In einem Haus der Hedelfingerstraße in Wangen ver­übte ein 54 I. a. Mann durch Einatmen von Gas Selbst­mord.

Auf dem Weg, seinen im Krankenhaus liegenden Bru­der zu besuchen, wurde der Motorradfahrer Heinz Manz von Stuttgart bei einem Zusammenstoß mit einem Auto vom Soziaussitz geschleudert. Er konnte trotz einer Gehirn­erschütterung nock Sause gehen, nach zwei Stunden ereilte ihn aber der Tod-

In der Nacht zum Samstag ertränkte sich ein jüngerer Mann wegen Familienzwistigkeiten im Feuersee. Die Leiche wurde morgens durch Polizeibeamte mittels eines Kahns geborgen.

Aus dem Lande

kirchberg OA Marbach, 14. Okt. Hohes Alter. Am Mittwoch ist hier die älteste Frau der Gemeinde, die Schul­lehrerswitwe Karoline Unger beerdigt worden. Sie hätte im nächsten Monat ihr 90. Lebensjahr vollenden können; bis zuletzt war sie geistig sehr frisch.

Slimpfach OA. Crailsheim, 14. Okt. Petri Heil. Eugen Kieninger, Sohn des Försters, hatte das Glück, in der Jagst mittels Legangel einen Hecht in der Länge von 82 Zentimeter mit dem Gewicht von 9 Pfund zu fangen.

Roßbach OA. Künzelsau, 13. Okt. Seltenes Jagd­glück. Dem Frech, v. Berlichingenschen Förster Klink ist es gelungen, im Revier Clasenberg einen weißen Dachs zu erlegen.

Urach, 14. Okt. Kaufmanns-Erholungsheim Nach einer Mitteilung des Vorsitzenden in der letzten Sitzung des Gemeinderats beabsichtigt der Bund der Deut­schen Kaufmanns-Erholungsheime in Bälde die Arbeiten für den Bau des hiesigen Kaufmannserholungsheimesauf dem Schänzle" zur Ausschreibung zu bringen. Am 17. und 18. Oktober wird hier eine Kolonialwanderausstellung abgehalten.

Herrenberg. 13. Okt. Todesfall. Nach kurzer Krank­heit ist Dr. med. Wilhelm Riehm in der medizinischen Klinik in Tübingen im Alter von 57 Jahren gestorben. Fast zweieinhalb Jahrzehnt hat Dr. Riehm als praktischer Arzt in Stadt und Land großes Vertrauen aller Kreise genossen.

Turmlingen, OA. Freudenstadt, 13. Okt. Kirchenbau. Die hübsche Kirche, die Turmlingen und sein Filial Cresbach am Ausgang des Dorfes erbauen, ist unter Dach. Der Holz­reichtum hat es beiden Gemeinden ermöglicht, den Kirchbau durchzuführen.

Dornstetten OA. Freudenstadk, 13. Okt. Ruhestand. In diesen Tagen verläßt Stadtpfarrer G. Metzger den Schwarzwald, um seinen Ruhestand in Tübingen zu ver­bringen. In Grömbach und Dornstetken hat er lange Jahre mit großer Treue gewirkt. Dornstetken und der Bezirk Freudenstadk lassen den freundlichen Geistlichen nur ungern scheiden.

Tailfingen OA. Balingen, 14. Oktober. Wasser­mangel. Die Wassernot der Gemeinde ist durch die Monate andauernde Trockenheit nun soweit gekommen, daß die Einwohnerschaft kaum noch das nötige Wasser zur Be­reitung t»er täglichen Nahrung und zur allernötigen Rein­haltung bekommt. Von einer Pflege des Körpers durch Bäder und gründliche Waschungen muß in den meisten Häusern abgesehen werden. Alle Hoffnung auf baldige Ab­hilfe setzt man auf den Anschluß an das Wasserwerk Ebingen, der Ende des Monats beendet werden soll.

Lokales.

Wildbad, den 15. Okt. 1928.

Seinen 60. Geburtstag konnte am letzten Freitag im engsten Familienkreise Herr Polizeiinspektor Eh r. H or k- beimer hier begehen. Er ist jetzt 34 Jahre lang im hie­sigen Polizeidienst tätig und ist infolge dessen mit den Geschehnissen in Wildbad so gut wie verwachsen. Leider ist sein Gesundheitszustand seit geraumer Zeit kein guter, eine nötig gewordene Nierenoperation brachte nicht ganz die erhoffte Besserung, sodaß er seinen Dienst seither noch nicht wieder aufnehmen konnte. Wir gratulieren Herrn Horkheimer nachträglich herzlich und wünschen ihm bal­dige gründliche Wiederherstellung. Diesem Wunsche schlie­ßen sich namentlich auch seine Altersgenossen an, welche ihn bei ihrer am 10. November stattfindenden Sechziger­feier in ihrer Mitte begrüßen möchten.

Der letzte Samstag-Abend stand im Zeichen der 25er- und 30er-Feiern, die, wie wie wir hören, einen schönen, gemütlichen Verlauf genommen haben, wie man es hier ja nicht anders weiß. Der gestrige stille Herbstsonntag wurde angenehm belebt durch das Kurplatzkonzert der Musikvereinskapelle am Nachmittag, das eine zahlreiche Zuhörerschaft angelockt hatte. Die Darbietungen zeugten von fleißiger, zielbewußter Uebung und Schulung und ern­teten reichen Beifall, der auch der Zöglingskapelle galt, die sich wacker gehalten hat. Das Gesprächsthema des gestrigen Tages waren natürlich in erster Linie die von der Kurverwaltung an der Trinkhalle angeschlagenen neue­sten Radiomeldungen vom LuftschiffGraf Zeppelin" und es war erfreulich, zu beobachten, mit welch warmem Inte­resse die hiesige Einwohnerschaft die Nachrichten besprach. Die Nachricht von der leichten Beschädigung des Luft­schiffes wurde mit lebhaftem Bedauern ausgenommen. Viel Interesse fanden auch die Darbietungen der Linden- Lichtspiele, die jetzt eine recht angenehm empfundene Zeit­verkürzung darstellen.

Unzulässige Ansichtskarten. Es scheint nicht allgemein bekannt zu sein, daß Ansichtskarten, die auf der rechten Hälfte der Vorderseite oder von der linken aus die rechte Hälfte hinübergreifend kurze gedruckte Angaben und Ver­merke tragen, z. B. Firmenangaben in kleinem Ausdruck, Geschäftszeichen, Teile von Schutzmarken usw., nach den Bestimmungen der Postordnung zur Postbeförderung nicht zugelassen sind. Da an solchen Karten immer noch erhebliche Bestände vorhanden sind, ist die Aufbrauchfrtst, ob­wohl sie bereits mehrere Jahre läuft, nochmals bis 31. Dez. 1929 verlängert worden. Eine weitere Verlängerung über diesen Zeitpunkt hinaus ist nicht beabsichtigt, es ist deshalb zur Vermeidung von Schäden erforderlich, bei Herstellung von Neuauflagen die Vorschriften der Postordnung ;u be­achten.

Nachklimge zur Liederkranz-Sängerreise

an de» Rhein.

Um unseren Mitgliedern ein Bild zu geben von der Stimmung und den Gefühlen, die die Liederkranz-Sänger­reise am Rheine zurückgelassen hat, veröffentlichen wir nach­stehend einen der zahlreichen Briefe, die dem Liederkranz Wildbad nachträglich zugegangen sind. Der Brief stammt von unserem außerordentlichen Mitglied Gregor Metz, dessen Töchterchen mit so feinem Empfinden den Prolog am Festabend in Mainz-Kostheim zum Vortrag brachte und der alle Teilnehmer so tief bewegte.

Der Brief des Herrn Gregor Metz lautet:

Sehr geehrter Herr Pfau!

VerflossKi sind die schönen Stunden, bei denen ich Ge­legenheit hatte, in der Mitte unserer lieben Freunde aus Bad Wildbad echte deutsche Sangesbruderschaft zu erleben. Aus den mir vorliegenden Kritiken der Mainzer Tages­zeitungen tauchen nochmals vor meinem geistigen Auge all die schönen Bilder und Momente auf, die wir gemein­sam in so schöner Harmonie genießen konnten. Wer könnte es auch vergessen, die ehrliche, offene Freundschaft mit verbundener Herzlichkeit, die unsere treuen Sangesbrüder aus dem Schwarzwald bei allen Gelegenheiten an den Tag gelegt haben. So wie die Nheinreise für Sie alle doch sicherlich den besten Eindruck hinterläßt und ein blei­bendes Merkmal Ihrer Dereinsgeschichte sein wird, so bleibt Ihr Besuch bei den Kostheimer Sängern ein schönes Erinnerungsblatt, bei dem wir gerne in Gedanken ver­weilen werden. Und so mögen auch fernerhin die guten Beziehungen und das schöne Freundschaftsband sich er­halten und von schönen Früchten getragen sein. Es war ja für mich persönlich eine Selbstverständlichkeit, ein Her­zensbedürfnis, nachdem ich nunmehr seit einem Jahre die Ehre habe, Ihrem hochgeschätzten Vereine als außerordent­liches Mitglied anzugehören, etwas für meine Wildbader Snngesbrüder zu tun. Ich habe mir dieserhalb in Versen erlaubt, das zum Ausdruck zu bringen, was die innigsten Gefühle meiner Brust bewegte. Ich wollte Ihnen dadurch nicht nur beweisen, daß wir Rheinländer verstehen, die gereichte Freundeshand Treue um Treue zu vergelten, son­dern 'Ihnen auch sagen, daß am Rheine Männer wohnen, die den Glauben an ihre gerechte Sache noch nicht ver­loren haben und mit Liebe an dem Jungen, was deutsch fühlt und denkt, hängen. Und haben meine einfachen Verse das in Ihrem Herzen heroorgerufen, was ich mit dem besten Willen gegeben habe, so ist dies für mich die beste Befriedigung und Genugtuung meiner Arbeit. Was mein Kind tat, als es den Prolog mit so tiefem, seligen Empfinden vortrug, soll Ihnen ein neuer Beweis sein der Aufrichtigkeit und Freundschaft, die auch meine Familie den lieben Freunden ihres Vaters entgegenbringt. Ich habe dieserhalb dem bescheidenen Wunsche Ihres verehrten 1. Schriftführers Herrn Seydelmann entsprochen und bei­liegend im Briefe den Prolog übersandt. Fügen Sie den­selben Ihrem Vereinsarchiv bei und mögen Sie, bitte, bei Durchsicht Ihrer Akten sich stets erinnern an einen Sanges­bruder und Freund, der mit am Rheine die Wache hält und es versteht, anzuerkennen, dem Wildbader Liederkranz anzugehören. Ich wünsche des weiteren dem Liederkranz Wildbad bestes Wohlergehen und eine ersprießliche Tätig­keit seiner gesanglichen Aufgaben. Bedauere, daß es mir auf Grund räumlicher Verhältnisse nicht möglich sein wird, des öfteren in ihrem Sängerkreise zu verweilen. Sind Sie jedoch, sehr verehrter Herr Pfau, versichert von der Auf­richtigkeit und stolzem Bewußtsein meinerseits gegenüber Ihrem schönen Vereine.

In diesem Sinne nochmals alles Beste für die Zukunft beider Vereine erhoffend in der Bekräftigung und För­derung des bestehenden Freundschaftsbandes, grüßt Sie, sehr verehrter Herr Pfau, und alle übrigen Sangesbrüder auf das herzlichste Gregor Metz.

Und nun der Prolog selbst:

Willkommen am Rhein!

Willkommen, Ihr Freunde vom Schwabenland, Willkommen, Ihr Sänger und Frauen,

Ein inniger Gruß entgegen Euch schallt Aus unseren heimischen Gauen.

Monguntia, die goldene, gastliche Maid Mit ihren Mauern und Türmen Umschlingt Euchmit rheinischer Herzlichkeit Bei perlendem Weine und fröhlichem Singen.

Am prächtigen Strome, dem deutschen Rhein,

Laßt die Sorgen des Alltags versinken.

Wo die Traube reifet im Sonnenschein Und die Herzen in Freundschaft Euch winken.

Wo einst Frauenlob sang von der Minne Sold Und die Ehre den Frauen gegeben.

Manch' Sänger begeistert im Liede es zollt:

Nur am Rheine allein macht' ich leben.

Wo vom Felsenkamme die Loreley singt Und der Fischer ihr lauschet im Kahne,

Wo am Nolandsbogen die Liebe Dir winkt beim Lockenspiele der Base.

Wo einst auf den Grund des Stromes sank Der Nibelungen Gold, Geschmeide,

Wo Siegfried den blitzenden Balmung schwang Und den Lindwurm getötet im Streite.

Wo die Liebe zur Heimat in Wort und Tat Dag rheinische Volk hat bewiesen.

Denn die Treue, sie war ihm kein leerer Wahn In den Stürmen der Zeiten geblieben.

Drum dürfen wir reichen mit stolzer Gebärde Euch schwäbischen Sängern die Bruderhand.

Das Land am Rhein ist heilige Erde,

Es ist unser deutsches Vaterland.

So seid willkommen am Schicksalsstrom In dem Jahrtausend deutschen Land;

Es grüßet Euch der Martins-Dom Und echter deutscher Männerfang.

Und kehret Ihr zur Heimat wieder.

Tragt das Bewußtsein mit Euch fort:

Deutsch ist der Rhein und seine Lieder Und wird es bleiben immerfort.

Drum seid gegrüßt, Ihr Schwarzwaldsänger,

Die Ihr zum Rheinstrom seid geeilt.

Um dort erneut das Band zu fördern,

Das uns mit Euch zu Brüdern eint.

Das deutsche Lied, es wird uns führen In Einigkeit mit Herz und Hand,

Dem Frühling unseres Volks entgegen.

Zum Wohl des deutschen Vaterlands.

Dem Wildbader Liederkranz anläßlich seiner Rheinreise gewidmet von seinem Freunde Gregor Metz.

kleine Nachrichten an» aller Welt

Schnee im Oberharz. Am Freitag vormittag ist im Ober­harz reichlicher Schneefall eingetreten.

Wegen des Deukschlandlieds. Der Bürgermeister Böhm von Bad Königstein im Taunus wurde vom englischen Militärgericht in Wiesbaden zu 100 Mark Geldstrafe ver­urteilt, weil er bei einer Burgbeleuchkung das Spielen des Deukschlandlieds gestattete, ohne vorher die Engländer um Erlaubnis gefragt haben. Kapellmeister Hiege wurde freigesprochen.

Das Eisenbahnunglück von Freising. Der erste Straf­senat des Reichsgerichs hat das freisprechende Urteil des Landgerichts München 2 gegen den Vorarbeiter Johann Förksch aufgehoben und die Strafsache zu nochmaliger Ver­handlung an das Landgericht zurllckverwiesen. "Bei dem fruchtbaren Eisenbahnunglück in der Nähe von Freising am 12. August 1926 waren durch Zugsentgleisung 12 Reisende getötet und 98 verletzt worden. Als Ursache des Unglücks wurde die fehlerhafte Auswechslung einer Zunge an einer Ausweichstelle festgestellt, für die Förtsch als Leiter der Streckenarbeiten verantwortlich war.

Die albanische Sönigskrone verpfändet. Der neue König Zogt! von Albanien wandte sich an die österreichische Regie­rung. um die Krone des alten Albaniersllrsten Skanderbeg zu erhalten. Von Wien bekam er aber die Mitteilung, daß die im Wiener Museum aufbewahrte Krone für Kriegsent­schädigungen verpfändet sei und ohne Zustimmung der Gläu- bigermächte nicht abgegeben werden könne. Die neue albanische Flagge trägt einen Doppeladler im roten Feld.

Farbige kohle. Farbige Kohle wird als das Neueste von einer amerikanischen Kohlengrohhandlung auf den Mark gebracht. Um dem Brennstoff ein gefälligeres Aussehen zu verleihen, wird die Kohle, bevor sie die letzte Wäscherei verläßt mit einem auffallenden blauen Farbstoff behandelt und so an die Verbraucher geliefert. Das Verfahren soll ganz billig sein und den Heizwert der Kohle nicht beein­trächtigen. Eine Anthrazitkohlenzeche in Pennsylvanien will ihre Kohle rosa färben.

Wegen Zollhinterziehung hatten sich in Kirchen (Rhein­land) ein Brennereibesitzer, dessen Betriebsleiter und zwei Arbeiter vor Gericht zu verantworten. Der Brennereibesitzer wurde zur Zahlung des vierfachen Betrags der hinterzogenen Steuersumme, insgesamt 2 706 000 Mark und 6 Monaten Gefängnis, der Betriebsleiter zu 254 000 Mark Geldstrafe und 4 Monaten Gefängnis, die beiden Arbeiter zu zu­sammen 2 706 000 Mark und 2 bzw. einem Monat Gefäng­nis verurteilt.

Eisenbahnnnfall In einem Tunnel am Bahnhof von Glasgow (Schottland) stießen zwei Eisenbahnzüge zusam­men Mehrere Wagen wurden zertrümmert. Bis jetzt wur­den ein toter und 50 zum Teil sehr schwer verletzte Rei­sende geborgen.

Ani Samstag morgen stieß bei dem Städtchen Stroud in der englischen Grafschaft Glouceüerschire im Nebel ein Güterzug mit einem Personenzug zusammen. Beide Züge wurden schwer beschädigt, einige Wagen gerieten m Brand. Im Augenblick des Zusammenstoßes fuhr auf einem andern Glcis ein zweiter Güterzug vorüber, von dem dann auch einige Wagen entgleisten. Bis jetzt ist bekannt, daß neun Personen getötet worden sind, die Zahl der Verletzten ist noch höher.

Ein französisches Unterseeboot gerammt. In der Nacht zum 4. Oktober wurde ein französisches Unterseeboot an der spanischen Küste auf der Höhe von Vigo von dem griechi­schen DampferHekaterina Gulandris" gerammt. Es sank mit 3 Offizieren und 40 Mann. Der Kapitän des Dampfers erstattete nach dem Anlaufen des Hafens Rotterdam Mel­dung.

Ein amerikanischer Küstendampfer gesunken. Nach einer Meldung aus San Franziska ist der amerikanische Küsten­dampferSmith" mit 13 Mann Besatzung an Bord während eines schweren Sturms in der Gegend von Point Arena gesunken. In der Nacht zum Freitag war eine drahtlose Mitteilung von dem Dampfer eingegangen, in der es hieß, daß das Schiff sinke. Da seither jede Nachricht fehlt, besteht wenig Hoffnung für die Rettung der Schiffbrüchigen.

Flugzeugabsturz. Auf dem Flugplatz von Bachmat (Ton- kin. Indochina) ist ein Flugzeug brennend abgestürzt. Die Insassen, ein französischer Leutnant und ein Industrieller, sind fak.

Der Welfenschah. Der zum Verkauf stehende Welfen- schatz des Herzogs von Braunschweig, für den übrigens tat­sächlich schon ein amerikanisches Angebot von 10 Millionen Dollar vorliegen soll, bildet glücklicherweise nur einen Teil des berühmten Welfenschatzes. Wichtige Teile des Welfen- schatzes befinden sich noch heute als Leihgaben des Her­zogs im Provinzialmuseum in Hannover, darunter die be­rühmte Goldene Tafel von Lüneburg. Sie sind durch Leih­vertrag vorläufig vor dem Verkauf geschützt. Der Leihver­trag bildet die Gegengabe dafür, daß die Reichsregierung und die preußische Regierung vor einigen Jahren dem Herzog gestatteten, ein englisches Prinzenbild von Holbein dem Jüngeren aus der Braunschweiger Fideikommiß- Gemäldesammlung für 1,25 Millionen Mark nach England zu verkaufen.

Zehn-Millionenstiftung. Der englische Kunstfreund, Sir Duveen hat 10 Millionen Mark gestiftet, damit die not­wendig gewordene Vergrößerung des Britischen Museums, der Königlischen Porträtsammlung und der Tategemälde- sammlung in London durchgeführk werden könne. In dem Stiftungsbrief erklärt Duveen, es sei ihm besonders darum zum tun, die von Lord Elgin gesammelten Bruchstücke der Athener Akropolis würdig unterzubringen.

Wer hak's gemacht? Die Polen sind sehr verschnupft daß der französische Marschall Fach in einem Vorwort zu dem von dem früheren polnischen Kriegsminister Sikorsk! geschriebenen Buch über den russisch-polnischen Kampf im Jahr 1920 behauptet, dem Eingreifen des französischen Generalstabschess Weygand sei die Rettung Warschaus vor dem bolschewistischen Angriff zu danken. Wenn Wey- gand nicht gewesen wäre, so wären die bereits völlig ge­schlagenen, zahlenmäßig und militärisch ungenügenden pol­nischen Truppen vollends aufgerieben worden und War­schau wäre heute bolschewistisch. Die Eitelkeit Pilsuds- kis wird durch dieses Vorwort Fochs schwer verletzt, denn er behauptet, seinem Eingreifen sei die schließliche Zurück- drängung der roten Russen zu verdanken. (Der in Paris lebende Sikorski ist, nebenbei bemerkt, ein Gegner Pilsuds- kis.) In Wahrheit kann weder Pilsudski noch Weygand das Verdienst der Russenvertreibung für sich in Anspruch nehmen. Der strategische Plan, nach dem der russische An- Mf LhgMehrl «llrhe, stiurmit vielmehr von dem MmrL-