semerzMgen' Strafbescheid ds« HauptzoRamis UM gerlchk» liech Entscheidung beantragt worden war, wird wahrschein­liche Entscheidung beantragt worden war, wird wahrschem- werden.

Grünbach OA. Geislingen, 24. April. Fabrikbrand. In der Nacht auf Dienstag brach in der Llechfabrik, Zweig­stelle der Firma F. u. K. Fischer-Göppingen, em groyer Brand aus. Die einzelnen Stockwerke sind aus gebrann und zusanimengestürzt; die Maschinen zerstört. Der Sch ist groß.

Gelslingen a. St.. 24. April. Von eikem Motors radfahrer tödlich überrannt. Die Kaufmann Henseler wurde, als sie nnt einem und dem Kinderwagen aus einem Spaziergang - einem jugendlichen Motorradfahrer angefah schwer verletzt, daß sie im Krankenhaus starb. Wurde

tende Fräulein erlitt einen Nervenschock; das Kmd wurde aus dem Wagen geschleudert ° ne Schaden gu nchmem Bei dem Motorradfahrer handelt es stch um emen e wa

u br,n?-n: L. °° 8 -n A-K-?g,

hat der Bursche anscheinend irgendwo Benzin gefaßt und eine Fahrt unternommen, trotzdem er des Fahrens nicht reckt kund a und nicht im Besitz eines Führerscheins war. Die beiden Damen Angen ganz aus der rechten Seite und trotzdem fuhr der Motorradfahrer gegen sie an.

Von der bayerischen Grenze. 24. April. Schwerer Auto Unfall. E.n Mietwagen, der sechs Personen von Kempten nach Mindelheim fuhr, verunglückte bei Wolferts­schwend« dadurch, daß kurz nach der Bahnübeksahrt bei der Staatskiesgrube der Chauffeur die Herrschaft über den Wagen verlor, so daß er zwei Straßenbäume überrannte, sie entwurzelte und dann in den Straßengraben stürzte. Sämtliche Insassen wurden verletzt. Das Auto war voll­ständig zertrümmert. Der Wagen wurde von einem 17jährigen Burschen gesteuert.

Neuschnee im Allgäu. In den Bergen und im flachen Land des bayerischen Allgäus hat es stark geschneit. Der Neuschnee liegt stellenweise bei 0 Grad 20 bis 30 Zenti­meter hoch.

Lindau. 24. April. Tödlich überfahren. Nachts wurde in der Lampertsweiler Gemeinde Weihenberg un­weit Lindau der 31 I. a. Bahnarbeiter Anton Ri eger von Augsburg von einem Auto überfahren und blieb tot auf der Strecke liegen. Rieger, der sich von der Arbeitsstelle entfernt und in verschiedenen Wirtschaften gezecht hatte, ist dar Opfer seiner Trunksucht geworden.

Ramm der Parzellen sprach Gemeinderat Schanz- Sprollenmühle und pries in anerkennenden Worten sein erfolgreiches Wirken zum Wohl für die Parzelle Nonnen- miß. Gs sei ihm stets eine große Sorge gewesen, wenn es ihm nicht gelang, die Wünsche der Einwohner durch­zusetzen. Herr Forstmeister Haug überbrachte die letzten Grüße der Stadtgemeinde, der er während den 30 Jahren als Anwalt der Parzelle Nonnenmiß die Treue im Großen und Kleinen gehalten habe. Dankbar anerkennt er, wie der Verstorbene während des Kriegs und in der Nach­kriegszeit für das Wohl seiner Gemeindeglieder eingetreten sei, und daß sein Ableben eine fühlbare Lücke hinterlasse. Möge nun dem allzeit treuen Beamten ein ehrendes An­denken bewahrt werden. Er ruhe im Frieden.

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kleine Nachrichten ans aller Well

Verhandlungen mal Schillings. 3m Auftrag des preuß. Kultusministers hat der Generalintendant der Berliner Staatsoper Verhandlungen mit Max v. Schillings einge­leitet, die Oper als Dirigent wieder zu übernehmen, aus der er wegen Unstimmigkeiten vor längerer Zeit ausgeschieden war. Er wurde eingeladen, zunächst seine Oper .Mona Lisa" zu dirigieren.

Eine Flugpost von 16000 Briefen. Die zweite Flugpost aus Indien brachte Anfang dieser Woche 16 OVO Briefe nach London.

ep. Pfingstwoche in Bad Voll. Immer größer wird der Kreis derer, die im Singen des alten Liedguts einen Weg zur Vertiefung und Verinnerlichung unseres Volkslebens sehen. Auch Heuer wieder werden eine Reihe von Sing- wochen abgehalken. So veranstaltet der Finkensteiner Bund vom 18-25. Mai eine Pfingstsingwoche in Bad Bott, die von Adolf Seifert gleitet wird. Ebenso ist vom 1.8. September unter der gleichen Leitung eine Singwoche in Münsingen vorgesehen. Me Singwochen wollen dazu beitragen, das Singen für die ganze Lebensgestalkung frucht­bar zu machen, im eigenen Haus, im Freundeskreis, im Verein, in Schule und Kirche. Anmeldungen nimmt die Ge­schäftsstelle des Finkensteiner Bunds, Kassel-Wilhelmshöhe, Rosenallee 77, entgegen.

ep. Klaflenkampf und Volksgemeinschaft. Am Sonntag, 28. April, findet derB i e ti g h e i m e r Tag" statt, der eine jährliche Aussprache zwischen evangelischer Kirche und Sozialdemokratie darstellt. Das ThemaKlassenkampf und Volksgemeinschaft" greift diesmal in das innerste Wesen der sozialen und wirtschaftlichen Kämpfe ein und wird viele Besucher aus dem ganzen Land anziehen. Als Bericht- erstatter sind gewonnen Äeichsminister a. D. Sollmann- Berlin, Pastor l). Le Seur aus dem Haus Hainstein bei Eisenach. Die Tagung beginnt morgens mit dem Vormit- tagsgottesdienst um 4410 Uhr, den Dekan Pfäfflin aus Langenblirg hält. Nachmittags 2 Uhr folgen die Verhand- kungen im Gemeindehaus.

lokale».

Wil.dbad, den 25. April 1929.

Deutscher Sprachverein. Die von Professor Steurer für letzten Montag Abend in den Wildbader Hof einbe- rufene Versammlung hatte den Hauptzweck, über eine et­waige Sprachvereins-Ortsgruppengründung für unsere Badestadt zu beschließen. Man kam einstimmig zu dem Ergebnis, hier keine Ortsgruppe ins Leben zu rufen, da­mit sie nicht dem Schicksal der Mehrzahl anderer verfalle. Aber man war auch eines Sinnes in der Auffassung, daß hier und im weiteren Verlauf im ganzen Enztal je eher je bester entschieden für die edle ^deutsche Muttersprache gearbeitet werden müsse. Sie hat unendlich weitergehende Bedeutung, wie die Mehrzahl auch der Gebildeten annimmt, die sich im übrigen keine Kopfschmerzen um sie macht, sondern sie lediglich als ein Verständigungsmittel benutzt; oft mehr schlecht als recht. Die Pflege der Mutter- spräche ist der allen Völkern weitgehend ausgebaut, die auf sich etwas halten und ihr Ansehen und ihre Würde erkannt haben. In dieser Hinsicht steht es in Deutschland nicht sehr gut. Es muß auch da noch viel geschehen Dem- zufolge wurde u. a. auch beschlossen, in die Kleinarbeit umgehend überzugehen und eine Arbeitsfolge und Arbeit«- wilung vorgenommen. In nächster Zeit tritt die örtlicbe Sprachveremsarbeit mit ihrer äußerst wichtigen Werbung hervor und es werden an dieser Stelle die verehelichen Einwohner einschließlich der Heranwachsenden Jugend, Auch der Schuljugend, schon gebeten, ihre Unterstützung zu ge- währen und zahlreich mitzuardeiten. Auskünfte erteilen bereitwillig Professor Steurer und Dr. Weidner.

Sprollenhaus. Dienstag nachmittag fand hier unter sehr zahlreicher Teilnahme die Beerdigung des Anwalts Gottlieb Ha a g - Nonnenmiß statt. Herr Hauptlehrer Wiedmaier legte im Auftrag des Kriegervereins, dessen Ehrenmitglied der Verstorbene war, einen Kranz am Grabe nieder und würdigte die Verdienste des Entschlafenen um den Kriegerverein. Einer der besten und eifrigsten Käme- / raden sei mit ihm dahingegangen, der jederzeit, wenn es Aalt, seine ganze Kraft für den Verein einsetzte, im j

Sehen ohne Augen. Im Histologischen Institut der medizinischen Fakultät berichtete der Grazer Forscher I. Gartlgruber über eine neue Erklärung des Seh­prozesses im Gehirn. Er brachte rechnerisch und experi­mentell den Beweis, daß das Sehen mit elektrischen Vorgängen im Gehirn untrennbar verknüpft ist, daß eins Lichtempfindung nur auf dem Weg über vita- elektrische Wellen, die im Gehirn selbst erzeugt werden, an das Bewußtsein dringt, und daß schließlich bei jedem Seh­vorgang ein elektrisches Kraftfeld bestimmter Stärke mit entsprechend konstruierten Apparaten nachgewiesen werden kann. Die Wellenlänge der beim Sehprozeß im Gehirn erzeugten Wellen beträgt 12 bis 15 Millimeter, das wirk­same vitaelektrische Kraftfeld eines gesehenen Punktes hat einen Radius von 10 bis 12 Millimeter. Jetzt schon ist es gelungen. Blinden, deren vordere Augenkammer zer­stört, deren Sehnerv aber noch gesund ist, sowie hyste­rischen Blinden das Sehen mit Hilfe der Apparaten zu er­möglichen. Nach dem bis jetzt vorliegenden Beobachtungs- Material sind auch Fälle von hochgradiger Sehschwäche, von Astigmatismus und Farbenblindheit durch Einführung ent­sprechender elektrischer Hilfsfelder im günstigen Sinn zu beeinflussen gewesen, doch liegen noch keine abschließenden Versuchsergebnisse vor. Die Ueberprüfung aller von Gartl­gruber gezeigten Erscheinungen, sowie seiner neuen elek­trischen Lehre des Sehprozesses ist an Wiener Universitäts­instituten im Gang.

Ein Lastauto vom Zug erfaßt. Am Dienstag abend gegen 18 Uhr wurde aus dem mit Schranken versehenen Bahn­übergang zwischen Tettenborn und Osterhagen (Provinz Sachsen) an der Strecke NordheimNordhausen ein mit Papiersäcken beladenes Lastauto eines Kalkwerks von einem Güterzug erfaßt und zertrümmert. Der Kraftwagenführer Senft aus Seesen wurde getötet. Der Schrankenwärter soll versäumt haben, die Schranken rechtzeitig zu schließen.

Explosion. In der Nacht erfolgte in der Brennstoff- Fabrik Gebr. Grimm G. m. b. H. in Eckersmühle (Mittel- franken) eine starke Explosion. Sechs Fabrikräume sind zerstört. Die Ursache scheint eine Entzündung von Mmniniumstaub zu sein. Verletzt wurde niemand. Der Schaden wird auf 50 000 geschätzt.

Unterschlagung. In Hamburg wurde der 39jähr'g» Kaufmann Albert Maier verhaftet, der als Angestellter einer Neuyorker Firma 100 000 Dollar unterschlagen hat.

Heidebrand. Am Montag nachmittag brach in der Haard (Kreis Münster in Wests.) in unmittelbarer Nähe des Zaardheims Feuer aus. Das Flammenmeer verbreitete sich durch das dürre Gras und Gestrüpp schnell auf einer Fläche von etwa 130 Morgen. Die Feuerwehren von Reckling­hausen und Nachbarorten trafen alsbald an der Brand­stätte ein. Gegen 5 Uhr war es gelungen, den Brand, dem etwa 40 Morgen junger Lichen zum Opfer gefallen sind, zu ersticken. Als Brandursache wird fahrlässige Brandstiftung durch einen Jugendlichen angenommen.

Erdbeben in Oberikalien. In Bologna und Umgebung haben sich die Erdstöße am Dienstag fortgesetzt. An vielen Orken ist Schneefall eingetreten.

«seyeimnisvoue Todesfälle aus einem kanadisch' Dampfer. Der auf einer Reise nach Südamerika und Afril befindliche kanadische DampferDuches of Atholl", der a Mittwoch den französischen Hafen Cherbourg anlies, funk von hoher See, daß an Bord drei Fahrgäste, ein Engländ und zwei Amerikaner anHihschlag" gestorben seien Ra iNnN-"» Meldung sind 10 Reisende unter unerklärlich!

Horben. Der Dampfer erbat sich die Unke NUstLM^ Burger Arzt

Me^i-ün ln Frankreich. Die Akademie st

Bockeniall in ? chuede in Kenntnis gesetzt, daß e ^ne aus^Boniknn ^ ^gestellt worden ist. Es soll sich u sellle sind weisende handeln. In Ma

° Reisenden ebenfalls Pocken festgestel

Unterschlagungen bei einer französischen Bank. Der

Direktor und zwei Angestellte einer Zweigstelle der Societe generale de credit industriel et commercial in Paris sind wegen Unterschlagung von 10 Millionen Franken (1,65 Millionen Mk.) Kundengeldern, die sie zu eigenen Speku­lationen an der Börse benutzten, verhaftet worden.

Polnische Studenten. In Lemberg kam es in einem Gasthaus zu einem Kampf zwischen zwei Skudenkenver- bindungen. Sie gingen mit Rapieren und Säbeln aufeinan­der los, auch Revolverschüsse wurden gewechselt. 36 Studen­ten wurden verwundet, davon 17 schwer. Der Gastsaal wurde völlig verwüstet. Die Universitätsbehörden haben eine Un­tersuchung eingeleitet.

Eisenbahnunglück in Sibirien. Bei einem Eisenbahn­unglück auf der Strecke IrkutskTschita wurden 6 Per­sonen getötet und 9 schwer verletzt. Infolge der in dieser Gegend häufigen lokalen Erdbeben sollen Erdmassen von der Böschung auf die Schienen gestürzt sein.

Schifssuntergang 89 Menschen ertrunken. In der

Nähe von Kap Jerimo (im Südden der japanischen Insel Hokkaido) ist der japanische DampferToyokuni Maru" im Schneesturm auf einen Felsen gelaufen und sofort gesunken. Von den 209 Fahrgästen, meist Fischer, die nach Kamt­schatka sich begeben wollten, konnten nur 120 gerettet wer­den.

Zum Ausstieg desGraf Zeppelin"

Friedrichshofen. 24. April. Die Mannschaften des Schiffs waren für 12 Uhr in die große Halle bestellt und um 12.30 Uhr trafen auch die Fahrgäste dort ein, mit Ausnahme des- Grafen Soden-Frauenhofen vom Zeppelinkonzern, der un­vorsichtigerweise nach Ulm gefahren war und von dort nicht mehr rechtzeitig zurückkam. Erst kurz nach dem Abflug des Schiffes traf er wieder in Friedrichshafen ein. Um 1.26 Uhr ertönte das Kommando Luftschiff marsch. Mitgeführt wur­den für etwa 90 Stunden Betriebsstoff und die in Sevilla zum Abwurf gelangende Post, die in 3 großen Säcken untergebracht ist. Die Strecke, die während der Fahrt be­wältigt werden dürfte, beträgt etwa 6000 Kilometer. Die Rückkehr wird im Lauf des Freitag erwartet.

Die Fahrt nahm folgenden Verlauf:

Nachdem Basel und die französische Grenze überflogen waren, zeigte sich um 4.50 Uhr das Luftschiff über Chalons für Saone, 6.20 Uhr über der Industriestadt Montlncon, etwa dem Mittelpunkt Frankreichs, 9 Uhr über Bordeaux. Eine halbe Stunde später wurde die Meeresküste bei Hellem Mondschein erreicht. 10.55 Uhr wurde Bilbao gesichtet, um 3 Uhr früh wurde La Coruna erreicht; das Wetter hatte sich nach inzwischen eingetretenen Regenschauern wieder auf­gehellt. Der portugiesischen Küste entlang ging die Fahrt weiter, westlich Oporto vorbei auf Lissabon zu, das am Mittwoch vormittag 10.30 Uhr überflogen wurde. Es war eine große Ueberraschung und Freude, denn in Lissabon hatte man bis jetzt noch kein Luftschiff gesehen. Vier Militärflugzeuge waren demGraf Zeppelin" entgegen- -eflogen und begleiteten ihm beim Flug über die Stadt.

Sendefolge der Südd. Rundfunk A.-G. Stuttgart

Freitag, Li. April;

10.30: Schallplattenkonzert. 11.00: Nachrichtendienst. 12.00: Wetterbericht. 12.15: Schallplattenkonzert. IL55: Nauener Zeitzeichen, Schallplattenkonzert. 13.15: Nachrichtendienst, Wetterbericht. 18.15: Nachmittagskonzert. 18.00: Konzert der Funkreklamc. 18.30: Vortrag: Theodor Billroth (100. Geburts­tag). Ig.OO: Englischer Sprachunterricht. 19.30: Vortrag: Rückblick auf das Wetter der Woche. 19.50: Zeitangabe, Wetterbericht. 20.00: Kammermusik für Blasinstrumente. 21.00:Frau Mimt", Lustspiel. 21.50: Unterhaltungs­konzert. Anschließend: Nachrichtendienst, Echachfunk.

Spork

Lehrerkur» an der Segelflugschule Wangen i. 21. Das württ. Kultministerium veranstaltete in den Tagen vom 2. b' 20. April 1929 an der Gleit- und Segelflugschule Wangen einen Gleitslug- kurs für Lehrer an Volksschulen und Höheren Schulen. Von den 160 Bewerbern waren 10 Lehrer zu diesem Kurs zugelassen. Un­ter Leitung der Fluglehrer Blessing und Dipl.-Jng. Wolf Hirth haben sämtliche Kursteilnehmer die vorgeschriebene Prü­fung einwandfrei bestanden und sich damit den Gleitfliegeraus­weis A erworben. Ein Teilnehmer konnte sogar den B-Schein erlangen. Außer den beteiligten Lehrern haben noch weitere Schü­ler aus den verschiedensten Teilen des Reichs an diesem Kurs teilgenommen.

Flug EnglandIndien. Zwei britische Militärflieger sind am Mittwoch vormittag 10.30 Uhr mit einem Riesenflugzeug, da» 1000 Gallonen (4543 Liter) Brennstoff geladen hat, vom Flug­platz Cranwell zu einem Flug nach Indien gestartet, um den Weltstreckenrekord zu brechen.

Handel und Verkehr

Der Schiedsspruch im Ruhrlohnslreil Lohnerhöhung au« zweiter Hand

Der Schiedsspruch im Lohnstreit des Ruhrbergbaus vom 22. April, der den Bergarbeitern eine Lohnerhöhung von 5 v H. zu- jpncht, erregt Aufsehen durch den Vorschlag, die Lohn- erhöhung unmittelbar aus St e u e r e rtr ä g en, also von den Steuerzahlern aufbringen zu lass«. Das sogenannte Brüning-Gesetz schreibt in 8 1 vor, daß der Ueberschuß aus der Reichslohnsteuer, sofern er zwischen den Jahren 1929 und 1934 den Betrag von 1390 Millionen übersteigt, zur Erleichterung der Lasten der Reichsknappschaft verwendet wer­den soll. Ein solcher Ueberschuß ist in diesem Jahr verfügbar. Demnach fliehen der Reichsknappjchaft 75 Millionen Mark aus Lohnsteuermitteln zu, davon 40,3. Millionen der Ruhrknopp,'chast, und zwar zu zwei Dritteln den Bergarbeitern, zu einem Drittel den Unternehmern. Die Absicht des Schiedsspruchs ist nun, daß diese Erleichterung nicht als Herabsetzung der knappschaftlichen Beiträge, also der sozialen Lasten, sondern als Lohn- erhöhung zum Ausdruck kommt, wobei der Anteil der Unter­nehmer ebenfalls den Bergarbeitern zugeschlagen wird. Um­gerechnet auf die im Ruhrbergbau bezahlte Lohnsumme macht das Drittel des Arbeitgeberanteils 0,65 v. H. aus. Die Belastung durch den Schiedsspruch ist also für den Ruhrbergbau verhältnis­mäßig gering. Daher haben die Arbeitgeber für dies« Entschei­dung gestimmt. Gegen die Lösung werden grundsätzliche Bedenken erhoben, weil auch andere Industriezweige das neue Verfahren für sich beanspruchen würden und die Ausdehnung nicht zu überblicken sei. Der Gedanke des Schiedsspruchs scheint aber >m Reichsarbettsmimsterium starken Boden zu haben, wenn er nicht von ihm ausgegangen ist. Mit einer Derbindlichkeitserklärung ist daher zu rechnen, damit der Arbeitsfriede im Ruhrbergbau er­halten bleibt.

Berliner vollarkur-, 24. April. 4.21SS G., 4.2215 B.

Dt. Abl.-Anl. 52.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 11.

Berliner Geldmarkt, 24. April. Tagesgeld 46 v. H., Monats­geld 7,58,5 v. H., Warenwechsel 6,625 v. H.

privatdiskoni: 6,s v. H. kurz und lMil.