinem Freund, dem 27 I. a. Hilfsarbeiter Paul Frick zu einem Wortwechsel, in dessen Verlauf Kappler seinem Freund mit einem Dolchmesser einen wuchtigen Stich ver­setzte, der dessen Tod herbeiführte. Vor dem Schwurgericht verteidigte sich nun Kappler mit Notwehr, die er damit begründete, daß Frick ihm einen Schlag ins Gesicht versetzt habe. Das Geriet verurteilte den Angeklagten nunmehr wegen Körperverletzung mit nachgefolgten Tod zu 2 Jahren Gefängnis.

Aus dem Lande

Herrenberg, 19. Juni. Köpenick! ade in Mönch­berg. Vor einigen Tagen gegen 12 Uhr nachts erschienen vor dem Haus des Schreinermcisters Riethmüller in Mönch­berg vier unbekannte, anscheinend uniformierte, jedenfalls mit Stahlhelm bekleidete Männer. Der Führer der Bande gab sich als Leutnant vom 14. Bad. Infanterieregiment aus und behauptete, Befehl zu haben, bei dem Wohnungs­inhaber, der als Kriegervereinsvorstand mit Wissen und Er­laubnis der Ortspolizeibehörde drei Gewehre und Platz­patronenmunition zum Zweck des Salutschießens bei Be­erdigungen von Vereinsmitgliedern in Verwahrung hat, eine Beschlagnahme von Waffen,vorzunehmen. .Das Vor­schämte er sich. Hinter diesen Stirnen bargen sich keine schmutzigen Gedanken.

Eben fuhr der Kuppelwalder wieder fort:

Die langsame Geldbeschaffung hat auch ihre Vorteile. Man hat wenigstens Zeit, einen Plan zu entwerfen. Ist er wirklich gut, dann kann er ja gelingen."

Danke, Kuppelwalder. Du hast mir zu denken gegeben. Ich gehe jetzt in die Kantine. Sonst fällt es auf, daß wir so lange Besprechungen über die russischen Oefen halten."

Kuppelwalder und Hatfeld sahen ihm nach.

Plötzlich sagte Hatseld:

Willst du ihn in unfern Plan einweihen?"

Nein!" klang es entschieden.Wenigstens vorläufig nicht. Ich weiß nicht, ob er gut genug französisch spricht, und dann sind seine Nerven noch nicht genügend in Ord­nung. Um ehrlich zu sein ich habe ihm eigentlich nur einen Weg und ein Ziel zeigen wollen, damit er wieder lebenslustig wird. Wir werden ja sehen, wie das auf ihn wirkt."

Inzwischen schrieb Woltmann in der Kantine eine Brief­karte an seinen Pater, worin er bat, sowohl ihm als seinen Kameraden Kuppelwalder und Hatfeld monatlich je 150 Rubel zu überweisen.

Gleich darauf zerriß er die Postkarte wieder und schrieb eine zweite, worin er Kuppelwalder und Hatfeld nicht er­wähnte. Es war ihm nämlich durch den Kopf gegangen, daß er das ja eigentlich nicht tun konnte, ohne beide um ihre Zustimmung zu fragen. Vielleicht erhielten sie schon monatliche Sendungen.

Die zerrissene Briefkarte warf er in den Ofen.

Er war wieder um ein Stück mißtrauischer und vorsich­tiger geworden.

geyen ersvigeaus wruno oer letzten vcoweroroüung des Reichspräsidenten". Der Bürgermeister wisse davon. Auf die Weigerung des Wohnungsinhnbcrs, M öffnen, drohte der angeblicheLeutnant", binnen einer Äiertelstnnde das Haus umzingeln und stürmen zu lassen. Es stünden ihm noch 2l§ Züge Soldaten znr Verfügung. Riethmüller er­klärte demLeutnant": Wenn die Sache mit Wissen der Ortspolizei geschehe, dann gebe er nichts heraus, solange nicht der Bürgermeister oder der Polizeidiener selbst dabei seien und ihm dies bestätigten. Im übrigen sei er nicht allein im Haus! Inzwischen waren die Nachbarn mobil gewor­den und begaben sich auf die Suche. Die vierReichswehr­soldaten" waren inzwischen geflüchtet. Das Oberamt Herren­berg hat für die Ergreifung desLeutnants von Mönch­berg" eine Belohnung ausgesetzt und fordert die Bevölke­rung aus, sich durch solche Ueberrumpelungen nicht ins Bock­horn jagen zu lassen.

Reusien OA. Herrenberg, 19. Juni. Unglück im Stall. Landwirt August Krauß hatte schweres Unglück in seinem Stall, da 7 Stück Vieh nicht mehr fraßen. Der Tierarzt stellte Schlundlähmung bei sämtlichen Tieren fest. Es bestand Verdacht auf Futtervergiftung. Ein Rind ver­endete, 1 Kuh mußte notgeschlachtet werden. Die anderen Tiere wurden verkauft. Der ganze Stall steht nun leer und muß zunächst desinfiziert werden.

Trossingcn, 19. Juni. Tot aufgesunden. Der im 32. Lebensjahr stehende verheiratete Landwirt Ehr. H o y- n e r wurde am Freitag früh 3 Uhr auf der Straße Donau- eschingenDürrheim tot aufgefunden. Das Motorrad lag im Straßengraben. An der Unglllcksstelle wurden Ver-, besserungen der Straße vorgenommen und sie war zur. Hälfte aufgerissen. Man nimmt an, daß der Verunglückte dies gar nicht oder zu spät bemerkt hat und vom Rad ge­schleudert wurde.

Wilsingen OA. Münsingen, 19. I >ni. Das Sägwerk n ! e d e r g e b r a nn t. Nachts brach im Sägwerk des Jo­hannes Brunner Feüer aus, das in kurzer Zeit das An­wesen in Schutt und Asche legte. Maschinen, Einrichtungs- gegenstände, Inventar und zum Teil auch Schnittware wur­den mit ein Raub der Flammen. Der Brandschaden be­läuft sich auf 4050 000 RM. Dank der aufopferungs­vollen Tätigkeit der heimischen Wehr konnte ein Ueber- greifen des Feuers auf das Wohngebäude und die Nachbar­häuser verhindert werden. Als Brandursache dürfte Selbst­entzündung oder Warmlaufen gelten. Der Besitzer ist gut versichert. Das frühere Sägwerk ist im Jahr 1923 eben­falls ein Opfer des Brands geworden.

Alm, 19. Zun. Verbands tag. Der Landesverband Württ.-Hohenz. Hafnermeister hält in der Zeit vom 2.-4. Juli hier seinen 28. Landesverbandstag ab.

Wegen Meineids standen r ir dem Schwurgericht hie 22 3. a. Haustochter Maria S t u m m von Hausen OA. Blaubeuren und der verh. Dienstknechi Franz König, wohnhaft in Breithülen, Schwager der Mitangeklagtein Beiden wird zur Last gelegt, sie hätten in einem Alimenten- prozeß falsch geschworen. Beide wurden wegen Meineids zu je 6 Monaten Gefängnis verurteilt.

Von der bayerischen Grenze, 19. Juni. Eine Sechs­jährige rettet ihr 3jähriges Schwesterchen. Ja Burgheim siel in einem unbewachten Augenblick das tzPhrige Töchterchen des Landwirts Maier in die im Hof befindliche Jauchegrube. Das 6 I. a. Schwesterchen, das die Aufsicht über das Kind hatte, zog das bereits bewußt­lose Kind mit einem Hacker ans Trockene. Ein zufällig des Wegs kommender Mann stellte sofort Wiederbelebungs­versuche an, die von Erfolg begleitet waren. Die Ge­meinde Burgmannshofen wurde von einer großen Feuers­brunst heimgesucht. Es brannten infolge Brandstiftung die landwirtschaftlichen Anwesen der Landwirte Rehberger und Weigel bis auf den Grund nieder.

Die Notlage des Neuhausbesitzes

Stuttgart, 15. Juni. Der Bund der württ. Neuhaus­besitzer veranstaltete im Hindenburgban einen Aufklärungs­abend über die ungeheure Not der deutschen, besonders aber der württ. Neuhausbesitzer. Der Vorsitzende des Bundes, Jugendrat Krauß-Göppingen, teilte mit, daß 90 Prozent der Neuhausbesitzer, meistens kleine Leute, vor dem Zu­sammenbruch und der Zwangsversteigerung stehen. Gegen­über zehn Jahre Steuerfreiheit und einer Zlnsenlast für öffentliche Darlehen von 03 Prozent in anderen Län­dern genießen mürttemb. Neuhausbesitzer nur fünf Jahre Steuerfreiheit und müssen 5 Prozent Zins bezahlen. Der Bund der Neuhausbesitzer, der in Süddeutschland schon über 22 000 Mitglieder zählt, fordert daher Gleichstellung der württ. Neuhausbesitzer mit denen im übrigen Reich durch Verlängerung der Steuerfreiheit und Ermäßigung der Schuldzinsen, vor allem aber Abwertung der H l^p o-

vm.

Ein Fluchtplan.

In den folgenden Wochen erhielt Woltmann von allen möglichen Menschen Nachricht. Nur von Herma kam nichts.

Um so mehr beschäftigte er sich mit seinen Fluchtgedan­ken, die er nun auch seinen beiden Freunden gegenüber zu- gab. Er mußte das tun, da er wissen wollte, ob er an sie Geld schicken lassen könne.

Beide wiesen es ab. Aber sie verschafften ihm die Na­men zweier Kameraden, die völlig vertrauenswürdig waren.

Tatsächlich erhielten diese einige Wochen später die ersten hundertfünzig Rubel. Woltmann senior schien zu ahnen, was in seinem Sohne vorging, und er hatte als Absender Angestellte seiner Bank zeichnen lassen. So wußte sein Sohn, daß die Sendungen von ihni kamen; während es den Russen verborgen blieb. Kuppelwalder und Hatfeld hat­ten durch ihre Abweisung deutlich zugegeben, daß sie eine Flucht planten.

Es übrraschte Woltmann nicht, als Kuppelwalder auf einem Spaziergang mit ihm plötzlich französisch zu sprechen begann.

Er antwortete in derselben Sprache und bewies ihm, daß er sie wirklich meisterhaft beherrschte. Kuppelwalder selbst hatte seine Kinderjahre in Frankreich verbracht und später ein Jahr an der Sorbonne studiert. Graf Hatfeld hatte so wie Woltmann eine französische Gouvernante ge­habt.

Auf französisch weihte Kuppelwalder Woltmann in ih­ren Plan ein, und dieser war überrascht von der Geniali­tät des Entwurfs.

Beide wollten sich Zivilkleider verschaffen und Legimi­tationspapiere von Tiensin. Kuppelwalder, der ein Jahr

thekenda riehen entsprechen»!) ver Deinung ves Baü- indexes. Die Abwertung soll so erfolgen, daß die in den Darlehensverirägen festgesetzten Schuldsummen durch Än- ordnung des Gesetzgebers eine der Kaufkraft der Währung entsprechende Herabsetzung ersahren.

Professor Dr. Eppensteiner (Tübingen) setzte aus­einander, daß für die Forderung geradezu ein rechtlicher Anspruch bestehe, einmal gemäß der berühmten Reichs- gerichtsentjcheidungMark ist nicht Mark", dann vor allem' gemäß Z 607 des BGB., auf dessen Grundlage die meisten Bausparerverträge ausdrücklich abgeschlossen wurden und! wonach beide vor Entwertung (der Gläubiger und der Schuldner) geschützt sein sollen. Prof. Eppensteiner spricht richtiger und unmißverständlicher, als wenn man sagtAb-' Wertung", von einer Wiederherstellung des ur-- sprünglichen Sch ul den werts für Darlehen der» Bausparkasse und betont dabei ausdrücklich, daß es sich um! eine Umschichtung nur innerhalb der Bausparkassen handeln würde, die die Gesamtwirtschast nicht berührt.

Sendefolge der Anllgarter tlundsunt AG.!

Dienstag, 21. Juni: !

0.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.00: Weiterbericht. 7.058.00:1 Konzert. 10.00: Ballade» und Arien. 10.20: Bratschen-Sonaten. 11.00: Zeit-« angabe, Wetterbericht, Nachrichten. 11.45: Fnnkwerbungskonzert. 12.00: Kan-' zert. 12.50: Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten. 13.00: Konzert. 13.55: Nachrichten. 11.VV14.1Z: Funkwerbungskonzcrt. 14.30: Englischer Sprach, unterricht fiir Fortgeschrittene. 15.00: Blumenstunde. 15.30: Vortrag: Was muß die Käuferin von den Preisen der Waren wissen? Ui.vv: Aus Schubert» Geburtshaus in Wien: 10. Internationales Mnsikfest Schubertiade. Is.: Laienmusik. 18.15: Zeitangabe, Wetterbericht, 18.2Z: Vortrag:Die Ent­mündigung". 18.50: Vortrag: Bas bedeute ich als Laie für die Entwicklung tn der Musik? 18.15: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichten. > 19.80: Russische Volksmusik. 20.30: Versorgung der Großstadt:Die Er­nährung". 21.30: Symphonie-Konzert. 22.30: Zeitangabe, Wetterbericht, Nach­richten. 22.50: Zum 14. Todestag des Dichters Hermann Essig. 23.1024.00: dlachtmusik. 0.00-1.00: Tanzmusik. In den ersten Morgenstunden aus Chicago! Weltmristcrkamps: Schmeling Sharkey.

Mittwoch, 22. Juni:

K.OV: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.00: Weiterbericht. 7.058.00: Konzert. 10.00: Händelstunde. 10.30: Schallplatte». 11.00: Zeitangabe, Wet­terbericht, Nachrichten. 11.30: Fnnkwerbungskonzert. 12.00: Konzert.' 12.50: Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten. 13.00: Schallplattenkonzert. 13.55: Nachrichten. 14.0014.15: Funkwerbungskonzsrt. 15.00: Kinderstunde, 10.00: Konzert. 17.00: Konzert. 18.15: Zeitangabe. Wetterbericht. 18.25r Esperantokurs. 18.50: Vortrag: Der Forscher I. L. Bose und das Innen­leben der Pflanze. 18.15: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschastsrichtnr, 18.30: Schauspieler-Brevier. 20.0022.00: Bunts Reihe. 22.00: Mandolinen, lonzert. 22.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten. 22.1524.00: Nacht- konzcrt.

Donnerstag, 23. Juni:

8.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.00: Wetterbericht. 7.058.00: Konzert. 10.00: Lieder. 10.30: Klavierkonzert. 11.00: Zeitangabe, Wetter­bericht, Nachrichten. 12.00: Konzert. 12.50: Zeitangabe, Weiterbericht. Nach-, richten. 13.00: Konzert. 13.55: Nachrichten. 14.0014.15: Funkwerbungs-' konzert. 14.80: Spanischer Sprachunterricht fiir Anfänger. 15.00: Englischer Sprachunterricht für Anfänger. 15.30: Jugendstunde. 10.30: Portrag:Loth­ringen im Spiegel deutscher und französischer Literatur". 17.00: Konzert. 18.15: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.25: Vortrag:Der Liebhaberphote» graph auf der Sommerreise". 18.50: Vortrag: Staatsverfassung der Völ­ker: Italien. 18.15: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrtchtrn. 19.30: Konzert. 20.00: Das Gespenst von Lantervslle. 21.20:Aus unsere» Musikstnbe". 21.55: Mawra, Buffooper von Strawinsky. 22.20: Zeitangabe. Wetterbericht, Nachrichten, Funkstille.

Freitag, 24. Juni:

8.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.00: Wetterbericht. 7.05S.OOr Konzert. 10.00: Schumann-Licder. 10.25: Schulfunk: Alemannisches Lied. 11.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten. 11.1511.30: Funkwerbung. 12.00: Aus verschollenen Opern. 12.50: Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten. 13.00: Konzert. 13.55: Nachrichten. 14.0014.15: Fnnkwerbungskonzert. 14.30 bis 15.00: Englischer Sprachunterricht für Fortgeschrittene. 10.00: Konzert. l7.00: Konzert. 18.15: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichten. 18.25: Vortrag:Ist Technik ein Fluch?" 18.50: Vortrag: Die Hygiene des Schwimmsports. 18.15: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.30: Das Kaltbergwerk in Buggingen. 20.00: Aus Neuyork: Kurt G. Soll: Worüber man in Amerika spricht. 20.15:Süddeutsche Bläsermusik". 21.15:Die Dorssängerinnen". (Komische Oper). 22.20: Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten, Sportoorborrcht. 22.4524.00: 1 . Trio-Stnnde. 2. Jazz auf zwei Flügeln.

Samstag, 25. Juni:

0.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.00: Wetterbericht. 7.058.00: Konzert. 10.00: Hörbilder von der Rcichsoerbandslagung des deutschen Schlosser-, Maschinenbauer, und Kraftfahrzeugschlosser-Handwerks. 10.30: Schul- funk: Alemannisches Lied. 11.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten. 11.45: Fnnkwerbungskonzert. 12.00: Wetterbericht. 12.05: Funkwerbungskonzsrt. 12.20: Fweiundzwanzig deutsche Volkstänze. t2.50: Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten. 13.00: Konzert. 14,30: Eesangstunde. 14.50: Handharmonika-Kon­zert. 15.30: Jugendstunde (Vastelstunde). 10.30: Lhorgesang. 17.00: Konzert. 18.15: Sportbericht. 18.20: Vortrag: Schwäbische Schützenseste. 18.35: Vor­trag: Wirtschaftsverfassung und Wirtschaftslage der Völker: Nordamerika. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.05: Städiebilder: Wiesbaden. 20.00: Bun- ter Abend. 22.20: Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten. 22.450.30: Tanzmusik.

Lokales.

I Mldbad. den 20. Juni 1932.

! Ein Jubiläums- und Ehrenjahr für unseren Mitbürger

, Wilhelm Rapp, Baddiener, ist das Jahr 1932. Konnte derselbe doch dieses Jahr auf eine 50 jährige Mitgliedschaft beim Krieger- und Militärverein zurückblicken, wofür ihm am 6. März der Ehrenschild zum Bundesabzeichen des Württ. Kriegerbundes verliehen wurde, unter gleichzeitiger Ernennung zum Ehrenmitglied des Krieger- und Militär­vereins. Am 1. Juni waren es 40 Jahre, daß der Jubilar

gerichtliche Medizin studiert hatte, wollte als Arzt auftre- ten, während der junge Graf Hatfeld einen Unterleutnant der Polizei darstellen sollte. Beide hatten Marschordre er­halten, nach Frankreich zurückzukehren, um Frontdienst zu leisten. Daß sie über Sibirien nach Hause fuhren, war nur selbstverständlich. Freilich führte dieser Weg auch über Schweden. Selbst für die Beschaffung der Papiere hatte Kuppelwalder gesorgt. Im Mannschaftslager befand sich nämlich ein Wiener Lithograph, der gegen schweres Geld vorzüglich gedruckte Ausweispapiere lieferte. Freilich muhte man ihm einen richtig geschriebenen russschen oder anders- sprachgen Text geben. Er konnte mit Feder und Tusche auf einem weißen Bogen irgendeinen amtlichen Titelkopf zeich­nen, der wie gedruckt aussah, und so gut gemacht war, daß ein sehr scharfes Vergrößerungsglas nötig war, um die Fälschung zu entdecken. Ausgangsscheine mit dem Stempel der Gefängniskanzlei stellte er in etwa zehn Minuten her. Die größte Schwierigkeit für ihn war, die vielen Schutt- fehler der russischen Kautschukstempel, die ungemein nach­lässig ausgeführt waren, einigermaßen nachzumachen. Bald hatte er das aber auch herausbekommen, und da er unge­mein vorsichtig, war, kamen die Russen wirklich nicht auf den Ursprung dieser Fälschungen.

Die Paßphotographien lieferte ein Kamerad, der einmal auf dem Markt in Omsk ein halbzerbrochenes Opernglas gekauft hatte und daraus einen sehr brauchbaren Photo­apparat gemacht hatte.-

Die Sache ist gut vorbereitet, hat also eine gewisse Aus­sich auf Erfolg, und wenn du mithalten willst, so ist auch für dich bei der Tientsiner französischen Polizei noch ein Platz," fügte Kuppelwalder lächelnd hinzu.

Fortsetzung folgt.'