slaoden verschiedene Schwaben, sv Tr.chergcr, Payer. Grü­ner. Diese Schuld müsse Schwaben lösen, wenn bei der nächsten Landtagswahl im Jahr 1932 ähnlich wie in Thü­ringen eine wirklich deutsche Regierung ans Ruder kämmen werde. (Stürmischer Beifall.)

Lebhaft begrüßt, sprach dann der thüringische Jnnen- und Volksbildungsminister Dr. Frick - Weimar überThü­ringen, das Ausfalltor der deutschen Freiheit". Sozialdemo­kratie und Zentrum trügen die Schuld für das Elend, das fehl über das deutsche Volk gekommen ist. Die Marxisten seien die Organisatoren des Untermenschentums, des offi­ziellen Landes- und Volksverrats und des Volksbetrugs. Immer spekuliere der Marxismus auf die niedrigsten In­stinkte im Menschen. Die Schuld gewisser bürgerlicher Par­teien sei nicht minder groß, weil sie dem Marxismus Helfe rs- beÜerdienste leisteten. Heute sei der Deutsche der Kuli und Prügelknabe der ganzen Welt. Wenn das deutsche Volk wieder zu Ansehen kommen wolle, müsse der Marxismus mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden. Der Rerchs- außenminister Dr. Curtrus hat in Genf sowohl in der Polen- wie in der Abrüstunasfrage eine Niederlage erlitten. Wenn Eurtius am nächsten Montag im Auswärtigen Ausschuß des Reichstags aber über seinenSieg" berichten werde, dann überlegen die N.S., ob sie nicht den Antrag einbringen sollen, daß Deutschland aus diesem Völker- oder Lügenbund austreten solle. Aber Brüning und seinKabinett der Frontsoldaten" denke nicht daran, mit der Lügenpolitik Schluß zu machen. Auf parlamentarischem Weg werde Brüning seinen Etat nie zustande bringen. Dieser Reichs­tag sei bereits wieder veraltet und es sei eins Neu­wahl des Reichstags wie des preußischen Landtags zu verlangen. Von der ganzen Versöbnnugs- und Verständi­gungspolitik der Nachkriegszeit sei nichts zu halten. Eine Rettung könne für Deutschland nur kommen, wenn sich das Volk einheitlich zum Widerstand, zum Wehrwillen und Freiheitswillen zusammenschließe. Von solcher Absicht habe er als thüringischer Staatsminiltei allein sich bei all seinen Regierungshandlungen leiten lassen. Er sei stolz darauf, daß nach einsähriger Regierungstätigkeit er bereits überall Erfolge feststellen könne. Besonders liege ihm daran, die Jugend zu fanatischem Natio­nalismus zu erziehen. Wenn das Volk wieder auf Ehre, Würde und Freiheit haste, dann werde auch die Wirt­schaft wieder gesunden. Sobald das Volk wieder von ein­heitlichem nationalem Willen beseelt sei, dann sei es eine untergeordnete Frage, wie ein solches Volk wieder zu Waffen komme. Ohne Kampf werde die deutsche Freiheit nicht wiedergewonnen. (Stürmischer, langanhaltender Beifall.) Mit dem nationalsozialistischen Flaggenlied von Horst Wessel schloß di« Versammlung.

Württemberg

Stuttgart, 1. Februar.

Todesfall. Der Hauptschristleiter des Neuen Tagblatt. Carl Brackmann, ist im Alter von 58 Jahren nach schwerem Leiden gestorben.

Oberbürgermeisierneuwahl in Stuttgart. Die zweite Amtszeit von Oberbürgermeister Dr. Lautenschlager läuft im Mai ab. Nun ist zwar durch das Gesetz die Möo- lichkeit gegeben, die Stadtvorstandswahl bis Ende dieses Jahrs zurückzustellen, sie würde aber dann nahezu mit den Gemeinderatswahlen zusammenfallen. Nach der Südd. Ztg. soll als Termin der Neuwahl des Oberbürgermeisters der 26. April in Aussicht genommen sein.

Das amtliche Fernsprechbuch für den Oberpostdirektions­bezirk Stuttgart wird nach dem Teilnehmerstand vom 1. .April d. I. neu aufgelegt. In die neue Auflage werden dis bis zum 31. März angemeldeten Hauptanschlüsse aus­genommen. Anträge auf Aenderung bestehender Eintra­gungen können in der Neuauflage nur dann berücksichtigt werden, wenn sie spätestens am 15. Februar d. I. bei der zuständigen Fernsprech-Vermittlungsstelle vorliegen.

Kurs über Kraukbau. Unter Mitwirkung des Reichs­verbands des deutschen Gartenbaus findet am 12. Februar nachmittags 13.30 Uhr im Gasthaus zum Hirsch in Cchter- dingen ein Kurs über Krautanbau mit Lichtbildervorfüh­rung statt. Interessenten werden hiezu «ingeladen.

Scknveineprämiierung. Am 28. Februar d. I. findet im Stadt. Vieh- und Schlachthof in Stuttgart die 11. Eber- und Iungsauen-Prämiierung des weißen veredelten Land­schweins mit anschließender Versteigerung statt. Es kommen etwa 25 Eber und 25 Jungsauen, meistens trächtig, MN Verkauf. Die Tiere stammen sämtlich aus Zuchten des von der Württ. Landwirtschaftskammer und der Deutschen Land- wirtschastsgesellschaft anerkannten Herdbuchvereins. Interes­senten ist eine günstige Einkaufsgelegenheit geboten. Beim Ankauf vrämiierter Zuchteber durch die württembergifchen

Sie Mutter

Roman von Lola Stein.

L5. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Auch Uschi empfand es. Ihr hatte die Schwiegermutter zum ersten Male leid getan, und im stillen mußte sie ihr recht geben. So nett die jungen Künstler und Schriftsteller auch waren, sie raubten ihr doch zu viel von dem über alles geliebten Alleinsein mit ihrem Mann. Und dann brauchte Uschi den Schlaf. Trotz ihrer osigen Gesichts­farbe war sie blutarm und bleichsüchtig, war es gewohnt, immer lange zu schlafen, besonders dann, wenn sie spät ins Bett kam. Auch jetzt war es ihr nicht möglich, einiger­maßen zeitig aufzustehen, wenn man die halben Nächte verplaudert hatte. Und wenn sie dann spät, ach so furcht­bar spät erschien, hatte sie immer ein beschämendes Gefühl, weil die Wohnung sie in tadellosem Zustand erwartete, weil selbst ihre einzige leichte Beschäftigung das Staub- wischen, oft schon von Ellen getan worden war, die ihre Zimmer in Ordnung zu sehen wünschte.

Ellen hatte eine bewundernswerte Natur. Ihr schlanker, arbeitgewohnter Körper kam, wenn es sein mußte, mit sehr wenig Schlaf aus, ohne daß man ihr Müdigkeit anmerkte. Sie konnte eben einfach alles, diese Frau. Das muhte Uschi wieder und wieder unzufrieden und beschämt über ihre eigene Untüchtigkeit feststellen.

Ihre Jugend, ihr Liebreiz wurden von den Freunden ihres Mannes verehrt und umworben. Sie war schnell beliebt in dem Kreis. Aber mehr noch als ihr gehörten die Symphatien dieser Menschen Ellen Holst. Ihr wurden die wärmsten Huldigungen dargebracht. Sie wurde noch im­mer als Herrin des Hauses verehrt. Zu ihr kam man in erster Lmie. Die anmutige Schwiegertochter hatte nicht

Eberhälter oder Gemeinden werden seitens der Dänbwirk- schaftska-mmer Ankaufsbeihilfen gewährt.

Schwurgericht. Auf der Tagesordnung der nächsten, am 3. Februar beginnenden Tagung des Schwurgerichts Stutt­gart stehen insgesamt 6 Meineidsfälle, 2 Abtreibungsfälle, 1 Fall wegen Kindstötung und 4 weitere Totschlagsfälle. Wegen Mords hat sich der 21 I. a. Elektromonteur Rudolf Frauenstein zu verantworten. Der nationalsozialistische 26 I. a. Redakteur Johann Dähn ist wegen eines Ver­gehens gegen das Republikschutzgesetz angeklagt Ferner haben sich der 36 I. a. verheiratete Sekretär Otto Heinrich Lämmle von Stuttgart-Botnang und der 32 I a. Satt­ler und kommunistische Stadtrat Alfons Wickervon Stutt­gart wegen Vergehen gegen die Vorschriften über Wohl- sahrtspfleg« zu verantworten.

Rückgang der Festlichkeilen. Wie die Deutsche Wirts- Zeitung berichtet, sind zahlreiche ursprünglich geplante Feste, Vereinsoergnügungen usw., die sonst regelmäßig alle Jahre wiederkehrten, in diesem Jahr aufgegeben worden. Dies hat dazu beigetragen, daß die Not im Gastwirtsgemorde, bei den Angestellten, bei den Musikern und den verschiede- nen damit im Zusammenhang stehenden Gewerben gewach­sen ist und noch weiter wächst.

Stuttgart,, 1 . Febr. Spitzenorganisation des wurtt. Handwerks. Am 28. Januar fand in Stutt­gart eine Versammlung von Vertretern des Handwerks von Württemberg und Hohenzollern statt, um die Gründung einer wirksamen Vertretung in einer Spitzenorganisation vorzunehmen. Es wurde beschlossen, die bisher bestehende Arbeitsgemeinschaft des württ. Handwerks aufzulösen und sie in einen Landesverband des würt t.-h ohenz. Handwerks e. V. mit dem Sitz in Stuttgart umzugestc^- ten, der die Handwerkerinteressen in der Volkswirtschaft zu vertreten hat. Zum Vorsitzenden wurde Malermeister R o t h m a n n-Stuttgart, zum stellv. Vorsitzenden Schrei­nermeister und Reichstagsabg. S i l l e r-Ludwigsburg, zum Geschäftsführer Syndikus Metzger-Stuttgart gewählt. Weiterhin besteht der Vorstand bis auf weiteres aus Bäk- kerobermeister und Gemeinderat Schwarz-Stuttgart, Metzgermeister Geisel-Eßlingen, Schneiderobermeister und Gemeinderat Nebmann-Stuttgart, Gipsermeister Rank- Stuttgart, Schuhmachermeister Schöffel-Stuttgart, Fafchner- obermeister Ritter-Stuttgart und Mechanikermeister Blanz- Stuttgart. Die Vollversammlung des Verbands besteht aus Vertretern der dem Verband angeschlossenen Organisationen.

Todessall. In Ahrweiler ist am Samstag der 70jährige Gelehrte Josef Mausbach, päpstlicher Hausprälat und ordentlicher Professor der Moraltheologie und Apologetik an der Universität Münster, gestorben. In der Verfassung­ebenden Nationalversammlung in Weimar vertrat er den acholischen Standpunkt besonders in den Schulfragen.

Anschlag auf den Schnellzug PassaiiWien In der

Nacht zum Samstag wurde zwischen Rehawinkel und Neu­lengbach (Oesterreich) eine alte Eisenbahnschiene am Gleis befestigt. Dadurch entgleiste die Laufachse der Lokomotive des Schnellzugs. Verletzt wurde niemand, auch sonst ist kein Schaden entstanden. Von den zweifellos sachkundigen Tätern fehlt noch jede Spur. In der Silvesternacht des vergangenen Jahres war fast an der gleichen Stelle ein ähnlicher Anschlag verübt worden, den der Streckenwärter rechtzeitig entdeckte. Diesmal ist es nur der Aufmerksamkeit und Umsicht des Zugführers, der den Schnellzug kurz vor dem Hindernis zum Stehen brachte, zu danken, daß sich kein Unglück ereignete. Da der Zug erhebliche Beträge an Ge­hältern und Löhnen mit sich führte, wird vermutet, daß die Beraubung des Zuges während der Verwirrung einer Entgleisung geplant war.

Aus dem Lande

Zuffenhausen, 1. Februar. Veruntreuung. Auf Grund der vom Städt. Reviforat gemachten Mitteilungen befaßte sich der Gemeinderat mit dem bis jetzt vorliegenden Ergebnis der gerichtlichen Voruntersuchung gegen Stadt­kassier Haaga. Es hat sich ergeben, daß der Abmangel 14 304 Mark beträgt, wovon betroffen werden: Stadthaupt­kasse mit 2815.60 Mark, Gas- und Wasserwerkskass« mit 1314.13 Mart, Feuerlöschkasse mit 10174.27 Mart. Den Verlust trägt, soweit er nicht von Haaga jetzt oder später beizutreiben ist, die Versicherungsgesellschaft» bei der di« Stadtgemeinde gegen Veruntreuung versichert ist.

hall. 1. Febr. Gegen Erhöhung der Schul­gelds. Eine Elternversammlung von Hall und Umgebung von Schülern des Realgymnasiums und der Oberrealschul« erhob in einer Entschließung an das Kultministerium ein« stimmig Einspruch gegen die von Neichssparkommissar und dem Württ. Städtetag vorgeschlagene Schulgelderhöhung (bis 75 v. H-), nachdem das Schnl.-eld erst im April 1929 um 50 bis 60 v. H. erhöht worden war.

vermocht, sie in den Herzen dieser jungen Leute an die zweite Stelle zu rücken.

Sie merkte es, wie auch Uschi es merkte. Aber Ellen lächelte schmerzlich und melancholisch. Alle, alle waren ihr wenn auch lieb und wert doch kein Ersatz für den einen einzigen, für Udo, der sie sein ganzes Leben wie das Licht zum Atmen, wie Sonne und Luft gebraucht hatte, und für den sie jetzt plötzlich nicht mehr notwendig war.

XI.

Ellen starrte in ungläubigem Schreck auf die Gasrech­nung in ihrer Hand. Die Ausgaben nahmen in diesem Wintr Dimensionen an, denen man wirklich nicht mehr gewachsen war . Es war unmöglich, diese große Rechnung von dem monatlichen Wirtschaftsgeld zu bezahlen.

Udos Buch war fertig, aber es bedurfte noch der letzten Festung, ehe er es abliefern und das erste Honorar dafür erhalten würde. Seine ständigen Einnahmen durch seine Mitarbeiterschaft als Kritiker und Feuilletonist an einigen großen Provinzblättern, durch die Chansons, die er für das KabarettMeteor" schrieb, durch die feinen, lyrischen Ge­dichte, die ab und zu in guten Zeitschriften erschienen, ver­bunden mit den Einkünften aus ihrem Vermögen, durch ihre vorsichtigen und bescheidenen Versuche, in dieser Zeit der enormen Spekulationsgewinne es zu vergrößern, reich­ten doch gerade nur so weit, um das tägliche Leben zu be­streiten. Jede große Extraausgabe war erschreckend, denn Ellen scheute sich davor, ihr kleines Vermögen anzugreifen, wen es nicht unumgänglich nötig war. Bis jetzt war sie ja immer so leidlich durchgekommen; wenn Udos Verdienst nicht reichte, hatte sie auf ein neues Kleid, einen neuen Hut verzichtet und sich noch eine weitere Saison mit dem Modernisieren der alten Sachen beholfen.

Bad Mergentheim, 1. Febr. Direkter Kurs­wagen Berlin Bad Mergenthei m. Wie der Tauberzeitung mitgeteilt wird, besteht die Aussicht, daß mit der Verlängerung der BerlinKissinger D-Züge 36/35 über Ebenhausen hinaus bis Stuttgart auf die Einreihung des Meraentheimer Wagens gerechnet werden darf.

Reutlingen. 1. Febr. Vetriebsüberschuß beim Schwimmbad. Im Gemeinderat konnte die Mitteilung gemacht werden, daß sich seit Eröffnung des Bads im November 1929 bis zum 31. März 1930 bei 65 808 Mk. Einnahmen und 58 222 Mk. Ausgaben ein Ueberschuß von 7586 Mk. ergibt, was gegenüber dem Voranschlag eine jähr­liche Mehreinnahme von 1617 000 Mk. ausmachen würde. Bei dieser Berechnung ist allerdings die Verzinsung und Amortisation des Anlagekapitals nicht berücksichtigt.

Giengen a. Br., 1. Febr. VerbotenerViehtrieb. Durch das Verbot des wüittembergischen Innenministeriums, wegen des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in einem Grenzort Vieh aus Bayern nach Württemberg zuzutreiben, wenn es nicht zuvor in einem Grenzort einer fünftägigen Ueberwachung unterstellt worden ist, werden die hiesigen Märkte stark geschädigt. Bürgermeister Ehrler ist in die­ser Sache beim Ministerium ohne Erfolg vorstellig geworden, er wird jedoch weitere Schritte unternehmen.

Waldsee, 1. Februar. Fleijchpreisabschlag. Di« hiesige Metzger-Innung gibt folgende Preisermäßigung be­kannt: Ochsen- und Rindfleisch nun 90 Pfg., statt wie seither eine Reichsmark, Schweinefleisch 8090 Pfg. (90 Pfg. bis eine Reichsmark), Kalbfleisch eine Reichsmark (1.10 RM.), Kuhfleisch 70 Pfg. (80 Zfg.), bessere Wurstwaren 1.40 (1.6Y) Reichsmark, Schmalz eine Reichsmark (1.10 RM.). Bei Mehrabnahme weiter« Preisermäßigung. Sämtliche Würste pro Paar 30 Pfg., seither 35 Pfg.

Ravensberg, 1. Februar. Der Schee rer Eilzug- unfall vor Gericht. Der Unfall des Eilzugs Ulm Freiburg am 22. Juli 1929 auf dem Bahnhof Scheer (OA. Saulgau) bildete den Gegenstand einer Verhandlung vyr dem hiesigen Schöffengericht, vor dem sich wegen fahrlässi­ger Transportgefährdung und Körperverletzung der 38 Jahre alte Hstfsweichenwärter Franz Lander aus Ennet- ach zu verantworten hatte. Lander, der an dem betreffen­den Tage schon seit vier Uhr früh Dienst verrichtete, hatte vergessen, eine Weiche so zu stellen, daß der mittags gegen 12 Uhr die Station Scheer durchfahrende Eilzug 287 Ulm Freiburg passieren konnte. Der Eilzug fuhr auf das End« eines rangierenden Lokalgüterzuges auf. Die Lokomotive sprang aus dem Gleis, der letzte Wagen des Güterzugs wurde umgeworfen und zwei weitere Wagen wurden be­schädigt. Von den Fahrgästen des Estzuges wurden über 20 Personen leicht verletzt. Der Lokomotivführer erhielt eine Belobung für feine Geistesgegenwart, der Hilfs­weichensteller wurde zu 40 Mark Geldstrafe verurteilt.

Von der bayerischen Grenze. 1. Februar. Brand. Aus bisher unbekannter Ursache ist in M i t te l n e u fn ach das landwirtschaftliche Anwesen des Ziegeleibefitzers Gaßner bis auf die Grundmauern abgebrant.

Vom bayerdischen Allgäu. 1. Februar. Neue Schnee­fälle. Ungetreuer Buchhalter. Das Be­finden des Abgeordneten Straße r. Neue starke Schneefälle sind auch am Mittwoch und Donnerstag im Allgäu gefallen. Während es am TkMnerstag im Tal regnete, gab es Schneefall noch bis zu 800 Meter Höhr. Der Verkehr auf den staatlichen Kraftpostlinien konnte noch nicht wieder ausgenommen werden Das Gericht in Memmin­gen verurteilte den ledigen Buchhalter Adolf Wechsler von Babenhausen wegen Urkundenfälschung und Be­trug zu einem Jahr Gefängnis. Der Angeklagte war als Buchhalter bei der Warenvermittlung landw. Genossen­schaften in Babenhausen tätig und veruntreute in dieser Eigenschaft etwa 5500 Mark, die allerdings vom Vater des Angeklagten zum Teil ersetzt wurden. Der bei einer Schi­tour in Oberstaufen verunglückte nationalsozialistische Reichstagsabgeordnete Straßer befindet auf dem Weg« der Besserung. Er wird demnächst in ein« Privatklinik nach München übergeführt, wo er aber noch mindesten«- sechs Wochen das Bett hüten muß.

hechingen, 1. Febr. Tot aufgefunden wurde auf der Straße zwischen Hechingen und Schlatt der Tunnel­baumeister Johann Zanettel, gebürtig aus Italien, zuletzt in Schwenningen a. N. wohnhaft gewesen. Zanettel, der im 59. Lebensjahr stand, hatte in Schlatt einen Freund besucht. Er ist auf dem Rückweg von einem Herzschlag be­troffen worden.

Dingen in Hohenz., 1. Febr. Rodelunfall. Zwei Kinder des Landwirts Gabriel Späh im Mter von fünf und sechs Jahren sind beim Schlittenfahren in die Lauchert ge­fahren. Bei dem Sturz in die Lau chert könnte sich der

Nun sollte Udos Buch viel einbringen, eine Reserve für Extraausgaben, für schwere Zeiten schaffen. Aber sie wollte ihn nach dem heftigen Ausfall vor einigen Tagen nicht antreiben.

Wovon aber sollte sie diese Rechnung bezahlen. Sie hatte ihm wirtschaftliche Sorgen bisher stets serngehalten, und er wußte nicht einmal in seiner Naivität, wie gut er es hatte.

Wie aber kam sie dazu, seiner Frau, die für sie doch schließlich die Fremde, der Eindringling in ihr Glück war und blieb, auch alles Unangenehme fernzuhalten, sich aüf- zuopfern für sie, die es ihr nicht dankte, wie auch Udo es ihr nicht vergalt?

Sie war es müde, alle Sorgen, alle Unannehmlichkeiten des täglichen Lebens, das jetzt so schwer geworden wal, ganz allein zu tragen. Die Kinder sollten sie mit Ihr teilen, das war schließlich nicht zuviel verlangt. /

Sie waren jetzt acht Wochen verheiratet. Heute früh hatte Uschi zum ersten Male das monatliche Nadelgeld von ihrem Vater bekommen. Er hatte ihr reichlich gegeben als sie sein Haus verließ, aber in seiner Güte meinte er, sie könne jetzt wohl neues gebrauchen. Und wirklich hatte sie lachend gestanden, nichts mehr zu besitzen.

Aber sie entbehrte ja auch nichts. Ihre Ausstattung war so vollkommen, daß sie an Neuanschaffungen lange Zeit, bestimmt doch diesen Winter nicht zu denken brauchte, und für Taschengeld gab sie nichts aus, da sie kaum je ohne ihren Mann ausging. Vergnügungen kosteten kein Geld und die Kleinigkeiten bezahlte er natürlich für sie beide.

(Fortsetzung folgt.)