Mirvvaver Dagvrakk
Dlnrtüvlatt und Anzetgev Mv Mttdvud und dug ödere Errztal
Nummer 105 Fernruf 479 Samstag, den 7. Mai 1932 Fernruf 479 67. Jahrgang
Der Tag der Mutier
Muklerhcrz, du reine Glocke,
Die durch all mein Leben lönk.
Die mich schon in Knabenlocken Fromm mit himmelskiang verwöhnt.
Durch der Kindheit Sonnentage Töntest du mir lautre Lust,
Heute strömst du heil'ge Klage.
Wohllaut in des Mannes Brust.
Töne, heil'ge Glocke, töne In mein Leben tief hinein,
Daß mein Herz sich ganz gewöhne.
Echo deines Klangs zu sein!
Walter Fl ex.
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Lebensträger
Zum Muttertag ^
Noch K.cht lange ist es her, daß wir Muttertag feiern. Aber wir haben den tiefen Sinn und das Recht zu dieser Feier erkannt. Und wir wollen nicht rechten um den ersten Gedanken, der zum Muttertag führte.
Kein menschliches Feiern ist ganz rein. Zwei Gefahren st-d es, die einer echten, tiefinnerlichen Feier der Mutter Tod zu bringen drohen. Die eine: daß wir den Mutte, tag zu sehr mit geschäftlichen Interessen verquicken. Wir müssen daher heute ernsthaft rufen: wir gönnen jedem, der den Muttertag auch vom geschäftlichen Standpunkt aus ansehen muß, daß die Taten der Liebe und Dankbarkeit gegen die Mutter auch eine Belebung des so trügen Geschäftsganges bringen. Aber man schlage uns das, was in der Tiere des .Herzens beim Namen Mutier zu uns reden will, nicst mit einer lärmenden, unwahrhaftigen Reklame tat! Spornt an zu Werken der Liebe und Dankbarkeit; aber tötet nicht den tiefsten Sinn des Muttertags: die Besinnung über Liebe, Leid, Opfer, die heute in besonderem Maß die deutsche Mutter gebracht und noch zu bringen hat.
Die andere Gefahr, unter der jede Feier leidet, ist di« Sentimentalität. Wir haben heute nicht nur der Mütter zu gedenken, deren Kinder lieblich und in den besten äußeren Verhältnissen heranwachsen. Auch nicht nur der Mütter, die glauben, den Inbegriff alles dessen, was Mutter heißt, erfüllt zu haben, wenn sie einen; einzigen Kind das Loben geschenkt haben und dieses mit allen Gütern, die sie besitzen, überhäufen. Nein, wir haben insonderheit heute der Mütter mit einem Häuflein Kinder zu gedenken, die unter den gegenwärtigen drückenden wirtschaftlichen und sozialen Sorgen leiden müssen und in gewissen, wohl- bekannten Fällen nicht gerne gesehen sind und die dennoch täpfer ihr Mutterschicksal bis zum letzten Blutstropfen tragen. Wir haben auch die nicht zu vergessen, die die Früchte ihres eigenen Fleisches und Bluts auf den Opferaltar des Vaterlands, des Kampfes um Freiheit, Ehre und Gerechtigkeit gelegt haben und Wunden erhielten, die auch der schönste Muttertag nicht zu heilen vermag. Wir müssen an all die Mädchen und Frauen denken, die ungestillt ihr heißes Sehnen, Mutter zu werden, zu Grabe tragen müssen, dis aus hartem Zwang nie Mutter geworden sind, und doch sich ein mütterlicheres Denken bewahrt haben als manche wirkliche Mütter. Und schließlich gehört auch hieher, daß wir an diesem Tage einmal nicht än die denken wollen, die aus feiger Bequemlichkeit und bösem Lebensgenuß heraus die deutsche Mutter verachten, Gesellschaft und Vergnügen mehr lieben als ihre Kinder, das gesunde deutsche Muttertdeal verdrängen wollen durch jenen Typ des „Weibchens", der von der gesunden Mutter so weit oder noch weiter entfernt ist als die Puppe von dem lebendigen Kind.
Wunden heilen, Lasten mittragen, echte Taten der Dankbarkeit tun, das ist der beste Sinn einer rechten Mutterfeier.
Denn die deutsche Mutter ist in Not! Darüber müssen wir uns ganz klar Hein: unser Volk ist nur
gesund, wenn seine Mütter seelisch und körperlich gesund sind, und wenn der deutschen Familie der Lebensraum gewährt wird, den sie zur Entsaltung der ihr gewordenen Jugend lebensnotwendig braucht. Darum ist uns die gesunde Mutter so teuer, und darum halten wir den Muttertag, auch vom religiösen Gesichtspunkt aus gesehen, für notwendig, weil sie von dem Augenblick ab, wo sie einem Kind das Leben schenkte und es ernähren und erziehen mußte, ein Horchen und Lauschen in die Tiefe und Höhe bekommt, das sie befähigt, mit tief innerlicher Weisheit und Güte durch die Welt zu gehen, die Menschen zu tragen und die Wunden zu heilen, die Roheit und seichte Oberflächlichkeit schlagen. Mütter, so horchet und verstehet das Heilige und Göttliche, das in euch und in euren Kindern ist, und segnet eure Umwelt mit den Früchten dieser göttlichen Erkenntnis!
F- Hilzinger.
Politische Wochesmdschliil
Diplomaten haben ab und zu besondere Erkrankungen, die sich zur rechten Zeit einzustellen pflegen. Waren da in Genf die führenden Staatsmänner friedlich schiedlich beieinander, um über Abrüstung und womöglich auch über Reparationen sich auszusprechen. Das sollte neben der eigentlichen Abrüstungskonferenz und ihren Ober- und Unterausschüssen geschehen. Denn was nützen alle Beschlüsse der Konferenz, wenn nicht die „Großen" von vornherein damit einverstanden sind? So war alles recht schön cin- gefädelt, nur mit dem kleinen Schönheitsfehler, daß zu der geplanten sogenannten „F ün f m ä cht e k o n f e r e n z" Japan und Sowjetrußland nicht eingeladen waren. Da aus einmal kommt aus Paris eine Absage: Tardieu sei an einer Halsentzündung erkrankt.
Was hat den guten Manu so hart mitgenommen? Der Wahlkampf, aus dem er übrigens in seinem Wahlkreis Bel- fort am letzten Sonntag mit großer Mehrheit hervorging? Oder waren es die amerikanischen Abrüstungs- Vorschläge, vor denen es ihm graute? Keine schweren „Angriffswaffen" mehr! Was dann mit den französischen schweren Geschützen, den riesigen Tanks und den vielen Kriegsflugzeugen? Und werden nicht am Ende England und Italien diesen wahnsinnigen Vorschlägen zustimmen? Von Deutschland ganz zu schweigen. Wo bliebe dann die französische Hegemonie? Die Ueberlegenheit Frankreichs in einem Luftkriege? Die Abriegelung des verhaßten Deutschland nach Westen und Osten? Die französische Bedrohung Italiens, der Türkei und Sowjetrußlands? Und doch wagt« Tardieu nicht gegen den amerikanischen Stachel zu löcken. Was blieb ihm anders übrig als das probate Mittel dev diplomatischen Krankheit? Kurz und gut: Frankreich sabotierte, wie schon so oft in den letzten zwölf Jahren, wo man an der Abrüstungssrage herumdoktert, wieder einmal die europäische Abrüstungsmaschine, nur diesmal mit einewl anderen Mittelchen. Ob sich dies die vier anderen Partner, vor allem Mac Donald, gefallen lassen? In 14 Tagen, so wurde beschlossen, soll die geplante Konferenz wieder ausgenommen werden. Wenn es wahr wird. Genf denkt, aber Paris lenkt, und zuguterletzt läuft England wieder dem ehemaligen Ententebruder de- und wehmütig nach. Wir Deutsche jedoch haben wieder die Zeche zu bezahlen.
So wird's gehen mit der Abrüstung, wo von einer „Gleichberechtigung" nichts zu spüren sein wird. So aber wird's auch mit den Reparationen werden: im aller- günstigsten Fall wird man uns ein mehr oder weniger längeres Moratorium gnädigst gewähren. Etwas, das ganz selbstverständlich ist (weshalb auch im heurigen Reichshaushalt keine Reparationen eingestellt sind), aber nicht viel nützen würde, weder uns, noch der ganzen heute jo schwer leidenden Weltwirtschaft.
Inzwischen hat Frankreich am letzten Sonntag neu gewählt. Es sind zwar erst 280 Abgeordnete fest gewählt; in 357 Bezirken steht die endgültige Entscheidung noch aus: sie fällt am nächsten Sonntag. Tut nichts zur Sache: ob Tardieu mit seinen Linksrepublikanern oder Her
rn o t mit seinen Radikalen gewinnt — ein Eozialisten- kabinett (Blum) kommt jedenfalls nicht in Betracht — ob es diesmal einen Ruck mehr nach links tut, das alles mag in innerpaliüschen und wirtschaftlichen, in örtlichen und persönlichen Fragen (z. B. bezüglich der Goldvolitik oder des Schutzes der Landwirtschaft) eine Rolle spielen, aber die französische Außenpolitik bleibt davon unberührt. Denn jede Regierung in Paris wird, unbeirrt von allen inneren Ereignissen, ans der Forderung bestehen, daß Deutscip land dis verbrieften Reparationen zu zahlen, daß der Versailler Vertrag unabänderlich für alle Zeit und Ewigkeit zu gelten hat und Frankreich bei gleichzeitiger Entwaffung Deutschlands im Interesse seiner Sicherheit keine Patrone und keine Gamasche abrüsten kann.
Inzwischen macht unser polnischer Nachbar toll« Sachen. Wir meiner; nicht den geplanten, rm letzten Augenblick vereitelten Hand st reich auf Danzig: man wollte eben, wie ehemals bei Wilna, die Welt und namentlich den ohnmächtigen Völkerbund vor eine „vollendete Tatsache" stellen. Wir denken vielmehr an die neuerlichen Versuche, die letzten Hohertsrechte der „Freien Stadt" auszuhöhlen. Danzig soll in seinen Straßen eine polnische Polizei und in seinen Fabriken eine polnische Zollkontrolle zulasten. Das alles in dem Sinn jenes Polentelegramms aus Danzig: „Marschnll (Pilsudski), pflück Danzig!" Und wie hier, so bei Ostpreußen, das keinen Tag vor einem Einfall Polens sicher ist (vgl. Nitram: Ein Zukunftsbild von der polnisclum Grenze).
Nun wäre das alles nicht möglich, wenn der Völkerbund, unter dessen Schutz Danzig steht, seine Pflicht und Schuldigkeit tun würde oder besser könnte. Aber — daß Gott erbarm — was leistet Genf? Vor lauter Rücksichten, namentlich auf Frankreich, kommt man dort keinen Schritt vorwärts. So in O st a s i e n. Gerade war man daran, einen Waffenstillstandsvertrag zu unterzeichnen, da platzte in einer Festversammlung, die Mm Geburtsfest des Kaisers von Japan in Schanghai zusammengekommen war, eine Bombe. Viele japanische Notabeln, darunter der japanische Gesandte irr China, wurden schwer verletzt. Darüber natür- sich große Aufregung in Japan. Wohl ist der Missetäter ein Koreaner, und das Verbrechen wurde verübt auf einem Gebiet, wo die chinesische Polizei nichts zu sagen hatte. Dennoch ist in Schanghai wieder alles in Frage gestellt. Von der Mandschurei, wo der Völkerbund überhaupt nichts zu sagen hat, ganz zu schweigen. Dieser „Staat" ist sckwn so put wie japanische Provinz. Jede Einmischung der Genfer Ratsherren könnte zur Folge haben, daß Japan, das sich jetzt schon blutwenig um Gens kümmert, aus dem Völkerbund austritt.
Unser R s i ch s h a u s h a l t ist endlich fertiggestellt. Er soll demnächst dem Reichsrat zugeheu. Einzelheiten sind noch nicht bekannt. Man weiß nur. daß gleichzeitig mit ihm eine Arbeitsbeschcrsfungsanleihe ausgelegt wer- den soll. bl.
Gedanken zum Muttertag
von Karl Blicker.
Das Liebste und Heiligste ist für jeden Menschen die Mutter, und wahrhaft zu beklagen ist, wer nie zu einem weiblichen Wesen das traute Wort „Mutter" tagen durfte. Das Lallen des Kindes vcersucht wohl als erstes dieses Wort hervorzubrrngen, im Schmerz und in der Freude, rm Weinen und im Lachen, und dieses erste Kinderlallen klingt dem Menschen durch das ganze Leben, in Gedanken, im Lied und Wort. Welche Koseformen dieses eine Wortallein in der deutschen Sprache anzunehmen vermochte ist bezeichnens Wert und Hochachtung, Ehrfurcht und Vertrauen, die wir der Frau und Mutter zollen müssen.
Das einmalige, die Unersetzlichkeit der Mutter, spricht der Volksmund immer wieder aus und wenn sich Lied und Rede so vielfach mit dem Worte „Mutter" befassen, so ist es eben eine rein natürliche Folgeerscheinung. Schon Euri- pides sagt in seinen „Troerinnen": „O Mutter, reich an Kindersegen, schönstes Wort," und derselbe Dichter sagt in
«sllsi nur «Ins Larissa
L^sostoi- Krsck'kb, Vklui'b'gsri, kanrlslrrir
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-Leo/ro/'e -honr/rr/ /rcrcH ll-e/'/rra/'
Ein Goethe-Roman von R. Heller bearbeitet von Th. Scheffer
Lop^riAkt 1630 bzr Koi»Sliäi6N8l „Vigo" Berlin >V 30.
N. Fortsetzung Nachdruck verdaten.
„Die Zerwürfnisse in Ihrer Ehe werden neuerdings immer häufiger, Ihre Stimmung bei jeder Gelegenheit gereizter und der Klatsch darüber — nun, den hätten wir denn so groß gezogen, daß er uns längst über den Kopf gewachsen ist. Das Mädchen selbst aber, wenn ich nur einige Menschenkenntnis besitze, soll meinen Karl vor Ihnen recht- fertigen, daß Sie Ihre Freude daran erleben. Die Rechtfertigung muß Ihnen durch den Augenschein geliefert werden. Wir müssen zwischen uns und dem Argwohn, der Zwischenträgerei, den quälerischen Anlässen und der rastlosen Neigung zur Eifersucht endlich einen Grenzgraben von einer Breite und einer Tiefe auswerfen, wie sie nicht so bald zu überspringen sind. Das Fräulein bleibt bei mir auf Ettersburg. Die Frau Stallmeisterin von Stein wird mir die Gefälligkeit erweisen, den alten Hartleben auf dem Nachhauseweg zu unterrichten. Morgen komme ich in die Stadt, und die Leuchte, die ich da anzuzünden gedenke, soll uns alle auf gute Wege Hinweisen."
„Durchlaucht wissen nicht, was Sie mir, sich selbst uns allen in der Beleuchtung dieses Falles versprechen", versetzte die Herzogin Louise. „Lassen Sie mich lieber im Dunkeln tappen, als daß Sie die Helle eines öffentlichen Skandals über meine neueste Demütigung verbreiten. Als Fürstin hätte ich mich längst bescheiden lernen müssen, und nach und nach werde ich auch mit meinem Herzen dorthin gelangen, Hatz es entsagt. Die SHuld dieses widerwärtigen Aufsehens
ist einzig die meinige. Ich hätte mich vorhin glücklicher be- meistern sollen. Das Mädchen besonders hätte nicht ahnen dürfen, was in mir vorging, als sie das Bild des Herzogs — verschlang, — ich habe kein anderes Wort für die Leidenschaft ihrer Blicke."
„Das ist ein junges Auge, in dessen Emaille noch alle Leidenschaft ist — oder nichts" besänftigte Amalia. ich meine Fassung behaupten müssen. Allein, ft: de.? man von mir, was menschlich ist. An zwei Abenden nacheinander ist der Herzog bemerkt worden, einsam nach dem Erfurter- Tor hinwandernd und dann von dort kommend, wo in Groschels Haus die Wohnung Hartlebens ist. Gestern ist er rn glühender Bewegung am erleuchteten Fenster des Frän- , leins beobachtet worden. Kommt nun noch hinzu, daß am Sonntag ein Kammerhusar mit dem Absagebrief nach Neunheiligen jagen mußte — daß es der Absagebrief gewesen, hat sich unterwegs gezeigt: die Gräfin wollte nach Weimar, der Bote fand sie ein paar Meilen vor der Stadt, und bestürtzt änderte sie ihre Richtung.
„Wäre die Trennung von Neunheiligen entschieden?" fragte die Mutter. „Die mondsüchtige Gräfin nachtwandelte nicht mehr in Karl Augusts Kopfe?"
„Ich weiß nur Leonore nicht recht dankbar für diesen Dienst der Ablösung zu sein!" bejahte Louise mit einem traurigen Lächeln.
„Dann Glück auf, Frau Tochter! Dann Hab' ich die Kühnheit, den Verleumdern meines Sohnes einen großen Schlemm anzusagen. Mit offenen Karten will ich ihn spielen, und es ist so gut, als wäre die Partie schon gewonnen."
Amalia war von ihrem Siege zu fest überzeugt, als I daß sie ein Titelchen von ihrer Behauptung gestrichen j hätte. „Bin ich denn ein solcher Neuling im Kampfe mit
der Intrige, daß Sie vor der Plumpheit meiner Maßregeln zittern? Klare Lebenslust und ein freudiges Bewußtsein will ich Ihnen und uns schaffen. Gnnen Sie mir nur die Frist von vierundzwanzig Stunden dazu. Den Herzog habe ich nicht zu schonen, selbst wenn er etwas angestiftet hätte. Ich bin die Mutter, und wir hätten nicht den ersten Strauß miteinander, der dann mit einer ehrlichen Versöhnung endet. Aber — selbst wenn er die Gräfin des Fräuleins wegen aufgegeben hätte — mir genügt, daß die Seelenquü- tereien ihr Ende erreichten — was kann bis jetzt geschehen sein, das unverbesserlich wäre? Leonore würde sich gehütet haben, uns das Grübchen im Kinn vorzuzeigen, wenn es ihr schon zum Abgrund geworden wäre. Die Mutter, die dem Mädchen zulange gefehlt hat, die will ich ihr ersetzen. Darum bleibt sie hier und so werden auch heute abend keine Gestalten an ihrem Fenster erscheinen. Gott befohlen meine Damen! Die Sein übernimmt die Meldung an den Freiherrn, und Sie, meine Tochter, nehmen die Hoffnung mit sich, daß wir am morgigen Abend über alle Angst hinaus sind."
Bis zum Abschied hatte die heitere Stimmung ausgehalten, in der Amalia die beiden Damen zu entlassen wünschte. Als sich die Herzogin jedoch allein sah, sank ihre Gestalt etwas zusammen. „Es ist mir unbegreiflich, wie Goethe den Unfug begünstigen konnte! Denn wenn's noch kein Unfug ist, so sollte es doch nach Karls redlichem Witten sicher einer werden", sagte sich die Fürstin. „Zum Glück ist das Unterpfand in meinen Händen — Leonore, in dessen Besitz ich die Friedensbedingungen vorschreiben kann", und Amalie klingelte, das Fräulein von Göchhausen zu sich zu rufen
(Fortsetzung folgH ,