ihre Mährenden Mitglieder zu schleuniger MeNstung für das bedrohte Wild aufgefordert.

Aus Wangen i. A. wird berichtet, daß der Kraftwagen­verkehr größtenteils aufgehört hat.

deutschen MIttelstands. Ser keine berufslosen Haus- töchter mehr ernähren kann, und die schwierigen Erwerbs- Verhältnisse so vieler Männer, die eine gewisse Ehescheu er- wecken.

Lokales.

Wildbad, den 30. Januar 1929.

Sitzung -es Semeinöerats am 2 y. Jan. 1Y2Y.

Anwesend: Vorsitzender und !5 Mitglieder.

Holzverkauf. Bei dem am 22. Januar 1929 statt­gefundene Nadelstammholzoerkauf wurden bei einem Aus­bot von 24135.29 Mark 24183.27 Mark erlöst.

Notstandsarbeiten. Die von der Stadtgememde beschlossenen Notslandsarbeiten: Wasserleitung m der Rohr­miß und Kanalisation der oberen Uhlandstraße wurden vom Präsidenten des Landesardeitsamts rn Stuttgart ge­nehmigt und die Forderung hiezu bewilligt.

Kurplatz Zu dem Rechtsstreit der Stadtgememde wegen Eigentum des Kurplatz fr. Marktplatzes werden ver­schiedene Gemeinderats-Protokollauszüge aus den Jahren 1836 1839 und 1842 verlesen, aus denen klar heroorgebt, daß der Kurplatz Eigentum der Stadtgemeinde seit jeher gewesen ist.

Gasfabrik. Der 7er Ofen der Gasfabrik rst ver- braucht und muß durch einen neuen ersetzt werden. Die Material-Lieferung und der Einbau werden dem Gas- und Wasserleitungsgeschäft Stuttgart um sein Angebot von 2040 Mark übertragen.

Schreinertagung. Von 24.27. Mai findet hier die Tagung des Schreinermeisterverbandes für Würt­temberg und Hohenzollern wit ca. 1000 Teilnehmern statt. Zum Zweck der Vorbereitung dieser Tagung wurde letzter Tage eine Kommission gebildet. Die Stadtgemeinde stellt für Zwecke der Tagung die Turn- und Festhalle zur Verfügung, gewährt freie Fahrt mit der Bergbahn und übernimmt die Kosten der Aufstellung der Ehrenpforten und des Konzerts auf dem Sommerberg, sowie einen Teil der Kosten des Begrüßungsabends im Kurhaus.

Wetterberichte. Dre Besorgung der Wetterwarte, Erstattung der täglichen Berichte an die Landeswetter­warte, Führung der Register usw. wird dem Bergbahn­schaffner Gustav Eitel mit Wirkung vom 1. Februar 1929 übertragen und ihm hiefür von gleichem Zeitpunkt an eine monatliche Belohnung von 15 Mark ausgesetzt. Die telephonische tägliche Uebermittelung der Ergebnisse des Wetterhäuschens der Badoerwallung bei der Wilhelms» brücke und desjenigen der Stadtgememde auf dem Som­merberg an die Landeswetterwarle Stuttgart zwecks Be­kanntgabe in den Tageszeitungen wird von der Badver­waltung besorgt, wogegen die Stadtgemeinde die Telephon- gedühren zur Halste an die Backasse ersetzt.

Sportkommission. Die aus dem Borfitzenden und vier Mitgliedern bestehende Sportkommission »st auf drei Jahre (1. Januar 19^9 vis 1. Januar 1932) neu zu wählen. Mittelst Zurufs werden gewählt: Apotheker Stephan, Haupuehcer Pfau, Kaufmann Kloß, Papierfabrikarveiler Waiöeltch.

Damit war die öffentliche Sitzung beendet, der sich eine Besichtigung der beiden Schulhäuser zwecks Schaffung weiterer Schullokale anschloß.

Linderheilverfahren der Reichsversicho-'ung für Ange­stellte. Wie von der Reichsversicherungsanstalt für Ange­stellte unter dem 5. 1. 1929 mitgeteilt wird, ist die unter« Altersgrenze in Wegfall gekommen, so daß fortan Zuschüsse zum Heilverfahren auch für unter 6 Jahre alte Kinder ge­währt werden, wenn die sonstigen Voraussetzungen erfüllt sind. Weiter hat die Anstalt beschlossen, Zuschüsse für Heil­behandlung, Apparatebeschaffung usw. für krüppelhafte Kin­der von Versicherten einschl. der Waisenrentenempfänger und für Kinder von Ruhegeld«mpfüngern bis zum 16. Le­bensjahre dann zu gewähren, wenn dem Krüppelleiden eine Erkrankung an Tuberkulose oder Rachitis zugrunde liegt.

Meidet auch den falschen Scheins Unter dieser lieber- schrift äußert sich Präsident a. D. Balz imN. T." zur Fastnacht 1929. Er erzählt von einem persönlichen Gespräch mit einem Auslandsvertreter, der sich über das Fastnachts­treiben wunderte und der verpflichtet ist, an seine Regierung neben Berichten über bestimmte Fragen sich auch über seine Wahrnehmungen im allgemeinen zu äußern. Diese Berichte kommen auch an die Pariser Entschädigungskommission und vor den Dawesagenten selbst, der im Geheimen noch von vielen stillen Beobachtern unterrichtet wird. Das Ergebnis dieser Wahrnehmungen sehen wir in dem sachlich ganz un­zutreffenden Bericht des Dawesagenten Parker Gilbert; ja wir fürchten, daß in der Entschädigungskomm Fsion gerade auch schon die Berichte über die letzte Siloesterfeier bemerkt worden sind, von der ja in allen Zeitungen zu lesen war, daß sienoch nie so großartig außerhalb der Familie" begangen worden sei, wie dieses Jahr. Aber ein großer Teil des Vol­kes scheint nur den einen Satz zu kennen:Lasset uns essen und tunken und, wie man heutzutage hinzusetzen muß, tanzen, denn morgen sind wir tot". Wovor wir gerade diesmal mit allem Nachdruck warnen müssen, das ist, daß sich unsere Fastnacht lärmend und scbre'end, protzig und herausfordernd zeigt. Un'er heuriger Fasching steht'unter der scharfen, wenn auch geheimen Kontrolle d-r Entschädi­gungskommission. Es wird heißen wenn die Deutschen zu einem Zeitpunkt, in dem man ibre Schulden auf Jabrze^nte hmein festlegt, so viel Geld zu Vergnügungen übrig haben, so zahlen sie wohl tüchtig.

Die Zahl der erwerbstätigen Frauen ist in den Jahren von 1895 bis 1925 (letzte Volkszählung) von 5,9 auf 11,S Millionen, die der Männer von 13,9 auf 20,5 Millionen ge- stiegen. Weibliche Angestellte und Beamte gibt es heute und zwar in Handel und Verkehr -Ä Industrie und Handwerk 836 532. Verwaltung und freie Berufe 220 806, Gesundheitswesen und Wohlfahrt?- pslege 153 463. Landwirtschaft und sonstige Berufs 35 876.

"2,4 Millionen der Wohnbevölkerung Deutschlands (1925) waren 30,2 Millionen männlich, 32,2 Millionen weib- sich. Dieser Frauenüberschuß ist besonders bemerklich in den Altersklassen der Erwerbsfähigen, d. h. zwischen IS und 65 Jahren. Diese Schicht umfaßt nämlich 20,5 Millionen Man- ner und 22,3 Millionen Frauen. Insgesamt gibt es in Deutschland 4 871 000 Frauen, die das 30. Lebensjahr vollendet, das 40. aber noch nicht überschritten haben; von diesen sind 908 000 unverehelicht. Einer der Hauptgründe für di« weibliche Berufsarbeit ist die Verarmung de»

kleine Nachrichten aus aller well

Brand im Lindauer Rathaus. Im kleinen Sitzungssaal des alten historischen Rathau.es in Lindau brach am Diens­tag morgen Feuer aus, das zunächst den Fußboden in Flam- men setzte, dann aber auch andere Teile des Saals ergriff. Nach zweistündiger Arbeit gelang es, den Brand einzu­dämmen. Der Sitzungssaal ist teilweise ausgebrannt. Bier Gemälde, die im Saal hingen, sowie Altertümer und mehrere historische Gemälde im Vorraum wurden vernichtet. Der Schaden ist ziemlich bedeutend.

Zwei junge Leute in den Tod gegangen. In Schaffhausen sprang der 16jährige Friseurlehrling Karl Murberg in den Rhein, kam aber wieder ans Land, kletterte auf den Bahndamm und ließ sich von einem Güterzug überfahren. Er war sofort tot. In einem Abschiedsbrief hatte er mit­geteilt, daß ihm ein weiterer junger Mann in den Tod fol­gen werde. Kurz darnach erschoß sich in Neukirch der Metzgerbursche Jakob Stromberger mit einer Waffe, die zum Töten von Großvieh benutzt wird. Die Gründe sind nicht bekannt.

Im Sonnenburger Prozeß wurde für den ersten Teil der Strafsache das Urteil am 28. Januar verkündet. Zwei Schutzpolizisten des Kommandos aus Kottbus wurden unter Verwerfung der Berufung der Staatsanwaltschaft gegen das erstinstanzliche Urteil wegen Hehlerei und Begünstigung (bei einem der Angeklagten kam auch Dieb­stahl hinzu) zu 6 Wochen bezw. 3 Monaten Gefäng- nis verurteilt, drei weitere wurden von der Anklage des Diebstahls freigesprochen. Das Gericht ließ die unglaub­lichen Zustände im Zuchthaus von Sonnenburg als Straf­milderung gelten, weil sie sehr verlockend gewesen seien.

Aufforstung des Monte Subiaco. Die italienische Re­gierung hat 3,8 Millionen Lire (etwa 875 000 Mark) für die Aufforstung des abgeholzten, kahlen heiligey Bergs des Franz von Assisi bewilligt. Die Arbeiten sollen durch die faszistische Forstmiliz und die zivile Forstoerwaltung mit größter Beschleunigung ausgeführt werden.

Der Kampf um den Kalender. Seit zwei Jahren ist in Rumänien der sogenannte Gregorianische Kalender ein­geführt und der griechisch-katholische Patriarch in Bukarest hat kürzlich die Weisung erteilt, das heurige Osterfest nach dem neuen Kalender zu feiern (der bisherige griechische oder juliamsche steht bekanntlich um 14 Tage zurück). Da­gegen sträubt sich aber ein sehr großer Teil der Bevölkerung, besonders in dem früher russischen Bessarabien, und der Streit hat schon in vielen Orten zu blutigen Zusammen­stößen gefübrt. Der Patriarch hat zur Schlichtung des Streits die Heilige Synode einberufen, der Metropolit von Bessarabien erklärte aber, dort werde das Osterfest nach altem Stil gefeiert, auch wenn die Synodo anders be­schließen sollte.

Erdolbrand in Rumänien. In Moreni b ach in einem Oelschacht ein Brand aus, der sich rasch ausbreitete und bi? jetzt drei Bohrtürme und eine Reihe von Ölbehältern ver nichtet hat. Der Brand konnte noch nich" erstickt werden.

Schiffszusammenstoß. Der holländische Lloyddampfer Meraukm aus Rotterdam (6674 Tonnen) ist auf der Fahrt von Niederländisch Indien nach Liverpool im Kanal bei Nebel mit einem unbekannten Dampfer zusammengestoßen und begann zu sinken. Er wurde von Schleppdampfern bei Sandgate auf Strand gesetzt.

Erdbeben in Poriugal. T.e Ortschaft Alhos Vedros, 18 Kilometer südlich von Lissabon, wurde am 28. Januar von einem Erdbeben betroffen, dem eine starke unterirdische Explosion vorausging. Menschen sind nicht verunglückt, auch der Schaden an Häusern soll nicht bedeutend sein.

Das Erdbeben in Eumana. Das venezolanische Konsulat in München gibt bekannt, daß nach einer Drahtmeldnng des Außenministeriums bei dem Erdbeben in der Hafenstadt Eumana bis jetzt 60 Tote und 2000 Verwundete zu ver­zeichnen sind.

Dürfen Aerzke sich in Anzeigen anpcejjen? Mer Aerzte in Hamburg hatten in häufigen Zeitungsanzeigen sich dem Publikum empfohlen. Die Hamburger Aerztekammer er­blickte darin eine nach den bisherigen Begriffen der Stan­desehre unzulässige Selbstanpreifung und einen unlauteren Wettbewerb und das Landgericht verurteilte die vier Aerzte auf die Klage der Kammer zu je 50 Mark Geldstrafe. Die Verurteilten legten Berufung ein und der Strafsenat des Hanseatischen Oberlandesgerichts hob das Urteil auf und verwies die Sache zur neuen Verhandlung zurück.

Keine Einigung in der Heilsarmee. Zwischen den strei­tenden Parteien in der Heilsarmee ist keine Verständigung erzielt worden. Es wird daher zu einer neuen gerichtlichen Verhandlung darüber kommen, ob dem Ersuchen des Ge­nerals Bramwell Bookh, es möge dem Hohen Vak der Heilsarmee untersagt werden, ihn abzusetzen, stattgegeben werden soll.

Zehn Schilling für die Teilnahme am Gottesdienst. Ein reicher Engländer in Plymouth, der ein Knabenheim gegründet hatte, versprach jedem Knaben der Stadt, der am letzten Sonntag (27. Januar) zum Gottesdienst im Knabenheim komme, 10 Schilling. Fast 6000 Jungen fanden sich ein, und es mußten drei Gottesdienste abgehakten wer­den. Beim Verlassen des Hauses erhielt jeder Knabe eine Postkarte, auf die er i nm Nnu.en und ' ine Adresse schreiben sollte, mit der A zabe, ob er Kleider, Schuhe oder Bücher haben wolle. Wenn er Ge'd vorzog, mußte er an­geben, für welche Zwecke er es brauche. Auf den Einspruch der Geistlichen in Plymouth gegen dieses Vorgehen ant­wortete der Stifter, er folge nur den Geboten des Zimmer­mannssohns von Nazareth.

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Ein IS-Jähriger kettet v Menschen vor dem Tod dtt

Ertrinkens. In Munningen in Schwaben vergnügten sich Kinder an der Wörnitzbrücke mit Schlittenfahren. Plötz­lich sausten zwei Schlitten mit je drei Kindern über die niedrige Böschung und brachen auf der leicht zugefrorenen Wörnitz ein. Der 18jährige Landwirtssohn Karl Ma­il i n g e r, der dem Spiel der Kinder zugesehen hatte, rettete mit Einsetzen des eigenen Lebens alle sechs Eingebrochenen. Die Rettung gestaltete sich äußerst schwierig, die sich die im Alter von 2 bis 18 Jahren stehenden Verunglück' an­einander anklammerten und dabei immer tiefer sanken. Der mutige Lebensretter wird für seine tapfere Rettungstat di« Rettungsmedaille erhalten.

Der weiße Tod. Der 18 jährige Fritz Höpfer aus Karlsruhe, der zurzeit das LyzeumAlpinum" in Buoz (Graubünden) besuchte, machte mit zwei anderen Schülern einen Schneeschuh-Ausflug. Beim Ueberqueren eines Lawinenhangs stürzte Höpfer in die Schneemossen ab und konnte nur als Leiche geborgen werden.

Selbstmord zweier Bankiers in Berlin. Am Montag hat sich der Bankier Karl Böttcher, Teilhaber der Firma Katz u. Wohlauer in Berlin, erschossen. In einem hinterlassenen Brief erklärt er, er sei von einem anderen Teilhaber namens Dukas zu Börsenspekulationen verlei­tet worden, die mißglückt seien. Der älteste Teilhaber, Katz begab sich nach Vekanntwerden der Nachricht zu Dukas in dessen Wohnung und machte ihm Vorwürfe. Kurz daruf er­schoß sich auch Dukas. Der Vorfall rief an der Börse Auf­regung hervor und die Kurse fielen. Die weitere Unter­suchung wird ergeben, wie hoch die Verluste der Bank und anderer Personen sind.

Dem Bankrott des verkrachten Börsenspekulanten Tott- schalk, der sich bekanntlich in einem Berliner Hotel erhängt hat, ist bereits der Rittergutsbesitzer Knachstedt in Zilly Kreis Halberstadt zum Opfer geworden. Knachstedt halte aus Gefälligkeit Wechsel in hohem Betrag für Gottschalk unterzeichnet, die er nun einlösen sollte. Er hat sich darauf erschossen.

Einsturz. Nach einem Festmahl aus Anloß der Ein­weihung eines Kriegerdenkmals in Turin begaben sich etwa 40 Postbeamte auf den Balkon des Hauses. Dieser stürzte unter der Lest in die Tiefe. Sämtliche 40 Personen wurden mehr oder minder schwer verletzt.

Auszeichnung Bodes. Dem bekannten Forscher de» Kunstgeschichte und Leiter der staatlichen Kunstsammlungen in Berlin, Geheimrat v. Bode, ist der Orden pour le merite für Wissenschaft und Künste verliehen worden.

4 Millionen gekb'ischle Wechsel. In der Untersuchung ge­gen die flüchtigen Berliner Bankiers Lewin und Nappa­port wurden bereits Mechselfäischungen von über vier Millionen Mark festgestellt.

Byrks Cüdpolflua. Von dem amerikanischen Flieger' oberst Byrd traf die Meldung ein. daß er bei einem ausge­dehnten Flug über das König Eduard-Land bisber unbe- kannke Inselgruppen und 14 hohe Berge entdeckt habe.

Wertvoller Münzenfund. In dem mltkelilaliemschen Ha­fen Ancona am Adriatiscken Meer wurden 6468 Gold- und Silbermünzen in 543 verschiedenen Sorten entdeckt und durch Taucher gehoben. Die früheste ist eine ungarische Münze aus der Zeit des Königs Matthias Coovinus (1464 bis 1504). Die meisten stammen aus dom 16. und 17. Iahr- hrnderk. Am stäcksken sind die kaiser icken Dukaten mit den Bildnissen der Kock-r Karl V. bis zu Io^f 1. (15191711) vertreten. Die seltesten ungarische, polnische und vor ollem schwedischen Münzen. Wie die Münzen in das Wasser ge­kommen, ist noch völlig ungeklärt.

Etwas von Bakockl. Der Ernährungsdiktator im Welt­krieg, Oberpräsident a. D. B a t o c k i, ist nicht nur als tüch­tiger Beamter und Landwirt, sondern auch wegen seiner originellen Wesensart und Ausdrucksweise bekannt. So er­klärte er auf der gegenwärtigen Tagung der preußischen Hauptlandwirtschaftskammer in Berlin: Während di« Herren Oberbürgermeister der Großstädte sich zu Halb­göttern entwickelt haben, die nach Lust und Laune der Wirt­schaft ungeheuere Gelder zu unwirtschaftlichen Anlagen entziehen, sei der Landbewohner ein Staatsbürger zweiter Klasse geworden, für den die vielgelobten Vorzüge der Selbstverwaltung keine Geltung haben.

Salutschüsse aus goldenen Kanonen. Aus Baroda wird berichtet: Der Vorabend der Hochzeit des Thronerben oon Baroda, des Enkels des Gaekwar, Raj Kumar Uuoaraj Pratap Sinhab Gaekwar, wurde mit feenhafter Illumi­nation prunkvollem Feuerwerk und einem märchenhaft oompösen Festzug gefeiert. Das Interessanteste an all den Festlichkeiten war aber am nächsten Morgen der Salut aus den goldenen und sibernen Kanonen, der den Beginn der eigentlichen Hochzeit verkündete. Baroda ist der einzige Staat in der Welt, der Kanonen besitzt, die aus reinem Gold und aus lauterstem Silber gegossen sind. Diese Ka­nonen werden nur zur Thronbesteigung eines Herrschers oder zu seiner Hochzeit abgefeuert. In dem Hochzeitszug ritt das Brautpaar in goldenen Sesseln auf einem Prunk­elefanten; der Elefant war über und über m't Schnüren aus Gold bedeckt und trug ein Halsband mit goldenen Schellen. Baroda ist ein britisch-indischer Vasallenstaat mit etwa zwei Millionen Einwohnern.

Eine gestohlene Eisenbahn. Wäbrend des Kriegs und der Besetzung Rumäniens durch deutsche und österreich sche Truppen haben diese Truppen in dem zum Teil noch arg rückständigen Land auch wertvolle Kulturarbeit geleistet durch Anlegung guter Straßen, Bau von Eisenbahnen und Brücken. Verbesserung des Land- und Weinbaus us:w Bei der Verbesserung der Weinberge an den Ost- und Südhöngcn der Karnathen baden besonders auch schwäbische Truppen mitgewirkt. Von diesen Kulturarbeiten ist manche^, wenn auch inzwischen vernachlässigt, erkalten, anderes aber 'st wieder verschwunden. Dazu gebärt eine von den Oester- re'ckern angelegte Kleinbnbn zwischen den Geb'rgsdcnsern Borsa und Jacoben! im Bezirk Marmarosch. Diese Balm war nach dem Krieg oon der rumänischen Militärverwal­tung übernommen worden und der Betrieb ging reckt und schleckt weiter, wenn auch den Lokomotiven und Wagen keinerlei Pflege zuteil wurde. Eines Tages aber hörte die Militäraufsicht auf und nach einiger Zeit waren Loko­motiven und Wagen verschwunden selbst die Schienen wur­den zum Teil entfernt. Da die Bahn aber für die Gegend besonders für die Holzabfuhr aus den riesigen Wäldern von Wichtigkeit ist, wollte die Bevölkerunq wissen, aus welchem Grund die Bahn oufhören mußte. Die liberale Regierung der Gebrüder Bratignu konnte oder wollte keine Auskunft geben, es wurde aber oon der Regierung nicht weiter nach- geforscht. Nur hört man sagen, daß einige einflußreiche Händler in Bukarest die ganz« Bahn gestohlen und da» Material vexlaust haben. _