rvildbsk O.-A. Nagold, 9. August. PlötzlicherTod. Der 44 I. a. aus Bösingen stammende und hier wohnhafte Schneider Christian Binder wollte seine im Nagolder Krankenhaus totkrank darniederliegende Frau besuchen und fuhr mit dem Rad fort. Zwischen Wildberg und der Pfron- dorfer Mühle stürzte er vom Rad und blieb tot ilegen. Ein Herz- oder Hirnschkag hatte seinem Leben ein Ziel gesetzt.
llntertalheim O.-A. Nagold, 9. August. Großfeuer. Gestern nachmittag, während die meisten Ortsbewohner auf de n s eld mit der Ernte beschäftigt waren, brach in der Scheuer des Zimmermanns Franz Möhrle ein Brand aus, dem auch das zugehörige Wohnhaus sowie das Wohnhaus des Landw-rts Klemens Klenk und die gefüllte Scheuer des Andreas Köhler zum Opfer fielen. Bei den Rettungsarbeitsn erl.tt der frühere Darlehnskassenrechner Lauer Müler schwere Verletzungen.
linier dem Verdacht, den großen Brand in Emmingen vorsätzlich verursacht zu haben, wurden zwei Brüder, die in einem der abgebrannten Häuser wohnten, verhaftet. Der Gesamtschaden beziffert sich auf etwa 130 000 Mark.
In Simmersfeld wurde ein Besitzer des dort am Montag abgebrannten Hauses wegen Verdachts der Brandstiftung in Hast genommen.
Rotkenburg, 9. August. Schadenfeuer. Im Dreschmaschinenbetrieb von Landwirt Lang auf dem Sülcherhof warf ein bei der Dreschmaschine Beschäftigter ein Streichholz weg. Alsbald sing das umherliegende Stroh Feuer und binnen einer Viertelstunde war der ganze Schuppen mit zwei stark beladenen Erntewagen und der Dreschmaschine im Wert von 8000 Mark ein Raub der Flammen geworden.
Tuttlingen, 9. August. Einbrecher. Nachmittags drang der ledige Schreiner K. Wößner von hier in die Wohnung der Wirtsleute Kunz z. Becher hier ein. Er hatte sich vorher im selben Haus Brechwerkzeug verschafft, mit denen er sich Einlaß in die Wohngelasse verschaffte. Wößner wurde in der Wohnung überrascht, worauf er sich mit drohender Haltung den Weg ins Freie bahnte. Nach längerer Jagd, verfolgt von der Polizei und Civilpersonrn, gelang es schließlich, den Täter festzunehmen.
Geislingen a. St., 9. Aug. Eine historische Pfeife. Eine Tabakspfeife mit seltener Vergangenheit befindet sich im Besitz von Schlossermeister E. Jta. Auf der Pfeife, die einen Meerschaumkopf hat, ist die Jahreszahl 1812 eingegraben. Nach der Aussage des Besitzers soll Napoleon I. diese in Moskau geraucht und auf der Flucht verloren haben, ein Altenstädter Veteran aus damaliger Zeit hob sie auf und brachte sie in gutem Zustand nach Haus, wo sie lange verborgen war und jetzt ab und zu geraucht wird.
Neufra O.-A. Riedlingen, 9. August. Brand. Nachts brach in dem Haus des Landwirts Münst Feuer aus, dem die Scheune mit dem angebauten Wohnhaus zum Opfer fiel.
kihlegg O.-A. Wangen, 9. August. Großer Wal tisch a den. Die entfesselten Elemente in der Samstagnacht haben hier auch bedeutenden Waldschaden angerichtet. In den Waldteilen Wolfgarten und Schanz, teils wolfeggisch, teils zeilisch, liegen 2000 bis 2500 Festmeter kreuz und quer am Boden. Es muß sich ein Windtrichter mitten in den Hochwald heruntergesenkt und den hundertjährigen Bestand wie Strohhalme hingelegt haben.
Langenargen a. Br., 9. August. Von der Transmission e rfaßt. Der aus Rottenburg stammende, 22 I. a. Maschinist Stier kam beim Bedienen einer Maschine einer Transmission zu nahe, wurde von dieser ersaßt und so gräßlich verstümmelt, daß der Tod sofort eintrat.
Friedrichshafen, 9. Aug. Unbefriedigende V o- denseefischerei. Durch die anhaltende große Hitze sind die Fangverhältnisse außerordentlich schlecht. Von Güttingen bis Bregenz und von Rorschach bis Meersburg wird mit dem Klusgarn kein Blaufelchen mehr gefangen. St. Gallische und Thurgauische Klusgarnfischer trifft man bei mageren Tagesfängen bei Ueberlingen, Sipplingen, Dingelsdorf und Bodman. Die Schwebnetzfischerei ruht seit 10 Tagen vollständig. Heute haben Schwebnetzfischer in 25—30 Netzen, die zusammen eine Länge von mehr als zwei Kilometer aufweisen, ganze 5 Blaufelchen herausgebracht. Der Kretzer hat schon im Laich völlig versagt. Seit dem Jahr 1911 hat man keine solch schlechten Fangverhältnisse mehr gehabt. Es sieht so aus, als ob der Bodensee keine Fische mehr hätte.
Vit Lkdi» von AslleiMgri».
Roman von E. Bastian-Stumpf.
N Cop^riebt b^ K. L H. Greiser, G.m.b.H., Rastatt.
„Was Sie soeben sagten, war nicht eines edlen Cha- rakters würdig, es war grausam", entgegnete sie leise. „Und schmerzt unendlich."
Der Baron hob die Hand. „Ich glaube, man kommt."
Und da auch Herta Schritte hörte, bezwang sie sich. Sie trat weg von ihm an den Tisch und fing in leichtem Tone an zu sprechen.
„Wie mein Mann mir sagte, bestehen Sie darauf, Anneliese alsbald in Ihr Heim zu führen."
Breitenfels widerstrebte es, auf den leichten Ton einzu- gehen, und der Zauber, mit dem sie ihn umsponnen, verschwand. Er hätte lieber das quälende Alleinsein beendet und wäre weggegangen, aber unhöflich durfte er gegen die Stiefmutter feiner Braut nicht fein, nachdem er sie soeben gekränkt. Er verneigte sich leicht.
„Es ist mein eigener Wunsch."
„Und warum — warum fo schnell", fragte sie hastig und erschrocken.
Breitenfels richtete sich zu seiner ganzen stattlichen Hohe auf und sah sie fest an. Was er jetzt sagen würde, traf sie von neuem in das Innerste und das sollte die Genugtuung sein für das, daß sie ihn in ihre Netze lockte und ihn dann in der Stunde der Gefahr verriet.
„Weil ich Anneliese sobald wie möglich in meinem Hause und in meinem Herzen eine Heimat geben will, die sie hier nicht hat."
Mit großen Augen starrte sie ihn an, sie glaubte nicht recht zu hören.
„Sie lieben Anneliese doch nicht", stieß sie heiser und voll Unruhe hervor.
Ein Gefühl innerlicher Befriedigung erfüllte ihn und machte sein Herz leicht, als er ihre schlecht verhehlte Aufregung und Eifersucht bemerkte.
. »Meine Braut liebt mich mnig und das will ich ihr
Münklingen OA. Leonberg, S. Aug. Scharlachepl» demie. Seit einigen Tagen tritt unter den Kindern hier der Scharlach auf. Vis jetzt werden meist kleinere Kinder befallen. Die Krankheit nahm bisher einen guten, wenn auch langsamen Verlauf, so daß noch keine Todesfälle zu ver- zeichnen sind. Die Krankheitsfälle sind aber noch im Zunehmen.
Mrchheim u. T>. 9. Aug. Schwere Unfälle. In Dettingen stürzte der 42 I. a. Landwirt Jakob König von seinem Wagen und wurde überfahrest. Im Bezirkskrankenhaus verschied er. — Auf der Straße zwischen Reudern und Kirchheim fiel der Pächter zum Lamm, H. Henzler von Neusten, von einem Lastauto und erlitt tödliche Verletzungen.
Stellen a. k. Al., 9. August. Heide- und Waldbrand. Vormittags brach durch Unvorsichtigkeit eines Schäfers- auf dem ehmaligen Truppenübungsplatz Heuberg, etwa 4 Kilometer nordwestlich des Lagers, ein Heidebrand aus, der rasch bedrohliche Formen annahm. Das Gras der Heide, die als Schafweide benützt wurde, ist auf eine Länge von 1200—1500 Meter und eine Breite von etwa 400 Meter abgebrannt. Ebenso haben kleinere Waldteile mehr oder weniger Schaden erlitten.
Lindau, 9. Aug. Auf dem Pfänder stock abgekürzt. Auf dem Weg zum sog. Haggen gegen Lochau kürzten der Gastwirt zur Bregenzer Klause, Gustav Monde r l i k, und sein Schwiegervater, Johann Steger, etwa 300 Meter unterhalb des Gasthauses Haggen ab. Sieger konnte mit einem Seil gerettet werden, da er sich an einem Baum festhiekt. Wonderlik, der über zwei 7—8 Meier hohe Felswände abgestürzt war und bewußtlos liegen blieb, konnte erst am anderen Tag mit schweren Verletzungen geborgen werden.
vom bayerischen Allgau, 9. Aug. OpferderBerge. — Mit einem gestohlenen Motorrad verun- lückt. Der Sohn des Schreinermeisters Karl Feuerle in indenberg ist bei einer militärischen Uebung der Reichswehr im Kasernengebirgs tödlich abgestürzt. — Der Zimmergehilfe Wilhelm Hon old von Ämendingen stahl in einem Gasthaus in Memmingen ein Motorrad, fuhr aber b*i Schwaighausen gegen ein Straßengeländer und wurde vom Rad geswleudert, so daß er bewußtlos liegen blieb.
Lokales.
Wildbad, 10. August 1928.
Landeskurtheater. Freitag abend 8 Uhr wird Siegfried Geyer's erfolgreiche Lustspielneuheit „Kleine Komödie", die zu den besten der modernen Lustspielliteratur zählt, wiederholt. — Samstag abend 8 Uhr gastiert der allseits beliebte und bestbekannte Operettenbuffo Norbert Scharnagl vom Stadttheater Kaiserslautern in Lehar's erfolgreichster Operettenneuheit „Paganini". „Paganini, ein Meisterstück Lehar's,, das sich insbesonders durch entzückenden Melodienreichtum auszeichnet und auch in der Instrumentierung hervorragend ausgearbeitet ist. Kein Wunder, wenn Paganini bis heute über fast sämtliche Bühnen des In- und Auslandes gegangen ist und überall denselben großen anhaltenden Erfolg zu verzeichnen hatte. Gerade z. B. „Gern Hab' ich die Frau'n geküßt" hat längst Weltpopularität erlangt. Von besonderem Interesse sind auch die beiden großen Molinsolis, die von Herrn Konzertmeister Hans Rohm gespielt werden. Die Titelpartie liegt in Händen von Erich Marx.
Kurtheater Wildbad. „Der Hexer." Kriminalkomödie von Wallace. Es muß eine ganz besondere Bewandtnis mit einer Komödie haben, wenn sie in so kurzer Zeit die Bühnen des In- und Auslandes erobert und Hunderte von Aufführungen erlebt. Der Eindruck dieser 6 Bilder ist fascinierend; die Spannung steigert sich zur Erregung von Bild zu Bild. Das Stück hat einen raffinierten Aufbau, ist reich an Handlung und der Dialog fließt. Neben einer Fülle von aufregenden Momenten ist es reich an komischen Zwischenfällen, die den geängstigten Zuschauer wieder zu sich kommen lassen — Die Aufführung verlief glänzend. Sie erfordert viel Fleiß von jedem Einzelnen, bis alles so sitzt, daß es Schlag auf Schlag geht. Ein schönes Stück Arbeit war es wohl für
den Spielleiter Heinz Plankemann, bis die einzelnen Rollen so herausgearbeitet waren. So etwas kann man aber nur mit ganz hervorragenden Schauspielkräften unternehmen. Der Oberinspektor Bliß war durch Heinz Plankemann trefflich gekennzeichnet. Ist seine Tätigkeit als Detektiv etwas rätselhaft, so liegt sie bei Ludwig Lang als 2. Detektiv klarer vor Augen. Eine dankbare Nolle übrigens für Lang. Richtig wie im Amt saß Herten als Gerichtschef hinter dem Bürotisch. Wohl unübertrefflich als Sträfling ist Fischer-Achten. Mit Galgenhumor würzt er die ernstesten Situationen. Ein rätselhaftes Wesen führt der Rechtsanwalt Messer, wahrheitsgetreu vorgelebt durch Marlitz. Er lebt in seiner Rolle wie kein zweiter. Ein weiteres Rätsel bleibt die Tätigkeit des Doktors und Hellsehers Lomond. Josef Schmitz hat ihn richtig verkörpert. Die Verwaudlungs- szenen am Schluß gingen gerissen schnell. Ganz vorzüglich spielte auch wieder Loose als Jone. Die weiblichen Rollen hatten Thea K r a u ß und Delly Brahm inne. Das vieldeutige Wesen der A»n Miiton hat in Thea Krauß eine vorzügliche Darstellerin gefunden. Da ist die Rolle nicht bloß gespielt, sondern gelebt. Eine kleine und nicht besonders dankbare Rolle hatte Delly Brahm, aber sie wurde ganz hübsch durchgeführt. Auch die übrigen Herrenrollen waren angepaßt. So konnte es an einem Erfolg nicht fehlen. Das Publikum war so in den Rätseln vertieft, daß man oft den Beifall vergaß. Und nun bleibt erst recht die Frage offen: Wer ist der Hexer? X.
Schubert-Ehrung in Wilbbad.
Schubert-Ehrung — 4. Tag. „Das Dreimäderlhaus", von Berts. „Schwammerl (Franz Schubert), der Romanheld, ist auf dem Theater im „Dreimäderlhaus" sichtbar geworden. Wir wollen davon nur sprechen. Sentimentalität? Gewiß, auch Kitsch, billige Seligkeit und musikalisch nicht zu rechtfertigen. Aber selbst hier noch spürt man das Reine, das echte Urbild." So der Biograph, der als Musiker von seinem Standpunkt aus recht hat. Aber dazu kommt ein Anderes. Was weiß die große Masse des Publikums vom Schubert-Franzl? Und gerade in einer Schubertwoche wäre es doch angezeigt, daß man den Menschen auch von dem Gefeierten erzählt. Ist doch gerade das ganze Schaffen Schuberts ein seelisches Widerspiel seiner Lebensereignisse. Hier kommt die Operette dem Bedürfnis entgegen. Man lernt Schuberts Freunde kennen, einen Dr. Schober, der von so großem Einfluß auf ihn war, einen Sänger Vogl, der als Erster Schuberts Lieder sang und verbreitete. Schubert tritt als Mensch dem Publikum näher. Man sieht „seine Stille, seinen gelassenen Verzicht, seine Freude, seine Melancholie, das Verkanntsein", und erlebt „sein Wien", indem man in Musik schwelgte nicht bloß in den vornehmen Häusern der Aristokratie, sondern auch in den behaglichen Räumen des behaglichen Bürgertums. Es war jene Zeit, wo man schwärmte vom
„singenden, klingenden, Fröhlichkeit bringenden, Herzen bezwingenden Lied aus Wien".
So bildet die Operette eine Illustration zu Schuberts Leben und hat nach dieser Seite ihre Berechtigung. Und wer will es uns verdenken, wenn wir an dem Schicksal des Meisters im Grunde des Herzens teil nehmen, wenn seines Lebens Leitmotiv ist:
„Nicht klagen, was dir bestimmt, mußt tragen.
Halt stille! Es ist des Schicksals Wille."
Wir spüren tatsächlich das Reine, das echte Urbild. Und wenn auch die Musik nur „nach Schubert" ist, wenn sie stark sentimental klingt, aber sie gefällt und manche Schubertmelodie ist dadurch populär geworden. Möge man doch auf andere Weise versuchen, Schubert populär zu machen." —
Und nun zur Operette selber. Wenn man vieles in der modernen Operettenproduktion mit -Recht als Kitsch bezeichnen kann, so steht „Dreimäderlhaus" turmhoch über anderen. Sie ist rein und keusch, voll Poesie, hat gesunde Mischung von Tragik und Humor. Bitte, meine Herrn,
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vergelten. Das grenzenlose Bert auen, das sie in mich setzt, werde ich nie täuschen, und wenn man mich noch so sehr dazu zwingen will. Meine Zuneigung zu ihr ist zu groß, daß ich diese erzwungene Verlobung nicht lösen werde, so sehr Sie auch darauf dringen."
Herta stand wie betäubt. Eine flammende Nöte der ! Scham überflutete ihr Gesicht bei seinen Worten, um gleich darauf einer tiefen Blässe Platz zu machen. Ihre Augen hingen starr und glanzlos vor Weh an ihm. Mit einem Male kam ihr die grausame Gewißheit, daß sie ihn mit ihrem Spiel für immer verloren hatte und sie fürchtete sich plötzlich vor einem weiteren Eheleben mit Otto von Wolferdingen. Geistesabwesend sah sie in Achims hartes, kaltes Gesicht, aus dem alle Weichheit und Liebe weggewischt war. Sie wußte nicht, was sie redete, als sie tonlos : fragte:
„Also deshalb bestehen Sie auf einen kurzen Brautstande?"
„Ja — meine gnädige Frau . .
Die Antwort klang wieder so kalt und höflich, daß ein Schauer durch ihren Körper ging. Ein gezwungenes, müdes Lächeln erschien auf chren Lippen.
„So habe ich Mich auch da in Ihnen getäuscht — ich glaubte — Sie würden diesen Wunsch nur aussprechen, um von meiner Nähe befreit zu werden. Das wäre mir schrecklich gewesen ..."
Sein Antlitz wurde noch ernster, sie dauerte ihn unendlich, aber er durfte nicht weich werden. Ein bestrickender Reiz lag über ihr. in der unbewußten Hilflosigkeit, in dis
sie'seine Worte versetzten. Als sie ihn aber vann wieder flehend anblickte, stieß es ihn ab — sie als Frau eines andern, und wenn er ein kranker Mann lvar, mußte seine Zuückhaltung achten und durfte sich nicht so weit vergessen. Schon ihr weiblicher Stolz hätte sie davon abhalten sollen.
„Ta befanden Sie sich allerdings in einem Irrtum, denn ich habe keinen Grund, Ihre Nähe zu scheuen und möchte kein unnützes Gerede verursachen. Als zweite Mut- ter meiner zukünftigen Frau wird sich auch später ein freundschaftlicher Verkehr nicht vermeiden lassen."
Sein ganzes Benehmen ließ Herta erkennen, daß sie in seinem Leben nicht mehr mitsprach und abgetan war. Das war furchtbar, und noch dazu denken zu müssen, sie selbst hatte ihn auf diesem Weg in Annelieses Arme geführt. Der stolze, gerade Charakter Achims ließ kein falsches Spiel zu, er würde sie auch nicht mehr begehren, wenn sie beide frei voreinander stehen würden. Sie kannte ihn genau und darum wollte sie sich nicht darein finden, ihn für immer verloren zu haben. In ihrem Herzen brannte die Sehnsucht nach seiner Liebe mehr als je und sie wußte nicht, wie sie das Leben ohne sie ertragen konnte. Ein Trost in ihrem Leid war es, daß er in ihrer Nähe blieb und sie konnte so oft es anging in Breitenfels erscheinen. Das wurde ihr das Dasein ein wenig erträglicher machen. Sie wollte noch nichts verloren geben, sondern alles daran setzen und das wieder erwecken, was ihre Handlung der chm vernichtet hatte. Er hatte sie tief und leidenschaftlich geliebt und eine solche Liebe starb nicht so schnell — das fühlte sie an sich selbst. . .
Jetzt hieß es für sie Geduld und Ruhe, damit niemand bemerkte, was in ihr vorging. Dann würde sie Mittel und Wege finden, die ihn zu ihr und in ihre Arme zurückführten. Aber vorsichtig mußte sie zu Werke gehen. Ihre innerlicher Erregungen wiesen sie auf alle Möglichkeiten, die sie zv- Ziele führen mußten. Am besten war die Gewißheit - wenn sie die Erbin von Wolferdingen war — dann würde es ein leichtes sein, von neuem Macht über ihn M gewiMLN ,.. ^ . _ —