Großer Waldbrand in Lippe. Am Samstag nachmittag entstand in den Waldungen Oerlinghausen ein Wald- und Heidebrand dadurch, daß ein istjähriger Webereiarbeiter im Wald eine brennende Zigarette fortwarf. Reichswehr und Schutzpolizei mußten zur Eindämmung des Feuers auf- geboten werden. 800 Morgen Wald und Heide sind nieder­gebrannt. ,

Waldbrände in Südfrankreich. Bei sengender Hitze kommt es zu den alljährlich sich wiederholenden Wald­bränden in Südfrankreich. Am 6. September brach west­lich von Marseille ein Brand aus, der sich über 5000 Hektar ausdehnte und noch nicht gelöscht ist.

Ein Auko in eine Marschkolonne gefahren. Bei Wilken­burg (Westpr.) fuhr ein Metzgerkraftwagen in eine Reichs­wehrkolonne der Marienburger Garnison. Fünf Soldaten wurden schwer verletzt.

Wieder ein Mord in den Bergen aufgeklärl. Wegen des Raubmords in Brandenberg (Tirol) an dem Schuldirektor a. D. Ludwig Hummel und dessen Frau am 19. Juli konnte nunmehr von der tirolischen Polizei ein junger Bursch« namens Michael Stern verhaftet werden.

Außbodeneinslurz. In einer Fabrik in Neapel stürzte m zwei Arbeitsräumen der Fußboden ein. 10 Arbeiterinnen wurden getötet, 19 verletzt. , ^

Falschmünzer. In Schwientochlowitz (Ostoberschlesien) wurde eine polnische Bande verhaftet, die falsche deutsche Zwanzigmarkscheine herstellte und in Königshütte absetzttz

Wirbelslurm auf den Philippinen. In voriger Woche wütete auf den Philippinen ein furchtbarer Wirbelsturm, dem 300 bis 400 Menschen zum Opfer gefallen sein sollen. In Manila trat, da die Wasserleitung zerstört wurde, solcher Wassermangel ein, daß das Liter mit einer Mark bezahlt wird. Der Sachschaden wird auf 40 Millionen Goldmark geschätzt.

Sport

„Graf Zeppelin" besucht Hamburg. Wie Hapag mitteilt, wird das Luftschiffs bei der auf 11. September abends 10 Uhr vorge­sehenen Fahrt ins Industriegebiet bei günstiger Wetterlage auch Hamburg überfliegen.

England gewinnt den Schneider-Pokal

5Z1 Stundenkilometer

Am Samstag, den 7. September, wurde in der Nähe von Portsmouth, auf dem Mesresarm zwischen dem englischen Fest­land und der Insel Wight, der Schnelligkeits-Mettbewerb für Wasserflugzeuge um den von dem Franzosen Jakob Schneider gestifteten Goldpokal bei bestein Wetter abgehalten. Die Zahl der Zuschauer auf dem Lande und auf zahllosen großen und kleinen Schiffen war auf weit über eine Million zu schätzen. Ein Kanonen­schuß gab das Zeichen zum Beginn. In Abständen von je 20 Minuten wurden die sechs Bewerber auf die 330 Kilometer lange Fahrt geschickt. Es war eine SO Kilometer lange Rundstrecke, die siebenmal zu durchfliegen war. Der erste Bewerber, der junge englische Fliegeroffizier Wag Horn ging mit Vollgas in dis spitzen Kurven, wobei sich sein Super-Marine Rolls Royce S 6- Apparat bereits senkrecht stellte. Bereits in der ersten Runde er­reichte er eine Geschwindigkeit von 521,316 Stundenkilometern. Für die 7 Runden gebrauchte er 39 Minuten 42,8 Sekunden, was einem Durchschnitt von 528,867 Stundenkilometern entspricht. Der englische Leutnant Atcherly erreichte 523,338 Kilometer, er mußte aber ausscheiden, weil er versehentlich einen Wendepunkt

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Nicht umflog: er hat aber acholut dis höchste Schnelligkeit erreicht, nämlich in der vierten Runde mit dem Weltrekord von 531,2 Stundenkilometern. Die drei Italiener hatten Pech. Dal Molin erzielte eine Stundengeschwindigkeit von 457,452 Klm.; seine Landsleute Leutnant Cadringher und Leutnant Monti machten nur die erste Runde (Monti 484 Klm.). Der englische Leutnant de Arcy Greig errang mit 453,954 Klm. den dritten Platz.

Waghorn hat den Pokal mit Erfolg für England verteidigt. Wenn noch einmal ein englischer Sieg erfolgt, so geht der Pokal endgültig in den Besitz Englands über.

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Das Ende ein"? englischen Kampsliegers. Bei dem bereits ge­meldeten Flugzeugunglück in Iask (Persien), bei dem der Führer, der Mechaniker und ein Fahrgast getötet und zwei Fahrgäste schwer verletzt wurden, hat der englische Kapitän A. C. Wood­bridge den Tod gefunden. Er galt in England als derjenige, der im Juni 1917 den bewährten deutschen Kampfflieger Man­fred v. Richthofen abgeschossen. haben soll. Dies ist aber nicht richtig. In dem damaligen Luftkampf Richthofens gegen einige feindliche Flieger mag Woodbridge derjenige gewesen sein, der Richthofen zum Niedergehen zwang, der eigentliche Abschuß ist aber von der Erde aus durch einen englischen Maschinengewehr­schützen erfolgt. Woodbridge war nach dem Krieg in der bri­tischen Reichsluftfahrtgesellschaft tätig und er führte eines der Verkehrsflugzeuge London—Indien. Sein Flugzeug „Stadt Jeru­salem" geriet bei der Landung am 6. September abends auf dem persischen Flugplatz in Brand. Außer den verunglückten Perso­nen ist das Flugzeug und die ganze Post verbrannt.

Sande! und Verkehr

Berliner Dollarkurs, 9. Sept. 4,1995 G-, 4,2035 B.

Dt. Abl.-Anl. 54.10.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 10.

Berliner Geldmarkt, 9. Sept. Tagesgeld 8—10 v. H., Monats­geld 9—10,5 o. H., Warenwechsel 7,625 v. H.

privakdiskonl: 7,125 v. H. kurz und lang.

Weitere Goldverluske der Bank von England. Die Bank von England mußte weitere 199 264 Pfd. Sterling Barrengold ver­kaufen. Davon gingen 150 000 Pfd. nach Frankreich.

Der deutsch-türkische Handelsvertrag, der am 12. Januar 1927 unterzeichnet und am 3. August von der Türkei gekündigt worden war, tritt am 3. Februar 1930 außer Kraft. Der neue türkische Zolltarif ist bekanntlich bedeutend erhöht worden.

Die Württembergische Wohnungskreditanstalt in Stuttgart er­hielt die Genehmigung zur Ausgabe von 5 Mill. GM. 8proz. Goldhypothekenpfandbriess.

Eine Produktionsstatistik der Bekleidun zsitchnskrle. Demnächst soll laut Konfektionär, zum ersten Mal eine Produktmsstatijtik l:r Bekleidungsindustrie, und zwar für das Jahr 19-8, vorge- uommen werden, lieber die Angelegenheit haben bereits im Sta­tistischen Reichsamt Besprechungen mit den Beriretern der Ver­bände d?r Bekleidunasindustrie und dem Reichswirtschoftsmim-

sterium stattgefunden, und es ist damit zu ttchnen, daß dis FkSM bogen voraussichtlich am 1. Oktober an die Fachinteressenken herausgehen.

Zwei Reparationsaufträge für Südslawlen sind in Hamburg fertig geworden, und zwar bei der Deutschen Werft ein Schwimm­dock von 7000 Tu.men Tragfähigkeit, ferner auf der gleichen Werft ein Tauchertcnder, der bereits abgenommen wurde.

Landesproduktenbörse Stuttgart E. V. Börsenbericht vom 2. Sept. Die schon seit längerer Zeit bestehende Geschäftsunlust auf dem Getreidemarkt hat in abgelaufener Woche angehalten. Dis Schwankungen an den Terminbörsen fanden wenig Beachtung, das Geschäft, hauptsächlich in Inlandsware, beschränkt sich auf Deckung des notwendigen Bedarfs. Wir notieren per 100 Kilogramm, je nach Qualität, Großhandelspreise, waggonweise. Auslandsweizen, ab Manheim 28—31 ab württ. Stationen: Weizen württ.

24.75—25.25, Roggen 20—20.50, Hafer 28.25—19.25, Wiesenheu 8—9, Kleeheu 9.50—10.50, Stroh drahtgepreßt 4—4,75. Mühlen­fabrikate waggonweise Frachtparität Stuttgart: Weizenmehl Spe­zial 0 40.25—40.75, Brotmehl 32.25—32.75, Kleie 10—10,25. — Im Laufe der vergangenen Woche waren die Auslandspreis­ziemlich unverändert, das Angebot in Jnlandsweizen hat etwas nachgelassen.

Bremen, 9. Sept. Baumwolle Middling Universal Standard lvko 21.25.

Märkte

Mannheimer Großviehmarkk, 9. Sept. Zutrieb: 318 Ochsen, 185 Brillen, 261 Kühe, 446 Färsen, 656 Kälber, 32 Schafe, 3240 Schweine, 7 Ziegen, 168 Arbeitspferds, 85 Schlachtpferde. Bezahlt wurden: Ochsen 40—61, Bullen 44—55, Kühe 18—52, Färsen 51 bis. 82, Schafe 54—58, Schweine 70—87, Arbeitspferde 800 bks 1800, Schlachtpferde 40—140. Marktverlauf: Großvieh ruhig, gute Ware gesucht. Kälber lebhaft, ausverkauft. Schweine ruhig, Ueberstand, Schlacht- und Arbeitspferde ruhig.

Viehpreise: Herberkingen Farren 740—1000, Ochsen 450—800, Kühe 450, Jungrinder 200—300. — Hall: Ochsen 940—1150, Kühe 180—560, Jungvieh 160—700

Schweinepreise. Besigheim: Milchschweine 40—55, Läufer 65. — Bopfingen: Läufer 80—95, Saugschweine 42—55. — Crails­heim: Läufer 75—100, Milchschweine 37—55. — Giengen a. Br.: Milchschweine 42—60, Läufer 72—102. — Güglingen: Milch­schweine 32—44, Läufer 70—95. — Hall: Milchschweine 40—56. — Heilbronn: Milchschweine 36—50, Läufer 69—75. — Herberkingen: Ferkel 45—60. — Herrenberg: Milchschweine 47—60, Läufer 72 bis 82. — Marbach: Milchschweine 45—53. — Oehringen: Milch­schweine 40—55. — Rokkrveil: Milchschwüpe 37—54. — Vaihingen a. E.: Milchschweine 33—50. — Balingen: Milchschweine 25—60. Ravensburg: Ferkel 40—60, Läufer 60—80. — kirchheim u. T-: Milchschweine 45—65, Läufer 60—100 .17.

Die Zuchkschweineversteigerung und -Schau in Schwab. Hall findet am Samstag, den 14. September auf dem Haalplatz statt. Die Versteigerung beginnt um 12 Uhr.

Fruchlpreise. Erolzheim: Kernen alt 12.80, neu 11.80, Dinkel ast 8.80, neu 8.50, Weizen alt 12, neu 11, Roggen alt 10, neu 9.10—9.50, Haber alt 9.50, neu 8.25, Gerste neu 9. — Giengen a. Br.: Weizen alt 11.60—12.10, neu 10.80—12.20, Haber 8—8.50, Saatweizen 14, Roggen 9, Gerste 11—11.50, Saatroggen 11. — Tübingen: Weizen 12.50—13, Dinkel 8—9, Gerste 11.50—12, Ha­ber 11.50—12. — Winnenden: Weizen alt 12.80—13.20, neu 11.30—12, Haber alt 10, neu 7.20—7.60, Dinkel alt 9, neu 9—9.20, Roggen neu 9.50—10.70, Gerste neu 10—10.20. — Balingen: Haber 9.50. — Ellwangen: Weizen 12—13.20, Roggen 9.50—13.50, Dinkel 10, Haber 7.50—11.30, Gerste 9.70—10.50. — Ravensburg: Besen alt 9.10—9 25, neu 8—8.75, Weizen alt 12.50—13, neu 9. Roggen 10—10.50. Gerste alt 11.50, neu 9.50, Haber alt 10.90 bis 11.30, neu 7.90—8.50, Saatweizen 13.50, Saatvesen 9.50—10. Reutlingen: Weizen 13.50—14 20, Gerste 10—12. Haber 10.50 bis 12.50. — Urach: Dinkel 10, Roggen 10, Gerste 9.20—11 50. Haber 9.80—10.50. — Ulm: Weizen 10.50—12.50, Dinkel 10, Roggen 9.20—9.50, Gerste 9.50—10.50 ^7.

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Der Vorstand.

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