BerträuMerNSEg für Dietrich

Berlin, 16. März. Der Gesamtvorstand der Deutschen Staatspartei nahm in seiner Sonntagssitzung im Reichstag eine Entschließung an, in der der Gesamtvorstand der Deut­schen Staatspartei dem Parteivorsitzenden, Reicksfinanz­minister Dietrich, für die Entschlossenheit, Tatkraft und Klugheit, mit der er die Grundlage geschaffen habe, für die Festigung der staatlichen Ordnung und die Wege ebnete zur wirtschaftlichen Gesundung, dankte.

Landvolk-Parteitag

^ Weimar, 16. März. Die Christlichnationale Landvolk- und Bauernpartei hielt am Samstag ihren Parteitag in Weimar ob. Reichsernährungsminister Schiele sprach über die Lage der Landwirtschaft und die politische Lage.

Er führte aus, damit, daß die nationale Opposition den Reichstag verlassen habe, fei der Landwirtschaft und dem deutschen Volk nicht geholfen. Die handelspolitische Ent­wicklung sei gefahrdrohend. Verneinung führe zur Ver­zweiflung. Jur wirtschaftlichen Not komme die seelische Entwurzelung des Volks. Die Landvolkpartei wolle die Rechtsopposition nicht bekämpfen, sondern sie zur Beteili­gung am Daseinskampf zurückrufen. Die Versammlung sprach in einer Entschließung Schiele den Dank aus, er­klärte aber, daß die Gesetzesvorlagen den dringenden For­derungen der Landwirtschaft nicht genügen.

Politische Bluttaten

Liv kommunistischer Abgeordneter erschossen

Hamburg, 16. Mürz. Auf der Fahrt von Zollenspieker nach Hamburg wurde in der Nacht zum Sonntag das Ham- burgische Bürgerschaftsmitglied Henning im Kraft­omnibus erschossen. Drei unbekannte Männer waren in Fünfhausen in den Omnibus eingestiegen und gaben kurz darauf mehrere Schüsse auf Henning ob. Dieser war sofort tot. Sein neben ihm sitzender Parteigenosse Kahnblei er­hielt einen leichten Streifschuß; weiteren Schüssen entging er, indem er sich tot stellte. Von den übrigen Insassen des Wagens wurden noch ein Mann und zwei Damen verletzt, am schwersten eine neben Henning sitzende Berufsschul­lehrerin Frl. M. aus Hornburg durch fünf Schüsse in den Overschenkel. Als sie den Wagen verließ und sich auf den Fußsteig setzte, entschuldigte sich einer der Täter und legte ihr seinen Mantel unter.

Am Montag vormittag stellten sich zwei der Täter der Polizei. Der eine ist der 1901 in Segeberg geborene, ledige frühere Hamburger Polizeiwachtmeifter Albert Emst Jansen, der vor einem halben Jahr wegen feiner Zugehörigkeit zur Nationalsozialistischen Partei aus der Polizei entfernt worden war. Der zweite ist der 1906 in Wittingen, Kreis Jsenberg geborene Hand­lungsgehilfe Otto Ernst Heinrich Bammel. Flüchtig, je­doch nunmehr bekannt ist der dritte Täter, der 1903 in r München geborene Hans Alois Höckmeyer. Jansen sagte aus, er habe Henning für das kommunistische Bürgerschafts- Mitglied Andre gehalten und in plötzlicher sinnloser Wut auf ihn geschossen. Auch Bammel und Höckmeyer sinh Na­tionalsozialisten.

Düsseldorf, 16. März. Auf der Straßenbahn und auf der Straße wurden gestern nachmittag verschiedene Stahl­helmleute von kommunistischen Trupps überfallen. Vier Stahlhelmer wurden schwer, drei leichter verletzt. Ein Polizeibeamter, der einschreiten wollte, wurde von den Kommunisten niedergeschlagen.

Gelsenkirchen, 16. März. Im Stadtteil Horst kam es am Sonntag abend zu einer Schlägerei, bei der sieben Na­tionalsozialisten und 1 Kommunist verwundet wurden.

Pflichtarbeit für Erwerbslose in Danzig

Danzig, 16. März. Der Senat hat von der Ermächti­gung zur Einführung von Pflichtarbeit für Erwerbslose Gebrauch gemacht und angeordnet, in sämtlichen Gemein­den die Zahlung der Unterstützung und sonstige: Bezüge aus der Erwerbslosenfürsorge von einer Ar­beitsleistung abhängig zu machen, soweit geeig­nete Arbeitsgelegenheit vorhanden ist. Die Arbeitsleistung soll bei den einzelnen Erwerbsloserl nicht über vier Stunden täglich betragen.

Die Zollwaffenstillstandskonferenz

Genf, 16. März. Heute wurde die 3. Tagung der soge­nannten europäischen Zollwaffenstillstandskonferenz durch den holländischen Ministerpräsidenten Coli in eröffnet.

Sie Mutter

Roman von Lola Stein.

SS. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Furchtbare Schmerzen sogar. Nein, keinen Unfall. Ich bin gefallen und habe das Knie verletzt. Aber du brauchst kein so schreckliches Gesicht zu machen. Schätzt, mir ist nichts passiert."

Er warf sich in seinem Zimmer auf den Diwan.So, das tut gut. Im Liegen sind die Schmerzen nicht so arg. Wenn nur Uschi erst zurück wäre. Wo mag sie nur sein?"

Das weiß ich nicht, Udo. Du bist so merkwüdig. Soll ich dir einen Umschlag für dein Bein bringen?"

Nein, nein, bleibe nur bei mir, Schätzt, und laß dir berichen. Es ist eine ganz verrückte Geschichte mit Ruth Und ich bereue sehr, nicht auf Uschi gehört zu haben und da­heim geblieben zu sein. Ruth hat ein verwerfliches, schlechtes Spiel mit uns getrieben."

Erzähle," sagte Ellen nun auch erregt. So habe ich Uschi doch ungerechte Vorwürfe gemacht, schoß es ihr durch den Kopf.

Ruth war sehr lebhaft und sehr zärtlich auf der Reise," sagte Udo.Wir waren später allein im Abteil, da die andern Reisenden in den Speisewagen gingen. Plötz­lich setzte Ruth sich auf meinen Schoß, umarmte und küßte mich und machte mir eine förmliche Liebeserklärung. Sie gestand mir, daß diese kleine Reise nach Dresden eigentlich nur ein Vorwand sei, um einmal ganz allein und ungestört mit mir vierundzwanzig Stunden zu verleben.

Du kannst dir denken. Schätzt, wie verblüfft ich war. Und dann kam die Empörung. Ich dachte, laß sie mit an­deren ihr Spiel treiben, aber nicht mit einem Mann, der in einer jungen glücklichen Ehe lebt.

26 europäische Staaten sind vertreten. Das Handelsabkom­men von: 24. März 1930, nach dem die gegenwärtigen Zoll­tarife bis auf weiteres unverändert bleiben sollen und laufende Handelsverträge nicht gekündigt werden dürfe», ist bis jetzt nur von 12 Staaten angenommen. Der deutsche Ver­treter, Ministerialdirektor Posse, beantragte, das Abkom­men am 1. April d. I. in Kraft zu setzen. Der französische Vertreter wünschte den 1. Juli.

Schweizer Volksabstimmung

Bern, 16. März. Bei der gestrigen Schweizer Volks­abstimmung wurde die Vorlage über eine Verkleinerung des Nationalrats von 204 auf 187 Mitglieder durch Erhöhung der Wahlzahl für ein Mandat von 20 000 aus 22 000 Seelen der Gefamtbevölkerung mit einer schwachen Mehrheit der Volksstimmen und mit Mehrheit der Kantonstimmen, des­gleichen die Vorlage über eine Verlängerung der Amts­dauer des Nationalrats und des Bundesrats von 3 auf 4 Jahre.

BombeneXpIosion in Busnos Aires

Buenos Aires (Argentinien), 16. Mürz. In der Nacht zum Sonntag platzte in einer d-er belebtesten Straßen in einem stark besetzten Straßenbahnwagen eine Bombe, die ein italienischer Anarchist namens Piere tti bei sich trug, in dem Augenblick, als dieser den Wagen ver­ließ. Pieretti sowie zwei andere Fahrgäste wurden sofort getötet, drei weitere wurden schwer, einige andere leicht verletzt. Pieretti soll beim Aussteigen gestrauchelt sein, wo­durch sich die Bombe entzündete. Die Polizei glaubt nicht, daß der Vorfall in Zusammenhang stehe mit dem Besuch des englischen Thronfolgers, Prinz von Wales, und seines Bruders, die zur Zeit zur Eröffnung der britischen Reichsausstellung in Duenos-Aires weilen.

Anschlag auf einen Sowjeivertreter in To! o

Tokio, 16. März. Der Handelssachverständige der Sow­jetregierung, A n i k e i e w, wurde beim Verlassen seiner Wohnung von einen: Unbekannten angeschossen und lebens­gefährlich verletz:.

Iugenddienslpflicht

Im Dezember des vergangenen Jahrs ist der Stalüh-lni mit einem Aufruf für Einführung eines Jugenddienstjahrs an die Oeffentlichkeit getreten. Wie mit hören, hat nun soeben der Landesführer des Stahlhelm Baden-Württem­berg, v. N e u f v ! l l e, den Staatspräsidenten von Würt­temberg und Baden eine ausführliche Denkschrift übergeben und die beiden Regierungen aufgefordert, umgehend in eine vorurteilslose Prüfung der Frage einzutreten. Die Denk­schrift ist das Ergebnis der Arbeiten eines Ausschusses für Jugenddienst, zu dem auf Anregung des Stahlhelms hervor­ragende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, der Wirt­schaft, der Landwirtschaft, des Fürsorge- und Erziehungs­wesens, darunter auch der württembergische Finanzminister Dr. Dehlinger, zusammengetreten waren. Der Ausschuß hat auch zu der Frage eines Dienstjahrs der weiblichen Jugend Stellung genommen. Das Jugenddien st jahr soll zwischen dem 18. und dem 23. Lebensjahr geleistet wer­den. Um junge und ältere Dienstpflichtige zusammenzubrin­gen, werden Halbjährige Eintrittstermine vorgeschlagen, zu­gleich um Unterführer einzufparen und dem Arbeitsmarkt nicht zuviele Kräfte auf einmal zu entziehen. In eingehen­der, sehr aufschlußreicher Aufstellung, die Vervflegung, Klei­dung, Entlohnung, Verwaltung, Heizung und die verschie­densten anderen Bedürfnisse berücksichtigt, wird festgestellt, daß, abgesehen von verhältnismäßig g-ringen einmaligen Ausgaben, die laufenden Kosten eines Jugenddienstpflichti- aen monatlich 79.65 RM. betragen. Der d"rckl^nitiliche Monatssatz für einen Erwerbslosen beträgt 80 RM.

Württemberg

Stuttgart. 16. März.

80 Geburtstag. Oberbaurat Dr. Ing. Ludwig Eisen­lohr feierte gestern den 80. Geburtstag. Er entstammt einer Nürtinger Lehrerfomilie und erfreut sich noch guter Rüstigkeit. Unter seinen Werken ist das Schillermuseum in Marbach bekannt.

Goldene Hochzeit eines Schwaben Amerikaners. In

N<uyork feierte am 13. März einer der verdientesten alten Schwaben in Nordamerika, der langjährige Sekretär des dortigen Cannstatter Volksfestvereins. Edm O. B r 8 n d l e, mit seiner Frau. aeb. Kübler, die goldene Hochzeit. Edmund

Ich sagte es ihr ziemlich brüsk, entwand mich ihren Lieb­kosungen und stand auf. Nun ist es wohl für eine Frau am schlimmsten, zurückgestoßen und verschmäht zu werden. Sie konnte es zuerst gar nicht fassen, daß ich sie nicht wollte, meinte, es sei übertriebene Gewissenhaftigkeit gegen meine Frau. Einen Mann, der sich ein hübsches Abenteuer ent­gehen ließe, gäbe es nicht. Ich erklärte ihr dann, daß ich Uschi so sehr liebe, daß keine andere Frau mich reizen könne. Und daß nichts auf der Welt mich bewegen könne, meiner Frau untreu zu werden und ihr wehe zu tun.

"°Ruth wurde wie eine Furie. So eine Verwandlung bei einem Menschen habe ich nie zuvor gesehen. Und nun in ihrer Wut und Erregung sprudelte sie heraus, daß mir meine Standhaftigkeit nichts mehr nützen könne. Man würde uns zusammen in Dresden ankommen sehen, man würde diese Tatsache ihrem Mann hinterbringen, denn da­für habe sie gesorgt. Er würde, von ihrer Untreue über­zeugt, wohl endlich den Ehescheidungsprozeß gegen sie an­strengen, ich würde als Zeuge vorgeladen, und die Frau möchte sie sehen, die dann noch an die Treue ihres Mannes glaubte.

Ja, Schatzi, du machst ein ebenso verwundertes Gesicht, wie ich es gemacht habe, aber der Zusammenhang ist sehr einfach. Ruth wünschte ein Abenteuer mit mir und wollte daneben meine Ehe unglücklich machen oder auseinander bringen, weil sie Uschi, die ihr nie ein Leid getan hat, haßt, aus einem bösen und unerklärlichen Fraueninstinkt heraus. Und weil auch sie wünscht, daß der Mann, mit dem sie gerade tändeln möchte, nicht gebunden ist. Früher war ich für sie nur der gute Freund, jetzt bin ich ihr mehr ge­worden. Und ihrem Mann, der heute in Berlin war, wollte sie durch diese Reise mit mir. die ihm hinterbracht werden sollte von einer Freundin, die in alles eingerveiht

ueowener Navensvurger, widmete sich nack dem Besuch der Stuttgarter Technischen Hochschule zunächst dem philologischen Beruf im Elsaß, kam aber schon als junger Mann nach Amerika, wo er zunächst in der Neu- "Staatszeitung" Anstellung fand. Später widmete er ''N Versichermiosgeschäft und ist heute noch in diesem Herzif tätig. Seine Frau, die aus Gaildorf stammt, war IN früheren Jahren eine bekannte Sängerin.

Einweihung des Zeppelinbans. Vor einem großen Kreis geladener Gaste wurde am Samstaa nachmitiaa der Zep- pelmbau am Hauptbahnhof. der Neubau des Württ. Svar- lassen- und Giroverbands, feierl'ch eingewe'ht Der Ver­bandsvorsteher, Präsident Neuffer, bearükte die Käst/ darunter Finanzminister Dr. Dehlinger. Landtaqspräsident Pflüger. Oberbürgermeister Dr. Lautenschlager, ferner Graf und Gräfin v. Brandenstein-Zeppe'-n, sowie Direktor Dr Dürr vom Luftschiffbau Zeppelin. An die Feier schloß sich ein Riindgang durch den Bau.

Aerbandsversammlung des Würkk. Sparkassen- und Giroverbands. Die 12. Berbandsver^amm'ung des Württ. Sparkassen- und Giroverbands fand am Samstag vormittag im großen Saal des Tärgermuftums unter zahlreicher Be­teiligung der Vertreter der württ. Amtskörperschaften und Gemeinden sowie der leitenden Sparkassenbeamten statt. Den Geschäftsbericht erstattete der Berbandsvorsttzends Präsident Ministerialdirektor a. D. Neuffer. Die Be­teiligung der württ. Sparkassen am Kommunalkredit bat im Zahr 1930 rund 136 Millionen Reichsmark gleich 22,22 Prozent der Gesamteinlagen in Württemberg betragen gegenüber 15,8 Prozent der Gesamteinlagen im gesamten Deutschen Reich. Die württ. Sparkassen hatten am 31. De­zember 1630 einen Gesamteinlagenbestand von 672 Mil­lionen erreicht. Bei keiner einzigen württ. Sparkasse fei ein Rückgang des Einlagenbestands zu verzeichnen gewesen. Die Entwicklung des Einlagenbestands im neuen Zahr sek ebenfalls gut. Zn der Aussprache übte Oberbürgermeister Dr. S ch w a mmb e r g e r - Ulm sehr scharfe Kritik an der Geschäftsleitung, besonders an dem Bau des Zeppelin- Hauses. Nach lebhafter Aussprache wurden die Anträge von Oberbürgermeister Schwammberger, die eine Einschrän­kung der Befugnisse des Berbandsvorstauds zugunsten der Berbandsversammlung zum Gegenstand hakten, mit einer Bertrauenskundgebung für den Berbandsvorstand ein­stimmig abgelehrit.

Eiu Stuttgarter Auto im Rhein gefunden. Wie der Südd. Ztg. aus St. Goar am Rhein gemeldet wird, wurde zwischen Oberwesel und St. Goar gegenüber der Lorelei) ein Auto mit dem Kennzeichen IllX (Stuttgarter Bezirk) im Rhein gefunden. Links und rechts vom Führersitz waren die Fenster eingeschlagen. Wie das Auto in den Rhein ge­riet, ist noch nicht geklärt.

Lin Ueberfall vor Gericht. Vor dem erweiterten Schöf­fengericht hatten sich 16 Arbeiter, meist aus Feuerbach, Zuffenhausen und Ludwigsburg, wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung, Diebstahl u. a. zu verantworten. Sie hatten in Feuerbach Nationalsozialisten überfallen Ins­gesamt wurden 44 Monate und acht Tage Gefängnis ver­hängt, und zwar wurden verurteilt: Karl Zampieri 10 Monate, Rudolf Zampieri 6 Monate, Karl Welsch 7 Mo­nate. Richard Mühleisen 3 Wochen, Erwin Schlichenmener 14 Tage, Wilhelm Eisele 8 Monate, Wilhelm Lechner 1 Monat, Robert Wiedmaier 4 Monate, Erwin Beck 2 Mo­nate, Gottlob Oesterle 2 Monate, Otto Mäuhnest 2 Monate, Eugen Zampieri 1 Monat. Freigesprochen wurden: Christian Kühfuß, Walter Mühleisen, Josef Dehner, Her­mann Wißmann.

Vom Tage. In der Nacht auf Sonntag fielen etwa 6 junge Burschen über zwei aus der Spanischen Weinstube kommenden Gäste her. Eine davon blieb mit blutüber­strömtem Kopf am Boden liegen und mußte ins Kathari­nenhospital eingeliefert werden. Die Ursache der Streitig­keiten sollen Eifersüchteleien um ein Mädchen gewesen sein.

Nus dem Lan^e

St-meickronn OA. Stuttgart, 16. März. Die Pfleg- der Singvögel im Schönbuch. Ein großes Last­auto mit Vogelnistkästchen, die schwäbische Vogelschutzfreunde stifteten, kam dieser Tage hier an. Die Kästchen wurden in den Schönbuch-Wäldern zum Aufbcmg gebracht. Eine größere Anzahl Schileute half mit, die Kästchen an geeig­neten Stellen anzubringen.

Ludwigsburg. 16. März. Wohnungsbaupro­gramm 19 31. Der Gemeinderat beschloß, den privaten Wohnungsbau auch im Jahre 1931 angemessen zu fördern, und zwar in erster Linie den Kleinwohnungsbau. Die Unterstützung besteht wieder in der Gewährung von Bau­

war eine Rolle in diesem Spiel hat, so zur Wut treiben, daß er sich scheiden läßt. Ich sollte der Grund sein, und Ruth meinte wohl, daß dadurch auch meine Che in die Brüche gehen würde.

Ich habe das alles aus ihr herausgefragt und in ihrer maßlosen Wut hat sie auch gar kein Geheimnis mehr aus ihrer Handlungsweise gemacht.

Nun kannst du dir denken, daß ich ihr Spiel verderben wollte. Unser Zug hielt auf keiner Station, aber ich wollte um keinen Preis mit ihr in Dresden gesehen werden. Ich nahm also kurz entschlossen, ohne langes Ueberlegen in meiner Erregung, meine kleine Tasche, ging auf den Gang, und als der Zug an einem sanften Abhang ziemlich lang­sam oorüberfuhr, sprang ich aus dem Fenster."

Udo! Um Gottes willen!"

Er lachte.Du siehst ja, mir ist nichts passiert, mir konnte dort gar nicht viel passieren. Leider bin ich aber doch nicht ganz glücklich gefallen, habe mir das Knie verstaucht oder irgendwie verletzt. Nun, schlimm ist es auf keinen Fall.

Doch sein schmerzverzerrtes Gesicht strafte seine Worte Lügen. Ellen sah ihn angstvoll an.

Wie wurde es dann weiter?" forschte sie.

Ich hatte zuerst nach dem Sprung merkwürdigerweise nur geringe Schmerzen. Ich ging langsam, denn schnell konnte ich es nicht, neben dem Bahndamm her den Weg zurück, den ich eben gekommen war. In einer halben Stunde hatte ich schon eine kleine Station erreicht. Schnell­züge hielten dort nicht, ich mußte den Personenzug von Dresden nehmen, um zurückzukommen, mußte auch ziemlich lange warten, sonst wäre ich schon viel früher hier gewesen. Und nun ist das Abenteuer aus, und ich schäme mich ein wenig vor Uschi, daß ich der Carini ins Netz gegangen bin. Wenn Uschi doch erst zu Hause wäre. Ich begreife ihr langes Ausbleiben gar nicht." Fortsetzung folgt.)