kigen AusfühMiigsbestiiMlUNgeü WckrkL MSN Mchj sie vllk? fen der Landwirtschaft keine neuen Lasten durch die zahl­reichen Ueberwachungs- und sonstigen Bestimmungen und keine Verteuerung des Kleinhandelspreises bringen.

Nach einem Bericht von Gärtnereibesitzer Steinle- Stuttgart über das Htlfsprogramm für den Gartenbau wurde eine Entschließung angenommen, in der lebhafte Klage über den schlechten Absatz von einheimischem Obst und Gemüse wegen der ungehemmten Einfuhr vom Ausland geklagt wird. Die Kammer ersucht die Württ. Re­gierung, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß die Zölle erhöht und der Notlage des Obst- und Gartenbaus angepaßt werden.

In der Sitzung am Mittwoch sprach Gutsbesitzer Herr- m a n n - Blaufelden über neue Steuern und Ein­heit s st e u e r. Domänenpächter Aldinger - Burgholz­hof bei Cannstatt bezeichnete es als untragbar, wenn die Vermögenssteuer der Landwirte aus der Substanz bezahlt werden müsse. Direktor Dr. Ströbel erklärte, die sogenannte Einheitssteuer bringe keine Vereinfachung: sie sei eine schreiende Ungerechtigkeit und mache das Steuer­system erst recht verwickelt. In einer Entschließung wurde die Einheitssteuer sür die Landwirtschaft in der geplanten Form abgelehnt, weil jte für den in Württemberg vor­herrschenden Kleinbesitz nicht passe, vielmehr schädlich und ungerecht sei.

Sodann hielt Prof. Dr. Walther-Hohenheim einen Vortrag über die Frage:Unter welchen Verhältnissen kann di« Landwirtschaft Pelztierzucht treiben?"

Zu dem Bericht von Oekonomierat Vogt (Gochsen) über di« Revision elektrischer Anlagen, Mastenentschädigung und Strompreise wurde eine Entschließung gefaßt, die eine Herabsetzung der Strompreise verlangt.

Ueber die Verwendung einheimischen Holzes sprach alsdann Oberforstrat Staub- Dischingen. Bedauer­lich und unverantwortlich sei es, noch mehr Holz auch ge­ringerer Qualitäten, aus dem Ausland zu beziehen. Die Holzeinfuhr sei in den letzten Jahren stark gestiegen, so z. B. im Jahr 1928 auf 19 Millionen Festmeter gegen 14 Millio­nen in der Vorkriegszeit. Besonders stark sei das Angebot aus Rußland. Seine Ausführungen wurden in einer Ent­schließung zusammengefaßt, die die württembergische Staatsregierung ersucht, für die Verwendung deutschen Hol­zes einzutreten, die Bauzuschußbewilligungen von der Ver­wendung einheimischen Holzes abhängig zu machen, bei der Reichsregierung den Verwendungszwang von Holz zu beantragen, wonach das eingeführte und das einheimische Holz mengenmäßig in einem bestimmten Verhältnis stehen soll,

Amtliche Dienstnachrichken

Bestätigt: Die Wiederwahl des Schultheißen Joseph Knöpf- ler in Schomburg, OA. Tettnang, zum Ortsvorsteher dieser Ge­meinde.

Uebertragen: Die 3. Stadtpfarrstell« in Tuttlingen dem Pfarrer Bommel in Neuhengstett, Dek. Calw.

Lokales.

.Wildbad, den 5. Dezember 1930.

Vorsicht mit dem Tintenstift! Dem amtl. Preuß. Presse­dienst wird von dem Landesausschuß für hygienische Volks- belehrung geschrieben: Der Tintenstift stellt heutzutage einen Gzrbrauchsgegenstand des täglichen und besonders des ge­schäftlichen Lebens dar. Er verdankt dies der Eigenschaft, daß seine Schrift, insbesondere auf angefeuchtetem Papier, schwer, verlöschbar ist und ähnlich wie Tinte tief in das Ähreibpapier eindringt. Gerade der Farbstoff aber ist es, der den Tintenstift unter Umständen nicht ungefährlich macht. Als Farbstoff wird beim Tintenstift gewöhnlich das sogenannte Methylviolett, d. h. ein wasserlöslicher Anilinfarbstoff verwandt, der, wenn er auf die menschliche Haut bezw. Schleimhaut kommt, stark ätzende Eigenschaften besitzt. Gelangt z. B. bei ungeschicktem Anspitzen eines Tin­tenstiftes ein kleines Stückchen der Bleistiftmasse in die Haut, so erzeugt es dort eine heftige Entzündung und bei längerem Vsrweilen oft schwere Zerstörungen. Weit ge­fährlicher noch wird das Eindringen von Ttntenstiftteilchen ins menschliche Auge. Wird gar, wie es in leichtfer­tiger Weise schon geschah, ein Stück Tintenstift ver­schluckt, so ist der Farbstoff des Tintenstiftes inkstande, auf der Schleimhaut des Magens schwere geschwürige Ver­änderungen zu erzeugen. Deshalb sorge man bei Tinten­stiftverletzungen, welcher Art sie auch immer sein mögen, zunächst für schleunige ärztliche Hilfe, denn je rascher der Arzt in der Lage ist, die eingedrungene Schäd­lichkeit zu entfernen, um so geringer sind die Giftwirkungen. Letztere können unter Umständen sogar Allgemeinerschei­nungen, wie Fieber, Schüttelfrost und Benommenheit Her­vorrufen. Kindern und alten Leuten, die mit dem Tin­tenstift nicht vorsichtig genug umgehen, gebe man einen sol­chen möglichst gar nicht in die Hände. Unter allen Umstän­den sollte man, wie bei jedem Bleistift, besonders beim Tin­tenstift, vermeiden, ihn vor Gebrauch mit Lippe und Spei­chel in Berührung zu bringen.

kleine Nachrichten ans aller Vel!

Der Vatikan als Zeitungsverleger. Der Vatikanische Staat wird demnächst außer der bestehenden Tageszeitung, dem im 70. Jahrgang erscheinendenOsservatore Romano", eine alle 14 Tage herauskommende illustrierte Zeitschrift er­halten, dieIllustrazione Vaticana". Die neue Zeitschrift, deren Leitung in Händen von Monsignore Mercati, dem Präfekten des vatikanischen Geheimarchivs, und Commen- dantore Nogara, dem Generaldirektor der vatikanischen Museen und Galerien, liegt, wird zum erstenmal am 15. Dezember erscheinen.

24 Missionare als Geiseln. Von chinesischen Räubern werden gegenwärtig nach einer Meldung aus Peking nicht weniger als 24 ausländische Missionare als Geiseln gegen Lösegeld festgehalten. Die Regierung hat erneut Truppen entsandt, um besonders in der Provinz Schensi den Kamps gegen diese Banden aufzunehmen. Dort war es schon vor einiger Zeit zu Zusammenstößen zwischen Regierungstruppen und Räubern gekommen.

Pest auf der Insel Java. In drei Ortschaften am Nord­abhang des Tenggergebirges. auf der Insel Java ist die Pest ausgebrochen. Die Krankheit hat bereits mehrere Todes­opfer gefordert.

Schwerer Unglücksfall ln Leningrad. An einem Bahn­übergang in Leningrad (Petersburg) wurde ein Straßen­bahnwagen von einem Eisenbahnzug überrannt. 28 Fahr­gäste wurden getötet, 19 verletzt. Die Wärterin hatte, wie gewöhnlich, die Schranken nicht geschlossen.

Oelexplosion. In den Erdöllagern der Standard-Oel- gesellschaft in Neuyork-Brooklyn explodierte am Mittwoch ein Behälter von 380 Hektoliter Rohöl. Der entstehende furchtbare Brand entzündete weitere acht Behälter, die ebenfalls explodierten. Mit größter Anstrengung gelang es den Feuerwehren, das Flammenmeer von den Hafendocks abzuhalten. Der Gesamtschaden wird auf eine Million Dollar geschätzt.

36 Menschen durch eine Dynamikexplosion gekökek. Auf der Bahnstation Novo da Cunha im brasilianischen Staat Minas Geraes wurden durch explodierendes Dynamit, das in einem Eisenbahnwagen verladen war, 36 Menschen ge­tötet und drei Gebäude zerstört. Der Wagen stand seit dem Ausbruch der Revolution auf einem Nebengleis des Bahn­hofs.

Der Reichsverband der Deutschen Industrie zur Tarifsentung

Berlin, 28. Nov. Präsidium und Vorstand des Reichsverbands der Deutschen Industrie haben in ihrer gestrigen Sitzung folgende Entschließung gefaßt:Nachdem durch den öproz. Abbau der 1927 festgesetzten Veamtengehälter bei der Reichsbahn etwa 84 Mill. Mk., bei der Reichspost etwa 62 Mill. Mk. für Tarif­ermäßigungen verfügbar werden, wird eine Anpassung der Arbeitslöhne bei beiden Verkehrsanstalten unabweisbar, um die gleiche Grundlage wie bisher herzustellen. Hierdurch werden bei der Reichsbahn weitere etwa 107 Mill. Mk.. bei der Reichspost 24 Mill. Mk., also insgesamt etwa 191 Mill. Mk. bezw- etwa 84 Mill. Mk. verfügbar. Der Reichsverband der Deutschen In­dustrie fordert, daß diese Ersparungen auf dem Weg von Tarif­ermäßigungen der notleidenden Wirtschaft wieder zugeführt werden Die Tarisermäßigungen müßten vor dem am 31. März 1931 erfolgenden Ablauf der Tarifverträge im Weg der Vor­leistung spätestens bis zum 1. Februar 1931 erfolgen."

Zollmatznahmen für die Landwirtschaft

Für die nächste Zeit sind, wie verlautet, von der Reichsregie­rung folgende Zollmaßnahmen zugunsten der Landwirtschaft ins Auge gefaßt: Der zur Zeit auf 12 Mark begrenzte Futter- gerstenzoll soll erhöht werden. Für Weizenkleie, die zur Zeit zollfrei ist, soll ein Zoll eingeführt werden. Weiter ist die Aufhebung der Zwischenzölle sür Speck und Schmalz ins Auge gefaßt.

Sendefolge der Stuttgarter Rundfunk AG.

Samstag, S. Dezember:

S.1S: 8-itangab-, Wetterbericht, Morgengymnastik. 7.lb: Wetterbericht. 10.00: Schallplattenkonzert. 11.0«: Nachrichtendienst. 12.00: Wetterbericht. 12.15: Schallplattenkonzert. 13.30: Wetter, und Schneebsricht, Nachrichten, dienst, Schallplattenkonzert. 11.20: Stunde der Jugend. 15.30: Konzert. 10.30: Aus dem Landestheater Karlsruhe: Aebcrtragung einer Probe zu Lortzings OperZar und Zimmermann". 17.15: Tanztee: 17.45: Zeitangabe, Wetterbericht, Sportbericht. 18.05: Vortrag: Die gebräuchlichen technischen Maßeinheiten und Stromsysteme. 18.35: Vortrag: Die Gewerkschaftsbewegung der Balkanstaaten. 18.00: Zeitangabe. 18.05: Spanischer Sprachunterricht. 18.30: Am Stammtisch der Theaterleute. 20.15: Konzert. 21.80: Der Narr mit der Hacke, Hörspiel. 22.15: Nachrichtendienst, Wetterbericht. 22.40: Tanzmusik.

400 000 neu« Rundfunkhörer in einem Jahr. Die Zahl'der bei der Reichspost gemeldeten Rundfunkanschlüsse hat sich vom 1. Okt. des Jahrs 1929 bis zum 1. Okt. 1930 um rund 400 000 erhöht. Am Stichtag waren im Deutschen Reich 3 242 000 Rundfunkhörer amtlich gemeldet. Die Gesamteinnahme des deutschen Rundfunks beträgt zurzeit etwa 88 Millionen Mark, wovon rd. die Hälfte an d>e Reichspost, der Rest an die Sendegesellschasten gelangt.

Handel und Verkehr

Die württembergische Weinernte

Die heutig« Weinernte ist laut Mitteilung des Württ. Weinbau Vereins hinsichtlich des Mengenergebnisses befredigend bis gu ausgefallen, reichte doch die Erntemenge an besonders begünstig ten Orten des Unterlands an diejenige des reichen Weinjahrs 1922 heran; wie damals gab es Rekordherbste mit 100 Hektoliter vom Hektar: der Landesdurchschnitt liegt natürlich erheblich niederer; er dürfte mit etwa 30 Hektoliter pro Hektar nicht zu hoch gegriffen sein. Der Wert der Gesamtweinernte Württembergs kann unter Zugrundelegung eines Durchschnittshektoliterpreises von 50 auf mindstens 15 Mill. Mk. geschätzt werden.

Die sich teilweise bis in die ersten Novembertage hineinziehen- den Spätlesen einiger Herrschaftsgüter erbrachten eine gewünschte Steigerung der Mostgewichte: schwankten die Mostgewichte bei der allgemeinen Hauptlefe Mitte Oktober in der Hauptsache zwischen 60 und 70 Grad, so kamen Spätlesen bis an die 80 Grad, in einigen. Spitzen bis 90 Grad Oechsle. 100 Grad wurden wohl nir­gends erreicht. Einzeln« Erzeugnisse der Herrschaftsgüter stellen schöne selbständige Weine dar; sie wurden bei den Versteigerungen auch entsprechend bewertet, indem der Hektoliterpreis 100 über­schritt; den Höchstpreis erzielte wohl die Herzogliche Rentkammer mit 177 ^ für 1 Hektoliter Stettener Brotwaffer. Die Hauptmasse der heurigen Weine wies, wie das bei den sonnenscheinarmen Reifemonaten nicht anders zu erwarten war, einen zwischen 10 und 13 Promille betragenden Gehalt an Gesamtsäure auf und war daher verbesserungsbedürftig. Wie sich jetzt schon zeigt, sind die neuen Weine nicht ganz leicht zu behandeln; sie neigen stark zum Braunwerden. Aus den Berichten der Vertrauensmänner ersehen wir, daß seit Aufkommen billigerer Ausschankpreise der Wein- verbrauch sich spürbar gehoben hat. In den Wirtschaften kostet der Neue" je nach Qualität und Herkunft gegenwärtig 2530 H, bessere wohl auch 40 H das Viertel. Besenwirte, die es auch schon gibt, schänken zu 2025 H, teilweise den Schoppen gar zu 35 H aus. Bier wird jetzt zum Luxusgetränk.

Stand der Saaten in Württemberg zu Anfang Dezember

Landesdurchschnitt (1 gleich sehr gut, 2 gleich gut, 3 gleich mit­tel, 4 gleich gering, 5 gleich sehr gering): Winterweizen 2,8 (im Vormonat 2,9), Winterdinkel, auch mit Beimischung von Roggen oder Weizen 2,7 (2,8), Winterroggen 2,8 (2,8), Wintergerste 2.7 (2,7). Der Monat November war verhästnismäßig sehr mild, jedoch wie der vorangegangene Monat Oktober sehr nieder- schlacsreich. Die Bestellung der Wintersaaten konnte, namentlich auf nassen Böden, noch immer nicht ganz zu Ende geführt wer­den. Die erst in den letzten Wochen bestellten Saaten können noch nicht beurteilt werden. Die früheren Saaten haben sich bis jetzt im allgemeinen befriedigend entwickelt. Das Auftreten der Feld­mäuse macht sich immer noch sehr bemerkbar, und der angerichter« Schaden ist nicht unbeträchtlich.

Sperre im Taoasthandel

Das Reichsfinanzministerium hat die Zollämter aus Grund der Notverordnung vom 1. Dezember angewiesen, daß bis auf wei­teres an die einzelnen Firmen des Tabak- und Zigarrenhandels nicht mehr als 80 v. H. der im September ds Js. von den jewei­ligen Firmen bezogenen Steuerbänder abgegeben werden dürfen, damit einer zu großen Vorversorgung des Klein­handels und Kundschaft vor dem Wirksamwerden der neuen Zoll- und Steuererhöhungen entgegengewirkt werde. Viele Firmen haben aber die Menge an alten Banderolen bereis erhalten, und da neue (erhöhte) Banderolen noch nicht zu haben sind, können von diesen Firmen infolge der Sperre zunächst keine Waren mehr versandt werden.

Da der September einer der schlechtesten Monate des Jahrs sin Aäbakgeschäst ist, so bedeutet diese Verordnung zunächst eine

Abschnürung oes DezemvergescyaslS aut «lwa ein Fünftel des normalen DezemberKschöfts, das mit Rück­sicht auf Weihnachten immer das beste Geschäft im Jahr ist. Zunächst aber ist das Geschäft zum Stocken gebracht. Die Firmen fürchten den Verlust ihrer Kundschaft und wollen zum mindesten die erhöhten Steuerbänder sofort erhalten in dem Augenblick, wo die alten gesperrt sind, um ihre Kundschaft zufriedenzustellen, wenn das auch für sie Verlustgeschäfte bedeutet. Die Handelskam­mer hat noch in der vergangenen Nacht in Berlin Vorstellungen gegen die Steuerbändersperrverordnung erhoben.

Es ist klar, daß die neue Notverordnung durch die Sperre nicht beliebter wird, als sie schon vorher ist.

Ssillegungsankrag der oberbadischen Zigarrenfabristea

Von den meisten oberbadischen Zigarrensabriken ist die sofor­tige Stillegung ihrer Fabriken beantragt worden, infolge der Not­verordnung und der darin enthaltenen, von der Reichs­regierung geplanten Maßnahme einer Nachverzollung der unver­steuerten Zigarren und insbesondere der Herabsetzung des Ban­derolenbezugs im Dezember ds. Js., wodurch eine Unterbindung des Verkaufs im Dezember und i nsbesonder« des Weihnachts­geschäfts eintrete. Von der Stillegung würden etwa 162 Betriebe mit rund 15 000 Arbeitern betroffen.

Berliner Dollarkurs, 4. Dez. 4,189 G., 4,197 B.

Dt. Abl.-Anl. 51.50.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 5.50.

Berliner Geldmarkt, 4. Dez. Tagesgeld 5,757,75 v. H., Mo­natsgeld 6,58 v. H.

Privaldiskonk 4,875 v. H. kurz und lang.

Der Zinssatz für Auswertungshypotheken. Der Reichsrat hat dem Verordnungsentwurs, wonach der Zinssatz für Aufwertungs­hypotheken von 6 auf 7)4 (statt 7) v. H. erhöht werden soll, zuge­stimmt.

Der kartosfeltarif der Reichsbahn für den Bezug frischer Kar­toffeln in Wagenladungen ist ab 4. Dezember um 10. o. H. er­mäßigt worden.

Aegpytischer Bauauftrag sür Krupp. Nach einer Reutermeldung aus Kairo hat die ägyptische Regierung dem Angebot der Firma Krupp, die Benha-Brücke zu 173 000 ägyptischen Pfund (rund 3,6 Millionen Mark) zu bauen, den Zuschlag erteilt.

Der Fleischverbrauch sinkt weiter. In der Zeit vom Januar bis September 1930 ist nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamts der deutsche Fleischverbrauch ohne Hausschlach­tungen auf 21,5 Millionen Doppelzentner gegen 22,1 Mil­lionen Doppelzentner in der gleichen Zeit des Vorjahrs weiter gesunken. Für die letzten drei Jahr« ergibt sich damit für die Zeit, vom Januar bis September ein ständiger Rückgang des Fleisch­verbrauchs von 34,9 auf 34,6 und schließlich auf 33,5 Kilogramm je Kopf der Bevölkerung.

Senkung der Lisenpreise? Der Arbeitsausschuß des Reichs­wirtschaftsrats stellt fest, daß die Jnland-Eisenpreise gegenüber den Auslandspreisen zu hoch seien. Trotz der ernsten Lage der tktsen- industrie sei ein« Senkung der Jnlandpreise notwendig.

Straßenhändler mit 200 000 «K Mark Jahresumsatz. Unter den rund 200 000 Straßenhändlern Deutschlands, die für 1S2S zur Umsatzsteuer herangezogen wurden, gab es 21, deren Jahresumsatz sich auf je rund 200 000 beziffert.

Millionenverluste der Vereinigten Elektrizitäswerke Westfalen. Durch unerlaubte gewagte Spekulationen der beiden Generaldirek­toren Dr. Krone und Dr. Fischer der Vereinigten Elektri­zitätswerke Westfalen in Dortmund durch Vermittlung einer Ber­liner Bank werden di« Elektrizitätswerke einen Verlust von einigen Millionen erleiden. Wie verlautet, werden sich die Werk» nicht? mehr selbständig halten können, sondern sich dem großen Rhei­nisch-Westfälischen Elektrizitätswerk in Essen (RWE.) anschließen- müssen, was letzteres schon lange angestrebt, hat. Die beiden Direk­toren, die entlassen sind, haben sich u. a. Villen im Kostenbetrag von über 500 000 und über 700 000 Mk. erbaut.

Lohnlarif für 40 000 Textilarbeiter gekündigt. Die Vereinigten, Arbeitgeberverbände der Textilindustrie von Gladbach-Rheydt und Umgegend haben mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Notlage der Industrie den Textilarbeitergewerkfchaften von Gladbach, Rheydt, Viersen und Umgegend die Lohntarife zum 31. Dezember aufgekündigt Von dieser Kündigung werden etwa 40 000 Arbeiter und Arbeiterinnen betroffen. Die Arbeitgeberverbände wollen mit den Gewerkschaften einen Zeitpunkt für Verhandlungen vereinbaren.

Schiedsspruch sür die Wall- und haarhuk-Jndustrle. Im Ta­rifstreit in der deutschen Woll- und Haarhutindustrie hatten sich die Tarifparteien einem von dem Schlichter zu fällenden Schiedst- spruch unterworfen. Dieser hat nunmehr einen endgültigen: und- bindenden Schiedsspruch gefällt, nach dem die bisher geltenden Akkordsätze um 5 Prozent gesenkt werden. Die Stundenlöhne der männlichen Fach- und Hilfsarbeiter über 21 Jahre bleiben unver­ändert. Die übrigen Stundenlöhne werden um 5 Prozent ge­senkt. Für einzelne Sondergruppen find abweichend« Löhne vorge­sehen.

Allgemeiner Vergarbeiterstreik in England abgelehnl. Di« Ver- tiet Versammlung der englischen Bergarbeiter hat den Vorschlag eines allgemeinen Bergarbeiterstreiks in ganz England mit 230000 gegen 209 000 Stimmen abgelehnt.

*

Zahlungseinstellungen. Modehaus Jordan u. C o.-Leipztg. Verbindlichkeiten 535 000 Mk. Konkurs. Rauchwarensirma H. C. Gottfried-Leipzig. Verbindlichkeiten.

»

- Stuttgarter Börse, 4. Dez. Auch die heutige Börse eröffnet« bet festen Kursen. Nach den ersten Notierungen wurde es etwas leich­ter. Spater ,edoch war es wieder fester. Schluß freundlich und fest. Rentenmarkt lebhaft.

Deutsche Bank und Disconto-Gefellschaft, Filiale Stuttgart.

Berliner Gelreidepreife, 4. Dez. Welzen märk. 25.1025.20. Roggen 16.6015.70, Braugerste 20.4022.40, Futter- und Jndustriegerste 1919.50, Hafer 1414.70, Weizenmehl 29.25 bis 37. Roggenmehl 24.25-27.16, Weizenkleie 10,2510,60, Rog- . genkleie 99.50.

Bremen, 4. Dez. Baumw. Middl. Univ. Stand, loko 11.48.

Märkte

Sluklgarker Schlachtviehmarkt, 4. Dez. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben: 11 Jung­bullen, 23 Junarinder, 12 Kühe, 184 Kälber, 441 Schweine, di« sämtlich verkauft wurden. Verlaus des Marktes: Kälber und Schweine ruhig.

Ochsen:

ausgemSstet vollslcischig klrlschig

Bullen;

ausgemästet oollfieischig fletsch!«

Jungrind««!

ausarmästet oollfieischig fleischig gering genährt

Itllh«:

ausgemLstrt vollfleischig

4 1.2

2 12.

50-53

«llk,«;

fleischig

S. 4L

--

44-48

gering genährt

«Slbrr:

45-47

feinst« Mast- und oesteSaugkälbr:

63-66

41-43

mit». Mast- und

gut« Saugkälber

54-60

gering« Kälber

58-55

Schweine:

46-50

über 300 Psd

60-W

42-45

240-800 Pfd-

61-63

200-240 Pfd.

60-63

160-200 Pfd.

59-61

120160 Pfd.

57-58

37-43

unter 120 Pfd.

57-58

--

80-83

Sau«n

48-52

2 . 12

32-28

17-21

68-68

54-60

46-52

62-63

62-64

6163

61-62

60-61

60-61