Dr. DörsIer - Biberach übernommen. Den Geschäftsbericht erstattete Dr. Hatte r. Abends gaben Stadt und Bad den Gästen einen Bierabend. Am Sonntag vormittag folgten nach vorhergehender Besichtigung der Kureinrichtungen und Anlagen drei weitere fachwissenschaftliche Vorträge durch Prof. Dr. K i r f ch n e r - Tübingen und die Kurärzte Dr. Haug und Bo fing er über Erkrankungen der Gallen­blase. Gemeinsames Mittagessen im Kurhaus und abends festliches Beisammensein im Kursaal schlossen den diesjähri­gen württ. Aerztetag ab. Am Montag führte eine Auto­fahrt die württ. Aerzte nach dem benachbarten Rothen­burg o. T.

Ebingen, 3. Sept. Flngkag. Zn Gegenwart von 1012 000 Personen fand gestern aus der Egrat auf dem Heuberg bei Ebingen ein großer Flugtag statt. Es flogen der bekannte württ. Fluglehrer Spengler und der Ebln- ger Flieger R i e d i g e r. Ferner sah man einen erfolg­reichen Fallschirmabsprung von Hedi Schumann und die üblichen Vorführungen des Luftakrobaten Schindler. Die Abschiedsrunde flog Haupkmann Köhl auf seinem Met- Flamingo. Auf dem Flugplatz sprachen bei der Begrüßung Oberbürgermeister Spanag eh der preußische Staats- Minister a. D. Dominikus und Haupkmann Köhl.

Ulm, 3. Sept. >(K a m p f gegen den Lärm der Krafträder.) Der Lärm der Krafträder ist teilweise darauf zurückzuführen, .daß die Auspuffrohre nicht mit Schalldämpfern versehen sind. Nach dem Gesetz hat aber die Abführung der Verbrennungsgase unter Anwendung ausreichender schalldämpfender Mittel zu geschehen. Wer auf der Straße mit einem in dieser Hinsicht unoorschrifts- mäßigem Fahrzeug angetroffen wird, hat mit der Beschlag­nahme dieses Fahrzeugs oder der Fahrzeugpapiere, !m Wie­derholungsfall unter Umständen mit der Entziehung des Führerscheins zu rechnen.

Tödlicher Unglücksfall. Im Johanneum verstarb ein 17 I. a. Pferdeknecht von Straß bei Neu-Ulm, dein die Pferde durchgingen. Der junge Mann wurde auf der Straße nächgeschieift und erlitt mehrere Rippenbrüche.

Heidenheim, 3. Sept. In den Ruhestand. Am 1. September ist Schulrat W'ühelm Schleh in den Ruhe­stand getreten. Schulrat Schleh ist im Jahr 1861 in Her- zogsweiler OA. Freudenstadt geboren. Vor seiner hiesigen Tätigkeit war er Seminaroberlehrer in Nürtingen und Eßlingen.

Mergelstetten OA. Heidenheim, 3. Sept. Dienst- jubiläum. Frl. Marie G ö tz, Kontoristin bei der Fa Zöppritz hier, beging -am Samstag ihr 30jähriges Dienst- jubiläum und wurde reich beschenkt.

Pappelau OA. Blaubeuren, 3. Sept. Ein Glücks- schütze. Albert Held in Steinenfeld schoß in der Däm­merung einen prächtigen Keiler mit 260 Pfd.

Wennenden. OA. Blaubeuren, 3. Sept. Aufgeklärte Brand Ursache. Die Brandursache in Wennenden, bei dem das Gasthaus zum Hirsch abbrannte, ist nun geklärt. Nachdem man verschiedenen Verdacht hegte und auch eine Verhaftung vornahm, hat es sich herausgestellt, daß zwei Kinder, 3 und 4 3. a-, den Brand durch Zündeln gelegt hakten.

Friedrichshafen. 3. Sept. SchwererBvotsunsaN. Der in Romanshorn ansässige Gemüse- und Früchtehändler M. Scalabrin hakte schon Mehrere Male mit dem Fischer F. Stutz Zwetschgen eingekauft, die sie mit dem Motorboot .von Stutz nach der Schweiz beförderten. Am Samstag nun wurde die Leiche von Stutz mit dem Rektnngs- gürkel angetan in Güttingen angeschwemmt. Von Scalabrin fehlt jede Spur, doch muß er auch ertrunken seist, um so mehr, als der zweit» RettungSgürksl noch an dem aufgefun­denen gekenterten Boot angebracht war. Das Boot muß am Freitag in dem sich gegen 11 Uhr erhebenden Nord- sturm nahe des Schweizer Ufers untergegangen sein. Ob das Boot zu stark belastet war, oder ob ein anderer Grund den Unfall verschuldete, steht nicht fest.

Von der bayerischen Grenze, 3. Sept. Brand. Er­stickt. In Roth bei Neu-Ulm ist der Stadel des Landwirts Holl mit den Erntevorräten ein Raub der Flammen ge­worden: der Stadel war vor 2 Jahren schon einmal ab­gebrannt. In der vor dem Dorf Fleinhausen gelegenen Sandgrube löste sich eine große Sandwand und begrub den Landwirt Merk mit seinem Fuhrwerk. Merk konnte sich von den Erdmassen nicht mehr frei machen und fand den Tod.

Vom bayr. Allgäu, 3. Sept. Hochwasser. Die starken Regenfälle der letzten Tage haben auf der Iller Hochwasser gebracht: das Wasser überschwemmte die Straße Jmmen- stadtSonthofen. Aus Hindelang wird gemeldet, daß der wolkenbruchartige Regen die Wildbäche bei Hintersteln und Bad Oberdorf, sowie die Ostrach gewaltig ansteigen ließ. Die Straße HindelangHinterstein war durch einen Erd­rutsch bei Bruck für den Autoverkehr gesperrt.

Lokales.

Wildbad, 4. September 1928.

Landeskurtheater. Dienstag abend 8 Uhr gelangt der größte Schauspielerfolg der diesjährigen Spielzeit, die sensationelle KriminalkomödieDer Hexer" von Edgar Wallace, letztmals zur Aufführung, eines der apartesten und amüsantesten Bühnenexperimente dieser Saison, auf­gemacht mit einer geradezu staunenswerten Routine in der Beherrschung der theatralischen Effekte, das Publikum zu fieberndem Miterleben zwingend. Ludwig Lang, der seit einer Reihe von Jahren hier bestbekannte und beliebte Schauspieler und Komiker, verabschiedet sich als Detektiv Wembury. Mittwoch abend 8 Uhr geht der rassige OperettenschlagerDie keusche Susanne", eine von Gil­berts älteren, beliebtesten Operetten, letztmals in Szene. Das bemerkenswert witzige Textbuch, graziöse französische Lustspieltechnik geschickt verarbeitend, sowie die tempera­mentvolle, perlende Musik haben die Operette Jahre hin­durch bei immer gleicher, unverwüstlicher Lebensfrische er­halten und sie zu einem Lieblingsstück des Publikums ge­macht. Titelpartie: Grete Bret6; weitere Hauptpartien: Damen: Elsner, Pohl; Herren: Bauer, Graf, Kiefer, Lang und Lord. Donnerstag abend 8 Uhr wird als ein­malige Aufführung das imm^r beliebte SchauspielAlt- Heidelberg" von Meyer-Förster gegeben.

Heute abend tritt imHexer" Herr Ludwig Lang zum letztenmal als Schauspieler vor das Wildbader Publi­kum. Wir halten es darum für angebracht, daß an dieser

Stelle seiner besonders gedacht wird. Herr Lang wurde während seiner zehnjährigen Spielzeit durch seine Bezieh­ungen zu den Wilübadern der populäre Schauspieler. Durch seine natürliche und liebenswürdige Art ist er ihr Liebling geworden. Aber auch um das Theater hat er sich sehr verdient gemacht. Manche Rolle war nur für ihn da, gerade für ihn wie zugeschnitten. Und aus jeder, auch der unbedeutendsten, weiß er etwas zu machen. Sein Hof- Friseur, sein untertänigster Diener, sein Zirkusregisseur, sein Wirt und wie die vielen Rollen alle heißen, sind ge­treulich kopiert und immer gut einstudiert. Besonders ge­fällt Lang durch seine schöne Sprache, verbunden mit aus­drucksvoller Mimik- Eins seiner besten Rollen hat er im Hexer" als Detektiv-Inspektor, wo ec im gewandten Dia­log besonders glänzt. So scheidet mit Lang einer unserer besten Schauspieler. Mögen ihm auch fernerhin solche Erfolge wie hier in Wildbad beschieden sein. X.

Liederkranz. SLnzerfahrt an den Rhein zum Niederwald-Denkmal. Wie bereits bekannt, unternimmt der Verein am 29., 30. Sept. und 1. Okt. eine Sänger­fahrt an den Rhein. Auf dieser Fahrt durchfahren wir die schönsten Teile der Pfalz, des Rheins und des Oden­waldes in den Aussichtswagen der Reichspost und I. Kirch- lechner. Es ist somit Gelegenheit geboten, mit dem nied­rigen Preis von 19.50 schöne Teile unserer deutschen Heimat zu sehen, die jedem Teilnehmer unvergeßlich bleiben werden. Die Fahrt führt uns über Karlsruhe, Germers­heim, Speyer, Ludwigshafen, Worms nach Mainz, wo wir am 29. Sept. abends in Gesellschaft des Mainzer Liederkranzes einen rheinischen Abend verleben werden. Der Sonntag bringt uns auf einem Rheindampfer in der Frühe nach Rüdesheim; daselbst Auffahrt mit der Zahn­radbahn nach dem Niederwald-Denkmal und später Ab­stieg nach Aßmannshausen ins Hotel 2 Mohren zur Ein­nahme des Mittagessens. Um 3 Uhr Abfahrt mit dem Dampfer nach Mainz-Kastell und Begrüßung unserer Kost­heimer Sangesfreunde. Der Montag bringt uns nach Wiesbaden, Frankfurt, Darmstadt die Bergstraße entlang nach Heidelberg, sodaß wir um 23.30 Uhr wieder in Wild­bad eintreffen. Von seiten des Vereins ist alles bis ins Kleinste vorbereitet, sodaß jeder Teilnehmer Uber das Ge­sehene und Erlebte befriedigt sein wird. Da wir längere Zeit durch das besetzte Gebiet fahren, muß jeder Teilnehmer einen Personalausweis mit Lichtbild besitzen. Derselbe ist gegen eine Gebühr von 50 --Z unter gleichzeitiger Abgabe eines Lichtbildes auf dem Meldeamt hier erhältlich. Es ist dringend erforderlich, die Personalausweise frühzeitig anzumelden, da die Ausstellung derselben 56 Tage in Anspruch nimmt. Der Meldeschluß für alle Teilnehmer ist auf den 15. September endgiltig festgesetzt und können spätere Anmeldungen keineswegs mehr Berücksichtigung finden. Anmeldungen nimmt Herr Herm. Aberl e, König-Karlstr. 43, entgegen. Darum auf, Ihr Sanges­freunde, zur Sängerfahrt an den Rhein! Zögert nicht länger und meldet Euch heute noch an!

Erweiterung der Versicherungspslichigrenze in der An- gestellkenversicherung. Durch Verordnung des Reichs- arbeiksminiskers vom 10. August 1928 ist die Versicherungs­pflichtgrenze mit Wirkung vom 1. September 1928 von jährlich 6000 NM. auf jährlich 8400 NM. erhöht worden. Es gilt vom 1. September 1928 an die bisherige Gehalts­klasse U (Beitrag 20 AM.) bei einem monatlichen Arbeits­verdienst von mehr als 400 RM. bis zu 500 NM., die Gehaltsklasse O (Beitrag 25 NM.) bei einem Arbeitsver­dienst von mehr als 500 NM. bis zu 600 RM., die Ge- haltsklasse II (Beitrag 30 NM.) bei einem Arbeitsverdienst von mehr als 660 NM. Zeder Pflichtversicherte kann jeder­zeit in einer höbcren als der seinem Einkommen entsprechen­den Gehalksklasse Beiträge zahlen. Pflicht- und freiwillig Versicherte können sich auch in den Beitragsklässen ^ mit einem Monatsbeilraae von 40 RM. und K mit einem Monaksbeikrage von 50 NM. freiwillig höher versichern. Alle Anwartschaften in der Angestellkenversicherung gelten bis zum 31. Dezember 1925 als aufrechkerhalken. Die zur Aufrechkerhaltung der Anwartschaft etwa noch erforderlichen Beiträge für 1926 können bis zum Schluß des Jahrs 1928, die für 1927 bis zum Schluß des Zahrs 1929 nachentrichtet werden.

ep. Die Diätschwester ein neuer Frauenberuf. Wie

dieMünchen-Augsburger Abendzeitung" berichtet, zieht jetzt in Partenkirchen eine Ausbildungsstätte für die Diät­schwestern in 3monatlichem bzw. 12,nonatlichem Kurs auf. Die Diätschwester soll dazu beitragen, eine gesunde Volks­ernährung in der großen Masse unseres Volks zu ver­bretten, um den verschiedenen Anforderungen an die Diät­küche gerecht zu werden. Da die Aerzte bei der Behandlung innerer Krankheiten mehr und mehr moderne Diät verord­nen, Reformgeschäste der Großstädte, aber auch Küchen modern denkender Sanatorien, Kuranstalten, Hotels, Pen­sionen usw. immer dringender nach Beraterinnen oder neu­zeitlichen Küchenmeisterinnen verlangen, so bietet sich der ge­bildeten Frau mit diesem Beruf ein neues und dankbares Arbeitsgebiet.

Loslage im September. Der September ist reich an lostagen, denen die Bevölkerung des Landes besondere Bedeutung zumißt. Der 4. September als Rosalientag gibt in Süddeutschland Veranlassung, Wurzeln und Kräu­ter zu sammeln, dieunters". Kopfkissen gelegt, Heilung von allen möglichen Krankheiten und Leiden bringen sollen. Am 8. September, dem Tage Mariä Geburt soll der Abzug der Schwalben beginnen An diesem Tag werden auch Getreidekörner geweicht und unter die übrigen Sämereien gemischt, um für das nächste Jahr eine gute Ernte zu be­scheren. Am 14. September, dem Tag der Kreuzerhöhung, dürfen dagegen in Haus und Wirtschaft keine ernsteren Vorgänge unternommen werden, weil diese sonst zum Un­heil ausschlagen. Insbesondere soll an diesem Tage kein Wintergetreide ausgesät werden, auch Ehen dürfen an die­sem Tage nicht geschlossen werden. Der 29. September, der St. Michaelstag, kurz Michaelis genannt, ist ein wich­tiger Terminstag im ländlichen Haushalt, gilt er doch an Stelle des 1. Oktober als Termin. Auch an den Michaelis­tag knüpfen sich auf dem Land mancherlei Sitten und Ge­bräuche, denen man ihre Abstammung vom uralten heid­nischen Wotanskult oft unschwer ansieht, wenn auch die eigentliche^rühere Bedeutung sich allmählich verwischt hat.

Der Herbstmonak. Der neunte Monat des julianischen Kalenders, der Scpiemoer, erhielt von Kaiser Karl den deutschen NamenHerbstmonat", weil in sein letztes Viertel der Herbstanfang fällt. Die Bezeichnung hat sich aber eben­so wenig eingebürgert, wie der in Süddeutschlanü und in der Schweiz noch hin und wieder anzutreffende Name Scheiding".

Viele alte Bauernregeln beschäftigen sich mit der Wit­terung im September. Der Landmann, der an die Winter­bestellung denken muß, beginnt damit, nach dem Bauern­kalender, am 1. September:Wenn Sankt Aegidius bläst ins Horn, so heißt es: Bauer, säe dein Korn." Eine trockene Witterung im Herbstmonat gefällt dem Landmann nicht, oa die Saat nicht gedeiht. Er hält es vielmehr mit dem Kalenderspruch:Septemberregen für Saat und Reben dem Bauer gelegen". Starke Gewitter im September sollen einen schneereichen Winter verkünden:September- Donner prophezeit vielen Schnee zur Weihnachtszeit." Der 29. September wird als ein kritischer Tag angesehen. Brausen die Stürme an ihm, so steht ein strenger Winter bevor:Zu Michaelis Nord und Ost bedeuten starken Win­tersrost." Regnet es aber an diesem Tag, so fällt der Winter milde aus:Regnet's am Michaelistag, so folgt ein milder Winter nach." Wenn die Eiche ihre reifen Früchte früh­zeitig abwirft, dann ist zum Christfest Schneewetter zu er­warten:Viel Eicheln um Michaelis, viel Schnee um Weih­machten." Der Winzer hält den 21. September für einen bedeutungsvollen Tag, der auf die Güte des Weines Ein­fluß besitzt:Wenn Mathäus weint und lacht, er aus dem Weine Essig macht."

. Jagd und Fischerei im September

Nok - und Damwild steht noch zu Anfang des Mo­nats in der Feiste. Bon der zweiten Hälfte an machen sich beim Rotwild, etwas später beim Damwild, die Anzeichen der beginnenden Bruns! bemerkbar und in deck letzten Ta­gen melden schon da und dort die Hirsche. Die Schußzelt dauert an und erstreckt sich mit Beginn des Monats in Sachsen auch auf Tiere und Kälber, in Bayern vom 16. auf Alt- und Schmaltiere. Not-, Dam-, Gams- und Rehwild fangen an, zu verfärben. Die Hasen sehen noch und es er­scheint reichlich früh, daß die Schußzeit in Waldeck, Anhalt und Mecklenburg-Schwerin bereits in diesem Monat aufgeht.

Fast alles Flugwild ist oder wird wieDer Deutsche Zager", München, mitieilk frei, so die Reb­hühner und Wachteln in sämtlichen deutschen Staaken mit Ausnahme von Oldenburg, wo sie bis 15. ds. Mts. Schon- zeit haben. Diese genießen, auch der Auerhahn in Preu­ßen, Bayern, Baden und Thüringen, der Birkhahn jedoch nur in den letztgenannten 3 Staaten, Schonzeit, während in den übrigen Birk- und Hasel-, in Bayern Schnee- und Steinhühner und Fasane mit Monatsanfang (Württemberg, Baden, Lübeck, Waldeck) bzw. von der zweiten Hälfte ab (Preußen, Hessen, Oldenburg, Braunschweig, Bremen) schuß­bar werden. Bon dem in Preußen, Württemberg. Hessen, Lübeck, Braunschweig und Bremen fxeigegebenen Abschluß von Birk-, Lasel- und Fasanhennen sollte der Hege dieser Wildarten wegen möglichst einge­schränkter Gebrauch gemacht und dieser unterlassen werden. Der Durchzug der Wildtauben kommt in vollen Gang, der der Schnepfe seht Ende des Monats ein, desgl. der der Wildenten. Die Erpel mausern zum Prachtkleid. Das Haarraubwild beginnt mit dem Haarwechsel. Der Herbskzug der Zugvögel tritt vermehrt in Erscheinung, und damit auch der der Raubvögel und Krähen.

Forelle und Bachsaibling treten in die Laich­zeit, Aesche, Regenbogenforelle, Zecht, Barsch, Barbe. Schied und Zander beißen gut. Seeforelle und Seesaiblina können mit der Schleppangel gefangen werden. Krebse ^ d noch gut sangbar.

Kieme Nachrichten aus aller Veit

Der Typhus in Potsdam. In den Krankenhäusern von Potsdam liegen zurzeit noch 62 Typhuskranke, unv zwar 33 aus dem Stadtgebiet und 29 aus der Umgebung. Bis jetzt sind 6 Erkrankte gestorben.

Ein Motorradfahrer vom Zug überfahren. In Bruchsal rannte am Samstag früh 7 Uhr am Bahnübergang nach Forst das Motorrad des 26jährigen Sohns eines Direktors von einer Mannheimer Firma gegen die geschlossene Bahn­schranke, durchbrach sie und blieb auf dem Gleis liegen. In diesem Augenblick brauste der Schnellzug Holland- Schweiz heran, erfaßte den Fahrer und eine junge Dame, die aus dem Soziussitz gesessen hatte. Beide wurden sofort getöt< Der Zug konnte nach etwa 300 Meter zum Halten gebucht werden; auf den Puffern der Lokomotive lagen die Trümmer des Fahrrads. Wie sich herausstellte, hatte Vas Fahrrad schon bei Mannheim einen Unfall, wobei d i e Fußbremse abgebrochen wurde. Trotzdem fuhr der junge Mann, der zum Solitude-Rennen wollte, unvorsichtigerweise weiter. Den Schrankenwärter trifft keine Schuld. Er hatte dem herankommenden Fahrer zu­gerufen:Halten Sie doch!" Dieser konnte nur noch er­widern:Ich kann nicht mehr!" und dann sagte er noch kurz zu dem Mädchen:Jetzt sind wir erledigt!" In der nächsten Sekunde waren beide tot.

Fernflug nach Moskau. Am Sonntag früh 6.07 Uhr sind die Junkersflieger R i st i c s und Zimmer mann mit einen, gleichartigen Flugzeug wie dieBremen" zu einem Ostflug gestartet und abends bei Einbruch der Däm­merung im Regenwetter in Moskau gelandet. Es ist noch ungewiß, ob der beabsichtigte Flug nach China fort­gesetzt wird.

Der Flieger Frhr. v. K ö n i g - W a r t h a u s e n, der am 16. August mit einem Klemm-Leichtfkugzeug von Berlin nach dem Osten abgeflogen war, ist in Teheran (Flugstrecke 6828 Kilometer) glücklich gelandet.

An der Küste von Island wurden Trümmer eines Flugzeugs augeschwemmt, die, wie die Untersuchung ergab, zu dem Flugzeug gehören, mit dem der englische Flieger­major Hinchcliffe und die Prinzessin Löwenstein- W e r t h e i m am 31. August 1927 den Ozean überfliegen wollten.

Mühlenbrand. Infolge einer Mehlstaubexplosion in der Filteranlage ist die große Braunsche Mühle in Saarbrücken ausgebrannt. -Die Mehlvorräte haben durch Wasser und Rauchschäden schwer gelitten, während die GetreidevorrLte in den Betonsilos unversehrt geblieben sind. Der Schaden allein an Maschinen wird auf eine halbe Million Mark geschätzt.

Im Schlamme begraben. Bei Ausgrabungsarbeiten an einem Weih» in Jägersfreude bei Saarbrücken stürzte eine