Heilbronn, 13. Nov. Krieger-Ehrenmal. Der Gemeinderat wird in Kürze ein Preisausschreiben für das Krieger-Ehrenmal erlassen und zur Platzfrage Stellung nehmen.

Rotkenburg, 13. Nov. Der Reichspräsident als Pake. Reichspräsident von Hindenburg hat sich bereit erklärt, die Ehrenpatenschaft über den am 21. September dieses Jahres als 10. lebendes Kind geborenen 6. Sohn Alfons Gustav des Landwirts Johann Hermann zu über­nehmen.

Bodelshausen, OA. Rokkenburg, 13. Nov. Diaman­tene Hochzeit. Eberhard Gutbrod und Anna .Maria, geb. Fauser, durften am Sonntag in ihrer Woh­nung unter großer Beteiligung von Verwandten, Bekann­ten, Nachbarn und Freunden ihre diamantene Hochzeit feiern. Sie waren am 3. November 1868 getraut worden.

Alm, 13. Nov. Den Lohn verloren. Am Freitag abend verlor ein Arbeiter in der Plahgasse seinen ganzen Wochenlohn in der Lohntüte. Trotz eifriger Nachforschung konnte der Verlierer bis jetzt nicht wieder in den Besitz des Geldes gelangen. Der Mann ist erst kürzlich von schwerer Krankheit genesen und bedarf seinen sauer verdienten Lohn dringend zu seinem und seiner Familie Ankerhalk.

Hausen a. d. F. OA. Geislingen, 12. Nov. Schult­heißenwahl. Bei der gestrigen Schultheißenwahl wur­den von 189 Wahlberechtigten 173 Stimmen abgegeben. Ge­wählt wurde mit 72 Stimmen der Metzger und Viehhändler Karl Herb; die zweitgrößte Stimmenzahl erhielt Wilhelm Buhl mit 67 Stimmen. Drei weitere Kandidaten erhielten nur wenige Stimmen.

Reresheim, 13. Nov. Landwirtschaftliche Win­ter s ch u l e. Wie alle anderen derartigen Schulen hat auch die Landwirtschaftliche Winterschule der Abtei Neresheim ihren Unterricht begonnen, zum viertenmal seit ihrem Be­stehen. 106 Schüler sind eingetreten aus ganz Württemberg und darüber hinaus, 46 in den ersten, 60 in den zweiten Kurs, etwa 50 Schüler mußten wegen Platzmangel abge­wiesen werden. Als wissenschaftlicher Hauptlehrer ist dieses Jahr ein Diplomlandwirt aus Stuttgart angestellt.

Saulgau» 13. Nov. Einbruchsdiebstahl. In der Nacht zum Sonntag stieg ein Dieb in einem hiesigen Gasthof durch ein an der Hinterseite des Gebäudes befindliches Fenster ein und erbrach in der Schenke den Speiseschrank, dem er 800 Zigaretten und zehn Mark Wechselgeld entnahm. Aus einer Branntweinflasche füllte er sich eine Limonade­flasche voll. Dann ließ er aus der Küche verschiedene Wurst­sorten mitgehen. Auf dem gleichen Weg, wie er gekommen war, verließ er das Haus. Als Täter wurde ein bei einem hiesigen Schuhmachermeister arbeitender 22jähriger Geselle aus dem Oberamt Biberach ermittelt und dem hiesigen Amts­gericht zugeführt. Der größte Teil der Diebesbeute wurde bei ihm noch vorgefunden.

Friedrichshofen, 13. Nov. Ein treuer Diener seiner Herren. Unter überaus großer Beteiligung aus allen Kreisen der Bevölkerung fand am Sonntag die Beerdigung des herzoglichen Leibjägers Albert Stähle auf dem hiesigen Friedhof statt. 36 Jahre war der Ver­storbene, der als Förster aus österreichifchen Diensten an den württembergischen Hof kam, Leibjäger und treuer Die­ner seiner Herren.

Eine Rekordreise. George M. Crouse, der mit derAquitania" nach Neuyork zurückgekehrt ist, nachdem er die Reise nach Europa an Bord desGraf Zeppelin" gemacht hatte, erhebt Anspruch darauf, die Reise nach Europa und zurück in der bisher kürzesten Zeit, nämlich in elf Tagen, 12 Stunden und 42 Minuten zurückgelegt zu haben.

Vom bayerischen Allgäu, 13. Nov. TödlicherSturz mit dem Rad. Der 14jährige Sohn des Oberpostschaff­ners Johann Wechs in Hindelang kam mit seinem Fahr­rad so unglücklich zum Stürzen, daß er sich einen doppelten Sihädelbruch zuzog. Er wurde ins Krankenhaus Kempten übergeführt, wo er bald darauf seinen schweren Verletzungen erlag.

Hechingen, 13. Nov. Schneetreiben. Als Vorbote des Winters zeigte sich am Vormittag des Sonntags Schneetreiben.

Eine praktische Erfindung für den Wintersport. Ein Konstanzer Skiläufer, H. P o r t e r k i r ch n e r, hat eine Er­findung gemacht, die es ermöglicht, aus jedem beliebigen Paar Ski einen Schlitten oder eine Tragbahre herzustellen. Die Vorrichtung ist zerlegbar und von geringem Gewicht und kann leicht im Rucksack mitgenommen werden. Die Er­findung, die patentiert wurde, ist bereits praktisch erprobt und hat die Anerkennung von großen alpinen Vereinen und Rettungsausschüssen gefunden.

Lokales.

Wildbad, den 14. November 1928.

Vor dem Wintersport. Auf den Höhen der deutschen Gebirge breitet sich bereits die weiße Schneedecke aus und zieht immer tiefer ins Tal. Auch über die deutschen Ebenen weht bereits eine rauhe Luft. Am Morgen zerkrachen aus- gefrorene Pfützen unter dem übermütigen Stampfen aus­gelassener Schuljugend. Wir wittern schon Schneelust und glauben jeden Tag den vielerseits vorausgesagten frühen Winter in voller Herrschaft sehen zu können. Damit neigt sich auch eine verhältnismäßig sportsarme Periode dem Ende zu und bei der heutigen Sportfreudigkeit sehnen sich schon viele danach, dem Rudern, Schwimmen, Segeln usw. einen vollwertigen Ersatz zu schaffen, um im nächsten Som­mer nicht um verlorene Kraft zu ringen, sondern ohne Unterbrechung weiter aufzubauen und zu erhalten. Gerade der Wintersport in seiner Vielseitigkeit ist ein wahres Jung- bad des Körpers. Die Kälte zwingt zur Bewegung und erschlafft nicht, wie zuweilen die sommerliche Glut. Man braucht nur einmal auf der ersten besten Eisbahn die glühenden Wangen und blitzenden Augen der Läufer mit den oft so matten Gesichtern hochsommerlicher Spazier­gänger zu vergleichen, um zu erkennen, wie wichtig für unsere Gesundheit der Aufenthalt in der Natur gerade im Winter ist. Die Quellen, aus denen unsere Altvordern ihre Kraft schöpften, fließen uns auch heute noch, und nur die Ueberängstlichkeit unserer überfeinerten Kultur, die überall Erkältungsgefahren wittert, schreckt einen großen Teil von uns zurück, die Stärkungs- und Heilkraft der Winterluft voll auszunutzen. Für diese Ueberängstlichen sei nur gesagt:

Krankheiten holt man sich in den Wintermonaten viel leichter hinter dem Ofen als in der freien Luft und ver­weichlicht den Körper durch das Stubenhocken schließlich so sehr, daß man beim ersten Kältehauch einem Vorboten des Sensenmannes in den Weg läuft. Dem Sport aber kann jeder im Winter nachgehen und wenn es nur ein Sport des Spazierengehens ist, der, im Sommer so viel geübt, in der kalten Jahreszeit völlig brachliegt.

Das Urteil der Zahlen. DerTürmer" veröffentlicht in seinem Novemberheft eine erschütternde Zusammen­stellung, aus der die deutsche Not in Zahlen spricht. Diese Zahlen verschlagen den Atem, greifen an Blut und Herz. Sie sind unser Schicksal, und wir müssen sie tragen. Das Jahreseinkommen 1928 beträgt auf den Kopf der deutschen Bevölkerung im Durchschnitt etwa 510 Nach einer Schätzung, die sich auf Statistiken bis zum Jahr 1927 gründet, wird die Steuerlast 1928 auf den Kopf der Be­völkerung im Durchschnitt etwa 230 ^ betragen! Diese Gegenüberstellung bedeutet, daß der Deutsche im Durch­schnitt gegenwärtig 45°/» seines Einkommens an Steuern bezahlt. Diese ungeheure Belastung findet ihren sichtbaren Ausdruck nur zum Teil in den direkten Steuern. Indirekte Besteuerung und Zölle tragen zu ihrer Höhe wesentlich bei. Zum Beispiel liegt auf jedem Pfund Zucker eine Besteue­rung von IOV 2 Pfennigen. Der Steuerprozentsatz 1928 ist in langsamer Steigerung von Jahr zu Jahr erreicht worden. Trotz neunjährigen Friedens ist also die Last der deutschen Bevölkerung von Jahr zu Jahr größer ge­worden. Zahlenmäßig ergibt sich folgende Steigerung: Die gesamten Steuer- und Zolleinnahmen des Deutschen Reiches betrugen im Durchschnitt auf den Kopf der Be­völkerung: 1913 70,21^, 1925 169,20 ^, 1927 etwa 220,00 Die steuerliche Belastung der deutschen Be­völkerung ist also 1928 gegenüber der Vorkriegszeit um mehr als 300 °/» gestiegen. Geradezu erschütternde Zahlen über die Einkommensverhältnisse breitester Schichten gibt eine Uebersicht der Reichsversicherungsanstalt. Danach be­zogen die von der Versicherung erfaßten Angestellten fol­gende Gehälter: bis zu 50 17,37°/», von 50100

15,86 °/», von 100200 ^ 32,36 °/», von 200300 ^ 18,63°/«, von 300400 ^ 9,54°/», von 400500 ^ 5,32°/». Das Urteil der Zahlen spricht anders als Fest­reden und Ministerbeteuerungen es zu tun pflegen. Das Urteil der Zahlen gipfelt in der Tributlast von jährlich 2,5 Goldmtlliarden Dawes-Verpflichtungen. Und die hier wiedergegebenen Zahlen zeigen, wie weit wir uns entfernt haben von dem einst geflügelten Wort:Erst Brot, dann Reparationen!" Ueber die Bitte im Vaterunser:Unser täglich Brot gib uns heute" hat das Urteil der Zahlen längst den Richtspruch gesprochen. Und wenn wir den Zahlen, die unerbittlich vor uns stehen, nicht ins Auge zu sehen lernen, dann werden sie noch einmal den Richt­spruch über die Zukunft unseres Volkes sprechen!

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Einige Bitten an die Weihnachtskäustzr

Wieder naht die Advents- und Weihnachtszeit und da­mit die Zeit der Weihnachtseinkäufe. Da seien einige Bit­ten an das kaufende Publikum gestattet, deren Erfüllung einerseits bei einigem gutem Willen nicht schwer ist, andere- seits eine große Wohltat bedeutet:

Kaufet so früh, als Zeit und Geld gestatten, die Weihnachtsgeschenke ein. Das ist sowohl in wirtschaftlicher als in sozialer Hinsicht eine Wohltat. In der Zeit der Ka­pitalnot kann mancher Geschäftsmann nicht mehr wie früher sich so voll und den verschiedenartigsten Bedürfnissen der Käufer Rechnung tragend eindecken. Kauft man frühzeitig genug ein, dann ist er eher imstande, sein Geschäft zu über­sehen und es in gesunden Bahnen zu erhalten. Vor allem ist dies aber eine große Wohltat für die vielen Angestellten der Geschäftshäuser und Verkehrsbeamten, die ohnehin in dieser Zeit genug belastet sind.

Benützet womöglich die Vormittags- oder die frühen Rachmikkagsstunden, wo ohnehin die Läden noch weniger besucht sind, und eher die Möglichkeit besteht, mit Ruhe und Ueberlegung auszuwählen, und die Bedienung rascher und sorgfältiger erfolgen kann als in den späten Geschäfts­stunden, in' denen sich alles zusammendrängt. Es sind noch genug da, die infolge ihrer Berufsverhältnisse erst in den letzten Stunden kommen können.

Wer es anders einrichten kann, kaufe nicht an den beiden vor Weihnachten dem Verkauf sreigegebe- rn Sonn­tagen ein, sondern denke daran, daß es auch berufstätige Frauen gibt, die fast nur an diesen Tagen kaufen können.

Nehmt am heiligen Abend darauf Rücksicht, daß auch das Verkehrs- und Ladenpersonal den heiligen A end in -er Familie feiern möchte, und daß gemäß Vertrag um 6 Uhr abends Ladenschluß ist, d w sowieso noch du ch Aufräun mgs- uud Ergänzungsarbeiten stark verzögert wird.

Denken wir daran, daß eine Freude nur ein» halb; Freude ist, die auf Kosten der andern gewonnen wird.

Mögen diese Bitten besonders bei den Frauen, die die Mehrzahl der Käuferschaft darstellen, geneigte Ohren finden und dazu beitragen, eine Besserung der bischerigen, von Ladenbesitzern, Angestellten und Publikum beklagten Zu­stände herbeizuführen. F. H.

kleine llachrichlen aus aller well

Ein Brief Bodes an den Kaiser. Ein Berliner Blatt will wissen, der frühere Direktor der Berliner Staatssamm­lungen habe den Kaiser als den Chef des Hauses Hohen- zollern brieflich gebeten, dem Verkauf von Kunstwerken durch Familienangehörige Einhalt zu tun. Der Herzog von Braunschweig, der den Welfenschatz verkaufen will, ist bekanntlich Schwiegersohn des Kaisers.

Zunahme der Frühsterblichkeit der Kinder. Während in den letzten Jahren die Säuglingssterblichkeit in Deutschland abgenommen hat, nimmt die Frühsterblichkeit der Kinder bis zum 10. Lebensjahr erheblich zu. Nach der Untersuchung des Kaiserin-Augusta-Viktoria-Hauses in Berlin sollen beson­ders die Erstgeborenen der Frühsterblichkeit ausgesetzt sein.

Die beleidigende Fratze. In Andernach am Rhein wurde die alte Stadtmauer zum Teil umgebaut. Dabei verlieh man demOchsentor" einen neuen Schmuck in Gestalt eines steinernen Ochsenkopfes, dem die Zunge weit aus dem Maul heraushängt. Die Bürger der Stadt fühlten sich dadurch beleidigt und der gemeinderätliche Bauausschuß sollte den

Gegenstand noch einmal beraten. Bevor es aber zu der Sitzung kam, hat ein Unbekannter nachts mit Hammer und Meißel die Zunge entfernt.

Das Artest im Bergmann-Prozeß. In dem Berliner Pfandhaus-Prozeß wurde der Angeklagte Salomo Berg- mann wegen fortgesetzten vollendeten und versuchten Be­trugs, sowie des Konkursvergehens zu 3 Jahren Gefängnis, 5 Jahren Ehrverlust und 30 000 Mark Geldstrafe, der frü­here Staatsanwaltschaftsrat Dr. Jacoby wegen Beihilfe zum Betrug zu 9 Monaten Gefängnis und zur Aberken­nung der Fähigkeit, öffentliche Aemter zu bekleiden, auf die Dauer von 5 Jahren vc urteilt. Der Angeklagte Kraatz erhielt 2 Monate Gefängnis und 3000 Mark Geldstrafe, Wustrow 1 Jahr Gefängnis, Charlotte Wustrow 9 Monate Gefängnis, Ohnstein 6 Monate Gefängnis, S a- linger 4 Monate Gefängnis und Warschauer 9 Mo­nate Gefängnis. Sämtlichen Angeklagten wurde die Un­tersuchungshaft in voller Höhe angerechnet.

Leichenfund bei Bräunlingen. Der 53 Jahre alte Wald­arbeiter Rudolf Welte, der seit Jahren eine Hütte auf der Fohlenweide bei Bräunlingen, bad. Amts Donaueschingen, bewohnt, wurde von zwei Jägern in seiner Hütte in einer Blutlache tot aufgefunden. Die Umstände lassen auf Mord schließen. Welte, ein Sohn des Altbürgermeisters von Bräunlingen, war ein Sonderling; er soll auch etwas streik­süchtig gewesen sein.

Aus Rahrungssorgen hak in Danzig eine Frau ihren 15jährigen Sohn mit der Axt erschlagen und sich dann erhängt.

Seidendiebstahl. In dem Seidengeschäft Bähung, Dette u. Lewandowski in Berlin haben Einbrecher für 75 000 Seidenstoffe gestohlen.

Dreifacher Raubmord. In Lodz (Polen) wurde ein Klavierfabrikant von drei Verbrechern, die angeblich ein Klavier kaufen wollten, in seinem Magazin ermordet, ebenso seine ihm zu Hilfe eilende Frau. Auch das Dienst­mädchen fand man ermordet vor. Der Versuch der Raub­mörder, die Geschäftskasse zu berauben, wurde vereitelt, da sie gesiört wurden, doch gelang es den Verbrechern, zu ent­kommen.

Der russische Millionenbetrug. Der Wechselfälscher Lik- Vlnoro ist aus Paris verschwunden. Sein Genosse Michael Holzmann leugnet alle Schuld. Durch sein Leugnen hat er auch im Prozeß Kutisker-Holzmann in Berlin besten Erfolg gehabt.

Der Aeknaausbruch im Erlöschen? Nach einem Bericht des Instituts für Vulkanforschung in Catania ist bei einer Besichtigung des Ausbruchsgebiets am 12. November fest- gestellt worden, daß eine beträchtliche Senkung des Krater­niveaus eingetreten ist. Auch die Vorwärtsbewegung der Lavaströme hat sich verlangsamt. Die Gefahr scheine dem Ende enkgegenzugehen.

Nach dem amtlichen Bericht sind bis jetzt durch den Aetnaausbruch 700 Häuser völlig zerstört und 1200 Hektar Fruchtgärten vernichtet worden. Die Zahl der Obdachlosen beträgt über 5000.

Flugzeugabsturz. Bei Rochefort ist ein französisches Marineflugzeug abgestürzt. Zwei Seeoffiziere fanden den Tod.

Brand an Bord eines deutschen Dampfers. Der in Rio de Janeiro (Brasilien) eingetrosfene Hamburger Dampfer Kap Polonio" berichtet, daß am 6. November an Bord ein gefährliches Feuer ausbrach, das nur mit großen Schwie­rigkeiten gelöscht werden konnte. Die Maschinen mußten längere Zeit gestoppt werden, bis die Brandschäden aus­gebessert waren.

Der Untergang des Dampfers ..Vestris". Der Dampfer Vestris", der übrigens englischer Nationalität sein soll? ist gesunken. Soviel die noch nicht ganz klaren Berichte erkennen lassen, sind die Reisenden, darunter ein Deutscher namens Hermann Rückert, und die Bemannung voll­zählig oder doch zum größten Teil in die Rettungsboote und auf ein Rettungsfloß ausgenommen worden. Von den letz­teren werden noch zwei und das Floß vermißt. Die Mehr­zahl konnte aber von den 15 Dampfern, die am Rettungs­werk schließlich beteiligt waren, an Bord genommen wer­den. Der deutsche LloyddampferBerlin" eilte auf die ersten Notrufe mit Volldampf zur Unglücksstelle, um Hilfe zu leisten. ^

Unterschlagung. Bei einer Bank in Dresden wurden Unterschleise eines Angestellten in Höhe von 15 000 Mark entdeckt.

kln Dampfer gestrandet. Beim Kap Hatteras an der Küste von Virginia ist ein noch unbekannter Dampser im Sturm gestrandet. Ein Kutter wurde zur Hilfeleistung ausgesandt.

Gegen die neue Türkenschrift. In Smyrna wurden ver­schiedene Professoren und sonstige Männer des geistigen Lebens verhaftet, weil sie einen erbitterten Kampf gegen di« von der Regierung und dem Parlament kürzlich eingeführte neue türkische Schrift führten.

Die Pest ln Indien. Während in Südindien die Cho­lera weiter wütet, ist in der Gegend von Poona die Beulenpest, die in Indien nie ganz erlischt, plötzlich mit außerordentlicher Heftigkeit aufgetreten. In Sakara allein sollen 3000 Menschen weggerafft worden sein. Im ganzen wurden bis jetzt 5000 Pestfälle gemeldet. Außerdem hat eine Ueberschwemmung weite Gebiete unter Wasser gesetzt und die Ernte vernichtet. Auch die Verluste an Äieh sind sehr groß. Die Bauernbevölkerung ist nahezu an den Bettelstab gebracht.

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