sa't i o n zur Regelung des Absatzes und Preises geschaffen werden, der nur Zechenbefitzer angehören. Für ihre Opfer durch soziale Maßnahmen sollen die Zechenbefitzer durch Ausfuhrprämien entschädingt werden. Die Arbeite, zeit soll allgemein von 8 auf 71s Stunden und eine Ein- und Ausfahrt festgesetzt werden. Endlich soll ein N a tio - nalausfchuß zur Regelung der Löhne, der Arbeitszeit und der Arbeitsbedingungen eingesetzt werden. Der Kohlen­preis wird wahrscheinlich um 4 Schilling für die Tonne HausbranLkohle erhöht werden.

Die Liberalen werden die Vorlage ablehnen: die Stel- lungnahme der Konservativen ist noch nicht bekannt.

Die Lage in China

Nanking, 13. Dez. Reuter meldet: Die letzten Ereignisse deuten darauf hin, daß die Lage der Regierung von Nan­king günstiger ist, als es noch vor 2 Tagen den An­schein hatte. Von dem angekündigten Zusammenbruch der Nanking-Regierung könne keine Rede sein. Alle Nachrichten deuten darauf hin, daß die Regierung nördlich von Kanton einen Sieg davongetragen habe und den Feldzug gegen den in Honan revoltierenden General Tangsengtschi vorbereite.

Neue russische Angriffe in der Mandschurei

Mukden, 13 Dez. Wie amtlich mitgeteilt wird, haben die Russen die chinesischen Stellungen bei Pokoto im Chin- gan-Gebirge angegriffen und beschossen.

Errichtung einer mongolischen Republik in der Mandschurei?

Paris, 13. Dez. DieChicago Tribüne" berichtet aus Peiping, daß aus Charbin eintreffende Meldungen bestäti­gen, daß die jungmongolische Partei eine mongolische Re­publik im Bargadistrikt in der Nordmandschurei, mit Hailar als Hauptstadt, errichtet habe. Die Mongolen bereiten eine Erklärung fürdieUnabhängigkeitvonChina vor. Die neue Regierung wolle nach bolschewistischen Grundsätzen arbeiten. Es sei darauf hinzuweisen, daß diese Bewegung deshalb Beachtung verdiene, weil das Bargagebiet einen wichtigen Teil der ostchinesischen Eisenbahn, einschließlich der Bergwerke, umfasse. Es sei bisher der Hauptlieferant für die ostchinesische Eisenbahn gewesen.

Vürttemberg

Sturm. Am Donnerstag abend fegte über das ganze Land ein überaus heftiger, von starken Niederschlägen, teil­weise auch von Gewittern begleiteter Sturm. Die Stutt­garter Feuerwehr mußte gestern abend bei stärkstem Regen mehrmals ausrücken, um Sturmschäden zu beseitigen. Be­sonders stark scheint der Sturm im Oberland gewesen zu sein. Ueber dem Bodenseegebiet erreichte er ein un­gewöhnliches Ausmaß und brachte vereinzelt auch Schnee und Hagelkörner. Wangen i. A. erlebte ein Wintergewitter mit Blitz und Donner. Dort wurde an einzelnen Dächern Schaden angerichtet. Mehrfach gab es im Oberland Unter- brechungen der elektrischen Beleuchtung.

Cannstatt, 13. Dez. 7 0. Geburtstag. Am 14. De­zember vollendet Franz Kübel in Korntal sein 70. Le- bensjahr.

Untertürkhelm, 13. Dez. Vom Zug getötet. Di« am Mittwoch morgen 6 Uhr beim Einsteigen in den Zug Richtung Stuttgart tödlich Verunglückte ist als das 18 Jahre alte Fräulein Frida Kilian, gebürtig aus Neidenfels, Gd«. Satteldorf OA. Crailsheim, ermittelt worden.

Aus dem Lande

Sindelfingen OA. Böblingen, 13. Dez. Web schule. In der Webschule Sindelfingen fand die Abschlußprüfung der Abendfachschule statt, der sich 28 Teilnehmer unter­zogen. Der Prüfung wohnten Vertreter der heimischen Tex- tilindustrie sehr zahlreich ein. Alle Teilnehmer haben die Prüfung bestanden. Der neue Unterrichtskurs an der Abend­fachschule beginnt am Samstag, 11. Januar 1930, nach­mittags 3.30 Uhr.

Waiblingen. 13. Dezember. Abends wurde ein von zwei Personen gezogener Handwagen in der Schorn- Sorferstraße von einem mit zwei Reichswehrsoldaten besetz­ten Motorrad überholt. Im gleichen Augenblick versuchte ein Auto das Motorrad zu überholen und warf das Motor­rad auf den Handwagen. Der Autolenker fuhr davon. Einer der beiden Motorradfahrer wurde bewußtlos ins Bezirks­krankenhaus verbracht. Die zwei Begleitpersonen des mit Mehl beladenen Handwagens sind anscheinend ohne körper­lichen Schaden davongekommen.

Buoch OA. Waiblingen, 13. Dez. Unglücksfall. Amtsdiener H. Lempp wurde beim Baumfällen von einem st irzenden Baum so unglücklich getroffen, daß er schwerver- lctzt ins Bezirkskrankenhaus verbracht werden mußte, wo er nach kurzer Zeit starb.

Neckarwestheim OA. Besigheim, 13. Dez. Auf der Suche Nach dem Brand st ifter. Die Staatsanwalt­schaft Heilbronn gibt bekannt: Auf die Namhaftmachung der­jenigen Person, die am 15. Juli, 4. August und L6. Sep­tember d. I. die in Neckarwestheim ausgebrochenen Brände verursacht hat, ist eine Belohnung von 1000 Mark ausgesetzt.

Heilbronn. 13. Dez. Das gestohlene Auto ge­funden. Der Mercedes-Benz-Wagen der Firma Julius Kahn wurde in Lörrach in Oberbaden an der Schweizer Grenze gesunden. Der Dieb entkam unerkannt.

Cüwangen, 13. Dez. Die Bestattung der Opfer des Gasunglücks. Die Beerdigung der drei Opfer der Kohlenoxydgasvergiftung, Theresia und Emilie Esser und Elisabeth Wiest, fand gestern unter zahlreicher Leichenbeglei­tung namentlich seitens der FrauenwÄt statt. Die Totenwagen zeigten prächtigen Kranzschmuck. Der amtierende Geistliche, Stadtpfarrer Traub, ließ die Särge im Gottesacker am Ein­gangstor in die Wolfgangskirche aufstellen und hielt eine An­sprache. Zuvor erklang ergreifend der Chor:Herr, gib ihnen die ewige Ruhe."

Meckenbeuren. 13. Dez. JnHaftgenommen. We­gen eines Vergehens gegen das keimende Leben wurde die ledige Klara Böhler hier in Haft genommen. Im Zusam­menhang damit bzw. wegen Beihilfe erfolgten bereits wei­tere Verhaftungen.

Dettingen a. Erms, 13. Dez. Vulkanfurcht. Die hie­sige Gemeinde ist in großer Aufregung.>on einige Male glaubte man ein unterirdisches Rollen wie bei einem Erd­beben zu vernehmen, und manche befürchten einen Ausbruch des benachbarten vulkanischen Bergs Just. Das anhaltend ungewöhnlich stürmische Wetter bestärkt die Befürchtung.

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Lokale».

Wildbad, den 14. Dezember 1929.

Die Bezirks-Geflügel- und Kaninchenausstellung am 14. und 15. Dezember in der Turnhalle ist großzügig an­gelegt worden und bietet jedem Besucher, ob er aus den Vereinen des Bezirksverbands oder als stiller Beobachter kommt, so viel Sehenswertes und Unterhaltendes, daß er unbedingt auf seine Kosten kommt. Wir verweisen auch auf die außerordentlich günstige Kaufgelegenheit in Kanin­chen, die im Hinblick darauf, daß der Kaninchengau Na­gold in einer Versammlung am vergangenen Sonntag in Liebenzell die Gauausstellung für 1930 an die Enztälka- ninchenzllchtervereinigung übertrug, und diese mit der Lo- kalschau des Neuenbürger Vereins verbunden wird, für manchen von Interesse sein wird.

Vorträge von Obermedizinalrat Dr. Fritz über seine Reise um Afrika.Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen". Dazu vollends ein Mann, der schon so viel in der Welt umher gefahren ist. So besitzt Herr Dr. Fritz ein reiches geographisches, aber auch Kulturgeschicht- liches Wissen. Dazu ist er ein gewandter Redner, der es versteht, selbst dem einfachsten Laien die Dinge anderer Länder und Völker mundgerecht zu machen und der auch weiß, seinen Stoff mit gesundem Humor zu würzen. Sein eigenes Bildmaterial ist außerordentlich reichhaltig und sehr interessant und schön. Daß er die Vorträge in der selbstlosesten Weise zum Besten der Ausländsdeutschen (des V. D. A.) gehalten hat, ist umso anerkennenswerter. Auch wir sind ihm von Herzen dankbar für die genuß­reichen Stunden. Zu besonderem Dank sind ihm aber die hiesigen Schulen verpflichtet, denen er sich ebenfalls an zwei Abenden zur Verfügung stellte. Wie weiß sich Herr Dr. Fritz auf die kindliche Seele einzustellen? Das waren herrliche Geographiestunden für unsere Kinder. Man möchte bloß wünschen, daß jeder Geographielehrer so aus dem Vollen schöpfen könnte und man nicht immer auf trockene Buchschilderungen angewiesen wäre. Im Namen der Schüler danken wir auch an dieser Stelle dem Herrn Ohermedizinalrat für seine aufgewändte Mühe. W.

Kannst du dich damit absinden?

Zum Sonntag, 3. Advent.

O ja, es gibt viele Dinge in deinem Leben, mit denen du dich abgefunden hast! Vielleicht hat es eine Weile ge­dauert, bis du so weit warst; aber dann bist du drüber hinweggekommen. Du hast das Ereignis zu einervoll­endeten Tatsache' gemacht und in dem Keller deiner Seele abgeladen, wo sie alle stehen, die vollendeten Tatsachen deines Lebens, gleich alten, vertrockneten Mumien.

Aber manche Fragen und Erlebnisse bohren sicher auch m deiner Seele, mit denen du dich nie absinden kannst. Son­dern sie wurmen und beunruhigen dich unaufhörlich. So wie z. B. ein Volk nie einen verlorenen Krieg verwinden kann. Es gibt Dinge mit denen man sich nie absinden kann. Es gibt Ereignisse, die sich als harte, unverdauliche Fremdkörper in unsere Seele setzen und uns nicht in Ruhe lassen. Sie wirken gleich Magneten, um die all unser Den­ken und Wollen kreist. Sie tragen Spannungen in uns hinein und können drum ungeheuer fruchtbar für uns sein. Aber manch einer ist auch schon daran gescheitert, daß er sich mit etwas nicht absinden konnte!

Und nun steht Advent vor dir und fragt dich: Kannst du Christ dich mit der Welt absinden? Jahraus, jahrein kehrt diese Festzeit wieder und redet von gewaltigen Tat­sachen: daß diese Welt im Argen liegt und daß das Gottes­reich vor der Tür steht und an die Pforte hämmert, um ein­gelassen zu werden.Macht auf, macht auf!" ruft der Ad­vent,Ewigkeit will herein, nicht bloß in die einzelnen Her­zen, sondern ins ganze Volk, reinigend und schattend, alles neu gestaltend und mit Gottes Geist erfüllend!" Revolution der Erde vom Himmel Herl das ist Adventsbotschaft, und ihr Appell geht gerade auch an dich, daß du Schrittmacher und Wegbereiter dieser Revolution fein sollst.

Mit dieser Adoentstatsache darfst du dich nicht abfin- den. Sie verlangt etwas von dir: daß du Gefäß göttlicher Kräfte seiest und Sauerteig in der Welt; daß du in deinem Kreisdem Lierrn den Wea bereitest und seine Steige rich­

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tig machest". Und diese Forderung will nicht bloß eine vier­wöchige Episode, sondern will Lebensprvgramm sein. Der Sinn des Advent ist nicht erkannt, wenn er bloß süßes Nasch­welk und Vorfreude ist, um dann wieder in den Keller transportiert zu werden, wenn seine Zeit um ist. Advent will dein Schicksal, dein Stachel sein, der dich immer treibt, immer beruhigt, immer zur Auseinandersetzung zwingt.

Kannst du dich damit absinden? K. H.

Der Ladenschluß am 24. Dezember

Zu dem Reichsgeseh vom 10. Dezember 1929 über den Ladenschluß am 24. Dezember ist noch nachzukragen:

Zu denLäden' bzw. festen Verkaufsstellen, wie Buden usw, die um 5 Uhr schließen müssen, zählen auch die Wa­re n - A u t o m a t e n. die Lebens- und Genußmittelabteilun- gen der Warenhäuser, die Verkaufsstellen der Kon­sumvereine und der Bahnhöfe und der Haufier- und Straßenhandel.

Geschäfte, die ausschließlich oder überwiegend Lebens­mittel, Genußmittel (auch Zigarren) oder Blumen verkaufen, dürfen bekanntlich bis 6 Uhr abends geöffnet sein.

Vom Gesetz ausgenommen sind die Apotheken, der Markthandel und der Handel mit Weihnachtsbäumen.

Das Gesetz hat insofern fürGast-undSchankwirt- schäften Bedeutung, als auch In diesen am Heiligen Abend von 6 Uhr an Waren nur an Gäste zum Genuß aufderStelle verabreicht werden dürfen. Nach Laden- Muß ist es in Gast- und Schankrvirtschasten, wie auch in Friseurgeschäften verboten, waren an Käufer zum Mitnehme.i abzugeben.

Das neue Gesetz regelt nur den Ladenschluß am 24. Dezember, nicht die Ladenöffnung an diesem Tag. Diese richtet sich nach den für die einzelnen Arten von Ver­kaufsstellen geltenden Vorschriften.

Der Artikel 2 des Gesetzes bedroht Zuwiderhandlungen mit Geldstrafe. Die Höchststrafe beträgt nach dem Ge­setz über Vermögensstrafen und Bußen vom 6. Februar 1924 10 000 Mark. Auch die fahrlässige Zuwiderhandlung ist strafbar.

Das Gesetz gilt schon für das bevorstehende Welhnachtsfest.

Kleine Nachrichten ans aller Vell

Einstellung des Bildfunks. Die Funkstunde AG., Ber­lin, hat sich entschlossen, am 20. Dezember die Bildfunk­sendungen einzustellen. Obgleich durch den bisherigen Be­trieb bewiesen ist, daß mit Hilfe der Fultograph-Geräte eine einwandfreie Aebertragung von Bildern auf drahtlosem Weg möglich ist, haben die Bildfunlttendungen bei den Funkteil­nehmern wenig Interesse gefunden.

Schwerer Vauunfall. Beim Bau des Schluchseewerkes im südlichen Bauabschnitt bei Schwarzabruck (Baden) rutschte eine schwebende Arbeitsbühne aus den Haltebecken und stürzte in einen 8 Meter tiefen Schacht. Vier Arbeite« wurden schwer verletzt, einer von ihnen ist bereits gestorben!

Schwerer Sturz. In Bruchsal stürzte der im 90. Le­bensjahr stehende Dekan Eduard Schäfer, als er aus, sei»? nem Zimmer trat, um den Gang zur Kirche anzutreten, M unglücklich vornüber die Stufen der Treppe hinab, daß ed bewußtlos mit einer großen Kopfwunde und einer kleineren Wunde an der Schläfe aufgefunden wurde.

Anglücksfall, Selbstmord oder Verbrechen? Der 45 I. a. Löwenwirt Weiß von Momprechtshofen (bei Kehl) wurde in Karlsruhe in der Nähe des Stadtteils Grünwinkel abends 6 Uhr auf den Straßenbahnschienen unter einem Fahrrad ohne Kopf aufgefunden. Der Kopf könnte erst in den frühen Morgenstunden, 300 Meter von der Fundstelle ent­sernt, entdeckt werden. Bis jetzt wurde noch nicht festgestellt, ob ein Unglücksfall, ob Selbstmord oder gar ein Verbrechen vorliegt. Von einem Fußgänger war der Mann mitten auf der Straße betrunken gesehen worden. Sämtliche Wagen der betreffenden Karlsruher Lokalbahn wurden untersucht, nirgends aber konnten Blutflecken entdeckt werden. Die Staatsanwaltschaft sucht nach der eigentlichen Stelle, wo der Mann entweder verunglückt sein muß oder wo ein Ver­brechen verübt worden ist.

Die Suche nach dem Düsseldorfer Mörder. In einer Gastwirtschaft in Eger (Böhmen) wurde der schon mehrfach schwer vorbestrafte 31jähr. Kraftwagenführer Josef Mayer aus Lehenstein bei Eger verhaftet, der sich zur Zeit der Morde in Düffeldorf aufgehalten hat und auf den die Be­schreibung des Mörders paßt.

Grotzseuer in München. Am Donnerstag abend sind die Maschinenhalle, die Schreinerei und die Sägehalle des gro­ßen Sägewerks der Firma Borst in München bei starkein Sturm vollständig abgebrannt. Als der Prokurist eines nebenan liegenden Werks telephonisch von dem Brand be­nachrichtigt wurde, geriet er, in der Meinung, es handle sich um das Werk seiner eigenen Firma, in solche Aufregung, daß er vom Schlag getrosten tot zusammenbrach.

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Morgen Sonntag nachmittag von 2 Uhr ab

UebungsSchießen

Zahlreiche Beteiligung erwartet Das Schützenmeisteramt.

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Ev. Gottesdienst. 3. Advent den 15. Dezember 1929. v/ilO Uhr Predigt Stadtpfarrer Dauber. ^11 Uhr Kinder- gottesdienst. Die Christenlehre fällt aus. 5 Uhr Weihnachts­singen als Abschluß der Singwoche.

(Das Opfer ist für die Weihnachtsbescherung der Alten und Einsamen bestimmt.

In Sprollenhaus. 10 Uhr Predigt, Stadtvikar Raiter, anschließend Beichte und Abendmahl.

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