Mss«, fl vay er verougM« Esm- ' ' " Der Ueberfallene

fe jede Spur. --

Lahbach beschäftigten Bruder.

MW rm paar RM menbrach. Vom Täter fe. batte Verdacht aus seinen in

Dieter bat bei der Verhörung durch di« Künzelsauer Land iäaerbeamten die Tat eingestanden. Als Grund gab er an, daß er nicht leiden könne, daß sein Bruder den elterlichen Hof bekomme.

Velzheim. 16. Dez. Festgenommen. Der Bursch«, der am Donnerstag voriger Woche den Ueberfall bet der Bausche auf ein zehnjähriges Mädchen verübt hat, ist von den Beamten der Landjägermannschaft festgenommen wor­den. Es handelt sich um einen Zuchthäusler, der früher in der Bausche als Dienstknecht beschäftigt war.

Tempelhof OA. Crailsheim, IS. Dez. Ugnlücksfall. Auf dem Tempelhof waren zwei Aufseher mit dem Fällen eines Baums beschäftigt, als der Windsturm den Baum um­ritz und die beiden Männer unter sich begrub. Unter großen Mühen konnten sie unter dem Baum hervorgeholt werden. Außer Knochenbrüchen haben die Verunglückten noch schwere innere Verletzungen erlitten.

Ebingen, IS. Dez. Gastod. Der Säger Albert O p > penländer hat sich wegen unglücklicher Familienver­hältnisse in der Küche seiner Wohnung durch Gas ve^rstet. Im vergangenen Spätsommer hatte seine Frau in der Donau bei Sigmaringen den Tod gesucht.

Schwenningen, 15. Dez. Fehlbetrag bei de r städt. Sparkasse. Der Oberbürgermeister teilte in der letzten Gemeinderatssitznng mit, daß der Fehlbetrag der stadt. Sparkasse sich auf 2458 Mk. beziffert. Scheinbar ist dieses Manko, das der Kassierer der Kasse tragen muß. bei einer Ein- oder Auszahlung entstanden.

Ulm 15- Dez. Bissig. Ein Schüler der Blauringschule wurde zur Rede gestellt, weil er den Besuch der Messe meh­rere Male dem Besuch der Schule vorgezogen bas Die Mutter des Zungen wurde auch vorgeladen und legte sich für ihren Sprötzling tüchtig ins Zeug. Als der Lehrer es ab- lehnte, mit der Mutter sich herumzustreiten und den Zungen zum Rektor führen wollte, ohne die Mutter mitzunehmen, ließ die rasende Frau ihre Mut dadurch aus, daß sie den Lehrer in einen Finger biß. Die Sache ist bei der Polizei anhängig. ^ .

Leonberg. 14. Dez. TödIicher Ausg a n g. Das bei dem Autounglück in der Rutesheimerstraße schwerverletzte Fräulein Hedwig Kurz aus Gablenberg ist im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen.

Nürtingen, 15. Dez. Schlägerei. Zn einer öffent­lichen Versammlung der Sozialdemokraten, zu der der Red­ner Abg. Schumacher nach dem Bericht derSudd. Arbeiter,ztg." eine Gruppe «bewaffneter" Reichsbannerleute mikgebra'cht hatte, entstand eine furchtbare Schlä­gerei zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten, bei her ein 'Kommunist durch einen Hieb mit einer Stahlrute auf den Kops lebensgefährlich verletzt Wurde.

Lustnau OA. Tübingen. 14. Dez. DaS Geld im Ofen. Als am Freitag abend ein hiesiger Bürger ge­rade seinen Zahltag auf den Tisch gelegt hatte, kam ein Reisender zur Tür herein. Schnell räumte dr« Hausfrau den Tisch ab. Unbesehen steckte sie alles Geld in den Ofen hinein. Nach langem Suchen stellte es sich heraus, daß der Zahltag mit verbrannt war.

Möckmühl OA. Neckarsulm. 14. Dez. Eine Eisen- bahnbrücke nach Italien. Die alte Eisenbahnbrücke zwischen Möckmühl und Zütklingen ist verschwunden. Sie ist abmontiert und durch eine Frankfurter Eisenhandels- sirma nach Italien verfrachtet worden. Dort hat man an­scheinend noch Verwendung für sie. Durch den Bahnbau ist die Brücke für den heutigen Verkehr ungenügend, weshalb sie einer moderneren und stabileren Brücke Platz machen mußte.

Burgberg, OA. Heidenheim, 15. Dez. Auflösung eines Fideikommisses. Frl. Professor Dr. Gräfin ».Linden in Bonn hat sich zu einem kurzen Besuch ein­gefunden, um von dem ihr im Vergleichsweg zugesallenen Rittergut Schloß Burgberg, das seit dem Tod des Grasen Edmund von Linden vollständig verwaist war, Besitz zu nehmen. Die neue Besitzerin ist die einzige noch lebende Enkelin der Stifter des nunmehr infolge Erlöschens des Mannesstamms aufgelösten Familienfideikommisses Schloß Burgberg. Wegen der Rechtsnachfolge war unter den Erben ein Streit anhängig, der nach beinahe vierjähriger Dauer durch einen Vergleich sein Ende fand, indem Gräfin v. Linden die Rechtsansprüche ihrer Miterben um die Summe van 165 060 -K im Weg des Erbschaftskaufs erwarb. Die zum Gut gehörige Waldparzelle Hürbenhau mit 61,6 Hektar schlagbarem Fichten- und Laubwald ging um di« Summe von 110 000 an die Württ. Staatssorstverwal- tung über. Weitere mit dem Schloß- und zugehörigem Hosgut keine wirtschaftliche Einheit bildenden Grundstücke sollen nun ebenfalls in freies Eigentum übergeführt wer­den. Zu diesem Zweck findet am Samstag, den 21. De­zember, eine umfangreiche freiwillige Grundstücksversteige­rung statt. Hiebei kommen zum Verkauf ein Hofgut von 100 württ. Morgen mit dinglicher Gastwirtschaft, ein Hof- gut von 80 württ. Morgen mit Kundenmühle, ein Zwei­familienhaus (seitheriges Rentamtsgebäude), fünf kleinere Wohnhäuser sowie eine Anzahl verpachteter landwirtschaft­licher Grundstücke.

Ravensburg, 15. Dez. Verfehlungen an Schulkindern. Wegen Verfehlungen an Schulkindern im Sinn des § 176, 3 des St.G.B. verurteilte das Schöffen­gericht den Oberlehrer Ko fl er aus Waldsee zu 1 Zahr 3 Monaten Gefängnis, während der wegen gleicher Straf­taten angeklagte Rektor Müller nach zweitägiger Ver­handlung freigesprochen wurde. Die Staatsanwaltschaft hat gegen das frei-sprechende Urteil Berufung eingelegt.

Vom bayrischen Allgäu. 14. Dez. Kleine Chronik. Im kleinen Walsertal in Hirschegg wurde ein Erho­lungsheim für deutsche Hochschüler erbaut: es führt den Namen Waldemar Petersen-Haus und dient im Winter als Schihütte. Der 31 Jahre alte Kaufmann Hans Rommer von Blaichach hatte in der dortigen Baum­wollspinnerei den Posten eines Lvhnbuchhalters mit 360 -tl Monatsgehalt inne. Aus der ihm anvertrauten Kasse hat der Angeklagte im Lauf der Zeit 3800 -li unterschlagen. Das Gericht in Kempten verurteilte ihn zu 1 Jahr Ge­fängnis.

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Amtliche Diensinachrichken

verfehl: Der Staatsanwalt der Gruppe 4 b Helmut Zech in Ravensburg seinem Ansuchen gemäß auf die Amtsrichterstelle in Nagold.

Ernannt: Der Gerichtsassessnr Reinöhl bei dem Amtsgericht Stuttgart 2 in Cannstatt zum Staatsanwalt der Gruppe 4b in Ravensburg; der Poltzeiwachtmeister Hardecker beim Polizei­präsidium Stuttgart zuin Polizeileutnant.

In den Ruhestand verfehl: Volksschulrektor Merkt an der kath. Volksschule in Stuttgart aus 31. März.

Der Erbacher Prozeß

Zu Beginn des 12. Berhandlungstags am Samstag wurde vom Staatsanwalt dem Angeklagten Bitschnau eröffnet, daß die Anklage bei ihm sich dahin erweitert, daß er im Hinblick auf Paragraph 267 auch der Beihilfe zum Be­trug in Sachen der Freiburger Bank angeklagt werde. Auch bei dem Angeklagten Schenzle wurde die Anklage er- erweitert auf Beihilfe zum Betrug im Fall der Freiburger und der Züricher Bank. Die Angeklagten erhoben dagegen keinen Einwand.

Der Erbacher Prozeß

Alm, 15. Dezember. Am 10. Verhanblungstag sagte der Zeuge Kräter aus, daß es bei den Besprechungen über die Kreditgewährung an di« Refa zwischen Dehner, Bitsch­nau und Schenzle oft stürmisch herging. Behandelt wurde auch die Anklage, daß Schenzle und Bitschnau bei Gründung der Erbacher Bank die 70 000 Einlagen der Gemeinde Erbach als Bareinlagen gebucht haben, ohne Bargeld erhalten zu haben. Der Sachverständige Zölle erklärt«, daß der Eintrag technisch richtig, nur nicht übersichtlich fei. Auch der Sachverständige Stüber sagte, daß vom Stand­punkt der Bank aus die Buchung nicht zu beanstanden sei.

Eine längere Auseinandersetzung gab es über di« Frage der Spekulation i.m Interesse der Refa. Dehner be­stritt, Auftrag dazu gegeben zu haben. Ein weiterer Punkt betraf die Buchung der Schuld der Refa mit 696 000 als eindringliche Forderung, obwohl es sich um ver­lorene Posten handelte. Der Sachverständige Sch af­fe rdt bezeichnet die ganze Buchung als ungehörig und gegen das Handelsgesetz verstoßen, doch ist aus der Buchung kein Nachteil für die Gläubiger entstanden. Kauf­mann Schwer, Erbach, wurde Wer die Lage der Refa gehört. Dehner habe ihm gesagt, es sei ein kleiner Verlust da, den man aber gut wieder herausbringe.

Dr. Grabinger, Erbach, äußerte sich über den Ge­sundheitszustand Dehners. Dehner war sehr krank und schwermütig, von 1924 an schwer überarbeitet und überaus nervös. Ihn drückten die vielen Sorge.n Bei ihm handle es sich um keinen moralischen Defekt. Cs habe ihn der Gedanke mttgeonmmen, daß es um keine ein­wandfreien Geschäfte ging und daß er immer gesetzlich ein­wandfreie Wege suchte. Dehner habe sehr wenig getrunken, und seine sonstige Lebensweise sei durchaus korrekt. Wäh­rend dieser Aussagen brach Dehner in Tränen aus.

Weiterhin wurde dann der D ifferenzhandel mit Wertpapieren besprochen. Schenzle und Bitfchau sind durch Differenzhandel für Rechnung der Erbacher Bank übermäßige Summen schuldig geworden. Dehner sei mit den Spekulationen einig gewesen, was dieser aber bestreitet. Der Sachverständige Zöller erklärte, ob die Spekulations­geschäfte im Sinn des 8 240 der Konkursordnung als Dif- ferenzgeschäfte anzufehen seien, sei eine Rechtsfrage, die er nicht lösen könne. Bei dem Stammkapital der Bank seien die Spekulationen eine sehr bedenkliche Sache gewesen. Der Sachverständige Stüber erklärte, wenn Schenzle und Bitschnau Umsätze von 314 Millionen Mark erzielten, die mit einem Verlust von 99 000 -K endigten, so seien diese Geschäfte über den Rahmen des Allgemeinen hinausgegangen. Der Sachverständige Schafferdt faßte sein Urteil dahin zusammen, daß alle Buchungen das Ziel verfolgten, eine neue Bank zu gründen. Das habe zu einer erheblichen Schädigung der alten Gläu­biger geführt.

Mit dem Plädoyer des Staatsanwalts wird am Diens­tag begonnen.

kleine MchkWen aus aller well

Berufung. Der Baudirektor der Stadt Köln, Adolf Abel, ist vorn bayerischen Kultministerium auf 1. April 1930 zum ordentlichen Professor für Baukunst an der Technischen Hoch­schule in München berufen worden.

Kchalldach vom Schlag getroffen. Während einer Ver­nehmung des in den Sklarek-Skandal verwickelten Berliner Obermagistratsrats Schalldach sank er, von einem Herz­schlag getroffen, tot zu Boden.

ep. Erdrosselung der deutschen Schulen in Südslaivien.

Wie derDeutsche" meldet, sind die deutschen Minderheiten- kreise in Südslawien von dem nunmehr veröffentlichten V olksschulgesetz" sehr enttäuscht, denn es hat die offenkundige Tendenz, die deutschen Schulen in Südslawien zu vernichten. Nach den Bestimmungen des Gesetzes gibt es keine deutschen Schulen mehr. Nicht nur die Neu­errichtung von Privatschulen wird verboten, sondern auch die Weiterführung der bestehenden nur bei An­gleichung an das neue Volksschulgesetz binnen 4 Monaten geduldet. Es werden hinfort nur Parallelklassen zu den Staatsschulen für die Minderheiten zugelassen, und zwar nur für die ersten 4 Volksschuljahre, wenn 30, ausnahms­weise 25 Kinder vorhanden sind. In diesen ersten Schul­klassen wird in der Muttersprache unterrichtet, wobei aber die Staatssprache Pslichtgegenstand ist.

Das Mannheimer Nakionalkheaker bleibt besteben. Der

Mannheimer Bürgerausschuß bewilligte den Voranschlag des Mannheimer Nationaltheaters mit einem jährlichen Betriebs- zuschuß von 1,1 Million Mark auf die Dauer von drei Jah­ren. Der Bürgerausschuß hatte in der frisieren Sitzung die Forderung abgelehnt, so daß das Nationaltheater hätte ge­schlossen werden müssen.

Rückkehr der »Emden". Nach einjähriger Weltfahrt ist der deutsche KreuzerEmden" am Freitag nachmittag wie­der in seinen Heimathafen Wilhelmshaven eingelaufen, wo er von einer vieltausendköpfigen Menschenmenge stürmisch begrübt Wurde.

Berliner Kinderbelustigungen. Das Jugend- und Wohl­fahrtsamt, Abteilung Jugendpflege, in Berlin-WeiHensee lud am 5. Dezember d. I. die Kinder zu einer Vorstellung eines Kasperltheaters in einer Bezirksschule ein. In der Vorstellung wurde den Kindern vom Kasperle u. a. gesagt: Wenn man kein Geld zu einer Reise um die Welt hat, soll man sich das Geldenglisch kaufen", d. h. stehlen. Von der Arbeit sei noch keiner reich geworden. DiePfaffen" sam­meln das Geld für sich und verbrauchen es auch für sich. Kasperle schlägt dann einer AnzahlPfaffen" die Köpfe ab und führt mit seiner Frau eine Szene im Nachthemd auf. Zum Schluß wird noch gebetet:Vater unser, dvr du stinkst im Himmel" usw. Im preußischen Landtag ist über den Skandal eine Anfrage eingebracht worden. Bei dieser ArtKindererziehung" ist es allerdings kein Wunder, wenn die Varmat- und Sklarek-Skandale wie Pilze aus der Erde schießen.

Sklarek-Beleidigungsprozesse. Der Schriftleiter Firle von derRoten Fahne" wurde wegen Beleidigung der so­zialistischen Berliner Stadtverordneten Flatau, Bublitz und Krille zusammen zu 1500 Mark Geldstrafe oder 30 Tagen Gefängnis verurteilt. Firle hatte in Zusammenhang mit der SklarekschenKleiderliste" scharfe Angriffe gegen di« drei Kläger gerichtet.

Die Selbstmorde in Deutschland. Nach der Mitteilung des Statistischen Reichsamts betrug im Jahr 1927 die Zahl der Selbstmorde in Deutschland 15 974 oder 25,3 auf 100 000 Einwohner, gegen 16 480 im Jahr 1926, also 560 weniger. Die Abnahme bezieht sich jedoch nur auf Männer, bei den Frauen haben die Selbstmorde zugenommen.

Ekevy niedergebrannt. Der Herrenhof der Rottneros- Hütte, alsEkeby" weltbekannt durch die ErzählungGösta Berking" von Selma Lagerlöf ist am 13. Dezember bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Von dem sehr wertvollen Inventar konnte fast nichts gerettet werden. Das Haus, das Mitte des vorigen Jahrhunderts oebaut wurde, war mit 130 000 Kronen versichert, so daß der Schaden gedeckt sein dürfte.

Das Unwetter. Auf dem Altantischen Meer wüten die Stürme fort. Alle Schiffe treffen mit Verspätung ein. Der SchnelldamnferBremen" hatte eine schwere Ueberfahrt nach Neuyork. Die Wellen schlugen über den Dampfer und be­schädigten das Oberdeck des Vorderschiffs und verschiedene Aufbauten leicht, von den Fahrgästen mit» der Besatzung ist aber niemand zu Schaden gekommen. Das Schiffs HM« «in« Versvätung von 2 Tagen und 10 Stunden.

Auf dem Flugplatz der Farmanwerke bei Paris wurde ein Flugzeuaschuppen vom Sturm umgerissen. Der Direktor des Flugplatzes wurde getötet.

Unwetter über Südbayern. Am Donnerstag tobte meh­rere Stunden lang ein Föhnsturm über ganz Südbayern, der besonders in den Waldungen großen Schaden anrichtet«. Am Abend entluden sich Wintergewitter. Der Donaudamp­ferIsar" wurde bei Straubing an das User geworfen und schwer beschädigt.

Die Nährmittelfabrik Zapf in Zell am Harmersbach (Baden) wurde bei einem Gewitter, das am Donnerstag abend über Oberbaden und die Seegegend zog, vom Blitz getroffen und eingeäschert. Ein weiterer Blitzschlag traf dl« Hochspannungsleitung des Kraftwerks Laufenberg. Zahl­reiche Städte des badischen Bodenseegebiets, wie Singen, Radolfzell usw. waren infolgedessen ohn« Strom.

Im Riesengebirge gingen am Donnerstag nachmittag Wintergewitter nieder. Im Hochgebirge trat Schneefall ein, der noch am Freitag andauerts. Der heftige Wind hat starke Verwehungen hervorgerufen.

Sturmschäden in Hamburg. Auf der Werft von Blohm u. Boß hat sich anscheinend infolge des Sturms die Kai­mauer in einer Länge von etwa 75 Meter gesenkt.

Sturm im Rordseegebiet. Durch den heftigen Sturm, der am Donnerstag nachmittag und am Abend im Nord­seegebiet wütete, wurde in Cuxhaven ein Teil der am Was­ser liegenden Straßen überschwemmt. Auch die Rettungs­station ist überflutet. Zn der Nähe des Elbfeuerschiffs 3 sind über 25 Seeschiffe aller Größen vor Anker gegangen, die sich teilweise in Seenot befinden. Ein französischer Dampfer, der sich vom Anker losgerisftn hatte, wurde von 2 Schleppern in Sicherheit gebracht, ebenso ein englischer Dampfer. Der Eiderdeich im Schwaber Koog ist gebrochen. Etwa 5060 Meter Deich sind im Wasser verschwunden. Sämtliche Ländereien dieser Gegend stehen unter Wasser. Die Bewohner von Zevenberg können ihre Gehöfte nicht verlassen. Weitere Deichbrüche wurden bis jetzt verhindert»

Der Westrand der Insel Sylt ist stark gefährdet. Die Brandung ist so stark, daß sogar bei tiefster Ebbe die Wogen bis zu dem hochgelegenen bekannten Gasthaus Wünschmann in Westerland hinaufschlugen und ein Motorboot weit in die Dünen geworken wurde. Nördlich des Kliffendes bei Kämpen ist der 'i den Dünen gelegene Unterstand ins Wasser gefallen Das Kliffende selbst ist stark beschädigt. Besitztum, das vor 10 Jahren noch inmitten der Insel lag» liegt heute hart am Strand und Gischt stürzt darüber hin- »eg. Bei der drohenden Verschärfung des Sturmes muh man für diese schmälste flache Einschnürung der Insel größte Besorgnis haben.

Me größte Zuckerfabrik der Tschechoslowakei, Firma 8l. G. Stummer in Topoltschan bei Preßburg, ist abgebrannt. Der Schaden beträgt über 3,5 Millionen Mark und ist nur zum Teil durch Versicherung gedeckt. Brandstiftung wird vermutet.

Der Skandal INöllerke. Durch die Verhaftung des Ober­ingenieurs Möllerte bei der städtischen Brennstoffverwaltung in Berlin-Steglitz sind geradezu unglaubliche Zustände in dieser Verwaltung ans Tageslicht gebracht worden, die von der Staatsanwaltschaft weiter verfolgt werden. Das Be­zirksamt Berlin-Steglitz macht im Rechtsweg die Berliner Hauptverwaltung für die von Möllerke veruntreuten 47 000 Mark haftbar.

Operationen als Versicherungsbetrug. Die Berliner Staatsanwaltschaft 1 hat gegen den Arzt Dr. Fischeder und den Kaufmann Heseky ein Strafverfahren eingeleitet. Der Arzt hat nach der Anklage dem vollkommen gesundenPa­tienten" die Bauckböble geöffnet, um bei Versicherungs­gesellschaften hohe Beträge für Kurkosten und Ämtsrech- nungen einzuziehen.

Unkerschlagung. Der Kassierer der Staticnskasfe in Göttingen (Hannover), Reichshahnoberittspektor Kruse, wurde wegen Unterschlagung von 113 000 Mark verhaftet.

Der Notar Gazapo in Madrid, der auch einen Ver­trauensposten im Finanzministerium einnahm, ist nach Un­terschlagung von zwei Millionen Peseten (rund 1,2 Mill. Mark) verwaltetet Privatgelder flüchtig geworden.

Eindruck ln ein« Stattonskastr. Die Stationskasi« b«L