MjchNösKs habest vor «lnigZk ZE eins Digest« Tchlächle'M iaufgemacht, in «er sie selbst gekauftes Vieh schlachten und verkaufen. Schon seit einigen Wochen hört man, so be­lichtet der „Oberschwäbische Anzeiger", daß das Geld der Arbeitslosen in falsche Hände geraten ist. Me Gerüchts Haben sich nun dahin verdichtet, daß die zwei bisher leiten­den Personen der Schlächterei namens Schlachter und Bräg Gelder aus der Schlächtereikasse zu privaten Zwecken ver­wendet haben sollen. Man spricht von 600—700 Mark. Die Schlächterei besteht weiter. Dis „Abrechnung" soll in der nächsten Erwerbslosenversammlung erfolgen.

Friedrichshafen, 22. April. Reichskanzler Dr. Brüning in Friedrichshafen. Reichskanzler Dr. Brüning, der am Samstag nachmittag Badenweiler im Auko verließ und sich nach Freudenstadt begeben hatte, traf gestern in Begleitung von Bankdirektor Dr. Brüning-Köln, einem nahen Verwandten des Reichskanzlers, in Friedrichshasen im Kraftwagen ein. Er traf hier mit Prälat Dr. Kaas, dem Vorsitzenden der deutschen Zentrumspartei, zusammen. Die Herren stiegen im Kurgartenhotel ab. Dr. Brüning fährt im Lauf des heutigen Tags nach Berlin zurück, während Prä­lat Dr. Kaas sich nach Tirol begeben wird-

Vom Heuberg. 22. April. Die Schäfer kommen. Nun rücken die Schäfer des Unterlands allmählich bei uns an, um mehrere Wochen später als bei geregeltem Eintritt des Frühjahrs. Dis Weideflächen liegen noch recht öde und zeigen kaum ein bißchen Grün, so daß die hungrigen Herden nur notdürftig ihren Bedarf haben werden. Auf ein rasches Pftanzenwachstum darf bei der gegenwärtigen Witterung nicht gerechnet werden. Die letzten Tage waren zumeist rauh und naßkalt: die Nächte brachten Eis; mehrfach fiel Schnee, der zum Teil längere Zeit liegen blieb.

Feuerbach. 22. April. Wildling. Ein hiesiger 31- jähriger, wegen Einbruchsdiebstahls vorbestrafter Arbeits­loser geriet, als er bei einem Unterstützungsgesuch vom Oberbürgermeister an das Wohlfahrtsamt verwiesen wurde, in solche Wut, daß er im Amtszimmer Beleuchtungskörper und Möbel zertrümmerte. Im Arrestlokal schlug er dann di« ganze Einrichtung kurz und klein. Der rabiate Mensch wurnde nun ins Polizeigefängnis nach Stuttgart gebracht.

Niederstohingen OA. Ulm, 22. April. Ein Schwind­ler. Ein Fremder mietete sich in einem Privathaus hier ein. Er gab sich als Millionär aus und sagte weiter, daß er hierher einige Waggons Holz zu liefern habe. Am Morgen bat er in seinem Quartier um Kleingeld, da ihm dasselbe ausgegangen sei. Man gab ihm dann 20 Mark. Nach seinem Weggang schöpfte man Verdacht und verständigte den Land- fjäger. Es gelang, den Fremden vor Abgang des Zugs auf dem Bahnhof zu verhaften und es stellte sich dann heraus, daß man es mit einem Schwindler zu tun hatte.

Lokales.

Mldbad. den 23. April 1931.

Die Gesellenprüfung im Gipsergewerbe hat bestanden Eugen Rothfuß bei Gipsermeister Fischer mit der Note „Gut". Wir gratulieren.

Wildgemüse. In den Lenzwochsn deckt Mutter Natur den ersten Rohkosttisch. Auf Aeckein und Wiesen, an Zäunen und Bachufern sproßt Wildgemüse. Es ist erste Salatzeit. Kinder sammeln zwischen braunen Ackerschollen und alten Stoppeln die zarten Pflänzchen des Ackersalats. An Bachufern und Gräben wächst die schmackhafte Brunnen­kresse. Ihre länglichrunden Blättchen werden von Lieb­habern als bester Frühjahrssalat begehrt und gesucht. Der Aprtl bringt die saftigen Iungtriebe des Löwenzahns. Nachdem die harten Außenblätter entfernt wurden, werden die zarten Innenblätter als Salat zubereitet und entweder allein oder mit Kartoffeln oder Linsen vermischt gegessen. Diese Fvühjab^skost ist besonders in Frankreich und Italien beliebt. Auch die jungen Blätter der goldgelben Schlüssel­blume werden in manchen Gegenden gesammelt. Sie geben als Spinat ein angenehmes und gesundes Gemüse. Als „Falsche Kappern" werden die Blumenknospen der Sumpfdotterblume verwendet.

^ Am tli ch e Di e n st n ach rs ch ken

' Verseht: Obersekretär Gall bei dem Amtsgericht Ludwigs- bürg an das Amtsgericht Stuttgart 2.

Veskätigt: Die Wahl des Schreiners Johannes Krais in Sondernach OA. Ehingen zum Ortsvorsteher dieser Gemeinde.

Erledigt: An der Technischen Hochschule in Stuttgart ist die Stelle des ersten Verwaltungsbeamten mit der Amtsbezeichnung und den Bezügen eines Regierungsrats (Gruppe 4 a der Besol­dungsordnung) zu besetzen. Bewerber, welche die Befähigung zum höheren Justiz- oder Verwaltungsdienst besitzen, wollen ihre Meldung binnen 14 Tagen beim Rektorat der Technischen Hoch­schule einreichen.

WM

Der erste Dieselflugnwkor der Welk. — Revolution in der Luftfahrtindustrie

Professor Junkers ist es nach 20jähriger Forschungsarbeit gelungen, den ersten Dieselmotor der Welt zu kon­struieren, der für die Luftfahrt einen bahnbrechenden Fort­schritt bedeutet. Am 22. April wurde auf dem Tempelhofer Feld bei Berlin das erste Flugzeug, das mit einem Junkers-Schweröl­flugmotor ausgerüstet ist, „Jumo IV", vor namhaften Vertretern der Reichsregierung, Industrie und Technik vorgeführt. Professor Junkers erklärte, die Einführung des neuen Motors bedeute eine Revolutionierung der Luftfahrt. Der Schwerölflug­motor erhöhe die Brandsicherheit entscheidend, er schaffe neue Grundlagen für die Wirtschaftlichkeit des Luft­verkehrs, da sich die B r e n n st o f f k o st e n um 65 v. H. ver­ringern: er verlängere infolge seines ungewöhnlich ge­ringen Brennstoffverbrauchs dis Flugstrecke der Flugzeuge um 47 v. H. Das bereits bestehende Verkehrsflugzeug mit einem Maximalaktionsradius von beispielsweise 4000 Kilometer kann bei Einbau des „Jumo IV" 5880 Kilometer im Nonstopslug zu­rücklegen.

Neue Ozeanüberquerung. Die amerikanische Fliegerin Ruth Nichols beabsichtigt, in ungefähr zwei Wochen auf der von Lindbergh «ingeschlagenen Linie einen Alleinflug von Neufund­land nach Paris zu unternehmen. Sie wrcd von dem Ozean­flieger Chambertin beraten.

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Handel und Verkehr

Berliner Dollarkurs. 22. April. 4,1955 G, 4,2035 V.

Dt. Abl.-Anl. 58.12.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 6.30.

Berliner Geldmarkt, 22. April. Tagesgeld 4—6 o. H.

Privakdiskonl 4,625 v. H. kurz und lang.

Erdölgewinnung Preußens. Die preußische Erdölgewinnung (besonders in Hannover) betrug im März 1931 14 021 To. gegen 14 000 To. im Vormonat und 14125 To. im Monatsdurchschnitt 1930.

Gründung des „Bunds der Zuckerfabriken und Pfllchkrüben- bauer Deutschlands E. V." Dieser Tage fand die Gründungsver­sammlung des „Bundes der Zuckerfabriken und der Pflichtrüben­bauer Deutschlands E. V. (Reichsverband)", mit dem Sitz in Magdeburg, statt. Zum Vorsitzenden wurde Rittergutsbesitzer und Generaldirektor Harney-Nauen einstimmig gewählt. Zum Ge­schäftsführer des Landesverbands Mitteldeutschland wurde Oberst­leutnant a. D. v. Ludwig er gewählt.

Englisch-kanadisches Skahlkarlell. Der Londoner „Daily Ex­preß" meldet, die Britisch« Stahl-Ausfuhr-Vereinigung, die die zehn maßgebenden Stahlwerke Englands umfaßt, habe mit den vier kanadischen Stahlkonzernen sich geeinigt, daß die Engländer die Kanadier auf dem kanadischen Markt nicht unterbieten, eng- , lischer Baustahl soll jedoch in Kanada vor dem Stahl der Ver­einigten Staaten den Vorrang haben, der bisher überwiegend bs- > ogen wurde. Die englischen Werke verpflichten sich, ihren Erz- ' edarf aus kanadischen Erzgruben zu decken statt bisher aus Spanien.

Der Vau des amerikanischen Riesenlufkschisfs. In Akron (Ohio) wird gegenwärtig Heliumgas in großer Menge hergcstellt, das für das Riesenluftschisf „Akron" bestimmt ist. Das Luftschiff wird im Mai oder Juni zum ersten Mal seine Halls verlassen. Es wird nahezu doppelt soviel Gasinhalt haben wie der „Graf Zeppelin" und 35 Prozent größer sein als der verunglückte R. 101. Cs wird befähigt sein, ein Flugzeug an Bord mitzuführen.

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Die Neckarwerke AG., Eßlingen verzeichnst im Jahr 1930 ein­schließlich des Vortrags vom Jahr 1929 einen Bruttoüberschuß von 2 879 751 RM. Dem Abschreibungs- und Erneuerungsfond werden nach dem Vorschlag des Vorstands 1 Million RM. über­wiesen. Der verbleibende Ueberschuß von 1879 751 RM. soll wie folgt verteilt werden: 5 v. H. Reservefond, 4 v. H. Dividende -aus 22,5 Millionen Stammaktien, 3 v. H. Superdividende auf 22,5 Mill. Stammaktien und 75 000 RM. für Tantieme des Auf­sichtsrats. Der Rest mit 141 013 RM. soll auf neue Rechnung vor­getragen werden. Die der Gesellschaft zur Verfügung stehenden eigenen Kraftquellen betragen zurzeit zusammen 231 208 Kw. Die ! Stromerzeugung nebst Strombezug von auswärtigen Werken be- > trug im Berichtsjahr 124 939 676 Kwh. (im Vorjahr 139 727 590 Kwh). Die höchste Tagesabgabe ins Netz betrug 467 374 Kwh. am 20. Februar 1930. Die 25. ordentliche Generalversammlung der Gesellschaft findet am 28. April in Ehlingen statt.

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Berliner Gelreldepreise. 22. April. Welzen märk. 28.80—29, Roggen 19.50—19.70, Braugerste 24.50—25.20, Futter- und Jndustriegerste 23-24.40, Hafer 18.60—19, Weizenmehl 34.75 bis 40.50, Roggenmehl 26.90—29.20, Weizenkleie 13.50—14, Roggen­kleie 14—14.50.

Bremen, 22. April. Baumw. Middl. Univ. Stand, loko 11.36.

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Konkurs. Ueber das Vermögen der Firma Deutsch« Auto- Versicherungs AG. in Stuttgart ist nunmehr das Konkursverfah­ren eröffnet worden. Rechtsanwalt Dr. Erwin Mainzer 3 ln Stuttgart wurde zum Konkursverwalter ernannt. Zur Beschluß- fassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, über die Bestellung eines Gläubiger- ausschusses usw. ist Termin ans 15. Mai 1931, zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf 3. Juli 1931 im Justizgebänds be­stimmt. Konkursforderungen sind bis zum 10. Juni 1931 beim Amtsgericht. Stuttgart 1 anzumelden.

Vergleichsverfahren: Karl Lang, Fahrradteilgroßhandlung in Klrchheim u. T. — Eheleute Karl und Lina Eisele, Wollrvaren- geschäft in Loffenau OA. Neuenbürg — Firma Carl Hesels, Baugeschäft in Ravensburg, off. Handelsgesellschaft, Julie Hefele, Bauwerkmeisterswitwe in Ravensburg, Karl Klein, Bauwerk- Meister. — Otto Schmid, Viehhandlung, Weingarten. — Eugen Egger, Zigarrengeschäft in Ravensburg. — Johann Haar, Sitzmöbelfabrik in Münster a. N. — Allgaier n. Ne her, Möbelfabrik in Weilheim, OA. Balingen. — Arthur Hirsch, Sattler- und Polsterwärengroßhandlung, Stuttgart. — Andreas Bayer, Zimmermeister in Schörzingeh OA. Spaichingen. — Gottlieb Blind, Schuhmachermeister in Backnang.

Märkte

tzeilbronner Schlachkviehmarkt, 22. April. Zufuhr 11 ?chssn, 7 Bullen, 77 Jungrinder, 17 Kühe, 94 Kälber, 265 Schweine. Preise: Ochsen b 36, Bullen a 35—37, b 30—32, Junqrinder a 46—48, b 40—47, Kühe a 25—27, b 20—22, Kälber ä 62—64, b 50—59, Schweine a 43—44, b 39—41 Mark.

Viehpreise. Buchau a. §.: Jungvieh 140—230, Kalbeln 350 bis 470, Stiere 270—390. — Rotlenburg: Kühe 105—360. — Wold­see: Jungvieh 150—250, Kalbeln und Kühe 300—500, Ochsen 300—550, Farern 300—800 Mark.

Schweinepreise. Buchau a. Milchschweine 11—19. — Ehingen a. D.: Ferkel 17—20, Läufer 25—30. Mutterschwnn« 100 bis 130. — Waldfee: Milchschweine 14—21. — Obersonlhcim: Milchschweine 15—23 Mark.

Vlehprelse. Leulkirch: Roggen 17. Gerste 15—15.50, Haber

10—12.40 Mark.

Allgäuer Butter- und Kösebörse Kempten, 22 . April. Mol­kereibutter 106—112, Verlauf unverändert, Qualitätszuschr-ig „ach Statistik der Borwoche 8,9 Pfg.; Weichkäse 20 Prozent Fettgehalt 16— 21 (grüne Ware), Verlauf ruhig: Allgäuer Emmentaler 45 Prozent Fettgehalt erste Ware 95—102, zweite Ware 87—90, dritte Ware 84—87, Verlauf unverändert. Die Preise sind Er­zeugerverkaufspreise ab Station des Erzeugers ohne Verpackung für 1 Pfund.

Sluttgarler Börse, 22. April. Heute erösfnete die Börse zu abgeschwächten Kursen. Im Verlauf wurde es lebhafter und fester. Schluß freundlich. Rentenmarkt still.

Deutsche Bank und Discontogesellschaft, Filiale Stuttgart.

Besihwechsel. Im Weg des freihändigen Verkaufs durch Kauf­vertrag vom 16. ds. Mts. wurde der Gasthof zum „Bären" ln Neuenbürg an den Koch und Konditor Otto Br-n»inger aus Künzelsau um den Betrag von 34 000 RM. vertan'

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