di« erstmalig bei den 'Gemeinderatswahlen austraten, er­reichten 25 Mandate. InEutin wurden gewählt: 5 Sozial­demokraten (bisher 6), 7 Nationalsozialisten (0), 3 Bürger­liche (9).

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Die Wahlen zum polnischen Senat

Darschau. 24. Nov. Die Senatswahlen haben dem Re­gierungsblock wieder eine große Mehrheit gebracht. In Warschau hat der Regierungsblock ein drittes Mandat er- rrmgen, während die Nationaldemokraten nur über einen Sitz verfügen. Hingegen haben die Nationaldemokraten im Westen, ebenso wie bei den Seimwahlen, gewisse Erfolge zu verzeichnen.

Die deutsche Vertretung im Senat wird voraus­sichtlich von 5 ans 2 ziisammenschmelzen. Es konnten ver­mutlich nur die beiden Mandate in Oberschlesien und Posen behauptet werden. Das Wahlergebnis zum Senat stellt sich folgendermaßen dar: Regierungsblock 72 (früher 46), Zentro- linke 15 (31), Nationaldemokraten 12 (9). Ukrainer und Weißrussen 6 (13). Juden 2 (6), Deutsche 2 (5). Korfanty- gruppe 2 (1). Die Gewalttätigkeit der polnischen Behörden war womöglich noch größer als bei den Sejmwahlen

Politische Lappo-Partei?

Helsingfors, 24. Nov. Kosola eröffnet« gestern ln Lapua ,'Lappo) ein großes Lappo-Treffen. Anwesend waren 806 Abgesandte aus ganz Finnland. Die Hauptaufgabe war die Gründung einer starken politischen Lappo-Partei und die Beratung von Maßnahmen gegen die Wirtschafts­krise und das russische Dumping. Die Lappo-Presse fordert den Abbruch aller wirtschaftlichen Beziehungen zum Räte­bund.

Die Preissenkung in I alien

Vom, 24. Nov. Betriebe, Privatinstitute und große Un­ternehmen haben beschlossen, die Gehälter der Angestellten und die Honorare der Mitarbeiter herabzusetzen. Der Aus­schuß für das Studium des Getreidepreises beschloß eine Preissenkung für Teigwaren und Brot von nicht unter 10 v. H. Einen entsprechenden Beschluß hat auch der faschi­stische Hausbesitzerverband für die Wohnungs- und Geschäfts- Mieten gefaßt. Der faschistische Verband der Zeitungsher­ausgeber beschloß die Herabsetzung des Verkaufspreises aller Tageszeitungen von 25 aus 20 Centesimi und die 20prozen tige Ermäßigung des Abonnementspreises.

Otto-Denkmünzen beschlagnahmt

Budapest, 23. Nov. Die ungarischen Legitimisten hatten anläßlich der Großjährigkeit Ottos Denkmünzen prägen lassen, die auf einer Seite Otto mit der UmschriftOtto II. König von Ungarn" zeigen. Die Regierung ließ den ge­samten Vorrat beschlagnahmen.

Mrllembers

Die Handelskammer Stuttgart zur Wirtschaftslage

Stuttgart, 24. Nov. In der ersten Herbstvollsitzuna der Handelskammer Stuttgart unter dem Vorsitz von Kommer­zienrat Dr. Kaufsmann erstattete Syndikus Dr. Klien einen eingehenden Bericht, an den sich eine mehrstündige Aussprache anschloß. Die Kammer erklärte si h bereit, an dem wirtschaftlichen Reformprogramm der Reichsregierung aus der Grundlage allgemeiner Senkung wirt­schaftlicher Selbstkosten mitzuarbeiten. Das Pro­gramm sei aber erst als Anfang der Sicherung neuer volks­wirtschaftlicher Grundlagen zu betrachten. Das Reich müsse mit der Senkung selbst vorangehen durch Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltungsappcirate von Reich, Ländern und Gemeinden und Erleichterung des unerträglichen Steuer­drucks. Die steuerliche Gesetzgebung müsse unbedingt wieder so gestaltet werden, daß sie die notwendige Erhaltung und Neubildung von Kapital ermögliche, überhaupt müsse der Wirtschaft von der Gesetzgebung jede nur mögliche Unter­stützung zur selbständigen Senkung ihrer Gestehungskosten gewährt werden. Reichsbahn und Reichspost müssen hierbei Mitwirken, ebenso müssen die Kosten elektrischer Kraft und Gas verringert werden.

Von größter Bedeutung werde die zweckmäßige Regelung der Lohn- und Gehaltsfragen sein, wobei die Reichsregierung zur Vermeidung von schädlichen Lohn­kämpfen im Rahmen des Gesamtplans verpflichtet sei, aktiv und planmäßig mitzuarbeiten, um so mehr, als im letzten Jahrzehnt die Reichstegierung sich durchaus in den Dienst von Lohnerhöhungen gestellt habe, ohne die sinkende Ten­denz der Weltmärkte und die Vorbelastung und Ueber-

belastung der deutschen Wirtschaft in Rechnung zu ziehen. Auch die Arbeitnehmerschaft habe ein Interesse an der Ge­winnung einer neuen Wirtschaftsgrundlage. Cs müsse daher auf ein verständnisvolles Zusammenwirken von Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei behutsamer Zurückführung der über­höhten Löhne hingewirkt werden.

Die Wirtschaft fordere ebenfalls eine grundlegend- Aenderung der Reparationen und Kriegs lasten und eine verstärkte Betonung dieser Forderuns Der Kapitalflucht müsse nachdrücklich entgegengetreten wer den; die Kapitalbesitzer schädigen sich dadurch selbst, Ken­dos mit dem geflüchteten Kapital überschüttete Ausland zahl' nur geringe Zinsen, Schweiz 2,5 v. H., Holland 1 v. H. Di Rohstoffe seien auf dem Weltmarkt stark im Preis gesunken z. B. Wolle um 38. Baumwolle um 23, Flachs um 26. Jute um 24, Kupfer um 37, Erdöl um 43 v. H. Es müssen daher auch die Preise und Preisspannungen des Großhandels einer scharfen Nachprüfung unterzogen werden. Der Einzelhcmde' habe ans wichtigen Gebieten diese Preissenkungen seit Jahresfrist in steigendem Maß in die Wege geleitet, so für Kolonialwaren (Kaffee 10, Hülsenfrüchte 25, Gemüsekon­serven bis zu 18, der größte Teil der Markenartikel 1040, Salatöle 20, Wein 30 v. H.), ferner erheblich für Sch-uh- waren (Hausschuhe 30, Luxusschuhe 20 v. H.), weiterhin Webwaien, z. B. Baumwollstoffe 2027. Halbleinen 1015, Reinleinen 1015, Tischzeuge 910, Baumwollflanelle bis 15, Handtücher 9, Bettstoffe 1420 v. H. usw. Einseitige plötzliche Preissenkung könne dem Einzelhandel unmöglich zugemutet werden, solange nicht die genannten Voraus­setzungen für eine Senkung der Selbstkosten erfüllt seien. Es erscheine unerläßlich, daß auch die Preise von Brot. Fleisch, Milch, Eiern, Kartoffeln, Gemüse eine angemessene Preisgestaltung erfahren. Die Preisfrage könne im übrigen nur schrittweise nach den Voraussetzungen des Gesamtpro­gramms durchgeftihrt werden.

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Landesgebührenordnung

Der vom württ. Staatsministerium dem Landtag über­gebene Entwurf einer Landesgebührenordnung liegt nun­mehr im Druck vor. Zu den Sporteln sind im Lauf der Jahre zahlreiche staatliche Gebühren hinzugekommen. Die Sporteln und diese verschiedenen Gebühren haben gemein­samen und gleichartigen Charakter. Der Entwurf verfolgt das Ziel, für sämtliche Gebühren, die von staatlichen Be­hörden erhoben werden, einheitliche Vorschriften zu geben. Die bisherige Bezeichnung Sportel ist entbehrlich geworden und findet sich nur noch in Württemberg. Deshalb wird als neue Bezeichnung Landesgebührenord­nung vorgeschlagen. Die Einnahmen aus Sporteln be­trugen 1912 3 322 000 -ll, 1913 3 051 000 -ll, 1925 2 768 000 Mark, 1927 3167 000 1928 2 974 000 und nach einer

vorläufigen Berechnung für das Rechnungsjahr 1929 3 015 000 -kl. Der Entwurf stellt in zahlreichen Fällen die im Jahr 1924 ermäßigten Borkriegssätze wieder her, bringt teilweise auch eine mäßige Erhöhung der Sätze, in anderen Fällen eine Ermäßigung. Bei der Festlegung der Gebüh­ren auf die im Entwurf vorgesehenen Sätze kann mit einer Erhöhung des Gesamtaufkommens um jährlich 300 OtD bis 350 000 -kl gerechnet werden.

Stuttgark, 24. November.

Todesfall. Oberstleutnant a. D. Fuchs ist hier nach schwerem Leiden im Alter von 56 Jahren gestorben. Er war im Krieg zuletzt Abteilungskommandeur im Feldart.- Aegt. 116 und ist aus dem Feldart.-Regt. 27 hervorgegangen.

Der Arbeitsmarkt. Im Bezirk des Landesarbeitsamts Südwestdeutschland war am 15. November 1930 der Stand an unterstützten Arbeitslosen in der versicherungsmähigen Arbeitslosenunterstützung 92365 Personen, in der Krisenunter st ühung 22155 Personen. Die Gesamtzahl der Unterstützten stieg um 5063 oder um 4,6 v. H. von 109 457 auf 114 520 Personen (97 335 Männer, 17 185 Frauen). Davon kamen auf Württemberg 48605 gegen 45 590 und auf Baden 65915 gegen 63867 am 30. Oktober 1930. Im Gesamtbezirk des Landesarbeitsamts kamen am 15. November auf 1000 Einwohner 22,8 Aaupt- unterstühungsempfänger gegen 11,4 zur gleichen Zeit des Vorjahrs.

Die Aukokakastrophe in Gaisburg. Ueber die Autokata­strophe in Gaisburg wird noch berichtet, daß der Naturheil­kundige Müller, als er plötzlich so viel Menschen vor sich sah, offenbar die Geistesgegenwart vollständig verloren hatte. Er vergaß sogar, nachdem das Unglück schon geschehen war, den Motor abzustellen, was erst durch ein Mitglied der Sängerschar geschehen mußte. Die Menge stürzte sich auf das Auto, zog den Fahrzeuglenker heraus und verprügelte ihn. Er mußte von der Polizei in Schutzhaft genommen werden. 3m Cannstatter Krankenhaus befinden sich folgende Schwerverletzte: Ernst Votteler aus Ostheim, August Plieninger, Adolf Lauster, Eugen Max, Jakob Gassenmaier. Ein weiterer Besetzter namens August Fritz, der sich im Karl-Olga-Krankenhaus befindet, schwebt in Lebensgefahr.

Uhlandfamilienkag. Anläßlich der 125jährigen Wieder­kehr des Tages, da Uhlands LiedDroben stehet die Kapelle" entstand und in die Welt ging, ist angeregt worden, all­jährlich in Schwaben einen Uhlandfamilientag abzuhalten.

Dom Württ. Journalisten- und Schriflstellerverein. Am Samstag abend hielt der Landesverband der Presse Würt­tembergs und Hohenzollerns (Württ. Journalisten- und Schrift- stellerverein) im Blumensaal des Charlottenhofs sein« tradi­tionelle Mehelsuppe ab. Heber 100 Mitglieder mit ihren Familien und Freunden hatten sich hierzu eingefunden.

Gegen eine Schlachtsteuer. Die Stuttgarter Fleischer­innung hat in einer Sympathiekundgebung für das baye­rische Metzgerhandwerk diesem jedmögliche Unterstützung im Kampfe gegen die Schlachtsteuer zugesichert.

Vom Tage. In einem Haus der Küferstraße wurde vir 46 Jahre alter Mann tot aufgefunden. Es liegt Selbst mord durch Gasvergiftung vor. Bon einem Personen­kraftwagen angefahren uttd zu Boden geworfen wurde aus dem Bahnhofsvorplatz in Cannstatt eine 54 Jahre alte Frau. Eie trug eine Gehirnerschütterung davon.

Aus dem Lande

Bernhausen a. F>, 24. Nov. Einweihung der Filderkrauthalle. Die von der Gemeinde Bern­hausen in der kurzen Bauzeit von 7 Wochen erstellte Filder- krauthalls ist am Samstag in Anwesenheit zahlreicher Gäste in schlichter Feier ihrer Bestimmung übergeben worden. Direktor Dr. Ströbel überbrachte die Glückwünsche der Landwirtschaftskammer und des Verbands landwirtschaftl. Genossenschaften und betonte die große Konkurrenz des Aus­lands; 890 000 Dz. für zusammen 12 000 000 Mark werden allein in Kraut eingeführt. Die neue Halle steht außerhalb des Orts an der Straße nach Plattenhardt auf einem der Gemeinde gehörigen Platz; sie bietet Raum für 4000 Ztr. Kraut und kostet rund 20 000 Mk., wozu das Reich 14 000 Mark zuschießt.

Mühlacker, 24. Nov. Sturmschäden am Groß­sender. Bei dem Sturm am Sonntag früh wurde am Sendergebäude das Kupferdach teilweise abgerissen, aber so­fort wieder hergestcllt. Der Großsender selbst trat am Sonn­tag morgen schon 10.15 Uhr in Tätigkeit, weil anscheinend die Degerlocher Senderanlage auch beschädigt wurde.

Lienzmgen, OA. Maulbronn, 24. Nov. Ein Kirch­turm umgeworfen. Hier wurde durch Len Sturm der altersschwache Turm der Frauenkirche umgelegt, eine Scheune in der Nähe vollständig umgeworfen, ein darin de- findlicher Wagen steht Kopf. ^

Morsbach, OA. Künzelsau, 24. Nov. Freitod. Ein in einem Singener Hotel bedienstetes, etwa 32 I. a. Zimmer­mädchen von hier sprang in der Nähe des Strandbads in den Bodensee und ertrank. Die Leiche wurde Freitag früh gefunden. Die Ursache des Selbstmords ist Liebeskummer.

Gmund, 23. Nov. Ehrenvolle Auszeichnung. Goldschmiedemeister Fritz Möhler, Inhaber der bekannten Kunstwerkstätte, wurde in Rom von Kardinal Ehrle (einem Württemberger), dem Leiter der Vatikanischen Bibliothek in Privataudienz empfangen. Kardinal Ehrle, der erst in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag begehen konnte, hat mit großem Interesse Möhlers Goldschmiedearbeiten besichtigt und seine Anerkennung den trefflichen Schöpfungen aus­gesprochen.

Waldstetten, OA. Gmünd, 24. Nov. Todesfall. Sams­tag vormittag verschied infolge eines Schlaganfalls Altschulk-

hem Franz Barth im Mer von 81 Jqhr?rft TMLZ Mre

läng Hat erlern Aml gewissenhaft verwaltet. 1916 trat er in den Ruhestand. Den Feldzug 1870/71 hatte er beim württ. Grenadier-NegimentKönig Karl" mitgemachk.

Unkerkochen, OA. Aalen, 24. Nov. Po st Kuriosum. Das hiesige Rektorat stellte am 28. Oktober aus einer Post­karte mit Rückantwort beim Schulvorstand in Wasseralfin­gen eine Anfrage. Vergeblich erwartete man die Antwort. Am 22. November endlich traf die Karte in Unkerkochen ein aus Neuyork! mit amerikanischen Marken frankiert. Wie die Karte nach Amerika und wieder znrückkam, ist noch ein Rätsel.

ep. Gaildorf, 24. Nov. Als Nachfolger des als Stifts­prediger und Prälat nach Stuttgart berufenen Dekans Schrenk wurde Pfarrer Strebe! von Altdorf, Dek. Böblingen, zum Stadtpfarrer von Gaildorf patronatisch er­nannt und ihm zugleich das Dekanatamt übertragen. Dekan Strebe! ist 1883 geboren und war zuerst 19131923 in Münsingen als 2. Stadtpfarrer, dann Pfarrer in Altdorf.

Göppingen, 24. Nov. Die Weihe des Krieger­denkmals. Am Sonntag wurde dos Kriegerdenkmal, das den 800 Göppinger Toten des Weltkrieges gewidmet ist, eingeweiht. Oberbürgermeister Zartmann hielt die Weiherede.

Freudensiadk, 24. November. Altstadtschultheiß Hartranft gestorben. Am Freitag abend ist Stadt­schultheiß a. D. Alfred Hartranft nach lanaer Lsidsns- zeit im 84. Lebensjahr gestorben. Er war 42 Jahre lang, von 18771919, Stadtvorstand von Freudenstadt. Der Ver­storbene, der jahrelang dem württ. Landtag angehörte, stammt aus Böblingen, wo er am 1. Iüli 1847 geboren wurde, wurde.

Ulm, 24. Nov. K r i t i k e r st r e i k. Kürzlich gastierte am hiesigen Stadttheaker eine englische Gesellschaft mit der Aufführung vonHamlet". Der Kritiker der Neu-Ulmer Zeitung kritisierte die Gesellschaft scharf. Der Stadttheater- Jntendant entzog darauf der Zeitung die Inserate des Theaters und drohte m-t der Entziehung der Kritiker-Frei­karte. Die Kritiker hielten eine Versammlung ab, in der sie zum Ausdruck brachten, daß sie gemeinsam gegen das Vorgehen der Theaterintendanz pro­testieren und daß sie in einen Kritikerstreik ein- treten werden, wenn die Theaterleitung die Maßregelung nicht zurücknehme. Oberbürgermeister Dr. Schwamm- berg er stellt sich aber auf den Standpunkt der Thearer- leitung. Da die geplanten und eingeleitet gewesenen Ver­mittlungsversuche eines Verlegervertreters durch die Ver­öffentlichungen der Kritiker überholt wurden, darf man ge­spannt sein, wie der Streit ausgeht. Die Verleger teilen nicht einmütig das Vorgehen der Kritiker.

Laupheim, 24. Nov. Straßenbau. Eine außero- d-nt- liche Sitzung der Amtsoersammlung am Samstag genehmi ge grundsätzlich den Straßenbau WiblingenDietenheim. Der Kostenvoranschlag beträgt 671 200 NM.

Pfrungen, OA. Saulgau, 24. Nov. Scharfer Schatz. Am Freitag abend wurde von einem unbekannten Täter lruf das Mirtschaftslokal der Riedhof-Wirtschaft hei Ps.. -i- gen ein scharfer Schuß abgefeuert, der die F nstersch ik< durchschlug. Glücklicherweise wurde von der WirtsfamHir, die gerade am Tisch saß, niemand verletzt. Durch den Land­jäger in Wihelmsdorf wurde ein 19jährtges Bürschchen als Täter ermittelt und gestellt.

Friedrichshafen. 24. Nov. Kriegerdenkmals- Enthüllung. Am Totensonntag wurde dc^ neue Ge- fallenen-Denkmal der Stadt am Seeufer feierlich enthüllt Der Verfertiger des Denkmals, Bildhauer Erwin Dauner- Ludwigsburg, übergab das Denkmal in die Obhut der Stadt. Die Weiherede hatte als früherer Kriegsteilnehmer (Lt. d. Res. im Feld-Art.-Regt. 116) Kaplan Römer über­nommen.

Kein Verkauf der Maybach-Werke Fried' richshafen. Die Direktion der Maybach-Motorenbau G. m. b. H. Friedrichshafen erklärt, daß die Gerüchte, als ob die Maybachwerke an die amerikanischen Fordwerke verkauft worden seien, aus der Luft gegriffen sind. Die Maybachwerke sind eine Tochtergesellschaft des Luftschiffbau Zeppelin und mit diesem aufs engste verbunden.

Aus Bayern, 24. Nov. Ein sonderbarer Grab­schmuck. Eine Ueberraschung erlebte ein Eisenbahner, der im Frühjahr auf dem Familiengrab im Friedhof St. Zeno in Relchenhall Blumen angepflanzt hatte und nun an Aller­heiligen das Grab besuchte und aus ihm 17 wohlentwickelte Krautköpfe vorfand, deren Samen mit den Grabblumen verwechselt worden war.

Lokales.

WUdbad, den 25. November 1930.

Gauversammlung der Wintersporkvereine. Am Sonn­tag, den 23. ds Mts. hielt der Nördl. Schwarzwaldgau des SSB. seine diesjährige Hauptversammlung ab. Dieselbe war dieses Jahr sehr gut besucht, ein gutes Zeichen dafür, daß draußen in den einzelnen Gauvereinen immer mehr Interesse für die Sache des Wintersports erwacht. Leider gibt es auch noch solche Gauvereine, die sich nie sehen lassen. Diesmal fehlten die Vertreter von Nagold, Neuenbürg, Herrenalb und Sprollenhaus. Es ist tief bedauerlich, daß gerade Nachbarvereine fernbleiben. Es ist unbedingt er­forderlich, daß in Zukunft alle Gauvereine vertreten sind, denn sonst ist eine ersprießliche Arbeit nicht möglich. Herrn Apotheker Stephan begrüßt die Gäste aufs herzlichste. Der Geschäfts- und Sportbericht konnte kurz gehalten werden, da der letzte schneearme Winter nur die Durchführung des Gaujugendlaufes ermöglichte. Der Kassenbericht verursachte einige lange Gesichter, da der Kassenbestand so ziemlich ganz zusammengeschmolzen war. Gerade dieser Punkt brachte eine längere Debatte. Es wurde die Frage aufge­worfen, wie ist die Gaukasse zu stärken, um wenigstens unseren Läufern in bescheidenstem Maße eine Anerken­nung oder Auszeichnung aushändigen zu können. Allge­mein wurde zum Ausdruck gebracht, daß der Betrag, der sogenannte Gauzehner, den der Bund an die einzelnen Gaue hinausgibt, unbedingt zu nieder bemessen ist. Dem­gegenüber sei aber der Betrag, der vom einzelnen Mitglied an den Bund abgeliefert werden muh, viel zu hoch. Es sollen Schritte an den Bund unternommen werden, um hier eine Besserung herbeizuführen. Um vorläufig die Gaukasse et­was zu stärken, wurde beschlossen: Jeder Gauverein führt pro Mitglied 10 Pfennig an die Gaukasse ab, mindestens aber RM. 3.. Bei PunktNeuwahlen" ergab es keine wesenliche Aenderung. Die Gauleitung wurde für die bei­den nächsten Jahre wieder dem Wintersportverein Wild­bad übertragen. Jedoch stellte Wildbad den Antrag: Je­der Gauverein hat bei einem Gaulaus seinen Sportwart