Augsburg, die Landgerichte F ü r t h, Ne ub u r g a. D. und Straubing sollen am 1. April 1832 aufgehoben werden. Die Regierungsbezirke von Niedevbayern und der Oberpfalz werden mit dem Sitz der Kreisregierung in Ne- gensburg am 1. 4. 1932 zusammengelegt. Die Regierungs­bezirke von Ober- und Mittelfranken werden am 1. 1. 1933 am Sitz der Kreisregierung in Ansbach ebenfalls vereinigt. Weitere Zusammenlegungen treffen die landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften und die Landesversicherungsanstalten der vier genannten Kreise, wobei daran gedacht ist, die bis­herigen Kreisregierungssitze Landshut und Bayreuth zum Sitz der Sozialversicherungsanstalten der vereinigten Kreise zu machen. Weiterhin werden durch Notverordnung noch zu bestimmende 24 Amtsgerichte, 8 Bezirksämter, 3 Bauämter. 10 Messungsämter und 12 Forstämter und Forstamtsaußenstellen aufgelöst.

Opposition in der Bayerischen Volkspartei

München. 2. Nov- In einer großen Versammlung der Iugendorganisationn der Bayerischen Bolkspartei wurden gegen die Parteileitung, die Regierung und die RsichstagS- sraktion scharfe Angriffe gerichtet. Die Vertretung der Partei schädige die Interessen Bayerns aufs schwerste, indem sie in Bersammlungsreden und Zeitungsartikeln gegen die Eingriffe der Regierung Brüning in bayerische Belange die streithaftesten Morte gebrauche, hinterher aber immer klein beigebe. Das bayerische Volk könne zu einer solchen Vertretung seiner Staatsinteressen kein Vertrauen mehr haben. Namentlich habe Prälat Leicht dem Ansehen Bay- erns durch seine letzte Reichstagsrede in nicht wiedergutzu­machender Weise geschadet, die eine Spaßmacherei, aber keine Abwehrrede gegen die die Interessen Bayerns ver­letzende Notverordnung gewesen sei. Schließlich wird die Abberufung des bayerischen Gesandten in Berlin, v. Pre- ger, und dessen Ersetzung durch einen energischen Mann verlangt.

Die deutschen Kriegergräber in Frankreich

Paris, 2. Nov. Auf denn Friedhof Bagneux bei Paris fand heute die Gedenkfeier für die gefallenen deutschen Soldaten statt. Der deutsche Botschafter, von Hoesch, stellte in feiner Rede fest, die französische Grä­berverwaltung werde ihren vertraglich übernommenen Ver­pflichtungen überall gerecht und pflege in den meisten Fällen die deutschen Grabstätten wie ihre eigenen. Auch die deut­schen Soldaten'gräber auf französischen Gemeindefrisdhöfen und in Nordafrika seien gut unterhalten. Die von den deut­schen Truppen geschaffenen Friedhöfe seien gründlich instand­gesetzt worden. Durch den Volksbund deutscher Kriegsgräber fürsorge wurden diese Arbeiten der deutschen Verwaltung tatkräftig unterstützt.

Laval über seine Reise

Paris. 2. Nov. lieber die UnterredL'gen mit Hoover er­klärte Ministerpräsident Laval: Die Gegenüberstellung der Ansichten der französischen und der amerikanischen Re­gierung wird auf alle Fälle Mißverständnisse verhüten oder mildern. Die Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Amerika dürfe erleichtert und gestärkt werden. Ich werde am Dienstag im Ministerrat Bericht erstatten und die französische Regierung wird dann darüber befinden, welche praktischen Folgerungen man aus den Besprechungen ziehen kann. Ich habe von meiner Reise einen guten Ein­druck. Das Parlament wird übrigens über die Politik, die wir eingefchlagen haben und über die, die wir verfolgen sollen, zu urteilen haben. Es ist notwendig, daß wir das unvergleichliche Ansehen, das Frankreich gegen- wärtig in der Welt genießt, benuhen, um unsere we­sentlichen Interessen zu wahren und den Frie­den zu befestigen.

Zweite sozialistische Internationale

Paris, 2. Nov. Der Vollzugsausschuß der 2 sozialistischen 'Internationale, der zurzeit in Paris tagt, erklärt in einer Entschließung: Auf die kapitalistischen Regierungen seien keine großen Hoffnungen zu setzen; sie lassen es an Mut und Weitblick fehlen. Andererseits suchen die Führer des In­dustriekapitals die Herabsetzung der Löhne, Einschränkung der Rechte der Arbeiter, Vernichtung der sozialistischen Gesetz­gebung durchzusetzen. Die Internationale rufe daher die Opfer der Krise zum Handeln auf. Die Formen dieses Handelns können je nach den Verhältnissen, nach den poli­tischen Bedingungen und nach der Art des Widerstands, auf den die Forderungen der Sozialdemokratie stoßen, verfchie- den sein, das Vorgehen selbst müsse aber hinsichtlich seines Geistes und Ziels einheitlich bleiben.

Chinesisch-russischer Geheimvertrag?

London, 2. Nov. Aus der Mandschurei werden japanische

Die Sporck'schen Jäger

Roman von Richard Skowronnek.

24. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Also, da mußte irgend etwas geschehen sein, was diesen selt­samen Umschwung erklärlich scheinen ließ, und mit einem Male schoß es ihm durch den Kopf: Das alles war nichts anderes als ein geschickt gelegtes und sorgsam verwittertes Eisen. Wehe ihm, wenn er von jetzt an nicht aufmerkte, mit arglosem Fuße zwischen die fänglich gestellten Bügel trat!

Schon gestern aben, als sein braunes Mädel ihm trium­phierend die Nachricht brachte, der kapitale Vierundzwan- zigender stände in Jagen sechzehn, hatte er gestutzt, dann aber lächelnd erwidert:Liebe kleine Mike, den Wechsel kenne ich vielleicht besser als der Herr Forstmeister selber, seit fünf Nächten schon treibe ich mich in seiner Nähe herum, aber es hat immer nicht glücken wollen. Und bist du ganz sicher, ob der alte Herr nicht vielleicht eine ganz bestimmte Absicht hatte, als er dir's erzählte?"

Aber wieso denn?" versetzte sie und blickte verwundert auf,er kann doch gar keine Ahnung haben, wie wir mit­einander stehen. Kein Mensch weiß es überhaupt, außer meiner Mutter, na und die spricht doch nicht darüber."

Es ist gut," hatte er darauf gesagt und sich spätabends, als in dem Städtchen die Lichter erloschen waren, wieder einmal auf den Weg gemacht. Jetzt aber wurde ihm klar, daß er es nur einem Zufall dankte, wenn er heute nacht mit heiler Haut davongekommen war, vielleicht bloß dem Hundeblaff, der den schon auf die Blöße tretenden Hirsch wieder umkehren ließ. Sonst aber stimmte alles vortrefflich zusammen, es hatte nur eine ganze Kleinigkeit gefehlt zum Gelingen des so fein eingefäöekten Planes: daß er nämlich

Truppenbewegungen gemeldet, die möglicherweise zu einer Spannung zwischen Japan und Sowjetrußland führen kön­nen. Einer Meldung aus Port Artur zufolge ist ein chine­sisch-russischer Geheimvertrag abgeschlossen worden, in dem der chinesische Präsident General Tschiangkaischek sich ver­pflichtet, die diplomatischen Beziehungen zu Sowjetrußland wieder aufzunebmen, während die Sowjetregierung ver­spricht, sich nicht in die inneren Angelegenheiten der Mon­golei einzumischen 300 russische Güterwaggons mit Waffen und Munition sollen in den letzten Tagen über die mandschu­rische Grenze gerollt sein. Chinesische Führer glauben, daß 50 000 Mann Sowjettruppen bereit sind, dem japanischen Vormarsch entgegenzutreten.

Andererseits meldet dieTimes", die Lage in der Mandschurei habe sich gebessert, nachdem der chinesische Gene­ral Matschanschen versprochen habe, die gesprengten Eise» bahnbrücken wiederherzustellen.

Die Nachrichten aus dem Fernen Osten sind ausnahms- los mit Vorsicht aufzunehmen.

Ein amerikanischer Beobachter in der Rordmandschurei

A Nov. Widersprechende Nachrichten über chinesisch-russische Zusammenarbeit und über eine Zusom- menziehung sowjetrussischer Truppen an der mandschurischen Grenze bei Manschuli habe die Regierung der Bereinig­ten Staaten veranlaßt, in die Äordmandschurei einen Beobachter zur Prüfung der Lage zu entsenden.

Stuttgart, 2. November.

Die 2. würkk. Notverordnung ist fertigestellt. Zurzeit werden Erhebungen über ihre Auswirkungen im Verwal­tungsgebiet angestellt. Die Verordnung dürfte Mitte Novem­ber erscheinen.

Bauerntöchter oder Skadkmädchen als Landlehrerinnen.

Die Abgeordneten Strobel, Körner und die übrigen Mit­glieder des Bauernbunds haben folgende Kleine Anfrage an die Regierung gestellt: In dem Staatlichen Hauswirtschafts­seminar Kirchheim/Teck werden bei der Aufnahmeprüfung infolge des starken Zugangs die Anforderungen derart hoch gestellt, daß es Mädchen mit guter Volksschulbildung nahezu unmöglich ist, im Wettbewerb mit den Schülerinnen aus höheren Schulen die Prüfung zu bestehen. Infolgedessen werden in der Hauptsache nur Hauswirtschaftslehrerinnen ausgebildet, die aus städtischen und Beamtenkreisen stam­men, während Lehrkräfte aus bäuerlichen Haushaltungen nur vereinzelt zur Ausbildung kommen. Das Seminar soll nun nicht nur für die Stadt, sondern auch für das Land Lehrkräfte ausbilden. Als Landlshrerinnen dürften aber Bauerntöchter weitaus geeigneter sein wie Städterinnen. Unter den jetzt geltenden Vorschriften werden ungewollt die Mädchen aus bäuerlichen Kreisen nahezu vollständig vom Seminar ferngehalten. Was gedenkt das Kultministerium zu tun, um diesem offensichtlichen Mißstand zu begegnen?

40 Jahre Stuttgarter Berufsfeuerwehr. Heute sind es 40 Jahre, daß die Stuttgarter Berufsfeuerwehr unter dem Brandmeister und späteren Branddirektor Iacoby gegründet wurde. Sie fetzte sich zusammen aus 1 Offizier und 30 Mann und befaß an Fahrzeugen 1 Mannschaftswagen, 1 Maschinen­leiter und 1 Handdruckspritze und zur Bespannung 6 Pferde. Seit ihrer Gründung hat die Berufsfeuerwehr bekämpft: 522 Großfeuer, 1046 Mittelfeuer und 4377 Kleinferier, dazu kommen noch 1342 sonstige Feueralarme, zusammen also 7287 Ausrückungen. Die Zahl der Krankentransporte hat sich seit 1895 von 400 auf rund 8000 pro Jahr erhöht. Ins­gesamt wurden 147 489 Krankentransporte ausgesucht. 22 293 Notverbände wurden angelegt und bis fetzt in 1339 Fällen Wiederbelebungsversuche mit Sauerstoffgeräten ge­macht, und zwar in den weitaus meisten Fällen mit Erfolg. Zur Behebung von Verkehrsstörungen und zu sonstigen Hilfeleistungen wurde die Berussfeuerwehr seit ihrer Grün­dung 4123mal in Anspruch genommen. Während im Grün­dungsjahr nur 92 Berufsfeuerwehrleute zu Sicherheits­wachen in Theatern usw. zu stellen waren, wurden im letz­ten Jahre 2797 Feuerwehrbeamte zum Sicherhettswachdienst kommandiert; im ganzen waren bis jetzt 168 204 Berufs- feuerwehrleute während der 40 Jahre im Sicherhsitswach- dienst tätig.

keine bürgerliche Einheitsliste zur Gemeindsrakswahl.

Am Samstag abend fand eine Sitzung der Vertreter der ver­einigten Bürgeroereine von Groß-Stuttgart und der wirt­schaftlichen Organisationen statt, um endgültig zur Frage der Schaffung einer Einheitsliste zur Gemeinderatswahl Stellung zu nehmen. Die Sitzung verlief jedoch nach der Absage der Bürgerpartei völlig ergebnislos. Angeregt wurde, einen überparteilichen Ausschuß zu gründen, der mit den noch zu einer Einheitsliste entschlossenen Parteien verhandeln soll. Da der Versammlungsvorsitzende, der bürgerparteiliche

in trunkener Siegesfreude über dem erlegten Hirsch kniete, mit scharfer Säge das Geweih vom Kopfe trennte! Dann hätte es wohl noch einen kurzen Anruf gegeben, ein paar Atemzüge danach für den Anfang des Vaterunsers, und Halali! au erledigt. Ein Weidmann starb, ein hirsch­gerechter . . .

Sein Kompagniechef trank ihm freundlich zu:

Prost, Naugaard, und weshalb so schweigsam?"

Er entschuldigte sich, ihm ginge noch der leider Gottes verdiente Tadel vom Vormittag im Kopfe herum. Da trö­stete ihn der gutmütige Hauptmann Rabenhainer, warnte ihn jedoch gleichzeitig, sich mit derjungen Dame aus dem Bürgerstande", für die augenblicklich wohl sein Jünglings­herz schlüge, allzu weit einzulafsen. Der Beispiele gäbe es gar viele, wo ein solches Verhältnis einem sonst ganz bra­ven Jungen den Kragen gekostet hätte. Und ganz ausführ­lich erzählte er die traurige Geschichte eines Kameraden aus seinem Jahrgange, des Freiherrn von Eckhenstein, der um einet Schankwirtstochter willen seinen Abschied nehmen mußte. Wie eine Klette hätte sich das kleine Frauenzimmer an ihn gehängt, lieh ihn nicht los, bis er schließlich das dem Kommandeur gegebene Ehrenwort brach, als ein schimpflich Ausgestoßener über das große Wasser ging. Das Mädel aber heiratete hinterher hier im Städtchen einen braven Ackerbürger, kümmerte sich den Teufel darum, was da drü­ben aus ihrem ehemaligen Liebsten geworden war ....

Der Leutnant von Nüugaard hörte nur mit halbem Ohre zu. Während sein Kompagnichef sprach, hatte ein Ge­danke Besitz von ihm genommen, jagte ihm einen kalten Schauer nach dem anderen über den Rücken: Wie sah denn seine Lage aus, wenn auch sein braunes Mädel ihn nicht lvslieh, sich womöglich gar aus die andere Seite schlug? . .

Stadtrat Professor Wsitbrecht, jedoch eine Abstimmung über den Antrag ablehnte, verließen zahlreiche Versamm­lungsteilnehmer unter Protest den Saal.

Der Stahlhelm kämpft für das dritte Reich. In einer großen Stahlhelm-Kundgebung sprach am Samstag abend im vollbesetzten Fesksaal der Liederhalle der Bundeskanz- i ler und Eeneralstabschef des Stahlhelms, Bund der Front- ! soldaten, Major a. D. Wagner, über die Entwicklung i und die Ziele des Stahlhelms. Der Stahlhelm ist nack dem Krieg zur Abwehr des Bolschewismus auf föderalistischer Grundlage entstanden. Sein Ziel ist die Befreiung des Neichs von allen uudeutschen Einflüssen und von der Ueberfremdung von außen her. Die gegenwärtige Weimarer Staatsverfassung entspricht in keiner Meise den soldatischen Idealen des Stahlhelms wegen ihres Pazifismus und ihrer Demokratie. Nach weiteren Ansprachen des Stuttgarter Ortsgruppenleiters und des württembergischen Landeskanz­lers des Stahlhelms wurde die Kundgebung, die von musi­kalischen Darbietungen der Stahlhelmkapelle umrahmt war, mit dem gemeinsamen Gesang des Deutschland- und des Württembergerlieds und dem Abmarsch der uniformier­ten Stahlhelmmitglieder beschlossen.

In der Staatlichen Höheren Fachschule für Feinmechanik und Uhrmacherei in Schwenningen fand am 15. Oktober eine Sitzung des Schulrats statt. Als neue Mitglieder des Schulrats konnten Oberbürgermeister Dr. Gönnewein und Fabrikleiter E. Durst von der Firma Bosch begrüßt werden. Aus der Verhandlung sind folgende Punkte beson­ders bemerkenswert: Die Fachschule wird die Berechtigung erhalten, das Zeugnis der mittleren Reife an besonders gute Schüler beim Abschluß des 3. Jahreskurse? zu erteilen. Der hiezu erforderlichen Ergänzung der Lehrpläne und Prüfungs­ordnung wurde zugestimmt. Zeugnisse der mittleren Reife sollen erstmals im Frühjahr 1933 ausgestellt werden. Einem i Vorschlag des Reichssparkommissars entsprechend wurde das Schulgeld in angemessenem Betrag erhöht. Der Schulrat billigte den Beschluß, wonach als Aufnahmebedingungen in den Meisterkurs mindestens dreijährige Gehilfenpraxis soni- ein Miudestalter von 22 Jahren künftig vorgeschrieben werden.

Gebührenerhöhung an der Technischen Hochschule. Nach­dem im vorigen Halbjahr die Hochschulgebühren in Preußen von 80 auf 100 erhöht worden waren, hat nun auch das württembergische Kultmrnisterium bzw. das Rektorat der Technischen Hochschule die Kolleggebühren von 60 auf 80, die Einschreibgebühr von 10 auf IS und die Ausfchußgebühr von 15 auf 20 Mark erhöht.

Die Handwerkskammer fordert die Errichtung einer neutralen Schtedsstelle

Skuttgart, 2. Nov. Der Vorstand der Handwerkskammer Stuttgart nahm in seiner letzten Sitzung eingehend zu der Frage der Errichtung einer neutralen Schiedsstelle im Ver­gebungswesen Stellung, die kürzlich im Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuß des Landtags behandelt wurde. Schärfste Mißbilligung fand hierbei die ablehnende Haltung des Ausschusses. Die letzte Entscheidung liegt beim Plenum des Landtags, von dem das Handwerk endlich einmal eine Berücksichtigung auch seiner Interessen erwartet.

Für dringend notwendig wurde eine aktivere Tätigkeit des gewerblichen Mittelstands ln der Kommunalpolitik ge­halten und zu diesem Zweck im Benehmen mit den übrigen Organisationen des Handwerks eins planmäßige Auf­klärungstätigkeit anläßlich der bevorstehenden Gsmemde- ratswahlen und die Herausgabe von Richtlinien über dis Bedeutung einer intensiven Kommunalpolitik vom Stand­punkt der Handwerkswirtschaft aus beschlossen.

Weiterhin wurde zu der Frage der Aufwertungsumschul­dung Stellung genommen. Bei den trostlosen wirtsckaft- lichen Verhältnissen ist es der größten Anzahl der Auf­wertungsschuldner nicht möglich, die ihnen zur Rückzahlung gekündigten Aufwertungshypotheken zurückzuzahlen. Die veränderte bzw. außerordentlich verschlechterte Kreditlags macht deshalb Bestimmungen zum Schutz der Aufwertungs­hypothekenschuldner dringend erforderlich. Den vom Ze r- tralverband Deutscher Haus- und Grundbesitzervereine e. V. in dieser Richtung gemachten Vorschlägen, die nachträgliche Stellung von Anträgen auf Bewilligung einer Zahlungs­frist durch die Aufwertungsstellen zuzulassen, wurde bei­getreten.

Auf Kosten der Gemeinden?

Stuttgart, 2. Nov. Von zuständiger Seite wird mit- geteilt: Der Abgeordnete Mößner hat in einer Versamm­lung von sozialdemokratischen Gemeinderäten wieder einmal behauptet, der württembergische Staat habe sich aus Kosten der Gemeinden gesund erhalten, und demgegenüber auf die viel aemeindefreundlicherr Haltung z. B. der preußisch»« und

Und der Gedanke war durchaus nicht so sinnlos, als es im ersten Augenblick den Anschein hatte . . .

Daß er sie nicht heiraten dürfte trotz aller heißen Liebe, hatte er ihr hundertmal schon gesagt, und sie war anschei­nend damit zufrieden gewesen. Weinte ein Endchen, küßte und biß ihn fast, wenn er aber in solchen Minuten begehr­lich den Arm nach ihr reckte, entwand sie sich ihm, und ihre Augen wurden dunkel. Und er ging nach Hause, lachte über sich selbst . . Lachte sich aus, daß er seit fast zwei Jahren einem kleinen Mädel nachlief, sich aber halten mußte, wie weiland der Ritter von Toggenburg. Wenn es jedoch auf die Schummerstunde ging, stahl er sich durch den dichten Taxus­gang im Kasinogarten bis zu der schadhaften Stelle in der Mauer, über die man nur hinwegzusteigen brauchte, um im Rosengarten des Fischerhofes zu stehen. Tausendmal hatte er schon beim Abschied gebettelt:Liebe kleine Mike, komm mit, kein Menschenauge wird dich sehen, sie aber hatte nur den Kopf geschüttelt. Oder war zornig aufgefah­ren, wenn er zu eindringlich bat.Genug ists jetzt, und bleib doch fort, wenn düs nicht glauben willst, daß ich besser bin als die andern ..."

Jetzt war ihm ja die Absicht klar, er sollte langsam an seiner Leidenschaft eingefangen werden wie vorzeiten der Freiherr von Eckhenstein! Und er glaubte auch zu wissen, weshalb man ihm im Fischerhofe bei seinen Wilderergängen allen Vorschub lieh. Einmal ereilte ihn dabei doch sein Schicksal, und ein schimpflich davongejagter Leutnant, der nicht weiter gelernt hatte als das bißchen Soldat, muhte schließlich froh sein, wenn er als Schwiegersohn des reichen Fischers Retelsdorf einen Unterstand bekam. Irgendwo weit­ab von der alten Garnison und den Kameraden ein Gut kaufen und als Landwirt sein Leben beschließen . . (F s-)-