Ausreden Lhambcrlains

London, 21. Dezember. Im Unterhaus wurde Cham- berlain von mehreren Abgeordneten der Opposition befragt, wie man wohl die Beteiligung eines englischen Dragoner­regiments an den französischen Manövern im be­setzten Gebiet zu deuten habe. Chamberlain klemmte sein Monokel noch fester vors Auge und erwiderte, die eng­lischen Militärbehörden seien froh gewesen, daß sich für das Regiment durch die französische Einladung eine Gelegenheit für eine Manöverübung, die sonst nicht vorhanden gewesen wäre, geboten habe. (Zuruf: Warum dann nur für ein Regiment!) Auf Anfragen über Lugano sagte Ehamber- lain, in Lugano seien keine neuen Verpflichtungen einqsgan- gen worden. Alle drei Mächte wünschen die Räumung. (Zuruf: Das sind nichtssagende Redensarten!)

Die englisch-chinesische Einigung

London. 21. Dez. Der gestern Unterzeichnete englisch chinesische Handelsvertrag erkennt grundsätzlich die völlig- Zollhoheit Chinas an. Gleichzeitig bedeutet dieses Abkom­men die Rechts-Anerkennung der nationalistischen chinesi­schen Regierung. Der britische Gesandte hak bereits sein Beglaubigungsschreiben dem Borsitzenden des SkaakSraks überreicht.

Nach dem Muster des englisch-chinesischen Abkommens haben inzwischen Portugal, Holland, Frankreich und Schweden Handelsverträge mit China abgeschlossen.

Württemberg

Stuttgart, 21. Dez. Der Stuttgarter Sladt- Haushaltplan. Der Uebersicht über die Rechnungs­ergebnisse des städt. Haushalts im Rechnungsjahr 1927 ist zu entnehmen, daß die Einnahmen 121 473 035 -K und die Ausgaben 121 241 190 betragen, so daß mit eine n lleber- schuß von rund 231 865 -4t zu rechnen ist. Die städt. B e - triebe und Unternehmungen ergaben ein Mehr an Einnahmen gegenüber dem Voranschlag um 3 642 971 Mark (bei einem Einnahmestand von 42 947 504 -4t). An Steuern wurden 5 587 933 -4t mehr eingenommen. Die Auslagen für Arbeitsnachweis, Berufsberatung und Er­werbslosenfürsorge, für die im Voranschlag 10 871400 -4t eingesetzt waren, betrug nur 351 844 -4t, eine Folge der Besserung der wirtschaftlichen Lage im Rechnungsjahr 1927.

Der Gemeinderat hatte für 150 Einfachstwohnungen des Baujahrs 1927 1 Million bereitgestellt, unter der Voraus­setzung, daß die Wohnungskreditanstalt 800 000 -4t Dar­lehen dafür bewilligte. Da letztere nur 600 000 -4t bereit­stellte, beschloß der Gemeinderat, die restlichen 200 000 -4t aus Anleihemitteln zu entnehmen. Der Erweiterungs­bau der Schwabschule wurde zur Unterscheidung von der kath. Schwabschule in Bismarckschule umbenannt.

Die höhere Bauschule in Stuttgart wird im Winterhalb­jahr 1928/29 von 333 Schülern besucht. Davon sind 289 Württemberger.

Stuttgart. 21. Dez. Von der Technischen Hoch­schule. Dem Assistenten am Röntgenlaboratorium der Technischen Hochschule Stuttgart Dr.-Jng Ulrich Deh- linger ist die Lehrberechtigung sür angewandte Physik an der Abteilung für allgemeine Wissenschaften der Tech­nischen Hochschule Stuttgart erteilt worden.

Aus dem Parteileben. Die Demokratische Partei Würt­tembergs veranstaltet am Samstag, 5. Januar im großen Saal des Bürgermuseums in Stuttgart ihren Hauptlandes­vertretertag. Die öffentliche Landesoersammlung findet am Sonntag, 6. Jan., im Festsaal der Liederhalle in Stuttgart statt, wobei Geheimrat Äbg. Dr. Bruckmann und Reichs- tagsabg. Dietrich, Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, sprechen werden.

Vom Tage. In der Böblingerstraße fand abends ein Zusammenstoß zwischen einem Personenwagen und einem Motorrad statt. Der 26 Jahre alte Lenker des Motorrades trug bei dem Zusammenprall Kopf- und Beinverletzungen davon und mußte in das Marienhospital ausgenommen werden.

Fahrlässige Tötung. Der 27jährige ledige Kraftwagen- führer Karl Ietter in Backnang hatte am 17. September ds. 3s. den Tod eines auf einem Motorrad fahrenden Brautpaars dadurch verschuldet, daß ec in Backnang mit seinem Lastwagen in der Straßenmitte fuhr, so daß es dem Motorrad, das von einer Nebenstraße einbiegen wollte, nicht möglich war, vorbeizukommen. Bei dem unvermeid­lichen Zusammenstoß wurden die beiden jungen Leute töd­lich verletzt. Dos Große Schöffengericht Stuttgart erkannte gegen Zetter auf eine Gefängnisstrafe von 5 Monaten.

Späte Sühne. Anläßlich eines Felddiebstahls wurde der jetzt 30 Jahre alte ledige Kammacher Karl Mo rasch, der Sohn eines früheren Polizeibeamten von Eßlingen, am 29. Juni 1919 durch den seinerzeit in Rothenberg gegrün­deten Feldschutz zur Rede gestellt. Während zwei der Feld­schutzleute sich mit dem Freund abgaben, wollte ein Maurer Morasch sestnehmen, jedoch zog dieser eine Pistole und gab mehrere Schüsse auf den Maurer ab. Daraufhin ging er flüchtig, trieb sich unter falschem Namen in der Welt herum und wurde in Potsdam wegen räuberischem Diebstahl zu 4 Jahren 6 Monaten Zuchthaus verurteilt. Ein Teil dieser Strafe wurde ihm erlassen, worauf er wieder nach Eßlingen zurückkehrte. Hier wurde er dann fest­genommen und hatte sich vor dem Schwurgericht in Stutt­gart wegen versuchten Mordes zu verantworten. Seine Verurteilung erfolgte jedoch nur wegeii versuchten Tod­schlages, wobei ihm zu der in Potsdam erhaltenen Strafe eins Zusatzstrafe von 8 Monaten Zuchthaus zuerkannt wurde.

Aus dem Lande

Plieningen a. F., 21. Dezember. 8 0. Geburtstag. Gestern konnte in körperlicher und geistiger Frische Wald­schütz a. D. Israel Ebinger seinen 80. Geburtstag be­gehen. 41 Jahre war der Jubilar als Waldschütz in der hiesigen Gemeinde tätig. Den Feldzug von 1870/71 machte der Jubilar bei einem Reiter-Regiment mit.

Ludwigsburg, 21. Dezember. Oberbürgermei st er Schmid schwer erkrankt. Oberbürgermeister Dr. Schmid wurde am Donnerstag abend im Bezirkskranken­haus am Blinddarm operiert. Die Operation ist gut ver­lausen, jedoch ist außerdem noch ein Magengeschwür fest- gestellt worden. Der Zustand Dr. Schmids ist befriedigend.

Sersheim OA. Vaihingen, 21. Dez. Jubiläum. Ge­meindepfleger Jakob Kirn hier konnte diese Woche auf eine 25jährige Tätigkeit im Dienst der hiesigen Gemeinde zurückblicken. Eine besondere Gabe ist es, daß der heute yoch mit 7tz Jahren seinem Amt in ungebrochener körper­

licher und geistiger Frische in vorbildlicher Weise vorstehen kann.

Sulgen, OA. Oberndorf, 21. Dez. Amtsenthebung. Auf Grund von Verfehlungen in und außer dem Amt wurde gegen den Schultheißen Daiber ein Disziplinar­verfahren anhängig gemacht. Das Gericht entschied auf endgültige Enthebung vom Amt des Schultheißen unter Zu­billigung der Pensionsberechtigung.

Ulm. 21. Dezember. Schlachthoferweiterung. Durch den Ankauf der Brandruine des früheren Wagen­hauses (Pionierwerkstätte) mit Hofraum und Verwertung des brach liegenden Geländes zwischen Bastei- und Schlacht­hausstraße konnte das Areal des städt. Schlachthofes um die Hälfte vergrößert weiden. Der Eingang wurde verlegt und ein 65 Meter langer Schuppen für die Häuteoerwertung er­bau!. Die Vo: kühlhalle wulde um das Doppelte vergrößert und ein gesonderter Pferdeschlachtraum eingerichtet; dar­unter befindet sich die neue Pöckelhalle. Etwa 600 Quadrat­meter Hofraum wurde mit Glasdach versehen, um die Metzgerfuhrwerke unter Dach zu haben. Der frühere Kälber- und Schweinestall wurde in einen Schlachtraum und das frühere Militärgebäude in einen geräumigen Schlachtoieh- hos umgewandelt, wo für Klein- und Großvieh Platz ist. Die beiden Schlachträume wurden mit Hochbahnen im Innern und entlang der Außenfront bis zu den Kühlhallen ausgestattet. Das Schweineschlachthaus wurde mit den modernsten Vorrichtungen versehen. Auch ein Raum sür krankes und seuchenverdächtiges Vieh wurde geschaffen.

Asselfingen OA. Ulm, 12. Dez. Verletzte Beter a n. Hier wurde der letzte Altveteran Schreinermeister Heinrich Geyer zu Grab getragen. Vor kurzem vollendete er sein 84. Lebensjahr. Er hat die Kriege von 1866 und 1870/71 mitgemacht.

Heldenheim. 21. Dez. AlteLeute. Vorgestern konnte der Altveteran und Schäfer Johann Maier in Dettingen in guter Gesundheit sein 80. Lebensjahr vollenden: er hütet noch ab und zu die Schafe seines Sohns. In Gerstetten feierten gestern ebenfalls noch rüstig die Straßenwärters- witwe Anna Magdalena Grüner ihren 77. und die Weberswitwe Anna Maier geb. Heinle, ihren 79. Geburts­tag und am Sonntag kann die Witwe Barbara Krön er n Herbrechtingen ihr 80. Lebensjahr vollenden.

vom bayrischen Allgäu, 21. Dezember. Die L a- vinen stürze. Durch das Niedergehen von Lawinen on den sogenannten Schiggerswismähden im Lechral wur­den fast sämtliche Heustädel verschoben oder verschüttet. Der iutoverkehr im Lechtal mußte eingestellt werden.

Neckargartach, OA. Heilbronn, 21. Dez. Die best- rentierende Straßenbahn in Württemberg. Im Rathaus erklärte der Vorsitzende, daß die Straßenbahn Neckargartach zurzeit die bestrentierende Bahn in Württem­berg sei. Im Monat November wurden nahezu 93 000 Per­sonen befördert und 12 107 °4t eingenommen.

Tübingen, 21. Dezember. Von der Universität. Der Privatdozent an der Berliner Universität und Assistent am pflanzenphysiologischen Institut enbenda Dr. Paul Metzner hat einen Ruf als außerordentlicher Professor für angewandte Botanik an die Universität Tübingen als Nachfolger von Prof. Fr. Oehlkers erhalten und zum 1. März 1929 angenommen.

Geislingen a. St., 21. Dez. Die Rötelbadquelle. Die Stadtverwaltung besaßt sich seit einiger Zeit mit der Frage der Wiedererschließung der Rötelbadquelle. Der Besitzer des Rötelbads hatte der Stadt sein Anwesen zum Kauf angeboten. wovon aber zuerst abgesehen wurde. Ein Wünschelrutengänger und ein Geologe haben festgestellt, daß die ursprüngliche Heilquelle noch vorhanden sein müsse und ausgenützt werden könne. Auf Grund dieses Unter­suchungsergebnisses hat der Besitzer auswärtige Kreise zu interessieren versucht, was ihm auch gelungen ist. Eine Jnteressentengruppe ist nach Geislingen gekommen und hat von sich aus die Angelegenheit nach der wissenschaftlichen Seite von Sachverständigen untsriuck'n lasten, dis das Gut­achten bestätigt haben. Doch wird die Quelle weniger als Mineralwasserquelle, sondern für Trinkwasserzwecke in Betracht kommen. Dis Stadtverwaltung und der Gemeinde­rat beschäftigten sich daraus mit der Sache. Das Wasser­werk hat für die Fassung der Rötelbadquelle die Zuleitungen und den Bau eines Pumpwerks 400 000 RM. veranschlagt. In der Bauabteilung wurde dann beschlossen, der Angelegen­heit nachzugehen und zunächst einmal Grabungen auf einige Meter Tiefe vorzunehmen. Alsdann sollen Sachver­ständige zugezogen und weitere Entschlüsse von den Ergeb­nissen der Grabungen abhängig gemocht werden.

Lokales.

Wildbad, den 22. Dezember 1928.

Die Kapelle des Musikvereins samt Zöglingen spielt am heiligen Abend, Montag 6 Uhr, wenn es die Witter- ung erlaubt auf dem Kurplatz einige Weihnachtslieder.

Kaminbrand. Im Hintergebäude des Hotel Klumpp (König-Karlstraße) brach gestern nachmittag ein Kamin- Brand aus, der von der Weckerlinie in kurzer Zeit ge­löscht werden konnte. Die in der Unterstadt verbreitete Alarmnachrichten von einem Gebäudebrand bestätigten sich glücklicherweise nicht.

Der evang. Volksbund ließ ffür Donnerstag abend an die Alten und Einsamen unserer Gemeinde Einladung zu einer Weisnachtsfeier im neuen Gemeindesaal ergehen, der überaus zahlreich Folge geleistet wurde. Die Leiterinnen hatten alle Hände voll zu tun um den Erschienenen ihre Plätze anzuweisen. Unter dem Lichterglanz zweier Weih­nachtsbäume wurde von den Anwesenden das allzeit schöne WeihnachtsliedO du fröhliche, o du seelige, fgnaden- bringende Weihnachtszeit" angestimmt, worauf Frl. Irene Münch die Begrüßungsansprache hielt, die dem Zweck des Abends in beredten Worten Ausdruck verlieh und den Gästen zu dem gebotenen Kaffee und Kuchen zusprach. Frl. Emma Treiber erfreute die Versammelten durch Lieder-Vorträge mit Gittarre-Begleitung, die dankbare Hörer fanden. Herrn Stadtpfarrer Dr. Federlin richtete hierauf herzliche Worte an die Geladenen, dabei die Art der Weihnachtsfeiern, wie sie sein sollen hervorhebend. Frl. P. Kaß dankte namens der Gäste unter Vortrag eines herzlich gehaltenen Gedichtes. Gegen 6 Uhr traf der Kirchenchor Höfen zu der Feier ein, der durch einige Choräle den Abend verschönte. Frl. Kaß ließ es sich nicht nehmen, zur Unterhaltung noch etwas zu tun mit dem Gedicht:

Wer wohl am meisten vom Christkind bekommt". Ge­meinsame Gesänge, begleitet am Harmonium von Herr Oberlehrer a. D. Wörner taten ihr möglichstes, die Alten und Einsamen die Sorgen des Alltags vergessen zu lassen. Vor Beendigung der Feier wurde an die Geladenen sie ein Weihnachtspäckchen überreicht und mit dem Choral Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi" schloß die ein­drucksvolle Feier.

Ehrung. Die staatliche Badverwaltung unter An­wesenheit von Herrn Badkommissar Oberstleutnant von Breuning, Herrn Oberbauinspektor Vogt und Herrn Oberrechnungsrat Wohlwender, nahm heute vormittag 11 Uhr in der Halle des großen Badgebäudes eine Reihe Ehrungen unter dem Baddienstpersonal für langjährige treue Dienste vor. Herrn Oberbauinspektor Vogt wür­digte in anerkennenden Worten die Verdienste der Jubi­lars und sprach ihnen den Dank der Badverwaltung für treue Pflichterfüllung aus. Die Jubilars, die teilweise eine Reihe von Jahren im Staatsdienst der Forstverwal­tung und später im Dienst der Badverwaltung standen, sind folgende:

Mit 40 Jahren Luise Schill

36

Fritz Bechtle

36

Karl Krauß

34

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Karl Eisele, sen. Gottlieb Bechtle

32

32

,,

Karl Weber

30

,,

Gottlob Pfeiffer

30

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Robert Schmid

30

Hermann Treiber

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29

Paul Treiber

25

Wilhelmine Puff

Als Anerkennung überreichte Herr Oberrechnungsrat Wohlwender im Anschluß an die Ehrung den Pionieren der Arbeit je eine Gabe von 100 Mark. Gleich den Herren der Badverwaltung bringen auch wir den in so schlichter Weise Geehrten unseren Glückwunsch dar.

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Staatlicher kanzleidienst an Weihnachten und Neujahr.

Oie staatlichen Kanzleien des Landes bleiben am Montag, 'en 24. Dezember und ebenso am Montag, den 31. Dezember leschlossen.

Weihnachts- und Neujahrsverkehr der Reichsbahn. Zur Bewältigung des stärkeren Verkehrs aus Anlaß der Weih­nachts- und Neujahrsfesttage werden in der Zeit ooin 21. Dezember 1928 bis 3. Januar 1929 nach Bedarf Vor- und Nachzüge zu fahrplanmäßigen Schnell-, Eil- und Per­sonenzügen gefahren. Am Montag, 24., ubd Montag den 31. Dezember 1923 verkehren die Personenzüge wie Werk­tags (Montags). In der Zeit vom 22 Dezember bis 31. Dezember fallen wegen Arbeitsruhe in manchen Fabrik­betrieben eine Anzahl hauptsächlich dem Berufsverkehr dienende Züge aus. Sie werden bekanntgegeben. Auskunft über die Sonderzüge, sowie über den etwaigen Ausfall von Zügen erteilen die Bahnhöfe.

Meine M-r!ch!en aus aller Well

Denkmal für die 13 von den Franzosen ermordeten Kruppschen Anaestellken. Auf dem Essener Ehrenfriedhof wurde am 20. Dezember das von Professor Lederer ge- schaffene Denkmal für die am Karsamslag 1923 den franzö­sischen Kugeln zum Opfer gefallenen Angehörigen der Kruppschen Merke in die Obhut der Stadt Essen über­geben. Herr Krupp v. Bohlen und Halb ach gab in seiner Ansprache einen Rückblick auf die schwere Zeit der Besetzung und bekonke, daß der Tod der 13 mit dazu beigetragen habe daß wir heute wieder auf freiem Bodni stehen.

Der kleistpreis für das Jahr 1928 ist von dem Ver­trauensmann Hans Henny Jahn an die 28jährige Anna Seghers in Berlin für die beiden NovellenAufstand der Fischer von St. Barbara" undGrubetsch" verliehen worden. Ferner hat Jahn den folgenden Autoren eine ehrenvolle Erwähnung" zuerkannt: Peter Martin Lam­pet. Hermann Kesten. Hans Reiser, Boris Silber, Wolfgang Weyrauch, Ernst Gläser, Peter Werder.

Die Seeamlsverhandlung wegen der Havarie des Schul­schiffesPomwern". In der in Brake abgehaltenen Seeamtsverhandlung wegen der Havarie sss deutschen SchulschiffesPommern" stellte nach Vernehmung der zur Verhandlung geladenen Zeugen u id Sachverständigen der Reichskommissar fest, daß die Sckiffssührung eine Schuld an dem Unglück nicht treffe und daß das Verlassen des Schiffs folgerichtig gewesen sei. Die Uebernahme der ganzen Be­satzung auf den SchlepperHeros" stelle eine seemännische Glanzleistung dar, wie sie in der Geschichte der Seefahrt nur selten zu verzeicknen sei. Der Spruch des Seeamts schloß sich den Ausführungen des Reichskommissurs voll­inhaltlich an.

KVn Faschingszug in Duisburg. Die Stadtverwaltung van Duisburg hat bei der Stadtverordnetenversammlung beantragt, für den Rosenmontagsummg wieder die üblichen 3000 Mark zu bewilligen. Die Stadtverordneten haben aber wegen der ungünstigen Zeitlage den Beitrag abaelehnt. Der Faschingsausschuß bat darauf beschlossen, den Umzug diesmal ausfallen zu lassen.

Mussolini fördert den Volkszuwachs. Die Ma länder Telephongestllschaft Stipel hatte kürzlich 30 Telephonistinnen auf Grund der Verträge wegen ihrer Verheiratung gekün­digt. Mussolini, der davon erfuhr, hat die Gesellschaft zur sofortigen Zurücknahme der Kündigungen veranlaßt.

kokainhandel in Mannheim. Die Mannheimer Polizei hat neun Personen verkostet, di-- im geheimen den ver­botenen Handel mit Rauschgiften betrieben. Weitere Ver­haftungen stehen bevor. Die Polizei kam der Bande auf die Spur durch einen Prozeß, in dem kürzlich ein Kokain­händler namens Riotte zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde.

Bei seiner Vernehmung im Bezirksamt in Kulmbach hat Werner neben dem Ueberfall auf die Stationskasse in Ober­haid bei Bamberg auch den Po st raub !n Wem ding zugegeben, ferner über einen ihm zur Last gelegten, schwe­ren Einbruchdiebstahl und über die Straftaten der letzten wei Tage in Kulmbach, Wiersberg und Lichtenfels ein um- affendes Geständnis abgelegt. Werner ist in das Land» gerichtsgefängnis nach Bayreuth übergeführt worden. Er war im Sommer ds. Js.mit Bewährungsfrist" aus dem Zuchthaus freigelassen worden, obgleich er noch einige Jahre hätte absitzen müssen.