Die Ursache

der französischen Überschwemmungen

Paris, 12. März. Der Parteiführer der Soztaldemo- Araten, Leo» Blum, bezeichnet in einem Artikel des Partei­organsPopulaire" die Überschwemmung in Frankreich als eine Folge des Krieges. Während des Krieges blieben die gewohnten HolztranSporte aus Zentraleuropa, Skandina­vien und Afrika aus und deshalb wurden die französischen Waldungen abgcholzt, weil man insbesondere Holz für die Schützengräben benötigte. Diese Zerstörung der Wälder hat jetzt die Überschwemmungen zur Folge g h Am 1. Sammlnngstage bereits 7,8 Millionen Franken für

die überschwemmnngsgebiete.

Die Bank von Frankreich ist als Zentralsammelstelle für die Spenden für die durch die Überschwemmungskatastrophe in Südfrankrcich betroffene Bevölkerung eingerichtet wor­den. Der Montag brachte bereits als erster Sammeltag die stattliche Summe von 7F Millionen Franken. Im Senat haben einige Senatoren beantragt, der schwergeschädigten Bevölkerung des Überschwemmungsgebietes eine halbe Milliarde auf lange Sicht und zu niedrigem Zinsfuß zur Beifügung zu stellen.

Wie aus Montauban berichtet wird, haben bisher auf dem Bürgermeisteramt OM Einwohner ihre Schäden angemeldet, die sie während der Überschwemmungskata­strophe erlitten haben. Ihre Zahl wird voraussichtlich noch um einige Hundert ansteigen. Gestern ist noch die Leiche einer 70jährigen Frau geborgen worden. In Moissac stieß man ebenfalls auf drei weitere Leichen, doch Ist die Zahl der Opfer in diesem Städtchen wicht so hoch, als man in der ersten Aufregung nach dem Deichbruch angenommen hatte. Eine Anzahl von Leichen wurde doppelt gerechnet, da sie gleichzeitig auf der Gendarmerie und dem Bürgermeister­amt angemeldet wurden. Bis fetzt wurde» in Moissac 101 Opfer identifiziert.

Die Frühjahrsmüdiqkeit

Von llr. Kurt Torstens.

Seit ungefähr fünfzig Jahren gehl durch die medizinische Wissenschaft ei» sich von Jahr zu Jahr schärfer ausprägender Zug nach der Diät als Heilfakior. Diese gewinnt ständig neben dem medikamentösen und physikalischen Heilweg an Boden. Es ist klar, daß die Dlätbedandiung in erster L>me für die Gruppe der Stoffwechsel». Verdauungs- und Gefäß­krankheiten in Frage kommt. Ta aber schätzungsweise über sechzig Prozent aller Krankheiten in diese Gruppen fallen, ist das Gebier der Krankheitsheilung durch Diätbehandlung außerordentlich groß.

Trotz dieser Wandlung in der Krankheitsbehandlung gibt es an Deutschlands Universitäten noch keinen Lehrstuhl für Diätetik. Tie Bereinigten Staaten von Amerika sind uns in dieser Beziehung weit voraus. Ueberhaupt weht in der nord­amerikanischen Medizin ein frischer Wind, eine Tatsache, die sich für die Oeffentlichkeit in einer bemerkenswerten Fülle von Aufklärungsschriften über Ernährungsfragen zeigt, die die dortigen Gesundheitsämter (Department of publik Health) kostenlos verbreiten. Das Arbeitstempo Amerikas verlangt in erster Linie eiserne Gesundheit, also gibt der Staat Nicht- tulien.

Nachdem auch bei nnS die Diät als überragender Heit- faktor erkannt wurden ist, ist es eine selbstverständliche For­derung, daß die Wächter unserer Gesundheit sich eingehend mit dielen Fragen beschäftigen. Für Tiätverorönungen ist das küchentechnische Wissen des Arztes von entscheidender Bedeutung. Wieviel Geld könnten die Krankenkassen sparen, wenn ihre Aerzte mehr Gewicht auf diätetisch« Behandlung legten!

Ebenso wichtig, ja, noch bedeutungsvoller ist die Bolk^ aufklärung, die von Staats wegen, wie in Amerika, durch» geführt werden müßte. Was nützt es, wenn immer wieder einzelne Führer in der medizinischen Wissenschaft in ihren Referaten Richtlinien für die Bot», cnährung geben, von denen aber die breite Oeffentlichkeit nicht- erfährt? Professor Etrauß-Berlin wie- bereits 1914 auf der Hamburger Tagung der Balneologischen Gesellschaft darauf hin. daß unsere Ver­pflegung in der Richtung einer Steigerung de» Obst- und Gemüscgenusses und einer Verminderung de- Fleischkonsum» einer Korrektur bedürfe. Unsere Gesundheitsämter wurden durch diese und viele ähnliche Vorgänge nicht zu praktischer Austlä ngsarbeit bewogen. Unser Volk ist sich selbst über­lasten, es experimentiert au° eigene Faust inErnährnngssachen und verschwendet so Geld, Gesundheit und Arbeitskraft, also Rationalkapital.

Die großen gesundheitlichen Richtlinien sind ebenso wre diele bedeutende Erfindungen von Laien gegeben worden. Man denke an den Pfarrer Kneipp: auch seine Wasserkuren haben erst später ihre wissenschaftliche Begründung "nd Modifikation erfahren: gleicherweise hat auch erst die getarische Bewe­gung die Wissenschaft angeregt, die Werte, die in einer natur­gemäßen Ernährung liegen, genau zu überprüfen. Hierfür ein Beispiel: die von Professor vr. Brauer-Hamburg als Ernäh­rungsversager (Avitaminose) definierte Frühjahrsmüdigkeit untergräbt die Arbeitsleistung. Welche Unsummen an Geld gehen dadurch verloren, daß wir in den Frühjahrsmonaten nicht voll leistungsfähig sind! Eine kleine Umstellung in der Ernährung durch ein paar Apfelsinen wöchentlich könnte hier grundlegend Abhilfe schaffen.

Die amerikanischen Forscher H. C. Sherman und L. S. Smith, die im staatlichen Auftrag die moderne Ernährungs­weise bearbeitet haben, geben eine ausgezeichnete Faustregel für die Erhaltung des Wohlbefindens: Gib ein Drittel des Kostgeldes für Milch, mindestens ein Drittel für Gemüse und Früchte und erst das letzte Drittel für die gesamten übrigen Bedürfniste aus. Der bekannte deutsche Ernährungsforscher Nagnar Berg baute diese Formel für deuilche Verhältnisse um, indem er sagt: fünf- bis siebenmal soviel Kartoffeln, Wurzeln, Gemüse und Früchte, wie alle anderen Nahrungs­mittel zusammen.

Wie weit in Nordamerika und England sachgemäßer Er- nährung Rechnung getragen wird, lehrt ein Blick auf da» Hotclfrühstuck Wohl jeder Gast genießt frisches Obst, viele trinken, weil ste es von zu Hause aus gewöhnt sind einmal am Tage den unverdünnten Saft von einigen Apfelsinen Die durchgesctzte Ernahrungsanfklärung ha, ihnen diese Tiät'maß- nähme zur täglichen Pflicht gemacht. Nicht durch Verkehrs- regelnng allein wird das Leben der Bürger geschützt Vielmehr ist gerade dierichtige Ernährungsweise als ei» Ha u p.- faktor unseres ganzen Daseins erkannt worden; danach zu handeln und in solchem Sinne anfklärend zu wirken entspricht der Förderung unserer Volksacsmldüeit. - -

Wurst. Landtag

Beratung d s Jnstizetats.

Der Landtag setzte ai k »Stag nachmittag die Bera­tung des Justizetats fort,er Abg. Burger (DB.) er­klärte, baß von einer Vertrauenskrise der Justiz in Würt­temberg keine Rede sein könne. Der Abg. Liebtg (CVD.) bezeichnete die Organisationsänderung beim Amtsgericht Stuttgart als unzureichend. Der Abg. Hagel (Bäk.) wandte sich gegen eine Einschränkung der Tätigkeit der Rechtsan­wälte durch Erhöhung der Zustänb gkeit der Amtsgerichte, verlangte eine Reform des Aktienrechts sowie die öffentliche Bekanntgabe einer Schuldnerliste und bezeichnete es als unerhörten Zustand, baß die Banken allein von den Auf- wertungsverpslichtungen befreit sind. Justtzm nistcr Dr. Beyerle teilte mit, baß die Absicht bestehe, in Stuttgart einen Gesängnlsneubau zu errichten und daß eine Schuld- nerliste jetzt schon in den M tteilungen der Handelskammern und der Handwerkskammern veröffentlicht werde. Bcr der Abstimmung wurde Kapitel 8 genehmigt unter Ablehnung der komm. Anträge und unter Annahme des Antrags Dr. Burger lDV.). die Zuständigkeit der Schwurgerichte für Vergehen gegen den unlauteren Wettbewerb aufzuheben. Die Aufwertungsanträge Hagel (VR.) wurden dem Ver- waltungs- und Wirtschaftsausschuß übergeben. Zu Kap. 6 wurde ein komm. Antrag, bei der Reichsrcgierung e ne Aen- derung des Arbeitsgerichts vorzuschlagen, abgelehnt. Zn Ka- pitel 7 (Strafanstalten) beantragte Abg. Vollmer (Komm.) allerlei Erleichterungen für die Gefangenen, u. a. alljährlich einen -wöchigen Urlaub. Der Abg. Gompper (S.) wünschte, daß be m Strafvollzug eine wirtschaftliche Schädi­gung der Verurteilten vermieden werde und bezeichnet« eS als unverständlich» daß es in den Anstalten mehr Pfarrer als Aerzte gibt. Die Zustände ans dem Asperg feien un­befriedigend. Justizmlnlster Dr. Beyerle erklärte, baß d e familiären und wirtschaftlichen Verhältnisse der Gefan­genen berücksichtigt würden. Der ronrtt. Strafvollzug werde in Deutschland als gut anerkannt. Nach wetteren Ausfüh­rungen wurde die Weitcrberatung vertagt.

Aus Württemberg

Schülcrbesuch ans England i« Württemberg.

In der ersten Aprllwoche steht der Besuch einer Gruppe von Schülern der WilleSö n Polytechnic London ln Stutt­gart bevor, die eine Woche tn enger Fühlung mit Schüler» in Württemberg zu verbringen wünschen. Das Programm bietet unseren deutschen Schülern Gelegenheit, ihre musi­kalisch? Tradition den Engländern zu zeigen, während diese im Wlirtt. Landestheater zwet Shakespeare-Stücke in eng­lischer Sprache anfführcn werden. Weiter sind eine musi­kalische Feier und sportliche Darbietungen sowie ein Emp­fang durch die Stadt in der D'.lla Berg t» Aussicht ge­nommen.

Aus Stadt und Land

- . > - r' Calw, den 13. März 1930.

' i Der erste SStt-rückfalk.

Nach den sonnigen und milden Borfrühltngstagen, mrt denen das Ende des Februar und das erste Märzdr ttel auf­wartete, ist .zu Beginn des zweiten Drittels des Monats März der erste R ü ckfall zu winterlicher Wit­terung zu verzeichnen. Eine völlige Umgestaltung der Luftdruckvertetlung über Europa bedingte das Aufkommen, kälterer nordwestlicher W nde. Auf der Rückseite vorüber­ziehender Wirbel strömen besonders seit Dienstag früh Po­larregionen entstammende eisige Luftströme vom Norden über den Kontinent hinweg bis weit nach Süden herein. Die Folge ze gte sich tn rapiden Tempcraturrückgängen, rasch sich verdichtender Bewölkung und Auftreten verbreiteter Niederschläge, die tn Form von Regen und Graupelschauern tn den Niederungen, in Form von Schnee tn mittleren und höheren Berglage» fallen. Die rasche Abkühlung brachte bas schnell voranschreitende Stadium des Ke mens uirs Sprte- ßens in den Flure» zu tinem gewissen Stillstand.

Im Hochschwarzwalb herrscht tiefer Winter. Seit Montag abend fällt reichlich Neuschnee. Etwa 810 Zrntl» meter Neuschnee habe» sich im nördl chen Schwarzwald zwi­schen Badener HöheHundscckHornisgrindeNuhestein angesetzt. Auf der Hornisgrinde ist die Temperatur auf minus 4 Grad gesunken; es schnell bei scharfem Norüwest. Im Feldberggebiet ist d e Schneedecke auf SO Zentimeter an­gewachsen. 10-15 Zentimeter pulvriger Neuschnee hat die Altschuccdecke erheblich aufgefrlscht. Die Skibahnen sind dem­entsprechend wiederum in bester Verfassung.

Auch tm N a g o l d t a l ist eS w eder kalt geworden, und vom grauen Himmel herab fegt ein unfreundlicher Wind ab und zu ei»en Schneeschauer. Doch das sind nur noch win­terliche Rückzugsgefechte, d e bald überwunden sein werden, ist doch gestern schon als vorwitziger Frühlingsbote unS von Kinderhand der e r st e M a l k 8 f e r, ein stattlicher, lebhafter Geselle, auf den Ncdaktwnstisch gebracht worden.

Die kalte Witterung war dem gestr gen Krämer­markt nicht gerade zuträglich. Trotzdem herrschte ein leb­hafter Verkehr tn den Straßen bcr Stadt, denn wiederum waren viele Landbewohner in die Oberamtsstadt gekommen, um hier ihren Bedarf zu decken, wozu der gut besch ckte Markt und die reichhaltigen Auslagen der hiesigen Geschäfts­welt beste Gelegenheit boten.

Calwer AVendsiugwoche.

Die Singbewegung, die der von Dr. Wolf Seifert ge­leiteten Abendstngwoche vom 8.10. März ihr Gepräge gab» verdankt ihre Anziehungskraft einer ztelbewußten Arbeit

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Hl-tepienvel^lkung.

533! l)l-op5 keifen!

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von deutlicher Eigenart. Sonst wäre es kaum möglich, in der Form von wenigen Abendsingstunden mit Chöre», die an manchem Ort überwiegend aus Ungeübten bestehen, et­was zu erreichen. Diese Eigenart trat in der hiesigen Abendsingwoche, die 180 Teilnehmer zusammengerufen hatte, klar Hervor. Sie kämpft vom ersten Ton an gegen ein ge­dankenloses Nachsprechen und Nachsingcn, «egen einen Ge­brauch der Stimme, der dies feinste Jnsrrnmeirt unseres Musizierens achtloser gebraucht und mißhandelt als je c » Geiger seine Geige. Ste sucht mit ganzer Hingabe ins In­nere der Worte und Weisen zu dringen, die gesungen wer­den. Damit mutet ste den Singkreisen an innerer Zucht und Teilnahme viel zu. Aber sie erreicht damit, daß diese Wir­kungen selbst von solchen kurzen Berührungen mit dieser Bewegung auögehen. Es ist eine von den erquicklichsten Er- sche nuugen dieser widerspruchsvollen Zeit, daß diese ver­innerlichte Art des Singens eine so freudige Gefolgschaft findet. Ein Schlußsingen am 10. März gab mit einer schönen Reihe von weltlichen und geistigen Gesängen in einstim­miger und mehrstimmiger Form einen Einblick ins Wesen dieses Singens. Wenn es sich dabei auch um nichts irgend- ivie Fertiges handeln konnte, so war doch die Richtung der Bewegung und ihre Arbeitsweise deutlich. Die gewinnende, seinsinn ge Persönlichkeit des aus dem Heimatland des Fin- kenstetner Bundes, aus Deutschböhmen stammenden Letter- ist gewiß wie dies Srngen vielen von den Teilnehmern an- Herz gewachsen.

Konfirmanden in Holzbrou».

In der Gemeinde Holzbronn werben in diesem Jahre konfirmiert: Wilhelm Roller, Irma Bürkltn und Paullne Roller.

Generalversammlung des Ktrchenchors Unterreichendach.

Der evang. Kirchenchor hielt am Montag im Ochsensaal seine Generalversammlung ab. Während die aktiven Mit­glieder mit Ausnahme von 2 anwesend waren, hatte sich von SO passive» Mitgliedern niemand eingefunden. Auch von der Klrchenverwaltung hatte sich bedauerlicherweise niemand eiu- gefunden. Vorst. M ast stelle mit Genugtuung fest, baß unter den Sängerinnen «. Sängern ein sehr guter Geist brr Ein­tracht herrscht. Die Singstunden sind deswegen auch immer sehr gut besucht und deshalb kann auch Gutes geleistet wer­den. Der Chor kann unter seinem begabten Dirigenten E. Seeger tr. sich an die schwierigsten Aufgaben heranwage«. Schriftführer Streicher verlas setn pünktlich geführtes Protokoll und gab damtt einen umfassenden Rückblick auf di« Tätigkeit tm abgelaufenen Jahre. Neben der Mitwirkung bei Festgottesdiensteu gab der Verein e>in sehr gut besuchte- Kirchenkonzert und sang bei Beerdigungen seiner Mit­glieder. Ein schöner Ausflug nach Karlsruhe steht noch t« angenehmster Erinnerung. Kassier Off erstattete de» Kassenbevicht, der ganz erfreuliche Zahlen zeigte. Ger« wurde ihm für seine überaus pünktliche Geschäftsführung Entlastung erteilt. Die Wahle» vollzogen sich sehr rasch. Vorstand, Stellvertreter und Kassier wurden -'»stimmig wiedergewählt. 3 jüngere Mitglieder kamen in den Aus­schuß, um beizeiten für Nachwuchs in der Verwaltung z» sorgen. El« kleiner gemütlicher Teil schloß diese wirklich schön verlaufene Generalversammlung.

Schlnßprüsnng der Absturtentenklasse des Seminars Nagold.

In der Zeit vom 8.8. März fand tm Lehrerseminar in Nagold die mündliche Schlußprüfung der Abiturrenten- klasse statt. Der Referent -es Evang. ObcrschulratS, Ober- rcgierungsrat Gaßmann, nahm von Anfang di- zum Schluß an der Prüfung teil: an einem Prlifungstage war auch der Präsident des Evang. Oberschulrats, Dr. Retn - öh l, anwesend. Sämtliche 25 Abiturienten haben die Prü­fung erfreulicherweise bestanden, obwohl es nicht leicht war, tn der kurzen Zeit von etwa zehn Monate» sich in da» ge- samte Gebiet der theoretischen Pädagog k einzuarbette« und außerdem auch sich tn der praktischen Arbeit der UebungS- schule mit Erfolg zu betätigen. Aus unserem Bezirk hat Herr Theodor Witt aus Bad Li ebenzell mit Erfolg au der Prüfung tetlgenommeu.

Wetter für Freitag «ud Samstag.

Die Luftbruckverteilung über Europa ist sehr ungleich geworden. Für Freitag und SamStag ist immer noch zeit­weilig bedecktes, unbeständiges Wetter zu erwarte».

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Neuenbürg, is. Mär» Die vom letzten Kkr<«nbe-irk»- tag beschlossene Abendstngwoche war über Erwarten gut be­sucht. Man hatte mit etwa 80 Teilnehmern gerechnet, und nun waren'S 120, SO weibliche und SO männliche, die Hälfte davon aus Nachbargemeinden. Mit einem so großen Chor, dem wenigstens teilweise jede musikalische Vorbildung fehlte, hatte der Le ter» Neallehrer M a l l - Calw, keine leichte Auf­gabe. Und Loch gelang es demstngbewegten" Führer mehr und mehr, die willigen, ja begeisterten Sänger und Sänge­rinnen mit dem Geist des neuen Singens, eines innerlich lebendigen, denkenden und aus vertieftem TextverstSndn'S herauswachsenLen Srngens vertraut zu machen. Das Schluß- singen, das am Sonntag abend tn der evang. Stabtkirche in Form eines liturgischen Gottesdienstes stattfand, war ein schöner Ausklang der festlichen Woche. Es ist beabstcht gt, dieser Neuenbürger Abendstngwoche wettere ru anderen Be- -trksgrmeinden folgen zu lassen, wie schon lm Dezember l.J. eine solche ln Wildbad stattfanS.

SCB. Wildbad, 12. März. Obermedizinalrat Dr. Scho­ber feierte gestern seinen 05. Geburtstag. 1916 anstelle de- verstorbenen Geh. Hofrats Dr. Weizsäcker zum staatlichen Badearzt hier ernannt, hat er sich in den verflossenen 14 Jahren um Wildbad tn hohem Maße verdient gemacht. Seine Forschungen auf dem Grb-iete der Heilquellen, der Nheumabehandlung, der Wilbbadforschung u. a. m. und seine gehaltvollen schriftlichen Arbeiten auf diesen Gebieten haben ihn der ganzen Ärztewelt bckanntgemacht und zum Bekannt­werden Wildbads ganz wesentlich belgctragen.

SCB Nottenburs, 12. März. Gestern abend wurde der in Tübingen als Lehrling beschäftigte Gehler vom Nab Hcr- nntergeschossen. Der Vorfall trug sich folgendermaßen zu: Gehler fuhr auf seinem Rad auf dem Ehtnaer Platz in der