Erfolg oblag, sah sich aus gesundheitlichen Gründen genö- itgt, zurückzutreten. An seine Stelle trat Herr Ernst Seeger, Unterreichenbach. Nach dem Gausängerfest in Calmbach, am 13. Juli 1930, das für den Verein nicht sonderlich zufriedenstellend verlief, übernahm im Herbst desselben Jahres Herr Musikdirektor Baumann aus Pforzheim den Verein. Schon heute können wir sagen, dah die Leitung in den besten Händen ist. Das Jubiläumskonzert wird uns Gelegenheit geben, zu zeigen, was wir können. Dirigent sowohl, wie jeder einzelne Sänger, werden ihr Bestes dreinsetzen. Nicht unerwähnt möchten wir eine besondere Begebenheit lassen. Herr Professor Gustav Wohlgemuth aus Leipzig, unser Ulmer Preisrichter, hat anläßlich seines hiesigen Kuraufenthalts am 6. August vorigen Jahres, dem Verein eine Singstunde gegeben. Allzu schnell waren die 2 Stunden verflogen. Kein Sänger wollte Schluß machen. Der Verein ist ihm dafür jedenfalls heute noch dankbar und die Sänger dürfen stolz sein, ihm einmal zu Füßen gesessen zu haben.
Daß sich der Liederkranz stets und bereitwilligst in den Dienst des öffentlichen Lebens gestellt, daß er die patriotischen und lokalen Feste unserer Stadt jederzeit verschönt und erhöht hat, darüber braucht wohl nichts gesagt werden. Gegenwärtig steht der Verein mit ca. 100 Sängern auf einer beachtenswerten Höhe. Es ist Aufgabe des Vereins, diese Stufe erhalten und weiter zu streben. Es wird ihm dies unter der gegenwärtigen Leitung und Führung gelingen!
Im Dienste der Heimat, durch seine treuen Sänger lind durch das Wohlwollen und mit Hilfe der gesamten Einwohnerschaft ist der Liederkranz zu dem geworden, was er heute ist, eine echte Pflegstätte des deutschen Liedes. Dafür soll auch an dieser Stelle allen herzlicher Dank gesagt sein.
. Der Liederkranz blühe, wachse und gedeihe!
Der jetzige Vorstand des Liederkranzes besteht aus folgenden Herren:
1. Vorsitzender: Karl Pfau
2. Vorsitzender: Karl Rometsch Schriftführer: Eugen Seydelmann
Kassier: Richard Brachhold Sängerkassier: Paul Heselfchwerdt
1. Tenor: Kloß, Fritz
Riexinger, Robert
2. Tenor: Hammer, Fritz
Riexinger, Hermann
1. Baß: Schill, Wilhelm
Linder, Rudolf
2. Baß: Krauß, Fritz
Esterriedt, Otto
Passive Ausschußmitglieder: Gustav Gutbub
Fritz Kuch.
Notenverwalter: Gustav Kuch, Fahnenträger: Heinr. Röth, Standartentrüger: Wilhelm Eitel. Ehrenmitglieder (bis zum 70. Jubiläumsfest):
Fr. Schulmeister, Schneidermeister (Mitglied seit 1868). Hermann Großmann, Flaschnermeister, Ehrenvorstand, (Mitglied seit 1888).
Frau Luz, Malermeisterswitwe.
Ernst Schäffler, Privatier.
Ehr. Schmid, Zimmermeister.
Gustav Kuch, Schneidermeister.
Karl Lächele, Oberlehrer, Ehrendirigent.
Adolf Walz, Oberlehrer, Ehrendirigent.
Eduard Obergfell, Musikdirektor, Ehrendirigent.
Vorstände:
Stadtpfleger Schaible, vom Gründungstage bis 1860. Kaufmann F. Rometsch, bis 1862.
Gastwirt W. Wildbrett, bis 1868.
Schullehrer Ulmer bis 1872.
Kaufmann Fr. Rometsch bis 1880.
Kaufmann Ehr. Volz bis 1884.
Badportier König bis 1886.
Sanitätsrat Dr. med. Haußmann bis 1889.
Kaufmann Fr. Treiber bis 1896.
Postmeister W. Herrmann bis 1898.
Karl Huber bis 1899.
Sägewerksbesitzer Wilhelm Treiber bis Juli 1900.
Dr. med. Teufel bis Dez. 1900.
Reallehrer Ad. Kirschmer bis Oktober 1906.
Flaschnermeister Hermann Eroßmann bis Februar 1922. Bauunternehmer Wilhelm Schill bis Oktober 1925. Hauptlehrer Karl Pfau bis heute.
Dirigenten:
Unterlehrer I. F. Ulmer, von der Gründung bis 1862. Lehrer Weik, bis 1863.
Lehrer Ulmer, bis 1868.
Lehrer Fischer, provisorisch, bis 1868.
Musikdirektor der Kurkapelle Franz Ruß, bis 1894. Oberlehrer Bauer, provisorisch, bis 1895.
Musikdirektor Wilhelm Werner, bis 18Ü9.
Lehrer W. Wörner, bis 1903.
Lehrer Karl Lächele, bis 1914.
Oberlehrer Ad. Walz, bis 1920.
Hauptlehrer Karl Pfau, bis 1921.
Musikdirektor Albert Günth, Pforzheim, bis 1924. Musikdirektor Eduard Obergfell, Pforzheim, bis 1929. Lehrer I. Seeger, Unterreichenbach, bis 1930.
Musikdirektor Erwin Baumann, Pforzheim, bis heute.
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politische Mochenmndschau
,Fx oriente Lux" („Vom Osten her das Licht") — mag chemals wahr gewesen sein. Heute wird man genau das Zegenteil behaupten können. Oder soll etwa der Bolsche- vismus, der in alle Löcher und Spalten Mittel- und Westeuropas eindringt, Licht und Leben bedeuten, jene Goti- ivsen-Propaganda, die auch bei uns in Stadt und Land wie rin Dämon mit dem Giftbecher einschleicht, jener Kommunismus, der die Völker gegen alte Kulturgüter und bewährte Autoritäten aufreizt? Gewiß nicht.
Aber auch in einem andern Sinne ist jenes alte Wort in das Gegenteil verkehrt worden. Bekanntlich hat im Mai 1873 jene furchtbare Gründerkrisis, die Angst, Hoffnungslosigkeit und Mißtrauen von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf trug, mit dem Krach der Wiener Börse begonnen. Etwas ähnliches erleben wir jetzt mit der sogen. „Bilanzbereinigung" der OesterreichifchenKreditanstalt, die einen Fehlbetrag von 150 Millionen Schilling, vielleicht noch mehr, anmelden und den Staat um eine „Sanierungsaktion" anging. Zunächst muß der Steuerzahler herhalirn. Dann aber auch ausländische und namentlich französisch e Finanzgruppen, die selbstverständlich nicht als barmherzige Samariter beispringen werden, sondern vor allem ein gutes Geschäft machen wollen.
So sind dieser Tage drei Herren der Basler „Bank für Internationalen Zahlungsausgleich" nach Wien gereist, unter ihnen Professor Charles Rist, der ehemalige Vizegouverneur der „Bank von Frankreich". Schon diese Tatsache beweist, daß bei der leidigen Angelegenheit wieder einmal Frankreich seine Hand im Spiel hat. Ehemals hat es im Verein mit den andern „Siegermächten" in unsinniger Weise die österreichisch-ungarische Willenseinheit zerrissen und so jene größte Bank Oesterreichs gewaltsam von ihren Hinterländern Ungarn, der Tschechoslowakei, Südslawien losgetrennt. Jetzt will es durch eine Hilfsaktion auch diese Bank und damit auch die ganze österreichische Industrie unter seine Macht und Kontrolle bringen, natürlich — gegen Verzicht auf Zollunion und Anschluß! Immerhin ist es ein merkwürdiger Zufall, daß diese Wiener Krisis just vor der Genfer Behandlung der Zollunion zur Kenntnis der erstaunten Welt kommen mußte und dadurch Anlaß zu der Behauptung gab, die politische französische Finanz habe „den entscheidenden Schutz abgegeben".
Kurz: die deutsch-österreichische Zollunion soll um jeden Preis verhindert werden. Und so wird Frankreich schon dafür gesorgt haben, daß in Chequers diese außerordentlich heikle Frage mit vorsichtigem Stillschweigen übergangen wird. Jedenfalls soll die englische Regierung sich gegenüber ihrem deutschen Besuch hierin absolut nicht binden. Auch natürlich nicht in der Revisionsfrage. Wir Deutsche aber können von unseren beiden Vertretern mit Fug und Recht erwarten, daß sie unsere gegenwärtige trostlose Finanz- und Wirtschaftslage offen und eindringlich den Engländern darlegen. Sie werden hoffentlich aus unsere fast übermenschlichen Anstrengungen zur Erfüllung unserer im Poungplan übernommenen Tributverpflichtungen Hinweisen und daß wir jetzt an der Grenze unserer Leistungsfähigkeit angelangt sind.
Dabei werden sie zweifellos aus die neueste Notverordnung Hinweisen. Kaum hat das neue Rechnungsjahr begonnen, so muhte ein abermaliger Fehlbetrag von 730 Millionen Mark festgestellt werden. Um nun diese Summe bzw. eine Milliarde auszubringen, soll das deutsche Volk — zum „letzten Male" (?) ein großes Opfer bringen. Nämlich eine Krisensteuer, d. h. eine weitere Erhöhung der Einkommensteuer um 1 bis 6 Prozent, eine weitere Kürzung der Beamtengehälter (um 4 bis 8 Prozent), weiters Etatsabstriche (zu den 1152 Millionen, die sowieso im „Sparetat" 1931 gegenüber dem Vorjahr gestrichen wurden), eine Senkung der Ausgaben für die Krisenfürsorge und für die Renten, eine Erhöhung der Zucker-, Tabak- und Benzin- steuer und endlich eine abermalige Beitragserhöhung zur Arbeitslosenversicherung. Vor Jahr und Tag aber sagte man uns: Nehmt den Noungplan an — und das deutsche Volk erspart jährlich 700 bis 900 Millionen Mark, braucht dann nicht mehr soviel Steuern zu bezahlen, und die Wirtschaft wird aufs neue prächtig aufblühen. Saubere Erleichterungen. Hat doch die Regierung selbst festgestellt, daß wir gleich im ersten Poungjahr 3,4 Millionen mehr ausbringen mußten. „Schätzen kann fehlen" — aber sehr!
Mit dem Frieden zwischen Staat und Kirche scheint es in Italien nicht besonders weit her zu sein. Mussolini hat die Auslösung der katholischen Jugendverbände verfügt. Hiegegen protestierte der Papst (geh. 31. Mai 1857) an seinem Geburtstage. Er beklagt sich bitter über den Haß i und die Gewalt, mit der gegen die Katholische Aktion vorgegangen worden sei. Wohl habe der Faszismus erfreulicherweise den Religionsunterricht in den Schulen wieder eingeführt. Aber was die rechte Hand gegeben habe, habe die linke wieder genommen. Er hoffe jedoch, daß die, die die Hand gegen die Kirche erhoben hätten, nicht von der göttlichen Gerechtigkeit gestraft würden, und daß die göttliche Gnade die Verfolger zurückführen werde auf die Bahnen friedlicher Zusammenarbeit. Wie wird wohl Mussolini diesen Konflikt beilegen? Er hat es ja seinerzeit glänzend verstanden, die Rechte des Staates gegenüber dem Vatikan zu wahren und doch bei der Kirche den Schein zu erwecken, als ob sie wieder frei sei. Dennoch ist -er neue Vatikanstaat eine säst verschwindende Miniatur des alten Kirchenstaats, der 1870 verloren ging.
Großartig war der Breslauer Stahlhelmtag. Vor einer Viertelmillion Zuschauer marschierten in tadelloser Ordnung nicht weniger als 150 000 Stahlhelmleute. Volle fünf Stunden dauerte der Vorbeimarsch an ihren Führern Seldte und Duesterberg. Ein riesiger Wald von Fahnen schimmerte in der Sonnenglut, als sich die Tribünen der geladenen Gäste füllten. Unter ihnen sah man den Kronprinzen, die Kronprinzessin, den 84jährigen Generalfeldmarschall von Mackensen, die Generalobersten v. Seeckt und Hege. Ein Engländer sagte vor ein paar Jahren: In Deutschland sei der Frontsoldat immer noch nicht heimgekehrt. Am 1. Juni hätte er beim Anblick dieses gewaltigen Aufgebots von Frontkämpfern in Breslau dies nicht mehr gesagt. Deutschlands Wehrgeist ist, Gott sei Dank, noch nicht erloschen. VL!i.
Soimlagrgedankr«
Keine Angst!
Licht wird wieder werden nach diesem dunklen Tag.
Laßt uns nicht fragen, ob wir es seh n; es wird gescheh'n.
MatthiasClaudius.
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Zu spät?
Neulich hörte e'u junger Mann einen Vortrag über die Bedeutung und die Aufgaben der Kirche in der Gegenwart. Er war bewegt von dem Gehörten; aber ihn ängstigte die Frage: Ist das nicht alles zu spät? Kann die rollende Lawine auf-gehalten oder kann noch Leben geweckt werden, wo das Leben eingesangen ist in starrer Gewohnheit oder leerer Form?
Welcher denkende, die Gegenwart mit offenen Augen beobachtende Mensch leidet angesichts der allumfassenden Not nicht immer wieder unter dieser lähmenden Frage: Ist rs nicht zu spät? Muß nicht die Katastrophe mit zwingender Notwendigkeit kommen? Rollen wir nicht unaufhaltsam dem Abgrund zu? Und vor manchem gähnt wie eine schauerliche dunkle Kluft der kommende Winter. Ist es nicht zu spät, etwa der drohenden Bolschewisierung unseres Volkes und Lebens wirksam entgegenzutreten oder den wirtschaftlichen Zusammenbruch aufzuhalten?
Es ist eine gefährliche Sache, dieses „Zu spät". Woher haben wir das Recht dazu? Wenn wir die Geschichte überblicken, dann sehen wir immer wieder, wie ein menschliches „Zu spät" nicht immer mit dem ewigen zusammenfiel. Sehr häufig ist es lediglich das Resultat eines Verstandes mäßigen, in seinem Umfang nur allzu begrenzten un- fehlerhaften Rechnens und Berechnens der Dinge. Es is oft der tötende Einbruch einer nur verstandesmäßiger, oder gar wirtschaftlichen Betrachtungsweise dieses Leben; und bringt vorschnelle Kapitulation und vorzeitigen Un tergang. Wer eben nur wirtschaftlich die Dinge dieses Le vens betrachtet, der suhlt noch lange nicht den Pulsschlas der Zeit und spürt das Wehen des Todes, wo der Tod noch lange nicht kommen sollte.
Das ist der große Gewinn des gläubigen Menschen, daß er ein Ende nicht da sieht, wo es tausend andere sehen, sondern daß er auch dort, wo Chaos, Verderben und Untergang zum Vorschein kommen, zwar die richtende Hand Gottes spürt und sieht, aber auch das sinnvolle Vorwärts Gottes, nicht nur das menschliche Abwärts, die aufbauende Zukunft Gottes, nichi nur die nach menschlicher Berechnung erloschene Vergangenheit oder die zerstörte Gegenwart. Darum wird er ausharren und hoffend wagen, wo Tausende die Segel in feiger Angst streichen: darum wird er aber auch siegen, wo tausend andere fällen. Für den Glauben gibt cs kein menschliches „Zu spät"!
F- H-
Meine Nachrichten aus aller Vell
Piccard-Ferner. Die Abbeförderung der Kugelgondel des Piccardballons vom Gurgler Ferner ist schwierig und wäre mit erheblichen Kosten verbunden. Prof. Piccard hat nun die Gondel der Gemeinde Obergurgl geschenkt. Die Bewohner von Gurgl werden an der Landestelle des Ballons auf dem Gurgl-Ferner ein Erinnerungszeichen errichten; ferner ist beabsichtigt, den Ferner künftig „Piccard-Ferner" zu heißen.
Theakerschließung in München. Das Theater am Gärt- nerplah, eine bekannte. Operettenbühne, hak seine Pforten schließen müssen. 145 Personen werden dadurch erwerbslos. Das Personal kann in keiner Weise entschädigt werden, weil der Unternehmer die vorgeschriebene Kaution bei der Polizei nicht hinterlegt hat. Die früher einmal hinterlegte Kaution ist durch die Inflation entwertet und nicht mehr erneuert worden.
Drei deutsche Touristinnen abgestürzk. Drei Touristinnen,
Anna Mertens, Gattin eines Arztes, Maria von Clevenhausen, Gattin eines Industriellen, beide aus Düsseldorf, und Paula Maurer als Sulzberg unternahmen von Kochkrumbach eine Tour auf den Hochalppaß nach Mit- telberg im kleinen Walser Tal. Infolge Unkenntnis der Gegend stürzten sie in eine mit Schnee aufgefüttte Rinne 150 Meter tief ab. Eine Rettungsabteilung konnte sie unter großer Mühe bergen. Während Frau Mertens eine Zertrümmerung des Nasenbeins, einige Rippenbrüche und leichtere Verletzungen am Hinterkopf erlitt, sind die Verletzungen der beiden andern Frauen sehr schwer. Die drei Schwerverletzten wurden nach Mittelberg gebracht, von wo sie ins Krankenhaus übergeführt wurden. Die drei Frauen hatten die ziemlich schwierige Tour ohne Führung uns ohne Begleitung unternommen.
Flugzeugabsturz. Bei Metz stürzte ein französisches Bombenflugzeug ab. Zwei Sergeanten und zwei Soldaten wurden getötet.
Diebstahl im D-Zug. Ein raffinierter Diebstahl wurde Montag vormittag im D-Zug zwischen Duisburg und Essen verübt. Einem in diesem Zug fahrenden Bankbeamten wurde von einem bisher unbekannten Dieb eine Aktentasche geraubt, in der sich für 11 000 Mark Bodengoldpfand- M briefe und Kupons befanden, die ab 1 Juli Gültigkeit haben. Da die Nummern der Wertstücke notiert sind, wird der Raub dem Dieb keine Freude machen.
Freigabe eines chemischen Werks. Die chemische Fabrik in Tilleur bei Lüttictz war vom Bürgermeisteramt am 29. Mai geschlossen worden, weil die Fabrik nicht die noti- gen Vorkehrungen gegen die Verbreitung giftiger Gase getroffen hatte. Auf Beschwerde der Fabrik hat nun der bel- gische Arbeitsminister die Schließung wieder ausgehoben.
Mehr Todesfälle als Geburten in England. Die Einwohnerzahl von England und Males hat in den ersten dreh Monaten des laufenden Jahrs eine überraschende Verringerung erfahren, die, wie die jetzt veröffentlichte Ston- desamtsstatistik zeigt, auf ein ungewöhnliches Anwachsen der Todesfälle zurückzuführen ist. In den ersten drei Aiv' naten dieses Jahrs sind insgesamt 159 820 Geburten angemeldet worden, 1149 mehr als im ersten Vierteljahr des Vorjahrs. Todesfälle dagegen haben sich 162 198 ereignet,
30 252 mehr als in der gleichen Zeit des Vorjahrs.