wollenden Hurrarufen wurde dem Luftschiff zugewunken, auch von den Schiffen im Hafen. Iede<Verkehr auf den Straßen stand buchstäblich still.
Der Zeppelin, der langsam über dem riesigen Häusermeer von New Port fährt, befand sich um 10.03 M.E.Z. über den Wolkenkratzern der City. Der Jubel stieg ins Ungemefsene.
In Lake hurst war alles seit 9 Uhr M.E.Z. empfangsbereit. Die Tore der großen Halle wurden geöffnet und die 400 Mann der Haltemannschaft traten an. Der eigentliche Landeplatz wurde mit Mühe freigemacht. Die andrängenden ungeheuren Menschenmassen mußten von den Polizeimannschaften immer wieder zurückgedrängt werden. Alle Zufahrtsstraßen nach Lakehurst waren unpassierbar.
IVO Stunden Fahrt!
Am Montag mittag 12 Uhr war «Graf Zeppelin" genau 100 Stunden unterwegs und er dürfte um diese Zeit etwa 10 000 Kilometer zurückgelegt haben, so daß er noch etwa 350 Kilometer von der amerikanischen Küste entfernt war. Wenn er. wie gemeldet wurde, Kap Hatteras an- skeuern und erst von dort aus nordwärts nach Lakehurst ab§rehen sollte, so hätte er (von genanntem Zeitpunkt an) noch reichlich 900 Kilometer bis zum ersten Ziel zurückzulegen gehabt. Die Entfernung von. Kap Hatteras nach Lakehurst beträgt ungefähr 500 Kilometer.
Die Fahrt wurde am Samstag, soviel aus den verworrenen Berichten zu deuten ist, durch eine zweite Beschädigung, an der Höhensteuerung, gestört. Auch dieser Schaden wurde ausgebessert, aber das stürmische Wetter wurde immer schlimmer, so daß das Luftschiff, nachdem es nördlich die Bermudasinseln passiert und bereits 270 Kilometer nordwestlich darüber hinausgelangk war, wieder weit nach Süden abdrehen mußte, wobei er den Nord- und Westrand der größeren Insel überflog.
So konnte es einem ziemlich weit nach Süden vorgedrungenen Sturmgebiek ausweichen, verlor aber viele Stunden, um sosehr, als durch die herrschenden Winde auch die Geschwindigkeit beeinträchtigt wurde.
Am 2.46 Uhr nachmittags (deutsche Zeit) meldete ein Funkspruch den Standort etwa 100 Kilometer vor Kap Hatteras. Das Wetter hat sich gebessert. Die Stimmung an Bord ist vortrefflich. Der Kurs konnte nordnordwestlich genommen werden.
In der Werst in Friedrichshafen nimmt man die kleinen Unfälle des Luftschiffs nicht schwer; es habe eben ausgesuchtes «Wekterpech* gehabt. Plötzlich aufkretende Aegen- und Sturmwolken sind an jener amerikanischen Ostküste eine häufige Erscheinung, so daß auch Wetterstationen davon überrascht und große Seedampfer bis zu 24 Stunden in ihrer Fahrt aufgehalten werden und noch ganz andere Dinge erleben, als daß ihnen ein Fetzen Haut abgerissen wird. Zu irgendwelchen Besorgnissen sei daher nicht der geringste Anlaß.
Die längste Fahrtdauer eines Zeppelinluftschiffs war bisher 101 Stunden, und zwar war dieses Schiss von dem jetzigen Stellvertreter Dr. Eckeners, Diplomingenieur Lehmann, geführt.
Die Unklarheit der Berichte über das Luftschiff wird vielfach darauf zurückgeführt, daß der Funkapparat des Schiffs von den Berichterstattern der drei „Monovolverlage" (Ullstein, Scherl und Hearsk). die die Funkberichkerstaktung gepachtet haben, so sehr in Anspruch genommen wird, daß Dr. Eckener selbst nur die dringendsten Meldungen ausgeben kakn. Der Kommandant des Fluglagers in Lakehurst, Jackson, mußte daher in mehreren Funksprücken an das Luftschiff ernstlich um bessere Berücksichtigung der amtlichen Empfangsftelle und Uebermikklung von Berichten bitten.
«Graf Zeppelin" ist um 3.45 deutsche Zeit über Kap Charles >m Staat Virginia gesichtet worden. Die Entfernung von dort bis Neuyork beträgt etwa 450 Kilometer. Ein Heldenstück der Pflichterfüllung und persönlichen Mutes
Die Instandsetzung der beschädigten Stabilisierungsfläche war mit großer Lebensgefahr für die Männer verbunden, die sich dieser Aufgabe unterzogen haben. Da die Beschädigung die untere Bespannung betroffen hat, schwebten
sie aus oen icymcuen iseruMLüen über dem tief unter ihnen liegenden Meer, so daß die Gefahr des Abskürzens bei dem schweren Unwetter ihnen vor Augen stehen mußte. Unter den Männern, die das schwere Werk vollbrachten, sind besonders die drei Ingenieure Bäuerle, Siegle und der I»nge K n u d E ck e n e r, der Sohn Dr. Eckeners, zu nennen.
*
. «^""chester Guardin" veröffentlicht eine Zuschrift, die der Beachtung in Deutschland wert ist. Der Schreiber berich- let von einem deutschen Kriegergrab auf einem kleinen Fried- hof in Suffolk, das folgende Inschrift trägt: „Hier liegen 16 n ^ deutsche Flieger, die Besatzung des Zeppelin-
Luftschiffs L 48". 17. Juni 1917. — Mer bist du, daß du 3 um Richter auf»irfst über eines andern Knecht? Er und fällt für seinen Herrn". Nach dem Krieg wurden die Namen der Toten e'mgefügt- Das Grab wurde von den Einwohnern des Ortes stets gepflegt. Der Einsender schließt mit der Bemerkung: „Alle Achtung vor dem Ortspfarrer, der den Spruch in einer Zeit aus das Grab setzte, da die feindliche Stimmung gegen Deutschland besonders stark war."
Nlr ^lllstank» eines Eisenbahnzugs wegen des Zeppelins.
Als „Gras Zeppelin" am Donnerstag abend über Barce. lona flog, hielt ein Eisenbahnzug auf der Strecke Manresa— BarcAona auf freier Strecke still, damit die Reisenden das am Monferrat oorbeifliegende Luftschiff bewundern konnten. Die Reisenden stürzten aus den Wagen und betrachteten den in der anbrechenden Dunkelheit nur undeutlich sichtbaren „Grafen Zeppelin" mit Begeisterung.
Württemberg
Stuttgart, 15. Oktober.
Das Volkshochschulheim Denkendorf beginnt am 1. November einen fünfmonatlichen Kurs; es will jungen Mädchen (nicht unter 18 Jahren) Gelegenheit geben, sich über die wichtigsten Fragen hauswirtschaftlicher, erzieherischer und sozialer Art Klarheit zu verschaffen. Die Unterrichtsgebiete umfassen demgemäß neben praktischer und theoretischer Unterweisung in Haushaltführung, Säuglingspflege und Kindererziehung vor allem lebenskundliche und volkswirtschaftliche Fragen; dann noch Musikpflege, Kunstbetrachtungen, geologische und heimatkundliche Wanderungen. Anmeldungen sind möglichst bald zu richten an die Leitung des Volkshochschulheims Denkendorf bei Eßlingen.
zu Booen geworfen. Er trug eine erhebliche Hinterkopfverletzung davon und wurde bewußtlos in das Krankenhaus Cannstatt verbracht.
Raubmord im Stationsgebäude Stetten i. R.
Sonntag nacht zwischen 11.15 und 11.45 wurde im Stationsnacht zwischen 11.15 und 11.45 nachts wurde im Stationsgebäude des Haltepunktes Stetten im Remstal der 54 Jahre alte Weichenwärteraushelfer Karl Pfund von einem unbekannten Täter getötet. Der Täter hat zu dem bezeich- neten Zeitpunkt in vorübergehender Abwesenheit des Pfund die Stationskasse erbrochen und beraubt. Bei dem Diebstahl wurde er vermutlich von dem zurückkehrenden Beamten überrascht, kam mit diesem ins Handgemenge und hat dem Beamten einen seidenen Kragenschoner als Knebel in den Mund gesteckt, wodurch der Erstickungstod eintrat. Nach vorhandenen Spuren hat sich der Beamte heftig zur Wehr gesetzt und hierbei dem Täter die schwarze Stoffmaske, die dieser trug, abgerissen. Es besteht daher die Möglichkeit, daß der Täter Verletzungen, insbesondere Kratzwunden, davongetragen hat. Der zur Tat benützte Kragenschoner des Täters aus dunkelblauer Seide, maschinengestrickt, ist mit Hellen Längsstreifen versehen und hat an den beiden Enden lange Fransen. Es wird dringend gebeten, die kriminalpolizeilichen Ermittlungen durch Bekanntgabe verdächtiger Wahrnehmungen jeglicher Art zu unterstützen. Sachdienliche Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, werden auf schnellstem Weg an das Landeskriminalpolizeiamt Stuttgart, Büchsenstraße 37, 2. Stock, Zimmer 71, oder an die nächste Polizeibehörde erbeten.
Die Tat wurde durch den Wirt Bauer der Haltestelle- Wirtschaft entdeckt, der auf Ansuchen einer Frau, die ein Armband verloren und mit dem letzten Zug wegfuhr, nach dem verlorenen Stück suchte. Er wollte deswegen den Hilfswärter befragen und sah diesen hinter der verschlossenen Tür auf dem Boden liegen. Er rief den Stakionsvorstand herbei. Nach der Oeffnung fand man Pfund am Boden liegend blutüberströmt auf. Die Tageskasse, in der 101 Mark waren, fehlte. Der Mörder hat auch versucht, die eiserne Kassette, in der die Gelder über Nacht verwahrt wurden, mit dem Schürhaken zu erbrechen, was ihm aber nicht gelang. Er suchte dann das Weite, indem er die Skationstür hinter sich abschloß und den Schlüssel abzog. In Endersbach ist heute von der eifrig arbeitenden Landjägermann- fchafk ein verdächtiger Mann festgenommen worden, doch steht noch nicht fest, ob er der Täter ist.
Aus dem Lande
Zunehmender Milchverbrauch. Bei den Boschwerken in Stuttgart, die 12 300 Angestellte und Arbeiter zählen, wurden im Juni 1928 68 900 Flaschen Bier und 62 000 Flaschen Milch verbraucht. Im Juni 1925 waren 97 000 Flaschen Bier und 21 000 Flaschen Milch getrunken worden.
Vom Tage. In einem Haus der Werastraße wurde ein älteres Ehepaar an Gasvergiftung bewußtlos aufgefunden. Während bei dem Ehemann der Sauerstoffapparat mit Erfolg angewendet wurde, konnte die Ehefrau nicht mehr ins Bewußtsein zurückgerufen werden. Es liegt ein Unfall vor.
In der Waiblingerstraße in Cannstatt wurde ein 25 I. a. Radfahrer von einem Personenkraftwagen angefahren und
Leonberg, 15. Okt. Hohes Alter. Am Samstag feierte die älteste Einwohnerin Rutesheims, Frau Rosine Katharine Jüngling, geb. Lächler, ihren 94. Geburtstag.
Ludwigsburg, 15. Okt. Tödlicher Zugsunfall. Der 19 I. a. Straßenwärterssohn Emil Eisele von Möglingen kam unter die Räder des Arbeiterzugs und war sofort tot. Ein Teil junger Leute hatte sich verspätet und sprang aus den Zug auf, als er schon im Fahren war. Dabei war Eisele ausgerutscht und zu Fall gekommen.
Heilbronn, 15. Okt. Totschlag. Das Schwurgericht hat den 22 I. a. Hilfsarbeiter Wilhelm Strecker von Winzerhausen OA. Marbach wegen Totschlags an seinem Schwager, dem Monteur Friedrich Sommer in Ludwigsburg, zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt.
sinke n Hk
»»ck vrslp inLselb OA —N<uK««futnr, 12.- Oktober," Hohes Alter. Eine Seltenheit dürfte es sein, wenn, wie in der Gemeinde Kochersteinsfeld, 4 Geschwister ein Alter von zusammen 345 Jahren erreichen. Die Jubilare sind: Friedrich Weber, 91 I. a., Georg W e b e r, 88 I. a., Rosa Ehrenfeld, geb. Weber, 84 I. a. und Lisette N o l d, geb. Weber, 82 I a. Der Vater der Jubilarin war der frühere Schultheiß Weber in Kochersteinsfeld. Trotz dem hohen Alter sind alle 4 Jubilare noch rüstig.
Hall. 15. Okt. Amtsunterschlagung. Wegen Unterschlagung von 1900 Mark Amtsgelder, die aber durch Verwandte in Teilzahlungen erseht werden, wurde der 26- jährige ledige Verwaltungskandidak A. N. von Rottweil unter Zubilligung mildernder Umstände zu 1 Jahr Gefängnis abzüglich 2)4 Monate Untersuchungshaft verurteilt. Der Angeklagte hatte bei einem Schultheißenamt im Oberamt Mergentheim ein gutes Einkommen, lebte aber, wie so viele, über seine Verhältnisse.
Reutlingen, 15. Oktober. Ein Kind tödlich verunglückt. Nachmittaas wurde in der äukeren Karlstraße
Das Gespenst im Schlotzpark
Kriminalroman von A. von Hahn
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„Alles still — keine Regung —", rief Renaud, vorwärtseilend, nachdem der Diener das Licht angedreht hatte.
Der Beamte mit dem gezogenen Browning hielt sich dicht an Renauds Seite. Der alte Hauswart folgte zaghaft. Durch verschiedene Räume, in denen keine Spur eines stattgesundenen Kampfes zu sehen war, gelangten sie in das Schlafgemach des Fräuleins. Auch hier war alles still.
Nachdem das Licht angedreht war, trat Renaud mit stockendem Herzschlag an das Lager. Es war leer. —
„Sie sind mit ihrem Raub schon davon! Kommen Sie schnell, wir müssen ihr nach!"
„Welch ein Unglück! Welch ein Unglück!" jammerte der Diener. Inzwischen hatte der Beamte einen raschen Rundblick durch das Gemach gleiten lassen, und da war sein Blick aus dem Bündel haften geblieben, das in der Richtung des Fensters auf dem Teppich lag.
„Was haben wir denn da?" fragte er, überrascht, sich dem unförmigen Ballen nähernd. Renaud war zu ihm getreten. Der Beamte schlug die Decke zurück. Ein Ausruf von Renauds Lippen, und er sank neben dem Bündel nieder.
„Florence, Florence!" rief er verzweifelt, sich über die leblose Gestalt beugend. „Sie ist tot! Man hat sie ermordet! Oh, mein Lieb — mein Lieb-" Er warf
sich über die Regungslose, richtete sich aber gleich wieder auf. „Eilen Sie, meine Herren, geschwind, daß die Schurken nicht entkommen! Ich bleibe hier — vielleicht ist sie noch zu retten! Machen Sie Alarm, senden Sie auch mir Hilfe sowie die Kammerfrau her."
Die beiden entfernten sich, und Renaud war allein mit ihr, um die sein Herz jetzt in tausend Qualen bebte.
„Florence — mein Mädchen — mern geuevres Maocyen", flüsterte er, über sie geneigt. Er hob den reglosen Körper in seine Arme — wie eine geknickte Blume sank ihr Kopf an seine Schulter. Er wendete ihr Antlitz zu sich herum. „Was ist das?" Schnell entfernte er das Tuch, das ihren Mund lose bedeckte. Es war feucht und strömte einen scharfen Geruch aus. Chloroform! „Dann ist sie nur betäubt — dann lebt sie noch!" Er ließ sie zart auf den Teppich zurückgleiten, und eilte mit dem Tuch an das Fenster, das er weit öffnete. Das Tuch schleuderte er hinaus. Zu der Regungslosen zurückkehrend, hob er sie auf und trug sie zu dem Lager. Der schlanke Körper, der nur von einem dünnen Batistgewand bekleidet war, fühlte
"^Er beitete sie in die Kissen, schob dte seidene Lecke herauf, und neigte sich mit seinem warmen Atem über sie, als könne er ihr so neues Leben einhauchen. Schlaff lag der blasse Kopf auf den Kissen, die Augen waren geschlossen, und keine Regung verriet eine Spur von Leben.
In wilder Aufregung lauschte er nach ihrem Atem, und dann tastete er mit zitternder Hand nach ihrem Herzschlag. Es durfte ja nicht sein — sie mutzte wieder erwachen! Und da endlich — endlich bemerkte er eine schwache Regung, ein leises Arbeiten setzte ein; dann hob es langsam und stetig zu pochen an — Schlag auf Schlag, die Herztätigkeit war wieder im Gange.
„Mein Glück! Mein Leben! Meine Seligkeit!" flüsterte er, seine Lippen aus den bleichen Mund schmiegend, und dann auf die geschlossenen Augen, die friedvolle Entsagung
auszudrücken schienen. " . ^ .
In still-seligem Entzücken blickte er in ihr Antlitz, m das die Lebenswärme jetzt mehr und mehr zurückkehrte und einen Schimmer von Verklärung hineinzauberte. — Und endlich schlug sie die Augen auf, und blickte ihn an — verwirrt — überrascht — und doch mit so holdseligem Entzücken, daß es ihn nicht mehr hielt.
„Florence, mein Mädchen, ich bin bei dir! Ich habe dich, du gehörst mir, und ich lasse dich jetzt nimmer, und wenn sich tausend Welten dagegen aufrichten!" Er bedeckte ihren Mund jetzt mit glühenden, leidenschaftlichen KWeo.
„Träume ich denn? — Wie ist denn das alles gekommen?" flüsterte sie atemlos.
„Du träumst nicht, mein Lieb, ich bin jetzt bei dir, und lasse mich nicht mehr von deiner Seite vertreiben! Wir gehören nun zusammen, für Zeit und Ewigkeit, mein Lieb!"
„Ach-" Welch ein Ausdruck lag in dem einzigen
Laut.
„Florence, hast du mich lieb?" flüsterte er heiß. „Sag' es mir ein einziges Mal — ich hungere nach diesem Wort!"
„Mein geliebter Felix!" flüsterte sie selig, und schlang ihre Arme um seinen Hals.
Dann richtete er sich auf. „Ich verlasse dich jetzt, mein Lieb, nur auf kurze Zeit", fügte er zärtlich hinzu, als er die bange Frage in ihren Augen las. — „Daß ich hier in diesem Zimmer bei dir blieb, bis du wieder zum Leben erwacht warst — wirst du mir verzeihen, jetzt aber>M^)rt deine Margot an diesen Platz." Sie nickte errolend. „Weißt du denn auch, was mit dir geschehen ist, mein Lieb?"
»Ja — es war entsetzlich! Aber wie kamst du als mein Retter hierher? Was wollte der Schreckliche von mir?"
„Hast du ihn nicht erkannt? Es war sicherlich Philipp, dein Vetter!"
„Oh, mein Gott —", flüsterte Florence ergriffen.
„Welch eine Nacht — welch eine Nacht! Florence, meine Liebe! — —" Mit diesen Worten trat Frau von Leblange, auf ihre Zofe gestützt, über die Schwelle. Ihre Aufregung mußte eine sehr große sein, da ihr selbst dre Anwesenheit Renauds in diesem Gemach nicht aufzufallen schien. Sie reichte ihm die Hand. „Wie kommen Sie plötzlich von Paris hierher? Träume ich denn, oder habe ich an diesem verwünschten Ort meine gesunden Sinne verloren?"
„Sie träumen nicht, gnädige Frau. Ich bin von Parrs herbeigeeilt, und diesmal, das darf ich kühn behaupten, als Retter in der höchsten Not erschienen. Man hatte ein schreckliches Attentat gegen unsere Florence vor."