aebrachk. Die demokratische Fraktion des Landtags hat gegen den Vorschlag Einspruch erhoben, weil Hickmann in den Bestrebungen der evangelischen Landeskirche stark her- oorgetreten und für den Keudellschen Schulgesetzentwurf eingetreten sei.
Gesprengte Versammlung
Frankfurt a. M., 30. Nov. Eine von der Deutschen Volkspartei einberufene öffentliche Versammlung, in der Reichs- tagsabg. Dr. Crem er-Halle über „Diktatur oder Parlamentarismus?" sprechen sollte, wurde von den in großer Zahl anwesenden Nationalsozialisten gesprengt und mußte geschlossen werden.
Die Verhaftung von Angehörigen des Reichsvermögeusamls
Mainz
Mainz, 30. Nov. Gestern wurden durch die Franzosen Angehörige des Reichsvermögensamts Mainz verhaftet, und zwar der Verwaltungsoberinspektor Kratz, der Hauswart Schilling und die Arbeiter Schmidt, Seegräber und Wacker, denen Verstoß gegen die Ordonnanz 71 zum Vorwurf gemacht wird. Die Untersuchung wird von der französischen Besatzungsstelle geführt.
Bauernunruhen in Schleswig-Holstein
Reumünster. 30. Nov. Unter der Bauernschaft der Provinz Schleswig-Holstein macht sich eine tiefgreifende Gärung gegen den Steuerdruck und die rücksichtslose Beitreibung der Steuern sowie gegen die übermäßige Agrareinfuhr, die Handelsverträge und die Gesetzgebung geltend. Die Erbitterung richtet sich namentlich gegen die Finanzbehörden und die neuen A m t s v o r st e h e r, die jetzt von den Behörden bzw. der preußischen Regierung ernannt werden, während sie früher von den Bauern aus ihren Kreisen und den Gutsbezirken gewählt wurden. Verschiedentlich ist es schon zu Gewalttaten gekommen. In Massenversammlungen wird gegen die „bauernfeindliche Politik" protestiert, und in verschiedenen Versammlungen wurde zur Steuerverweige- rung aufgefordert.
Der Lohnkampf
Severing Schiedsmann
Berlin, 30. Nov. Die gestern angedeutete Absicht des Reichsarbeitsministers Wissell von der unmittelbaren Einschaltung der Reichsregierung in den nordwestdeutfchen Lohnkampf wird nun in folgender Weise durchgeführt. Die Einigungsverhandlungen werden in Berlin geführt. Von seiten der Reichsregierung find mit der Führung der Besprechungen der Reichskanzler Müller, Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius und Reichsarbeitsminister Wissell beauftragt. Die Vertreter der Arbeitgeber, der Gewerkschaften und der Regierungspräsident sind gestern abend bezw. heute früh in Berlin eingetroffen. Heute vormittag wurden beide Parteien getrennt verhört. Es handelte sich zunächst in erster Linie um die Frage, ob die Parteien den von der Reichsregierung in Aussicht genommenen Reichsinnenminister Severing als Schiedsmann anerkennen wollen.
Die Arbeitgeber haben Severing als Schiedsmann unter gewissen Bedingungen angenommen, damit ihnen nicht der Vorwurf gemacht werden könne, als ob sie den Lohnkampf in die Länge ziehen wollten. Außerdem wollen sie nur einer Regelung auf längere F r i st zustimmen. Die Vertreter der Metallarbeiterverbände haben Severing bedingungslos angenommen.
Der Vermittlungsvorschlag Severings spricht den Arbeitnehmern eine Lohnerhöhung zu, die jedoch unter der Höhe derjenigen des Schiedsspruchs bleibt. Der neue Tarif soll etwa ein Jahr in Geltung bleiben.
Sollte eine Einigung herbeigeführt werden, so würden die Betriebe am Montag wieder geöffnet werden. Im andern Fall würden, wie der „Lokalanzeiger" schreibt, die Linksparteien im Reichstag den Antrag auf zwangsweise Oeffnung der Betriebe durch ein Notgesetz ein- bringen.
Die kommunistische „zentrale Kampfleitung" in Essen fordert vom Allg. Deutschen Gewerkschaftsbund den Generalstreik.
In der Fachzeitschrift »Stahl und Eisen" erhebt San- dikus Dr. Schlenker in scharfer Form gegen Dr. Cur. tius den Vorwurf, daß er als Reichswirtfchaftsmmister vollkommen versagt habe.
Deutscher lleichrlaz
Berlin, 30. November.
Die Technische Nothilfe
Reichsinnenminister Severing gab zu, daß er die Kündigung der Angestellten der Technischen Nothilfe vorsorglich verfügt habe, da er die Technische Nothilfe aufheben wolle. Er verwahrte sich gegenüber den Angriffen der Deutschnationalen, die von einem Eingriff in die Rechte des Reichstages oder von einer bewußten Verletzung der Verfassung sprechen. Er sei für die Technische Nothilfe, aber sie könne wirksam nur durch die Gewerkschaften durchgesührt werden. In der Debatte erklärten sich außer den Sozialdemokraten, Kommunisten und Nationalsozialisten alle Parteien für die Beibehaltung der Technischen Nothilfe, da Staat und Wirtschaft noch nicht so befestigt und fest seien, wie es erwünscht wäre.
Schließlich wird der deutschnationale Antrag auf Aufrechterhaltung der Technischen Nothilfe dem Haushaltsausschuß überwiesen, ebenso der kommunistische Antrag auf Aufhebung der Technischen Nothilfe.
Anträge zur Reform des Familienrechks
Ein sozialdemokratischer Antrag will eine Aenderung der Vorschriften der Ehescheidung dahin, daß die Ehescheidung auch bei Zerrüttung der ehelichen Verhältnisse erfolgen könne. Das Gleiche war von den Demokraten beantragt. Sozialdemokraten, Demokraten und Kommunisten verlangen ferner Vorlegung eines Gesetzentwurfes über die Rechtsstellung der Mutter und ihres unehelichen Kinds, weiter einen Gesetzentwurf zur Reform des Familienrechts, die der veränderten staatsbürgerlichen und wirtschaftlichen Stellung der Frau entspreche.
Äbg. Fräulein Pfülf (Soz.): Man müsse den Verhältnissen des praktischen Lebens gesetzgeberisch Rechnung tragen. Wenn man das Ehescheidungsrecht nicht^lockern wolle, dann
werde man einen wertvollen Teil ves Bülts von der Eheschließung fernhalten. (Zuruf rechts: Woher wissen Sie denn das alles? Sie sind doch nicht verheiratet! — Heiterkeit.) Die Rednen'n weist darauf hin, daß ein Achtel aller in Deutschland geborenen Kinder unehelich sei, in Bayern sogar 15,6 Prozent. (Hört, hört.)
Das Haus unterbricht dann die Beratung, um die Abstimmungen über die Mißtrauensankräge gegen den Neichsinnen- minister Severing vorzunebmen.
Der deutschnationale ANßkrauensankrag wurde mit 260 gegen 101 Stimmen bei 42 Stimmenthaltungen, der kommunistische gegen die Kommunisten und Nationalsozialisten abgelehnt.
Abg. Dr. Kahl (D. Vp.) wies als Vorsitzender des Rechtsausschusses darauf hin, daß man einer absoluten Gleichstellung der unehelichen mit den ehelichen Kindern nicht zustimmen könne. Es könne nicht hinweggeleugnet werden, daß es in der Tat eine schuldlose Zerrüttung des ehelichen Verhältnisses gebe. Aus den Tatsachen gehe unwiderleglich hervor, daß hier eine Kluft zwischen dem Leben und dem Recht bestehe. Zweifellos könne man von einer «Ehenot" sprechen. Bei Selbsthilfe durch Schaffung von Ehe- scheidungsgründen im Weg des. Ehebruchs werde das Gerichtsverfahren zur Komödie herabgewürdigt. Trotz aller Einwände könne sich der Reichstag seiner Verpflichtung zu einer Ehescheidungsreform nicht entziehen. Das Dogma von der Unauflösbarkeit der Ehe werde dadurch nicht berührt. Der Redner empfiehlt der Regierung, selbst einen einheitlichen Gesetzentwurf vorzulegen.
Abg. Frau Arendsee (Komm.) wirft den Parteien vor, daß sie die Unterwürfigkeit der Frau aufrechterhalten wollten.
Darauf wurden die Beratungen abgebrochen. Das Haus vertagt die Weiterberatung auf Samstag 1 Uhr, außer dem Antrag auf Abschaffung des zollfreien Gefrierfleischkontingents.
Viirtt. Landtag
Stuttgart, 30. November.
Beamkengeselz
Die heutige Beratung des Landtags über das Beamten- gefetz bewegte sich in ruhigen Bahnen und machte erhebliche Fortschritte. Hervorzuheben ist ein gegen die Stimmen der Bürgerpartei und des Bauernbunds gefaßter Beschluß, wonach die Beamten mit Ausnahme der Mini st er mit dem 6 7. Lebensjahr wie bisher zwangsläufig in den Ruhestand treten. Die Regierung hatte aus Ersparnissen eine solche Bestimmung nicht in den Entwurf hereingenommen, wollte also, dem Beamten die Möglichkeit geben, je nach Leistungsfähigkeit auch länger dem Staat zu dienen. Abg. Körner (BB.) führte gegen die Zwangspensionierung ins Feld, daß man sonst auch bestimmen könnte, daß, wer 67 Jahre alt ist, n i ch t mehr Landtagsabgeordneter sein kann. Es sei für den Staat wertvoll, viele Beamte zu haben, die aus der Fülle ihrer Erfahrungen und Lebensweisheit schöpfen können. Die Abg. Poll ich (Z.), Winker (S.) und Kling (Ehr. V.) betonten indessen, daß man mit der Zwangspensionierung „gute Erfahrungen" gemacht Hobe, und daß die älteren Beamten hohe Vertretungskosten verursachten.
Angenommen wurde ein Ausfchußantrag, wonach Polizei beamte des Außendienstes und Landjäger auch dann in den Ruhestand versetzt werden können, wenn sie das 60. Lebensjahr vollendet haben. Sie sollen nach einer Erklärung des Staatspräsidenten Dr. Bolz nach Möglichkeit im inneren Dienst Verwendung finden. Bezüglich der Hinterbliebenenversorgung wurden komm, und soz. Anträge abgelehnt, wonach auch uneheliche Kinder die Hinterbliebenenversorgung bekommen sollen.
Zum Schutz gegen die sog. „Ehen aus Abbruch" wurde beschlossen, daß, wenn die Witwe mehr als 20 Jahre jünger ist als der Verstorbene, ihre Versorgung für jedes angefangene Jahr des Alterunterschieds über 20 Jahre bis einschl. 30 Jahre um ein Zwanzigstel gekürzt wird. Morgen hofft man den Rest des Gesetzes erledigen zu können.
Württemberg
Skutlgark, 30. November.
Ausdehnung der Selbsthilfe der Lrwerbsbeschränkten. Der Stuttgarter Gemeindsrat hat die Loslösung der Selbsthilfe vom Arbeitsamt und ihre Ausdehnung in neuen größeren Räumen beschlossen. — Die Stuttgarter Handwerker und Gewerbetreibenden hatten kürzlich gegen die Erweiterung der Selbsthilfe durch gesunde Arbeiter Einspruch erhoben, da diese Ausgestaltung auf öffentliche Kosten dem Sinn der Selbsthilfe der Erwerbsbeschränkten widerspreche und unter ihrem Deckmantel die Gewerbetreibenden geschädigt werden.
Der Gemeinderat hat die Unterstützungssätze der Allgemeinen Fürsorge für Männer und Frauen vom 1. Dezember gleichermaßen von 40 bezw. 37 auf 42 Mark monatlich erhöht. Die Sätze für Kleinrentner und Sozialrentner wurden mit sofortiger Wirkung von 52 bzw. 48 auf je 55 Mark für ein Ehepaar oder zwei Personen von gemeinsamem Haushalt von 82 auf 86 Mark erhöht. Die Unterstützungen für weitere Personen des betreffenden Haushalts wurden ebenfalls je um 5 v H. aufgebessert.
Die Hochschulverlegung. Professor Dr. Ing. Bonatz hielt dieser Tage in der Technischen Hochschule vor der Studentenschaft einen Bortrag über die Frage der Hochschulverlegung. Er trat dabei für das Löwentorprojekt ein. Nach diesen neuen Plänen soll der Sportplatz gegen das Gelände des Abstellbahnhofs geschoben werden, so daß die ganze Hochschulanlage ein großes Hufeisen bilden würde, in dessen Mitte der Park unangetastet bleibt. Professor Bonatz führte weiter aus, daß das Ludwigsburger Projekt unbedingt ernst zu nehmen sei. Beim Weißenhofprojekk würde durch das starke Diagonalgefälle des Geländes das Bauen um mindestens 10 Prozent verteuert werden.
Tarifkündigung im Großhandel. Der Unternehmervev- band des Großhandels hat den Angestellten-Berbänden die Kündigung des bestehenden Lohntariss zum 31. Dezember 1928 mitgeteilt. Neue Tarifverhandlungen werden im Dezember stattfinden.
Die arabischen Räume. Neckarstraße 68, ein Lebenswerk orientalisch arabischer Architektur des verst. Fürsten Karl von Urach, Graf von Württemberg, müssen der Kälte weaen '"der Zeit vom 1. Dezember 1928 bis 15. März 1929 'ge- schlossen bleiben. Aber auch während dieser Zeit werden Interessenten, bei vorheriger Anmeldung, die Räume gezeigt werden.
Warenstreik auf dem Großmarkt. Nach einer Mitteilung der Früchtegroßhändleroereinigung Württembergs ist die Beleuchtung des Großmarkts auf dem Dorotheen- und Karlsplatz derart mangelhaft, daß es ganz unmöglich ist, vor Tagesanbruch Geld und Waren zu unterscheiden. Zum Protest gegen den bestehenden Zustand soll morgen ein Warenstreik veranstaltet werden. Die wiederholt beantragte Verlängerung der Verkaufszeit bis ^11 Uhr (statt 10 Uhr) hat das städtische Marktamt beharrlich abgelehnt. Es findet also am 1. Dezember auf dem genannten Platz kein Großmarkt statt.
Vom Tage. In einem Haus der Hofenerstraße !n Cannstatt verübte eine 40 I. a. Frau durch Einatmen von Gas Selbstmord.
Aus dem Lande
Schwaigern, 30. Nov. Spende für die Brandgeschädigten. Verschiedene Heilbronner Ladenfirmen haben wertvolle Spenden in Bekleidungs- und Ausstattungsstücken gesandt und damit große Freude bei den Beschenkten bereitet. Aus den Nachbarorten kamen große Wagen mit Heu und Stroh angefahren, so daß auch das Vieh nicht Not zu leiden braucht.
Großingersheim, 30. Nov. Einbruch in die Post- agentur. In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag durchbohrten Diebe die Tür zum Postzimmer, wurden jedoch vermutlich gestört, da verschiedenes Diebeswerkzerg zerstreut in der Nähe des Hauses vorgefunden wurde. Die Einbrecher entwendeten ein im Hausgang stehendes neues Herrenfahrrad.
Weikersheim, OA. Mergentheim, 80. Nov. 7 0. Geburtstag. Kommerzienrat Andreas Laukuff, der Seniorchef der hiesigen Fabrik Laukuff für Kirchenorgeln und Orgelbestandteile, könnt« heute seinen 70. Geburtstag feiern.
Brach, 30. Nov. Schneeverwehungen. Die Postkraftwagen der Linie Laichingen—Brach konnten gestern infolge starker, oft meterhohen Schneeverwehungen nur mit mehrstündiger Verspätung verkehren. Ein Wagen mußte mit gebrochener Kette bei Zainingen abgeschleppt werden. Ein zweiter Wagen kam mit vierstündiger Verspätung hier an.
Münsingen, 30. Nov. Erdbeben flöße. Mittwoch früh gegen 3.30 Uhr haben Hausbewohner in den Schloß v:esen erdbebenartige Erschütterungen wahrgenommen. Dem Beben, das vienial sehr deutlich wahrgenommen wurde, ging ein gewaltiger Sturm voraus.
Der neue Oberamtssparkassen-Direktor. Gestern vormittag hat im Bezirksratssaal hier eine außerordentliche Amtsversammlung an Stelle des so rasch dahingeschiedenen Oberamtssparkassen-Direktors August Hörner Schultheiß Frey, Auingen, einmütig zum Sparkassendirektor gewählt.
Tübingen, 30. Nov. Zur Gemeinderatswahl. Deutsche Volkspartei, Deutschnationale Partei und Zentrumspartei haben eine Listenverbindung beschlossen. Die Demokratie hat abgelehnt.
Ebingen, 30. Nov. Roheit. Die 48 I. a. Anna Schick wurde von ihrem Stiefsohn derart in den Bauch getreten, daß sie nach Tübingen in die chirurgische Klinik übergeführt und dort sofort einer Operation unterzogen werden mußte. Ihr Zustand ist ernst.
Göppingen» 30. Nov. Ein Schwindler. Vor einigen Tagen wurde hier ein auswärtiger, stark vorbestrafter Sammellistenbetrüger festgenommen und dem hiesigen Amtsgericht zugeführt. Der Mann sammelte bei hiesigen Geschäftsleuten Gelder, die für einen angeblichen Armen- und Krankenverein zur Verteilung von Gaben aus Meibn'äüen bestimmt sein sollten. Die Sammelliste einschließlich der Aufforderung, sowie der Ausweis war vom Täter selbst verfertigt und mit einem fingierten Namen unterzeichnet.
Reresheim, 30. Nov. Der neue Landrat. Der Staatspräsident hat den beim Oberamt Besigheim planmäßigen Regierungsrat Barett- bei der Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung zum Landrat in Neresheim ernannt.
Ietkenhausen, OA. Tetknang, 30. Nov. Eine uralte Kelter. In dem Schuppen des Landwirts Eberle hier om Fußweg nach Berg befindet sich eine sehenswerte uralte eichene Kelter. Das Stuttgarter, Illmer und Friedrichshafener Museum, die wegen des Ankaufs angegangen wurden, mußten wegen Platzmangels absagen. Die Kelter soll nun an einen Holzhändler verkauft werden.
Von der bayrischen Grenze. 30. Nov. Vom Sturm erfaßt und schwer verletzt. Der Gemüsehändler Grober aus Treuchtlingen wurde, als er mit seinem Last? wagen Geflügel zur Ausstellung in Heidenheim bringen wollte, bei Oberhochstadt von einem Sturmwirbel am Verdeck erfaßt und. mit großer Wucht an einen Baum geschleudert. Er wurde zwischen Baum und Wagen eingequelscht und ihm der rechte Arm an der Achselhöhle herausgerisjen. Der Windstoß riß auch den Führersitz und das Verdeck weg.
Vom bayerischen Allgäu, 30. Nov. Vor denSchran- ken des Gerichts. Das Kemptener Schwurgericht verurteilte den 28 I. a. led. Zimmerer Taver Nuber aus Berg bei Heimenkirch wegen 4 Verbrechen des Totschlagversuchs zu 5 Jahren Zuchthaus.
Lokale«.
Wildbad, den 1. Dezember 1828.
Ausblick
Ein abnehmendes, aussichtsloses Leben ohne Ewigkeitshoffnung und Vorfreude des Himmels ist ein Schicksal zum Verzweifeln. Ohne Hoffnung und Glauben kann man den lebendigen Gott nicht haben, aus defsen Händen die Zukunft kommt. Er wartet auf Menschen, die über die Gegenwart hinausfchauen können, die schon in der Gefangenschaft die Lust und Freiheit ahnen, die an die unerfchöpfliche Kraft glauben, die mehr Wege hat, als wir berechnen können.
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Zum Advenlsfest
Advent! — Das bedeutet für Kinder Lichtlein und Borfreude. Einleitung der Weihnachtszeit mit all ihren, geheimen Zauber. Möge diese Freude von recht vielen ausgekostet werden, in der Kinderkirche bei so viel Vorbereitung, in der Kinderstube bei gesteigertem Gehorsam gegen Vater und Mutter, in der Dämmerabendstunde, wo man durch Fenster und Borfenster dem Schneeaewirbel zuschaut mit