etwa 10 000 Kilometer in südlicher Richtung bis zur Er­reichung der amerikanischen Küste braucht, um von dort aus nördlich aufwärts nach Newyork zu fahren.

Beim Ausstieg in Friedrichshafen hatte das Luftschiff zunächst Gegenwind. Die ersten 150 Kilometer der Fahrt wurden in 94 Minuten zurückgelegt, was einer Stunden- geschwindigkeit von 96 Kilometer entspricht. Nachdem es aber die vom Föhn beherrschte Wetterzone hinter sich hatte, steigerte sich die Geschwindigkeit bedeutend. Die 60 Kilometer lange Strecke BaselBelfort wurde in 30 Minuten, also mit 120 Kilometergeschwindigkeit durchflogen.

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Ueber die weitere Fahrt des Luftschiffs wird gemeldet:

Am Donnerstag abends 7.50 Uhr war das Luftschiff über Barcelona. Abends 11.40 Uhr wurde Castellon de la plana (am Mittelländischen Meer, span. Provinz Valen­cia) überflogen.

Graf Zeppelin" überflog am Freitag früh 5 Uhr den Hafen von Gibraltar.

Die Friedrichshafener Funkstation hat das Luftschiff bis Freitag morgens 7 Uhr gehört. In der Nacht war das Geräusch der Propeller so deutlich zu vernehmen, wie wenn das Schiff sich über der Werft befände.

Der Aktionsradius '

Das Luftschiff hatte bei der Abfahrt 25 000 Kubikmeter Triebgas (Blaugas) und über 15 000 Kg. Benzin und Ben­zol an Bord. Nach aller Voraussicht kann es fünf Tage und fünf Nächte lang unterwegs sein. Der Aktions­radius, d. h. die mit einer solchen Menge Triebstoff er­möglichte Flugweite beträgt mindestens 16 000 Kilometer, bei nicht allzu ungünstigem Wetter sogar 20 000 Kilometer.

Die Belastung war bis zur äußersten Grenze ausgenützt. Als der Steuermann Scherz kurz vor dem Aufstieg das Luftschiff im ganzen noch einmal auswog, wurden mehrere Frachtstücke wieder ausgeladen, da von den 4000 Litern Wasserballast nichts abgegeben werden sollte.

An Bord befinden sich bekanntlich 60 Personen. In den Lagerräumen hinter den Schlafkojen ist auf den Trag­gittern in den Abwurfbeuteln die für Amerika bestimmte Post aufgestapelt: 68 000 Briefe und Postkarten, ungerechnet eine große Zahl von Wertpaketen. Die elektrische Küche, in der neben dem Steward Lehmann ein österreichischer Werkstudent als Koch seines Amtes waltet, ist für 60 Per­sonen eingerichtet und mit 1000 Kilogramm Lebensmitteln versehen. Trinkwasser wird in Form von Eisblöcken mit­geführt und dient einstweilen noch zur Frischhaltung der Fleischoorräte. An Bord des Luftschiffs darf nicht ge-' raucht werden. Bevor Dr. Eckener das Luftschiff be­stieg, steckte er bedeutungsvoll die ausgeklopfte Tabakspfeife in die Tasche: sie muh mehrere Tage kalt bleiben.

Erwähnt sei noch, daß im Führerraum einKanarien- vogel als Glücksvogel in einem kleinen, blumen­geschmückten Holzkäfig mitgenommen wurde, wie es ja auch in den Personenkraftwagen üblich geworden ist, eine kleine Plüschfigur an dem Hinterfenster als unglücksverhütenden Talisman baumeln zu lassen.

Graf Zeppelin" hat Madeira um 1.30 Uhr nach­mittags deutscher Zeit überflogen.

Das Wetter über dem Meer

Friedrichshofen, 12. Okt. Nach den neuesten Wester­berichten, die bei der Werft vorliegen, ist ein Tief bei England zu verzeichnen, aus dem westliche Winde bis zum 35. Grad hinunterdrängen und bis zu den Azoren reichen. In der Gegend unter dem 35. Grad, die jetzt das Luftschiff passiert, müssen nach der Wetterlage östliche Winde herrschen, sodaß man hier damit rechnet, daß das Schiff bei einer normalen Geschwindigkeit von 100 Stun­denkilometern etwa zwischen 5 und 6 Uhr heute nachmittag die Insel Madeira '(nördlich der Kanarischen Inseln) an­steuern wird, gleichzeitig um eine bessere Ortsbestimmung zu haben und ebenfalls mit den Dampfern, die in dieser Linie nach Südamerika fahren, in Funkverbindung zu treten. Die Funkanlage der Werft selbst hat bsi der jetzigen Wetterlage keine Möglichkeit, mit dem Luftschiff in Verbin­dung zu treten.

Ein Triumph der deutschen Wissenschaft

Der Vertreter des amerikanischen Marineministers, Anterstakssekrekär Warner, sandte dem deutschen Volk durch die United Preß folgende Botschaft: Der Ueberseeflug desGraf Zeppelin' eröffnet nach meiner An­sicht eine neue Aera des Verkehrs über dem Weltmeer. Das Luftschiff bedeutet einen Triumph der deut­schen Wissenschaft und Industrie und gleichzeitig einen Erfolg der Weltkechnik, denn fast alle Nationen der Welt haben ihr Scherflein zu dieser Entwicklung beiaekra- gen. Wir begrüßen Eckener und seine Offiziere als hervor­ragende Ingenieure und besonders als Ueberbringer einer Friedensbotschaft des deutschen Volks an das amerikanische Volk. Ich hoffe zuversichtlich, daß diese Neise eine Neihe von weitern erfolgreichen Unternehmungen desGraf Zeppelin" eröffnen wird.

Im Dezember findet in Amerika eine Luftfahrt- Konferenz statt, zu der Deutschland als erster der 54 eingeladenen Staaken seine Beteiligung zugesagt hat. Die deutsche Technik, der deutsche Unternehmungsgeist und Wggemut werden dabei nicht schlecht abschneiden, ob es sich um Luftschiffe oder Flugzeuge, um Techniker oder Luft­fahrer handelt.

Vorbereitungen in Amerika

Das Interesse für die Ankunft desGrafen Zeppelin" ist in ganz Amerika in allen Kreisen außerordentlich groß. In Lakehurst werden viele hohe Zivilbeamte und Mili­tärs beim Empfang auf dem Flugplatz zugegen sein. Auch in Neuyork werden große Vorbereitungen getroffen. Nach den Festlichkeiten in Lakehurst wird die Mannschaft im Zug nach Jersey-Stadt gebracht werden. Von dort werden sie mit dem der Stadt Neuyork gehörenden DampferMacom" zur Südspitze der Insel Manhattan, des Hauptteils von Neuyork, befördert, von wo sie unter Ehren­begleitung in Kraftwagen nach dem Rathaus zur feierlichen Begrüßung geführt werden. Abends findet ein Festmahl und anschließend eine Festvorstellung im Zisgfeldtheater statt. Am nächsten Tag ist eine Rundfak-rt durch die Stadt und ein von der Handelskammer im Ästor-Hotel gegebenes Festmahl vorgesehen.

Württemberg

Sluktgark, 12. Okt. DieVereinigungvonWeil- Imdorf und Feuerbach. Der Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuß des Landtags behandelte gestern den Sejetzentwurs über die Bereinigung von WkiliWdvri lüff

Feüerbach. Staatssekretär Dr. Bolz erklärte hierzu, bei solchen Veränderungen.von Gemeinden bestehe grundsätzlich kein Rechtsanspruch auf Entschädigung für den abgebenden Teil, doch werden wohl Vermögensauseinandersetzungen von Bezirk zu Bezirk notwendig werden. Wie die Zukunfts - entwicklung von Stuttgart und Umgebung werde, lasse sich noch nicht sagen. Solange aber die um­liegenden Gemeinden den Willen haben, sich selbständig zu halten, verdienen sie den Schutz der Regierung. Ein Mit­glied des Bauernbunds vertritt den Standpunkt der Stadt und des Bezirks Leonberg, die es schwer nehmen, einen solchen Bezirk zu verlieren. Namentlich wird dort die Ent­schädigung für viel zu gering gehalten und befürchtet, daß noch weitere Gemeinden folgen werden. Er stellt den An­trag, die Entschädigungssumme von 200 000 Mk. auf 300 000 Mark zu erhöhen. Ein Sozialdemokrat hält nach Abtren­nung von Weilimdorf vom Bezirk Leonberg diesen für nicht mehr leistungsfähig. Die Regierung sollte sich sehr ernst­liche Gedanken machen, daß die Aenderung der Bezirks­einteilung, wenigstens in der Umgebung von Stuttgart, in die Wege geleitet wird. Ein Mitglied der Deutschen Volks­partei stellt sich auf den Standpunkt des Entwurfs. Nach seiner Meinung wäre es vielleicht für manche Landgemeinde besser, Anschluß an eine finanziell leistungss Hige Ge­meinde zu suchen. Ein Mitglied des Zentrums äußert sich dahin, daß der Entwurf den sachlichen Bedürfnissen gerecht werde. Der Vertreter des Christlichen Volksdienstes hält eine höhere Entschädigung für angemessen. Bei der Ab­stimmung wurde der Entwurf angenommen, und zwar in Art. 1, 2, 3, 4, 69 gegen 1 Stimme des Bauernbunds, Art. 5 gegen die Stimmen des Bauernbunds und und Ehr. Volksdienstes, nachdem der oben erwähnte An­trag Schm i d (BP.) ebenso wie ein Eventual-Antrag Schmid, die Zahl 200000 RM. durch 250000 RM. zu ersetzen, gegen die Stimmen der Rechten abgelehnt worden waren.

Verhaftung von Dieben. Der 23 I. a. led. Mechaniker Gottfried Hackenjos konnte festgenommen werden, nach­dem er bei einem Einbruch in die Wohnung eines hiesigen Gastwirts von einigen Gästen verfolgt worden war. Hacken- jos hat in Stuttgart und Umgebung eine Reihe ähnlicher Einbrüche verübt und war geständig. Aufgeklärt wurden dadurch 18 in Stuttgart, Obertürkheim, Mettingen, Eßlingen und Wäldenbronn verübte, zum Teil größere Einbrüche in Wirtswohnungen und Privathäuser. Die gestohlenen Schmucksachen und das Bargeld konnte den Geschädigten zurückgegeben werden. Auf dem Bahnhof in Ulm konnte der aus Elberfeld gebürtige 25 I. a. Äugust Lange fest­genommen werden. In seinem Besitz befanden sich zahl­reiche Schlüssel und Einbruchswerkzeuge. Es handelt sich um einen reisenden Schulhausdieb, der in den letzten Monaten in Elberfeld, Hagen i. W., Witten a. R., Frank­furt a. M., Offenbach, Darmstadk, Worms, Augsburg und Würzburg insgesamt 18 solche Einbrüche verübt hat.

Entwichen ist während seiner Vorführung vor den zu­ständigen Beamten aus dem Gefängnis in der Bebenhäuser­straße ein Bursche, deck eine ganze Reihe größerer Bauern­hauseinbrüche zur Last fallen. Es handelt sich um den erst 18jährigen ledigen Maurer Johann Murer von Allmends­hofen, Ämt Donaueschingen. Der Bursche ist völlig mittel­los: es wird angenommen, daß er sich noch in der Um­gebung von Stuttgart herumtreibt.

Vom Tage. In einem Haus der Möhringerstraße ver­übte ein 18 I. a. Mechaniker Selbstmord durch Erhängen. Der Beweggrund zur Tat ist in verschmähter Liebe zu suchen. Beim Waldeck in Kaltental stieß ein Lastkraft­wagen mit einem Personenauto zusammen. Außer dem Lenker des letzteren wurden noch zwei weitere Personen verletzt. Die Verunglückten sind in das Marienhospital ver­bracht werden. Der Sachschaden ist erheblich.

Stuttgart, 12. Oktober. Zu Versumpfung des Brenzufers. Auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Ströbel (BB.) wurde vom Innenministerium folgende Antwort erteilt: Die Verkrautung der Brenz, die hierdurch verursachte Versumpfung der Brenztalwiesen und die Ver­suche, die Mißstände zu beseitigen, gehen über 100 Jahre zurück. Auf Anregung des Oberamts Heidenheim hat am 18. Mai dieses Jahres eine Besichtigung des Brenztals von Königsbronn bis zur Landesgrenze bei Sontheim a. Br. stattgefunden. Das hierüber erstattete ausführliche Gut­achten der Zentralstelle für die Landwirtschaft vom 13. Juni 1928 bildet nun die Grundlage für die von den zuständigen Behörden eingeleitete weitere Bekämpfung der Mißstände. Das Ausschneiden des Wasser- trautes ist unter den obwaltenden Umständen die wich­tigste Maßnahme,-ihrer Durchführung stehen bei den natür­lichen und den durch die Abwassereinleitungen und die Wassertriebwerke geschaffenen Verhältnisse besondere Schwierigkeiten entgegen.

Der Verwalkungs- und Wirtschaftsausschuß hat den An­trag des Württ. Gemeindekags, durch Notgeseh die Ge­meindewahlen bis nächstes Jahr zu verschieben, abgelehnk. Der Ausschuß hak dann die Artikel 9 bis 24 der Gemeinde­ordnung nach der Regierungsvorlage angenommen.

Ernennung. Der Staatspräsident hat den Ersten Staats­anwalt August Vühler in Stuttgart zum Oberstaatsanwalt in Ravensburg und den Gerichtsassessor Lebsanft bei dem Amtsgericht Stuttgart 1 zum Amtsrichter bei dem Amts­gericht Stuttgart 2 ernannt.

Der neue Staakskommissar für das Württ. Handwerk.

Regierungsrat Brendle vom Württ. Landesgewerbe­amt, der seit Ende 1925 das Amt des Staatskommissars für die vier württembergischen Handelskammern bekleidete, ist zum Vorsitzenden des Arbeitsamts Reutlingen ernannt wor­den. Wie das Württ. Handwerk schreibt, hat Regierungsrat Brendle sein Amt in einer Weise aufgefaßt, die auch bei den vier württembergischen Handwerkskammern und dar­über hincn in den Organisationen des Landes volle An­erkennung ,and. Cr verstand es, das Moment der Aufsicht in den Hintergrund treten zu lassen und legte dafür den Schwerpunkt seiner Tätigkeit auf die Beratung und För­derung des Handwerks in allen seinen Fragen Durch Ver­fügung des Wirtschaftsministeriums ist jetzt Regierungsrat Stierle beim Landesgewerbeamt an Stelle des ausgeschie­denen Regierungsrates Brendle zum Kommissar bei den Handwerkskammern und Regierungsrat Dr. Grimm beim Landesgewerbeamt an Stelle des ausgeschiedenen Landrats Mosthaf zum Stellvertreter des Kommissars bei den Hand­werkskammern ernannt worden.

Weit im Dorf, 12. Okt. Einbruch. In einem Hause der Kurzestraße wurde gestern ein Einbruch verübt. Dem Einbrecher fiel ein größerer Geldbetrag in die Hände. Er konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden.

Aus dem Lande

Heilbronn, 12. Oktober. U hr e n d i e b st a hl. Nachts wurden in dem Uhren- und Bijouteriewarengeschäft von Robert Hehner in der Gerberstraße aus der Schaufenster­auslage 106 Taschen- und Armbanduhren, sowie zahlreiche Ringe und andere Gegenstände im Gesamtwert von 4500 Mark gestohlen. Der Schaden ist durch Versicherung ge­deckt. Der Täter ließ seine Einbruchswerkzeuge liegen.

Tübingen, 12. Oktober. Festnahme des Schie- tinger Verbrechers. Der des Mordversuches an dem 55jährigen Gastwirt und Metzger Heinrich Gute, kunst in Schietingen verdächtige Knecht G. Glückler, ge­bürtig aus Schwenningen (Baden) wurde festgenommen und in das hiesige Gerichtsgefängnis eingeliefert. Der Ver­brecher hat die Tat eingestanden.

ep. Freudenstadt, 12. Okt. Missions wissenschaft­lich er Kurs. Ueber 70 Geistliche, Lehrer und Frauen vereinigten sich vom 7. bis 10. Oktober zu einem van der Evang. Missionskonferenz für Württemberg veranstalteten missionswissenschaftlichen Kurs im Kurhaus Palmenwald. Die bevorstehende Tagung des Deutschen Missionsbnnds in Tübingen gestattete es, Führer des deutschen evangelischen Missionslebens, die meist an der diesjährigen Weltmissions­konferenz in Jerusalem teilgenommen hatten, für die Vor­träge und Aussprachen zu gewinnen, die unter der Leitung von Oberkirchenrat l). Knapp und Pfarrer Pfisterer vom Evang. Volksbund stattfanden. Es sprachen Univer- sitätsprosessor O. Heim aus Tübingen über den Grund unserer Verpflichtung zur Weltmifsion, Missionsinsp.cktor O. Oehler aus Basel über den chinesischen Buddhismus und das Evangelium, Universitätsprofessor O. Richter aus Berlin über die Missionskirche und die sendende Christenheit, Univ.-Prof. O. Schlunk, der neuernannte Dozent für Missionswissenschaft an der Universität Tü­bingen, über die Missionsschulen in der Neuzeit, Missions­direktor v. Baudert aus Herrnhut über die Rassenfrage in Südafrika und Missionsdirektor O. Knak aus Berlin über die Diesseitigkeitsströmungen und die Mission. Ein Abend brachte eine Filmvorführung aus der ärztlichen Mission, die von Universitätsprofessor V. Olpp aus Tü­bingen, dem Leiter des Deutschen missionsärztlichen Insti­tuts, eindrucksvoll erläutert wurde-, ein anderer Abend Einzelschilderungen aus den verschiedensten Missionsfeldern wie von der Weltkonferenz in Jerusalem. Den religiösen Grund zu der überaus fruchtbaren Aussprache legten die von Pfarrer Vurckhardt, dem Präsidenten der Basler Mission, geleiteten Morgenfeiern.

Lffringen OA. Nagold, 12. Okt. Tödlicher Unfall. Die 28 I. a. Frau des Gotthilf Betsch fuhr mit dem Fuhr­werk zum Futtermähsn. Außerhalb des Orts scheuten die Kühe und gingen durch, wobei Frau Bstsch von den Rädern erfaßt und überfahren wurde. Sie erlitt so schwere Ver­letzungen, daß sie am nächsten Tag im Krankenhaus Calw starb.

Ulm, 12. Okt. Eine Tierzuchthalle in Ulm. Unter Vorsitz des Oberbürgermeisters Dr. Schwamm­berger hat eine hiesige Studienkommisston die neuerbaute Allgäuer Tierzuchthalle in Kempten besichtigt: hier soll eine ähnliche Halle erstehen.

Kornwestheim, 12. Okt. 100 000 Mark gefunden. Erst jetzt wird bekannt, daß ein hiesiger Bürger am 28. Sept. in einer Telephonzette des Stuttgarter Hauptbahnhofs eine Mappe mit 100 000 Mark Inhalt gefunden hatte. Die Polizeistelle, bei der er das G->ld abgeben wollte, verwies ihn auf die Post, in deren Räumen der Fund gemacht wurde. Auf dem Weg dorthin traf er einen Eiienbchn- bediensteten, dessen ganzes Benehmen ^erriet, daß er der Unglücksvogel sei. Nach aenouer Feststellung kam der Ver­lierer wieder in den Besitz des Gelds. Der Finder lehnte jeden Finderlohn ab.

Gmünd. 12. Okt. Besichtigung. Anläßlich seines Gmünder Aufenthaltes zeichnete Bischof Dr. Sproll die be­kannte Kunstwerkstätke von Fritz Möhler mit seinem Be­suche aus und besichtigte mit großem Interesse die neuesten Metallarbeitern

Ellwangen. 12. Okt. Die Gemeinderatswahlen a m 16. D ez em b e r. Nachdem feststeht, daß die Gemeinde­ratswahlen nicht verschoben werden, wird diese hier am Sonntag, den 16. Dezember vorgenommen.

Ulm, 12. Okt. Schwäbisches Sängerbünde S- f e st. Die erste vorbereitende Sitzung fand am letzten Mitt­woch im Ulmer Gau stak. Das Liederfest des. Schwäb. Sängerbundes soll Ende Juni in Ulm skakfkinden. Eine end­gültige Festlegung des Termins und sonstiger vorläufiger Anordnungen wird in einer am Samstag, den 20. Okt. in. Ulm stattfindenden Bundesausschußsitzung geschehen. In heutiger Sitzung handelt es sich hauptsächlich darum, die Vorsitzenden für die 16 zu bildenden Ausschüssen zu ge­winnen. Der Schwäb. Sängerbund zählt ca. 50 000 Sänger. Wenn man rechnet, daß 50 Prozent zum Sängerfest kom­men. dann ist das eine Zahl, die bisher noch nie erreicht wurde. Der Ulmer Gau zählt 37 Vereine mit 2454 Sänger. Zählt man die passiven Mitglieder dazu, so ergibt sich ein Mitgliederstand von 8101.

Schwerer Unfall. Vorgestern nachmittag fuhr ein Rad­fahrer, der von der Bockgasse herunterkam, direkt in einen Taxameter hinein, der in die Turmgasse einfahren wollte. Der Radfahrer kam unter das Auto zu liegen und wurde schwer verletzt: die ganze Nase wurde gespalten und ein Auge verletzt, das Fahrrad zertrümmert. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätsauto ins Städtische Krankenhaus verbracht; man hofft, ihn am Leben erhalten zu können.

Schwenningen. 12. Okt. Vermißt. Seit Montag wird der 20 I. a. Uhrmacher Pius Neininger von Villingen ver­mißt. Er wollte sich auf seine hiesige Arbeitsstelle begeben, ist jedoch nicht angekommen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß sich der schwermütig veranlagte junge Mann ein Leid an­getan hak.

Friedrichshafen. 12. Oktober. Für rund 190000 ark Luftpostbriefmarken. Die Flugpost, die traf Zeppelin" zu seiner gestrigen Fahrt nach Amerika an zrd genommen hat, beträgt 431 Kio und ist in 15 Post- Len verstaut worden. Es wurden 28 124 Briefe und 590 Postkarten, insgesamt 65 714 Sendungen entgegen- nommen. Die Briefe mußten je mit 4 Mark und die Past­eten mit 2 Mark frankiert werden, woraus sich ein Ge- nterlös von 187 676 Mark ergibt Die Post erhalt von »em Brief 1 Mark und von jeder Postkarte 50 Pfennig, io ß ihr Anteil 46 919 beträgt, in den sie sich allerdings ch mit den ausländischen Postanstalten teilen muß. Der fftbetrag von 140 757 Mark verfällt dem Luftschiffbau