an Kirchengemeinden abgegeben, außerdem 24 Neue Testa­mente zur Konfirmation mit einem Preisnachlaß von 52 000 Mark.

Stuttgart. 2. Nov. Ernennung. Das Staatsmini­sterium hat den Regierungsrat Dr. Ne bin ger zum Ober- verwaltungsgerichtsrat ernannt.

Die jähere Maschinenbauschule in Eßlingen wird im Winterhalbjahr 1928/29 von 444 Schülern besucht. Davon sind 420 Mürkkemberger, 19 Angehörige anderer deutscher Länder und 5 Ausländer.

Lebensmüde. In einem .Hause der Marienstraße verübte ein 24 Jahre altes Dienstmädchen durch Einatmen von Gas einen Selbstmordversuch. Die Lebensmüde wurde in das Katharinenhospital übergesührt.

Cannstatt, 2. Nov. Vermißt. Seit letzten Samstag. 27. Okt., wird der Steuerbeamte a. D. Friedrich Sch aas aus Cannstatt vermißt. Er verließ seine Wohnung vor­mittags 9 Uhr, um zunächst einen Friseur in der Schiller­straße aufzusuchsn und nachher einen Spaziergang anzu­treten. Auf diesem ist er vermutlich verunglückt, da er Epi­leptiker ist. Alle bisher über seinen Verbleib eingeleiteten Nachforschungen blieben erfolglos.

Lichtscheu. Wie bereits berichtet, wird vom 10.12. Nov. ln Stuttgart dieLichtschau" abgehalten werden. Die einzel­nen Veranstaltungen haben wir schon früher mitgeteilt. Nachzutragen ist noch, daß das am Samstag, 11. November, abends 6 Uhr vorgesehene Rieseneuerwerk auf folgende Stellen verteilt worden ist: Karlshöhe, Kriegsberg, Erhebung zwischen Bopser und Villa Weißenburg und Uhlandshöhe. Das Feuerwerk wird von den Deutschen Pyrotechnischen Fabriken, Werk Cleebronn, durchgeführl. Es kommen nur Bomben und Raketen allergrößten Kalibers und in ganz neuartiger Zusammenstellung zur Verwendung.

Unverbesserliche Diebe. Wegen 12 vollendeter und zwei versuchter, größtenteils schwerer Diebstähle waren der 21 Jahre alte Hilfsarbeiter Albert Hellmann von Korn­westheim und der 20 Jahre alte Hilfsarbeiter Paul Schnitz von Karlsruhe vom Schöffengericht in Stuttgart zu je 3 Jahren und 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Beide haben schon eine ganze Anzahl von Vorstrafen wegen Diebereien.

Dom Tage. In der Fürstenstraße wurde eine 60 I. a. Frau von einem Lastkraftwagen angefahren. Sie trug einen Nasen-beinbruch davon, In der Charlottenstraße er­folgte ein Zusammenstoß zwischen zwei Personenkraftwagen. Hiebei trug ein Fahrgast des einen Kraftwagens Rücken- und Armoerletzungen davon. Beide Fahrzeuge wurden be­schädigt. Auf dem Bahnkörper zwischen der Wildpark- Station und dem Westbahnhof wurde am 1. November morgens eine stark verstümmelte männliche Leiche aufgefun­den. Die sofort angestellten Ermittlungen ergaben, daß es sich um einen 25 I. a. Kanzleiafsistenten handelt, der sich in selbstmörderischer Absicht vom Zug überfahren ließ.

Aus dem Lande

Scharnhausen OA. Stuttgart, 2. Nov. Die Gemeinde­scheuerabgebrannt. In der Nacht zum Donnerstag brannte die hiesige große Gemeindescheuer ab, in der die Erntevorräte von sechs Landwirten untergebracht waren. Es wird Brandstiftung angenommen.

Marbach, 2. Nov. Freche Tat. Durch Bubenhände wurde ein mit 8 Personen besetzter Stuttgarter Kraftwagen auf der Staatsstraße BacknangMarbach in große Gefahr gebracht. Hinter dem Fürstenhof lagen zwei lange Baum- tützen in kurzen Abständen über dem Weg. Dadurch, daß isr Lenker des Wagens das Steuer fest in der Hand hatte md den Wagen vor dem zweiten Hindernis zum Stehen wachte, konnte ein Unfall verhütet werden.

Schafhausen OA. Böblingen, 2. Nov. Wildschwein- agd. In einem Teil unserer Markung war ein ziemlich arkes Wildschwein, das wohl auf der Treibjagd in Mag» tadt Reißaus nahm und an Feldarbeitern bis auf 10 Schritte Entfernung vorbeitrappte. Sein Lauf ging über die Würm m Weilderstädter Stadtwald Steckenthal zu Eine dort wanstaltete Treibjagd verlief ergebnislos.

Sirchheim u. T., 2. Nov. Selbstmord. Abends wurde > uf Köngener Markung die Leiche des 54jährigen led., zür­nt arbeitslosen Fuhrknechts Alois Weber von hier aus dem Neckar gezogen. Offenbar liegt Selbstmord vor.

Metzingen, 2. Nov. Todesfall. Nach längerem Leiden ist der Verleger desMetzinger Volksblatt", Georg Hauser, im Alter von 54 Jahren gestorben.

Ulm, 2. Nov. Unfall. I.: der Gideon Bacherstraß« wurde ein 74jähriger Mann von einem Auto zu Boden ge­schleudert und schwer verletzt.

Ein ISjähriger Taugenichts, der schon mehr auf dem Kerbholz hat, stahl in einem Geschäftsraum in der Frauen­straße eine größere Geldsumme. Ein Teil des Geldes konnte wieder beigebracht werden.

Ochsenhausen OA. Biberach, 2. Nov. Diebstahl. In einem hiesigen Gasthaus ist einem Autobesitzer ein Koffer erbrochen worden. Es wurden ihm daraus 400 Mark ge­stohlen. Das Geld hatte er zur Anschaffung von Reifen bereitgelegt.

Ravensburg, 2. Nov. Brandfall. Abends geriet der am nördlichen Ende der Bahnhofsanlagen stehende Schuppen der Firma Staudache r, Baumaterialienhandlung, in Brand. Der nur aus Brettern erstellte Schuppen war als­bald ein Raub der Flammen geworden. Es wird Brand­stiftung vermutet.

Gochsen OA. Neckarsulm, 2. Nov. Tödlicher Unfall. Auf der sehr schlechten Straße MöglingenKochersteinsfeld verunglückte bei der Möglinger Brücke der 22jährige Motor­radfahrer Dürr von hier, und zwar beim Vorfahren. Er stürzte aufs Gesicht und verletzte sich stark Gehirn und Nase. Er wurde tot nach Neckarsulm eingeliefert.

Tübingen, 2. Nov. Von der Universität. Am nächsten Dienstag, den 6. November, vorm. 11 Uhr, wird im Festsaal des Universitätsgebäudes die jährliche Preis­verteilung vorgenommen und mit einer Rede des Kanzlers Prof. Rümelin überDie Gleichheit vor dem Gesetz" eingeleitet werden.

Für den neuen Aulabau konnte nun das Baugelände genau festgelegl werden. Auf Grund der Verhandlungen zwischen Staat und Stadt wird es möglich sein, daß in den Flügelbauten u. a. auch Raum geschaffen wird für die evan­gelisch-theologische Fakultät, für die staats- und wirtschafts­wissenschaftlichen Seminare.

Tübingen. 2. Nov. Neuer Universitätssport­lehrer. Das Kultministerium hat die Universitätssport­lehrerstelle dem Polizeiwachtmeister Karl Klett in Tübingen übertragen.

Lokales.

Wildbad, den 3. November 1928.

Die Generalversammlung des Liederkranzes findet heute abend im Lokal zurAlten Linde" statt, worauf noch besonders hingewiesen sei. Zur zahlreichen Beteiligung wird auch an dieser Stelle herzlich eingeladen. Von den Sängern wird als selbstverständliche Pflicht erachtet, daß sie restlos und pünktlich da sind, da wichtige Beschlüsse gefaßt werden müssen, die für das nächste Jahr von ent- scheidendem Einfluß für den Verein sind. Aber auch sei­tens der passiven Mitglieder wäre eine regere Teilnahme als seither sehr erwünscht. Eine Badestadt in der Bedeu­tung Wildbads braucht einen auf sehr achtenswerter Kultur­stufe stehenden Gesangverein und daß dies beim Lieder­kranz Wildbad in hohem Maße der Fall ist, hat das maß­gebende Urteil des Preisrichterkollegiums vom letzten Gau­sängerfest in Dürrmenz-Mühlacker bewiesen. Die passiven Mitglieder können ihr Interesse am Verein nicht besser bezeugen, als dadurch, daß sie sich recht zahlreich an der Hauptversammlung beteiligen und dadurch ihrerseits die Sänger zu neuen Taten anzuspornen. Also deshalb auf zur Generalversammlung des Liederkranzes! 8.

Wahlversammlung. In derKrone" in Sprollen­haus findet morgen Sonntag nachmittag 2 Uhr eine vom Allgem. Deutschen Gewerkschaftsbund, Gewerkschaftskartell Wildbad, einberufene Wahlversammlung statt. Tagesord­nung:Gemeindepolitik und Gemeinderatswahlen". Hie­rauf sei auch an dieser Stelle aufmerksam gemacht.

Herbstkonzert. Der Liederkranz und der Musikverein veranstalten am 18. November in der Turnhalle ein gemeinsames Herbstkonzertmit vorangehender Schubert-Ehrung. Der Eintritt ist für die Mitglieder der beiden Vereine frei.

Choralmusik. Anläßlich des Reformationsfestes spielt morgen früh vom Turme der Wilhelmsschule die gesamte Kapelle des Musikoereins den ChoralEin' feste Burg ist unser Gott".

Die Weihnachtsfeier des Musikvereins ist am Sonn­tag den 16. Dezember in derAlten Linde" geplant.

Der tzunderljcch,,.ge zum November. Nach drm hundert­jährigen Kalender soll sich das Wetter folgendermaßen ge­stalten: Schöne Witterung hält an bis zum 4. November; am 5. und 6. November starker Wind, darauf zwei Tage Mgen, worauf es wieder schön wird bis zum 16., nur daß bisweilen Nebel fallen. Vom 17. bis zum 28. trüb und kalt, worauf bis zum Ende Regenwetter eintritt.

kleine Nachrichten ms aller Veil

Ein amerikanischer Geheimpolizist soll den Gladbecker Mörder ausfindig machen. DasNeue Wiener Journal" berichtet, daß sich die Mutter Karl Hußmanns während der Dauer des Prozesses gegen ihren Sohn in Wien aufgehalten habe. Frau Hußmann befand sich zur Zeit, als die Polizei ihren Sohn in Haft nahm, gerade auf der Ueberfahrt von Amerika und erfuhr von der Verhaftung erst auf europäi­schem Boden. Sie begab sich sofort nach Essen, vermied es aber, ihren Sohn in der Untersuchungshaft zu besuchen. Darnach fuhr sie nach Wien, wo sie die Tage des Prozesses verbrachte. Frau Hußmann hat die Absicht, ihren Sohn sobald wie möglich aus Essen abzuholen, um wahrscheinlich mit ihm nach Wien zurückzukehren. Sie äußerte sich weiter, daß sie einen amerikanischen Geheimpolizisten damit betrauen werde, den eigentlichen Mörder auszuforschen, um den letzten Rest des drückenden Verdachts von ihrem Sohn zu nehmen.

Tödlicher Unfall eines Königsberger Universitätsproses- sors. Der ordentliche Professor Dr. Wilhelm Völtz, Leiter des Instituts für Tierzucht in Königsberg (Ostpr.), hotte sich am Donnerstag auf das Versuchsgut der Universität begeben. Am Nachmittag wurde er in einer Grabenböschung tot aus­gefunden. Offenbar hatte Dr. Völtz den Graben übersprin­gen wollen, wobei sich seine Jagdflinte entlud. Die Schrot­ladung war dem Professor in den Kopf gedrungen.

Tödlicher Jagdunfall. Bei einer Parforcejagd des Iagd- rennklubs Leipzig im Muldengelände bei Grimma stürzte die bekannte Turnierreiterin Frau Stosch aus Leipzig. Bei dem Sturz ist Frau Stosch jedenfalls auch von dem Hufschlag eines anderen Pferds getroffen worden. Sie starb nach einigen Stunden im Krankenhaus in Grimma.

Das Urteil in dem großen Spritschiebungsprozeß Ruben- Weber lautet gegen Hermann Weber auf 2 Jahre Gefäng­nis und 60 000 Mark Geldstrafe, gegen Heinrich Weber auf 11 Monate Gefängnis und 20 000 Mark Geldstrafe (durch die Untersuchungshaft abgebüßt). Drei Zollbeamte wurden frei­gesprochen. Der Hauptangeklagte Rüben ist im Dezember 1924 ins Ausland geflüchtet.

Vom Eilzug überfahren. Zwischen Wittgensdorf und Burgstatt bei Chemnitz wurden der Reichsbahnoberinspek­tor Gröber und zwei Schachtmeister im Nebel auf dem Gleis von einem Eilzug überfahren und getötet.

Ein Opfer ihrer Hilfsbereiifchafl wurde die Studienrätin Emma Rudorf in Kassel, als sie einer alten Dame beim Aussteigen aus einem Straßenbahnwagen behilflich sein wollte. Sie wurde von einem scharf um die Ecke biegenden Personenkraftwagen erfaßt und tödlich verletzt.

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