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Wildbad, den 24. April 1S29.
Das Spezialhaus für Herrenartikel H. Aberle schreibt ein Reklame-Preisrätsel aus. Wir bitten unsere Leser sich recht rege daran beteiligen zu wollen. Jeder Gewinner erhält einen Herrenkragen je nach Wahl gratis. Der Firma Aberle wird es eine Freude sein, den Preis recht vielen Interessenten überreichen zu dürfen. (Siehe gestriges Inserat.) _
Sitzung -es Semein-erats am 2Z. April lyry.
Anwesend: Vorsitzender und 13 Mitglieder.
Kath. Ortsschulrat. Die Wahlperiode der Mitglieder des Ortsschulrats der hiesigen kath. Volksschule ist auf 31. März 1929 obgelaufen. Bei der mittelst Zuruf vorgenommenen Wahl werden auf die Dauer von drei Jahren — 1. April 1929/31. März 1932 — die seitherigen Mitglieder Joseph Weber, Oberkassenoorsteher, und Josef Mayer, Kaufmann hier, wieder gewählt.
Realschule. Zufolge Erlasses der Ministerialabteilung für die höheren Schulen vom 12. April 1929 wird die bisherige private Klasse VI der hiesigen Realschule mit Wirkung vom 1. April 1929 an in die Verwaltung des Staates übernommen, infolgedessen die Staatskasse künftig 40°/« an dem persönlichen Aufwand der Lehrstelle trägt. Die Uebernahme der Klasse VI auf den Staat gilt nur insolange, als sie sich als lebensfähig'erweist. Der Ge- mrinderat erklärt sich mit der Ueberführung der Klasse Vl in die Unterhaltung des Staats einverstanden.
Schützenoerein. Dem Schützenverein, der am 4. und 5. Mai die Einweihung seines neu erbauten Schützenhauses feiert, werden zu einem Stadtehrenpreis 100 Mark aus der Stadtkasse bewilligt.
Gratifikation. Dem Maschinenmeister Walter, der zur weiteren Sicherheit der Bergbahn eine Bremsvorrichtung am großen Seilrad erfand und konstruierte, durch die eine sehr gute Verstärkung der Sicherungsvorrichtung der Bergbahn erreicht ist, wird in Anerkennung dieser außerordentlichen Leistung eine Gratifikation von 100 Mark aus der Bergbahnkasse bewilligt.
Elektrizitätswerk. Der mit dem Gemeindeverband Elektrizitätswerk Teinach-Station in Station-Teinach abgeschlossene Stromlieferungsvertrag wurde am 21. März 1929 von dessen Verwaltungsrat genehmigt. Die technische
Beratungsstelle des Landesgewerbeamts m Stuttgart, vertreten durch Herrn Oberingenieur Donaubauer daselbst, legt in heutiger Sitzung die von ihr eingeholten Angebote über die Lieferung der Schalt-, Umformer- und Transformatorenanlage vor. Sie schlägt vor, die Lieferung derselben, bestehend in 5 Glasgleichrichter samt Transformatoren, Hochspannungseinrichtung, Schalttafel, Meßapva- raten, der Firma Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft in Berlin, Zweigstelle Karlsruhe, um ihr Angebot im Gesamtpreis von 55 800 Mark einschl. Montage und hälftiger Fracht zu übertragen. Der Gemeinderat beschließt mit allen gegen 2 Stimmen, die Lieferung der Fa. Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft in Berlin um ihr Angebot zu übertragen. Die Kosten der Anlage, wozu noch die Kosten der Fundamentierung und des Einbaus der Meßzellen mit 6200 Mark kommen, werden durch ein zu 7°/o verzinsliches Darlehen von 6200 Mark bei dem Gemeindeverband Elektrizitätswerk Teinach ausgenommen.
Kehrichtabfuhr. Der mit Güterbeförderer Ritz bis 31. März 1931 abgeschloffene Kehrichtabfuhrakkord wird infolge Erweiterung des Abfuhrbezirks und inzwischen einqetretener Teuerung von jährlich 5800 Mk. auf jährlich 6600 Mk. erhöht und die Dauer des Akkords bis 31. März 1934 verlängert.
Frauenarbeitsschule. Da mit Beginn des neuen Schuljahrs eine Lehrerin für Wäschenähen entbehrlich ist, wird die Hilfslehrerin Goller mit Wirkung vom 16. April 1929 bis auf weiteres anderwärts verwendet.
Tagungen. Am 26. Mai kommt die Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Städtischen Nachrichten- und Presseämter Deutschlands hierher. Dom 24. bis 27 Mai tagt hier der Schreinermeisteroerband für Württemberg und Hohenzollern. Am 15. und 16. Juni hält der Landesverband der Deutschen Presse in Wildbad seine Tagung. Die für deren Empfang geplanten Veranstaltungen werden vom Gemeinderat gutgeheißen und die »rforderlichen Mittel hiezu bewilligt. _
W ernstes Mahnumt an die Sänger des Liederkranzes.
Was schon oft von unserem Dirigenten und Vorstand angedeutet wurde: „Mehr Chorgeist, mehr Interesse an unserem idealen Ziel" ist es, was mich heute veranlaßt, diese Worte an die Sänger zu richten. Muß es denn wirklich notwendig sein, daß diese Mahnworte von Seiten Ihres Vorstandes und vor allen Dingen von Seiten Ihres Chormeisters immer und immer wieder erklingen. Sollte
man nicht annehmen, daß Sie selbst al» Männer wissen, welche Verpflichtungen Sie übernommen haben, als Sie sich ehedem als aktives Mitglied des Wildbader Liederkranzes einschreiben ließen? Müßt Ihr Säumigen denn immer wieder daran erinnert werden, daß Ihr Montags und Mittwochs abends in den Proben erwartet werdet? Ist es nicht eine grobe Unhöflichkeit Euren Sangesbrüdern gegenüber, die ihre Mitgliedschaft ernst nehmen? Sie, die regelmäßig in den Proben anwesend sind, müssen wegen Euch, die Ihr so wenig Interesse an unserer guten Sache habt, die begonnenen Chöre immer und immer wieder durchproben, weil es verschiedenen Sängern einfällt, alle paar Wochen einmal den Weg zu uns zu finden. Diese Rücksichtslosigkeit den treuen Sängern und vor allen Dingen unserem eifrigen und tatkräftigen Dirigenten gegenüber, muß unter allen Umständen aufhören. Wer die Proben besucht, weiß, mit welcher Hingabe unser Chormeister sein schweres Amt ausfüllt. Sein Bestreben ist es den Liederkranz künstlerisch auf die höchste Stufe zu bringen. Wir als der einzige Männerchor unserer Vaterstadt sind dazu berufen, jederzeit vor die Oeffentlichkeit treten zu müssen. Ist dies dann möglich, wenn statt 90, sich der Lhormeister im Durchschnitt mit 60 Sängern begnügen muß? Wie stellen Sie sich Ihre Mitwirkung beim schwäbischen Landessängerfest im Juni in Ulm vor, wo es um die Ehre des Vereins und der ganzen Stadt geht? Ich bewunderein der Tat die große Geduld unseres Lhor- meisters. Meine Herren, ich warne Sie dringend, Sie haben es in der Hand, was in der Folge geschieht Und ich mache die Säumigen für die Folgen ihrer Lässigkeit verantwortlich. Wenn unter denen, die gemeint sind sich Sänger befinden, die da glauben, die Proben nicht besuchen zu können oder gar nicht besuchen zu müssen, so können wir doch wenigstens erwarten, daß sie uns entsprechend reinen Wein einschenken, dann müssen wir uns eben von den regelmäßigen Probeschwänzern als aktives Mitglied trennen. Fassen Sie diese Worte richtig aus, es muß Ernst gemacht werden, das sind wir unserm Lhormeister und unfern treuen Sängern unter allen Umständen schuldig. Die, die gemeint sind werden es wissen und wir erwarten von denen, die kein Interesse an unserem Chor haben, eine Erklärung. Wollen Sie aber weiter mit uns die edle Kunst pflegen, dann kommen Sie pünktlich in unsere Proben. Es ist bedauerlich, daß in so scharfem und ernstem Ton dieses Kapitel berührt werden muß. Ein Sänger.
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Höfen.
Zwangsversteigerung.
Am Freitag den 26. April, 10.30 Uhr vormittags, werden öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert: 2 goldene Uhren, 1 goldene Nadel, 2 goldene Broschen, 1 silberne Brosche, 3 Armbänder, 2 goldene Anhänger, 1 Schreibtisch, 1 Vertiko,
2 Bücherschränke, 3 Sofas, 4 Spiegel, 6 Oel- gemälde, 6 Bilder, 4 Bodenteppiche, 1 Klavierstuhl, 1 Spiegelschrank, 4 Kleiderschränke, 1 Hocker,
3 Ziertische, 1 Büfett, 9 Stühle, 5 Kommoden, 3 Polstersessel, 1 Regulator, 3 komplette Betten, 1 Kinderbett, 1 Reitsattel mit Packtaschen, 5 Tische, Gartenstühle, Gartenbank, Mehltrog, Treppenleiter, Handkoffer, Korbflaschen, 2 Nachttische, 1 Waschkommode mit Marmor und Spiegel, 3 elektrische Stehlampen, Fleischklotz und Silberbestecke.
Sämtliche Gegenstände sind gut erhalten.
Zusammenkunft beim Rathaus.
Die Versteigerung findet bestimmt statt.
Finanzamt Neuenbürg:
Vollstreckungsstelle: I.A.: Knüppel.
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Maurermeister.
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Schellfische. Kabeljau. Heilbutt Zauber, Forellen sowie Hahnen Poularde«. Schnepfen, Semsen- braten. «ehbüge und Nehragoui
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Heute abend 8 Uhr
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Heute abend 8 Uhr
Singstunde.
Vollzähliges Erscheinen ist dringend erforderlich. Der Vorstand.
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für hiesige Pension gesucht.
Auskunft erteilt die Tagblatt-Geschäftsstelle.
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