Mutige Weihnachtsfeier. In einer Bergmannsfamille in Hamborn (Wests.) entstand am heiligen Abend morgens um 4 Uhr ein heftiger Streit. Der Stiefsohn schlug dem Pater eine Flasche auf den Kopf, der Sohn erhielt von einem anderen mehrere Messerstiche. Die Verletzten dürften kaum mit dem Leben davonkommen. Der Täter ist verhaftet.
In Buer - Hassel (Wests.) gab es nach einem Trinkgelage in einer Wirtschaft eine wüste Rauferei, an der sich auch Weiber beteiligten. Fünf Personen wurden schwerverletzt ins Krankenhaus verbracht. Bei einer anderen Schlägerei in Buer-Hassel wurde einem Ehemann mtt dem Messer der Bauch aufgeschlitzt, einem andern das Nasenbein entzwei geschlagen.
Das historische Gasthaus bei Leuthen abgebrannt. Am
Dienstag abend ist das historische Gasthaus in Saara bei Leuthen, welches in der Schlacht bei Leuthen im Jahr 1757 unter Friedrich dem Großen eine große Rolle gespielt hat. völlig niedergebrannt. Das Feuer breitete sich in dem alten, morschen Gebälk mit rasender Geschwindigkeit, so daß nach einer halben Stunde bereits das Treppenhaus brennend zusammenstürzte. Der Gastwirt und drei kinderreiche Familien- darunter eine von 9 Köpfen, konnten nur das nackte Leben retten. Infolge Wassermangels war die Bekämpfung des Brands sehr schwierig. Von dem ganzen Gebäude ist nur die Gaststube mit dem anschließenden historischen Zimmer erhalten geblieben. Von der Breslauer Berufsfeuerwehr, die zu Hilfe gerufen wurde, sind zwei Mann verunglückt. Der eine brach durch die Decke und zog sich außer anderen Verletzungen erhebliche Brandwunden zu, der andere erlitt Kopfverletzungen.
Raubüberfall aus eine Stalionskasse. Am 24. Dezember nachts 11.30 Uhr drang auf dem Haltepunkt Schwallungen der Strecke Eisenach—Meiningen ein maskierter Mann in den Dienstraum ein und verlangte von dem allein anwesenden Beamten unter Bedrohung mit der Schußwaffe die Stationskasse. Der Beamte setzte sich mit einem Beil zur Wehr. Der Unbekannte gab zwei Schüsse ab, die den Beamten aber nicht verletzten. Bei dem Handgemenge entrang der Räuber dem Beamten das Beil und verletzte ihn durch mehrere Stiche. Dann ergriff er mit zwei vor dem Gebäude Schmiere stehenden Personen die Flucht. Die Reichsbahndirektion Erfurt hat 300 Mark Belohnung für Ermittlung des Täters ausgesetzt.
Zwei Schwestern überfahren. Auf dem Heimweg von Lauenburg gingen zwei'17 und 18 Jahre alte Schwestern auf dem Eisenbahngleis, um den Weg abzukürzen. Sie wurden beim Bahnhof Lauenburg vom Danziger Personenzug überfahren und getötet.
Strandung. Der Hamburg - Altonaer Fischdampfer „Oevelgönne , der sich auf der Ausreise nach dem Meißen Meer befand, ist an der norwegischen Küste aufgelaufen und gestrandet. Mehrere Bergungsdampfer versuchen, das Schiff wieder abzuschleppen.
Der Fischdampfer .Berlin", der der Cuxhavener Ostseefischerei AG. gehört, ist seit mehreren Tagen überfällig.
Abgestürzt. Am Weihnachtstag stürzte ein Schifahrer am Sonnblick bei Salzburg in eine Gletscherspalte. Er wurde von Touristen geborgen, erlag aber bald seinen Verletzungen.
Wieder ein Reubau eingestürzt. In Saumur (Frankreich) stürzte ein eben vollendeter Eisenbeton-Schuppen für Geschütze ein, weil die Holzverschalung zu bald entfernt wurde. Nach Ansicht der Sachverständigen braucht der Eisenbeton 21 Tage zur Erhärtung, während in diesem Fall die Verschalung schon nach 17 Tagen entfernt worden sei. Bei dem Einsturz wurden 4 italienische und 3 französische Arbeiter getötet, ein Italiener und 2 Franzosen schwer verletzt.
Eisenbahnunglück. Bei Butoesci stieß am Mittwoch abend der Schnellzug Bukarest—Temesvar mit einem Gegenzug zusammen. Die beiden Lokomotiven und zwei Wagen wurden zertrümmert. Mehrere Personen solle« getötet worden fein.
Der zweite Kassenräuber festgenommen. Der zweite an dem Kassenraub in Eulmbach beteiligte Verbrecher ist nun ebenfalls der Polizei in die Hände gefallen. Am Donnerstag kam ein Fremder in die Streitmühle bei dem Dorf Marktschorgast und bat um eine Erfrischung. Die Bewohner schöpften Verdacht und verständigten heimlich die Polizei. Eine Streife der Bayreuther Landespolizei war bald zur Stelle. Der Räuber wollle sich mit dem Revolver zur Wehr setzen, er kam aber vor den wütenden Angriffen eines Polizeihundes nicht zum Schuß und wurde gestellt. Der Räuber heißt Wilhelm Werner und ist am 4. Februar 1898 in Webelsburg in Westfalen geboren. Er ist bereits wege" Raubes mit 8 Jahren Zuchthaus vorbestraft.
Im Rausch erfroren. Drei jugendliche Arbeiter der Glasfabrik Brockwitz hatten am Heiligabend in Weinböhla gezecht. Der erst 17jährige Arbeiter Max Flögel aus Hinden- burg in Oberschlesien war nicht mehr imstande, allein zu gehen. Seine beiden Kollegen schleppten und trugen ihn eine Zeitlang. Dann aber wurde ihnen der Transport zu schwer, und sie ließen Flögel einfach auf der Straße liegen. Flögel wurde am folgenden Morgen erfroren aufgefunden.
Schisfzusammenstoß. In der Kudenseer Weiche des Nord- Ostsee-Kanals stießen bei starkem Nebel der Hamburger Frachtdampfer „Rheinland" und der Hamburger Motorleichter „Peter" zusammen. Der Leichter sank sofort, der Frachtdampfer mußte schwer beschädigt in Dock gehen. Der Schiffsverkehr im Kanal ist gestört.
Glatteis in Wien. Am Mittwoch nachmittag ging über Wien ein feiner Eisregen nieder. Die Straßen waren bald in glatte Eisspiegel verwandelt. Der Autoverkehr mußte ganz eingestellt werden. Die Wagen der Rettungsgesellschaft waren mehrere Stunden in Bewegung, um Verunglückte zu bergen.
Hokelbrand. Am Christfest brach in der Heizungsanlage des Hotels Högberg in Tidaholm (Schweden) Feuer aus, das das ganze Gebäude in Asche legte. Vom Hotelpersonal sind fünf Frauen und ein Junge verbrannt.
Ebenfalls am Christtag ist in Akron (Ohio) ein großes Hotel ganz ausgebrannt. Sechs Menschen kamen in den Flammen um, viele wurden verletzt.
Die Bibel in den englischen Schulen. Wie aus London gemeldet wird, haben die Schulleiter Englands beschlossen, daß nur den ältesten Jahrgängen der Schüler die Lehre vom Alten Testament übermittelt werden soll. Das Alte Testament soll aber nicht ganz fortfallen, um den Kindern einen Begriff von dem zu geben, was das Testament in seinen Psalmen der Menschheit gegeben hat.
Die Grippe in Amerika. Nach den Anssagen der Beamten des Gesundheitsamts in Washington sind zur Zeit etwa eine Million Menschen in den Bereinigten Staaten an Grippe erkrankt.
Weihnachlsgaben der Hindenburg-Spende. Zu Weihnachten hat die Hindenburg-Spende den Nest der dem Herrn Reichspräsidenten aus Anlaß seines 80. Geburtstages für Kleinrentner usw. zur Verfügung gestellten Mittel ausge- schüktet. Mehr als 1000 verarmten Mittelstandsangehöngen wurden zu Heiligabend durchwegs je 100 Mark überwiesen-
Arbeitgeber als Heiratsvermittler. In der Filzhutfabrik Borsalino bei Alessandria werden 1200 heiratsfähige Mädchen beschäftigt. Hiervon sind in den letzten Jahren nur ungefähr sechzig unter die Haube gekommen. Der gleich Mussolini um die Volksvermehrung besorgte faschistische Präfekt der Provinz hat an dieser Zahl Anstoß genommen und mit dem Inhaber der Firma, Senator Teresio Borsalino, die Mittel und Wege besprochen, die ledigen Arbeiterinnen des Unternehmens an den Mann zu bringen. Abgesehen von einer allgemeinen Propaganda für den Ehestand, soll die Eheschließung erleichert werden. Ferne» werden Heiratsprämien und Ferientage für die Hochzeitsreise gewährt und Kindergärten errichtet.
Die Amerikaspende für die Heidelberger Universität. Mit einer feierlichen Handlung, der Vertreter der badischen Regierung, der Stadtverwaltung und die Professoren und Studentenverbindungen der Universität anwohnten, erfolgte am 17. Dezember die Uebergabe der amerikanischen Stiftung an die Universität Heidelberg. Die Stiftung ist durch den amerikanischen Botschafter in Berlin, Schurmann, der früher in Heidelberg studiert hat, veranlaßt und im vergangenen Sommer, als er zugleich mit Dr. Stresemann in Heidelberg zum Ehrendoktor ernannt wurde, angekündigt worden. Sie beträgt über eine halbe Million Dollar und ist für die Errichtung eines neuen Lehrgebäudes bestimmt. 200 000 Dollar der Spende wurden von John D. Rocke- feller gezeichnet, es befanden sich aber auch kleine Gaben bis zu SO Dollar darunter.
ep. Veralungsmöglichkelk für Auswanderer auch außerhalb der Sprechstunden. Das Deutsche Ausland-Institut macht darauf aufmerksam, daß Auswanderungswillige von außerhalb Stuttgarts, die zur persönlichen Vorstellung vor ein Stuttgarter Konsulat geladen werden, auch außerhalb der eigentlichen Sprechstunden (9.30—11.30 und 2.30—4.30 Uhr) zu den Dienststunden des Deutschen Ausland-Instituts (8—12.30 und 2.30—7 Uhr) zur Beratung in die Auskunftsstellen des Deutschen Ausland-Instituts kommen können. Der Besuch im Deutschen Ausland-Institut ist dringend vor dem Konsulat zu empfehlen, da Unkenntnis der geltenden Bestimmungen schon manchen die Verweigerung des Visums eingebracht hat. Samstag nachmittags und Sonntags ist das Deutsche Ausland-Institut geschlossen.
Ein Denkmal der Kaiserin Maria Theresia. Die Kaiserin Maria Theresia fuhr häufig im Wagen von Wien nach Wiener-Neustadt, um die von ihr dort gegründete Militärakademie zu besuchen Die Gegend um Wiener-Neustadt war ödes, steiniges Heideland. Da kam der Kaiserin der Gedanke, den Versuch zu machen, dem kargen Boden künstlich abzutrotzen, was die Natur nicht freiwillig geben wollte. Sie setzte eine Prämie von 100 Dukaten aus, für den besten Plan, den Boden fruchtbar zu machen. Den Preis verdiente sich der Landphysikus und Doktor der Medizin Furlani von Felsberg in Wiener-Neustadt. Er schlug die Bewässerung des Gebietes durch einen Kanal vor, der von dem 7^ Kilometer nördlich aus dem Gebirge brechenden Piestingbach abzuzweigen wäre. Dieser Kanal wurde im Jahre 1763 durch einige Kompagnien Soldaten hergestellt, und im Bewässerungsgebiet wurden zur Probe fünf Häuser erbaut. Noch war die Not an Land damals nicht groß, und niemand fand sich, den ersten Spatenstich zu tun, so daß die Kaiserin besitzlose tirolische Hochgebirgsbauern als Siedler einsetzte. Da schon der Ertrag der ersten Ernte befriedigend ausfiel, wurde der Bau einer 3000 Klafter (5700 Meter) langen Reihe von Bauernhöfen beiderseits der Straße nach Wiener-Neustadt beschlossen. Da meldeten umliegende Gutsherrschaften Besitzrechte auf das nun fruchtbare Gebiet an. Desgleichen erhoben Mühlen- und Hammerbesitzer am Piestingbach Einspruch gegen die Abzapfung. Wohl hätte die Kaiserin nach damaligem Recht seit Jahrhunderten öde liegendes Gelände an sich ziehen können, um es urbar zu machen, ihr Gerechtigkeitssinn verwies aber die Erledigung der Angelegenheit dem Gericht, und sie bezahlte die Abfindungssummen aus ihrer Privatschatulle. Erst nach Beendigung dieser Prozesse konnte im Jahre 1767 der Bau der Kolonie, die den Namen Theresienfeld erhielt, fortgesetzt werden, deren erste Insassen 30 tirolische Dauerrr- tamilien wurden. Jede von ihnen erhielt 100 Taler zur Einrichtung des Hauswesens und für das erste Halbjahr 12 Gulden Monatszulckuß. Das Saatgut und die Obstbäume wurden aus den Hofdomänen unentgeltlich geliefert. Die für damalig? Zeiten ungewöhnliche Bautätigkeit gab Hunderten von Menscben Arbeit und Verdienst und trug bedeutend zum Wohlstand der umliegenden Ortschaften bei. Theresienfeld aber erblühte Im Laufe der Zeiten zu einer Mustergememde und zu einer der ersten Stätten der österreichischen Obstkultur. Die Einweihung der Kirche im Jahr 1768 wird ms d'e Gründung dieser Kolonie betrachtet. Für das Jahr 1918 hatte die heute so blühende, in prächtiger fruchtbarer Gegend liegende Gemeinde Theresienfeld zum 150jährigen Jubiläum ihres Bestehens die Errichtung eines Denkmals für die Gründerin des Orts, die heute noch dort- besonders verehrt wird, vorgesehen. Krieg und Umsturz verhinderten Sie Ausführung des Planes. Im laufend-»» Jahr aber haben die Thcesienfelder aller Parteien einstimmig beschlossen, das Drnkmal zu setzen. Es wurde am 16. Dezember 1928 feier ich eingeweiht.
Der Stammbaum Hindenburgs. Das „Straubinger Tagblatt" kündigt das Erscheinen eines Buches von Bildhauer Sebastian Osterrieder, München, an, der auf Grund seiner urkundlichen, heraldischen und anthropologischen Forschungen Nachweisen zu können glaubt, daß Reichspräsident von Hindenburg ein Abkömmling des allen Geschlechts der Babonen von Abensberg ist. vster- rieder habe dem Reichspräsidenten das Ergebnis seiner Arbeiten bereits im Auszug überreichen können, der dem Verfasser in einem eigenhändig Unterzeichneten Schreiben dankte. Nach Osterrieder geht das Geschlecht der Babonen zurück auf Babo I., Grafen von Abensberg, einen Sprößling der Grafen von Scheyern, denen auch die Wittelsbacher entstammen. Graf Babo hatte nicht weniger als 32 Söhne, die von Kaiser Heinrich mit Gütern in allen Teilen seines Reiches belehnt and Stammväter eigener Adelsgeschlechter wurden. Stammvater der Hindenburg ist Gebhard von Hindenburg, Urenkel Babos I.
Der Prinz von Wales wird sich, wie Londoner Blätter ierichten, in naher Zeit mit Lady Anne Wellesley, der Enkelin des Herzogs ron Wellington, verloben.
Schweden hak die größten Menschen. Nach den Berechnungen des Professors Hulterantz von der Universität Upsala hat Schweden die größten Menschen in Europa. Er hat die Zeitspanne von 1840 bis 1914 untersucht, indem er die Körpergröße von 21jährigen Männern feststellte und kam zu der Entdeckung, daß seine Landsleute in diesem Alter gegenwärtig durchschnittlich 175 Cm. groß sind, während die Schweden der Steinzeit — auch das hat der gelehrte Herr herauszvfinden gewußt — bloß 165 Ein. maßen. Die Steigerung um 10 Cm. haben die Schweden zum größten Teil in den beiden jüngsten Generationen erreicht, denn nach Hulterantz ist der Schwede von heute um 3 Cm. größer als sein Vater und dieser wieder um 6 Cm. als sein Vater. Zu Beginn der erwähnten Periode war bloß einer von hundert Männern 180 Cm. groß, während sich jetzt nicht weniger als zwanzig so große Männer unter hundert befinden. Das schnelle Anwachsen der Körpergröße des jüngeren Geschlechts führt Hulterantz auf die besseren Lebensverhältnisse und den Sport zurück.
Das englische Gericht kennt keine Gefühlsduselei. Eine aus Frankreich stammende Kontoristin namens Marie Luise Iacquin hatte ihren früheren Chef in London mit dem Revolver bedroht, damit er ihr einen Scheck über 10 000 Pfund (200 000 Mark) ausstells. Das Gericht in London verurteilte die Iacquin wegen Bedrohung und Erpressung zu 12 Monaten Zwangsarbeit. Der Richter sagte ln der Urteilsbegründung zur Angeklagten: „In Frankreich wären Sie vermutlich vom Gericht freigesprochen und mit einem romantischen Glorienschein entlassen worden. Das englische Recht hat mit Revolvern nichts zu schaffen. Wenn Sie den Mann getötet hätten, so wären Sie bei uns unweigerlich gehängt worden."
Zahlen vom größten Verkehrsunkernehmen der Welk.
Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft, das größte Verkehrsunternehmen der Welt, befördert alljährlich 2 Milliarden Reisende, das sind 5,5 Millionen täglich. Nur zirka 36 Proz. dieser Reisenden zahlen den vollen Fahrpreis, die übrigen 64 Proz. genießen Ermäßigungen. Auf den Kopf der Bevölkerung kommen im Fernverkehr jährlich etwa 23 Reisen, oder 642 Kilometer Reiseweg (d. h. ungefähr die Entfernung Berlin—München): noch 1880 kamen auf den Kopf der^ Bevölkerung nur 3,2 Reisen, 1900: 11,2, 1913: 19,8 Reisen. Eine Milliarde Fahrkarten verkauft die Reichsbahn jährlich, d. h. eine Ladung, die 73 Eisenbahnwagen füllen würde. Die Fahrkarten werden in 17 Druckereien auf Vorrat und von 1650 Schalterdruckmaschinen der Fahrkartenausgaben gedruckt. Die tägliche Brutto-Einnihme der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft beträgt 19 Millionen Reichsmark, die jährliche Netto-Einnabme 5,4 Milliarden Mark. Im Jahre 1927 wurden von der Reichsbahn 539 Feriensonderzüge, die durchschnittlich von 700 Reisenden benutzt wurden, eingelegt. Mit diesen Feriensonderzügen sind also fast 370 000 Personen zu ermäßigten Fahrpreisen nach Ferienzielen befördert worden. Im gleichen Jahre wurden 707 Sonntagssonderzüge und Wochenendzüge gefahren. Rund 418 000 Personen fanden durch diese Fahrten den Genuß eines schönen und billigen Wochenendausfluge».
Spork
Byrd erreich! die Eiszone. Wie die .New T»rk Times" meldet, teilte der Eüdpolsorscher Byrd dem amerikanischen Flottenamt mit, daß er die amerikanische Flagge einige hundert Meilen südlicher aufgepflanzt Hobe als je zuvor. Die nächste menschliche Ansied-iung lieg« etwa 2400 Meilen von der Expedi- tion entfernt Er habe die Eiszone erreicht und EisblLcke gesichtet, die höher als Schiffsmasten seien.
Handel und Verkehr
Berliner Dollarkurs, 27. Dez. 4,1935 G., 4-3015 B.
6 o, H. Dt. Reichsanleihe 1927: 87.
Dt. Abl.-Anl. 51.80.
Dt Abl.-Anll ohne Ausl. 14.25.
Berliner Geldmarkt, 27. Dez. Tagesgeld 5.50—7,50 s H. Moiatsge-lü 8.75—9.50 v. H., Warenwechsel 7 v. H.
Privoldiskonk: 0,375 v. H. kurz und lang.
Reichsbankausweis vom 22. Dezember. Rach dem Ausweis der Reichsbank vom 22. Dezember ist die gesamte Kapitalanlage der Dank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten in der verflossenen Dankwoch« um 23.7 Millionen auf 2003,4 Millionen Reichsmark gestiegen. An Reichs banknoten find 50,9 Millionen Reichsmark in den Verkehr abgeflossen, so daß sich 4481,5 Millionen Reichsmark in Umlauf befinden, während der Umlauf an Rentenbankscheinen um 1,3 Millionen auf 514,4 Millionen Reichsmark abgenommen hat. Dementsprechend stellen sich die Bestände der Reichsbank an Rentenbankscheinen ans 22,9 Millionen Reichsmark. Die fremden Gelder haben um 70,5 Millionen auf 490,5 Millionen Reichsmark zugenommen. Die Bestände an Gold und deckungssähizen Devisen ins- gesamt sind um 20,4 Millionen auf 2887,5 Millionen Reichsmark -itgewachsen (Gold 2729,3 Mill., Devisen 158,2 Mill.). Deckung Ser Noten durch Gold allein Oll v. H. (Vorwoche 00,8). durch Gold und deckungsfähig-- Devisen 04,4 o. H. (64,7).
Die Goldsörderung in Südafrika. Zunehmender deutsch-süd- n'rlkan,scher Handel. Nach der amtlichen Feststellung hat di« G o l d- zewinnung in Südafrika nunmehr die erste Milliarde Pfd. Sterling (20,4 Milliarden Mark) überschritten. Von der südafrikanischen Ausfuhr gingen im Jahr 1927 18,5 v. H. nach Deutschland, während di« Einfuhr aus Deutschland nur 5.8 o. H, betrug. Daß dies« Handelsbeziehungen aber nock aus- baujähig sind, zeigen die deutsch-südafrikanischen Han- delsvertragsverhandlungen. die in England mit scheelen Augen angesehen werden. Dort wehrt man sich vor allem gegen die Gleichstellung der Vorzugstarife und -Zölle für England und Deutschland. Tatsächlich ist die Einfuhr aus England nach Südafrika von 56,4 v. H. im Jahr 1922 aus 44,8 o. H. im Jahr 1927 zurückgegongen.
Erdöl in Surinam. In Surinam (Holländisch Guyana. Südamerika) sind verschiedene Stellen gefunden worden, wo der Boden mit Erdöl gesättigt war. Die Regierung läßt Untersuchungen ai stellen, ob das Erdöl in solchen Mengen vorhanden ist, daß di« Anbohrung sich lohnt.
Hervorragende Weinernte kn Frankreich. Di« diesjährige französische Weinernte wird für Frankreich ohne Elsaß und Lothringen auf 57,89 (im Vorjahre 48.90) Millionen Hektoliter geschätzt. Für Ebsah-Lothringen betrug die Ernte 524 572 (320 080) Hektoliter. 3n Algier wurden 13,67 (8,03) Millionen Hektoliter geerntet.
Lohnstrckl im sächsischen Transporkgewerbe. Di« Arbeitnehmer ini sächsischen Transportgewerbe bereiten einen Ausstand für den 2. Januar vor.
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Stuttgarter Börse, 27. Dez. Am ersten Börsentag nach den Feiertagen konnte sich »och kein Geschäft entwickeln Md. di« Tetz-